DE1103321B - Verfahren zur Herstellung von Amiden ª‡-halogenierter, aliphatischer Carbonsaeuren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Amiden ª‡-halogenierter, aliphatischer CarbonsaeurenInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Amiden a-halogenierter, aliphatischer Carbonsäuren Alkylamide von aliphatischen Carbonsäuren können aus den Komponenten durch Erwärmen, wenn auch meist in schlechter Ausbeute, gewonnen werden. Handelt es sich um halogenierte, insbesondere a-halogenierte Carbonsäuren, so muß bei niedriger Temperatur gearbeitet werden, da sonst leicht als Nebenreaktion eine Umsetzung des Amins mit dem Halogen der Säure erfolgt. Es ist daher oft vorteilhaft, von den entsprechenden Säurechloriden auszugehen und diese bei niedriger Temperatur in Gegenwart von Pyridin mit den entsprechenden Aminen umzusetzen. Die Überführung der Säure in das Säurechlorid kann in bekannter Weise, z. B. mit Phosphorpentachlorid oder Phosphortrichlorid, erfolgen. Mit Phosphoroxychlorid gelingt hingegen diese Umsetzung der Carbonsäuren zu Säurehalogeniden nicht.
- Es wurde gefunden, daß man die Amide a-halogenierter, aliphatischer Carbonsäuren leicht aus a-Halogencarbonsäuren und Aminen, die eine primäre oder sekundäre Aminogruppe an einem aliphatisch oder cycloaliphatisch gebundenen Kohlenstoffatom tragen, erhalten kann, wenn man die Komponenten in Gegenwart von weniger als 1/2 Mol, vorzugsweise etwa 1/3 Mol Phosphoroxychlorid pro Mol Halogencarbonsäure, erwärmt.
- Dies ist insbesondere im Hinblick auf die bisherige Herstellungsweise über die Säurechloride von Vorteil, da allein zur Herstellung von 1 Mol Säurechlorid, wie die nachstehenden Reaktionsgleichungen zeigen, mindestens 1 Mol PC15 bzw. 2/3 Mol PCl, erforderlich sind.
- 3R-COOH+2PC13 = 3R-COCl+P203+3HCl bzw.
- R-COOH + PCls = R-COCl + POC13 --E- HCl Als Säurekomponente können für das vorliegende Verfahren alle aliphatischen a-Halogencarbonsäuren, insbesondere die Halogenessigsäuren sowie die leicht zugänglichen a-Bromcarbonsäuren verwendet werden, so z. B. Chlor- und Bromessigsäure, Chlorpropionsäure, Brombuttersäure, Bromlaurinsäure, Brom- oder Chlorstearinsäure (jeweils mit dem Halogen in a-Stellung) oder auch Gemische derartiger Säuren.
- Als Aminokomponente kommen alle Amine in Frage, die eine primäre oder sekundäre Aminogruppe an einem aliphatisch oder cycloaliphatisch gebundenen Kohlenstoffatom tragen. Beispielsweise also Amine wie Äthylamin, Isopropylamin, Butylamin, Octylamin, Dodecylamin, Octadecylamin, 2-Äthyl-hexylamin, tert.-Butylamin, weiterhin Diäthylamin, Dioctylamin, Didecylamin, Phenyläthylamin, 1-Phenyl-3-amino-butan, 1-Phenyl-3-methylamino-butan, 1-Furfuryl-2-amino-propan, Furfurylamin, Tetrahydrofurfurylamin sowie Piperidin und Cycloalkylamin.
- Als Lösungsmittel können z. B. Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform und andere gechlorte Kohlenwasserstoffe sowie ferner Benzol und Chlorbenzol verwendet werden. Das Verfahren wird im allgemeinen in der Weise durchgeführt, daß man zu einem aus der a-Halogencarbonsäure, Phosphoroxychlorid und vorzugsweise einem Lösungsmittel bestehenden Gemisch bei etwa Zimmertemperatur das gegebenenfalls in einem Lösungsmittel gelöste Amin allmählich unter Rühren zugibt und anschließend die Temperatur langsam auf etwa 60 bis 80° C steigert. Nachdem die dabei auftretende Chlorwasserstoffentwicklung aufgehört hat, wird der Ansatz durch Abtrennen des Lösungsmittels und Reinigung der anfallenden Produkte in üblicher Weise aufgearbeitet.
- Es ist schon vorgeschlagen worden, Acetyl-p-amidophenol mit Salicylsäure in Gegenwart von Phosphoroxychlorid zu verestern. Weiterhin ist es bekannt, basisch substituierte Carbonsäureamide herzustellen, indem Carbonsäuren, die quaternäre Ammoniumgruppen im Molekül enthalten, in Gegenwart von wasserabspaltenden Mitteln - wie P 0 Cl, - sowie in Anwesenheit von tertiären Aminen mit organischen Verbindungen, die primäre oder sekundäre Aminogruppen enthalten, zur Umsetzung gebracht werden. Schließlich ist es bekannt, Oxyfluorencarbonsäureamide durch Umsetzung von 3-Oxyfluoren-2-carbonsäuren bzw. deren Chloride oder Ester mit Mono- oder Diaminen der aromatischen oder heterocyclischen Reihe in Gegenwart von Phosphortrichlorid herzustellen.
- Bei allen diesen Umsetzungen handelt es sich um die Herstellung von anderen Verbindungen. Dabei wird von anderen Ausgangssubstanzen ausgegangen und unter anderen Reaktionsbedingungen gearbeitet, durch die das andersartige, erfindungsgemäße Verfahren ebenfalls nicht nahegelegt wurde.
- Beispiel 1 Zu einer Lösung von 95 Gewichtsteilen Monochloressigsäure und 51 Gewichtsteilen Phosphoroxychlorid in 800 Gewichtsteilen Tetrachlorkohlenstoff werden bei 20 bis 25' C unter Rühren 185 Gewichtsteile Dodecylamin, gelöst in 300 Gewichtsteilen Tetrachlorkohlenstoff, zugetropft, anschließend wird die Temperatur langsam auf 70' C gebracht und bei dieser Temperatur bis zur Beendigung der Chlorwasserstoffentwicklung gerührt. Nachdem das Lösungsmittel unter schwach vermindertem Druck abdestilliert worden ist, bis der Rückstand 700 Gewichtsteile beträgt, wird abgekühlt, abgesaugt und bei 20' C im Vakuum getrocknet. Das so erhaltene Chloressigsäuredodecylamid ist schon annähernd rein, die Ausbeute beträgt 212 Gewichtsteile = 810/, der Theorie.
- Durch völliges Eindampfen des Filtrates und Verrühren des Rückstandes mit Petroläther werden weitere 40 Gewichtsteile = 15 °/o der Theorie erhalten. Schmelzpunkt etwa 63' C.
- Beispiel 2 Zu einer Aufschlämmung von 33 Gewichtsteilen Monochloressigsäure und 20 Gewichtsteilen Phosphoroxychlorid in 100 Gewichtsteilen Tetrachlorkohlenstoff wird bei 16 bis 18' C unter Rühren innerhalb 30 Minuten eine Lösung von 100 Gewichtsteilen Didecylamin in 100 Gewichtsteilen Tetrachlorkohlenstoff zugetropft und dann die Temperatur langsam auf 70' C gesteigert, bis kein Chlorwasserstoff mehr entweicht. Eine kleine Menge Didecy laminchlorhydrat, welches sich wegen seiner Schwerlöslichkeit leicht bildet, wird abfiltriert. Dann wird die Lösung mit Wasser neutral gewaschen und über Natriumsulfat getrocknet. Beim Abdestillieren des Lösungsmittels im Vakuum hinterbleiben 80 Gewichtsteile Chloracetyldidecylamid in Form einer schwachgelblichen Flüssigkeit.
- Beispiel 3 Aus 19 Gewichtsteilen Monochloressigsäure und 12 Gewichtsteilen P O C13 in 50 Gewichtsteilen Tetrachlorkohlenstoff wurden durch Zutropfen von 25 Gewichtsteilen Monooctylamin bei 16 bis 18' C und nachfolgende Temperatursteigerung bis auf 70' C 28,7 Gewichtsteile (= 70"/, der Theorie) Chloracetyloctylamid erhalten, welches durch Abpressen auf Ton schon analysenrein anfällt. F. = 39 bis 41' C.
- Beispiel 4 44,2 g Monochloressigsäure und 24,1 g POC13 werden in 17 5 g Tetrachlorkohlenstoff gelöst. Anschließend wird unter Zutropfen eine Lösung aus 175 g CC14 und 128 g Harzamin, welches im wesentlichen der Formel entspricht, hinzugefügt und das Reaktionsgemisch auf etwa 70'C bis zur Beendigung der Chlorwasserstoffentwicklung erwärmt. Nach Abtrennung vom Lösungsmittel erhält man 138g Chloressigsäure-Harzamid in Form eines hellgelben klaren Harzes, welches sich leicht pulvern läßt und bei etwa 120' C schmilzt.
- Beispiel 5 171 g ,B-(Methylcyclohexanoxy)-propylamin-1 werden in eine Lösung von 94,5g Chloressigsäure und 51,3g P O C13 in 500g Tetrachlorkohlenstoff innerhalb 3 Stunden langsam unter Rühren zugetropft. Anschließend wird das Reaktionsgemisch langsam auf etwa 78' C erwärmt und diese Temperatur beibehalten, bis die HCl-Entwicklung beendet ist. Nach Abtrennung des Lösungsmittels erhält man nach üblicher Aufarbeitung 153 g des ß-(Methylcyclohexanoxy)-propylamids der Chloressigsäure in Form eines gelben klaren Öls.
- Beispiel 6 475 Gewichtsteile Chloressigsäure werden in 2000 Gewichtsteilen Tetrachlorkohlenstoff gelöst und mit 257 Gewichtsteilen Phosphoroxychlorid vermischt. Zu dieser Mischung werden langsam unter Rühren 1310 Gewichtsteile Talgfettamin (gelöst in 2000 Gewichtsteilen CCQ hinzugefügt. Die Mischung wird langsam auf Siedetemperatur gebracht und dann unter Rückfluß bis zur Beendigung der Chlorwasserstoffentwicklung unterRühren erhitzt.
- Nach Abtrennung des Lösungsmittels und üblicher Aufarbeitung erhält man das Umsetzungsprodukt in etwa 83°/oiger Ausbeute. Es besitzt einen Schmelzpunkt von etwa 60' C.
- Beispiel ? 95g Chloressigsäure werden in 200g Tetrachlorkohlenstoff gelöst und unter Rühren 52 g Phosphoroxychlorid hinzugefügt. Danach wird eine Lösung von 99 g Cyclohexylamin in 100 g Tetrachlorkohlenstoff langsam hinzugefügt und anschließend die Temperatur auf etwa 80' C gesteigert. Das Reaktionsgemisch wird aufgearbeitet, sobald die Chlorwasserstoffentwicklung beendet ist. Man erhält etwa 130 g Cyclohexylamid der Chloressigsäure in Form eines kristallisierten Rückstandes, der bei etwa 106' C schmilzt.
Claims (4)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Amiden a-halogenierter, aliphatischer Carbonsäuren, dadurch gekennzeichnet, daß man a-halogenierte, aliphatische Carbonsäuren mit Aminen; die eine primäre oder sekundäre Aminogruppe an einem aliphatisch oder cycloaliphatisch gebundenen Kohlenstoffatom tragen, in Gegenwart von weniger als 1/2 Mol Phosphoroxychlorid pro Mol Halogencarbonsäure unter Erwärmung des Reaktionsgemisches umsetzt.
- 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß etwa 1/
- 3 Mol Phosphoroxychlorid pro Mol a-Halogencarbonsäure zur Anwendung gelangt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Ni. 695 064, 710 480, 716088; Houben - Weyl, Methoden der organischen Chemie,
- 4. Auflage, Bd. VIII (1952), S..655.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEH20118A DE1103321B (de) | 1954-04-27 | 1954-04-27 | Verfahren zur Herstellung von Amiden ª‡-halogenierter, aliphatischer Carbonsaeuren |
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Publications (1)
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DE1103321B true DE1103321B (de) | 1961-03-30 |
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Family Applications (1)
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1103321B (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE695064C (de) * | 1937-04-13 | 1940-08-15 | I G Farbenindustrie Akt Ges | Verfahren zur Herstellung von Oxyfluorencarbonsaeureamiden |
DE710480C (de) * | 1933-04-28 | 1941-09-15 | Hydrierwerke Akt Ges Deutsche | Verfahren zur Herstellung von Derivaten hoeherer Amide |
DE716088C (de) * | 1935-10-17 | 1942-01-19 | Deutsche Hydrierwerke Ag | Verfahren zur Herstellung basisch substituierter Carbonsaeureamide |
-
1954
- 1954-04-27 DE DEH20118A patent/DE1103321B/de active Pending
Patent Citations (3)
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