DE1102335B - Verfahren zur Herstellung von Gasreinigungskatalysatoren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Gasreinigungskatalysatoren

Info

Publication number
DE1102335B
DE1102335B DER14699A DER0014699A DE1102335B DE 1102335 B DE1102335 B DE 1102335B DE R14699 A DER14699 A DE R14699A DE R0014699 A DER0014699 A DE R0014699A DE 1102335 B DE1102335 B DE 1102335B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
catalysts
production
nickel
catalyst
gas
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DER14699A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Walter Rottig
Ernst Froelecke
Dr Paul Schaller
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Ruhrchemie AG
Original Assignee
Ruhrchemie AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Ruhrchemie AG filed Critical Ruhrchemie AG
Priority to DER14699A priority Critical patent/DE1102335B/de
Publication of DE1102335B publication Critical patent/DE1102335B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/34Purifying combustible gases containing carbon monoxide by catalytic conversion of impurities to more readily removable materials
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J23/00Catalysts comprising metals or metal oxides or hydroxides, not provided for in group B01J21/00
    • B01J23/70Catalysts comprising metals or metal oxides or hydroxides, not provided for in group B01J21/00 of the iron group metals or copper

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Gasreinigungskatalysatoren Zur Entfernung des Schwefels aus Gasen durch katalytischeUmsetzungist die Verwendung von N ickel-und Kobaltoxyden bereits mehrfach vorgeschlagen worden, so in den deutschen Patentschriften 510 488, 634 427 und 583 387. Bei de hier verwendeten Katalysatoren handelt es sich um sogenannte Zersetzungskatalysatoren; die durch Erhitzen von geeigneten Nickel- und Kobaltsalzen zusammen mit anderen als Aktivatoren dienenden Metallsalzen zumeist auf inertem Trägermaterial niedergeschlagen wurden. Durch derartige Katalysatoren wird insbesondere die Oxydation von Schwefelverbindungen, die i'm Gas enthalten sind, begünstigt. Die Reduktion organischer Schwefelverbindungen zu Schwefelwasserstoff wird durch besondere-, NTickel enthaltende Fällungskatalysatoren katalysiert, wie in der französischen Patentschrift 1010 539 beschrieben. Liegt der Nachteil der oxydischen Zersetzungskatalysatoren in ihrer relativen Unempfindlichkeit, so sind. Fällungskatalysatoren zwar wesentlich aktiver, jedoch durch schwierigere Herstellung und höhere Kosten beiaste;t. Die Nachteile beider Arten von Katalysatoren werden vermieden durch die Herstellung von, Agglomerierungskatalysatoren.
  • Bereits die deutsche Patentschrift 720,575 beschreibt die Herstellung aktiver Füllkörper, :z. B. fester Katalysatoren, durch Verarbeitung von pulverigen Massen in einer rotierenden Trommel zu Kugeln.. Ebenso wird in der deutschen Patentschrift 812 786 die Herstellung eines für die Erdölspaltung geeigneten Katalysators durch Verformung von gelähnlichen Massen beschrieben. Die Herstellung eines für die! Entschwefelung geeigneten Agglomerierungs-. katalysators stieß jedoch. auf Schwierigkeiten, da es sich hierbei nicht um die Verarbeitung von Massen mit Gelstruktur handelt, sondern um die Agglomerierung von Substanze; mit pulverförmiger Beschaffenheit.
  • Es wurde gefunden, daß man zur Herstellung von-Gasreinigungskatalysatoren, die zur Umwandlung organischer Schwefelverbindungen in Schwefelwasserstoff dienen, so verfährt, daß man Nickel- oder Kobaltoxyde, vorzugsweise Nickeloxyde, gegebenenfalls unter Zusatz von Aktivatoren und Trägerstoffen auf Korngrößen von 0,0001 bis 0,050 mm, zweckmäßig von 0,0001 bis 0,020 mm, zerkleinert und nach inniger Vermischung unter Befeuchtung mit Wasser und unter dauernder Bewegung in technisch üblichen Agglomerier- und Granuliervorrichtungen, z. B. auf Drehtellern oder in Spezial-Mischvorrichtungen, insbesondere mit Hilfe des sogenannten Eirich-Mischers, lrugelartig verformt, nach Verformung trocknet und aus dem verformten Gemisch, gegebenenfalls nach Zerkleinerung übergroßer Anteile, durch Absiebung, Klassierung, Sichtung oder ähnliche Maßnahme untereinander annähernd gleich große Kata:lysatorkörner abtrennt.
  • Von besonderer Bedeutung sowohl für die Verformung selbst als auch für die Wirksamkeit der hergestellten Katalysatoren ist die Einhaltung der Teilchengröße bei der Agglomerierung.
  • Die zur erfindungsgemäßen Katalysatorherstellung verwendeten pulverförmigen Substanzen sollen eine Korngröße von ungefähr 0,0001 bis 0,050 mm., zweckmäßig von ungefähr 0,0001 bis 0,020 mm, insbebesondere von ungefähr 0,001 bis 0,005 mm, besitzen. In diesem Fall werden sowohl hinsichtlich ihrer Kornfestigkeit als auch hinsichtlich ihrer Aktivität besonders gute Katalysatoren erhaltent. Mit den. Metallc.xydpulvern können gegebenenfalls, und, zwar zweckmäßig in der gleichen Korngröße, an sich technisch bekannte Aktivatoren, beispielsweise Erdalkaliverb.indungen, z. B. Maggnesiumoxyd bei Nickel oder Thoriumoxy d bei Kobalt, vermischt werden. Diese Aktivatoren werden am besten in oxydischer Form verwendet, und zwar zweckmäßig in ihrer höchsten Wertigkeitsstufe.
  • In manchen Fällen ist es günstig, wenn man den erfindungsgemäß zu verarbeitenden Pulvermischungen noch gewisse Mengen von Trägerstoffe zusetzt. Auf diese Weise läßt sich häufig eine erhebliche Steigerung der Katalysatoraktivität erreiche. Die Zuinischung von Trägerstoffen scheint in überraschender Weise auch die mechanische Katalysatorfestigkeit zu erhöhen. Schon relativ kleine Mengen von Trägerstoffen, beispielsweise schon 10 bis 20 Gewichtsprozent Kieselgur, bezogen auf das Metalloxyd, können bereits eine wesentliche Verfestigung der Katalysatorkörner und eine erhebliche Steigerung der Katalysatoraktivität bewirken. Die optimale Menge der zugemischten Trägerstoffe ist von 'der Katalysatorart abhängig. Bei Nickelkatalysatoren kann man mit einem Zusatz von etwa 25 bis - 100 Gewichtsprozent Kieselgur, besonders 25 bis 5011/o, bezogen. auf das Metalloxyd, ausgezeichnete mechan.ische Festigkeiten und gute Aktivitäten erreichen.
  • Die erfindungsgemäße Herstellung der Katalysatoren kann sowohl durch vorherige Verformung des Pulvergemisches auf die gewünschte Korngröße als auch durch Zerkleinerung eines vorher stückig erzeugten Produktes bewirkt werden. Da die letztgenannte Arbeitsweise verhältnismäßig umständlich und kostspielig ist, arbeitet man zweckmäßig mit einer vorherigen Verformung des Pulvergemisches. Zu diesem Zweck werden. die aus den in Frage kommenden Komponenten bestehenden trockenen Pulver der oben angegebenen Korngrößen mechanisch oder in anderer Weise zunächst so innig gemischt, daß Farbunterschiede der einzelnen Komponenten praktisch nicht mehr erkennbar sind.
  • Bei der Ausformung der Katalysatoren wird die Tatsache ausgenutzt, daß feine Pulvergemische sich nach Anfeuchtung durch Bewegung zu kugeligen Gebilden agglomerieren lassen. In Abhängigkeit von der Teilchengröße und der Zusammensetzung des Pulvergemisches erfolgt diese Zusammenballung nach Erreichung eines bestimmten Feuchtigkeitsgehaltes. Die Wasseraufnahmefähigkeit der verarbeiteten Pulver, gemische ist dabei in gewissem Umfang von der Art der zur Agglomerierung verwendeten Vorrichtung abhängig. Für die Herstellung von Nickelkatalysatoren ist ein maximaler Wassergehalt von ungefähr 50% erforderlich, der minimale Gehalt beträgt etwa 3011/o.
  • Die Wasseraufnahmefähigkeit und der Wassergehalt der feuchten Mischung können in Abhängigkeit von der bei der Agglomerierung eintretenden Stauchung der einzelnen Körper in gewissen Grenzen schwanken. Je nach Kornstruktur und Art der verwendeten Agglomeriervorrichtung werden auch das Schüttgewicht oder das sogenannte Klopfgewicht sowie die Kornfestigkeit der fertigen Katalysatoren mehr oder weniger weitgehend beeinflußt. Auch der Durchmesser der Agglomerierapparatur und die Drehzahl bzw. Umfangsgeschwindigkeit einer für die Katalysatorherstellung verwendeten Scheibe oder eines Behälters sind von Bedeutung.
  • Die Körnung der Pulvermischung kann mit Hilfe von technisch bekannten Apparaten und Verfahren erfolgen, z. B. auf Drehtellern, in Eirich-Mischern oder mit anderen geeigneten Agglomeriervorrichtungen. Als Beispiel wird nachstehend die Herstellung der Katalysatoren auf einer rotierenden Scheibe beschrieben, die mit einem Schaber für die fortlaufende Aufteilung der Staubmischung ausgestattet ist.
  • Die erste Charge des Staubgemisches wird auf der rotierenden Scheibe mit einem feinen Flüssigkeitsstrahl bedüst, des- aus Wasser besteht. Aus der ersten Charge entstehen meist grobe Körner. Diese werden im feuchten Zustand zerkleinert und durch ein Sieb passiert, um sie auf Korngrößen zu bringen, die meist unterhalb der Korngröße des endgültig herzustellenden Katalysators liegen. Das so erhaltene Unterkorn wird hei der laufenden Fabrikation auf dem rotierenden. Teller mit neu zugegebenem Staubgemisch fortlaufend eingepudert und durch kontinuierliche oder absatzweise Aufdüsung von Wasser oder Lösungen abgerundet. Unter allmählichem Anwachsen erreicht man hierbei die gewünschte Korngröße. Während der Herstellung begünstigt die mechanische Beanspruchung und Stauchung des zusammengeballten Materials eine gleichmäßige Verteilung der Feuchtigkeit innerhalb des Kornes. Auf diese Weise ergeben sich Kornhärten, welche eine Trocknung des Katalysators im ruhenden Luftstrom zulassen, ohne daß die Katalysatorkörner zerfallen.. Die Trocknung der feuchten Körner wird zwischen: 80 und 200° C, vorzugsweise zwischen 100 und 150° C, bis zu einem Wassergehalt von annähernd 011/o durchgeführt. Hierbei entsteht ein. nur geringer Schwund.
  • Die auf vorstehende Weise hergestellten Katalysatoren, insbesondere Nickel enthaltende Katalysatoren, sind für Gasreinigungszwecke, vorzugsweise für die Umwandlung organischer Schwefelverbindungen, besonders vorteilhaft. Sie besitzen für die Umwandlung des organischen Schwefels in Schwefelwasserstoff im Temperaturbereich von 350 bis 550° C eine besonders hohe Aktivität. Hierbei kann der Katalysator stündlich mit 500 bis 5000 Ncbm Gas je Kubikmeter Katalysator belastet werden.
  • Neben der außerordentlich leichten und billigen Herstellung dieser Katalysatoren ist noch besonders hervorzuheben, . daß diese Katalysatoren ohne Reduktion, anschließende Oxydation und Schwefelung unmittelbar für derartige Gasreinigungen verwendet werden können. Hierbei ist es günstig, daß in diesem Fall bei der Inbetriebnahme zunächst nicht der spätere Temperaturbereich von 350 bis 550° C eingestellt zu werden braucht. Man benutzt die nicht reduzierten, nicht oxydierten und nicht geschwefelten. Katalysatoren zunächst während einer Zeit von ungefähr 3 bis 8 Tagen bei etwa 150 bis 350° C, vorzugsweise 200 bis 250° C, zur Gasbehandlung. Hierbei erfolgt durch dein. Gehalt der Gase an organischem Schwefel eine ausreichende Schwefelung des Katalysators.
  • Eine derartige Verfahrensweise ist besonders vorteilhaft, wenn die zu reinigenden Gase harzbildende Bestandteile enthalten, die-- durch sofortige Anwendung bei Temperaturen von ungefähr 350° C und höher den Katalysator in unerwünschter Weise schädigen, beispielsweise durch Abscheidung von Kohlenstoff oder harzartigen Massen. Die auftretenden Schädigungen bewirken eine Herabsetzung der Katalysatoraktivität und Lebensdauer.
  • Man kann natürlich in der bei derartigen Gasreinigungskatalysatoren üblichen Weise auch den Katalysator vorher reduzieren, oxydieren und schwefeln. Die Reduktion kann in diesem Fall zwischen 150 und 450° C, vorzugsweise zwischen 250 und 400° C, in bekannterWeise durchgeführt werden. Man kann dann sowohl in Gegenwart als auch in Abwesenheit von harzbildenden Gasbestandteilen unmittelbar Behandlungstemperaturen von 350° C und mehr anwenden, ohne daß eine Beeinträchtigung der Katalysatoraktivität zu befürchten ist.
  • Wenn Gase gereinigt werden müssen, in denen Kohlensäure und/oder Kohlenoxyde in Methan umgewandelt werden sollen, dann kann man die erfindungsgemäß hergestellten, insbesondere Nickel enthaltenden Katalysatoren zunächst zur Methanisierung, verwenden. Der ausgebrachte Methanisierungskatalysator wird darauf in bekannter Weise nach erfolgter Oxydation und Sehwefelung mittels H. S zur Gasreinigung verwendet. In seltenen Fällen kann es erwünscht sein, vor Einsatz der erfindungsgemäßen Katalysatoren . zur Umwandlung des organischen Schwefels in H. S eine Schwefelung des umreduzierten Katalysators mittels Schwefelwasserstoff oder schwefelwasserstoffhafigen Gasen vorzunehmen. Eine derartige Schwefelung wird zwischen 20 und 350°C, zweckmäßig zwischen 20 und 150° C, mit schwefelwasserstoffhaltigen Gasen durchgeführt.
  • Die erfindungsgemäßen. Katalysatoren können bei beliebigen Gasdrücken verwendet werden. Zweckmäßig arbeitet man bei normalen oder überatmosphärischen Drücken.. Die Belastung des Katalysators kann in weiten Grenzen geändert werden. Man kann, wie bereits erwähnt, stündlich 500 bis 5000 Raumteile Gas je Raumteil Katalysator verwenden. Hierbei kann sowohl mit fest angeordneten Katalysatoren. als auch im schwebenden Wirbelbett oder nach dem Staubfließverfahren gearbeitet werden. Besonders vorteilhaft ist jedoch das Arbeiten mit fest angeordneten Katalysatoren.
  • Die Arbeitstemperaturen liegen je nach Höhe der Belastung, Gasdruck, Menge und Art der organischen Schwefelverbindungen zwischen ungefähr 350 und 550° C. Hierbei werden die organischen Schwefelverbindungen im allgemeinen zu mehr als 951/o, beispielsweise zu 97 bis 98'%, in Schwefelwasserstoff umgewandelt. Dieser Umwandlungsgrad läßt sich über mehrere 1000 Betriebsstunden konstant halten, wobei man gegebenenfalls eine zusätzliche Steigerung der Arbeitstemperatur vornehmen muß.
  • Eine erhebliche Verlängerung der Katalysatorlebensd'auer läßt sich durch mehrstufiges Arbeiten erreichen. Hierbei wird der gebildete Schwefelwasserstoff zweckmäßig nach jeder Stufe mit Eisenoxydinassen oder auf andere Weise herausgenommen. Besonders wirtschaftlich sind bei der stufenförmigen Gasreinigung solche Verfahren, die den Schwefelwasserstoff ungefähr bei der gleichen Temperatur herausnehmen. Hierzu kann man beispielsweise Kalk enthaltende Reinigungsmassen verwenden. Es lassen sich hierfür aber auch andere Reinigungsmethoden, z. B. die üblichem alkalisierten Feinreinigermassen oder Aktivkohle, verwenden. Beispiel 1 In einer geeigneten Vorrichtung wurden 630 g Nickeloxyd, 74 g Magnesiumoxyd und 296 g Kieselgur mechanisch intensiv miteinander vermischt. Das Nickeloxyd war schwarz und chemisch rein, seine Ob,e:rfläche, mittels Blaine-Test bestimmt, belief sich auf 5400 cm/g. Das Magnesiumoxyd besaß ein Litergewicht von etwa 250 g, die Kieselgur ein. Litergewicht von etwa 100 g.
  • Von diesem Gemisch wurden 10% auf einem mit Abstreifern versehenen Drehteller, der einen Durchmesser von etwa 30 cm besaß, bei einer Drehzahl von etwa 90 je Minute während etwa 30 Minuten mit Wasser bedüst, bis gerade eine Bildung von Körnern eintrat. Der Wassergehalt der Masse betrug zu diesem Zeitpunkt 38%. Das angefallene Material wurde zunächst durch ein 3-mm-Sieb passiert und danach erneut unter gleichzeitiger weiterer Zugabe des obenerwähnten Pulvergemisches und Wasser auf dem Drehteller verarbeitet. Anschließend wurde das Fertigkorn in einer Größe zwischen 1,5 und 3 mm herausgeslebt, das Überkorn, wie oben angegeben, zerkleinert und auf den Drehteller zurückgegeben.
  • Das fertige Korn wurde bei einer Temperatur von 120° C während 16 Stunden getrocknet; danach betrug sein Wassergehalt praktisch Null.
  • Von diesem Katalysator wurden 50 ccm in einem Glasrohr, das einen Durchmesser von 16 mm besaß, bei etwa 50° C mit einem Gemisch aus 1001 2l#r, und 5 1 H@ S bis zum Durchbruch des Schwefelwasserstoffs behandelt. Zur Entfernung von organischem Schwefel aus grobgereinigtem Koksgas wurde dieser Katalysator anschließend bei 450° C mit einer Raumgeschwindigkeit von 1000 mit grobgereinigtem Koksgas beaufschlagt. Der Gehalt dieses Gases an organischem Schwefel lag während der gesamten Betriebsperiode zwischen 8 und 14 g je 100 cbm Gas. Das nach dem Durchlaufen der Katalysatorschicht austretende Reaktionsgas enthielt noch et-,va 0,3 bis 0,4 g organischen Schwefel je 100 cbm, während der übrige organische Schwefel in Schwefelwasserstoff umgewandelt war. Der Umwandlungsgrad belief sich auf etwa 96 bis 98°/o, die Betriebsfähigkeit (Katalysatorlebensdauer) auf über 4 Monate. Beispiel 2 Der aus Beispiel 1 ersichtliche Katalysator wurde in einem Druckrohr, das einen Durchmesser von 32 mm besaß, auf eine Länge von 100 cm eingefüllt und unter Einhaltung einer Raumgeschwindigkeit von 500 mit grobgereinigtem Koksgas in Betrieb genommen. Bei einer Temperatur von 175° C wurde eine weitgehende Entfernung des organischen. Schwefels erreicht. Nach etwa 5 Stunden wurde die Temperatur auf 200° C, nach weiteren 10 Stunden auf 250° C gesteigert. Bei dieser Temperatur wurde der Katalysator so lange gehaltem, bis starker Durchbruch des organischen Schwefels eintrat.
  • Danach wurde der Gasdruck auf 10 atü gesteigert und der Katalysator zur Umwandlung des im grob-,gereinigten Koksgas befindlichen organischen Schwefels in H. S unter Einhaltung einer Raumgeschwindigkeit von 1000 auf 420° C erhitzt. Bei dieser Temperatur erfolgte eine weitgehende Umwandlung des organischen Schwefels in Schwefelwasserstoff. Der Umwandlungsgrad lag zwischen 97 und 99%. Das grobgereinigte Koksgas enthielt während einer Betriebsperiode von etwa 5 Monaten, während der die Temperatur von 420 auf 450' C erhöht wurde, einen Gehalt an organischem Schwefel zwischen etwa 10 und 15 g je 100 cbm Gas. Beispiel 3 Auf einem Drehteller bekannter Konstruktion wurde unter Anwendung von Nickeloxyd, Magnes.iumoxyd und Kieselgur im Verhältnis 100' Ni :12 Mg 0 30 Kg ein Katalysator der Korngröße 2,5 bis 4 mm hergestellt. Das I#,Tickeloxyd sowie das Magnesiumoxyd besaßen eine Korngröße zwischen etwa 1 und 50 g,, etwa 60% zwischen 1 und 20 [c. Mit diesen Katalysatoren wurde die Reinigung von Koksgas bei einer Temperatur von 350° C sowie einer Katalysatorbefastung von 1000 V/V/Std. begonnen., wobei die Temperatur nach 14 Tagen auf 400° C, nach weiteren 4 Wochen auf 430° C erhöht werden mußte. Die Umwa'nd'lung des organisch gebundenen Schwefels, der in einer Menge von 13 g j e 100 m3 vorlag, zu H2 S erfolgte zu über 9711/9.
  • Bei einer Schütthöhe des Katalysators zu 5 m konnte der Versuch über 6 Monate bei gleichzeitiger schwacherTemperatursteigerung auf 450'° C betrieben werden, wobei die Umwandlung nur geringfügig auf 95 bis 96% zurückging.
  • In einem zweiten Versuch wurde der gleiche Katalysator unter Anwendung solcher Nickeloxyd- bzw. Magn.esiumoxydpulver hergestellt, welche eine Korngröße zwischen etwa 100 und 250 #t besaßen. Der Versuch wurde in der gleichen Apparatur, wie vorstehend beschrieben, durchgeführt. Die Anfangstemperatur des mit diesem Katalysator durchgeführten Vergleichsversuchs mußte bereits auf 380° C erhöht werden, um eine ausreichende Umwandlung des organisch gebundenen Schwefels zu H2 S zu. erzielen. Nach etwa einer Woche war eine weitere Temperatursteigerung auf 410° C erforderlich. Nach insgesamt sechswöchiger Betriebszeit waren 450° C erreicht. flach 3 Monaten zeigte sich ein langsam ansteigender Druckverlust, der nach insgesamt 41/s Monaten so hoch wurde (4 ata), daß der Versuch vorzeitig beendet werden mußte. Die Entleerung des Katalysators ergab, daß insbesondere die obere Katalysatorschicht mehr oder weniger zu Pulver zerfallen war, wodurch der beobachtete Druckverlust seine Erklärung fand. Eine Wiederholung dieses Versuchs unter Anwendung des. gleichen Katalysators ergab, sogar nur eine Betriebszeit von 4 Monaten.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren. zur Herstellung von Gasreinigungskatalysatoren, die zur Umwandlung organischer Schwefelverbindungen in Schwefelwasserstoff dienen, dadurch gekennzeichnet, däß man Nickel- oder Kobaltoxy de, vorzugsweise Nickeloxyde, gegebenenfalls unter Zusatz von Aktivatoren undTrägerstoffen, auf Korngrößen von 0,0001 bis 0,050 mm, zweckmäßig von 0,0001 bis 01,020 mm., zerkleinert und nach inniger Vermischung unter Befeuchtung mit Wasser und unter dauernder Bewegung in technisch üblichen Agglomerier- und Granuliervorrichtungen, z. B. auf Drehtellern oder in Spezial-Mischvorrichtungen, insbesondere mit Hilfe des sogenannten Eirich-Mischers, kugelartig verformt, nach Verformung trocknet und aus denn verformten Gemisch, gegebenenfalls nach Zerkleinerung übergroßer Anteile, durch Ab.siebung, Klassierung, Sichtung oder ähnliche Maßnahmen untereinander annähernd' gleich große Katalysato.rkörner abtrennt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von Nickelkatalysatoren Pulvergemische verwendet werden, die 25 bis 1000%, vorzugsweise 25 bis 50%, Trägerstoffe enthalten, berechnet auf das aktive Katalysatormetall.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von Nickelkatalysatoren bei der Agglomerierung des Pulvergemisches. ein maximaler Wassergehalt von ungefähr 50% und ein minimaler Wassergehalt von ungefähr 30°/o verwendet wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Herstellung von Nickelkatalysatoren das bei der Agglomerierung entfallende Überkorn zerkleinert und das gesamte hierbei anfallende Material in den Herstellungsgang zurückführt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Katalysatoren vor der Verwendung bei 350 bis 550° C zur Gasreinigung einige Zeit, vorzugsweise 3 bis 8 Tage, bei 150 bis 350° C mit dem zu entschwefelnden Gas vorbehandelt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 510 488, 528 915, 583 387, 634 427, 720 575, 812 786, 846 525; französische Patentschrift Nr. 1010 539; deutsche Patentanmeldung R 7433 IV b/ 26d (bekanntgemacht am 9. 7. 1953).
DER14699A 1954-07-24 1954-07-24 Verfahren zur Herstellung von Gasreinigungskatalysatoren Pending DE1102335B (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DER14699A DE1102335B (de) 1954-07-24 1954-07-24 Verfahren zur Herstellung von Gasreinigungskatalysatoren

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DER14699A DE1102335B (de) 1954-07-24 1954-07-24 Verfahren zur Herstellung von Gasreinigungskatalysatoren

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1102335B true DE1102335B (de) 1961-03-16

Family

ID=7399341

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DER14699A Pending DE1102335B (de) 1954-07-24 1954-07-24 Verfahren zur Herstellung von Gasreinigungskatalysatoren

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1102335B (de)

Citations (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE510488C (de) * 1925-06-04 1930-10-20 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur UEberfuehrung von Schwefelwasserstoff in Schwefeloxyde und Gewinnung dieser in Form von Ammonsalzen
DE528915C (de) * 1926-02-13 1931-11-07 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur Entschwefelung von Gasen und Daempfen
DE583387C (de) * 1927-06-26 1933-09-02 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur Entfernung von Schwefelwasserstoff und organischen Schwefelverbindungen aus Gasgemischen und Daempfen
DE634427C (de) * 1928-04-05 1936-08-28 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur Oxydation von Schwefelwasserstoff in Brenngasen zu Schwefeldioxyd bzw.-trioxyd
DE720575C (de) * 1940-03-30 1942-05-09 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Herstellung von aktiven Fuellkoerpern mit gekruemmter, vorzugsweise kugeliger Oberflaeche
DE812786C (de) * 1948-10-02 1951-09-03 Basf Ag Verfahren zur Herstellung von hochporoesen, Kieselsaeure und Aluminiumoxyd oder Magnesiumoxyd oder beide enthaltenden Massen
FR1010539A (fr) * 1948-09-09 1952-06-12 Ruhrchemie Ag Procédé pour l'épuration de mélanges gazeux contenant des oxydes du carbone et de l'hydrogène, particulièrement pour la transformation catalytique en méthane
DE846525C (de) * 1943-12-07 1952-08-14 Degussa Herstellung poroeser Formkoerper

Patent Citations (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE510488C (de) * 1925-06-04 1930-10-20 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur UEberfuehrung von Schwefelwasserstoff in Schwefeloxyde und Gewinnung dieser in Form von Ammonsalzen
DE528915C (de) * 1926-02-13 1931-11-07 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur Entschwefelung von Gasen und Daempfen
DE583387C (de) * 1927-06-26 1933-09-02 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur Entfernung von Schwefelwasserstoff und organischen Schwefelverbindungen aus Gasgemischen und Daempfen
DE634427C (de) * 1928-04-05 1936-08-28 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur Oxydation von Schwefelwasserstoff in Brenngasen zu Schwefeldioxyd bzw.-trioxyd
DE720575C (de) * 1940-03-30 1942-05-09 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Herstellung von aktiven Fuellkoerpern mit gekruemmter, vorzugsweise kugeliger Oberflaeche
DE846525C (de) * 1943-12-07 1952-08-14 Degussa Herstellung poroeser Formkoerper
FR1010539A (fr) * 1948-09-09 1952-06-12 Ruhrchemie Ag Procédé pour l'épuration de mélanges gazeux contenant des oxydes du carbone et de l'hydrogène, particulièrement pour la transformation catalytique en méthane
DE812786C (de) * 1948-10-02 1951-09-03 Basf Ag Verfahren zur Herstellung von hochporoesen, Kieselsaeure und Aluminiumoxyd oder Magnesiumoxyd oder beide enthaltenden Massen

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE68910737T2 (de) Poröses, metallhaltiges Kohlenstoffmaterial.
DE3912886A1 (de) Poroeses kohlenstoffmaterial
DE3220671A1 (de) Hydrierungskatalysator fuer die entschwefelung und entfernung von schwermetallen
DE3508173A1 (de) Verfahren zur herstellung von kernbrennstoff-kugeln
EP0011887B1 (de) Verfahren zur Erzeugung von Formkörpern aus backender Kohle für die Vergasung
EP0009068B1 (de) Fliessbettkatalysatoren zur Herstellung von synthetischem Erdgas durch CO-Methanisierung
DE3312527C2 (de)
DD142175A5 (de) Verfahren zur herstellung von harter koerniger aktivkohle
EP0096322B1 (de) Katalysator zur Umwandlung von Kohlenmonoxid und Wasserdampf in schwefelhaltigen Gasen, Verfahren zur Herstellung des Katalysators und Anwendung desselben
DE3029266C2 (de) Katalysator für die einstufige Hydrierung von Heteroatomverbindungen und Aromaten enthaltenden Kohlenwasserstoffgemischen
DE3231665T1 (de) Verfahren zur Herstellung von Kohlematerial für die Entschwefelung
DE1102335B (de) Verfahren zur Herstellung von Gasreinigungskatalysatoren
DE1282611B (de) Verfahren zur Herstellung von verformten Eisenmolybdat-Katalysatoren fuer die Oxydation von Methanol zu Formaldehyd
DD152524A5 (de) Harte koernige aktivkohle und verfahren zu ihrer herstellung
DE2621530A1 (de) Verfahren zur herstellung von koerniger aktivkohle
DE2650425A1 (de) Verfahren zur umsetzung von kohlenmonoxid
DE4307926C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Kohlegranulaten
DE69705707T2 (de) Verfahren zur herstellung eines weitporigen wasserstofbehandlungskatalysators
DE1277213B (de) Verfahren zur Herstellung von eisenoxydhaltigen Katalysatoren
DD284609A5 (de) Entschwefelndes kohlenstoffmaterial und seine herstellung
DE3441756A1 (de) Verfahren zum herstellen braunkohlehaltiger pellets fuer die vergasung
DD130793B1 (de) Verfahren zur rejuvenierung gebrauchter hydrospaltkatalysatoren
DE2540524A1 (de) Verfahren zur katalytischen umwandlung von kohlenwasserstoffrueckstandsoelen
DE2154955B2 (de) Verwendung von Braunkohlenkokspellets für die Sinterung und Verfahren zur Herstellung dieser Pellets
DE1803773A1 (de) Katalysator und Verfahren zu seiner Herstellung