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Einrichtung zum selbsttätigen Regeln der Lichtleistung von Bildwerfern
Zusatz zur Patentanmeldung B 52131 IX/ 42 h (Auslegeschrift 1095 002) Die
Erfindung betrifft eine Weiterbildung der Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
zum selbsttätigen Regeln der Lichtleistung von Bildwerfern in Abhängigkeit von der
Lichtdurchlässigkeit des projizierten Bildes nach Patentanmeldung B 52131 IX/ 42
h.
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Zu dem in der Hauptpatentanmeldung beschriebenen grundsätzlichen Verfahren,
eine Dunkelsteuerung des Bildwerfers während des Bildwechsels einzuleiten und eine
nach vollzogenem Bildwechsel selbsttätig einsetzende Aufhellung des Bildes bis zum
richtigen Gesamthelligkeitseindruck zu bewirken, wurde ein Ausführungsbeispiel erläutert,
nach welchem über elektrische Schaltmittel wie Transduktoren od. dgl. die Brennspannung
der Bildw erferlampe verändert wird. Diese Einrichtung hat neben dem Vorteil großer
Präzision und vollkommener Regelung des Bildwerferlichtes den Nachteil eines hohen
Gestehungspreises.
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Unter Zugrundelegung des in der Hauptpatentanmeldung beschriebenen
Verfahrens der selbsttätigen Regelung der Lichtleistung von Bildwerfern wird nun
vorgeschlagen, die Brenn.spann.ung der Bildwerferlampe nicht zu verändern, sondern
zur Dosierung der abgestrahlten Lichtleistung des Bildwerfers eine veränderbare
Blende im Strahlengang anzuwenden, welche es gestattet, die jeweils überschüssige
Lichtmenge für den Austritt aus dem Bildwerferobjektiv zu sperren. Damit sind die
Nachteile der in der Hauptpatentanmeldung beschriebenen Einrichtung ausgeschaltet,
weil eine derartige Blendeneinrichtung verhältnismäßig billig herzustellen ist.
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Es sind bereits Einrichtungen für Bildwerfer bekanntgeworden, die
mittels einer im Strahlengang zwischen Lichtquelle und dem zu projizierenden Bild
angeordneten Blende Einfluß auf die vom Bildwerfer abgestrahlte Lichtleistung nehmen
und je nach der Dichte des zu projizierenden Bildes selbsttätig eine bestimmteVerstellung
der Blendenlamellen ausführen. Diese Einrichtungen funktionieren derart, daß die
jeweilige Blendeneinstellung praktisch momentan dem von der Fotozelle wahrgenommenen
Lichteindruck folgt, d. h., daß eine zeitweise auftretende Helligkeitsdifferenz
in einer mehr oder weniger großen Zeitspanne zum Normallichteindruck ausgeregelt
wird. Bei Anwendung dieser Einrichtungen ist es bedingt, daß die Korrektur der Bildwerferhelligkeit
erst dann erfolgt, wenn die gegenüber dem Sollwert nach oben oder unten veränderte
Helligkeit bereits auf dem Bildschirm aufgetroffen, vom Auge des Betrachters wahrgenommen
und bei ihm unangenehme Belastungen und Sehstörungen während der Bildbetrachtung
hervorgerufen hat.
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Demgegenüber wird nachfolgend eine Einrichtung zur Durchführung des
in der Hauptpatentanmeldung niedergelegtenVerfahrens beschrieben, bei welcher ein
Blendensystem benutzt wird, das die Nachteile der bekannten Einrichtungen vermeidet.
Erfindungsgemäß dient zur Erzeugung der abgestellten Lichtleistung eine Raster-
oder Irisblende, die durch oder mit dem jeweiligen Bildwechsel selbsttätig vollkommen
oder bis auf ein voreingestelltes :Mindestmaß geschlossen wird und die sich selbsttätig
nach erfolgtem Bildwechsel mit Verzögerung kontinuierlich fortschreitend öffnet,
entweder bis zur völligen oder nach Maßgabe des Betrachters nur teilweisen Abdunkelung
des Bildwerferlichtstrahls. Damit ist dem ersten Verfahrensanspruch des Hauptpatentes
Rechnung getragen, und es ist nach vollzogenem Bildwechsel die Ausgangsstellung
für den kontinuierlich verlaufenden Aufhellungsvorgang des jeweiligen Bildes erreicht.
Nach der weiteren Erfindung ist das bewegliche Blendensystem mit einem in der Öffnungsrichtung
wirksamen mechanischen, pneumatischen oder elektromagnetischen Verzögerungseinrichtung
versehen, so daß der beispielsweise durch Federung erfolgende Öffnungsvorgang der
Blendenlamellen nicht plötzlich, sondern in einer gewissen Zeitspanne erfolgt. Nach
vollzogenem Bildwechsel wird das Blendensystem, welches in die Ausgangsstellung
entsprechend völliger oder teilweiser Dunkelsteuerung gebracht wurde, freigegeben,
so daß der selbsttätige mit Verzögerung behaftete Öffnungsvorgang einsetzt.
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Nach einer zweckmäßigen Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes kann
neben der beschriebenen Blendenanordnung mit Verzögerungseinrichtung eine
elektrische
Einrichtung --in--- Verbindung mit einem Lichtmeßorgan vorgesehen sein, die so arbeitet,
daß bei Erreichen der Normalhelligkeit eine elektromagnetische Vorrichtung betätigt
wird, welche das in fortschreitender Öffnung - begriffene Blendensystem eben zu
diesem Zeitpunkt in der erreichten Stellung blockiert. Es wird somit ersichtlich,
daß zunächst unabhängig von der elektrischen- Steuerung nach jedem Bildwechsel die
kontinuerlicheAufhellung des Projektionsbildes einsetzt und je nach der Dichte des
Bildes der Zeitpunkt des Normalhelligkeitseindrucks mit zunehmender Lichtleistung
früher oder später erreicht wird und in diesem Augenblick die elektrische Steuerung
eintritt und den unabhängig davon verlaufenden Öffnungsvorgang des Blendensystems
stoppt, so daß der Regelvorgang bei Erreichen der richtigen Helligkeit beendet wird.
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Gemäß der Erfindung kann je nach den baulichen. Erfordernissen des
Bildwerfers entweder auf eine Rasterblende, Irisblende oder ein Graukeilsystem zurückgegriffen
werden. Es ist bekannt, daß überbelichtete Farbdiapositive sehr blasse und verwaschene
Farben aufweisen und im allgemeinen gegenüber den Normalfarben in Richtung blau
verschobene Farben aufweisen. Bei der Projektion solcher Bilder kann durch die Abstimmung
der Farbtemperatur des Projektionslichtes eine erhebliche Korrektur dieser überbelichteten
Bilder inRichtung natürlicher Farben vorgenommen werden. Da die Brennspannung der
Lampe bei der angewandten Blendenregelung konstant und damit auch die Farbtemperatur
konstant bleibt, wird zur Änderung der Farbtemperatur nach der weiteren Erfindung
vorgeschlagen, die Flächen der einzelnen Blendenlamellen rot einzufärben, damit
bei fortschreitender Abdunkelung der Blende eine immer größere Reflexionsfläche
zur Reflexion von rotem Licht auftritt und somit bei kleineren Blendeneinstellungen,
die überbelichteten Bildern entsprechen, ein erheblicher Anteil vom reflektierten
Rotlicht im Lampenhaus auftritt, der natürlich auch einen Teil des abgestrahlten
Lichtes ausmacht und zur Farbkorrektur dient. Wird eine weitere Intensitätssteigerung
des Rotlichtanteils erforderlich, so sieht die Erfindung vor, weitere verstellbare
rot eingefärbte Reflexionsflächen im Lampenhaus mit der Blende derart zu koppeln,
daß bei fortschreitender Verkleinerung der Blendenöffnung weitere Reflexionsflächen
frei werden oder aber rot eingefärbte Farbfilter mit der Verstellung der Blende
selbsttätig in den Strahlengang eingeschoben werden, um die vollkommene Korrektur
der Farben zu ermöglichen.
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Nach der Erfindung ist die Blendenanordnung vorzugsweise mit einer
Verzögerungs- oder Dämpfungseinrichtung versehen, die in Schließrichtung der Blende
nicht wirksam ist, so daß die Blende während des Bildwechsels pralztisch trägheitslos
geschlossen werden kann. In umgekehrter Richtung ist die Dämpfungseinrichtung jedoch
wirksam, und die Verzögerungszeit kann erfindungsgemäß vom Betrachter in vorgegebenen
Grenzen nach. eigenem Ermessen eingestellt werden, so daß die Zeit für den Aufhellungsvorgang
des Bildes in Grenzen frei wählbar ist. Nach der Erfindung kann die Dämpfungseinrichtung
sowohl durch eine mechanische Gäriebehremse, mechanischpneumatische Dämpfungseiririchtung
oder durch eine elektromagnetische Wirbelgtrombremse od. 4-l. gebildet werden, während
die Verstellkraft für das selbsttätige Öffnen aus einer Federspannung abgeleitet
werden kann oder mittels eines Gewichtes oder einer elektromagnetischen Kraft` vörgenommeri
wird. Zwei Ausführungsbeispiele der Anordnungen von Blendeneinrichtungen im Strahlengang
eines Bildwerfers sind in den Abb. 1 und 2 veranschaulicht und nachfolgend erläutert.
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Das aus der Lichtquelle 1 austretende Licht gelangt durch den Kondensator
2, das Bildband 3, das Objektiv 4 und das fotoelektrische Element 5 auf die Bildwand
6. Zwischen Kondensator und Bildband ist in Abb. 1 die Rasterblende ? angebracht,
deren Lamellen 8 sich um den Drehpunkt 9 drehen. Durch den Schieber 10 werden die
Lamellen bewegt, der über das Zahnrad 11 mit der nicht gezeichneten Dämpfungseinrichtung
verbunden ist. Die Feder 12 hat das Bestreben, die Blende in die Offenstellung zu
bewegen.
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Der Hebel 13 ist derart mit dem Bildwechselmechanismus verbunden,
daß die Blende bei jedem Bildwechsel ganz oder teilweise geschlossen und nach vollzogenem
Bildwechsel freigegeben wird, so daß die Spannung der Feder 12 den Öffnungsvorgang
einleitet. Der Elektromagnet 14 erhält bei Eintritt der elektrischen Steuerung Strom
und blockiert damit den Schieber 10 in der momentan erreichten Stellung.
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Abb. 2 zeigt einen Ausschnitt aus Abb. 1, wobei jedoch an Stelle der
Rasterblende ein Graukeil 15 Verwendung findet. Die Gesamtwirkungsweise ist hierbei
die gleiche, wie zum Ausführungsbeispiel nach Abb. 1 beschrieben. Ebenfalls bleibt
die Gesamtwirkungsweise erhalten, wenn an Stelle der Rasterblende oder des Graukeils
eine Irisblende tritt.
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Ein Ausführungsbeispiel der elektrischen Schaltungsanordnung zum Zwecke
der elektromagnetischen Blockierung der Blendeneinrichtung bei Erreichen der Sollhelligkeit
ist in Abb. 3 dargestellt und nachfolgend erläutert.
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In Reihe mit dem Gleichrichter 16 liegt ein Spannungsteiler, gebildet
aus dem Fotowiderstand 17 und dem Potentiometer 18. Zwischen Fotowiderstand und
Potentiometer ist die Glimmlampe 19 angeschlossen; über die Spule des Elektromagneten
20 wird der Stromkreis geschlossen, und ein Kondensator 21 dient zur Beruhigung
der Spannung in der Spule des Elektromagneten 20.
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Je nach Größe der Grundeinstellung des Potentiometers und der vom
Projektionslicht abhängigen Größe des Fotowiderstandes stellt sich zwischen den
beiden Spannungsteilerwiderständen eine Spannung ein, bei der die Glimmlampe zündet.
Bei einsetzender Zündung der Glimmlampe fließt durch diese ein Strom, der auch die
Wicklung des Elektromagneten durchflutet, so daß eine entsprechende magnetische
Kraft auftritt, durch die das Blendensystem in der jeweilig erreichten Stellung
blockiert wird. Es ist selbstverständlich, daß die hier angeführte elektrische Schaltung
in mannigfaltigerWeise abgeändert werden kann, ohne daß dabei der Boden des Erfindungsgedankens
verlassen wird. So ist es z. B. möglich, an Stelle der Glimmlampe ein Relais oder
Thyratron zu verwenden oder mit dem Zündstrom der Glimmlampe nachfolgende Verstärkerbrücken
oder Transistoren für stärkere Stromkreise auszusteuern.