DE866786C - Verfahren zur Trennung von Gemischen organischer Substanzen - Google Patents

Verfahren zur Trennung von Gemischen organischer Substanzen

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DE866786C
DE866786C DEP14706D DEP0014706D DE866786C DE 866786 C DE866786 C DE 866786C DE P14706 D DEP14706 D DE P14706D DE P0014706 D DEP0014706 D DE P0014706D DE 866786 C DE866786 C DE 866786C
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urea
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organic substances
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organic compounds
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DEP14706D
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Lloyd Cochrane Fetterly
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Bataafsche Petroleum Maatschappij NV
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Bataafsche Petroleum Maatschappij NV
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C209/00Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton
    • C07C209/82Purification; Separation; Stabilisation; Use of additives
    • C07C209/86Separation

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Trennung von Gemischen organischer Substanzen Zur Trennung von Gemischen organischer Substanzen in großtechnischem Umfang bedient man sich im allgemeinen der fraktionierten Destillation und der Extraktion mit Hilfe von Lösungsmitteln. Beide. Verfahren bereiten bei der großtechnischen Durchführung beträchtliche Schwierigkeiten und arbeiten nicht voll befriedigend. Ein neuerdings entwickeltes Verfahren der extraktiven Kristallisation beruht aufder Feststellung, daß Harnstoff befähigt ist, mit organischen Verbindungen von im el wesentlichen normaler Struktur kristallinische Komplexe zu bilden, während er diese Fähigkeit gegenüber anderen Verbindungen, z. B. solchen mit verzweigten Ketten, wie Isoparaffinen, cyclischen Verbindungen, wie Aromaten und Naphthenen, nicht aufweist. Die aus Harnstoff und organischen Verbindungen normaler Struktur- entstehenden Komplexe dürft-en im wesentlichen instabile, moltkulare Komplexe oder auch chemische Reaktionsprodukte von lockerer Struktur sein. Jedenfalls können sie mit Leichtigkeit wieder in ihre Komponenten zerlegt werden.
  • Die bisherige Arbeitsweise bestand in der Behan,dlung der organischen Verbindungen mit Harnstoff und Trennung der hierbei gebildeten kristallinischen Komplexe durch Filtrierung von den übrigen Stoffen. Anschl#ießend wurden die kristalllinen Komplexe aus dem Filter entfernt und aufgearbeitet, während andererseits der Harnstoff und/oder die Harnstofflösung aus den von den kristallinen Komplexen getrennten organischen Verbindungen zurückgewormen werden, muß. Diese Arbeiten erforderten einen erheblichen Aufwand an Apparatur, Arbeitszeit, Arbeitskräften und führten dabei zu Zersetzungen von verhältnismäßig unbeständigen Verbindungen unter Einschluß von Harnstoff und Ausbeuteverminderungen.
  • , -Nach vorliegender Erfindung werden,die. zu trennenden Gemische von organischen Substanzen in Gegenwart von Wasser mit Harnstoff in Berührung gebracht. Hierbei bildendie entstehenden Komplexe zwischen Harnstoff und einem Teil der organischen Substanzen mit dern Wasser bzw. einem Teil des Wassers einen Schlamm, der sich leicht von -den nicht in- die kristallinen Komplexe übergegangenen organischen Verbindungen trennen läßt, ohne daß Filtrierting oder andere Trennungsmaßnahmen erforderlich sind. Da die Trennung,der Komplexe in ihre Bestandteile in Gegenwart der wäßrigen Phase stattfindet, ist eine besondere Aufarbeitung durch Abtrennung des kristallinen Komplexes von der wäßrigen Phase nicht erforderlich. Der bei der Spaltung der kristallinen Komplexe frei werdende Harnstoff -wird in wäßriger Lösung zurückgewormen, die, erneut zurDurchführungselektiverKristallisationsverfahren nutzbar gemacht werden kann.
  • Bei Durchführung des Verfah-rens kann die wäßrige Phase auch aus Mischungen von Wasser mit anderen Flüssigkeiten bestehen, welche, wie z. B. wäßrig-alkoholische Medien, im wesentlichen mit dem Raffinat nicht misch-bar sind. Das Verhältnis von Wasser zu Alkohol kann innerhalb des Bereichs von etwa 3 : I bis etwa :2o : i, vorteilhaft zwischenetwa3 : 1 bisetwa 9: 1 liegen. Bei derTrennung von Erdöl-Kohlenwasserstoff-Gernischen werden die besten Ergebnisse bei Verwendung von Wasser: Alkoholgem.ischen im Verhältnis von etwa 4.: 1 his etwa 7: 1 erhalten. Mit Vorteil wird Methylalkohol verwendet. Andere geeignete Alkohole sind Äthylalkohol, Propylalkohol, Isopropylalkohol, tertiärer Butylalkohol. Von mehrwertigen Alkoholen kommen Äthylenglykol, Propylenglykol u. dgl. in Betracht. Durch Anwendun 'g von zwei oder mehr Alkoholen kann man besondere Kristalltypen und besondere Kristallisationswirkungen erzielen.
  • Die als Ausgangsmaterialien dienenden. StoffgQmische können aus Verbindungen normaler Struktur bestehen. Das Verfahren kann alsdann unter Bedingungen durchgeführt werden-, bei denen gewisse normale organische Verbindungen von anderen normalen organischen Verbindungen getrennt werden können. Ebenso können gewisse -normale organische Verbindungen, von andersartigen organischen Verbindungen, wie z. D. Isoparaffinen, Aromaten, Naphthenen usw., getrennt wer'den. Zu den organischen Verbindungen normaler Struktur, welche befähigt sind, mit Harnstoff kristalline Komplexe zu bilden, zählen sowohl gesättigte wie auch ungesättigte Verbindungen, insbesondere Paraffine und Olefin.e. Bei -den normalen Verbindungen kann es sich um zahlreiche Typen, wie z. B. Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Ketone, Aldehyde, Ester, Amine, Amide, Sulfide, Disulfide, Mtrlcaptane, Säuren, halogenierte Verbindungen, Äther, Nitroverbindungen, Silikone, Kohlehydrate usw., handeln. Kohlentwasserstoffe sind besonders geei gnet.
  • Zur Bildung von kristallinen Komplexen mit Harnstoff sind u. a. befähigt: Paraffinische Kohlenwasserstoffe, wie Butan, Pentan- usw. bis Nonardecan, Eicosan usw.; olefinische Kohlenwasserstoffe, wie i-Butan, 2,--Butan usw. bis i-Pentadecen, 8-H.eptadecen, i-Doc,esen, 137HtPtacesen usw.; normale Diolefine, wie i, 2-Butadien, 1, 3-Butadien, i,:2-Pentadien, I, 3-Pentadien, i, 4-Pentadien usw. bis 3, 7-Dekadien, ->, 6-Dodecadien, I, 17-Oetadecadien usw.; normale Kohlenwasserstoffe mit einem größeren Ungesättigkeitsgrad, wie Triolefine, Aettylene, Diacetylen, Olefinacetylene, Diolefinacetylene einschließlich 1, 3, S-Hexatrien, 1, 3, 5-Heptatrien usw., Äthylacetylen" Propylacetylen usw., Capryliden, 4-Octyn, Diacetylen, Propylidiacetylen, i, S-Nonadien, i-Hepten-3-ine, i, 5-Hexadien-3-ine usw.; normale Alkohole, insbesondere mit 6 oder mehr Kohlenstoffatomen, wie aliphatische einwertige Al- kohole' wie Hexylalkohol, Heptylalkohol usw.; mehrwertige Alkohole, wie Diäthylen-glykol, Propylenglykol, Hexitel;.
  • Äther, wie Acetal, Dioxan, Paral#dehyd, Crotonyläther usw.; Aldehyde, wie Butyraldehyd, Valeraldehyd, Capr,oal-d,ehytd, Palmitinaldehyd; Ketone, wie 3-Hexanon, Palmiton, :2,3-Pentanedion usw.; Säuren, wie normale Fettsäuren, insbesondere solche mit 4 oder mehr Kohlenstoffatornen, wie Buttersäure, Valeriansäure usw. bis Palmitinsäure, Margarinsäure, Stearinsäure usw.; Acrylsä:uren, wie Methacrylsäure, Oleinsäure usw.; Acetylensäuren, wie Sorbinsäure und Leinölsäure; Ester, wie Amylacetat, Äthylstearat; Ester, seifenbildende Fettsäure, wie Glycerolstearat usw.; Amine, wie n-Butylamin# Diäthylamin, Triäthylamin; Amide, wie Stearamid; Merkaptane, wie Hepytylmerkaptan.
  • Weiterhin kommt noch eine Reihe von anderen organischen Verbindungen normaler Struktur einschließlich ihrer Halogenderivate, Verbindungen, wie Thioalkohole, Alkylhydrazine, Thioalidehyde, Aminosäuren, Nitroparaffine usw., in Betracht.
  • Die Ausgangsgemische können ausschließlich organische Verbindungen normaler Struktur enthalten oder aus Gemischen solcher mit Verbindungen bestehen, die gegen Harnstoff relativ inert sind, wie z. B. verzweigte Paraffine, Isoolefine, Aromaten, Cycloparaffine usw. In Naturprodukten, wie Erdöl, sind inerte Bestandteile zumeist als Isomere entsprechender Verbindungen normaler Struktur vorhanden.
  • In manchen Fällen empfiehltes sich,,den- organischen Verbindungen Verdünnungsmittel oder Lösungsmittel zuzusetzen. Hierdurch kann man de n-Typus und das Ausmaß der Kristallisation der normalen organischen Verbindungen mit Harnstoff beeinflussen.
  • Die Konzentration des Harnstoffs in dem w.äßrigen bzw. wäßrig-alkoholischenLösungsmittel wird vorteilhaft so bemessen, daß ständig eine gesättigte Lösung vorliegt, In manchen Fällen können aber auch verdünntere Lösungen verwendet werden oder ein Überschuß von festem Harnstoff neben der gesättigten Lösung vorhanden sein.
  • Das Verhalten des Harnstoffs zu den normalen organischen Verbindungen ist abhängig von der Art und Zusammensetzung des zu behandelnden Gemisches und den Kristallisationsbedingungen.
  • Die selektive Kristallisation kann z. B. derart durchgeführt werden, daß aus dem Gemisch die darin vorhandenen Verbindungen mit normaler Struktur mit möglichst hoher Ausbeute ge.wonnen werden. Hierbei wird vorteilhaft Harnstoff in einem über die zur Komplexbildung erforderliche Menge hinausgehenden Überschuß angewendet. je nach der Menge des angewendeten Harnstoff s und den Arbeitsbedingungen, z. B. mit Bezug auf Temperatur, ZD können verschiedenartige Komplexe mit verschieden-en Verhältnissen von Harnstoff und der damit kristallisierenden organischen Verbindung entstehen.
  • Der Vorgang kann in Abwesenheit oder in Gegenwart von Lösungsmitteln oder Verdünnungsmitteln durchgeführt werden. Die Mitverwendung von Lösungsmitteln ist in solchen Fäll-en empfehlens,-wert, wenn die organische Verhindung- bei der Temperatur, bei derdile Komplexbildung stattfindet, fest ist. Wenn der Schmelzpunkt der betreffenden Verbindung verhältnismäßig niedrig liegt, kann sie auch in geschmolzenem Zustand der Behandlung unterworfen werden.
  • Als Verdünnungsmittel und Lösungsmittel kominen solche Stoffe in, Betracht, die selbst keine Nei-Crung haben, unter,dengegebenen Bedingungen mit Harnstoff kristalline Komplexe zu bilden. Das Vorhandensein derartiger Verdünnungsmittel bietet den Vorteil, daß ein filtrierbarer Schlamm des Komplexes in Verdünnungsmitteln erhalten werden kann und der Komplex vom Schlamm getrennt werden kann.
  • Wenn in Abwesenheit einer ausreichenden Menge eines geeigneten Verdünnungsmittelsgearbeitet und eine im wesentlichen feste Komplexmasse gebildet wird, sind andere Hilfsmittel, wie z. B. Zerreiben, erforderlich. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich, das Verhältnis zwischen Verdünnungsmittel und organischer Verbindung normaler Struktur auf mindestens etwa i : i zu halten. Wenn das Verhältnis von Verdünnungsmittel zu der organischen Verbindung normaler Struktur etwa 25 : i übersteigt, ist es praktisch zumeist schwierig, den Komplex in befriedigender Weise abzutrennen.
  • Wie bereits erwähnt, kann mA Komplexe bilden, die verschiedene Mengen Harnstoff enthalten. Wenn die Bedingungen z. B. mit Bezug auf Temperatur so gewählt sind, daß etwa 3 Mol Harnstoff sich mit etwa 4 Kohlenstoffatomen der organischen Verbindung vereinigen sollen, so empfiehlt es sich, die organische Verbindung . mit normaler Struktur mit einer Harnstoffinenge g in Berührung zu bringen, die etwas über das genannte Verhältnis hinaus Z, ereht. Wenn kristalline Komplexe Harnstoff im Verhältnis von# etwa i : i bis :z . i zu, der organischen Verbindung enthalten sollen, so empfiehlt es sich, Harnstoffmeligen anzuwenden, die über das genannte Verhältnis hinausgehen, und bei höheren Temperaturen zu arbeiten. Hierdurch kann man innerhalb kurzer Zeit eine praktisch vollständige Komplexbildung erzielen. Wenn derartige Komplexe Kristallisationslösungsmittel, wie Alkohol oder wäßrigen Alkohol, enthalten, muß dafür gesorgt werden, idaß eine für diesen Zweck ausreichende Menge von Lösungsmittel vorhanden ist, d. h. eine größere- Menge als erforderlich ist, um die gewünschte Konzentration des Harnstoffs beizubehalt-en.
  • Sind die Verbindungen mit normaler Struktur in stark verdünnter Form vorhanden, so wird das Gemisch vorteilhaft mit einem großen Harnstoffüberschuß in Berührung gebracht, um maximale Komplexbildung zu erzielen, Die Behandlung mit Harnstoff kann in einer Stufe durchgeführt werden. Bis-weilen ist es aber empfehlenswert, die Kompl-exbildung in einer Reihe von Stufen stattfinden zu lassen. Hierbei kann eine Harnstofflösung von gleicher Konzentration in jeder Einzelstufe verwendet werden, um Chargen des gleichen Komplexes zu erhalt-en. Es können aber auch in den einzelnen Stufen Harnstofflösungen von verschiedener Konzentration angewendet werden, wodurch man in den Einzelstufen Komplexe verschiedener Art erhalten kann.
  • Bei Durchführung des Verfahrens gemäß Erfindung spielt die Temperatur eine wesentliche Rolle, insbesondere auch mit Bezug auf das zur Bildung eines Komplexes notwendige Verhältnis von Harnstoff zu organischer Verbindung. Bei Temperaturen von etwa 5o' und weniger kann sich ein kristalliner Komplex mit einem verhältnismäßig hohen Anteil an Harnstoff bilden. Diese Arbeitsweise ist besonders geeignet für die Behanidlung von Mischungen, in denen verhältnismäßig geringe Mengen einer zur Komplexbildung mit Harnstoff befähigten Verbindung vorhanden sinid.
  • Sollen jedoch verhältnismäßig große Fraktionen einer -zur Komplexbildung befähigten Verbindung aus dem angewendeten Gemisch gewonnen werden, so empfiehlt sich im allgemeinen, die Temperatur über 50' zu erhöhen, da unter diesen Bedingungen Komplexe gebildet werden, die eine verhältnismäßig ,geringe Harnstoffmenge enthalten.
  • In manchen Fällen besteht eine kritische Temperatur, bei deren Überschreitung ein gegebener Komplex nicht kristallisiert. Es besteht infolgedessen die Möglichkeit, bei Verarbeitung von Gemischen von zur Komplexbildung mit Harnstoff befähigten organischen Verbindungen, gewisse unerwünschte Glieder von der kristallinen Komplexbildung auszuschalten, indem durch Temperaturerhöhung die Kristallisation dieser unerwünschten Substanzen mit Harnstoff gestört oder gehindert ist. Diese Erscheinung kann in zahlreichen Fällenkutzbar gemacht werden, indemdas Gemisch einer Behandlung bei verschiedenen Temperaturen unterworfen. wird. So ist es z. B. möglich, bei dem vorstehend beschriebenen Beispiel nach Abtrennung der zunächst erhalten-en kristallinen Komplexe das verbleibende Gemisch organischer Verbindungen erneut mit Harnstoff in Berührung zu bringen -und hierbei die Temperatur unter dem kritischen Punkt zu halten, so daß nuninehr die Verbindungen, welche in der ersten Stufe an der Kristallbildung mit Harnstoff gehindert worden sind, unter Komplexbildung auskristallisieren können. Das somit geschaffene System der fraktionierten Kristallisation gestattet eine weitgehende Fraktionierung des Ausgangsgemisches in -einzelne Gruppen oder Komponenten und eine sehr genaue Kontrollierung des Vorgangs.
  • Einige organische Verbindungen kristallisieren leichter mit Harnstoff unter Bildung' eines Komplexes mit einem minlinalen Gehalt an Harnstoff und./oder einem minimalen. Gehalt an Kristallisationslösungsmitteln. In derartigen Fällen ist es ratsam, -die Mischungen der organischen Verbindungen mit Harnstoff zu erwärmen, bis s-ich ein derartiger Komplex gebildet hat.
  • Im allgemeinen, gilt die Regel, daß die Ausbeute an Komplexen um so höher ist, je niedriger die Kristallisationstemperatur. Es kann infolgedessen vorteilhaft sein, das Gemisch nach Bildung eines Komplexes mehr oder weniger weitgehend abzukühlen, um eine möglichst hohe Ausbeute an dem gewünschten Komplex zu erzielen. Hierbei empfiehlt es, sich, den Kühlvorgang so durchzuführen, daß ein Mindestbetrag an unerwünschten Fraktionen oder Komplexen. gleichzeitig auskristallisiert. Bisweilen ist es nötig oder zweckmäßig, die Temperaturerniedrigung in der oben beschriebenen Weise stufenweisedurchzuführen, um dieFraktioneningewünschter Weise zu trennen. Durch iModifikationen und Kombinationen der Arbeitsbedingungen, z. B. mit Bezug auf Temperatur, Harnstofflösungsmittel, Konzentration des Harnstoffs, ist man in der Lage, gewünschte Einzelverbindungen oder gewünschte Gruppen von Verbintdungen abzutrennen und zu ge,-winnen.
  • Wesentlich ist auch,die Art und Weise, mit der das zu behandelnde Ausgangsmaterial mit Harnstoff in Berührung gebracht wird. Die nachfolg,#nd aufgeführten Verfahren haberr sich praktisch bewährti. Flüssigkeitsverfahren im Gleichstrom, bei denen eine Harnstofflösung in,die Zuführungsleitungender organischen Verbindungen eingeführt wird; 2, Flüssigeitsverfahren im Gegenstrom, bei denen die Harnstofflösung in den Stromd-er organischen Verbindungen in der Nähe des Auslasses eingeführt wird; 3. Flüssigkeitsverfahren mit fester Schicht, bei dem Harnstofflösung durch eine mit den organischen Verbindungen beschickte stationäre Kolonne geleitet wird; 4. Verfahren init beweglicher Schicht, bei dem fester Harnstoff im Gegenstrom zu -den organischen Vprbindungen geführt wird; 5. Schlammverfahren, bei dem ein Gemisch aus festem Harnstoff und Harnstofflösung sich im Gegenstrom oder Gleichstrom zu den organischen Verbindungen bewegt; 6. Emtilsionsverfahren, bei dem Harnstofflösungen zumindest vorübergehend mit den organischen Verbindungen emulgiert werden; 7. Verfahren mit fester Schicht, bei dem,die organischen Verbindungen durch eine Schicht von Harnstoff geführt werden.
  • Das Trennungsverfahren gemäß Erfindung kann in verschiedenen Ausführungsformen mit verschiedenartigen Apparaturen durchgeführt werden. Eine bevorzugte Apparatur besteht aus einem Satz von zwei oder mehr nebeneinander angeordneten X ristallisatiensgefäßen.
  • Das zu behandelnde Gemisch von organisch-en Verbindungen wird in den Unterteil eines Behälters eingeführt und dort mit der Harnstofflösung vermischt. Die Höhe der Kristallisationsgefäße und die Zufuhr der Reaktionsteilnehmer wird so bemessen, daß der Inhalt des Behälters vor Erreichung des oberen -Randes sich in eine untere wäßrige Phase und eine dariiberliegende Phase aus den nicht beeinflußten organischen Verbindungenbesteht. Die obere Phase wird am Oberteil des Behälters abgeführt, während die wäßrige Phase mit den gebildeten Komplexverbindungen sich in dem Kristallisationsgefäß ansammelt. Wenn das Volumen der wäßrigen Phase ein bestimmtes Ausmaß angenommen hat, wird die Regeneration der in den kristallinen Komplexverbindungen vorhandenen organischen Verbindungen, und zwar vorzugsweise innerhalb des Behälters, in Gegenwart der wäßrig-en Phase durchgeführt, während die s-elgktive Kristallisation in entsprechender Weist in dem benachbarten Kristallisationsgefäß durchgeführt wird.
  • Beieiner anderen Ausführungsform wird das aus dem ersten Behandlungsgefäß albgehendeRaffinat in dem nächsten Gefäß mit zusätzlicher Harnstofflösu,ng in Berührung gebracht und das aus diesem Gefäß abgehende Raffinat in dem #dritten Behälter wiederum mit H#rnstofflösung behandelt. Hierbei kann in den verschiedenen Kristallisations-gefäßen unter gleichen oder verschiedenen Bedingungen, z. B. mit Harnstofflösungen von verschiedenen Konzentrationen, gearbeitet werden.
  • Die Kristallisationsgefäße können am Unterteil mit Ablässen versehen sein, welche ein vollständiges oder teilweises Abführender wäßrigen Phase unter Zurückhältung der kristallinen Komplexegestatten. Die Auslässe können z. B. mit entsprechenden Sieben ausgerüstet sein. Ein Ablassen der wäßrigen Phase ist z. B. dann angebracht, wenn sie störende Verunreinigungen oder zuviel Wasser enthält. Die teilweise oder vollständig abgeführte wäßrige Phase kann durch frisches Wasser ersetzt werden. Aufalle Fälle- müssen die Gefäße am Boden Auslässe für #die Abführung der Harnstofflösu#ng nach erfolgter Spaltung der Komplexverbindung und seitliche Ablässe zur Entfernung des Raffinats nach erfolgter Bildung der kristallinen Komplexe sowie auch zur Entfernung der aus den Komplexen regenerierten organischen Verbindungen besitzen.
  • Die Zerlegung der Komplexe in ihre Bestandteile kann durch verschiedene Maßnahmen erfolgen. In Betracht kommen u. a. Erwärmen, Destillation, Wasserdampfdestillation, Einwirkung eines Lösungsmittels für Harnstoff, Einwirkung eines Lösungsmittels für die frei gewordenen organischen Verbindungen.
  • Wie bereits erwähnt, wird die Zerlegung der Komplexe vorzugsweise in Gegenwart der wäßrigen Phase oder eines Teils der wäßrigen Phase durchgeführt. Bei den Komplexen handelt es sich um verhältnismäßig unbeständige Produkte, deren Struktur noch nicht bestimmt werden konnte.
  • Die Spaltung der Komplexe kann z. B. derart erfolgen, daß man in einer Destillierblase unter Bedingungen erhitzt, bei denen die abgespaltenen organischen Verbindungen ganz oder zum Teil abdestilliert werden unid Harnstoff und eine Harnstofflösung zurückbleibt. Die in dem Harnstoff bzw. der Harnstofflösung noch vorhandenen organischen Verbindungen können dann durch andere Trennungsverfahren gewonnen werden. Da Harnstoff unter dem Einfluß von Wärme etwas instabil ist, empfiehlt es sich, den Spaltungsvorgang bzw. Destillationsvorgang bei möglichst niedrigen Temperaturen durchzuführen und den Harnstoff nach erfolgter Spaltung möglichst rasch aus der Erwärmungszone zu entfernen. Bei allen erfindungsgemäß idurchzuführenden Destillationsverfahren ist mitunter die Anwendung von vermindertem Druck angebracht.
  • Bei Anwendung der Wasserdampfdestillation kann man mit wesentlich niedrigeren Temperaturen arbeiten und die Zersetzung von Harnstoff und von anderen empfindlichen Bestandteilen weitgehend vermeiden. Die Wasserdampfdestillation eignet sich besonders für die Rückgewinnung von hochsiedenden organischen Verbindungen, die bei gewöhnlicher Destillation der Gefahr der Carbon#isierung unterworfen sind. Die Wasserdampfdestillation wirkt sich auch auf die Rückgewinnung und Reinigung des regenerierten Harnstoff s günstig aus, da ein Teil des Wasserdarnpfes kondensiert wird und als Lösungsmittel für den Harnstoff dient. Die so gewonnene Harnstofflösung kann wieder in den Kristallisationsvorgang zurückgeführt wer-den.
  • Zur Regenerierung mit Hilfe von Harnstofflösungsmitteln können mit Vorteil Wasser, Alkohole oder Glykole oder auch Alkohol-Wasser-Gemi3che Verwendung finden. Im allgemeinen ist die Mitwirkung von Wärme zur Zersetzung,der Komplexe erforderlich. Bei gelinder Erwärmung tritt die oben beschriebene Schichtung in Erscheinung, indem eine b ZD Lösung des regenerierten Harnstoffs sich von der Schicht der regenerierten organischen Verbindungen trennt. Das von der Harnstofflösung getrennte Gemisch von organischen Verbindungen kann durch Z, fraktionierte Destillation verarbeitet werden.
  • Zur Regenerierungmit Hilfe von Lösungsmitteln für die aus den Komplexen abgespaltenen organischen Verbindungen kann, im allgemeinen Äther verwendet werden. Nach Zugabe des Äthers zu den Komplexen wird vorteilhaft eine gelinde Erwärmung unter Druck durchgeführt. Dieses Verfahren empfiehlt sich, wenn es sich um organische Verbindungen handelt, die hochviskose Flüssigkeiten, oder bei Raumtemperatur wachsartig feste Körper bilden. Beim Erwärmen ein-es Gemisches von Komplexen mit Äther scheidet sich Harnstoff in fester Form aus, der z. B. durch Filtrieren abgetrennt werden kann, während eine Lösung der organischen Verbindungen zurückbleibt.
  • Wirdder Regenerationsvorg g in Gegenwart der g an wäßrigen Phase oder eines Teils derselben durchgeführt, so löst sich der abgespaltene Harnstoff in der wäßrigen Phase auf; er wird infolgedessen ohne weiteres in einer für die Witderverwendung geeigneten Form zurückgewonnen.
  • Die Erfindung gestattet die Trennung von Gemischen organischer Verbindungen in einfacher und fortschrittlicher Weise. Wird z. B. ein Erdöl, das Aromaten, normale Paraffine, Cycloparaffine und Isoparaffine enthält, der erfindungsgemäßen Behandlung mit Harnstoff unterworfen, so kann man in einfachster Weise die normalen Paraffine durch Bildung kristalliner Komplex-- mit Har-nst#off abtrennen und aus diesen Komplexen gewinnen, während die anderen Verbindungen praktisch unverändert bleiben.
  • Ein modifiziertesVerfahrenbesteht darin, daß ein Kohlenwasserstoffgemisch mit einer wäßrigen Harnstofflösung bei einer Temperatur oberhalb etwa 75' erwärmt wird. Hierbei teilt sich das Gemisch in nvei- Schichten, deren eine die Kohlenwasserstoffe und -den größten Teil der gebildeten Komplexe enthält, während die andere wäßrige Schicht den größeren Teil des Harnstoffs und eine geringere Menge von Kohlenwasserstoffkomplexen enthält. Nach Trennung der erwärmten Schichten und Kühlen hat der aus der erstgenannten Schicht gewonnene Komplex ein Minimuniverhältnis von Harnstoff zu Kohlenwasserstoff, z. B. etwa 2 : i auf Molek,ularbasis, während :die aus der wäßrigen Schicht gewonnene geringe Komplexmenge ein Molverhältnis von z. B. 6 : i aufweist. Eine andere Ausführungsform zur Erzeugung von Komplexen mit niedrigen Molverhältnissen von Harnstoff zu Kohlenwasserstoff besteht darin, daß man die Kohlenwasserstoffe mit Harnstoff in Gegenwart einer verhältnismäßig kleinen Menge von Wasser oder Alkohol bei etwa 5o bis, 75"' erwärmt.
  • In manchen Fällen bieten, wie bereits erwähnt wurde, Mehrstufenverfahren besondere Vorteile. Wenn z. B. die zu behandelnden organischen Verbindungen eine große M.Menge von' Kohlen-wasserstoffen enthalten, welche kristallin-ische Komplexe bilden, so kann eine einzige vollständige Kristallisation eine praktisch feste Masse liefern, die noch inerte Kohlen-wasserstoffe und freien Harnstoff auf den Kristallen enthält. In derartigen Fällen wird der Kristallisationsvorgang vorteilhaft mehrstufig durchgeführt, wobei die bei jedem Zusatz von Harnstoff gebildeten Kristalle abfiltriert werden. Hierbei kann es vorteilhaft sein, bei jeder Stufe den Harnstoffzusatz zu erhöhen.
  • Es hat sich herausgestellt, -daß für jeden Kohlenwasserstoff eine Temperatur besteht, unter welcher keine Kristallisation eintritt oder Kristallisation nur bei verminderter Geschwindigkeit stattfindet. Weiterhin. hat sich herausgestellt, daß je ni6driger die Kristallisationstemperattir bei einem bestimmten Komplex ist, desto größer die Menge an auskristallisierendem Komplex ist und daß jeder Komplex eine kritische Temperatur aufweist, oberhalb welcher er aus einem bestimmten Reaktionsgeinisch nicht auskristallisiert: Diese Tatsachen können zur Festlegung der -Bedingungen benutzt werden, die für d.ie Behandlung eines bestimmten Ausgangsmaterials im Hinblick auf,die erstrebten Ergebnisse besonders geeignet sind. Wenn es sich z. B. darum handelt einen reaktionsfähigen Kohlenwasserstoff von einem weniger reaktionsfähigen mit Hilfe von Harnstoff züi trennen, so kann man das, Gemisch zunächst unterhalb der kritischen Temperatur der Verbindung des zweiten Typs halt-en und nach Entfernung des hierbei unf allenden Komplexes das verbliebene Kohlenwasserstoffgemisch mit Harnstoff auf eine Temperatur erwärmen, bei,der die Verbindung des zweiten Typs reagiert, wobei Komplexe, gebildet werden, die- nift,den vorher beseitigten reaktionsfähigen Kohlenwasserstoffen nicht verunreinigt sind. Ein anderer Weg besteht darin, die Temperatur zunächst so einzustellen, daß nur ein Teil des Produkts kristallisiert und bei oder nach Beseitigung der Kristalle, z. B. durch Abfiltrieren, die Flüssigkeit so abzukühlen, bis sich eine weitere Menge von Kristallen gebildet hat. Dieser Vorgang kann mehrfach wiederholt wer-den.
  • Die kritische Kristallisationstemperatur der einzelnen Komplexe kann zur Trennung bzw. Fraktionierung von Mischprodukten benutzt werden. So kann man z. B. die Temperatur so einstellen, daß zunächst nur ein Typus von Komplexen kristallisiert und nach Abfiltrieren der Kristalledas Filtrat auf Temperaturen bringen, bei denen die Kristallisation anderer gewünschter Typen stattfindet.
  • Das Molverhältnis von Harnstoff zu organischen Verbindungen in den erfindungsgemäß erzeugten Komplexen hängt ab von der Anzahl der Kohlenstoffatome der betreffenden Verbindung und den Bedingungen, unter -denen die Komplexbil:dung erfolgt, insbesondere von der Temperatur. Die bei Raumtemperatur oder niedrigerer Temperatur entstehenden Komplexe enthalten auf je 4 Kohlenstoffatome. im Molekül Ader organischen Verbindung im allgemeinen 3 Mol Harnstoff. So verbindet sich z. B. i Mol Cetan normalerweise mit etwa 12 Mol Harnstoff, während i Mol nDodecan sich mit etwa i o Mol Harnstoff verbindet.
  • Bei anderen Bildungsbedingungen können die Komplexe den Harnstoff in anderen Verhältnissen enthalten. Geht die Komplexbildung bei etwa 5o' und darüber vor sich, so enthalten #die Kristalle zumeist geringere Mengen von Harnstoff.
  • Die Erfindung eignet sich zur Trennung zahlreicher Typen von Gemischen organischer Verbindungen, insbesondere auch zur Fraktionierung von Kohlenwasserstoffgemischen und zur. Verbesserung von Erdölprodukten, z. B. zur Herstellung hochwertiger Verschnittmaterialien, zur Verbesserung niedrigwertiger Schmierstoffe, Kraftstoffe und Paraffine. So kann man z. B. die Erfindung bei der Konzentration von Fraktionen mit hohem Cetanwert zur Verwendung beim Verschneiden von Dieselöl nutzbar machen. Eine andere Anwendung besteht in. der Verbesserung der Nutzwirkung verschiedener Umwandlungsvorgänge von Kohlenwasserstoffen. Ist z. B.,ein Material, das eine erhebliche Menge normaler Kohlenwasserstoffe enthält, zur Isomerierting bestimmt, so kann man durch Behandlung desselben mit Harnstoff und Abtrennung des Raffinats, das keine kristallinen Produkte mit Harnstoff gebildet hat, Regeneration der normalen Kohle.nwasserstoffe aus ihren Harnstoffkomplexen, Isomerierung,dieser und Verschneiden des Raffinats init dem Isokohlen-wasserstoff der vom Isomerisator gewonnen wurde, ein Produkt mit einem beträchtlich höheren Gehalt an Isokohlenwasserstoffen erzielen.
  • Ähnliche- Vorteile können bei organischen Verbindungen, die anderen chemischen Vorgängen, wie z. B. Alkylieren, Hydrieren, Dehydrieren -usw. unterworfen werden sollen, durch Ausscheidung hierfür unerwünschter Bestandteile erzielt werden.
  • Das Vorhandensein normaler Paraffine -in Benzinen setzt bekanntlich die Oktanwerte herab. Durch Behandlung derartiger Benzine gemäß Erfindung und Beseitigung der Fraktionen mit niedriger Oktanzahl kann man Rohoktanraffinate erhalten. Die extrahierten Fraktionen können durch Maßnahmen, wie Isomerieren, Dehydrieren u. dgl., in Stoffe m-it höher-en Oktanwerten umgewandelt werden.
  • Die Erfindung kann auch zur Durchführung synthetischer Verf ahren nutzbar gemacht werden, z. B. zur Isolierung bestimmter normaler organischer Verbindungen zwecks Herstellung von sulfonierten Seifen.
  • Da die meisten Paraffine normale Struktur aufweisen, kann man solche enthaltenden Schweräle erfindungsgemäß in einfachster Weise entparaffinieren. Auch bei anderen Verfahren, wie z. B. bei der Raffination von Fetten, Ölen, Terpenen, Kohlenteerprodukten usw., kann das Trennungsverfahren mit Harnstoff gemäß Erfindung vorteilhafte Anwen-dung finden. B e i s p i e 1 Ein Erdöltrockendestillat von niedriger Oktanzahl, das bei 177 bis 274' siedet, wurde bei Raumtemperatur mit einer gesättigten wäßrigen Lösung von Harnstoff verrührt. Nach Bildung de# kristallinen Komplexes wurde das Rühren unterbrochen. - Es fand Trennung in zwei- Phasen statt. Die untere wäßrige Phase enthielt die kristallinen Komplexe in Suspension; sie wurde von :der oberen öligen Phase abgezogen und auf etwa 65,5' erwärmt. Hierbei fand rasche Zersetzung der kristallinen Komplexe und Trennung in zwei Phasen #statt. Die untere wäßrige Phase bestand aus einer Lösung von Harn-Stoff; die obere Phase stellte einen Dieselkraftstoff init hoher Oktanzahl dar. Die untere wäßrige Phase wurde abgezogen. Die nachfolgende Tabelle veranv' schatilicht den Einfluß des erfindungsgemäßen Verfahrens auf die Eigenschaften des angewendeten Öls.
    Aus dem
    Ange- Komplex
    wandtes zurück- Raffinatöl
    gewonnenes
    Cetanzahl 34 71 30
    Dieselindex 36 83 30
    Dichte 0,8554 0,7803 o,8629
    Anilinprodukt
    in '01 C 38#2 74,8 33,9
    Schwefel in
    Gewichtsprozent i,o6 0,25 1,26
    Stockpunkt
    i11,0 C -29 -15 -56
    Kinematische
    Visikosität
    bei 5d" C 30,5 3o,6 32,3
    Aromaten durch
    Sulfonieren in
    Gewichtsprozent 40,4 13,8 42,5
    (unberichtigt
    betr. Olefine)

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Trennung von Gemischen von organischen Substanzen, z. B. von Erdölkohlenwasserstoffen mit geradkettigen Paraffinkohlenwasserstoffen, mittels Harnstoff, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit Harnstoff in Gegenwart von Wasser in Berührung gebracht werden, wobei die hierbei entstehenden Komplexe zwischen dem Harnstoff und einem Teil der organischen Substanzen mit dem Wasser bzw. einem Teil des Wassers einen Schlamm bilden, der sich leicht von dem che, mit Harnstoff nicht in Reaktion getretenen organischen Substanzen enthaltenden Raffinat trennt und den von dem Raffinat abgesonderten Schlamm einer Behandlung unterwirft, durch welche die Komplexe unter Regenerierung des garnstoffs und der damit verbundenen organischen Substanzen aufgearbeitet werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekermzeichnet, daß die wä3rige Phase aus einer Mischung von Wasser und anderen mit dem Raffinat im wesentlichen nicht mischbaren Flüssigkeit-en, z. B. Alkoholen, wie Methylalkohol, besteht. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und :2, dadurch gekennzeichnet, daß den Gemischen der zu trennenden organischen Substanzen bei der Kristallisationstemperatur indifferente Verdünnungsmittel oder Lösungsmittel zugesetzt werden. 4. Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet ' daß der Harnstoff in gesättigter, gegebenenfalls übersättigter Lösung angewendet wird. 5. Verfahren, nach Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung der Gemische organ-ischer Substanzen mit Harnstoff in mehreren aufeinanderfolgenden Stufen durchgeführt wird, -,vobei in den einzelnen Stufen unter gleichen oder verschiedenen Bedingungen, z. B. mit Bezug auf Menge und Konzentration des angewendeten Harnstoff s, Art des Harnstofflösungsmittels, Temperatur usw., gearbeitet werden kann. 6. Verfahren nach Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Phase ,ganz oder zum Teil von den kristallinen Komplexen abgetrennt und gegebenenfalls in gewünschtem Ausmaß durch frisches Wasser ersetzt wird. 7. Verfahren nach Ansprüchen i bis 6, dadurch, gekennzeichnet, daß die Spaltung der Komplexe durch Erwärmen, z. B. Destillation, gegebenenfalls unter vermindertem Druck, vorteilhaft Wasserdampfdestillation, durchgeführt wird. 8. Verfahren nach Ansprüchen i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Spaltung der Komplexe in Gegenwart von Lösungsmitteln für den Harnstoff oder von Lösungsmitteln für die organischen Verbindungen durchgeführt wird. g. Verfahren nach Ansprüchen i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die reggenerierte wäßrige Harnstofflösung zur Bildung weiterer Komplexe mit organischen Substanzen verwendet wird.
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