AT204564B - Verfahren zur Herstellung von neuen stickstoffhaltigen organischen Phosphorverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von neuen stickstoffhaltigen organischen Phosphorverbindungen

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AT204564B
AT204564B AT102858A AT102858A AT204564B AT 204564 B AT204564 B AT 204564B AT 102858 A AT102858 A AT 102858A AT 102858 A AT102858 A AT 102858A AT 204564 B AT204564 B AT 204564B
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reaction
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Hans Dr Binder
Rudolf Dr Heinle
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Rottweiler Kunstseidefabrik Ag
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Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 
 EMI1.1 
 
Unter den zahlreichen organischen Derivaten des Phosphors nehmen die Derivate der Phosphonsäure einen beträchtlichen Raum ein. Es sind dies Verbindungen der allgemeinen Formel 
 EMI1.2 
 wobei R, X und Y die verschiedensten Substituenten bedeuten können. Bei der Herstellung derartiger Verbindungen wird meist vom Phosphortrichlorid ausgegangen und zunächst ein Chloratom durch den Substituenten R ersetzt, so dass ein Dichlorid entsteht, das durch Oxydation in ein einfach organisch substituiertes Phosphonsäuredichlorid übergeht. Dies gilt insbesondere für den Fall, dass der Substituent R mit einem Kohlenstoffatom direkt am P-atom sitzt, wobei er im übrigen beliebig substituiert sein kann. In den Fällen, wo R durch ein Sauerstoffatom an den Phosphor gebunden ist, kann auch vom Phosphoroxychlorid ausgegangen werden.

   Es ist bemerkenswert, dass die Phosphonsäureverbindungen, in denen R einen beliebig substituierten Kohlenwasserstoffrest darstellt, während X und Y Ester oder amidartig gebundene Substituenten sind, als Derivate der phosphorigen Säure anzusprechen sind, wenn man dieser die klassische Formulierung 
 EMI1.3 
 zuerkennt, während sich die über Sauerstoff an den Phosphor gebundenen R-Derivate von der Orthophosphorsäure 
 EMI1.4 
 ableiten. Ausgehend vom Phosphortrichlorid oder vom Phosphoroxychlorid sind zahlreiche Verbindungen vorbeschrieben, die der allgemeinen Formel 
 EMI1.5 
 entsprechen und Ausgangspunkt für vielerlei Verbindungen geworden sind, indem die beiden Chloratome durch organische Reste, auch über Stickstoff gebunden, ersetzt sind.

   Für die vorliegende Erfindung ist aber die Feststellung wesentlich, dass es sich bei allen vorbekannten Derivaten von Sauerstoffsäuren des Phosphors ausschliesslich um solche handelt, bei denen die den beiden Substituenten X und Y zugehörenden beiden Valenzen des Phosphors jeweils einzeln besetzt sind, was natürlich auch für den vorbeschriebenen Fall gilt, dass diese beiden Valenzen durch einen Glykolrest besetzt sind. 



  In allen vorbeschriebenen   Phosphon- bzw.   Phosphorsäurederivaten befindet sich am Phosphoratom ausser der semipolaren Bindung des Sauerstoffatoms, die früher auch als Doppelbindung bezeichnet wurde, keine Doppelbindung. 



   Die Erfindung betrifft nun solche stickstoffhaltige Derivate von   Sauerstoffsäuren   des Phosphors, bei denen neben dem Substituenten R und dem semipolar gebundenen Sauerstoffatom die restlichen 2 Valenzen des Phosphors durch nur einen Rest eines primären Amins besetzt sind. Bei einem einfachen Molekül mit nur einem Phosphoratom ist eine derartige Bindung nur als Imidbindung möglich, so dass derartige Verbindungen als   Phosphon- bzw.   Phosphorsäureimide zu bezeichnen wären.

   Molekulargewichtsbestimmungen deuten aber darauf hin, dass es sich bei dieser neuen Klasse von Phosphorverbindungen nicht nur um monomolekulare, sondern um bimolekulare Verbindungen handelt, also nicht um Verbindungen des Typs 
 EMI1.6 
 

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 wobei Z den am doppelt gebundenen N-Atom sitzenden, beliebig substituierten organischen 
 EMI2.1 
 
 EMI2.2 
 
 EMI2.3 
 kommt auf ein Phosphoratom neben dem Substituenten R und dem semipolar gebundenen O-Atom nur noch ein stickstoffhaltiger Rest und sonst kein Substituent, womit sich diese Klasse von Verbindungen eindeutig von allen vorbenannten stickstoffhaltigen Phosphon- und Phosphorsäurederivaten unterscheidet.

   Im übrigen verhalten sich diese bimolekularen Verbindungen hinsichtlich Reaktionsfähigkeit und Reaktionsweise wie die hypothetischen monomolekularen   Phosphon- bzw.   Phosphorsäureimide. Es wird daher im folgenden für diese neue Verbindungsklasse die Bezeichnung Di-Phosphonsäureamide bzw. Di-Phosphorsäureimide gebraucht werden. 



   Dabei handelt es sich bei der vorliegenden Erfindung um solche Di-Imide, die als Substituenten R einen aliphatischen, aromatischen, araliphtischen oder zykloaliphatischen, im übrigen beliebig substituierten Kohlenwasserstoffrest enthalten, weiterhin kann der Substituent R auch einen beliebigen bzw. beliebig substituierten Aryloxy- oder hydrierten Aryloxyrest bedeuten. 



   Die nach der Anmeldung hergestellten Verbindungen dienen als Zwischenprodukte für die Anlagerung von Hydroxylgruppen oder Aminogruppen enthaltenden Verbindungen an Imingruppen unter Bildung gesättigter Verbindungen, die je nach der Natur der angelagerten Verbindung den verschiedensten Zwecken dienstbar gemacht werden können. 



   Der Grund dafür, dass diese Klasse der Di-   Phosphon- bzw.   Di-Phosphorsäureimide bisher nicht entdeckt wurde, liegt darin, dass soweit bisher einfach substituiertes Säuredichlorid einer Sauerstoffsäure des Phosphors mit Ammoniak oder primären Aminen umgesetzt wurde, stets ein Überschuss an Ammoniak oder Amin angewandt wurde, und dadurch die beiden Chloratome genügend Umsetzungspartner zur Verfügung hatten, um sich jedes für sich mit einer aktiven Gruppe umzusetzen.

   Voraussetzung für die Herstellung der Di-Imide ist aber einmal die Anwendung von nur 1 Mol Amin auf 1 Mol Dichlorid, praktisch allerdings 3 Mole, von denen aber 2 lediglich zur salzförmigen Bindung der zwei freiwerdenden Moleküle Chlorwasserstoff dienen und als Chlorhydrate des betreffenden Amins wiedergewonnen werden können, meistens aber auch die Einhaltung der Regel, dass das Dichlorid vorgelegt und das Amin langsam zugegeben wird, so dass sich das Dichlorid von vornherein im Überschuss befindet. Wenn R einen beliebig substituierten Zyklohexylrest darstellt, ist es wesentlich, dass die beiden mit einem Lösungsmittel verdünnten Komponenten im molaren Verhältnis zu dem vorgelegten gleichen Lösungsmittel bei Siedetemperaturen zugesetzt werden. An Stelle der 2 Mole überschüssigen Amins kann natürlich zur Säurebindung auch eine andere, in diesem Fall tertiäre Base, z.

   B. Pyridin, verwendet werden, doch ist im allgemeinen die Aufarbeitung erleichtert, wenn für den Umsatz und die Säurebindung die gleiche Base verwendet wird. Je nach Art des zur Imidbildung verwendeten Amins müssen gegebenenfalls verschiedehe Reaktionstemperaturen verwendet werden, was am besten durch die Wahl eines niedriger oder höher siedenden Lösungsmittels erfolgt. Als derartige Lösungsmittel kommen z. B. Benzol, Toluol, Xylol und Benzinarten bis zu Siedepunkten von   1600 C   und darüber in Frage, wobei schon die Reaktionswärme das Lösungsmittel zum Sieden 
 EMI2.4 
 Ausbeute das Erhitzen fortgesetzt werden kann. 



   Nach Beendigung der Umsetzung kristallisiert beim Erkalten das Aminchlorhydrat in manchen Fällen, z. B. bei den Di-Phenylphosphonsäureimiden aus und kann durch Filtration von der Lösung abgetrennt werden, worauf nach Verdampfen des Lösemittels das Di-Imid umkristallisiert werden kann. In andern Fällen, z. B. bei den sich von Äthyl-Phosphonsäuredichlorid ableitenden Di-Imiden bleibt das Aminchlorhydrat in dem Roh-Di-Phosphonsäureimid gelöst. Es kann dadurch entfernt werden, dass die Lösung des Imids in einem mit Wasser nicht mischbaren Lösemittel, z. B. Tetrachlorkohlenstoff, bei niederer Temperatur mit Wasser ausgeschüttelt oder ausgewaschen wird. Nach Trocknen der Lösung kann das Di-Imid durch Verdampfen des Lösemittels isoliert werden.

   Für viele Umsetzungen der Di-Imide genügt aber auch das aminchlorhydrathaltige Rohprodukt, da das Aminchlorhydrat den Charakter eines neutralen Ammoniumsalzes aufweist und bei den Reaktionen nicht stört. In andern Fällen wieder scheidet sich beim Erkalten der Lösung nach Reaktionsbeendigung das Di-Imin gemeinsam mit dem Aminchlorhydrat aus und kann durch Waschen mit kaltem Wasser von diesem befreit werden. 



   Die Di-Phosphonsäureimide sind zum Teil gut kristallisierende Substanzen mit scharfem Schmelzpunkt, zum Teil sind sie sirupös oder harzartig. Auch in den Fällen, wo die Substanz nicht kristallisiert zu erhalten ist, stimmen die Analysen, vorausgesetzt, dass das Aminchlorhydrat entfernbar ist. Wo dies nicht erreichbar ist, lässt aber in jedem Fall die Analyse der gut kristallisierbaren Umsetzungsprodukte einen sicheren Schluss auf die Zusammensetzung des DiPhosphonsäure-Imids zu, von dem ausgegangen wurde. 



   In den folgenden Beispielen ist die Herstellung einer Anzahl derartiger Verbindungen beschrie- 

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 ben, auf die aber die vorliegende Erfindung keineswegs eingeschränkt bleiben soll. 



   Beispiel   1 : 1 Mol Äthylphosphonsäuredichlo-   rid wird mit 3 Molen Zyklohexylamin in der Weise umgesetzt, dass man zu der siedenden Lösung des Dichlorids in Benzol eine benzolische Lösung des Zyklohexylamins zutropfen lässt und nach Beendigung der Reaktion noch eine halbe Stunde unter Rückfluss weiter erhitzt. Nach Abkühlen des Ansatzes kristallisiert der Hauptteil des Zyklohexylaminchlorhydrates aus und wird abgesaugt. 



  Aus der Lösung wird das Benzol zuerst auf dem Wasserbad und dann im Vakuum abdestilliert. Zur Reindarstellung des Di-Phosphonsäureimids wird das Rohprodukt im Tetrachlorkohlenstoff gelöst und die Lösung bis zum Verschwinden der Chloridreaktion mit Wasser ausgeschüttelt. Nach Trocknen der Tetrachlorkohlenstofflösung und Destillation im Vakuum bleibt das Di-Imid als hellgelbes flüssiges Harz zurück. Es ist löslich in Methanol, Äthanol, Äther, Essigester, Azeton, Eisessig, Benzol und Toluol, unlöslich in Wasser und Petroläther. N-Gehalt theoretisch   : 8, 08%,   gefunden   : 7, 81%.   



   Beispiel 2 : In gleicher Weise wie in Beispiel 1 werden 1 Mol Äthylphosphonsäuredichlorid mit 3 Molen Anilin umgesetzt. Es entsteht ein zähflüssiges, bernsteinfarbenes Harz, das eine Lösung von Anilinchlorhydrat in Äthylphosphonsäureanil darstellt, die für Umsetzungen ohne weiteres verwendbar ist. 



   Beispiel 3 : Zu 1 Mol Zyklohexyl-phosphonsäuredichlorid in 300 ml Xylol lässt man bei Siedetemperatur 3 Mole Zyklohexylamin in 1000 ml Xylol zutropfen und erhitzt nach Beendigung der Reaktionszeit l Stunde unter Rückfluss. Das nach Abkühlen ausgeschiedene Festprodukt wird abfiltriert, mit Petroläther gewaschen und nach dessen Verdampfen das Rohprodukt mit Wasser bis zum Verschwinden der Chloridreaktion gewaschen. Der kristalline Rückstand wird beim Waschen mit Azeton rein weiss und ist nach mehrmaligem Umkristallisieren aus Toloul analysenrein.

   Die Verbindung ist löslich in Methanol, Äthanol, Benzol, Toluol, Azeton, Dioxan, Tetrahydrofuran, unlöslich in Wasser und Petroläther, N-Gehalt theoretisch   : 6, 16%, gefunden : 5, 95%,   
 EMI3.1 
 dendem Benzol unter Vorlegen des Dichlorids zum Umsstz gebracht, wie in den vorausgegangenen Beispielen beschrieben. Nach Abtrennung des beim Erkalten ausgeschiedenen Methylaminchlorhydrats und Abtreiben des. Benzols wird der Rückstand aus heissem Methanol umkristallisiert. 



  Theorie :   N 9, 15%,   gefunden   8, 97%.   



   Beispiel 5 : In gleicher Weise wie oben werden 1 Mol Phenylphosphonsäuredichlorid mit 3 Molen Benzylamin in siedendem Benzol umgesetzt. 



  Nach dem Erkalten der Lösung wird das ausge-   geschiedenebenzylaminchlorhydratabgesaugt,   und der nach Abdestillieren des Benzols verbleibende Rückstand aus Essigester umgelöst. Das weisse Produkt weist einen N-Gehalt von 5, 77% auf. 



  Theorie   : 6, 12%.   



   Beispiel   6 : 1   Mol Phenylphosphonsäuredichlorid wird ingleicherWeisewie oben mit 3 Molen Zyklohexylamin in Benzol umgesetzt und das 
 EMI3.2 
 fluss erhitzt. Nach dem Erkalten wird das nahezu quantitativ ausgeschiedene Zyklohexylaminchlorhydrat abgesaugt und aus dem Filtrat das Benzol im Vakuum abdestilliert. Nach zweimaligem Umkristallisieren aus trockenem Tetrachlorkohlenstoff besitzt die Verbindung einen Fp. von 199 bis 200   C. Sie ist löslich in Benzol, Chloroform, Anisol, Zyklohexanon, Äthylenchlorid, in der Wärme auch in Tetrachlorkohlenstoff, Monochlorbenzol und Äthanol. N-Gehalt : theoretisch   6, 33%, gefunden : 6, 30%.   Molekulargewicht für   C24H3202N2P2 theoretisch : 442, 5, gefunden :   449. 



     Beispiel ? :   Zu dersiedendenLösungvon2Molen Phenylphosphonsäuredichlorid in 600 ml Xylol lässt man unter Feuchtigkeitsausschluss eine Lösung von 3 Molen Hexamethylendiamin in 2400 ml Xylol zutropfen. Hienach wird die Lösung noch 2 Stunden unter Rückfluss erhitzt. Beim Abkühlen scheidet sich sowohl das Reaktionsprodukt Bisphenylphosphonsäurehexamethylenimid wie das Hexamethylendiaminchlorhydrat als amorphe, krümelige, gelbe Masse praktisch quantitativ ab. 



  Nach Abfiltrieren des Xylols wäscht man den Rückstand mit Petroläther und nach dessen Abtreiben im Vakuum mit Wasser bis zum Verschwinden der Chloridreaktion. Nach Umlösen aus Methanol erhält man das Reaktionsprodukt als gelbliches, sprödes, pulverisierbares Harz, das in Methanol und Eisessig löslich, in Wasser, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Chlorbenzol, Benzol, Toluol, Xylol, Dioxan, Äther, Acetonitril und Petroläther unlöslich ist. Es entspricht der Formel 
 EMI3.3 
 bzw. 
 EMI3.4 
 



   Beispiel   8 : 1   Mol Benzylphosphonsäuredichlorid wird in siedendem Xylol unter Rühren tropfenweise mit 3 Molen Zyklohexylamin versetzt und die Lösung nach Beendigung des Umsatzes noch   1   Stunden unter Rückfluss im Sieden erhalten. Das entstandene Zyklohexylaminchlorhydrat wird nach dem Erkalten abgesaugt und aus dem Filtrat das Xylol im Vakuum abdestilliert. 



  Das erhaltene Roh-Imid wird in kaltem Methanol gelöst und durch Eingiessen der Lösung in Wasser vom Chlorhydrat befreit. Das so gereinigte 

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 Imid ist direkt für Umsetzungsreaktionen geeignet. 



   Das Imid ist ein leicht gelbes, sprödes Harz, löslich in Methanol, Äther, Essigester, Azeton, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Dioxan, Xylol, unlöslich in Wasser, Petroläther und Azetonitril. 



   Die Verbindung stellt das Di-Benzylphosphonsäurezyklohexylimid   C26H3602N2P2   der Formel 
 EMI4.1 
 vom Molekulargewicht 470, 5 dar. 



   N : Theoretisch   5, 96O ,   gefunden   5, 96%.  
Beispiel 9 : Zu   einer am Rückfluss   siedenden Lösung von 1 Mol Phosphorsäure-Phenylesterdichlorid in Benzol lässt man unter Rühren bei Feuchtigkeitsausschluss eine Lösung von 3 Molen wasserfreiem Methylamin zutropfen und erhitzt nach Beendigung des Umsatzes noch      Stunde unter Rückfluss weiter. Das Reaktionsprodukt wird nach Abdestillieren des Benzols in Chloroform gelöst und mehrmals mit Wasser ausgeschüttelt. 



  Das nach Verdampfen des Chloroforms verbleibende Reaktionsprodukt stellt eine zähe, nicht kristallisierende, bernsteinfarbige Masse dar, löslich in Äther, Chloroform, Methanol, Äthanol, Azeton, Benzol, Toluol, unlöslich in Wasser und Petroläther. Es ist Di-Phosphorsäurephenylestermethylimid, N : berechnet 8, 28, gefunden 8, 50 ; P : berechnet 18, 31, gefunden   18, 19.   



   Beispiel   10 :   Man erhitzt 2 Mole Phosphorsäurephenylester-dichlorid mit 1 Mol Hexamethylendiamin in 4 Molen Pyridin im Bombenrohr erst 3 Stunden auf   150 C   und anschliessend 3 Stunden auf 180   C. Nach dem Abkühlen des Bombenrohres befinden sich in demselben zwei Schichten, von denen die obere in der Hauptsache aus Pyridinchlorhydrat besteht, während die untere eine gelbbraune, leicht klebrige Masse darstellt. 



  Um das in der Masse eingeschlossene Pyridin bzw. Pyridinchlorhydrat zu entfernen, wird dieselbe in Methanol gelöst und diese Lösung in   dünnem Strahl in Wasser gegossen, wobei das Reaktionsprodukt sofort ausfällt. Dieser Reini-   gungsvorgang wird bis zum Ausbleiben der Chloridreaktion mit Silbernitratlösung mehrmals wiederholt. Nach Entfernung des Pyridinchlorhydrats wird das Produkt nochmals in Methanol gelöstundinLösungmittelsentwässertenNatriumsulfats getrocknet. Nach Abdestillieren des Lösungsmittels hinterbleibt das reine, jedoch noch nicht analysenreine Bis-phosphorsäurephenylesterhexamethylenimid als sprödes, bernsteinfarbenes Harz. 



   Um ein analysenreines Produkt zu erhalten, löst man das gereinigte Reaktionsprodukt erneut in Methanol und behandelt es 4mal mit Aktivkohle (Carboraffin). Nach Entfernung des Lösemittels resultiert chemisch reines Bis-phosphorsäurephenylester-hexamethylenimid. 



   Die Verbindung ist löslich in Methanol, Äthanol, Azeton, Dioxan, Tetrahydrofuran, Chloroform, Dimethylformamid, Eisessig und unlöslich in Wasser, Äther, Essigester, Benzol, Chlorbenzol, Tetrachlorkohlenstoff. 
 EMI4.2 
 
 EMI4.3 
 
 EMI4.4 
 
 EMI4.5 
 
 EMI4.6 
 
<tb> 
<tb> 



  392, <SEP> 3.Analysedaten <SEP> : <SEP> theoretisch <SEP> : <SEP> gefunden <SEP> : <SEP> 
<tb> N <SEP> 7, <SEP> 14". <SEP> 7, <SEP> 10% <SEP> 
<tb> P <SEP> 15, <SEP> 8% <SEP> 15, <SEP> 9% <SEP> 
<tb> Molgewicht <SEP> 392, <SEP> 3 <SEP> 419, <SEP> 5 <SEP> (in <SEP> Eisessig).
<tb> 
 
Beispiel 11 : Es wird wie in Beispiel 9 verfahren, nur werden an Stelle von 3 Molen Methylamin 3 Mole Zyklohexylamin verwendet. Nach Beendigung der Reaktion kristallisieren zirka   70   der Theorie Zyklohexylaminchlorhydrat aus, der Rest bleibt im Rohprodukt gelöst. Er kann durch Ausschütteln der benzolischen Lösung mit Wasser entfernt werden.

   Das reine Di-PhosphorsäurePhenylesterzyklohexylimid ist eine zähe, nicht kristallisierende, bernsteinfarbene Substanz, löslich in Äther, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Methanol, Äthanol, Benzol, Toluol, unlöslich in Wasser und Petroläther. 
 EMI4.7 
 
<tb> 
<tb> 



  N-Gehalt <SEP> : <SEP> theoretisch <SEP> 5,91%, <SEP> gefunden <SEP> 5,74%;
<tb> Molekulargewicht: <SEP> theoretisch <SEP> 474, <SEP> gefunden <SEP> 489 <SEP> (in <SEP> Eisessig).
<tb> 
 



   Beispiel   12 : 1   Mol Phosphorsäure-phenylesterdichlorid wird analog wie in Beispiel 9 und 11 mit 3 Molen Benzylamin zur Reaktion gebracht, wobei, wie in den andern Beispielen, 2 Mole des Amins zur Säurebindung dienen. In diesem Fall wird aber an Stelle von Benzol ein Benzin vom Siedepunkt   160 C   verwendet, da bei niedrigeren Temperaturen die Reaktion nicht zur Bildung des Di-Imids. führt. Es entsteht ein zähes braunes Harz, das noch das entstandene Aminchlorhydrat 

 <Desc/Clms Page number 5> 

 enthält, sich aber bei Umsatzreaktionen als das   gesuchte Phenylester-Phosphorsäurebenzylimid   erweist. 



   Beispiel 13 : Man legt in einem 21-Dreihalsrundkolben mit Rührer und Rückflusskühler 400ml siedendes Xylol vor und lässt aus zwei Tropftrichtern 170 g Phosphorsäurezyklohexylesterdichlorid mit Xylol auf 200 ml verdünnt und 230 g mit Xylol auf 800 ml verdünntes Zyklohexylamin im Verhältnis 1 : 3 zutropfen. Hierauf wird noch 1 Stunde unter Rückfluss weiter erhitzt und nach Erkalten das ausgeschiedene Zyklohexylaminchlorhydrat abfiltriert und mehrmals mit Xylol nachgewaschen. Aus den vereinigten Xylollösungen wird das Xylol im Vakuum abdestilliert, der Rückstand in Tetrachlorkohlenstoff aufgenommen und die Lösung bis zum Verschwinden der Chloridionen mit Wasser ausgeschüttelt, worauf der Tetrachlorkohlenstoff nach Trocknung mit   NA, SO, abdestilliert   und der Rückstand in Azeton aufgenommen wird, wonach eine flockige Ausscheidung abfiltriert wird.

   Nach Abdestillilieren des Azetons, zuletzt im Vakuum bei 70   C, hinterbleibt das Di-Phosphorsäurezyklohexylesterzyklohexylimid als festes, bernsteinfarbenes, amorphes Produkt. 



   Die Verbindung ist löslich in Methanol, Azeton, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Methylenchlorid, Azetonitril, Benzol, Nitrobenzol, Anisol, Dioxan und unlöslich in Wasser, Essigester, Äther und Petroläther. 
 EMI5.1 
 
 EMI5.2 
 
 EMI5.3 
 
<tb> 
<tb> -Gew. <SEP> : <SEP> Theorie <SEP> = <SEP> 486, <SEP> 59 <SEP> gefunden <SEP> = <SEP> 519.Analysedaten <SEP> : <SEP> Theorie <SEP> : <SEP> gefunden <SEP> : <SEP> 
<tb> N <SEP> 5, <SEP> 76% <SEP> 5, <SEP> 68% <SEP> 
<tb> p <SEP> 12, <SEP> 73% <SEP> 12, <SEP> 50%. <SEP> 
<tb> 
 
 EMI5.4 
 auch 2 Mole Pyridin als Säureakzeptor verwendet werden. 



   Der Weg zur Darstellung des Phosphorsäure- 
 EMI5.5 
 :100 g frisch destilliertes Zyklohexanol (1 Mol) rasch zugetropft. Hierauf wird unter Fortsetzung des Rührens noch 45 Minuten lang bei gleicher Temperatur weiter erhitzt. Nach Absaugen der entstandenen HCI destilliert man im Hochvakuum unter reinem Stickstoff, wobei das Dichlorid nach dreimaliger Destillation bei   Kp2 = 62   C   als farblose, stechend riechende Flüssigkeit übergeht. 



   Für   C6HnOCl2P   
 EMI5.6 
 
<tb> 
<tb> Theorie <SEP> gefunden
<tb> Cl <SEP> : <SEP> 35, <SEP> 27 <SEP> 35, <SEP> 20. <SEP> 
<tb> 
 Das Phosphorigsäurezyklohexylesterdichlorid 
 EMI5.7 
 :stoff in feiner Verteilung durchgeleitet, bis kein Temperaturanstieg mehr stattfindet. Das Produkt fällt praktisch rein als stechend riechende, wasserhelle, stark rauchende Flüssigkeit an, die bei einem Vakuum von 1 mm nicht unzersetzt destillierbar ist. 



   Für   C,.HH0, CI, P   
 EMI5.8 
 
<tb> 
<tb> Theorie <SEP> gefunden
<tb> Cl <SEP> : <SEP> 32, <SEP> 67 <SEP> 32, <SEP> 60. <SEP> 
<tb> 
 



   PATENTANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur Herstellung von neuen stickstoffhaltigen organischen Phosphorverbindungen der allgemeinen Formel 
 EMI5.9 
 worin R einen aliphatischen, aromatischen, araliphatischen oder zykloaliphatischen Rest in direkter C-Bindung oder auch einenbeliebig substituierten Aryloxy- oder hydrierten Aryloxyrest und Z einen beliebig substituierten organischen Rest bedeutet, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verbindung der allgemeinen Formel 
 EMI5.10 
 worin R obige Bedeutung hat, mit nur 1 Mol eines primären Amins unter Abspaltung beider Chloratome umgesetzt wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Phosphonsäuredichlorid verwendet wird, bei welchem ein beliebiger und beliebig substituierter aliphatischer, aromatischer, zykloaliphatischer oder araliphatischer Kohlenwasserstoffrest direkt an das Phosphoratom gebunden ist.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Phosphorsäuredichlorid verwendet wird, bei welchem ein beliebiger und beliebig substituierter aromatischer Kohlenwasser- <Desc/Clms Page number 6> stoffrest über ein Sauerstoffatom an das Phosphoratom gebunden ist.
    4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Phosphorsäuredichlorid verwendet wird, bei welchem ein beliebiger und beliebig substituierter hydroaromatischer Kohlenwasserstoffrest über ein Sauerstoffatom an das Phosphoratom gebunden ist.
    5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zum Umsatz gelangenden primären Amine einschliesslich Diamine oder Oxyamine einen beliebig substituierten aliphatischen, aromatischen, zykloaliphatischen oder araliphatischen Rest enthalten.
    6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zum Umsatz gelangenden Amine einschliesslich Diamine oder Oxyamine einen beliebig substituierten aliphatischen, aromatischen, zykloaliphatischen oder araliphatischen Rest enthalten.
    7. Verfahren nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zum Umsatz gelangenden primären Amine einschliesslich Diamine oder Oxyamine einen beliebig substituierten aliphatischen, aromatischen, zykloaliphatischen oder araliphatischen Rest enthalten.
    8. Verfahren nach Anspruch 2 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass ausser dem zum Umsatz gelangenden einen Mol Amin zwei weitere Mole desselben Amins oder zwei Mole eines tertiären Amins zur Bindung der freiwerdenden zwei Mole Chlorwasserstoff verwendet werden.
    9. Verfahren nach Anspruch 3 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass ausser dem zum Umsatz gelangenden einen Mol Amin zwei weitere Mole desselben Amins oder zwei Mole eines tertiären Amins zur Bindung der freiwerdenden zwei Mole Chlorwasserstoff verwendet werden.
    10. Verfahren nach Anspruch 1, 4 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass ausser dem zum Umsatz gelangenden einen Mol Amin zwei weitere Mole desselben Amins oder zwei Mole eines tertiären Amins zur Bindung der freiwerdenden zwei Mole Chlorwasserstoff verwendet werden.
    11. Verfahren nach den Ansprüchen 2,5 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Säuredichlorid in Lösung vorgelegt und das Amin ebenfalls in Lösung allmählich zugegeben wird.
    12. Verfahren nach den Ansprüchen 2,5, 8 und 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung bei Siedetemperatur des Lösungsmittels durchgeführt wird.
    13. Verfahren nach den Ansprüchen 3,6 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung bei Siedetemperatur des Lösungsmittels durchgeführt wird.
    14. Verfahren nach den Ansprüchen 1, 4,7 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung bei Siedetemperatur des Lösungsmittels durchgeführt wird.
AT102858A 1957-12-17 1958-02-13 Verfahren zur Herstellung von neuen stickstoffhaltigen organischen Phosphorverbindungen AT204564B (de)

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