DE1720081B2 - Verfahren zur Herstellung von feinverteilten stereospezifischen Styrol-Butadien-Kautschuken - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von feinverteilten stereospezifischen Styrol-Butadien-KautschukenInfo
- Publication number
- DE1720081B2 DE1720081B2 DE1720081A DEC0044423A DE1720081B2 DE 1720081 B2 DE1720081 B2 DE 1720081B2 DE 1720081 A DE1720081 A DE 1720081A DE C0044423 A DEC0044423 A DE C0044423A DE 1720081 B2 DE1720081 B2 DE 1720081B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- solvent
- copolymer
- finely divided
- styrene
- nonsolvent
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08J—WORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
- C08J3/00—Processes of treating or compounding macromolecular substances
- C08J3/12—Powdering or granulating
- C08J3/14—Powdering or granulating by precipitation from solutions
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08J—WORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
- C08J2309/00—Characterised by the use of homopolymers or copolymers of conjugated diene hydrocarbons
- C08J2309/06—Copolymers with styrene
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Processes Of Treating Macromolecular Substances (AREA)
- Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung von feinverteilten Styrol-Butadien-Copolymerisaten aus einem gröberen Material, beispielsweise
Granulaten. In dem neuen Verfahren können insbesondere spezielle Styrol-Butadien-Copolymerisate
mit stereospezifischer Struktur zu feinverteilten Pulvern verarbeitet werden.
Es ist bekannt, daß sich bestimmte Styrol- Butadien-Copolymerisate
bereits im unvulkanisierten Zustand durch erstaunlich gute gummielastische Eigenschaften
auszeichnen, wie sie bei den bekannten Kautschuken erst durch die Vulkanisation erreicht werden. Hierbei
handelt es sich um bestimmte stereospezifische Materialien, beispielsweise um ein Copolymerisat der
genannten Art, das einen Gehalt von ca. 23 bis 24% Styrol aufweist. Nähere Angaben zu diesen Styrol-Butadien-Blockcopolymerisaten
mit gummielastischen Eigenschaften ohne vorherige Vulkanisation finden sich beispielsweise in der NLPS 66 00 913 bzw. der
entsprechenden nachveröffentlichten US-PS 34 41 530. Geschildert sind hier insbesondere Blockcopolymerisate
des Typs A-B-A, wobei der Polymerblock A aus Vinylarylverbindungen (z. B. Styrol) und der Block B aus
einem konjugierten Dien (z. B. Butadien) gebildet worden ist.
In dem hier genannten Stand der Technik werden die Schwierigkeilen geschildert. Materialien der betroffenen
Art in feine Pulver /u überführen. Nach dem
zitierten Vorschlag des Standes der Technik soll die Gewinnung feinteiliger Pulver dadurch möglich sein,
daß man das Block-Copolymerisat zunächst in einem
flüchtigen flüssigen Kohlenwasserstoi.flösungsrriitlel
löst, dann eine wenigstens gleiche Volumenmenge einer polaren organischen Flüssigkeit unter Rühren beimischt,
die mit dem zuvor genannten Lösungsmittel mischbar ist und dadurch das gelöste Blockcopolymerisat
in feinverleilter Form ausfallt und schließlich
abtrennt. Nach dieser Lehre des Standes der Technik wird es dabei als entscheidend angesehen, daß eine ganz
bestimmte und eng begrenzte Abstimmung der Löslichkeitsparameter von Lösungsmittel, mischbarer
polarer organischer Flüssigkeit und dem eingesetzten Polymer stattfindet Nur wenn diese Abstimmung bzw.
ϊ Auswahl innerhalb des Mehrkomponentensystems vorgenommen wird, ist eine Gewinnung von pulverförmigem
Material in gewünschter Menge und Qualität möglich, siehe hierzu insbesondere die Aussagen aus
Spalte 5, Absätze 2 bis 4, der genannten US-PS 34 41 530.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein demgegenüber vereinfachtes Verfahren zur Herstellung
feinverteilter Pulver aus Copolymerisaten der genannten Art zur Verfügung zu stellen. Der erfindungsgemäßen
Lehre liegt dabei die Feststellung zugrunde, daß die beispielsweise in der NL-OS 66 00 913 geschilderten
Schwierigkeiten auf einem anderen Wege beseitigt werden können, der größere Bewegungsfi<rneit in der
Praxis mit gleichwohl zuverlässigen Ergebnissen bezüg-Hch des gewünschten Feinverteilungszustandes im
Verfahrensprodukt vereinigt.
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren zur Herstellung von feinverteilten Styrol-Butadien-Kautschuken
aus einem gröheren, stereospezifisehen Copolymerisat, bei dem man das gröbere Polymerisat bei höchstens mäßig erhöhten Temperaturen
in einem homogenen Lösungsmittelgemisch auflöst, das aus wenigstens einem Löser für das Copolymerisat
und wenigstens einem Nichtlöser für das Copolymerisat
w besteht, wobei der Nichtlöseranteil um mindestens 15°C
höher siedet als der Löser, daß man anschließend durch eine Vakuumdestillation und/oder Abkühlung das
aufgelöste Copolymerisat in Form einer Dispersion ausfällt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
J> abschließend das so ausgefällte Material durch Behandeln mit wenigstens einem weiteren Nichtlöser, der mit
Restflüssigkeit homogen mischbar ist. reinigt und das Pulver von der Flüssigphase in üblicher Weise abtrennt.
Unter diesem Begriff der »Reinigung« ist dabei eine
jo gegebenenfalls in mehreren Stufen ablaufende Verdünnung
desjenigen Flüssigkeitsanteiles verstanden, der nach der Ausfällung des Copolymeren in feinteiliger
Form im Gemisch noch vorliegt. Die ausgefällten, aber doch noch auf- bzw. angequollenen Feststoffteilchen
*"> tauschen bei der Behandlung mit andersartigen Medien
ihren Flüssigkeitsgehalt so lange aus, bis ein Gleichgewicht hergestellt ist, d. h. bis sich die Zusammensetzung
der Flüssigkeit in den Feststoffteilchen der des flüssigen Mediums angepaßt hat. Bei der erfindungsgemäßen
V) Wahl der »Reinigungsmittel«, d. Ί. der weiteren
Nichtlöser zur Entfernung der Reslanteile des ursprünglichen Lösungsmittelgemisches, soll sich zweckmäßigerweise
der FÜJssigkcilsgehalt der Feststoffteilchen vermindern, sie sollten also vom angelösten bzw.
« aufgequollenen Zustand in einen weniger angequollenen
oder bestenfalls nur noch oberflächlich benetzten Zustand übergehen. Auf diese Weise wird die spätere
Aufarbeitung des Fällproduktes /um trockenen Pulver wesentlich erleichtert. Wie später noch im einzelnen
•>° geschildert wird, ist es dementsprechend im Rahmen der
Erfindung bevorzug!, für diese hier geschilderte Reinigung Nichtlöser mit /unehmenden Nichtlösereigenschaften
gegenüber dem Copolymerisat einzusetzen.
hi Beim beanspruchten Verfahren erfolgt zunächst die
Auflösung des groben C'opolymerisais in einem Lösungsmiiielgemisch. das .ms wenigstens einem Löser
für das Copolymerisai und wenigstens einem Nichtlöser
für das Copolymerisat besteht Dabei müssen Löser und
Nichtlöser miteinander mischbar sein. Löser und Nichtlöser werden nachfolgend geschildert.
Eine wichtige Bedingung für dieses homogene Gemisch aus Lösern und Nichtlösern ist, daß der
Nichtlöser mindestens 15" C höher siedet als der Löser,
wobei aber auch wesentlich größere Differenzen von beispielsweise mindestens 500C mit Vorteil eingesetzt
werden können. Es ist gerade ein nicht unwesentliches Merkmal des neuen Verfahrens, daß die Siedetemperatur
des Nicht löse rs nach obenhin kaum einer Begrenzung
unterworfen ist, weil in dem erfindungsgemäßen Verfahren auf eine Destillation des Nichtlöseranteiles
vollständig verzichtet werden kann.
Die Ausfällung des Polymerisats in Form feiner Teilchen erfolgt durch eine teilweise Destillation, und
zwar vorzugsweise eine Vakuumdestillation und/oder Abkühlung der Lösung. Bei dieser Destillation gehen
zunächst die leichtersiedenden Löseranteile über, so daß nach einiger Zeit die Nichtlöserwirkung überwiegt Ist
dieser Punkt erreicht beginnt das gelöste Copolymerisat auszufallen, und zwar bei geeigneter Wahl der
Verfahrensbedingungen in Form einer Suspension bzw. Dispersion feiner Teilchen in dem Rest der ursprünglich
eingesetzten Flüssigphase. Eine andere Möglichkeit zur Gewinnung der Suspension bzw. Dispersion der
feinverteilten Feststoffphase liegt in einer Senkung der Temperatur der Lösung. Diese Maßnahme kann auch
mit der Maßnahme des Abdestillierens verbunden werden. Beim praktischen Arbeiten wird in der Regel
eine solche Kombination der Maßnahmen zur Ausfällung des Feststoffs eintreten. Der über die Verdampfungswärme
erfolgende Energieentr ,g bei der Vakuumdestillation
führt gleichzeitig zu einer Abkühlung des Gemisches.
Erfindungsgemäß wird aus dieser primär erhaltenen Suspension bzw. Dispersion das ausgefallene Copolymerisat
isoliert, ohne daß eine wesentliche Wiedervereinigung der gefällten Teilchen stattfindet. Das erfolgt
durch die Verwendung weiterer Mengen von Nichtlöser. Für diesen weiteren Nichtlöser gilt als Bedingung,
daß er mit der Restflüssigkeit, die noch in Verbindung mit dem gefällten Copolymerisat steht, homogen
mischbar sein soll. Man kann dabei in verschiedenartigster Weise vorgehen. So kann man beispielsweise
zusätzlichen Nichtlöser zu der aus der Destillation bzw. Abkühlung erhaltenen Suspension bzw. Dispersion des
feinverteilten Feststoffes geben und dann die Feststoffphase aus der FlUssigphase abtrennen. Man kann aber
auch schon vorher das zunächst ausgefällte Copolymerisat von der Rcstflüssigphase des ursprünglichen
Lösungsmittelgemisches abtrennen und dann die feuchte Feststoffmasse in weiteren Nichtlöseranteilcn aufschlämmen.
Dieses Vorgehen kann gewünschlenfalls in mehreren Stufen hintereinander wiederholt werden.
Dabei können jeweils die neu verwendeten Nichtlöser mit dem vorher eingesetzten Nichlloscr identisch
sein. Es gelingt auf jeden Fall bei dieser Arbeilsweise den Restgehalt der Masse an ursprünglich verwendetem
Löser stark zu senken, so daß let/ten F.ndes die Gewinnung eines nichtangequollencn Pulvers möglich
wird. Man kann aber nach einer bevorzugten Aiisführungsform
der Erfindung insbesondere auch so vorgehen, daß in diesen verschiedenen Verdrhngiingsstufcn
Nichtlöser mit zunehmenden Nichllösereigermhnften
gegenüber dem Copolymeren eingesei/t werden. Wühlt
man die Arbeitsflüssigkeiten in dieser Weise, dann erreicht man, daß stufenweise das Polymerisatpiilver in
Flüssigkeiten suspendiert und darin ausgewaschen wird, die einen zunehmend stärkeren Nichtlösercharakter
besitzen. Man kann durch geeignete Wahl von Reaktionshilfsmitteln damit von der ursprünglichen
5 organischen Lösungsphase bis auf eine wäßrige Dispersionsphase und damit zu einer praktisch vollständigen
Verdrängung aller organischen Flüssigkeitsanteile aus dem Polymerprodukt gelangen. Eine sehr
einfache Arbeitsfolge besteht beispielsweise Ls der
ίο folgenden Regel:
Man setzt als Löser/Nichtlöser-Gemisch für die
Auflösung und die Fällung des Copolymerisate eine Mischung aus einem typischen Löser, wie Trichloräthy-Ien,
und einem schon recht wirkungsvollen Nichtlöser,
wie Äthylenglykolmonomethyläther, ein. Durch Abdestiilieren
wenigstens eines beträchtlichen Teiles des Trichloräthylens erhält man eine Ausfällung des
Copolymerisats in feinteiliger Form in dem verbliebenen Flüssigkeitsanteil. Diese Masse versetzt man
unmittelbar oder nach dem Abtrennen der überschüssigen Flüssigkeit mit einem stärkeren Nichtlöser etwa
von der Art eines niederen Alkohols, wie Äthanol. Nach einer ausreichenden Einwirkungszeit trennt man wiederum
das Pulver aus dieser Suspension ab und
2-j vermischt das feuchte Produkt mit Wasser. Das
Ergebnis dieser letzten Stufe ist, daß die organischen Flüssigkeiten sehr weitgehend aus dem Copolymerisat
entfernt werden, so daß man eine wäßrige Suspension bzw. Dispersion des Copolymerisats erhält, die als
jo solche weiterverarbeitet werden kann oder aber in
konzentioneller Weise der Trocknung zugeführt wird. Es hat sich allerdings gezeigt, daß die Verwendung von
Wasser als extrem schlechtem Lösungsmittel gewisse Probleme mit sich bringen kann. Dispergiert man eine
j-, durch Zentrifugieren erhaltene, noch stark alkoholfeuchte
Probe in reinem Wasser, so kann eine Vergröberung der Materialteilchen die Folge sein. Das
ist möglicherweise auf einem zu großen Schritt in den Nichtlösereigenschaften der jeweiligen Flüssigkeiten
zurückzuführen. Um also Wasser als Itrz.ces Mittel einer
Verdrängungsreihe sinnvoll einsetzen zu können, wird erfindungsgemäß bevorzugt, eine oder auch mehrere
Zwischenstufen der Behandlung mit Gemischen aus Wasser und dem organischen Nichtlöser einzusetzen,
4-, wobei gegebenenfalls Behandlungsmittel wechselnder
Zusammensetzung, insbesondere zunehmenden Wassergehalts, verwendet werden.
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird es bevorzugt, alle Verfahrensschritte bei höchstens mäßig erhöhten
,ο Temperaturen durchzuführen. Wenigstens für die
Auflösungsstufe und auch für die Ausfällung ist das allerdings nicht unbedingt nötig. Die angewandte
Temperatur wird hier lediglich durch die Temperaturempfindlichkeit
des Materials begrenzt. Wirtschaftliche
,-, Überlegungen werden aber auch hier die Wahl relativ niedriger Temperaturen zweckmäßig machen. In der
Regel wird daher erfindungsgemäß bei Temperaturen nicht über ca. 65°C, vorzugsweise höchstens etwa 55°C,
gearbeitet. Die Temperaturempfir.dlichkeit des crfin-
ho dungsgemäßen Aufarbeitungsverfahrens nimmt dabei in
dem Maße ab, in dem die organische Lösungsmiitelphase
aus dem Gemisch verdrängt wird. In der Durchführung des praktischen Verfahrens kann das Auswaschen
der nach der Ausfällung verbliebenen Flüssigkeitsaniei-
h, Ic durch vorzugsweise stufenweise Behandlung mit
weiteren Nichiloseranteilen bei Raumtemperatur erfolgen. Mine in den geschilderten Grenzen gehaltene
Tcrnperaiursleigerung kann allerdings zur Verringe-
rung der Austauschzeit herangezogen werden.
Die Mengen von Löser zu Nichtlöser, die im jeweiligen Einzelfall verwendet werden können, werden
durch einfache Teste bestimmt In der Regel nimmt man
ein Gemisch, das einen begrenzten Überschuß an Löser
gegenüber der eingesetzten Nichtlösermenge hat, wobei man bis zu etwa gleichen Mengenverhältnissen
von Löser zu NichtlSser gehen kann. Diese Dinge sind
aber sehr weitgehend durch die jeweiligen Lösungseigenschaften
der eingesetzten Hilfsmittel bestimmt, so daß sich hier die Anpassung der im einzelnen gewählten
Verfahrensbedingungen an das ausgewählte Paar von Flüssigkeiten empfiehlt. Zweckmäßig setzt man beim
Auflösen des groben Copolymerisats ein Gemisch aus
einem größeren Anteil Löser und einem kleineren Anteil Nichtlöser ein, wobei man beispielsweise mit
Mischungsverhältnissen von 1 bis 3 Gew.-Teilen Löser adf 1 Gew.-Teil Nichtlöser arbeiten kann.
In einer typischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens löst man das stereospezifische
Styrol-Butadien-Copolymerisa! in einem Gemisch von 5 bis 7 Gew.-Teilen mindestens eines Lösungsmittels und
4 Gew.-Teilen mindestens eines Nichtlösers für das Copolymerisat bei möglichst niedriger Temperatur.
Diese Lösung wird dann einer Vakuumdestillation unterworfen, bis eine Dispersion erhalten wird. Die
Dispersion wird anschließend mit einem anderen Nichtlöser, der noch stärkere Nichtlösereigenschaften
dem Copolymerisat gegenüber besitzt, versetzt, wobei beispielsweise die etwa gleiche Menge an zweitem
Nichtlöser zur Verwendung kommen kann. Man rührt dann dieses Gemisch gut durch, läßt stehen und trennt
den Feststoffkörper ab. Man kann den Festkörper in dieser Weise trocknen oder in einem weiteren
Nichtlöser dispergieren und wieder abtrennen.
Löser sind Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan, Benzol, Toluol, Xylole, halogcnierte Kohlenwasserstoffe,
wie Chloroform, Äthylchlorid, Butylchlorid, Trichlorethylen, Tetrachlorkohlenstoff, 1,1,2,2-Tetrachloräthan,
Brombenzol, ferner Nitrobenzol, Diälhyläther, Butyraldehyd, Methylisobutylketon, Äthylacetat, Amylacetat
und Cellosolveacetat.
Nichtlöser sind insbesondere polare Gruppen, vor allem Sauerstoff enthaltende Verbindungen, wie Alkohole,
z. B. aliphatische Alkohole (Äthanol, Propanol, Isopropanol oder Akkohole, mit 4 bis IOC-Atomen
usw.), Ketone oder insbesondere höhere Ketone vom Typ des Acetons, mehrwertige Alkohole, wie Glykole,
stark polare Verbindungen vom Typ des Acetonitrile, Nitromethan, aber auch Paraffine, wie η-Hexan usw. Ein
insbesondere für die Stufe der Auflösung geeigneter Nichtlöser sind Monoalkyläther des Äthylenglykols,
insbesondere Methylglykol (Methylcellosolve). Ein extremer Nichtlöser für das Polymere ist Wasser. Dieses
kann im „'rfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden, jedoch natürlich erst dann, wenn das Pulver in
einer bereits ausreichend wasserlöslichen Flüssigkeit aufgeschlämmt vorliegt. Die bevorzugte Auswahl der
Nichtlöser ergibt sich insbesondere aus ihrem Siedeverhalten unter Berücksichtigung der Tatsache, daß der
Nichtlöser höher sieden soll als der Loser. Der Siedepunkt der Nichtlöser liegt also beispielsweise
zweckmäßig oberhalb 1000C.
Die jeweilige Abtrennung des Festkörperanteiles von den Flüssigkeitsanteilen kann durch Absaugen oder
Zentrifugieren erfolgen. Nach ausreichender Entfernung des ursprünglichen Lösers kann das Produkt
getrocknet werden. Trockentemperaturen unterhalb 50°C können zweckmäßig sein. Man kann z. B. in einem
Heißluftumwälzofen trocknen. Wenn man das Produkt vor dem Trocknen in einer überhaupt nicht lösenden
Flüssigkeit, z. B. Wasser, dispergiert, so kann man bei
ι höheren Temperaturen trocknen und erhält ein noch
feineres Produkt.
Im erfindungsgemäßen Verfahren gelingt je nach Wahl der Verfahrensbedingungen die Herstellung von
feinsten oder auch gröberen Pulvern des Ausgangsmaterials. Für die Praxis besonderes Interer.se können
dabei Teilchengrößen bis etwa 400 μπι, beispielsweise
im Bereich von etwa 90 bis 400 μπι, besitzen. Derartige
Pulver sind beispielsweise in der Autoreifenindustrie in vollautomatisch arbeitenden Dosieranlagen besonders
is einfach zu verarbeiten. Für andere Anwendungszwecke
können auch feinere Teilchengrößen, d. h. also solche im
Bereich von einigen μπι bis etwa ΙΟΟμιη hergestellt
werden.
2 kg eines stereospezifischer Styrol-Butadien-Copolymerisats
mit einem Styrolgehalt von 23 bis 24% wurden in einem Gemisch aus 4 Liter Trichlorethylen
(3 Gew.-Teile) und 4 Liter Methylglykol (2 Gew.-Teile)
bei einer Ölbadtemperatur von 60°C (Massetemperatiir
35°C) gelöst und die Lösung einer Vakuumdestillation bei ca. 133mbar (100 Torr) während 3,5 Stunden
unterworfen, wobei die Massetemperatur auf ca. 45°C
fiel und ca. 3 Liter Kondensat (im wesentlichen
jo Trichloräthylen) übergingen. Zu der so erhaltenen
Dispersion wurden 5 Liter technischer Äthylalkohol gegeben, das Gemisch 30 Minuten gerührt und dann
12 Stunden stehengelassen. Danach wurde der Restkörper
abgenutscht, auf einem Blech ausgebreitet und in einem Heißluftumwä'izofen bei ca. 30cC Lufttemperatur
getrocknet. Das so erhaltene Pulver hatte Korngrößen von 90 bis ca. 400 μπι.
Aus 2 kg des in Beispiel 1 eingesetzten Polymerisats und einem Gemisch aus 4 Litern Trichloräthylen und
4 Litern Methylglykol wurde gemäß Beispiel 1 eine Dispersion hergestellt. Zu der so erhaltenen Dispersion
wurden 5 Liter technischer Äthylalkohol gegeben, das Gemisch 30 Minuten gerührt u.id dann 6 Stunden
stehengelassen. Der Festkörper wird abgenutscht und wieder in 5 Liter 65%igen Äthanol suspendiert,
30 Minuten gerührt und anschließend 6 Stunden stehengelassen. Das ganze Verfahren wird anschließend
nochmals mit 25°/oigem Äthanol und anschließend mit reinem Wasser wiederholt. Das so erhaltene Produkt
läßt sich selbst unter mechanischer Einwirkung und Arbeitstemperaturen von ca. 50°C ohne wesentliche
Vergröberung trocknen. Man erhält so ein Produkt mit einer Korngröße von ca. 90% feiner a's 150 μιη.
800 g des in Beispiel 1 eingesetzten Polymerisats werden in '•■nem Gemisch aus 3 Liter (6 Gew.-Teile)
Tetrachlorkohlenstoff und 1,2 Liter (1,25 Gew.-Teile)
n-Propanol bei einer Heiztemperatur von 600C
(Massetemperatur 530C) gelöst und die Lösung unter Rühren auf ca. 27°C abgekühlt, wobei unter feinkörniger
Ausfällung des Produktes eine milchig-weiße Dispersion ei »steht. Diese wird anschließend einer
Vakuumdestillation bei ca. 133 mbar(100 Torr) während 1,5 Stunden unterworfen, wobei ca. 1,5 Liter Kondensat
(vorwieeend Tetrachlorkohlenstoff) übereehrn Zn Hpr
so erhaltenen Dispersion werden 3 Liter technischer Methylalkohol gegeben, das Gemisch ca. 30 Minuten
gerührt und dann 12 Stunden stehengelassen.
Danach wird das Produkt gemäß Beispiel I aufgearbeitet.
Man erhält ein Pulver mit einer Korngrößenverteilung zwischen etwa 100 und 500 μίτι.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von feinverteilten Styrol-Butadien-Kautschuken aus einem gröberen,
stereospezifischen Copolymerisat, bei dem man das gröbere Polymerisat bei höchstens mäßig erhöhten
Temperaturen in einem homogenen Lösungsmittelgemisch auflöst, das aus wenigstens einem Löser für
das Copolymerisat und wenigstens einem Nichtlöser für das Copolymerisat besteht, wobei der Nichtlöseranteil
um mindestens 15° C höher siedet als der
Löser, daß man anschließend durch eine Vakuumdestillation und/oder Abkühlung das aufgelöste Copolymerisat
in Form einer Dispersion ausfällt, dadurch gekennzeichnet, daß man abschließend das so ausgefällte Material durch Behandeln
mit wenigstens einem weiteren Nichtlöser, der mit Restflüssigkeit homogen mischbar ist, reinigt und
das Pulver von der Flüssigphase in üblicher Weise abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die zunächst erhaltene Dispersion
des feinteilig gefällten Materials mit einem weiteren Nichtlöser versetzt und dann mechanisch die
Feststoffphase abtrennt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT125967A AT279158B (de) | 1967-02-09 | 1967-02-09 | Verfahren zur Herstellung von feinverteilten stereospezifischen Styrol-Butadien-Copolymeren |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1720081A1 DE1720081A1 (de) | 1971-06-03 |
DE1720081B2 true DE1720081B2 (de) | 1979-10-31 |
DE1720081C3 DE1720081C3 (de) | 1980-07-10 |
Family
ID=3510016
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1720081A Expired DE1720081C3 (de) | 1967-02-09 | 1968-01-19 | Verfahren zur Herstellung von feinverteilten stereospezifischen Styrol-Butadien-Kautschuken |
Country Status (8)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3558576A (de) |
AT (1) | AT279158B (de) |
BE (1) | BE710547A (de) |
CH (1) | CH494253A (de) |
DE (1) | DE1720081C3 (de) |
FR (1) | FR1562133A (de) |
GB (1) | GB1198172A (de) |
NL (1) | NL152896B (de) |
Families Citing this family (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3988306A (en) * | 1975-04-28 | 1976-10-26 | Petro-Tex Chemical Corporation | Polychloroprene powders |
US4098989A (en) * | 1976-08-04 | 1978-07-04 | Denka Chemical Corporation | Polychloroprene powders |
US4330672A (en) * | 1980-10-28 | 1982-05-18 | Celanese Corporation | Thermoplastic elastomer powder coatings |
US4563517A (en) * | 1981-03-27 | 1986-01-07 | Cosden Technology, Inc. | Polymer modification system for vinylaromatic monomer production apparatus |
US4452975A (en) * | 1981-03-27 | 1984-06-05 | Cosden Technology, Inc. | Polymer modification system for vinylaromatic monomer production apparatus |
JP3264763B2 (ja) * | 1993-11-22 | 2002-03-11 | 住友精化株式会社 | 水素化nbrラテックスの製造方法 |
US20090166291A1 (en) * | 2007-12-26 | 2009-07-02 | Jackson Paul H | Filtration of an aqueous process stream in polymer based particle production |
-
1967
- 1967-02-09 AT AT125967A patent/AT279158B/de not_active IP Right Cessation
-
1968
- 1968-01-19 DE DE1720081A patent/DE1720081C3/de not_active Expired
- 1968-01-24 CH CH110568A patent/CH494253A/de not_active IP Right Cessation
- 1968-02-01 GB GB5119/68A patent/GB1198172A/en not_active Expired
- 1968-02-06 US US703276A patent/US3558576A/en not_active Expired - Lifetime
- 1968-02-08 BE BE710547D patent/BE710547A/xx not_active IP Right Cessation
- 1968-02-08 NL NL686801794A patent/NL152896B/xx not_active IP Right Cessation
- 1968-02-09 FR FR1562133D patent/FR1562133A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL6801794A (de) | 1968-08-12 |
DE1720081C3 (de) | 1980-07-10 |
DE1720081A1 (de) | 1971-06-03 |
CH494253A (de) | 1970-07-31 |
US3558576A (en) | 1971-01-26 |
GB1198172A (en) | 1970-07-08 |
BE710547A (de) | 1968-08-08 |
NL152896B (nl) | 1977-04-15 |
FR1562133A (de) | 1969-04-04 |
AT279158B (de) | 1970-02-25 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0144940A2 (de) | Dauerhaft staubungsfreie Pigment - und Farbstoffpräparate und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE2643076B2 (de) | Verfahren zur Herstellung und Verwendung leicht dispergierbarer Präparate aus Farbstoffen und Polyvinylacetalen | |
DE1720081C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von feinverteilten stereospezifischen Styrol-Butadien-Kautschuken | |
DE2015011A1 (de) | Verfahren zur Feinverteilung von Polyamiden | |
DE2725020A1 (de) | Verfahren zur kohle-entaschung | |
DE2939335A1 (de) | Verfahren zum entfernen chlorierter loesungsmittel aus chlorierten polymerisaten | |
DE1617012B2 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Lanolin aus Abwässern der Wollwäsche | |
DE491727C (de) | Verfahren zur Darstellung einer glasartigen Masse aus unreinem Styrol oder seinen Derivaten | |
DE1077424B (de) | Verfahren zur Herstellung von feinverteiltem Polyaethylen bestimmter Teilchengroesse | |
DE945281C (de) | Verfahren zur Abtrennung von festem Paraffin aus paraffinhaltigen OElen, insbesondere fuer die Gewinnung von Paraffinkonzentraten durch Flotation | |
DE863979C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Lackharzen, Teeroelen und Benzolunloeslichem aus Steinkohlenteer | |
DE1283537B (de) | Herstellen von Latices aus Loesungen von Kohlenwasserstoffpolymeren | |
DE1420738A1 (de) | Verfahren zur Nachbehandlung von Polymerisaten | |
DE816694C (de) | Verfahren zur Herstellung von Halogenderivaten wachs- oder paraffinartiger aliphatischer Kohlenwasserstoffe | |
DE567217C (de) | Verfahren zur Herstellung von waesserigen Kautschukdispersionen aus rohem oder regeneriertem Kautschuk bei Anwesenheit von Dispersionsmitteln (oder Schutzkolloiden), wie Seifen, Saponin, Casein u. dgl. | |
AT212009B (de) | Verfahren zur Herstellung von trockenem, freifließendem und feinverteiltem Polyäthylen | |
DE1719447C3 (de) | Verbesserung der Fliess- und Suspensionseigenschaften von Anstreichfarben | |
DE2153490A1 (de) | Wachsgewinnungsverfahren | |
DE921322C (de) | Verfahren zur Herstellung von Textilausruestungsmitteln | |
DE855769C (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyaethinen oder ihren Derivaten | |
DE565188C (de) | Verfahren zur Herstellung organische Substanzen enthaltender Kautschukmilchmischungen | |
DE503615C (de) | Verfahren zur Verbesserung von Dammarharzen | |
DE420465C (de) | Verfahren zur Herstellung von Harzen aus Naphtha durch Einwirkung poly-merisierenderMittel, wie Schwefelsaeure und wasserfreies Aluminiumchlorid | |
DE557244C (de) | Verfahren zur Ausfaellung von Cellulosederivaten aus ihren Loesungen | |
DE221066C (de) |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |