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Photographischer Objektivverschluß Die Erfindung bezieht sich auf
einen photographischen Objektivverschluß mit Verschlußblättern und im geschlossenen
Zustand des Verschlusses geschlossenen Blendelamel.len, welche vor dem Öffnen der
Verschluß-blätter auf einen voreingestellten Blendewert geöffnet und nach erfolgtem
Belichtungsablauf wieder geschlossen werden.
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Bei in vorgenannter Weise ausgebildeten Verschlüssen dient die Blende
außer zur Regelung. der Lichtdurchl:aßöffnung des Verschlusses noch dazu, die von
den Normalverschlußblättern erreichte Abdeckung der Verschlußöffnung lichtsicherer
zu gestalten. Durch die Verwendung .der Blende zu diesem Zweck entfallen besondere
Deckblätter, deren Anordnung zusätzlichen Raum beanspruchen würde.
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Bei einem an sich bekannten Verschluß vorstehender Art geschieht die
Blendebetätigung und -steueru:ng in der Weise, daß ein Blendebetäbigungsring mit
einer Antriebsfeder verbunden ist, welche die Blende in Offenstellung zu führen
sucht. Diese Feder wird in Abhängigkeit von der Betätigung des Verschluß- bzw. Kameraauslösers
freigegeben, wonach sich der Blendebetätigungsring bis zum Auftreffen auf einen
verstellbaren, gegenüber einer Blendeskala einstellbaren Anschlag im Öffnungssinne
bewegt. Andererseits wird das SchMeßen der Blende nach erfolgter Aufnahme in Abhängigkeit
vom Loslassen .des Verschlußauslösers dadurch bewirkt, daß eine .den Verschluß-
bzw. Kameraauslöser in Ruhestellung führende Feder die Antriebsfeder des Blendebetätigungsrings
überwindet und diesen in Schließstellung führt. Die Rüekführfeder für den Auslöser
muß auf Grund vorgeschriebener Wirkungsweise verhältnismäßig stark sein. Da diese
Feder beim Auslösendes Verschlusses überwunden werden muß, besitzt ein Verschluß
der beschriebenen Art eine »harte« Auslösung, was leicht zu einem Verwackeln der
Aufnahmen führt. Ein weiterer Nachteil des bekannten Verschlusses besteht darin,
daß bereits in Abhängigkeit vom Loslassen des Verschlußauslöser die Schließbewegung
der Blende erfolgt. Damit ist bei einem solchen Verschluß die Durchführung von Vorlaufwerkaufn.ahmen,
bei denen der Auslöser unmittelbar nach dem Auslösen des Vorlaufwerks, also vor
dem Öffnen des Verschlusses wieder losgelassen wird, überhaupt nicht durchführbar.
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Es sind ferner Blendeeinstellvorrichtungen bekannt, bei welchen eine
Einstellung einer Blendeöffnung bestimmter Größe wahlweise durch einen von zwei
von Hand betätigbaren Einstellern .durohführbar ist. Zu diesem Zweck sind die Blendelamellen
auf zwei gleichachsig zur optischen Achse gelagerten, um diese und gegeneinander
drehbaren Ringen angeordnet, welche durch die Einsteller verstellbar sind.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines photographischen Objektivverschlusses
der eingangs genannten Art, bei dem zum Betätigen des Verschlußauslösers kein größerer
Kraftaufwand erforderlich ist als bei an sich bekannten, üblichen Verschlüssen und
bei dem das Schließen der Blende unabhängig vom Loslassen des Verschlußuuslösers
erst erfolgt, wenn der Belichtungsablauf des Verschlusses beendet ist.
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Eine Lösung .dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch erzielt,
daß die Blendelamel.len in an sich bekannter Weise auf zwei gleichachsig zur Verschlußachse
gelagerten, um diese und gegeneinander drehbaren Ringen angeordnet sind und daß
zwecks Vorwahl des gewünschten Blendewerts der erste Ring durch ein von Hand betätigbares
Einstellorgan verstellbar ist und hierbei der zweite Ring über eine ihn mit dem
ersten Ring verbindende Mitnahmevorrichtung eine Drehung im gleichen Sinne und um
den gleichen Betrag wie ,der erste Ring durchführt und daß eine vor dem Auslösen
des Verschlusses spannbare und in Abhängigkeit von der Betätigung des Verschlußauslösers
auslösbare Antriebsvorrichtung angeordnet ist, mittels welcher der zweite Ring zum
Zwecke des Öffnens der Blende auf den vorgewählten Wert relativ zum ersten Ring
bewegbar ist.
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Durch dieErfindung ist bei photographischenObjektivverschlüssen der
eingangs bezeichneten Gattung unter Beibehaltung deren Anwendungsmöglichkeiten und
Vorzüge, insbesondere des durch Anwendung einer Schließblende gewährleistenden zusätzlichen
Lichtschutzes zu den Verschlußblättern, der Vorteil erzielt, daß die Betätigung
des Versch.lußauslösers keinen größeren Kraftaufwand als .bei an sich bekannten,
üblichen Verschlüssen erfordert, wodurch eine harte Verschlußauslösung und damit
die Gefahr einer Verwacklung der Aufnahmen vermieden ist.
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Ein großer Bewegungsweg des von Hand betätigbaren Einstellglieds unter
gleichzeitiger Gewährleistung eines kleinen Bewegungswegs des ersten Blenderings
läßt sich dadurch erreichen, daß zur Zusammenarbeit
zwischen dem
ersten Blendering und dem Einstellglied an letzterem eine Steuerkurve angeordnet
ist, mit welcher der Ring mittel- oder unmittelbar in kraftschlüssiger Verbindung
steht.
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Hierbei kann eine mittelbare Verbindung, welche ein leichtes -Bewegen
des Fainstellglieds und eine gute Anpaßfähigkeit der Vorrichtung an den jeweiligen
Verschlußaüfbäu gewährleistet, durch Zwischenschalten eines zweiarmigen Hebels zwischen
das Einstellglied und den ersten Blendering erzielt werden, wobei der Kraftschluß
zwischen diesen: Teilen duroh eine den Blendering beeinflussende Feder herbeigeführt
ist.
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Um im Normalzustand .des Verschlusses bei jeder Stellung des Einstellglieds
das Geschlossensein der Blende auf einfache Weise zu sichern, liegt der zweite Blendering
unter Wirkung einer Feder am ersten Blendering an, wobei die den Kräftschluß zwischen
dem ersten Blendering und dem Einstellglied bewirkende Feder die dem zweiten Blendering
zugeordnete Feder überwindet.
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Zur leichten Einstellung der gewünschten Blendeöffnung kann weiterhin
am Einstellglied ein Zeiger angeordnet sein, welcher mit oiner ortsfesten Blendeskala
zusammenarbeitet.
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Eine einfache Bedienungs- und sichere Wirkungsweise des Verschlussees
kann dadurch erzielt werden, ,aß die mit ,dem zweiten Blendering zusammenarbeitende
Antriebsvorrichtung durch den Verschlußauslöser auslösbar ist und den Blendering
entgegen der Wirkung .der ihm zugeordneten Feder in eine Endstellung führt.
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Um auch bei einem Loslassen des Verschlußauslösers nach erfolgter
Betätigung, beispielsweise im Falle von Vorlaufwerkaufnahmen, ein Schließen der
Blende vor dem Schließen der Verschlußblätter zu verhindern, kann eine Arretiervorrichtung
angeordnet sein, welche den zweiten Blendering nach Erreichen seiner Endstellung
festhält.
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Ein weiches und damit erschütterungsfreies Auslösen des Verschlusses
sowie eine zwangläufige Synchronisierung der Funktionsabläufe ist dadurch erreichbar,
daß die Ausbildung und Anordnung der den zweiten Blendering betätigenden Antriebsvorrichtung
so vorgenommen ist, daß mittels letzterer das Auslösen des Verschlußblätterantriebs
nach erfolgtem Arretieren des zweiten Blenderings in .einer Endstellung durchführbar
ist.
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Weiterhin läßt sich die Bedienungssicherheit und -einfachheit des
Verschlusses dadurch erhöhen, daß die Antriebsvorrichtung gleichzeitig mit dem Spannen
des Verschlusses in Spannstellung führbar ist.
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Eine in wirkungsmäßiger und räumlicher Hinsicht einfache Ausgestaltung
kann in .derWeise erzielt werden, daß als Antriebsvorrichtung .ein durch eine Feder
betätigbarer zweiarmiger Hebel .angeordnet ist, dessen einer Arm mit einem Spannorgan
des Verschlusses zusammenarbeitet, während sein zweiter Arm zur Betätigung des zweiten
Blenderings und zur Betätigung des Auslösers des Verschlußblätterantriebs ausgebildet
ist.
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Ein Festhalten des zweiarmigen Antriebshebels in Spannstellung läßt
sich zweckmäßig mittels eines vom Verschlußauslöser betätigbaren Hebels durchführen.
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Zur Erzielung eines einfachen Zusammenwirkens von Antriebshebel und
zweitem Blendering kann an letzterem ein im Bewegungsweg des Antriebshebels liegender
Mitnehmer angeordnet sein.
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Zur Herbeiführung eines einfachen, teile- und raumsparenden Aufbaus
der Antriebsvorrichtung kann der Antriebshebel aus federndem Material hergestellt
sein, wobei seine beiden Arme zwecks einseitiger Mitnahme durch en-Verschlußspannorgan
bzw. einseitiger Betätigung des zweiten Blernderings in axialer Richtung an_ habbar
sind; Eine selbsttätige Rückführung der Blende in ihre Schließ:stellüng - unter
gleichzeitiger Gewährleistung eines einfachen Verschlußaufbaus läßt sich vorteilhaft
dadurch erreichen, daß die Arretiervorrichtung für den zweiten Bl.endering -durch
einen Teil des Verschlußblätterantriebs am Ende des Belichtungsablaufs lösbar ist.
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In einfacher, teile- und raumsparender Weise kann die Arretiervorrichtung
als ein unter Wirkung einer Feder stehender, zweiarmiger Hebel ausgebildet sein,
dessen einer Arm zum Festhalten des zweiten Blenderings in seiner Endstellung dient,
während sein zweiter Arm durch das -Verschlußblätterantriebsorgan zwecks Lösens
der Arretierung betätig-bar ist.
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In den Figuren ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel gezeigt.
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Fig. 1 zeigt in Draufsicht einen Teil eines gemäß der Erfindung ausgebildeten
photographischen Objektivverschlusses mit abgenommener Deckplatte. Alle für die
Erfindung unwesentlichen Teile des Verschlusses sind der Übersichtlichkeit wegen
nicht eingezeichnet. Der Verschluß befindet sich in gespannter Stellung, die Blende
ist geschlossen; Fig. 2 zeigt .denselben Verschluß wie Fig. 1, unmittelbar vordem
Auslösen des Verschlußantriebsmechanismus, die Blende ist geöffnet; Fig.3 zeigt
in Draufsicht ein gemäß der Erfindung ausgebildetes Blendesystem mit einem von Hand.-
betätigbaren Einstellglied; R,ig.4 zeigt im Längsschnitt, in vergrößerter Darstellung,
einen Teil eines gemäß der. Erfindung ausgebildeten photographischen Objektivverschlusses.
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In den Fig. 1, 2 und 4 ist mit 1 das Gehäuse eines photographischen
Objektivverschlusses bezeichnet. An der Rückseite desselben ist in an sich bekannter
Weise ein Rohrstutzen 1 a (Fig. 4) ausgebildet, der zur Aufnahme von Linsen eines
Aufnahmeobjektivs dient. Mittels eines an .diesem Rohrstutzen ausgebildeten, nicht
gezeichneten Außengewindes kann die Befestigung des Verschlusses an der Kamera vorgenommen
werden. Weiterhin ist im Verschlußgehäuse 1 eine Verschlußgrundplatte 2 .befestigt.
An dieser ist um eine Achse 3 eine Spann- und Antriebsscheibe 4 mit Spannhebel4a
zum Spannen einer Verschlußantriebsfeder 5 gelagert. Letztere legt sich mit ihrem
einen Ende an die Spannscheibe 4 an, während sich ihr anderes Ende gegen einen ortsfesten
Stift 6 abstützt. Ferner ist an der Spannscherbe 4 um eine Achse 7 eine Klinke 8
gelagert, die mit ihrem Maul 8a einen Stift 9 umgreift. Dieser ist an einem .an
der Rückseite der Grundplatte 2 drehbar angeordneten Verschlullblätterring 10 befestigt,
der in :an sich bekannter Weise zum Betätigen von Verschlußblättern dient, die aus
Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt sind. Für die Verschlußblätter ist
an .der Rückseite der Grundplatte ein Bewegungsraum 2a (Fig.4) ausgebildet.
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Zur Arretierung der Spannscheibe 4 in gespannter Stellung ist an der
Verschlußgrundplatte 2 um eine Achse 11 ein unter Wirkung einer Feder 12 stehender
zweiarmiger Hebel 13 gelagert. Der eine Arm 13a dieses Hebels arbeitet mit einer
Nase 4 b der Spannscheibe4 zusammen, während nenn zweiter Arm 13 b mit einem Auslösehebel14
in später näher beschriebener Weise zusammenwirkt. Letzterer ist um eine Achse 15
an der Verschlußgrundplatte 2 gelagert und steht unter der Wirkung einer Feder 16.
An
der Verschlußgrundplatte 2 ist ferner ein Rohrstutzen 2 b ausgebildet (Fig. 4).
An diesem ist ein mit einer Griffrändelung 17a versehener Belichtungszeiteinstellring
17 radial geführt und mittels einer Frontplatte 180 in axialer Richtung gesichert.
Eine Sicherung der Frontplatte wird bewirkt .durch einen Ring 190, der auf ein am
Rohrstutzen 2 b ausgebildetes Außengewinde aufgeschraubt ist.
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Weiterhin ist im Verschlußgehäuse, anschließend an den in der Verschlußgrundplatte
ausgebildeten Bewegungsraum 2a für die Verschlußblätter, ein Bewegungsraum 1 b (Fig.
4) für Blendelamellen 18 ausgebildet.
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Gemäß der Erfindung sind die Blendelamellen auf zwei gleichachsig
zur Verschlußächse gelagerten, um diese und gegeneinander drehbaren Ringen 19 und
20 angeordnet, von denen :der erste mit einem von Hand betäbigbaren Einstellglied
und :der zweite mit einer besonderen Antriebsvorrichtung zusammenarbeitet.
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Im Ausführungsbeispiel ist die Anordnung der beiden Ringe 19 und 20,
wie aus Fig. 4 ersichtlich, zwischen der Verschlußgrundplatte 2 und dem Verschlußgehäuseboden
vorgenommen. Die Blendelamellen 18 sind hierbei am Ring 20 um Stifte 21 drehbar
angeordnet, während sie mit dem Ring 19 .mittels einer Stift-Schlitz-Verbindung
18a, 220 verbunden sind.
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Zur Betätigung des Rings 19 ist an einer an der Verschlußgehäuserückwand
ausgebildeten Lagerstufe 1 c ein Ring 22 mit Griffstück 23 drehbar gelagert, der
mit Hilfe einer am Griffstück 23 angeordneten Einstellmarke 25 gegenüber einer ortsfesten
Blendeskala 24 einstellbar ist. Am Innenumfang des Rings 22 ist eine Steuerkurve
22a ausgebildet, mit welcher der Ring 19 in mittelbarer, kraftschlüssiger Verbindung
steht.
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Zur Gewährleistung eines freizügigen, den Aufbauverhältnissen des
Verschlusses anpaßbaren Aufbaus der Vorrichtung sowie einer leichten Bewegbarkeit
des Einstellrings 22 ist die kraftschlüssige Verbindung zwischen den Ringen 19 und
22 über einen Winkelhebel 26 hergestellt, der am Verschlußgehäuse um eine Achse
27 drehbar gelagert ist. Der eine Arm dieses Hebels trägt einen Stift 270, der an
der Steuerkurve 22 anliegt, während sein anderer Arm mittels eines Stifts 28 mit
einem Arm 19a des Rings 19 zusammenarbeitet. Der Kraftschluß zwischen den Ringen
19 und 22 wird durch eine am Verschlußgehäuse um einen Stift 29 gelagerte Feder
30 hergestellt. Diese stützt sich mit ihrem einen Ende gegen einen ortsfesten Stift
31 ab, während sie sich mit ihrem anderen Ende an einem am Ring 19 angeordneten
Stift 32 anlegt. Hierdurch sucht sie den Arm 19a des Rings 19 stets in Anlage mit
dem Stift 28 des Hebels 26 zu halten.
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Durch die vorbeschri.ebene, mittelbare Verbindung werden verschieden
lange Verstellwege für die Ringe 22 und 19 erzielt, wobei die Länge des Verstellwegs
des Rings 22 ein Mehrfaches der Länge des Verstellwegs :des Rings 19 beträgt. Für
einen einfachen Aufbau der Antriebsvorrichtung des Rings 20 ist, wie später ersichtlich,
ein kleiner Verstellweg des Rings 19 von besonderer Bedeutung. Andererseits gestattet
ein großer Verstellweg, wie ihn Ring 22 besitzt, die Blendeskala zu dehnen, und
damit zu einer Übersichtlichen und leichten Einstellung des Blendewertes beizutragen.
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Beim Betätigen des Einstellrings zum Voreinstellen eines gewünschten
Blendewerts ist es zur Vermeidung eines Öffnens der Blende notwendig, den - zweiten
Blendering 20 gleichzeitig mit dem ersten Blendering 19 und um die gleiche. Winkelstrecke
wie diesen zu bewegen: Zu diesem Zweck ist um einen- Stift 33 eine Feder 34 angeordnet,
die,- den Ring 20 im Uhrzeigersinn zu drehen sucht, wobei sich ein Arm-20a des Rings
20 an einem Lappen 19 b des Rings 19 anlegt. Die Stärke der beiden Federn 30 und
34 ist so bemessen, daß die Feder 30, welche den Kraftschluß zwischen dem ersten
Blendering 19 und dem Einstellring 22 herstellt, die Feder 34 überwindet.
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Zur Sicherung des Blendeeinstellrings 22 in einer vorgenommenen Einstellung
kann zweckmäßigerweise eine an sich bekannte Rastvorrichtung angeordnet sein.
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Die Antriebsvorrichtung für den Ring 20 ist im Ausführungsbeispiel
auf der Verschlußgrundplatte 2 angeordnet. Ihre Ausbildung ist-so vorgenommen, daß
sie :durch den Verschlüßauslöser auslösbar ist und nach erfolgter Auslösung den
Ring 20 entgegen der Wirkung seiner Feder 34 in eine Endstellung führt. Damit wird
erreicht, daß eine besondere manuelle Bedi.enungsoperation zum Öffnen der Blende
entfällt, wodurch ein Höchstmaß an Bedienungseinfachheit und Bedienungssicherheit
gewährleistet ist. Ferner ist eine weiche und damit erschütterungsfreie Verschlußauslösung
erzielbar. Die Gefahr einer »Verwackelung« der Aufnahme infolge »harter« Verschlußauslösung
ist durch die Erfindung ausgeschaltet.
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Um die Schließbewegung der Blende unabhängig vom Loslassen des Verschlußauslösers
durchzuführen, ist weiterhin eine Arretiervorrichtung angeordnet, welche den Ring
20 nach dem Öffnen der Blende auf den voreingestellten Wert in der obenerwähnten
Endstellung festhält. Durch die Anordnung dieser Vorrichtung ist die Erfindung bei
Verschlüssen jeder Art anwendbar, insbesondere bei solchen mit Vorlaufwerk, da keine
Fehlbelichtungen infolge eines Schließens der Blende vor dem Schließen der Verschlußblätter
entstehen können.
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Im Ausführungsbeispiel ist die Anordnung und Ausbildung ,der Antriebsvorrichtung
für den Ring 20 so vorgenommen, daß mittels dieser nach erfolgtem Arretieren des
Rings in seiner Endstellung das Auslösen des Verschlußblätterantriebs durchführbar
ist. Ein Öffnen der Verschlußblätter vor dem vollständigen Öffnen der Blendelamellen
auf ihren voreingestellten Öffnungswert ist hierdurch mit Sicherheit ausgeschaltet.
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Das Spannen der Antriebsvorrichtung erfolgt im Ausführungsbeispiel
gleichzeitig mit dem Spannen des Verschlusses. Auf diese Weise entfällt eine zusätzliche
manuelle Bedienungsoperation für die Antriebsvorrichtung. Damit ist auch in dieser
Hinsicht ein Höchstmaß an Sicherheit und Einfachheit bezüglich der Bedienung erreicht.
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Die Antriebsvorrichtung ist in einfacher; teile- und raumsparender
Weise als zweiarmiger Hebel 35 ausgebildet. Dieser ist an der Verschlußgrundplatte
2 um eine Achse 36 drehbar gelagert und wird durch eine Antriebsfeder 37 entgegen
dem Uhrzeigersinn beeinflußt. Der eine Arm 35a des Hebels 35 arbeitet hierbei mit
der Spannscheibe 4 zusammen, während sein anderer Arm 35 b zur Betätigung des Rings
20 und zur Betätigung eines um eine Achse 38' an der Verschlußgrundplatte gelagerten,
mit dem Sperrhebel 13
für die Spannscheibe 4 zusammenarbeitenden Winkelhebels
39 ausgebildet ist.
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Zur Arretierung des Antriebshebels 35 in gespannter Stellung dient
ein um eine Achse 40 an der Verschlußgrundplatte gelagerter, unter Wirkung einer
Feder 43 stehender einarmiger Hebel 41, an dessen
Stift 42 der Arm
35b des Antriebshebels 35 anliegt. Die Betätigung des Arretierhebels 41 zum Zwecke
des Auslösens des gespannten Antriebshebels 35 erfolgt mittels des Verschlußauslösers
14.
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Zur Zusammenarbeit zwischen dem Antriebshebel 35 und dem Ring
20 einerseits sowie der Spannscheibe 4 andererseits ist am Arm-20a des Rings
20 ein Stift 44 und an der Spannscheibe 4 ein Stift 45 angeordnet. Diese Stifte
liegen im Weg je eines der beiden Arme des Antriebshebels. Eine Mitnahme des Antriebshebels
durch die Spannscheibe 4 nur bei deren Spannbewegung und andererseits eine Betätigung
des Rings 20 durch den Antriebshebel nur bei dessen Ab-Laufbewegung wird hierbei
dadurch erreicht, daß die Stifte 44 und 45 und ebenso auch der Stift 42 des Arretierhebels
41 schräge Anlaufflächen besitzen und daß der Antriebshebel aus federndem Material
hergestellt ist. Bei der Spannbewegung der Spannscheibe 4 wird dadurch der Arm 35
ca des Antriebshebels durch den- Stift 45 mitgenommen, während sein Arm 35 b an
der schrägen Anlauffläche der Stifte 42 und 44 hochgleitet und danach hinter den
beiden Stiften einfällt. Nach erfolgtem Auslösen betätigt der - Antriebshebel mit
seinem Arm 35 b- den Stift 44 und bewegt dadurch den Ring 20, während der an der
Antriebsscheibe angeordnete Stift 45 nach Auslösen derselben unter dem Arm 35 a
hindurchgleitet.
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Ein Lösen der erwähnten, den Ring 20 in einer Offenstellung
der Blende festhaltenden Arretiervorrichtung wird selbsttätig dadurch erreicht,
daß die Arretiervorrichtung am Ende des Belichtungsablaufs durch einen Teil des
Verschlußblätterantriebs beeinflußt wird. Aus Gründen eines raumgedrängten Aufbaus
und einer einfachen Wirkungsweise der-Vorrichtung dient im Ausführungsbeispiel hierzu
die Spannscheibe 4.
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Die Arretiervorrichtung für den Ring 20 ist als zweiarmiger Hebel
46 ausgebildet. Dieser ist auf der Verschlußgrundplatte 2 um eine Achse 47 drehbar
gelagert und steht unter- der Wirkung einer Feder 48, die ihn im Uhrzeigersinn zu
bewegen sucht. Der eine Arm 46a des Hebels 46 arbeitet hierbei reit einem abgebogenen
Lappen 20 b des Rings 20 zusammen, während der andere Arm 46 b mit einem abgebogenen
Teil 46 c im Bewegungsweg der Nase 4 b der Antriebsscheibe 4 liegt.
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Aus Gründen der Raumeinsparung ist die Form des Hebels 46 der Krümmung
der Verschlußgehäuseseitenwand angepaßt.
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Die Wirkungsweise- des beschriebenen Verschlusses ist folgende: a)
Einstellen der Blende: Das Einstellen eines bestimmten Blendewertes wird in an sich
bekannter Weise durch Einstellen der Marke 25 (Fig. 3) gegenüber der Blendeskala
24 vorgenommen. Hierdurch wird die Steuerkurve 22a des Rings 22 bewegt, wodurch
eine Schwenkung des Hebels 26 bewirkt wird.
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Wird die Einstellung des Rings 22 in Richtung auf eine kleinere Blendeöffnung,
also in Richtung auf Blende 22 zu, vorgenommen, so wird der Hebel 26 im Uhrzeigersinn
gedreht. Dies bedeutet eine Drehung des Rings 19 entgegen dem Uhrzeigersinn, entgegen
der Wirkung der Feder 34. Unter .dem Einfluß der Feder 30 folgt hierbei der Ring
20 dem Ring 19 über die Verbindung 20a, 19b nach. Diese Drehung der Ringe hat auf
.den Geschlossenzustand der Blende keinen Einfluß, sondern es wird lediglich das
gesamte Blendesystem um die Verschlußachse gedreht.
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Bei einer Einstellung auf :eine größere Blendeöfffnung, also in Richtung
auf Blende 2,8 zu, erfolgt eine Drehung der Ringe 19 und 20 in entgegengesetzter
Richtung. Hierbei bewegt der Ring 19 unter der Wirkung der Feder 34 und über die
Verbindung 19b, 20a den Ring 20 in gleicher Richtung und um den gleichen
Betrag.- In Fig. 3 ist die Lage der Ringe 19 und 20 bei Einstellung auf die größte
Blendeöffnung (2,8) gezeigt.
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b) Spannen des Verschlusses: Dies erfolgt in an sieh bekannter Weise
durch Betätigen des Spannhebels 4 a entgegen dem Uhrzeigersinn, wodurch die Verschlußantriebsfeder
5 gespannt wird. Weiterhin erfolgt hierbei ein Ineingriffkommen des Stifts 45 der
Spannscheibe 4 m.it dem Arm 35 a des Antriebshebels 35. Dieser wird dadurch im Uhrzeigersinn
verschwenkt und spannt die Antriebsfeder 37. Am Ende seiner Bewegung fällt Hebel
35 mit seinem Arm 35 b hinter dem Stift 42 des Arretierhebels 41 ein. Ferner rastet
der Sperrhebel 13 hinter der Nase 4 b der Spannscheibe 4 ein. Nunmehr befinden sich
Verschluß und Blendeantriebsvorrichtung in gespannter Stellung. Diese Stellung ist
in Fig. 1 gezeigt.
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e) Auslösen des Verschlusses: Dies erfolgt durch Verschwenken des
Verschlußauslösehebels 14 entgegen dem Uhrzeigersinn. Hierdurch wird zuerst der
Arretierhebel 41 für den Antriebshebel 35 verschwenkt, so daß letzterer- frei wird
und sich unter Wirkung -seiner Feder 37 .entgegen dem Uhrzeigersinn bewegt. Hierbei
kommt sein Arm 35 b in Eingriff mit dem Stift 44 des Rings 20, wodurch der- Ring
entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht und die Blende auf einen durch die Einstellung
des Rings 22 bestimmten, an der Skala 24 ablesbaren Vorwahlwert geöffnet wird. Nach
einem bestimmten Winkelweg kommen sodann Stift 44 und Hebelarm 35 außer Eingriff,
wobei der Ring 20 am Lappen 20b seines Arms 20a durch den Arm 46a des Arretierhebels
46 arretiert wird. Hierdurch wird das Verbleiben der Blende in der eingestellten
Offenstel-Jung ;gesichert.
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Sodann kommt der Arm 35 b bei seinem weiteren Ablaufweg zur Anlage
am einen Arm des Winkelhebels 39 und verschwenkt über diesen den Sperrhebel 13.
Dieser gibt .die Spannscheibe 4 frei, und die Antriebsklinke 8 bewegt den Verschlußblätterring
10 zum Öffnen und Schließen der Verschlußblätter.
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Am Ende der Verschlußblätterschließbewegung trifft die Nase 4 b der
Spannscheibe -4 auf den Lappen 46 c des Sperrhebels 46 auf. Hierdurch wird letzterer
entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt, wobei er den Lappen 20b des Rings 20 freigibt.
Unter Wirkung der Feder 34 kehrt der Ring 20 nunmehr in seine Anschlagstellung an
Ring 19 zurück, wobei er die Blendelamellen 18 in Geschlossenstellung führt.
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An Hand der Beschreibung und ,der Figuren ist gezeigt, daß durch die
Erfindung ein photographischer Objektivverschluß geschaffen ist, bei dem der besondere
Vorteil eines zusätzlichen Lichtschutzes unter Beibehaltung aller Vorzüge und Anwendungsmöglichkeiten
erzielt ist, die bei an sich bekannten Verschlüssen ohne einen solchen besonderenLichtschutz
gegeben sind. -