DE1107362B - Verfahren zur Herstellung eines nicht backenden, feinkoernigen Adduktes aus Kohlenwasserstoffen und Harnstoff - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines nicht backenden, feinkoernigen Adduktes aus Kohlenwasserstoffen und Harnstoff

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DE1107362B
DE1107362B DESCH20486A DESC020486A DE1107362B DE 1107362 B DE1107362 B DE 1107362B DE SCH20486 A DESCH20486 A DE SCH20486A DE SC020486 A DESC020486 A DE SC020486A DE 1107362 B DE1107362 B DE 1107362B
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DE
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urea
adduct
baking
fine
reaction
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Application number
DESCH20486A
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English (en)
Inventor
Dr Volkert Faltings
Dr Josef Ewers
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Scholven Chemie AG
Original Assignee
Scholven Chemie AG
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Publication date
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D2251/00Reactants
    • B01D2251/20Reductants
    • B01D2251/206Ammonium compounds
    • B01D2251/2067Urea

Landscapes

  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines nicht backenden, feinkörnigen Adduktes aus Kohlenwasserstofen und Harnstoff' Die Abtrennung von geradkettigen Molekülen aus Stoffgemischen durch Adduktbildung mit Harnstoff in wäßriger konzentrierter Lösung mit etwa 67 bis 8011/o Harnstoffgehalt ist bekannt. Besonderes Interesse gewinnt dieses Verfahren bei der Verarbeitung bestimmter Erdölprodukte. Zum Beispiel steht der Verwendung bestimmter höhersiedender Mineralölfraktionen als Dieselöl deren Gehalt an leicht kristallisierbarem Paraffin entgegen, der einen zu hohen Trübungspunkt des Dieselöls bewirkt. Durch eine Behandlung dieser Fraktionen mit der entsprechenden Menge Harnstoff kann diese auf den normgerechten Trübungspunkt gebracht werden. Bei einem solchen Prozeß wird der Harnstoff in wäßriger Lösung angewandt. Die Addukte aus Harnstoff und den Paraffinen der Mineralölfraktion sind gegen eine bei der Reaktionsendtemperatur zu etwa zwei Drittel gesättigte Hamstofflösung beständig. Daraus ergeben sich für eine weitgehende Ausnutzung des eingebrachten Harnstoffs bei einem technischen Prozeß zwei Forderungen: 1. Es darf nur die geringst mögliche Menge Lösungsmittel in den Prozeß eingebracht werden, d. h., man muß eine bei hohen Temperaturen gesättigte Hamstofflösung verwenden.
  • 2. Die Reaktionsendtemperatur muß möglichst tief gewählt werden.
  • Die erste Forderung erfährt bei der Verwendung von wäßriger Harnstofflösung ihre Begrenzung in der Unbeständigkeit von Harnstoff gegen Wasser bei hohen Temperaturen. Der zweiten Forderung steht die Abnahme der Reaktionsgeschwindigkeit bei tieferen Temperaturen entgegen. Es ist zweckmäßig, auf die letzte Ausnutzung des Harnstoffs zu verzichten, wenn man dafür entsprechend kürzere Reaktionszeiten erreicht.
  • Man erreicht jedoch keineswegs mit jeder beliebigen Reaktionsendtemperatur einen günstigen Ablauf der Reaktion. Das gebildete Addukt belädt sich adsorptiv mit der verbleibenden Hamstofflösung und neigt dann bei höheren Temperaturen zur Klumpenbildung und zum Backen an den Gefäßwänden, weshalb z. B. vorgeschlagen wurde, in Gefäßen mit polierten Wänden oder mit besonderen Schaber- und Rühreinrichtungen zu arbeiten. Die volle Ausnutzung des Harnstoffs ist bei Anwendung der bekannten Arbeitsweise erst bei langen Reaktionszeiten möglich. Nachteilig ist ferner, daß der Prozeß weit weniger selektiv verläuft, da nicht die längstkettigen Moleküle des gesamten Öles vorzüglich mit Harnstoff Addukte bilden, sondern auch die kurzkettigen Paraffinkörper der in den größeren plastischen Zusammenballungen eingeschlossenen Ölanteile mit dem Harnstoff ausreagieren. Schließlich macht ein kontinuierlicher Transport eines solchen klebenden Gutes erhebliche Schwierigkeiten.
  • Demgegenüber wird erfindungsgemäß so vorgegangen, daß bei Anwendung wäßriger Harnstofflösungen in einer Konzentration von 67 bis 80 % die Addukte durch rasche Abkühlung des Reaktionsgemisches auf Temperaturen unterhalb 27 bis 50° C in Anpassung an die jeweilige Konzentration der Harnstofflösung ausgeschieden werden.
  • Es wurde nämlich gefunden, daß bei der Reaktion von wäßrigen konzentrierten Hamstofflösungen mit Kohlenwasserstoilölen ein leicht zu behandelndes, d. h. nicht klebendes Addukt, das auch leicht zu filtrieren ist, entsteht, wenn man unterhalb einer von der jeweiligen Harnstoffkonzentration abhängigen Grenztemperatur bei der Reaktion bleibt, die sich aus der nachfolgenden Tabelle ergibt: Grenzwerte für das Gebiet des nicht backenden feinkörnigen Adduktes
    Harnstoffkonzentration Höchstzulässige
    in der wäßrigen Lösung Reaktionstemperatur
    °/o ° C
    65 25
    67 27
    69 29
    71 31,5
    73 34
    75 37,5
    77 42
    79 46,5
    Bei Temperaturen unterhalb der angegebenen Grenztemperaturen hat man es in der Hand, ein Adduktkorn praktisch jeder gewünschten einheitlichen Größe, angefangen von Erbskorngröße bis zu feinstem Grieß, herzustellen. Bei steigenden Reaktionstemperaturen wird immer größeres Adduktkorn erhalten, während ein um so feineres Adduktkorn anfällt, je konzentrierter die eingesetzte Harnstofflösung ist.
  • Vorteilhaft ist es in der Regel, ein feines Adduktkorn herzustellen. Man steigert so infolge der vorhandenen großen Reaktionsoberfläche und der kleinen Diffusionswege für die Reaktionspartner die Selektivität der Reaktion unter gleichzeitiger Verkürzung der Reaktionszeit, in der der angebotene Harnstoff in bestmöglicher Weise bis zum Verbleib einer bei der angewandten Temperatur zu etwa zwei Drittel gesättigten Lösung ausgenutzt wird. Eine erhebliche Unterschreitung der angegebenen Reaktionstemperaturen ist nichtzweckmäßig. Einem wesentlich höheren Kühlaufwand, verbunden mit einer merklich längeren Reaktionszeit, steht nur der geringe Vorteil gegenüber, daß eine verhältnismäßig kleine Menge Harnstoff zusätzlich reaktiv wird.
  • Für einen technischen Prozeß ist es vorteilhaft, die Reaktionspartner so rasch wie möglich auf die günstigste Reaktionstemperatur zu bringen. Das geschieht z. B. durch Eintragen in einen entsprechend großen Reaktionsbehälter, in dem unter kontinuierlichem Zufluß der Reaktionspartner und kontinuierlichem Abfluß des Reaktionsgutes die Temperatur auf der vorgeschriebenen Höhe durch Kühlung gehalten wird. Dadurch erhält man ein feinkörniges Reaktionsprodukt, das schnell und selektiv ausreagiert. Der Transport des Gutes bereitet keinerlei Schwierigkeiten. Ein Kleben tritt bei Einhalten der angegebenen Bedingungen nicht auf.
  • In den folgenden Beispielen betrifft Beispiel 1 eine Adduktierung außerhalb des erfindungsgemäßen Bereiches unter Bildung eines backenden Kernes. Die Beispiele 2 und 3 erläutern Ausführungsformen der Erflndung zur Herstellung nicht backender Addukte. Beispiel 1 200 Gewichtsteile eines Hydrieröles in den Siedegrenzen von 280 bis 370° C und einem Trübungspunkt von --a-9° C werden mit 144 Gewichtsteilen einer auf 53°C erhitzten 67o/oigen wäßrigen Harnstofflösung versetzt. Unter intensivem Rühren tritt bei erhöhter Temperatur (45° C) ein stark backendes Addukt auf, so daß ein gleichmäßiges Durchrühren des gesamten Reaktionsgutes nicht mehr möglich ist. Durch intensives Rühren über lange Zeit bei gleichzeitiger Kühlung bis auf etwa 25° C bildet sich schließlich ein grobes Adduktkorn von einigen Millimetern Durchmesser. Durch anhaltendes intensives Rühren und weitere Kühlung auf etwa 20° C wird ein Adduktkorn von 1 mm und darunter erhalten. Beispiel 2 In einem kontinuierlichen Prozeß werden eine paraffinhaltige Mineralölfraktion der Siedelage 280 bis 370° C und eine 70o/oige wäßrige Harnstofflösung nach einer intensiven Vormischung in einen mit einem Rührwerk versehenen Reaktionsbehälter gegeben. Das Reaktionsgut wird nach entsprechender mittlerer Verweilzeit von etwa 10 Minuten kontinuierlich am Boden des Reaktionsbehälters abgezogen. Der Zufluß ist so geregelt, daß 2,5 kg der Mineralölfraktion 1 kg der angegebenen Harnstofflösung zugemischt werden. Die Kühlung und Größe des Reaktionsbehälters ist so bemessen, daß bei einer mittleren Verweilzeit des Reaktionsgutes von 10 Minuten im Reaktionsbehälter eine Temperatur von 20° C eingehalten wird. Man erhält unter diesen Bedingungen sofort ein feines Adduktkorn von 1 mm Durchmesser und darunter. Je Kilogramm angewandter Harnstofflösung reagieren etwa 0,55 kg Harnstoff, die 0,19 kg Paraffin in den gebildeten Addukten binden. Das gewonnene Paraffin hat einen Schmelzpunkt von 35 bis 36° C. Beispiel 3 Bei sonst genau gleicher Versuchsführung wie im Beispie12 wird im Reaktionsbehälter eine Temperaturn von 28° C eingehalten. Man erhält ein Adduktkorn mit einem Durchmesser von mehreren Millimetern. Je Kilogramm angewandter Hamstofflösung reagieren etwa 0,52 kg Harnstoff, die 0,18 kg Paraffin in den gebildeten Addukten binden. Das gewonnene Paraffin hat einen Schmelzpunkt von 34° C.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines nicht backenden, feinkörnigen Adduktes aus Kohlenwasserstoffen und wäßriger Harnstofflösung einer Konzentration von 67 bis 80 %, dadurch gekennzeichnet, daß die Addukte durch rasche Abkühlung des Reaktionsgemisches auf Temperaturen unterhalb 27 bis 50° C, und zwar in Anpassung an die fallweise Konzentration der Harnstofflösung ausgeschieden werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 866 786; deutsche Auslegeschrift Nr. 1000 951; USA.-Patentschriften Nr. 2 658 887 (referiert im Chemischen Zentralblatt 1954, S. 5669), 2 642 377 (referiert im Chemischen Zentralblatt 1954, S. 6150), 2 658 060 (referiert im Chemischen Zentralblatt 1954, S.5214). In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsche Patente Nr. 957 328, 869 070.
DESCH20486A 1956-07-21 1956-07-21 Verfahren zur Herstellung eines nicht backenden, feinkoernigen Adduktes aus Kohlenwasserstoffen und Harnstoff Pending DE1107362B (de)

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Citations (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE866786C (de) * 1947-02-21 1953-02-12 Bataafsche Petroleum Verfahren zur Trennung von Gemischen organischer Substanzen
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