DE1098128B - Verfahren zum Entschwefeln mercaptanhaltiger Erdoeldestillate - Google Patents

Verfahren zum Entschwefeln mercaptanhaltiger Erdoeldestillate

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DE1098128B
DE1098128B DEE17296A DEE0017296A DE1098128B DE 1098128 B DE1098128 B DE 1098128B DE E17296 A DEE17296 A DE E17296A DE E0017296 A DEE0017296 A DE E0017296A DE 1098128 B DE1098128 B DE 1098128B
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mercaptan
sulfur
distillate
water
alcohol
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DEE17296A
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J M L Rombaut
P De Rycke
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ExxonMobil Technology and Engineering Co
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Exxon Research and Engineering Co
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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G19/00Refining hydrocarbon oils in the absence of hydrogen, by alkaline treatment
    • C10G19/073Refining hydrocarbon oils in the absence of hydrogen, by alkaline treatment with solid alkaline material

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  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verfahren zum Entschwefelri mercaptanhaltiger Erdöldestillate Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Süßen von Erdöldestillaten, und zwar insbesondere von leichten Erdöldestillaten, die durch Destillation bei Atmosphärendruck raffiniert sind.
  • In den letzten 50 Jahren hat man beträchtliche Anstrengungen gemacht, um Verfahren zum Süßen von Erdölprodukten aufzufinden. Die Extraktion der Erdölprodukte mit wäßriger Alkalilauge hat sich zu einem allgemein auf diesem Gebiet üblichen extraktiven Süßungsverfahren entwickelt. Die Mercaptane gehen dabei in Form von Natriumsalzen in die wäßrige Phase über. Dieses Verfahren besitzt verschiedene Nachteile.
  • Der Entzug der Mercaptane ist unvollständig, da die Natriummercaptide der höheren Mercaptane weitgehend in Wasser hydrolysieren. Ferner ist der Ausnutzungsgrad der Alkalilauge gering und liegt oft in der Größenordnung von 40 bis 60 °/0, d. h., zusammen-mit der verbrauchten Lauge wird unausgenutzte Alkalilauge verworfen.
  • Es ist ferner bekannt, daß elementarer Schwefel sowie auch Mercaptane aus Erdölfraktionen mit Hilfe von wasserfreiem Kalium-oder Natriumhydroxyd oder Lösungen oder Suspensionen dieser Stoffe in organischen Lösungsmitteln, z. B. Lösungen von Kalium-oder Natriumhydroxyd in niederen Alkoholen, entfernt werden können.
  • Es hat sich-nun herausgestellt, daß beim Hindurchlaufenlassen des zu entschwefelnden Öles durch eine Ruheschüttung von festem Kalium-oder Natrumhydroxyd der Wirkungsgrad des Verfahrens nach kurzer Zeit stark abfällt und die Reaktion schließlich zum Stillstand kommt, weil die Oberfläche des Alkalihydroxyds verunreinigt wird. Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß sich dieser Nachteil durch Zusatz bestimmter geringer Mengen von Wasser und/oder einem Ci-bis C4-Alkohol zu der zu entschwefelnden Erdölfraktion vermeiden läßt. Die Konzentration an Wasser und/oder Alkohol in der Erdölbeschickung muß dabei so bemessen werden, daß die Verunreinigungen von der Oberflache des Alkalihydroxyds entfernt werden, ohne jedoch das Ätzalkalibett zum Zerfallen oder zum Zusammenschmelzen zu einer festen Masse zu bringen.
  • Dies wird mit Konzentrationen an Wasser und/oder Ci-bis C4-Alkoholen im Bereich von 0, 01 bis 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise von 0, 05 bis 1 Volumprozent, insbesondere von 0, 07 bis 0, 15 Volumprozent, erreicht.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zum Entschwefeln mercaptanhaltiger Erdöldestillate durch Behandlung mit festem Erdalkalihydroxyd ist daher dadurch gekennzeichnet, daß man den Gehalt des Destillats an Wasser und bzw. oder C1-bis C4-Alkohol auf einen Wert im Bereich von 0, 01 bis 5 Gewichtsprozent einstellt, das so erhaltene Destillat durch eine Ruheschüttung von festem Natriumhydroxyd oder Kaliumhydroxyd hindurchlaufen läßt und das entschwefelte Destillat isoliert.
  • Das Verfahren wird vorzugsweise ausgeführt, indem man den Gehalt des Destillats an Wasser oder Ci-bis C4-Alkohol zunächst bestimmt. Wenn dieser Gehalt nicht in dem angegebenen Bereich liegt, dann wird zusätzliches Wasser und bzw. oder zusätzlicher C1-bis C4-Alkohol zugesetzt. Viele der zu entschwefelnden Destillate können feucht sein und Wasser enthalten.
  • Liegt der Wassergehalt in dem angegebenen Bereich, so kann man zu den feuchten Destillaten zusätzlichen Cl-bis C,-Alkohol innerhalb des angegebenen Bereiches zusetzen, bevor man sie'. über festes Natrium-oder Kaliumhydroxyd laufen läßt.
  • Die Teilchengröße des Alkalihydroxyds ist nicht kritisch, da sie während des Betriebes abnimmt. Es wurde mit Ruheschüttungen gearbeitet, die aus Stücken von 1, 59 bis 76 mm bestanden. Während des Betriebes wird der Alkohol und/oder das Wasser an der festen Oberfläche adsorbiert, und eine Lösung von Ätzalkali und Schwefelverbindungen tropft abwärts durch die Kolonne. Diese Lösung kann aus dem Verfahren als untere Schicht abgezogen werden. Vorzugsweise wird die Beschickung daher in dem festen Ätzalkalibett in absteigender Richtung geführt.
  • 'Das Verfahren kann zwar mit Natriumhydroxyd oder Kaliumhydroxyd ausgeführt werden ; Kaliumhydroxyd ist jedoch zu bevorzugen. Es wurde beobachtet, daß Kaliumhydroxyd ein größeres Absorptionsvermögen für den Alkohol oder das Wasser aus dem Destillat hat.
  • Dieses absorbierte Wasser oder dieser absorbierte Alkohol hält die Oberfläche des Ätzalkalis rein. Das Verfahren kann vorteilhaft so-durchgeführt werden, daß das feste Ätzalkalibett aus einem innigen Gemisch von Kaliumhydroxyd und Natriumhydroxyd besteht. Unter einem innigen Gemisch wird hier ein inniges Gemisch feinteiliger fester Ätzalkalien ode rein Gemisch verstanden, welches durch Zusammenschelzen der beiden Ätzalkalien und anschließendes Vermahlen oder Tablettieren des fest gewordenen Gemisches erhalten'wird Vorzugsweise besteht das Gemisch aus 1 bis 4, 3 Gewichtsteilen Natriumhydroxyd je Gewichtsteil Kaliumhydroxyd.
  • Das Verfahren läßt sich bequem bei Raumtemperatur, nämlich von 15 bis 25° C, durchführen. Bei höheren Temperaturen verläuft die Reaktion jedoch schneller, und man kann bei Kolonnentemperaturen bis 60°C arbeiten. Bei Raumtemperatur ist eine Durchsatzgeschwindigkeit von 0, 08 bis 0, 24m3/Tag geeignet für eine Beschickung mit einer Mercaptanzahl von 4 bis 20 oder einem Gehalt an freiem Schwefel von 1 bis 5 mg/ 100 ccm bei Einsatz von 1 kg Natriumhydroxyd oder Kaliumhydroxyd. Daher kann die lineare-Geschwindigkeit der Beschickung auf ihrem Wege durch die Kolonne von der Menge des in der Kolonne enthaltenen Ätzalkalis abhängen. Man kann mit linearen Geschwindigkeiten von 6 bis 60 cm/Min. arbeiten, und lineare Geschwindigkeiten von 15 bis 45 cm/Min. werden bevorzugt. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Gehalt der Beschickung an Wasser und/oder an einwertigem C1-bis C4-Alkohol auf den angegebenen Wert eingeregelt, bevor die Beschickung durch die Ruheschüttung von Ätzalkali geleitet wird. Die gewünschte Menge Wasser kann eingeführt werden, indem man Wasserdampf in das Destillat einleitet. Bekanntlich enthalten die Destillate vielfach bereits Wasser in Form einer feinen Dispersion. Der bevorzugte Alkohol für den Zusatz zu der Beschickung ist Methanol.
  • Bei-dem-erfindungsgemaßen Verfahren wird der Alkohol und/oder das Wasser aus der Beschickung an der Oberfläche-desÄtzalkalis,aLsorbierL-Die-an-der-Oberflache des Atzalkalis zuriickgehaltenen sauren Schwefelverbindungen werden mit dieser absorbierten Schicht zusammen abgewaschen, und eine konzentrierte wäßrige oder alkoholische Lösung von Alkalimercaptiden tropft vom Boden der Kolonne ab. Diese wäßrige oder alkoholische Lösung läßt sich leicht von dem Erdölprodukt trennen. Um die Wirkung des bei dem Verfahren verwendeten Cí-bis C4-Alkohols oder Wassers zu verstärken, arbeitet man vorzugsweise mit der Vorrichtung und nach dem Verfahren gemäß der Zeichnung. Die Ruheschüttungen von Kaliumhydroxyd oder Natrumhydroxyd befinden sich in den Türmenl und 2. Die mercaptanhaltige Beschickung strömt kontinuierlich durch die Vorrichtung in der folgenden Reihenfolge : Leitungen 3 und 4, Turm 1, Abscheider5, Leitung6, Turm 2, Abscheider 7. Das Wasser oder der Alkohol können in dem Destillat in Form einer Trübung dispergiert sein. Der Alkohol oder das Wasser wird über Leitung 8 zugeführt, mischt sich mit dem Destillat in der Leitung 6, und das Gemisch strömt abwärts durch den Turm 2. Im Abscheider 7 wird das Destillat von der wäßrigen oder alkoholsichen Lösung, die die Mercaptide und etwaiges nicht verbrauchtes Ätzalkali enthält, getrennt. Das reine Produkt wird über Leitung9 abgezogen. Die in dem Abscheider 7 gesammelte wäßrige oder alkoholische Lösung oder Suspension word über Leitung 10 zwecks. Vermischung mit der frischen Beschickung, d. h. dem in die Vorrichtung über Leitung 3 eintretenden mercaptanhaltigen Destillat, im Kreislauf zurückgeführt. Dann wird das Gemisch über das Alkali in den-Turm 1-geleitet, und die aus der Kolonne 1 abströmende wäßrige oder alkoholische Lösung oder Suspension von Mercaptiden wird in dem Abscheider 5 gesammelt und abgetrennt. Die sich in dem Abscheider 5 ansammelnde wäßrige oder alkoholische Lösung wird verworfen oder über Leitung 11 einem Rückgewinnungssystem zugeführt. Die Kolonnen 1 und 2 sind mit Einrichtungen zur Ergänzung des Natrium-oder Kaliumhydroxyds während des Arbeitsvorganges ausgestattet.
  • Vorzugsweise wird der Alkohol undfioder das Wasser vor dem Zusatz zur Beschickung mit Kaliumhydroxyd oder Natriumhydroxyd gesättigt. Auf diese Weise wird durch den Zusalz von weiterem Alkalihydroxyd zu dem Bett die Lebensdauer des Ätzalkalibettes verlängert.
  • Das Verfahren kann auf mercaptanhaltige oder freien Schwefel enthaltende Erdöldestillate, wie Propan und Butan, leichtes ungespaltenes Benzin, gespaltene Öle und Destillatheizöle und -treibstoffe, wie Dieseltreibstoffe, angewandt werden Am vorteilhaftesten wird das Verfahren auf Destillate angewandt, die 5 bis 35 Teile freien Schwefel je Million. enthalten-und/oder eine Mercaptanzahl von weniger-als 30, vorzugsweise von weniger als 25, besitzen, Ein besonderer Vorteil des Verahrens bei Anwendung von C3- bis C4-Kohlenwasserstoffen und Kaliumhydroxyd liegt darin, daß das Produkt trocken ist und eine weitere Trockenstufe nicht erforderlich ist.
  • Es wurde weiter gefunden, daß in dem Alkalihydroxydbett eine Reaktion stattfindet, die zur Entfernung von Mercaptan und. freiem Schwefel aus der Beschickung führt, wenn die Beschickung gewisse zusätzliche Konzentratinen an freiem Schwefel und Mercaptanen enthält. Es ist bereits bekannt, daß Mercaptane und freier Schwefel miteinander reagieren, wenn man sie in Lösung in einer Erdöfraktion in Gegenwart sehr geringer Mengen von alkoholischem Alkalihydroxyd zusammenbringt, und daß man bei Wahl der richtigen-Mengenverhältnissevon Mercaptanen und freiem. Schwefel auf diese Weise die Entschwefelung der Erdölfraktion, erreichen kann.
  • Diese Erscheinung kann zu einer weiteren Verbesserung des ernndungsgemäßen Verfahrens ausgenutzt werden.
  • Nach-einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden daher lösliche Mercaptane oder freier Schwefel in soIcher Menge in dem Destillat gelöst, daß das Verhältnis von freiem Schwefel zu Mercaptanschwefel größer als 2 : 1 ist.
  • Das bevorzugte Verhältnis von freiem Schwefel zu Mercaptanschwefel liegt im Bereich von 2, 5 bis 4, 5.
  • Ein Übreschuß an Mercaptan in der Beschickung führt zum Verbrauch von zusötzlichem Ätzalkali. zur Erzielung des höchsten Wirkungsgrades ist für C3-bis 4-Kohlenwasserstoffe ein Verhältnis von 2, 9 bis 3, 5 und für ungespaltenes Leichtbenzin oder Spaltfraktionen ein Verhältnis von 2, 8 bis 3, 6 zu bevorzugen.
  • Die Einregelung des Gehaltes an Wasser und/oder Alkohol kann vor der Einstellung des Verhältnisses von freiem Schwefel zu Mercaptanschwefel erfolgen.
  • Als Mercaptane verwendet man-zum Zusatz vorzugsweise C4-bis C12-Mercaptane,-da diese-am langsamsten mit dem Alkalihydroxyd unter Bildung von Alkalimercaptiden reagieren, so daß das zugesetzte Mercaptan nicht verbraucht wird, bevor die Reaktion mit dem freien-Schwefel beendet ist. Außerdem wirkt ein etwaiger Überschuß an höheren Mercaptanen weniger korrodierend als niedere Mercaptane, wie z. B. Äthylmercaptan.
  • Der Zusatz des Mercaptans erfolgt nach Durchführung einer Analyse des Schwefelgehalts der Beschickung.
  • Enthält das zugesetzte Mercaptan 5 oder mehr Kohlenstoffatome im Molekül, so wird ein etwaiger Überschuß an Mercaptan, der nach der Umsetzung mit dem Schwefel hinterbleibt, langsam von dem Ätzalkalibett adsorbiert, und das Produkt kann daher Verunreinigungen an diesem Mercaptan enthalten. Hierdurch entsteht jedoch keine Erhöhung des Kupferstreifen-Korrosionswertes. Allerdings führt natürlich ein Mercaptanüberschuß in der Beschickung zu einem Produkt, welches dem Doctor-Test nicht genügt. Für die Entfernung von freiem Schwefel aus C3-bis C4-Kohlenwasserstoffen wird jedoch der Zusatz von C5-Mercaptanen und höheren Mercaptanen bevorzugt.
  • Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gewonnene Produkt kann weiter gereinigt werden, indem man die Beschickung über ein Bett oder ein Gemisch von Aktivkohle und Natrium-oder Kaliumhydroxyd leitet. Vorzugsweise mischt man 1 bis 50 Gewichtsprozent Aktivkohle mit dem festen Atzalkali. Die Korngröße der Aktivkohle kann oberhalb 0, 05 mm liegen, beträgt jedoch vorzugsweise 0, 8 bis 2, 0 mm.
  • Die in den folgenden Beispielen angegebenen Korrosionswerte wurden nach der ASTM-Prüfnorm D-130 bestimmt.
  • Beispiel 1.
  • Ein leichtes, ungepaltenes Benzin mit den folgenden Kennwerten : Destillation Siedebeginn,°C.......................32 50 °/Q-Destillatpunkt, ° C.............. (. 61 Siedeende, °C 101 Spezifisches Gewicht..................... 0, 664 Mercaptanzahl.......................... 16 wurde kontinuierlich mit 0, 1 Volumprozent Methanol gemischt und durch eine mit fetem Kaliumhydroxyd gefüllte 3,5 m hohe Kolonne mit einer linearen Geschwindigkeit von 34 cm/Min. abwärts geleitet. Die Mercaptanzahl des Produktes betrug 0, 06. Der Verbrauch an Kaliumhydroxyd betrug 465 g je Kubikmeter Benzin, d. h., es wurden 2, 6 g Kaliumhydroxyd je Gramm entzogenen Mercaptanschwefesl verbraucht.
  • Beispiel 2 Eine zylinderförmige Trommel von 180 cm Höhe und 43 cm Durchmesser wurde mit 225 kg Kaliumhydroxyd von einer mittleren Teilchengröße von 25, 4 mm gefüllt.
  • Flüssiges, freien Schwefel enthaltendes Propan von einer Kupferstreifen-Korrosionszahl von mehr als 4 und einem Wassergehalt von 1, 55 mg je Liter Gas wurde mit thylmercaptan in einer Menge von 0, 92 je Kubikmeter Propan versetzt. Der so erhaltene Propanstrom enthielt die erforderliche Menge an Wasser und das erforderliche Verhältnis von freiem Schwefel zu Mercaptanschwefel und wurde mit einer Geschwindigkeit zwischen 16, 3 und 32, 6 m3/Tag durch das Bett hindurchgeleitet. Nach dem Durchlauf besaß das Produkt eine Kupferstreifen-Korrosionszahl von weniger als 1. Das Ätzalkalibett hatte eine Lebensdauer von etwa 15 Tagen, und der Verbrauch an Kaliumhydroxyd betrug 917 g KOH/m3. Der Wassergehalt des Produktes betrug 0, 3 je Liter Gas.
  • Wie sich aus Tabelle I ergibt, wurde die Korrosionszahl von 4 auf weniger als 1 herabgesetzt, was den Schwefelentzug veranschaulicht.
  • Tabelle I
    Produkt
    Volumen, 1 ......................... 1,0 1,0
    Zugesetztes Mercaptan
    Äthylmercaptan, mg/100 cem... lin
    Alnylmercaptan, mg/100 ccm.... 1, 0
    Korrosion vor dem Versuch...... J-9 J-9
    KOH, OH, kg .......................... 3, 0 3, 0
    Kontaktdauer, Minuten.......... 5 5
    Korrosion nach dem Versuch-..... < 1 < 1
    Beispiel 3 Tabelle II zeigt die Wechselwirkung-zwischen freiem Schwefel und Amylmercaptan in Lösung in Heptan beim Schütteln der Lösung mit festem Kaliumhydroxyd. Das Produkt besaß einen zufriedenstellenden Korrosionswert.
  • Tabelle II
    Produkt
    n-C7 n-C7 n-C7 n-C7 n-C7
    Volumen, ccm ............ 100 100 100 100 100
    Zugesetzter freier
    Schwefel, mg/100 ccm 4 5 6 8 9
    Zugesetztes Amyl-
    mercaptan,
    mg/100 cm......... 2 2 2 2 2
    K O H-Kiigelchen, g... 20 20 20 20 20
    Mischdauer, Minuten.. 5 5 2 2 2
    Korrosionsprüfung ..... <1 <1 <1 <1 <1
    Heptanlösungen mit einem Gehalt von 1 mg freiem Schwefel je 100 ccrn ergeben Korrosionswerte von 4.
  • Da der Entzug von Mercaptanen mit 5 und weniger Kohlenstoffatomen erfindungsgemäß durch Überleiten der Beschickung über ein Bett von festem Kaliumhydroxyd erreicht werden kann, ist ersichtlich, daß die Erfindung sich mit Vorteil auf eine Beschickung anwenden läßt, die bereits vorher entweder mit wäßrigem Alkali extrahiert oder durch festes Alkali perkoliert worden ist.
  • Hierdurch werden die niederen Mercaptane aus der Beschickung durch Adsorption an dem festen Ätzalkali entfernt, worauf die nicht absor'oierten höheren Mercaptane nach dem oben beschriebenen Verfahren mit dem zugesetzten Schwefel reagieren. Die erste Stufe dieser Ausführungsform wird vorzugsweise so durchgeführt, daß man ein Produkt mit einer Korrosionszahl von weniger als 2 erhält, bevor man mit der Behandlung in der zweiten Verfahrensstufe beginnt.
  • Beispiel 4 Dieses Beispiel erläutert eine Anwendung des Verfahrens auf die Süßung eines leichten, ungespaltenen Benzins mit einer Mercaptanzahl von 6, 5. Wie in Tabelle III angegeben, wurde freier Schwefel zugesetzt, und das Benzin wurde nach Zusatz des Schwefels mit festem Kaliumhydroxyd geschüttelt.
  • Die Ergebnisse des Doctor-Testes sind in Tabelle III gemäß » Standard Methods for Testing Petroleum and Its Products «, Institute of Petroleum, 30/56, angegeben.
  • Das in diesem Beispiel verwendete leichte, ungespaltene Benzin wurde durch-Abtoppen eines Aramco-Roholes Tabelle III
    Freier Kontakt-
    Volumen Mercaptan- KOH Behand- Doctor- Korrosions-
    zahl lungsmittel Test zahl
    ccm g mg Minuten
    LUB**) ............ 100 6,5 20 KOH 20 2 DP >4
    LUB ............... 100 6,5 20 KOH 20 1 DNP
    LUB 100 6, 5 20 KOH 19 2l/2 DP 2
    LUB ............... 100 6, 5 20 KOH 18 3 DP
    100 6,5 20 KOH 18 2 BP 2
    LUB 100 6, 5 20 KOH 17 6 DP
    LUB-100 6, 5 20 KOH 17 5 BP <1
    LUB ............... 100 6,5 20 KOH 17 4 DNP
    LUB ............... 100 6,5 20 KOH 16 16 P
    LUB 100 6, 5 20 KOH 16 14 DNP
    LUB ............. 100 6,5 20 KOH 15 35 DNP <1
    c *) Das leichte,.ungespaltene Benzin wurde mit dem Behandlungsmittel mit Hilfe einer Schüttelmaschine gründlich durchmischt.
  • **) LUB = leichtes, ungespaltenes Benzin. gewonnen, wobei ein saures Benzin mit den folgenden Kennwerten erhalten wurde : Destillation Siedebeginn. °C .......................... 32 50 °o-Destillatpunkt, ° C................ 61 Siedeende, OC......................... 101 Spezifisches Gewicht...................... 0, 664 Mittlere Mercaptanzahl ..................... 16, 18 Das saure Naphtha wurde durch Laugewäsche auf eine Mercaptanzahl von 6, 5 gebracht und dann für den Versuch dieses Beispiels verwendet.
  • Beispiel 5 Durch Schütteln eines leichten, ungespaltenen Benzins mit einem Gemisch von KOH-Tabletten und Aktivkohle wurde ein der Doctor-Prüfung genügendes Produkt von gutem Korrosionswert erhalten. Tabelle IV zeigt, wie die Menge der Aktivkohle, die Anwesenheit von Wasser und bzw. oder Schwefel die Geschwindigkeit der Süßungsreaktion und die Lebensdauer der Beschickung beeinflussen. Die angegebene Kontaktdauer ist die Mindestdauer, die zur Erzielung eines Produktes erforderlich ist, welches beim Doctor-Test das Ergebnis DP liefert.
  • Tabelle IV
    Freier Kontakt-
    Volumen Mercaptan- Wassergehalt KOH Aktivkohle Doctor-
    Produkt Schwefel dauer
    zahl Test
    ccm ccm mg/100 ccm g g Minuten
    LUB*) ................ 300 20 - 3 20 10 3 DP.
    LUB ................. 300 20 - 3 20 1 12 DP
    LUB .................. 300 20 2 3 20 1 7 DP.
    LUB........... 20 2-20 1, 9 DP
    LUB = leichtes, ungespaltenes Benzin.

Claims (12)

  1. PATENTANSPRUCHE : 1. Verfahren zum Entschwefeln mercaptanhaltiger Erdöldestillate durch Behandlung mit festem Alkalihydroxyd, dadurch gekennzeichnet, daß man den Gehalt des Destillats an Wasser und/oder Ci-bis C4-Alkohol-auf einen Wert im Bereich von 0, 01 bis 5 Gewichtsprozent einstellt, das so erhaltene Destillat durch eine Ruheschüttung von festem Natriumhydroxyd oder Kaliumhydroxyd hindurchlaufen läßt und das entschwefelte Destillat isoliert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man freien Schwefel oder ein lösliches Mercaptan in dem Destillat in solchen Mengen auflöst, daß das Verhältnis von freiem Schwefel zu Mercaptanschwefel größer als 2 : 1 ist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Verhältnis von freiem Schwefel zu Mercaptanschwefel in der Beschickung auf einen Bereich von 2, 5 : 1 bis'4, 5 : 1 einstellt.-.-
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Einregelung des Wasser- und oder Alkoholgehaltes vor der Einregelung des Verhältnisses von freiem Schwefel zu Mercaptanschwefel vornimmt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch-gekennzeichnet, daß man die Einregelung des Wassergehaltes durch Einleiten von-Wasserdampf in das Destillat vornimmt.
  6. 6. Verfahren nachAnspruch 1-bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Einregelung-des Alkoholgehaltes durch Zusatz von Methanol vornimmt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man den Alkohol in Mengen von 0, 05 bis 1 Volumprozent zusetzt.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das der Beschickung zugesetzte Wasser oder der der Beschickung zugesetzte Alkohol festes Alkali enthält :
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Ruheschüttung verwendet, die aus'einem innigen Gemisch von festem Natriumhydroxyd und Kaliumhydroxyd besteht.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch der Ätzalkalien aus 1 bis 4, 3 Gewichtsteilen Natriumhydroxyd je Gewichtsteil Kaliumhydroxyd besteht.
  11. 11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Ruheschüttung von festem Natriumhydroxyd und Kaliumhydroxyd außerdem 1 bis 50 Gewichtsteile Aktivkohle enthält.
  12. 12. Verfahren nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man von einem Erdöldestillat ausgeht, welches 5 bis 35 Teile freien Schwefel je Million enthält und/oder eine Mercaptanzahl von weniger als 30 besitzt.
    In Betracht gezogene Druckschriften : Ind. Eng. Chem., 23, S. 181 bis 184 (1931) ; Kalichevsky und Stagner, Chemical Refining of Petroleum, New York, 1942, S. 199, Abs. 4, und 220, Abs. 7, und 221, Abs. 1 ; Oil Gas Journal, 33, Nr. 50, S. 62 bis 64 (1935), referiert im Chemischen Zentralblatt, 1935/11, S. 1290.
DEE17296A 1958-03-26 1959-03-13 Verfahren zum Entschwefeln mercaptanhaltiger Erdoeldestillate Pending DE1098128B (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE2915437A1 (de) * 1978-04-20 1979-10-31 Rollan Swanson Verfahren zum entschwefeln von petroleumrueckstaenden

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