DE876238C - Verfahren zur Herstellung von aliphatischen Dicarbaminsaeurechloriden bzw. Diisocyanaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von aliphatischen Dicarbaminsaeurechloriden bzw. Diisocyanaten

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DE876238C
DE876238C DEF2667D DEF0002667D DE876238C DE 876238 C DE876238 C DE 876238C DE F2667 D DEF2667 D DE F2667D DE F0002667 D DEF0002667 D DE F0002667D DE 876238 C DE876238 C DE 876238C
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DE
Germany
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phosgene
diisocyanates
acid chlorides
reaction
dicarbamic acid
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DEF2667D
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Detlef Dr Delfs
Rolf Dr Puetter
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Bayer AG
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Bayer AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C263/00Preparation of derivatives of isocyanic acid
    • C07C263/10Preparation of derivatives of isocyanic acid by reaction of amines with carbonyl halides, e.g. with phosgene

Description

  • Verfahren zur Herstellung von aliphatischen Dicarbaminsäurechloriden bzw. Diisocyanaten Zur Herstellung aliphatischer Dicarbaminsäurechloride bzw. Diisocyanate ging man bisher entweder von den entsprechenden Diaminen oder ihren Chlorhydraten aus. Im Fall der Anwendung des freien Diamins fügte man in der Kälte eine Lösung desselben in einem geeigneten organischen Lösungsmittel zu einem mehrfachen LTberschuB an Phosgen in organischer Lösung. Unter weiterem Einleiten von Phosgen wurde die Reaktion dann bei erhöhter Temperatur zu E.iide .geführt. Bei Einsatz der Diaminchlorhydrate als Ausgangsmaterial wurde die Reaktion ,durch Behandeln mit Phosgen in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels .bei höherer Temperatur durchgeführt. Weiterhin ist in der Literatur die Umsetzung von Diacyl,diarninen mit Phosgen unter Bildung von Dicarbaminsäurechloriden bzw. Diisocyanaten beschrieben.
  • Die mit Hilfe der bisher beschriebenen Methoden erzielbaren Ausbeuten sind jedoch, vor allem bei ihrer Ausführung unter technischen Verhältnissen unter Verwendung von Metallapparaturen, unbefriedigend, da bei der langen Dauer der Reaktion katalytische Mengen von Schwermetallen die Bildung harzartiger Nebenprodukte fördern. Eine andere unerwünschte Nebenreaktion, die bei den bekannten Verfahren beobachtet wird, besteht im Austausch einer Aminogruppe gegen Chlor.
  • Es wurde nun gefunden, daB aliphatische Dicarbaminsäurechloride bzw. Diisocyanate in überraschend glatter Reaktion erhalten werden 'können, wenn man Phosgen auf :.die AminsaIze von am Stickstoff durch Kohlenwasserstoffreste substituierten Carbaminsäuren, wie sie durch Einwirkung von Kohlensäure auf .aliphatische Diamine erhalten werden, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur, einwirken läßt.
  • Die Reaktionsdauer ist gegenüber den bekannten Verfahren Wesentlich verkürzt; es werden höhere Ausbeuten erzielt und durch Verringerung des harzigen Anteils Fabrikationsstörungen vermieden. Weiterhin erfolgt der unerwünschte Austausch einer Aminogruppe ,des Diamins gegen Chlor,. die Bildung also eines meist schwer abzutrennenden Nebenproduktes, in weit geringerem Maße. Verglichen mit der Herstellung der Dicarbaminsäurechloride bzw. Diisocyanate aus Diamin-chlorhydraten und Diacyldiaminen, die in einem besonderen Arbeitsgang bereitet werden müssen, hat das neue Verfahren auch den Vorteil der größeren Einfachheit.
  • Die neue Reaktion war bei der bekannten Labilität der Carbaminsäjuren nicht vorauszusehen. Sie vollzieht sich wahrscheinlich in der Weise, daß die Carbaminsäure durch das Phosgen in ihr Chlorid übergeführt wird, wobei aus ,dem Phosgen Kohlensäure- und- Salzsäure entstehen. Das Carbaminsäurechlorid kann, insbesondere bei erhöhter Temperatur, wenn am_ Stickstoff noch ein Wasserstoffatom vorhanden ist, unter Sälzsäureabspaltung in .das entsprechende Isocyanat übergehen. Das Amin des carbiaminsauren Salzes wind ,durch die bei der Chloridbildung entstandene Salzsäure in das Chlorhydrat übergeführt. Arbeitet man bei höherer Temperatur, so. geht dieses Aminchlorhydrat in bekannter Reaktion auch in Canbaminsäurechlorid bzw. Isocyanat über.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch .große Einfachheit seiner Durchführung aus. Durch Einleiten von Kohlensäure in eine organische Lösung .des als Ausgangsmaterial dienenden aliphatischen Diamins erhält man zunächst das Carbaminsäuresalz, das dann durch Einleiten von Phosgen in demselben Reaktionsgefäß in das Dicarbaminsäurechlorid bzw. Diisocyanat übergeführt wird. Ein weiterer Vorteil des vorliegenden Verfahrens besteht darin, d;aß sich mit seiner Hilfe gute Ausbeizten in relativ kurzen Reaktionszeiten erhalten lassen. Aus den genannten Gründen eignet sich das neue Verfahren speziell für die HersteLlungvonaliphatischen Dicarbaminsäurechloriden bzw. Diisocyanaten unter technischen Verhältnissen. Beispiel i In eine Lösung von 58.g Hexamethylendiarnin in :25o g o-Dichlorbenzol wird bis zur Sättigung Kohlendioxyd eingeleitet. Gewichtszunahme: 22 g. Das carbaminsaure Salz fällt als dicker Niederschlag aus und kann durch Erhitzen auf 9o0 in eine dünnflüssigere Suspension übergeführt werden. Bei einer Strömungsgeschwindigkeit von 4o g in der Stunde wird Phosgen 11/z Stunde unter Eisfühlung eingeleitet. Anschließend wird bei gleichbleibendem Phosgenstrom innerhalb 2; Stunden auf r45° aufgeheizt rund 3 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Schließlich wird noch 5 Stunden auf r55° erhitzt. Im Stickstoffstrom wird überschüssiges Phos:gen entfernt. Es liegt jetzt eine klare, schwachbraun gefärbte Lösung vor, aus der durch Destillation Hexamethylendiisocyanat vom KP (5 mm Hg) 1o5 bis 1o9° in einer Ausbeute von 73 g erhalten wird. Beispiel 2 Durch Aufleiten von Kohlendioxyd auf Hexamethylendiamin wird das carbaminsaure Salz in festen Brocken erhalten. 8o g der feingepulverten Substanz werden in 25o g o-Dich:lorbenzol suspendiert. Die Umsetzung mit Phos:gen geschieht wie in Beispiel i beschrieben, führt aber in kürzerer Reaktionsdauer zu einer klaren Lösung. Ausbeute an Hexamethylendiisocyanat: 75 e. Beispiel 3 58g Hexamethylendiamin in 2509 o-Dichlorbenzol werden, - wie in Beispiel i angegeben, zum carbaminsauren Salz .umgesetzt. Bei io° werden in (die Suspension ioo g Phosgen eingeleitet. Nach eintägigem Rühren wird abgesaugt. Die Destillation des Filtrats liefert 12 g Hexamethylendiisocyanat. Beisspiel 4 43 g Tetramethylendiamin werden in 25o g Dichlorbenzol gelöst und mit Kohlendioxyd zum Carbaminat umgesetzt. In die Suspension werden 6o g Phosgen bei io bis 15° eingeleitet. Nach einer Stunde wird :die Temperatur langsam gesteigert, so d@aß nach 5 Stunden i65° erreicht sind. Diese Temperatur wird 7 Stunden eingehalten. PhoLsgen wird mit einer Geschwindigkeit von 4o g in der Stunde eingeleitet. Im Stickstoffstrom wird Phosgen entfernt. Die klare Lösung wird destilliert und liefert 48g Tetramethylendiisocyanat vom ;Kp (12 mm Hg) 1o20. Beispiel 5 57,9 i" 4-CYclohexandi-amin in 3:209 o-D.ichlorbenzol werden mit Kohlendioxyd, zur Umsetzung gebracht, bis nach Aufnahme von 22g Sättigung eingetreten ist. Die außerordentlich steife Reaktionsmatsse wird durch Rühren bei 9o0 in eine dünnflüssige Suspension verwandelt. Phosgen wird während 11/z Stunden bei einer Strömungsgeschwindigkeit von 4o g in ;der Stunde unter Eiskühlung eingeleitet. Anschließend wird bei gleichbleibendem Phosgenstrom innerhalb 4 Stunden auf 158° aufgeheizt und 8 Stunden bei dieser Temperaturgehalten. Phosgen wind im Stickstoffstrom entfernt. Die schwach gefärbte klare Lösung ergibt bei der Destillation 72 g 1, 4-Cyclohexandiis0cYana.t vom Schmelzpunkt 55° und dem Kp (15 mm 11g) 136°. Beispiel 6 50g Hexamethylendiamin werden in 2,6o g D.ichlorbenzol gelöst und durch Aufseiten von Kohlendioxyd zum Canbamat umgesetzt. Hierbei ist ein Temperaturanstieg von etwa 6o° zu beobachten. Die Suspension wird unter Rühren i Stunde bei go° "gehalten, :dann auf o° gefühlt und läuft .in eine Lösung von 2o g Phosgen in ioo g Didhlorbenzol unter gleichzeitigem Einleiten von weiteren 30g Phosgen. Die Temperatur soll dabei +5' nicht überschreiten. Anschließend wird langsam auf 15o° erhitzt und 5 bis 6 Stunden Phosgen mit einer Geschwindigkeit von 3o g in der Stunde aufgeleitet. Der Niederschlag ist dann verschwunden und das aus dem Reaktionsgefäß entweichende Gas enthält nur noch 2 biss 3 % HCl.
  • Beim Aufarbeiten wirdHexamethylendiisocyanat in einer Ausbeute von 88 % eßhalten.
  • Beispiel 7 3.8g Tetramethylendiamin werden in 26o g Dichlorbenzol gelöst und wie in Beispiel 6 beschrieben mit Kohlendioxyd und Phosgen zur Umsetzung gebracht. Die Reaktion nimmt etwas längere Zeit in Anspruch als in obigem Beispiel. Die Ausbeute beträgt 8o 1/o der Theorie.
  • Beispiel 8 77 g i, 6-Bis-methylamino-hexan werden in 300 cm3 o-D'ichlorbenzol gelöst. Durch Sättigen mit 22 .g C 02 bei 30 bis 4o° wind das Carbaminat erhalten. Die Lösung bleibt anfänglich klar. Beim Abkühlen scheidet sich ein feinkristalliner Niederschlag ab. Die Suspension ödes Carbaminats wird langsam .in eine Lösung von ioo g Phosgen in Zoo g o-Dichlorbenzol gegeben. Hierbei :soll die Temperatur nicht über -5° .steigen. In kräftigem Phosgenstrom wird :auf i45° aufgeheizt und bei dieser Temperatur :gehalten, bis der Ansatz. klar erscheint. Nach Abfiltrieren von einer geringen Menge Niederschlag und Abdestillieren des Lösungsmittels bleibt das Dicarbamin.säurechlorid des i, 6-Bis-methylaminohexans zurück.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von aliphatischen Dicarbaminsäurechloriden bzw. Diisocyanaten, dadurch gekennzeichnet, ,daß man auf die Aminsalze von, am Stickstoff durch Kohlenwasserstoffreste substituierten Carbaminsäuren, wie sie .durch Einwirkung von Kohlensäure auf die entsprechenden Diamine erhalten werden, Phosgen, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur, einwirken läßt.
DEF2667D 1942-01-16 1942-01-16 Verfahren zur Herstellung von aliphatischen Dicarbaminsaeurechloriden bzw. Diisocyanaten Expired DE876238C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2953590A (en) * 1953-04-11 1960-09-20 Mobay Chemical Corp Production of alkylene diisocyanates
EP0271679A2 (de) * 1986-11-03 1988-06-22 American Cyanamid Company Von Dienen abgeleitete Isocyanate und Verfahren zu ihrer Herstellung
WO1995021155A1 (en) * 1994-02-04 1995-08-10 Monsanto Company Process for preparing n,n-substituted carbamoyl halides from secondary amines, carbon dioxide and halide-containing electrophilic compounds

Cited By (4)

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WO1995021155A1 (en) * 1994-02-04 1995-08-10 Monsanto Company Process for preparing n,n-substituted carbamoyl halides from secondary amines, carbon dioxide and halide-containing electrophilic compounds

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