DE556367C - Verfahren zur Herstellung von Keten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Keten

Info

Publication number
DE556367C
DE556367C DEE39001D DEE0039001D DE556367C DE 556367 C DE556367 C DE 556367C DE E39001 D DEE39001 D DE E39001D DE E0039001 D DEE0039001 D DE E0039001D DE 556367 C DE556367 C DE 556367C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
ketene
temperature
decomposition
metals
reaction
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEE39001D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Eastman Kodak Co
Original Assignee
Eastman Kodak Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Eastman Kodak Co filed Critical Eastman Kodak Co
Application granted granted Critical
Publication of DE556367C publication Critical patent/DE556367C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C45/00Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
    • C07C45/87Preparation of ketenes or dimeric ketenes
    • C07C45/88Preparation of ketenes or dimeric ketenes from ketones

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Epoxy Compounds (AREA)
  • Paper (AREA)
  • Heat Sensitive Colour Forming Recording (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

Im Jahre 1910 zeigten S c h m i d 1 i η und Bergmann (Bericht der Deutschen Chemischen Gesellschaft, Band 43, S. 2821), daß beim Durchleiten von Acetondampf durch ein Verbrennungsrohr Keten gebildet wird. Hurd und Cochran (J. Amer. Chem. Soc. 45, S. 515 fr. vom Jahre 1923) wiederholten die Versuche von S c h m i d 1 i η und Bergmann unter Benutzung eines mit Porzellanstückchen gefüllten Verbrennungsrohres und erzielten bei einer Temperatur von 6oo° C etwas weniger als 11 % brauchbaren Ketenes. Diese und andere Forscher waren der Ansicht, daß anfangs ein viel größerer Betrag an Keten gebildet und später zersetzt worden sei, da sie die sich ergebenden Zersetzungsprodukte, Äthylen und Kohlenmonoxyd, in beträchtlichen Mengen in den Reaktionsprodukten vorfanden.
ao In der britischen Patentschrift 237 573 ist die Verwendung eines Katalysators beschrieben, der der obenerwähnten Zersetzung entgegenwirkt. Bei der Verwendung dieses Katalysators und einer Temperatur zwischen 600 und 675 ° C wurde eine Ausbeute von über 80% der Theorie an Keten erzielt, während ohne Katalysator weniger als 2O°/0 erzeugt wurden.
Aus den älteren Arbeiten wäre mithin anzunehmen, daß zur Erzielung einer hohen Ausbeute bei der Herstellung von Keten die genaue Regelung der Temperatur und die Verwendung irgendeines die Zersetzung des. gebildeten Ketens verhindernden Katalysators wesentlich sind. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß der Katalysator nicht erforderlich ist. Eine gleich große Ausbeute wird bei Befolgung von Vorsichtsmaßnahmen, welche die die Zersetzung von Keten begünstigenden Metalle aus der Vorrichtung ausschließen, und durch die Beobachtung der besten Berührungszeit bei der richtigen Arbeitstemperatur erzielt.
Obwohl es aus früheren Arbeiten (siehe R e c u e i 1 des travaux chimiques des Pays-Bas 44 [1925], S. 839, i. Abschnitt und Journal of the American Chemical Society 47 [1925], S. 1427, 2. Absatz) bekannt ist, daß die Herstellung von Keten aus Acetondämpfen in eisernen Apparaturen unmöglich ist, ist doch erfindungsgemäß zum erstenmal nachgewiesen, daß auch schon geringe Spuren von Eisen, Nickel und ähnlichen Metallen und deren Salzen einen großen Einfluß auf die Durchführbarkeit des Verfahrens haben. Erfindungsgemäß wurde nämlich festgestellt, daß diese Metalle offenbar eine ganz bestimmte Reaktion katalysieren, in welcher Kohlenstoff in großen Mengen niedergeschlagen und die Ausbeute an Keten beträcht-
lieh verringert, wenn nicht vollständig verhindert wird.
Die früheren Arbeiten bei der Herstellung von Ketenen sind in kleinem Laboratoriumsmaßstab ausgeführt worden, wobei Verbrennungsröhren von kleinem Durchmesser benutzt worden sind. Beim Arbeiten in größerem Maßstabe und bei Verwendung größerer Röhren hat sich ergeben, daß der
to Umwandlungsprozentsatz wesentlich verringert wurde und eine große Menge des Ausgangsgutes in dem endgültigen Produkt unverändert erschien. Als Füllmaterial für die Verbrennungsröhren wurde ein inerter, zur Beseitigung aller Spuren der zersetzenden Katalysatoren mit Salpetersäure und Salzsäure ausgelaugter Stoff benutzt. Selbstverständlich hatten nicht alle Punkte innerhalb der Verbrennungsröhre die genaueReaktionstemperatur, da die mittleren Teile naturgemäß kühler als die Wandungen waren. Es ergab sich dann, daß, wenn die Verbrennungsröhre mit Bruchteilen oder Abfällen eines guten Wärmeleiters, beispielsweise Kupfer, gefüllt wurde, der Wirkungsgrad einen viel höheren Wert annahm.
Die Verwendung von Kupfer als Füllstoff, das hier keine katalytische Wirkung ausübt, steigert infolge der ausgezeichneten Wärmeleitfähigkeit die Temperatur der Dämpfe schnell auf die Reaktionstemperatur. Hierdurch wird die Reaktionszeit abgekürzt und eine unerwünschte Zersetzung des Ketens verhindert, die eintritt, wenn es zu lange auf Betriebstemperatur gehalten wird.
Die Anzahl der als Ersatz für Kupfer dienenden Metalle ist notwendigerweise begrenzt. Derartige Metalle müssen einen höheren Schmelzpunkt als die Arbeitstemperatur haben, und sie müssen frei von Eisen oder anderen Metallen sein, die das Zersetzen von Aceton begünstigen. Abgesehen von Eisen und Nickel können alle Metalle, deren Schmelzpunkt über 700 ° C liegt und die einen Wärmeleitungskoeffizienten von mehr als 0,150 C. G. S.-System haben, verwendet werden. Kupfer, seine Legierungen, Messing, Bronze u.dgl. sowie Silber haben zur vollsten Zufriedenheit gearbeitet.
Die Berührungszeit des Ausgängsstoffes bei der Betriebstemperatur ist in erster Linie wichtig. Durch eine zu lange Berührung bei dieser Temperatur wird die Ausbeute wesentlich verringert, und bei einer zu kurzen Berührung wird ein unnötig großer Teil des Ausgangsmaterials unverändert durch die Reaktionskammer geleitet. Die günstigste Berührungszeit für Acetondampf in der erhitzten Zone beträgt nicht mehr als 5 Sekunden.
Beispiel
Aceton wird verdampft und der Dampf in die mit Kupferstückchen gefüllte Kupferreaktionsröhre geleitet, die einen Durchmesser von 12 mm oder mehr hat und auf 650 bis 670 ° C erhitzt wird. Die Geschwindigkeit des Acetondampfes wird so bemessen, daß die Kontaktdauer bei der Reaktionstemperatur weniger als 5 Sekunden beträgt. Das unveränderte Aceton wird kondensiert und in den Siedekessel zurückgeleitet, während die gasförmigen Reaktionsprodukte in geeigneter Weise kondensiert oder absorbiert werden. Während einer Arbeitszeit von etwa 8 Stunden wird eine Ausbeute von annähernd 8o°/0 erzielt.
Selbstverständlich können, obgleich Metallabfälle als vorzugsweise benutzter Füllstoff angegeben worden sind, Füllungen in anderer Form Verwendung finden. Z.B. können dünnwandige, wärmeleitende metallische Stoffe in Form eines Schwamm- oder Netzwerkes benutzt werden, solange dafür gesorgt wird, daß beträchtliche Zwischenräume in diesen Stoffen für eine unbehinderte Gasströmung vorhanden sind.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Keten durch Zersetzung von Acetondämpfen in einer auf 600 bis 7000 C erhitzten, mit einem metallenen Füllwerk versehenen Kammer, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Kammer vorgesehenen Metallfüllkörper frei von Eisen und Nickel oder deren Salzen sind und die Reaktion ohne Katalysator durchgeführt wird.
DEE39001D 1928-04-13 1929-03-27 Verfahren zur Herstellung von Keten Expired DE556367C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US309577XA 1928-04-13 1928-04-13

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE556367C true DE556367C (de) 1932-08-13

Family

ID=21856902

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEE39001D Expired DE556367C (de) 1928-04-13 1929-03-27 Verfahren zur Herstellung von Keten

Country Status (2)

Country Link
DE (1) DE556367C (de)
GB (1) GB309577A (de)

Also Published As

Publication number Publication date
GB309577A (en) 1930-02-27

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1044800B (de) Verfahren zur Herstellung von Chlortrifluoraethylen
DE1071692B (de) Verfahren zur Herst'eilCiung von 1,1-Difluorolefincn
DE2912238C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Borazin
DE2418676A1 (de) Verfahren zur herstellung von trifluoracetylchlorid
DE1445933A1 (de) Verfahren zur Herstellung von organischen Basen
DE556367C (de) Verfahren zur Herstellung von Keten
DE1220840B (de) Verfahren zur Herstellung von hochfluorierten aromatischen Kohlenwasserstoffen
DE3425907C2 (de)
DE1593227A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 1-Brom-1,1-difluoraethan
DE4228593A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Vinylchlorid
DE926185C (de) Verfahren zur Herstellung von m-Dichlorbenzol aus o- oder p-Dichlorbenzol oder einemGemisch der Dichlorbenzole
AT165047B (de) Verfahren zur Herstellung von organischen Fluorverbindungen
DE720545C (de) Verfahren zur Herstellung von Allylchlorid enthaltenden Gemischen
DE944429C (de) Verfahren zur Herstellung von Fluoralkyljodiden
DE1021353B (de) Verfahren zur Herstellung von 1, 1, 4, 4-Tetrafluor-butadien-1, 3
DE503571C (de) Verfahren zur Herstellung von Aceton
DE818351C (de) Verfahren zur Herstellung von Ketenen durch thermische Zersetzung von Ketonen
DE872042C (de) Verfahren zur Herstellung von Acrylsaeure und ihren Substitutionserzeugnissen
DE854354C (de) Verfahren zur Herstellung von ª‰-Oxypropionsaeurelacton
DE540965C (de) Herstellung von Phosphorsaeure und Wasserstoff
DE965237C (de) Verfahren zum Reinigen von Acrylsaeureestergemischen
DE641596C (de) Verfahren zur Erzeugung praktisch sauerstoff- und stickoxydfreier Gemische von Stickstoff und Wasserstoff
DE2128329C3 (de) Verfahren zur diskontinuierlichen und kontinuierlichen Herstellung flüssiger Chlorkohlenwasserstoffe
DE2052821C3 (de) Verfahren zur Herstellung von 4-Chlor-o-kresol
DE865441C (de) Verfahren zur Herstellung von Ketolverbindungen