DE1094559B - Verfahren und Vorrichtung zum Naehen von Selbstbindern - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Naehen von Selbstbindern

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DE1094559B
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Eric Allan Hedbrandh
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    • D05SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
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    • D05B1/00General types of sewing apparatus or machines without mechanism for lateral movement of the needle or the work or both
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    • D05SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
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  • Textile Engineering (AREA)
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  • Sewing Machines And Sewing (AREA)

Description

DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nähen von Selbstbindern.
Damit sich ein Knoten von nettem Aussehen binden läßt und der Selbstbinder gleichmäßig und anspredhend herabhängt, muß ein Selbstbinder eine gewisse Geschmeidigkeit besitzen. Es ist deshalb wichtig, daß die längsverlaufende Naht, die die Stoff-■ kanten auf der Rückseite zusammenhält und üblicherweise auch eine Stoffeinlage festhält, nicht allzu fest ist, damit die Geschmeidigkeit erhalten bleibt. Aus diesem Grund wird diese Naht oft mit Heftstichen ohne Streckung des Fadens ausgeführt, was aber für ein tadelloses Ergebnis nicht hinreichend ist, falls die Stiche in üblicher Weise ausgeführt werden, d. h. falls der Faden im jedem Stich direkt durch beide Stoffteile *5 gezogen wird.
Die Erfindung bezweckt eine bessere Ausführung der fraglichen Naht, wobei von einem bekannten Verfahren ausgegangen wird, bei dem die beiden auf der Rückseite des Selbstbinders miteinander zu ver- ao bindenden Stoffteile in ihrer gesamten Länge zwischen einem Paar profilierter Mittel festgeklemmt und dadurch zu Schleifen geformt werden, die alle eine Gerade schneiden, wonach eine Nadel, die länger ist als die Naht, durch alle Schleifen längs der genannten Geraden geführt und in einem einzigem Arbeitsspiel ein Faden durch die Schleifen gezogen wird. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich demgegenüber dadurch aus, daß die Schleifen der beiden Stoffteile längs der genannten Geraden voneinander getrennt gehalten werden, während die Nadel durch dieselben1 geführt wird.
Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, bestehend aus zwei langgestreckten Klemmitteln, welche je eine Reihe von Vorsprüngen· aufweisen und, nachdem sie mit gegeneinander versetzter Lage der Vorsprünge in Gebrauchsstellung gebracht worden sind, die Stoffteile zwischen sich festhalten und zu Schleifen formen, die alle eine Gerade schneiden, sowie einer Nadel, die hinreichend lang ist, um in einem Arbeitsspiel entlang der genannten Geraden durch alle Schleifen geführt zu werden und einen Faden durch die Schleifen hindurchzuziehen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich demgegenüber im wesentlichen dadurch aus, daß die Längserstreckung der Vorsprünge jedes Kiemmittels beträchtlich kleiner ist als die Länge der Lücke zwischen zwei Vorsprüngen des anderen Kiemmittels und daß eine Zwischenlageschiene mit zwei Reihen von parallelen, seitlich vorragenden Zungen angeordnet ist, bei der die Zungen untereinander versetzt sind und in Gebrauchslage der Zwischenlageschiene zwischen den Stoffteilen in die Lücken zwischen den Vorsprüngen Verfahren und Vorrichtung
zum Nähen von Selbstbindern
Anmelder:
Eric Allan Hedbrandh,
Hälsingborg (Schweden)
Vertreter: Dt. E. Wetzel, Patentanwalt,
Nürnberg, Hefnersplatz 3
Beanspruchte Priorität:
Schweden vom 23. März 1957 und 8. März 1958
Eric Allan Hedbrandh, Hälsingborg (Schweden),
ist als Erfinder genannt worden
der Klernmittel eingreifen und bei der die Zungen ferner hinreichend breit sind, um die Stoffteile in den Lücken zwischen den Vorsprüngen gegen die Klemmmittel zu drücken, so daß die Stoffteile längs der genannten Geraden voneinander getrennt gehalten werden.
Die Erfindung soll an Hand der mehr oder weniger schematischen Zeichnung näher beschrieben werden. Es zeigt
Fig. 1 im großen Maßstab einen Längsschnitt durch eine einwandfrei ausgeführte Naht an· Selbstbindern,
Fig. 2, wie diese Naht eine gewisse Verschiebung der zusammengenähten Stoffteile untereinander in der Längsrichtung der Naht gestattet,
Fig. 3 bis 5 verschiedene Stadien der Vorbereitung und Ausführung der fraglichen Naht, gesehen im Querschnitt durch einen Selbstbinderzuschnitt und Teile der Nähvorrichtung in einer ersten Ausführungsform,
Fig. 6 einen Teilgrundriß nach der Linie VI-VI in Fig. 3,
Fig. 7 einen Längsschnitt nach der Linde VII-VII in Fig. 5,
Fig. 8, wie die soeben ausgeführte Naht geplättet wird,
Fig. 9 eine Seitenansicht der gesamten Vorrichtung,
Fig. 10 einen Querschnitt nach der Linie X-X in Fig. 9,
Fig. 11 einen Grundriß des Arbeitstisches der Vorrichtung,
009 677/159
Fig. 12 das Prinzip eines Antriebs für die Nadel,
Fig. 13 bis 15 eine zweite Äusführungsform der Nähvorrichtung, wobei Fig. 13 und 14 einen Querschnitt darstellen und in erster Linie den Fig. 4 bzw. 5 entsprechen, während Fig. 15 einen der Fig. 7 entsprechenden Längsschnitt zeigt.
In den beiden Ausführungsformen ist die Vorrichtung derart beschaffen, daß die Naht mit dem Selbstbinder in der richtigen Lage ausgeführt wird, d. h. mit der Schönseite des Selbstbinderstoffes nach außen gekehrt.
Wie in Fig. 1 und 2 gezeigt ist, soll die Naht auf der Rückseite eines Selbstbinders mit kurzen Heftstichen hergestellt sein, die abwechselnd zu den beiden Stoffteilen 1 und 2 und mit Zwischenraum zwisehen den Stichen verlegt werden, so daß der Faden 3 dort zwischen den Stoffteilen liegt und somit diesen eine gewisse Bewegungsfreiheit zueinander in der Längsrichtung der Naht gewährt.
Die grundsätzlichen Hilfsmittel zur Anfertigung so einer Naht, wie sie in Fig. 3 bis 7 gezeigt ist, sind außer der Nadel und dem Faden eine Klemmschiene 4, um welche der Selbstbinder zusammengenäht wird, und eine Zwischenlageschiene 5, welche dazu dient, auf einem Tische 6 besonderer Ausführung den Stoff in richtige Lage um die Klemmschiene 4 zu legen. Die Klemmschiene 4, deren Breite etwas mehr als die Hälfte der des fertigen Selbstbinders beträgt, ist durch eine Schablone 7 ergänzt, die dem Selbstbinder dessen Form gibt. ' Die Klemmschiene 4 und die Schablone 7 können fest miteinander verbunden sein, sind jedoch vorzugsweise nur lose aufeinandergelegt, so daß sie sich je für sich aus dem fertigen Selbstbinder herausziehen lassen..
Da Selbstbinder gewöhnlich in der Mitte ihrer Länge am schmälsten und an den beiden Enden breiter sind, bestehen die Klemmschiene 4 und die Schablone 7 aus zwei Teilen, die sich zu einer Einheit λ-erbinden lassen, die aber leicht auseinandergezogen und an je einem Ende aus dem fertigen Selbstbinder herausgenommen werden können.
Die Klemmschiene 4 besteht aus zwei Blättern 8, 9, die eine untere und eine obere Backe bilden, und ist in der gezeigten Ausführungsform aus einem dünnen, nach seiner Längsachse umgebogenen Blech aus elastischem Material hergestellt. Die Blätter 8, 9 bilden im freien Zustand einen spitzen Winkel miteinander (s. Fig. 3 und 4), können aber dank der elastischen Weichheit des Materials leicht zusammengeklappt werden (s. Fig. 5). Alternativ können die Blätter oder Backen 8, 9 je für sich hergestellt und durch Scharniere miteinander verbunden sowie mit besonderen Federn versehen sein, die bestrebt sind, die Schiene zu einem zweckmäßigen Winkel zwischen den Blättern zu öffnen. An der Innenseite hat jedes Blatt 8, 9 nahe seiner freien Kante eine Reihe von Vorsprüngen oder Zähnen 10, 11, die in Seitenansicht von abgerundet dreieckiger Form sind (Fig. 7) und in ihren Spitzen einen längsverlaufenden Schlitz 12, 13 aufweisen. Die Vorsprünge 10, 11 sind untereinander so versetzt, daß beim Zusammenklappen der Blätter 8, 9 die Vorsprünge 10, 11 jedes Blattes in die Lücken zwischen denen des anderen Blattes eingreifen, und die Lücken sind so lang, daß die Vorsprünge nur einen kleineren Teil in der Mitte jeder Lücke ausfüllen. Wenn die Schiene 4 zusammengeklappt ist (Fig. 5), liegen alle Schlitze 12 und 13 auf einer Linie und schaffen eine durchgehende gerade Führungsbahn in der ganzen Länge der Klemmschiene 4.
Die Zwischenlageschiene 5 ist in der dargestellten Ausführungsform eine Winkelprofilstange, und auf der einen Kante des einen Flansches besitzt sie zwei Reihen von Zungen 14, 15, die parallel von der Kante hervorragen und so breit und so untereinander versetzt sind, daß sie, zwischen den Blättern 8, 9 der zusammengeklappten Klemmschiene eingeführt (s. Fig. 5 und 7), in die Lücken zwischen den Vorsprüngen oder Zähnen 10, 11 auf je einem Blatt eingreifen und dabei die Lücken auf dem größten Teil ihrer Länge ausfüllen.
Über die Klemmschiene 4, die Schablone 7 und die Zwischenlageschiene 5 hinaus ist praktisch nur eine Nadel erforderlich, die länger ist als die Klemmschiene 4. Eine solche Nadel ist in Fig. 7 bei 16 dargestellt. Sie ist eine Häkelnadel von Klinkentyp und und hat somit nahe der Spitze einen Haken 17 und eine Klinke 18, die in die die Hakenöffnung abdeckende Lage geschwenkt wird, wenn die Nadel durch einen Stoff zurückgezogen wird. Eine handelsübliche kurze Nadel dieses Typs kann zweckmäßigerweise durch Anschweißen eines Klavierdrahtes od. dgl. von etwas geringerem Durchmesser als die Nadel selbst verlängert werden.
Der Arbeitstisch 6 hat eine Vertiefung 19, etwa von der Form des fertigen Selbstbinders und von etwas größerem Querschnitt als die Schablone 7. Über diese Vertiefung wird der gewöhnlich an der Mitte zusammengefügte und an den Enden gesäumte Selbstbinderzuschnitt gelegt, und auf diesem Zuschnitt wird die Schablone 7 mit der Klemmschiene 4 angebracht, so daß sie mit dem Stoff in die Vertiefung sinkt, wie in Fig. 3 angedeutet ist. Danach wird die Stoffeinlage 20 des Selbstbinders auf das untere Blatt 8 der auf der Schablone 7 befestigten oder aufliegenden Klemmschiene 4 gelegt, worauf die zusammenzunähenden Kantenteile 1 und 2 des Zuschnittes über die Einlage 20 bzw. um das obere Blatt 9 der Klemmschiene 4 einwärts geschlagen werden. Dies wird durch leichtes Streichen mit der Zwischenlageschiene 5 bewirkt (s. Fig. 3 und 4), so daß der Stoff gleichmäßig gestreckt wird, während die Klemmschiene 4 um die Stoffteile 1 und 2 und die Zungen 14,15 der Zwischenlageschiene (s. Fig. 5) vorzugsweise mit Hilfe einer Preßstange 21 zusammengeklappt wird. Der Stoff erhält hierdurch die in Fig. 7 gezeigte Form, d. h., die Teile 1 und 2 werden abwechselnd über bzw. unter die von den Führungsschlitzen 12 und 13 gebildete Nadelbahn in Schleifen gelegt, während sie zwischen den Vorsprüngen oder Zähnen 10, 11 unterhalb bzw. oberhalb dieser Bahn liegen. Nun wird die Nadel 16 durch die Klemmschiene 4 und die Stoffteile längs hindurchgeführt, wobei sie in den Schlitzen 12 und 13 die erforderliche Abstützung erhält, und wenn der Nadelhaken 17 aus dem Stoff heraustritt, wird ein Faden im Haken 17 angebracht, wonach die Nadel 16 zurückgezogen wird und dabei den Faden mit sich zieht, welcher danach abgeschnitten und geknotet wird.
Vorzugsweise wird ein Kreppfaden angewendet, der mit voller Streckung abgeschnitten und mit einer Überschußlänge von einigen Zentimetern geknotet wird, welche der Faden dann selbst durch seine Elastizität einzieht. Durch Anwendung eines solchen Fadens wird die gewünschte Geschmeidigkeit der Krawatte noch erhöht und die Gefahr vollständig beseitigt, daß der Selbstbinder dadurch seine Form verlieren soll, daß die Naht »zieht«, wenn der Selbstbinder durch Plätten und Binden in die Länge gedehnt wird. Falls ein gewöhnlicher, nicht elastischer Faden zur Anwendung gelangt, muß er bedeutend länger sein als die
Naht und somit zwischen den Stichen in Buchten oder Schlingen liegen, die, falls sie sichtbar sind, die Verkäuflichkeit des Selbstbinders vermindern.
Wenn die Naht hergestellt ist, wird die Preßstange 21 angehoben, wonach die Zwischenlageschiene 5 seitlich und die zweiteilige Klemmschiene 4 an den Enden herausgezogen wird, während die Schablone 7 in dem Selbstbinder zurückgelassen wird. Die Preßstange 21, die an der einen Kante mit einem Dampfkanal 22 versehen ist, wird gedreht, so daß diese Kante nach unten zeigt, und nach unten geführt, um der neuen Naht eine erste Plättung zu geben (Fig. 8). Gegebenenfalls kann die Schablone 7 derart ausgebildet sein, daß der Selbstbinder auf ihr vollständig fertiggeplättet werden kann.
In der vorgezogenen Ausführungsform sind gewisse der oben beschriebenen Teile, und zwar die Zwischenlageschiene 5, die Nadel 16 und die Preßstange 21, auf einem Gestell angebracht, das auch einen beweglichen Halter für die Schablone 7 und die Klemmschiene 4 besitzt. In Fig. 9 und 10 ist eine solche Bauart gezeigt, bei der das Gestell hauptsächlich aus zwei Böcken 23 und 24, einem an jedem Ende des Tisches, besteht.
Die Zwischenlageschiene 5 hat an jedem Ende ein Ohr 25, das in einem Arm 26 gelagert ist, welcher seinerseits auf einer die Böcke 23 und 24 vereinigenden Achse 27 gelagert ist, und die Schiene ist somit nur senkrecht zu ihrer Längsrichtung beweglich, was deren Handhabung erleichtert.
Die Preßstange 21 ist auf einem Paar lotrechter Zahnstangen 28 drehbar angebracht, die auf den Böcken geführt sind und in Zahnräder 29 eingreifen, welche auf einer gemeinsamen, auf den Böcken gelagerten Welle 30 befestigt sind. Diese hat an ihrem einen Ende einen Hebel 31, mit dem also die Preßstange angehoben und gesenkt werden kann, und das Gewicht der Preßstange und der Zahnstangen wird durch eine Schraubenfeder 32 belanciert, die auf die Welle 30 aufgesteckt und einerseits an ihr und andererseits an dem einen Bock 24 verankert ist.
Für die Klemmschiene 4 und die Schablone 7, die beide aus zwei Teilen bestehen, sich jedoch zu einer Einheit zusammenfügen lassen, ist auf dem Gestell ein Halter in der Form einer Stange 33 vorgesehen, die durch Gelenkarme 34, 35 auf den Böcken aufgehängt ist, so daß sie in etwa derselben Weise wie die Zwischenlageschiene beweglich ist und hochgeklappt werden kann und gegen Anschläge auf den Böcken ruhen kann, so daß sie den Tisch frei läßt. Die Stange 33 ist mit einigen Befestigungsgliedern, z. B. Drehriegeln, versehen, mit denen die Schablone 7 leicht lösbar auf der hochgeklappten Stange 33 befestigt wird', während die Klemmschiene 4 ihrerseits leicht lösbar auf der Schablone befestigt wird. Das Ganze wird dann nach unten geschwenkt und auf einem auf dem Tisch ausgebreiteten Selbstbinderzuschnitt angebracht, wonach die Stange 33 von der Schablone 7 gelöst und wieder nach oben geschwenkt wird.
Für die Nadel 16, die größtenteils aus Klavierdraht od. dgl. besteht, ist an dem einen Ende des Tisches eine nicht gezeigte Haspel od. dgl. sowie eine Vorrichtung 36 (Fig. 9) zum Vor- und Zurückziehen der Nadel vorgesehen, welch letztere Vorrichtung in Fig. 12 schematisch dargestellt ist. Diese Vorrichtung umfaßt zwei Walzenpaare 37, die federbelastet sind, um die dazwischenliegende Nadel zu klemmen, und durch nicht gezeigte Zahngetriebe verbunden sind, damit sie mit einer Kurbel angetrieben werden können.
Zwischen und auf beiden Seiten der Walzenpaare sind Führungshülsen 38 angeordnet, die die Nadel zu der von den Führumgsschlitzen 12, 13 in den Vorsprüngen der Klemmschiene 4 (wenn sich diese in der in Fig. 5 gezeigten Lage befindet) gebildeten Nadelbahn heranführen.
Um die Anbringung des Selbstbinderzuschnittes auf dem Tisch zu erleichtern, weist dieses, wie in Fig. 10 und 11 dargestellt, je eine Rippe 39 auf beiden Seiten der Vertiefung 19 auf, über welche der Zuschnitt ausgebreitet werden soll. Die Rippen dienen zum Abrichten der Seitenkanten des Zuschnittes und sind vorzugsweise an den Innenseiten hinterschnitten, um auch die Stoffkanten festzuhalten, bis die Schablone 7 und die Klemmschiene 4 aufgelegt werden.
Die in Fig. 13 bis 15 dargestellte Ausführungsform der Nähvorrichtung ist in verschiedener Hinsicht vereinfacht, und zwar in erster Linie dadurch, daß die Schablone und die Preßstange mit Vorsprüngen versehen sind und als den Stoff in Schleifen legende Klemmittel wirken, während die gesonderte Klemmschiene durch eine Stütz- oder Widerlagerschiene ersetzt worden ist, die lediglich zur Aufgabe hat, das Falten des Selbstbinderzuschnittes zu erleichtern.
In diesen Figuren ist ein Tisch 51 und in einer Vertiefung desselben eine Schablone 52 gezeigt, welch letztere dem Selbstbinder dessen Form gibt. Die Schablone hat eine Reihe von Vertiefungen 53, die je eine Kugel 54 enthalten, welche auf einer unter ihr eingesetzten Feder 55 abgestützt ist. Die Mündung der Vertiefungen kann etwas eingeengt sein, oder die Feder kann an der Kugel und dem Boden der Vertiefung festgelötet sein, so daß die Kugel nicht herausfallen kann.
Eine Preßstange 56 ist über dem Tisch 51 drehbar sowie in Höhenrichtung beweglich in einem Gestell ähnlich dem oben beschriebenen aufgehängt. Die Preß stange hat in der Unterseite eine Reihe von Vertiefungen 57 mit Kugeln 58 und Federn 59 ähnlich wie die entsprechende Vorrichtung in der Schablone 52, und wenn die Schablone 52 mit Hilfe schwenkbarer Halter auf dem Gestell in richtiger Lage auf dem Tisch angebracht ist, liegt jede Kugel 58 mitten über einer Lücke zwischen zwei Kugeln 54.
Eine Zwischenlageschiene 60 mit gegeneinander versetzten Zungen'61, 62 wird von zwei Stangen 63 getragen, die in Bohrungen 64 in der Preßstange verschiebbar geführt und mit Federn 65 belastet sind, welche die Stangen normalerweise in der in Fig. 13 gezeigten, Lage herausgeschoben halten, welche Lage durch Anschläge 66 festgelegt ist. Durch Drehung der Preßstange 56 kann die Zwischenlageschiene 60 in die verschiedenen in Fig. 13 angedeuteten Lagen geschwenkt werden, um den Selbstbinderzuschnitt über die Schablone 52 einwärts zu falten. Wenn dies stattgefunden hat, wird die Preßstange herabgesenkt (s. Fig. 14), wobei zunächst die Zwischenlageschiene 60 mit der Kraft der Federn 65 gegen den unteren Stoffteil 1 drückt, und dann die Preßstange auf den oberen Stoffteil 2 gelegt, wobei dieser gegen die Zwischenlageschiene 60 gedrückt wird.
Das Falten des Zuschnittes wird durch eine Widerlagerschiene 67 erleichtert, die aus einem dünnen Stahlband bestehen kann, welches während des FaI-tens von einem Paar nicht gezeigter beweglicher Arme an den Enden des Gestells in der in Fig. 13 gezeigten Lage gehalten wird. Die Schiene oder das Band 67 hat an den Enden Löcher, um auf Zapfen der genannten Arme angebracht und gestreckt gehalten zu werden, und wenn die Preßstange herabgesenkt
wird und den Stoff gegen die Zwischenlageschiene und die Schablone festklemmt, werden die Tragarme der Widerlagerschiene 67 nach unten geschwenkt und geben die Schiene frei, wonach diese an irgendeinem Ende herausgezogen werden kann. Der Stoff wird dann auf beiden Seiten der Zwischenlageschiene, wie in Fig. 15 gezeigt, festgehalten, während eine Häkelnadel 68 durch diese der Länge nach und durch die Stoffschleifen über den Kugeln hindurchgesteckt und dann zurückgezogen wird, wobei sie einen Faden mit sich zieht.
Wie aus Fig. 15 hervorgeht, muß die Nadel, wenn sie durch die Stoffschleifen geführt wird, die Kugeln 54 und 58 unter Zusammendrückung ihrer Federn 55 und 59 beiseite drücken. Die dadurch entstehenden Seitenkräfte auf die Nadel werden von den Zungen der Zwischenlageschiene 60 aufgenommen, welche auf der Innenseite Schlitze oder Nuten 70 aufweisen, die eine Führungsbahn für die Nadel bilden, in welcher diese einen gewissen Spielraum hat, während- die ein- ao ander überlappenden Zungen im übrigen direkt gegeneinander anliegen.
Bei der jetzt beschriebenen Ausführungsform der Nähvorrichtung wird die Naht offensichtlich nicht wie in der zuerst beschriebenen Ausführungsform ganz verborgen, sondern die Stiche gehen durch den gefalteten äußeren Stoffteil 2 ganz hindurch und sind somit auf der Rückseite des Selbstbinders sichtbar. Hinsichtlich des Aussehens ist dies jedoch kaum von Bedeutung, und rein technisch bedeutet es eine Verbesserung, indem die Rückseite des Selbstbinders dann nicht breiter wird als die Vorderseite. Es ist auch leicht, den Selbstbinder z.B. nach einem Waschen zu plätten, wenn die alten Faltungen verschwunden sein können. Selbstverständlich sind weitere Abänderungen der Nähvorrichtung im Rahmen der Ansprüche denkbar. So können beispielsweise die Kugeln 54, 58 der zuletzt beschriebenen Ausführungsform durch die Zähne 10,11 der ersten Ausführungsform, und umgekehrt, ersetzt werden.

Claims (12)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Nähen von Selbstbindern, bei dem die beiden auf der Rückseite des Selbstbinders miteinander zu verbindenden Stoffteile in ihrer gesamten Länge zwischen einem Paar profilierter Mittel festgeklemmt und dadurch zu Schleifen geformt werden, die alle eine Gerade schneiden, wonach eine Nadel, die länger ist als die Naht, durch alle Schleifen längs der genannten Geraden geführt und in einem einzigen Arbeitsspiel ein Faden durch die Schleifen gezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifen der beiden Stoffteile längs der genannten Geraden voneinander getrennt gehalten werden, während die Nadel durch dieselben geführt wird.
2. Nach dem Verfahren nach Anspruch 1 hergestellter Selbstbinder, dadurch gekennzeichnet, daß die Naht mit einem Kreppfaden ausgeführt ist.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus zwei langgestreckten Klemmitteln, welche je eine Reihe von Vorsprüngen aufweisen und, nachdem sie mit gegeneinander versetzter Lage der Vorsprünge in Gebrauchsstellung gebracht worden sind, die Stoffteile zwischen sich festhalten und zu Schleifen formen, die alle eine Gerade schneiden, sowie einer Nadel, die hinreichend lang ist, um in einem Arbeitsspiel entlang der genannten Geraden durch alle Schleifen geführt zu werden und einen Faden durch die Schleifen hindurchzuziehen, dadurch gegekennzeichnet, daß die Längserstreckung der Vorsprünge (10, 11; 54, 58) jedes Kiemmittels (8, 9; 52, 56) beträchtlich kleiner ist als die Länge der Lücke zwischen zwei Vorsprüngen des anderen Klemmittels und daß eine Zwischenlageschiene (5; 60) mit zwei Reihen von parallelen, seitlich vorragenden Zungen (14, 15; 61, 62) angeordnet ist, bei der die Zungen (14, 15; 61, 62) untereinander versetzt sind und in Gebrauchslage der Zwischenlageschiene (5; 60) zwischen den Stoffteilen (1, 2) in die Lücken zwischen den Vorsprüngen (10, 11; 54, 58) der Klemmittel (8, 9; 52, 56) eingreifen und bei der die Zungen (14, 15; 61, 62) ferner hinreichend breit sind, um die Stoffteile (1, 2) in den Lücken zwischen den Vorsprüngen (10, 11; 54, 58) gegen Klemmittel (8, 9; 52, 56) zu drücken, so daß die Stoffteile (1, 2) längs der genannten. Geraden voneinander getrennt gehalten werden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmittel (8, 9) in an sich bekannter Weise zusammen! eine Klemmschiene (4) bilden, indem sie aus zwei längs der einen Langseite gelenkig miteinander verbundenen Blättern bestehen, und daß die Vorsprünge (10, 11) längsverlaufende Schlitze (12, 13) aufweisen, die auf einer Linie liegen, wenn die Blätter zusammengeklappt sind, und somit eine Führungsbahn für die Nadel (16) bilden, und daß die Klemmschiene (4) mit einer Schablone (7) zusammenwirkt, um welche die Stoffteile (1, 2) gefaltet und zu einem Selbstbinder geformt werden, wobei sowohl die Klemmschiene (4) wie die Schablone (7) in je zwei Teile querunterteilt und alle Teile miteinander leicht lösbar verbunden sind, so daß sie als eine Einheit auf den ausgebreiteten Stoffteilen (1, 2) angebracht, darm aber jedes für sich durch die Enden des fertiggenähten Selbstbinders herausgezogen werden können.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmittel aus einer Schablone (52), um welche die Stoffteile (1, 2) gefaltet und zu einem Selbstbinder geformt werden, und einer Preßstange (56) bestehen, die beide mit je einer Reihe von Vorsprüngen (54, 58) versehen sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine Widerlagerschiene (67) zum Einwärtsfalten des äußeren Teiles (2) der Stoffteile (1, 2).
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, gekennzeichnet durch einen Arbeitstisch (6), der eine Vertiefung (19) von der Form des Selbstbinders aufweist, die etwas breiter als die Schablone (7; 52) ist, und' der ferner, vorzugsweise auf beiden Seiten der Vertiefung, eine Rippe (39) zum genauen Festlegen der Stoffteile (1, 2) über der genannten- Vertiefung (19) aufweist, und durch ein dem Arbeitstisch (6) zugeordnetes Gestell (23, 24), das die Schablone (7; 52), die Zwischenlageschiene (5; 60) und die Preßstange (21; 56) beweglich trägt und sie dabei in der Längsrichtung unbeweglich hält.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell (23, 24) mit einem beweglichen Halter (33) versehen ist, der die Schablone (7; 52) leicht lösbar festhält.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell (23, 24) eine be-
wegliche Tragvorrichtung für die Widerlagerschiene (67) aufweist, welche Vorrichtung ein Herausziehen der Schiene in der Längsrichtung des fertig genähten Selbstbinders gestattet.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenlageschiene (60) in der Preßstange (56) beweglich aufgehängt ist, um bei der Drehung derselben über die Schablone (52) eingeschwenkt werden zu können und während der Herabsenkung der Preßstange (56) auf der Schablone (52) zu ruhen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadel (16; 68) eine Häkelnadel ist, die mit einem Klavierdraht od. dgl. verlängert ist, der einen etwas geringeren' Durchmesser als die Nadel selbst aufweist, und daß ein
10
Antriebsmechanismus (36) für die Nadel, welcher ein oder mehrere Klemmwalzenpaare (37) und eine oder mehrere Nadelführungen (38) umfaßt, an dem einen Ende des Arbeitstisches (6) angeordnet ist
12. Vorrichtung nadh Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge der Klemmmittel (52, 56) aus gesonderten Teilen bestehen, z. B. Kugeln, die in Vertiefungen (53, 57) in den Kiemmitteln eingefaßt und in diesen· auf Federn (55, 59) abgestützt sind, und daß die Zungen (61, 62) der Zwischenlageschiene an der Innenseite einen Schlitz (70) haben, um eine Führungsbahn für die Nadel zu bilden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentsch.rift Nr. 2 754781.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
1009 677/159 11.60
DEH32754A 1957-03-23 1958-03-20 Verfahren und Vorrichtung zum Naehen von Selbstbindern Pending DE1094559B (de)

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