DE556367C - Verfahren zur Herstellung von Keten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von KetenInfo
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C45/00—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
- C07C45/87—Preparation of ketenes or dimeric ketenes
- C07C45/88—Preparation of ketenes or dimeric ketenes from ketones
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Description
Im Jahre 1910 zeigten S c h m i d 1 i η und
Bergmann (Bericht der Deutschen Chemischen Gesellschaft, Band 43, S. 2821), daß
beim Durchleiten von Acetondampf durch ein Verbrennungsrohr Keten gebildet wird.
Hurd und Cochran (J. Amer. Chem.
Soc. 45, S. 515 fr. vom Jahre 1923) wiederholten
die Versuche von S c h m i d 1 i η und Bergmann unter Benutzung eines mit
Porzellanstückchen gefüllten Verbrennungsrohres und erzielten bei einer Temperatur von
6oo° C etwas weniger als 11 % brauchbaren
Ketenes. Diese und andere Forscher waren der Ansicht, daß anfangs ein viel größerer
Betrag an Keten gebildet und später zersetzt worden sei, da sie die sich ergebenden Zersetzungsprodukte,
Äthylen und Kohlenmonoxyd, in beträchtlichen Mengen in den Reaktionsprodukten vorfanden.
ao In der britischen Patentschrift 237 573 ist die Verwendung eines Katalysators beschrieben,
der der obenerwähnten Zersetzung entgegenwirkt. Bei der Verwendung dieses Katalysators und einer Temperatur zwischen
600 und 675 ° C wurde eine Ausbeute von über 80% der Theorie an Keten erzielt, während
ohne Katalysator weniger als 2O°/0 erzeugt
wurden.
Aus den älteren Arbeiten wäre mithin anzunehmen, daß zur Erzielung einer hohen
Ausbeute bei der Herstellung von Keten die genaue Regelung der Temperatur und die
Verwendung irgendeines die Zersetzung des. gebildeten Ketens verhindernden Katalysators
wesentlich sind. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß der Katalysator nicht erforderlich
ist. Eine gleich große Ausbeute wird bei Befolgung von Vorsichtsmaßnahmen, welche die die Zersetzung von Keten
begünstigenden Metalle aus der Vorrichtung ausschließen, und durch die Beobachtung der
besten Berührungszeit bei der richtigen Arbeitstemperatur erzielt.
Obwohl es aus früheren Arbeiten (siehe R e c u e i 1 des travaux chimiques des Pays-Bas
44 [1925], S. 839, i. Abschnitt und Journal of the American Chemical Society 47
[1925], S. 1427, 2. Absatz) bekannt ist, daß
die Herstellung von Keten aus Acetondämpfen in eisernen Apparaturen unmöglich ist, ist doch erfindungsgemäß zum erstenmal
nachgewiesen, daß auch schon geringe Spuren von Eisen, Nickel und ähnlichen Metallen
und deren Salzen einen großen Einfluß auf die Durchführbarkeit des Verfahrens haben.
Erfindungsgemäß wurde nämlich festgestellt, daß diese Metalle offenbar eine ganz bestimmte
Reaktion katalysieren, in welcher Kohlenstoff in großen Mengen niedergeschlagen und die Ausbeute an Keten beträcht-
lieh verringert, wenn nicht vollständig verhindert wird.
Die früheren Arbeiten bei der Herstellung von Ketenen sind in kleinem Laboratoriumsmaßstab
ausgeführt worden, wobei Verbrennungsröhren von kleinem Durchmesser benutzt worden sind. Beim Arbeiten in
größerem Maßstabe und bei Verwendung größerer Röhren hat sich ergeben, daß der
to Umwandlungsprozentsatz wesentlich verringert wurde und eine große Menge des Ausgangsgutes
in dem endgültigen Produkt unverändert erschien. Als Füllmaterial für die Verbrennungsröhren wurde ein inerter, zur
Beseitigung aller Spuren der zersetzenden Katalysatoren mit Salpetersäure und Salzsäure
ausgelaugter Stoff benutzt. Selbstverständlich hatten nicht alle Punkte innerhalb
der Verbrennungsröhre die genaueReaktionstemperatur, da die mittleren Teile naturgemäß
kühler als die Wandungen waren. Es ergab sich dann, daß, wenn die Verbrennungsröhre mit Bruchteilen oder Abfällen eines
guten Wärmeleiters, beispielsweise Kupfer, gefüllt wurde, der Wirkungsgrad einen viel
höheren Wert annahm.
Die Verwendung von Kupfer als Füllstoff, das hier keine katalytische Wirkung ausübt,
steigert infolge der ausgezeichneten Wärmeleitfähigkeit die Temperatur der Dämpfe
schnell auf die Reaktionstemperatur. Hierdurch wird die Reaktionszeit abgekürzt und
eine unerwünschte Zersetzung des Ketens verhindert, die eintritt, wenn es zu lange auf
Betriebstemperatur gehalten wird.
Die Anzahl der als Ersatz für Kupfer dienenden Metalle ist notwendigerweise begrenzt.
Derartige Metalle müssen einen höheren Schmelzpunkt als die Arbeitstemperatur haben, und sie müssen frei von Eisen oder
anderen Metallen sein, die das Zersetzen von Aceton begünstigen. Abgesehen von Eisen
und Nickel können alle Metalle, deren Schmelzpunkt über 700 ° C liegt und die
einen Wärmeleitungskoeffizienten von mehr als 0,150 C. G. S.-System haben, verwendet
werden. Kupfer, seine Legierungen, Messing, Bronze u.dgl. sowie Silber haben zur vollsten
Zufriedenheit gearbeitet.
Die Berührungszeit des Ausgängsstoffes bei der Betriebstemperatur ist in erster Linie
wichtig. Durch eine zu lange Berührung bei dieser Temperatur wird die Ausbeute wesentlich
verringert, und bei einer zu kurzen Berührung wird ein unnötig großer Teil des Ausgangsmaterials unverändert durch die
Reaktionskammer geleitet. Die günstigste Berührungszeit für Acetondampf in der erhitzten
Zone beträgt nicht mehr als 5 Sekunden.
Aceton wird verdampft und der Dampf in die mit Kupferstückchen gefüllte Kupferreaktionsröhre
geleitet, die einen Durchmesser von 12 mm oder mehr hat und auf 650 bis 670 ° C erhitzt wird. Die Geschwindigkeit
des Acetondampfes wird so bemessen, daß die Kontaktdauer bei der Reaktionstemperatur weniger als 5 Sekunden beträgt.
Das unveränderte Aceton wird kondensiert und in den Siedekessel zurückgeleitet,
während die gasförmigen Reaktionsprodukte in geeigneter Weise kondensiert oder absorbiert
werden. Während einer Arbeitszeit von etwa 8 Stunden wird eine Ausbeute von annähernd 8o°/0 erzielt.
Selbstverständlich können, obgleich Metallabfälle als vorzugsweise benutzter Füllstoff
angegeben worden sind, Füllungen in anderer Form Verwendung finden. Z.B. können dünnwandige,
wärmeleitende metallische Stoffe in Form eines Schwamm- oder Netzwerkes benutzt werden, solange dafür gesorgt wird,
daß beträchtliche Zwischenräume in diesen Stoffen für eine unbehinderte Gasströmung
vorhanden sind.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Keten durch Zersetzung von Acetondämpfen in einer auf 600 bis 7000 C erhitzten, mit einem metallenen Füllwerk versehenen Kammer, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Kammer vorgesehenen Metallfüllkörper frei von Eisen und Nickel oder deren Salzen sind und die Reaktion ohne Katalysator durchgeführt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US309577XA | 1928-04-13 | 1928-04-13 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE556367C true DE556367C (de) | 1932-08-13 |
Family
ID=21856902
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEE39001D Expired DE556367C (de) | 1928-04-13 | 1929-03-27 | Verfahren zur Herstellung von Keten |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE556367C (de) |
GB (1) | GB309577A (de) |
-
1929
- 1929-03-15 GB GB8437/29A patent/GB309577A/en not_active Expired
- 1929-03-27 DE DEE39001D patent/DE556367C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB309577A (en) | 1930-02-27 |
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