DE1077424B - Verfahren zur Herstellung von feinverteiltem Polyaethylen bestimmter Teilchengroesse - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von feinverteiltem Polyaethylen bestimmter TeilchengroesseInfo
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- C08J2323/00—Characterised by the use of homopolymers or copolymers of unsaturated aliphatic hydrocarbons having only one carbon-to-carbon double bond; Derivatives of such polymers
- C08J2323/02—Characterised by the use of homopolymers or copolymers of unsaturated aliphatic hydrocarbons having only one carbon-to-carbon double bond; Derivatives of such polymers not modified by chemical after treatment
- C08J2323/04—Homopolymers or copolymers of ethene
- C08J2323/06—Polyethene
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Description
Polyäthylen ist durch seine mannigfaltigen Verwendungsmöglichkeiten
allgemein bekanntgeworden. Die Eigenschaft, sich mechanisch nur unvollständig zerkleinern
zu lassen und bis etwa +60o C keine Lösung
in organischen Lösungsmitteln zu bilden, erschwerten die Verwendung des Kunststoffes zur Obernächeiibeschichtung.
Dieses Problem der Zerkleinerung wird seit einer Reihe von Jahren intensiv bearbeitet. Eine Anzahl von
Patentschriften beschreibt die Aufbereitung von Polyäthylen zu feinverteilten Massen. ,Nach dem Verfahren
der kanadischen Patentschrift 464 489 wird zur Herstellung einer Polyäthylendispersion das Polyäthylen
in Toluol oder Xylol bei 80 bis 175° C unter Erwärmen aufgelöst und diese Lösung bei schnellem
und beständigem Rühren unter +35° C abgekühlt. Andere Patentschriften, wie die britische Patentschrift
613 951, beschreiben Verfahren, bei welchen Polyäthylen in Lösungsmitteln unter Zusatz von Emulgatoren
oder ähnlich wirkenden Verbindungen unter Anwendung von Wärme gelöst, das nach der Abkühlung
erhaltene Gel zerkleinert und das Lösungsmittel dem Gel wieder entzogen wird. Hierdurch werden
Pulver oder, nach Zugabe weiteren Lösungsmittels, Dispersionen erhalten.
Eine Reihe anderer Verfahren arbeiten so, daß Polyäthylen mit oder ohne Anwendung von Wärme in
Knetern oder Mühlen kontinuierlich zerkleinert wird. Das Ergebnis sind Dispersionen, welche, verhältnismäßig
sehr grobe Polyäthylenteilchen enthalten.-Die USA.-Patentschrift 2 290 794 beschreibt eine dieser
Arbeitsweisen, wobei zusätzlich Emulgatoren zugefügt werden, um die wäßrige Aufschlämmung stabil
zu erhalten.
Einer der wesentlichsten Nachteile der bisher beschriebenen Verfahren ist, daß sie sehr uneinheitliche
Teilchengrößen liefern.
Deshalb sind Verfahren ausgearbeitet worden, bei denen Polyäthylen in gelöster oder gelartiger Form
mit einem Nichtlöser vermengt wird. Hierdurch verringert sich die Löslichkeit des Polyäthylens, so daß
sich letzteres, vornehmlich bei gleichzeitiger mechanischer Zerkleinerung, wesentlich feiner aufschließen
läßt. Diese Arbeitsweise wird insbesondere in der italienischen Patentschrift 496 916 beschrieben, nach
welcher eine heiße Lösung von Polyäthylen in einem organischen Lösungsmittel entweder in der Wärme
oder nach Abkühlen mit einem Nichtlöser für Polyäthylen vermengt wird, wodurch der Kunststoff fein
verteilt ausfällt. Der Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, daß man Polyäthylenteilchen erhält, welche
keine Geleigenschaften mehr zeigen und bei Entzug der Lösungsmittel nicht mehr zusammensintern und
verhornen. Der Nachteil ist, daß man erhebliche Verfahren zur Herstellung
von feinverteiltem Polyäthylen
bestimmter Teilchengröße
Anmelder:
Technoplast-Spindler Aktiengesellschaft,
Buochs (Schweiz)
Buochs (Schweiz)
Vertreter:
Dr.-Ing. A. v. Kreisler, Dr.-Ing. K. Schönwald,
Dr.-Ing. A. v. Kreisler, Dr.-Ing. K. Schönwald,
Dipl.-Chem. Dr. phil. H. Siebeneicher
und Dr.-Ing. Th. Meyei, Patentanwälte,
Köln 1, Deichmannhaus
Lösungsmittelmengen benötigt und diese, will man das Verfahren wirtschaftlich gestalten, zurückgewinnen
und durch Destillation wieder trennen muß. Die auf diesem Wege erreichbare Teilchengröße liegt zwischen
3 und 100 Mikron; eine weitgehend einheitliche Teilchengröße läßt sich hierbei nicht erhalten.
Diese Nachteile und insbesondere die Forderung der verarbeitenden Industrie nach einem wirtschaftlichen
Verfahren zur Herstellung von möglichst feinem und weitgehend gleichmäßig verteiltem Polyäthylen
führten zur Auffindung des nachstehend beschriebenen Verfahrens.
Hiernach ist es unter Einhaltung bestimmter Bedingungen möglich, Polyäthylen unmittelbar in einem
Gemisch von organischen Lösungsmitteln und Nichtlösern zu lösen. Bei Verwendung von acyclischen und
bzw. oder chlorierten acyclischen Kohlenwasserstoffen sowie deren Gemischen als Lösungsmittel, wie es bei
den bisher bekanntgewordenen Verfahren-üblich ist; erfolgt die Lösung des Polyäthylens ab +60° C. Erfindungsgemäß
wird demgegenüber ein Gemisch aus organischen Lösungsmitteln und Nichtlösern im Verhältnis
von 2 bis 5 Teilen zu 1 Teil -zur Lösung des Polyäthylens verwendet. Hierfür -wird eine Temperatur
von mindestens 70° C benötigt. Der Zusatz des Nichtlösers im genannten Mengenverhältnis bewirkt
keine Lösungsverzögerung oder Viskositätserhöhung. Geeignete Nichtlöser sind sauerstoffhaltige organische
Verbindungen, insbesondere einwertige Alkohole sowie Äther mehrwertiger Alkohole.
909 755/440
Aus einer solchen Lösung von Polyätyhlen in einem Gemisch aus organischen Lösungsmitteln und Nichtlösern
kann der Kunststoff in einer im voraus bestimmbaren Teilchengröße gefällt werden. Diese Wirkung
erreicht man entweder dadurch, daß man der Lösung, beispielsweise durch Destillation, die Lösungsmittelmischung
entzieht oder daß man durch entsprechende Erniedrigung der Temperatur der Lösung
das Polyäthylen ausfällt. In beiden Fällen erhält man feinverteiltes Polyäthylen, wobei je nach der
chemischen Art und der Konzentration des Nichtlösers Teilchen anfallen, deren einheitliche Größe
zwischen etwa 0,0001 und 0,3 mm liegt.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil dieser Arbeitsweise liegt darin, daß ein z. B. durch Destillation erhaltenes
Lösungsmittelgemisch ohne vorherige Abtrennung des Nichtlösers zur erneuten Aufbereitung
von Polyäthylen verwendet werden kann.
Außerdem ist es möglich, der durch Abkühlung der Lösung erhaltenen feinen Aufschlämmung von Polyäthylen
auf mechanischem oder physikalischem Wege die angewandten Löser und Nichtlöser teilweise oder
vollständig zu entziehen und gleichzeitig oder nachträglich durch andere Flüssigkeiten zu ersetzen, so
daß Dispersionen mit beliebigen Dispersionsmitteln hergestellt werden können, die sich auf Grund ihrer
Feinheit und gleichmäßigen Korngröße für besondere A^erwendungszwecke, z. B. Beschichtung von Oberflächen,
eignen.
In einem Gemisch aus 3000 g Trichloräthylen und 1000 g n-Butylalkohol, welches in einem heizbaren
Schnellmischer vorgelegt wird, werden 1000 g Polyäthylen vom Molekulargewicht von 24 000 (gemessen
nach Staudinger) in etwa 30 Minuten unter beständigem intensivem Rühren sowie durch Erwärmung
der Mischung auf 87° C gelöst und die auftretenden Lösungsmitteldämpfe an einem Rückflußkühler kondensiert. Aus der erhaltenen Lösung
destilliert man unter Anwendung von zunächst schwachem und dann stärker werdendem Vakuum die
Lösungsmittel ab und kondensiert sie in einer gekühlten Vorlage.
Die ursprünglich klare Lösung trübt sich unter Erhöhung der Viskosität nach kurzer Zeit, zerfällt dann
in Schollen und schließlich in ein feines Pulver, dessen völlige Trocknung bei einem Enddruck von
20 Torr in etwa 60 Minuten erfolgt. Bei sorgfältiger Verfahrenstechnik enthält dieses Pulver nur Teilchen,
welche ein Prüfsieb nach DIN-40 passieren.
1000 g Polyäthylen vom Molekulargewicht 24 000 (gemessen nach Staudinger) werden in einem Gemisch
von 4000 g Benzin vom Siedebereich 80 bis 110° C und 1700 g n-Butylalkohol unter Erwärmung
auf 89° C in einem heizbaren Schnellmischer innerhalb von 30 Minuten gelöst. Die erhaltene Lösung
wird in einen S chaufel trockner übergeführt und im ansteigenden Vakuum (Enddruck etwa 10 bis 20 Torr)
vom Lösungsmittel befreit. Man erhält nach etwa 100 Minuten ein feines Pulver, dessen Teilchen zu
über 60% ein Prüfsieb mit 10 000 Maschen je cm2
passieren.
600 g Polyäthylengranulat vom Molekulargewicht 20 000 (gemessen nach Staudinger) werden in
einem Schnellmischer in einem Gemisch aus 5400 g Trichlorätyhlen und 1650 g primärem Isobutylalkohol
unter Erwärmen mit warmem Wasser auf 85° C unter Rückflußkühlung in 20 Minuten gelöst. Anschließend
wird bei zeitweilig unterbrochenem Rühren mit Wasser gekühlt und die entstandene Dispersion in Vorratsbehälter
abgefüllt. Die Größe der Einzel teilchen dieser Aufschlämmung liegt bei dieser Verfahrensweise
zwischen 0,2 und 0,8 Mikron.
800 g Polyäthylengranulat vom Molekulargewicht 19 000 (gemessen nach Staudinger) werden in
einem Gemisch aus 6400 g Trichloräthylen und 2130 g Äthylglykolmonoäthyläther in 25 Minuten bei 90° C
gelöst. Nach der Abkühlung auf 55° C erhält man eine Dispersion, deren Teilchen eine Größe zwischen 20
und 80 Mikron aufweisen.
100 Gewichtsteile Polyäthylen vom Molekulargewicht von 19 000 (gemessen nach Staudinger),
das nach dem Hochdruckpolymerisationsverfaliren hergestellt worden war, werden in einen Rührautoklav
gefüllt, und es wird ein Gemisch aus 450 Gewichtsteilen Tetrachlorkohlenstoff und 150 Gewichtsteilen
Isobutylalkohol zugefügt. Nach dem Schließen des Autoklavs wird sein Inhalt unter ständigem Rühren
auf 85° C erwärmt. Nachdem die Temperatur +73° C erreicht hat, beginnt das Gemisch der organischen
Flüssigkeiten das Polyäthylen aufzulösen. Es wird etwa 2 Stunden gelöst unter Aufrechterhaltung einer
Temperatur des Gemisches von 73 bis 80° C. Sodann wird die Lösung auf 50° C abgekühlt. Sobald der
durch die erhöhte Lösetemperatur entstandene Innendruck auf Normaldruck (760 Torr) abgesunken ist,
saugt man die Lösungsmitteldämpfe in eine Vakuumdestilliervorrichtung und destilliert die noch im Autoklav
befindlichen Lösungsmittel ab. Man erhält ein sehr feines Pulver ohne grobe Bestandteile, dessen
Teilchen eine durchschnittliche Größe von 3 bis 8 Mikron besitzen.
In einen Autoklav werden 100 Gewichtsteile Polyäthylen mit einem durchschnittliehen Molekulargewicht
von 21000 (gemessen nach Staudinger), das einer Hochdruckpolymerisation entstammt, zusammen
mit 400 Gewichtsteilen Toluol und 135 Gewichtsteilen sekundär-Butanol vorgelegt. Bei dicht
geschlossenem Autoklav wird das Gemisch unter ständigem Rühren auf 95° C erwärmt und 150 Minuten
auf dieser Temperatur gehalten, wodurch das Polyäthylen in dem Gemisch der organischen Flüssigkeiten
aufgelöst wird. Sodann wird der Inhalt des Autoklavs auf +60° C abgekühlt und die organischen Flüssigkeiten
im Vakuum abdestilliert.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von fein verteiltem
Polyäthylen einstellbarer Teilchengröße durch Lösen des Polyäthylens in organischen Lösungsmitteln,
Abkühlen der erhaltenen Lösung unter die kritische Lösungstemperatur des Polyäthylens
in dem Lösungsmittel und/oder teilweise oder vollständige Entfernung der Lösungsmittel aus der
Dispersion, dadurch gekennzeichnet, daß man das Polyäthylen in einem Gemisch organischer Flüs-
IU//
sigkeiten bei oder oberhalb 70° C auflöst, das aus 2 bis 5 Gewichtsteilen Lösungsmitteln für Polyäthylen
oder deren Gemischen und aus einem Gewichtsteil Nichtlösern für.Polväthylen oder deren
Gemischen besteht. S
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das in feinverteilter Form ausgefallene
Polyäthylen auf mechanischem oder physikalischem Wege weitgehend oder vollständig zu
einem Pulver getrocknet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von feinverteilten
Dispersionen die Polyäthylenlösung unter beständigem oder zeitweilig unterbrochenem Rühren,
gegebenenfalls unter gleichzeitigem Entzug von Lösungsmitteln, abgekühlt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Löser für das Polyäthylen
aliphatische, cyclische oder chlorierte Kohlenwasserstoffe und als Nichtlöser sauerstoffhaltige
organische Verbindungen, insbesondere einwertige höhere Alkohole und Äther mehrwertiger
Alkohole, verwendet werden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 862 513;
britische Patentschrift Nr. 609 560;
kanadische Patentschrift Nr. 464 489.
Deutsche Patentschrift Nr. 862 513;
britische Patentschrift Nr. 609 560;
kanadische Patentschrift Nr. 464 489.
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ID=7546960
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DE862513C (de) * | 1949-09-28 | 1953-01-12 | Ici Ltd | Verfahren zur Herstellung von waessrigen Polyaethylendispersionen |
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- BE BE557643D patent/BE557643A/xx unknown
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- 1956-05-24 DE DET12235A patent/DE1077424B/de active Pending
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1957
- 1957-05-15 CH CH360501D patent/CH360501A/de unknown
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- 1957-05-23 GB GB1641057A patent/GB860993A/en not_active Expired
Patent Citations (3)
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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CH360501A (de) | 1962-02-28 |
BE557643A (de) | |
GB860993A (en) | 1961-02-15 |
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