DE1290529B - Verfahren zur Entfernung von Arsen- und Phosphorverunreinigungen aus Fluorwasserstoffsaeure - Google Patents
Verfahren zur Entfernung von Arsen- und Phosphorverunreinigungen aus FluorwasserstoffsaeureInfo
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Description
1 2
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Die Fluorwasserstoffsäure kann zuerst mit dem
Entfernung von Arsen- und Phosphorverunreinigun- Oxydationsmittel oder zuerst mit Jod, Brom oder
gen aus Fluorwasserstoffsäure. Chlor behandelt werden, wobei jeweils die hoch-
Fluorwasserstoffsäure wird beispielsweise in der siedenden Oxydations- oder Halogenierungsprodukte
Elektroindustrie zur Herstellung von Metallen für 5 von der Fluorwasserstoffsäure abgetrennt werden,
elektrische Zwecke, für analytische Verfahren zur Die teilweise gereinigte Fluorwasserstoffsäure wird
Bestimmung von Spurenmengen Arsen und Phosphor dann entweder mit Jod, Brom oder Chlor oder mit
in Halbleitersilicium und in siliciumhaltigen Verbin- einem Oxydationsmittel in Berührung gebracht,
düngen, wie Trichlorsilan, Siliciumtetrachlorid und welches Arsen- und Phosphorverunreinigungen in
Monosilan, die als Rohmaterialien für Halbleiter- io hochsiedende oxydierte Substanzen überführt, die
silicium dienen, verwendet. Sie wird ferner als Rei- dann von der Fluorwasserstoffsäure abgetrennt
nigungs- und Ätzmittel für elektrische Bauteile aus werden. Bei nicht gleichzeitiger Zugabe von Halogen
Silicium verwendet, insbesondere zur Entfernung und Oxydationsmittel hat es sich als besonders
anorganischer Verunreinigungen, wie Borate bei der vorteilhaft erwiesen, die Fluorwasserstoffsäure nach
Herstellung von besonders reinem, epitaxialem 15 jeder Behandlungsstufe durch Destillation vom hoch-Silicium,
das man durch thermische oder chemische siedenden Rückstand abzutrennen.
Zersetzung einer dampfförmigen, gegebenenfalls Zu- Eine dritte Möglichkeit besteht in der gleichzeiti-
Zersetzung einer dampfförmigen, gegebenenfalls Zu- Eine dritte Möglichkeit besteht in der gleichzeiti-
sätze wie Aluminiumverbindungen enthaltenden gen Zugabe des Oxydationsmittels und des Jods,
Siliciumverbindung auf einer Siliciumunterlage Broms oder Chlors zur Fluorwasserstoffsäure, worauf
erhält. Der entstandene Film hat die gleiche Kristall- 20 man dann die hochsiedenden oxydierten Substanzen
struktur wie die Siliciumunterlage und läßt sich nur und Halogenverbindungen von der Fluorwasserstoffschwierig mit den üblichen Reinigungsverfahren säure abtrennt.
reinigen. Metallreinigungsbäder hierfür enthalten Als Oxydationsmittel wird für das erfindungs-
Mischungen von Fluorwasserstoffsäure, Salpetersäure gemäße Verfahren vorzugsweise ein Alkaliperman-
und Eisessig. 25 ganat, wie Kalium- oder Natriumpermanganat, oder
Arsen und Phosphor liegen in manchen Substan- ein Erdalkalipermanganat, wie Calcium-, Magnezen,
wie sehr stark gereinigtem Silicium oder sehr sium-, Strontium- oder Bariumpermanganat, verreinen
siliciumhaltigen Verbindungen, oft nur in wendet. Auch Ammoniumpermanganat kann verweniger
als 1 Teil pro 10° Gewichtsteile vor. Daher wendet werden. Andere Oxydationsmittel, die ebenmuß
eine zur Analyse dieser Verbindungen geeignete 30 falls geeignet sind, sind die Persulfate, wie Ammo-Flußsäure
im wesentlichen frei von Arsen und Phos- nium-, Kalium- und Natriumpersulfat, ferner die
phor sein, um Verunreinigungen der Probe und Chlorate, wie Ammoniumchlorat, Kalium- und
Analysenfehler zu vermeiden. Natriumchlorat. Auch Mangandioxyd kann verArsen- und Phosphorverunreinigungen können in wendet werden. Kaliumpermanganat wird im all-Halbleitersilicium
selbst in Spurenmengen große 35 gemeinen als Oxydationsmittel bevorzugt. Die Aus-Wirkungen
auf die elektrischen Eigenschaften des wahl des jeweiligen Oxydationsmittels oder Mischun-Siliciums
ausüben. Die als Wasch- und Reinigungs- gen hiervon wird bestimmt durch die zu entfernenden
mittel verwendete Fluorwasserstoffsäure, die auch als Verunreinigungen und das System, in dem sich die
Ätzmittel für Siliciumgegenstände dient, sollte daher Verunreinigungen vorfinden,
möglichst frei von Arsen und Phosphor sein. 40 Die Bedingungen, bei denen die Behandlung der
möglichst frei von Arsen und Phosphor sein. 40 Die Bedingungen, bei denen die Behandlung der
Nach »Journal of the Chemical Society«, Bd. 55 rohen Fluorwasserstoffsäure mit dem Oxydations-(1889),
S. 166, ist die Behandlung von Fluorwasser- mittel und mit Chlor, Brom oder Jod erfolgt, entstoffsäure
mit einem Oxydationsmittel wie Kalium- sprechen Bedingungen, bei denen sich hochsiedende
permanganat bekannt. Dieses Verfahren ist jedoch Arsen- und Phosphorverbindungen mit Siedepunkten,
sehr umständlich und führt nur zur Abtrennung von 45 die höher als diejenigen der ursprünglichen Ver-Silicium-
und Schwefelverunreinigungen, wobei unreinigungen und höher als der Siedepunkt der
jedoch Phosphor nicht vollständig entfernt wird. Fluorwasserstoffsäure liegen, bilden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Entfernung Fluor wird nicht als besonders brauchbar für das
von Arsen- und Phosphorverunreinigungen aus erfindungsgemäße Verfahren angesehen, da es außer-Fluorwasserstoffsäure
ist demgegenüber dadurch ge- 50 ordentlich reaktionsfähig ist und zu große Sorgfalt
kennzeichnet, daß man die Fluorwasserstoffsäure in aufgewendet werden müßte, um eine Reaktion zwibeliebiger
Reihenfolge oder gleichzeitig mit Chlor, sehen Fluor und anderen Materialien als den VerBrom
oder Jod und einem Oxydationsmittel behan- unreinigungen in der Fluorwasserstoffsäure zu verdelt
und die gereinigte Fluorwasserstoffsäure von den hüten.
gebildeten hochsiedenden Arsen-und/oder Phosphor- 55 Von den Halogenen wird Jod bevorzugt, da es
verbindungen durch Destillation abtrennt. höhersiedende Halogenverbindungen mit Phosphor
Eine derart gereinigte Fluorwasserstoffsäure ist und Arsen bildet, als dies bei den entsprechenden
besonders zweckmäßig für die elektrische Metall- Brom- und Chlorverbindungen der Fall ist. Die
Industrie und für andere Anwendungsformen, bei Jodverbindungen sind also leichter durch Destillation
denen eine hohe Reinheit erforderlich ist. Eine 60 von der Fluorwasserstoffsäure abzutrennen. Gegenderartige
Fluorwasserstoffsäure hat eine Reinheit, über der Entfernung von Jodverbindungen sind bei
die mit bekannten Präparaten nicht verglichen der Beseitigung von Brom- und Chlorverbindungen
werden kann. gewöhnlich Destillationen mit einer größeren Anzahl
Bei der Oxydation werden im wesentlichen alle an theoretischen Destillationsböden erforderlich. Ein
Arsen- und einige Phosphorbestandteile entfernt, 65 gegebenenfalls in der gereinigten Fluorwasserstoffwährend
durch die Halogenbehandlung der Rest der säure überschleppter Jodüberschuß läßt sich leicht
Phosphor- und gegebenenfalls verbliebener Arsen- durch Adsorption an den Wänden der Polyäthylenbestandteile
beseitigt wird. oder Polypropylenbehälter entfernen, die zur Auf-
bewahrung von Fluorwasserstoffsäure dienen. Sorgfalt muß zur Entfernung eines Überschusses an Brom
oder Chlor in gereinigter Fluorwasserstoffsäure aufgewendet werden. Ein solcher Überschuß kann durch
fraktionierte Destillation oder durch selektive Adsorption des Broms oder Chlors beseitigt werden.
Man kann ferner Halogenverbindungen anwenden, welche Jod, Brom oder Chlor im statu nascendi für
die Reaktion mit den Arsen- und Phosphorverunreinigungen in der Fluorwasserstoffsäure abgeben.
Kaliumiodid ist ein Beispiel einer solchen Verbindung. Ein Oxydationsmittel setzt aus ihm freies Jod
frei.
Die Bedingungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind nicht ausschlaggebend.
Eine Reaktionstemperatur oberhalb Raumtemperatur ist erwünscht, um brauchbare Reaktionsgeschwindigkeiten
zu erhalten; vorzugsweise wird die Fluorwasserstoffsäure mit dem Oxydationsmittel
und Jod, Brom oder Chlor am Siedepunkt der Fluorwasserstoffsäure (120° C bei Atmosphärendruck)
behandelt, so daß sie kontinuierlich durch Destillation von den oxydierten Verunreinigungen
sowie von den Halogenverbindungen, die als Rückstand verbleiben, abgetrennt werden kann; Atmosphärendruck
wird vorzugsweise angewendet. Die Mengen an Oxydationsmittel und Halogen sind nicht
ausschlaggebend, sollten aber zur vollständigen Umsetzung mit den zu entfernenden Verunreinigungen
ausreichen und vorzugsweise im Überschuß vorliegen.
Die Erfindung wird durch das folgende Beispiel näher erläutert, wobei Teile Gewichtsteile sind, die
sich auf das Äquivalentgewicht von Phosphor bzw. Arsen beziehen, die im allgemeinen als Verbindungen
vorliegen.
Die Reinigungsapparatur bestand aus einem PoIytetrafluoräthylen-Destillationskolben
und einer Destillationskolonne mit einem oder zwei theoretischen Böden und einer Polyäthylenvorlage. Es wurden
21 »chemisch reine« Fluorwasserstoffsäure eingefüllt, die 51 Teile Phosphor pro 109 Teile und 15 Teile
Arsen pro 109 Teile enthielt. Dann wurden 15 ml einer 2,5gewichtsprozentigen wäßrigen Kaliumpermanganatlösung
zugegeben und unter Atmosphärendruck etwa 1 Minute lang zum Sieden erhitzt. Das Erhitzen des Destillationskolbens erfolgt durch
Induktionswärme unter Verwendung eines Graphitblocks, der in die Fluorwasserstoffsäure eintauchte.
Dann wurde die Destillationskolonne angeschlossen, es wurde weiter zum Sieden bei Atmosphärendruck
erhitzt, bis 25 ml Fluorwasserstoffsäure als Destillat in der Polyäthylenvorlage gesammelt waren. Dieses
Destillat wurde verworfen, da es Verunreinigungen aus den Behälterwänden enthält. Dann wurde das
System 1 Stunde lang abgekühlt und erneut zum Sieden bei Atmosphärendruck erhitzt, bis 100 ml
Fluorwasserstoffsäure als Destillat angefallen waren. Sie wurden zum Ausspülen der Vorlage verwendet
und dann verworfen. Die weitere Destillation erfolgte sehr langsam. Man erhielt 1500 ml gereinigtes
Destillat. Der im Kolben befindliche Rückstand wurde verworfen, da er oxydierte Verunreinigungen
enthält.
Die 1500 ml des gereinigten Destillats wurden in einen gereinigten Polytetrafluoräthylen-Destillationskolben
gegeben, der mit einer Polytetrafluoräthylen-Destillationskolonne und einer Polyäthylenvorlage
verbunden war. Es wurde 1 g kristallines Jod zugegeben. Das System wurde bei Atmosphärendruck
zum Sieden erhitzt. Nach dem Übergang von 100 ml Destillat wurden diese zum Ausspülen der Vorlage
verwendet und dann verworfen. Die weitere Destillation erfolgte sehr langsam. Die nächsten 1200 ml
an gereinigter Fluorwasserstoffsäure wurden aufgefangen. Der im Kolben verbliebene Rückstand
wurde verworfen, da er Jodverbindungen enthält. Die gereinigte Fluorwasserstoffsäure enthält keine
nachweisbaren Mengen an Arsen und Phosphor, also weniger als 0,5 Teile pro 109 Teile, was die
untere kolorimetrisch nachweisbare Grenze darstellt.
Die Reinigung kann auch in umgekehrter Reihenfolge vorgenommen werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Entfernung von Arsen- und Phosphorverunreinigungen aus Fluorwasserstoffsäure,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Fluorwasserstoffsäure in beliebiger Reihenfolge oder gleichzeitig mit Chlor, Brom
oder Jod und einem Oxydationsmittel behandelt und die gereinigte Fluorwasserstoffsäure von den
gebildeten hochsiedenden Arsen- und/oder Phosphorverbindungen durch Destillation abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung der Fluorwasserstoffsäure
bei Siedetemperatur erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Halogen Jod verwendet
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man bei nicht gleichzeitiger
Zugabe von Halogen und Oxydationsmittel die Fluorwasserstoffsäure nach jeder Behandlungsstufe durch Destillation vom hochsiedenden
Rückstand abtrennt.
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