DE108567C - - Google Patents
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- DE108567C DE108567C DENDAT108567D DE108567DA DE108567C DE 108567 C DE108567 C DE 108567C DE NDAT108567 D DENDAT108567 D DE NDAT108567D DE 108567D A DE108567D A DE 108567DA DE 108567 C DE108567 C DE 108567C
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61L—GUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
- B61L13/00—Operation of signals from the vehicle or by the passage of the vehicle
- B61L13/04—Operation of signals from the vehicle or by the passage of the vehicle using electrical or magnetic interaction between vehicle and track, e.g. by conductor circuits using special means or special conductors
- B61L13/045—Operation of signals from the vehicle or by the passage of the vehicle using electrical or magnetic interaction between vehicle and track, e.g. by conductor circuits using special means or special conductors using separated rail contacts, pedals or similar
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.
ATTILIO BEER in VENEDIG. Zugdeckungseinrichtung.
Patentirt im Deutschen Reiche vom ig. Juli 1898 ab.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf Zugdeckungen , bei weichen Flügelapparate durch
Streckencontacte selbstthä'tig auf »Fahrt« und »Halt« eingestellt werden, und betrifft eine
solche Zugdeckung, bei welcher ein einziges, selbstthä'tig wirkendes Signalisirungssystem in
einfachster Weise allen Zufälligkeiten im Bahnverkehr Rechnung trägt und jeden Zusammenstofs
von Eisenbahnzügen unmöglich macht. Ein derartiges Ergebnifs hat man bisher auf rein selbsttätige Weise nicht erreichen können.
Die einzelnen Möglichkeiten, die zu einem Zusammenstofs von Eisenbahnzügen Veranlassung
geben können, sind folgende:
1. Zwei Züge kommen sich auf ein und demselben Geleise entgegen.
2. Von zwei hinter einander fahrenden Zügen ist der vordere gezwungen, langsamer
zu fahren oder stehen zu bleiben , infolge dessen der hintere Zug ihn erreichen und mit
ihm zusammenstofsen kann.
3. Der vordere Zug ist gezwungen zurückzufahren oder es lösen sich von dem vorderen
Zuge einige Wagen los und fahren zurück.
Um in allen diesen Fällen einen Zusammenstofs zu verhüten, hat man bisher verschiedenartige,
zum Theil sehr umständliche Einrichtungen getroffen, die aber alle den Anforderungen
nicht entsprochen haben, da sie zum Theil auf menschliche Hülfe angewiesen sind
und diese in sehr vielen Fällen versagt.
Gemäfs vorliegender Erfindung soll nun diesem Mangel dadurch abgeholfen werden,
dafs man die Streckencontacte paarweise anordnet und dementsprechend auch den Eisenbahnzug
mit zwei verschiedenen Vorrichtungen zur Bedienung dieser Contacte versieht, und
zwar in der Weise, dafs die eine Vorrichtung unter der Lokomotive, die zweite unter dem
letzten Wagen des Zuges angeordnet wird. Jeden der längs des Eisenbahngeleises in
angemessenen Zwischenräumen angeordneten Flügelapparate versieht man mit einem Elektromotor,
welcher den Flügel in die Fahrtstellung bringt, und mit einem Elektromagneten, welcher
den Flügel in die Haltstellung bringt, und von den beiden Streckencohtacten verbindet man
den einen einerseits mit dem Elektromotor des benachbarten Flügelapparates, andererseits mit
dem Elektromagneten eines weiter nach vorn gelegenen Flügelapparates, um ersteren Apparat
auf »Fahrt«, letzteren Apparat auf »Halt« einzustellen und somit einem entgegenkommenden
Zuge rechtzeitig das Haltsignal zu geben, während der zweite Contact einerseits mit dem
Elektromagneten des benachbarten Flügelapparates, andererseits mit dem Elektromotor
eines weiter zurückgelegenen Flügelapparates verbunden wird, um ' ersteren Apparat auf
»Halt«, letzteren Apparat auf »Fahrt« einzustellen und somit einem nachfolgenden Zuge
rechtzeitig das Haltsignal zu geben. Jeder Zug schützt sich auf diese Weise nach vorn
und nach hinten, so dafs weder ein Zusammenstofsen mit einem entgegenkommenden Zuge,
noch ein Auffahren eines nachfolgenden Zuges stattfinden kann.
Den beiden ersten der eingangs aufgeführten Möglichkeiten eines Zusammenstofses ist auf
diese Weise Rechnung getragen. Zwecks Berücksichtigung der dritten Möglichkeit wird
unter dem letzten Wagen des Zuges eine
selbsttätige Vorrichtung angebracht, mittelst welcher je nach der Fahrtrichtung entweder
der eine oder der andere Streckencontact in Thä'tigkeit gesetzt werden kann. . Reifsen sich
einige Wagen des vorausfahrenden Zuges los und fahren zurück oder fährt der ganze Zug
zurück, so stellt sich die Vorrichtung unter dem letzten Wagen derart ein, dafs die Wagen
die Rolle eines dem nachfolgenden Zuge entgegenfahrenden Zuges spielen und hierbei
ersterem Zuge rechtzeitig das Haltesignal geben.
Beiliegende Zeichnungen stellen das neue Signalsystem dar.
Fig. ι veranschaulicht die Anordnung der Signalapparate zu beiden Seiten des Eisenbahngeleises
und die paarweise Anordnung der Streckencontacte V und W.
Fig. 2 zeigt einen Streckencontact in Seitenansicht.
Fig. 3 zeigt eine Lokomotive, die mit einer Vorrichtung zum selbstthätigen Einstellen der
Contacträder je nach der Fahrtrichtung versehen ist.
Fig. 4 zeigt die Lokomotive im Grundrifs. Fig. 5 stellt schematisch das Stromleitungsnetz
des Signalsystems dar.
Fig. 6, 7 und 8 zeigen die Flügelapparate in Vorderansicht, Seitenansicht und Verticalschnitt.
Fig. 9 und io stellen in vergröfsertem Mafsstabe
die Vorrichtung zum selbstthätigen Umschalten der Contacträder je nach der Fahrtrichtung
dar.
ab c de und a1 b1 cl d1 sind die zu beiden
Seiten des Eisenbahngeleises angeordneten Signalapparate. Jeder Signalapparat besteht aus
einem Elektromotor D, auf dessen Drehachse f der Signalstab g sitzt, welcher bei der Ingangsetzung
des Motors etwas mehr als eine Vierteldrehung ausführen kann und in seiner neuen
Stellung durch einen auf einer Blattfeder / befestigten Haken k festgehalten wird. Hinter
der Feder i ist ein Elektromagnet Z angeordnet (Fig. 6 und 7). Wird der Elektromagnet von
einem Strom durchflossen, so zieht er den eisernen Haken k an und gestattet somit dem
Stab g, in seine ursprüngliche Lage zurückzukehren.
Der Stab g möge in seiner verticalen Lage das Signal »Hall« und in seiner horizontalen
Lage das Signal »Fahrt« geben.
Zu jeder Seite des Eisenbahngeleises sind zwei Hauptleitungsdrähte X1 und X2 angeordnet,
von welchen der eine (X'2) mit dem positiven, der andere (X1) mit dem negativen
Pol einer Elektricitätsquelle verbunden ist (Fig. 5)·
Innerhalb des Eisenbahngeleises sind in der Nähe jedes Signalapparates zwei Contactschienen
V und W angebracht, die beim Niederdrücken durch die Contacträder des Zuges
mittelst eines Ansatzes s (Fig. 2), der mit einem der beiden Hauptleitungsdrähte verbunden ist,
den Contact mit einer Platte u herstellen, welcher mit dem Elektromotor od.er Elektromagnelen
eines Signalapparates in Verbindung steht, der seinerseits mit dem zweiten Hauptleitungsdraht
verbunden ist. Die zu den Contactschienen V gehörigen Platten u stehen mit dem Elektromotor
des benachbarten Signalapparates und mit dem Elektromagneten eines weiter vorwärts
gelegenen Signalapparates in Verbindung, und die zu den· Contactschienen W, gehörigen
Platten u stehen mit dem Elektromagneten des benachbarten Signalapparates und mit dem
Elektromotor eines weiter zurückgelegenen Signalapparates in Verbindung.
Die Lokomotive des Zuges wird mit einem Contactrade r zum Niederdrücken der Contactschienen
V und der letzte Wagen des Zuges mit einem Contactrade t zum Niederdrücken
der Contactschienen W versehen. An Hand der Fig. 5 mögen nachstehend die Vorgänge^
beim Vorüberfahren eines Zuges beschrieben werden:
Ueberfährt ein von links nach rechts fahrender Zug die Schiene F1, so drückt das Contactrad
r der Lokomotive diese Schiene nieder, es wird ein Contact hergestellt und die Leitung
1,1,1,1 geschlossen. Der Strom geht dann in die Wickelungen des Motors des Signalappaiates
α und in die Wickelungen des Elektromagneten des Signalapparates c. Auf der
Säule α geht demgemäfs der Stab g aufwärts, während der Stab g der Säule c niedergeht.
Beim Weiterfahren des Zuges drückt dann das am letzten Wagen angeordnete Contactrad t
die Schiene W^ nieder, wodurch eine Leitung
18, 18, 18 geschlossen wird, welche den Strom in die Wickelungen des Elektromagneten
des Signalapparates d1 gehen läfst, dessen Stab
infolge dessen niedergeht.
Setzt der Zug seinen Weg fort, so drückt das Rad r der Lokomotive die in der Nähe
der Säule b angeordnete Schiene V'2 nieder, infolge dessen die Leitung 2, 2, 2 geschlossen
und der Strom in die Wickelungen des Motors des Signalapparates b und des Elektromagneten
des Signalapparates d geschickt wird. Hieraus ergiebt sich, dafs der Stab der Säule b aufwärts,
der Stab der Säule d abwärts geht. Beim Weiterfahren des Zuges drückt das Rad t
des letzten Wagens die Schiene W^1 . nieder,
die Leitung 17, 17, 17, 17 wird geschlossen,
der Strom tritt in die Wickelungen des Elektromagneten des Signalapparates c1 ein und der
Stab dieser Säule geht nieder. Geht die Lokomotive dann über die Schiene F3, so
wird die Leitung 3, 3, 3, 3 geschlossen und der Stab der Säule c geht aufwärts, während
der Stab der Säule e niedergeht. Beim Weiterfahren drückt das Rad t die Schiene W^1
nieder, schliefst die Leitung 16, i6, 16, 16 und
der Strom geht in die Wickelungen des Elektromagneten des Signalapparates b1 und des
Motors des Signalapparates d1; der Stab des
Apparates d1 geht aufwärts und der Stab des Apparates b1 geht abwärts. Fährt jetzt die
Lokomotive über die Schiene F4, so wird die Leitung 4,4,4,4 geschlossen, der Stab des
Signalapparates d geht aufwärts. Der Zug fährt weiter und das Rad t drückt die
Schiene W4J nieder; die Leitungen 15, 15, 15, 15
werden geschlossen, der Strom geht in die Wickelungen des Elektromagneten des Signalapparates
a1 und die des Motors der Signalapparate
b1 und c1 und die Stäbe von bx und c1
gehen aufwärts, während der Stab von aL abwärts
geht. Ueberfährt schliefslich die Lokomotive die Schiene F5, so wird die Leitung
5> 5i 5> 5 geschlossen, der Strom geht in die
Wickelungen des Motors des Signalapparates e und der Stab dieses Apparates geht aufwärts.
Man ersieht hieraus, dafs beim Einfahren eines Zuges A in eine Station die Stäbe der Säulen
ab c de und der Säulen d1 bA c1 alle hoch sind
und nur der Stab al gesenkt ist, wenn angenommen
wird, dafs dieser Stab dort angebracht ist, wo eine Weiche vorhanden ist, wodurch
verhütet wird, dafs ein anderer Zug in dasselbe Geleise einfährt, in welches der Zug A
eingefahren ist. Das Spiel der Ströme geht in gleicher Weise vor sich, wenn ein Zug von e
nach .a fährt.
. Nachstehend mögen nun die Vorgänge näher erläutert werden, die sich bei den einzelnen
Fällen, in welchen Zusammenstöfse von Eisenbahnzügen stattfinden könnten, abspielen werden.
Zunächst möge der gewöhnlichste Fall, in welchem zwei Züge auf ein und demselben
Geleise in entgegengesetzter Richtung fahren, betrachtet werden."
Angenommen, der zuerst abgefahrene Zug
habe von rechts kommend bereits die Säule b1 überschritten (Fig. 5), so ist der Stab g des
Signalapparates if1 niedergegangen und der andere
Zug hat nicht aus der Station herausfahren können. Hat aber der letztere Zug bereits
die Säule dl passirt, wenn der erste Zug über die Schiene V'2 X wegfährt, so wird jedenfalls
der Signalapparat cl dem zweiten Zuge
das Haltsignal geben, während der Signalapparat c dem ersten Zuge das Haltsignal
giebt.
Die zweite Möglichkeit eines Zusammenstofses zweier Züge ist dann gegeben, wenn
die Züge in derselben Richtung hintereinander abgelassen werden und der erste Zug aus
irgend einem Grunde langsamer fahren mufs oder ganz stehen bleibt, so dafs der nachfolgende
Zug ihn erreichen und mit ihm zusammenstofsen kann.
Angenommen, es ginge ein Zug B von einer Station ab und ein zweiter Zug C solle ihm
in kurzer Entfernung folgen. Die Säule e (Fig. 5) möge der Abgangsstation sehr nahe
liegen. Ueberfährt der letzte Waagen des Zuges B die Contactschiene W, so wird durch
das Rad t die Leitung 10, 10, 10 des Elektromagneten
des Signalapparates e geschlossen und der Stab g dieses Apparates geht abwärts.
Geht der Zug B weiter, so wird er auf dieselbe Weise den Stab g des Signalapparates d
niedergehen lassen, indem er die Leitung 9, 9, 9 unter der Schiene W* schliefst. Sobald aber
der letzte Wagen des Zuges die Schiene W2 überfährt, wird die Leitung 8, 8, 8 geschlossen
und der Stab des Apparates e geht hoch, während der Stab g des Apparates c niedergeht.
Der Zug C kann nunmehr abgehen, kann aber den Zug B nicht erreichen, ohne
vorher das Haltsignal des Apparates d erhalten zu haben, wenn der Zug B innerhalb der
Strecke b-c anhält, oder des Apparates c, wenn er innerhalb der Strecke a-b anhält. Setzt der
Zug B sich wieder in Bewegung, so läfst er beim Ueberfahren der nächsten Schiene W3
den Stab des Apparates d hochgehen, infolge dessen auch der Zug C weiterfahren kann.
Auf diese Weise kann sich ein Zusammenstofs der beiden Züge niemals ereignen.
Die dritte Möglichkeit eines Zusammenstofses zweier Züge ist dann gegeben, wenn von zwei
hinter einander fahrenden Zügen der vordere aus irgend einem Grunde gezwungen ist umzukehren,
oder wenn sich von dem vorderen Zuge einige Wagen losreifsen und zurückfahren.
In diesen Fällen treten nun die Vorrichtungen zum selbstthätigen Einstellen der Contacträder r und t je nach der Fahrtrichtung
in Thätigkeit. Fig. 9 und 10 der Zeichnungen stellen diese Vorrichtung dar. Unter dem
Wagen sowohl wie unter der Lokomotive sind zwei Stützen / und H angeordnet, und zwar
eine diesseits, die andere jenseits der letzten Achse des Wagens. Diese Stützen sind in
Coulissen geführt, und es tragen diese Stützen je ein Rad, und zwar auf der Lokomotive die
linke Stütze das Rad r und die rechte das Rad ί1, während auf dem Letzten Wagen die
linke, das Rad t und die rechte das Rad r1 trägt.
Fährt nun der Zug vorwärts, so ist auf der Lokomotive das Rädchen r, auf dem letzten
Wagen das Rädchen t gesenkt. Fährt der Zug rückwärts, so tritt selbsttätig ein Wechsel
ein, auf dem letzten Wagen, der dann ja die Rolle der Lokomotive spielt, wird das Rad r1
gesenkt, während auf der als »letzter Wagen« fungirenden Lokomotive das Rad tl gesenkt
wird.
Waren erst (bei von links nach rechts fahrendem Zug) von den Rädern r und t die Contact-
schienen F1 F2 F3 bezw. W\ W\ W\ niedergedrückt
worden, so werden jetzt, wenn der Zug zurückfährt, von r1 und t1 die Contactschienen
V\ V^ V\ V\ bezw. WW1 W2 W3
niedergedrückt, also dieselben Stromkreise geschlossen, als wenn ein ordnungsgemäfs (Lokomotive
nach vorn) laufender Zug von rechts nach links fährt. Reifsen sich Wagen los,
während die Lokomotive weiter vorwärts fährt, so tritt blos am letzten Wagen ein Wechsel
ein, und derselbe übernimmt, da sein Rad r1 gesenkt ist, die Rolle einer »Lokomotive«.
Das selbstthätige Einstellen der Räder r t bezw. r1?1 je nach der Fahrtrichtung erfolgt
in folgender Weise :
Auf der Achse Z der beiden letzten Räder (Fig. 9) sitzt eine Scheibe, die mit drehbaren
Daumen MM1 und G G1 versehen ist, welche
mit Ansätzen H1 bezw. I1 der beiden Stützen H
und / in Eingriff treten können. Die Stützen H und / hängen an Federn und sind mit Knaggen
LL1 versehen, mit welchen Haken KK1,
die am Wagengestell befestigt sind, in Eingriff treten können. Fährt der Wagen vorwärts,
so ist die Stütze if mit dem Rade r (Lokomotive)
bezw. t (letzter Wagen) gesenkt, während die Stütze /, mit dem Rade t' (Lokomotive)
bezw. r1 (letzter Wagen) von dem Haken K1 hochgehoben ist. Fährt der Wagen
rückwärts, so dreht sich die Achse Z in umgekehrter Richtung, wobei der Daumen G mit
dem Ansatz H1 der Stütze H in Eingriff tritt und letztere mit dem Rade r bezw. t in die
Höhe hebt. Bevor der Daumen G den Ansatz H1 verläfst, erfafst der federnde Haken K
den Knaggen L und hält die Stütze in der gehobenen Lage fest. Gleichzeitig drückt bei
der Drehung der Achse Z der Daumen M1 den federnden Haken K1 nach hinten, infolge
dessen, die Stütze / mit dem Rade t1 bezw. rl
abwärts geht. Der zurückfahrende Zug spielt nunmehr die Rolle eines dem zweiten Zuge
entgegenfahrenden Zuges, der in der erläuterten Weise gewarnt wird.
Um in dem Falle, in welchem sich einige Wagen von dem vorausfahrenden Zuge losgelöst
haben und dem zweiten Zuge entgegenfahren, dem zweiten Zuge rechtzeitig mittheilen
zu können, dafs ihm steuerlose W7agen entgegengefahren kommen, empfiehlt es sich, auf
den Signalapparaten noch besondere Rückfahrtssignale anzuordnen, die dem zweiten Zuge
das Signal geben, zurückzufahren und sich vor den herankommenden Wagen in Sicherheit zu
bringen, welch letztere man dann an einer geeigneten Stelle in ein todtes Geleise einfahren
lassen kann.
Diese Rückfahrtssignale schaltet man derart mit den Streckencontacten F, dafs bei Rückfahrt
der Wagen durch Niederdrücken der Schienen F durch die Räder r des letzten Wagens die Rückfahrtssignale auf »Halt« eingestellt
werden.
Angenommen ein von rechts nach links fahrender Zug sei an der Säule b (Fig. 5) vorbeigefahren
und das Rad t des letzten Wagens habe die Schiene Ws niedergedrückt. Signal d
steht dann auf »Fahrt«, während die Signale c und b auf »Halt« stehen. Lösen sich jetzt
einige Wagen von dem Zuge los und fahren zurück, so tritt sofort der Radwechsel unter
dem. letzten Wagen ein und beim Vorbeifahren an der Säule b drückt das Rad r1 die Schiene F2
nieder, infolge dessen das Rückfahrtssignal auf Säule c und das Haltsignal auf Säule d niedergeht.
Der zweite Zug ist inzwischen an d vorbeigefahren und der Zugführer sieht nun
auf c das Rückfahrtssignal niedergehen, infolge dessen er sofort zurückfährt.
Bleiben die Wagen, die sich losgerissen haben, auf der Strecke stehen, so kann ein
Zusammenstofs nicht stattfinden, da die Signale hinter den Wagen gesenkt bleiben und somit
der zweite Zug nicht weiterfahren .kann.
Entgleist ein Zug, so können andere Züge nicht auf ihn auffahren, da vor und hinter
dem entgleisten Zuge die Signale gesenkt bleiben und ihn schützen.
Claims (2)
1. Eine Zugdeckung, bei welcher Flügelapparate durch Streckencontacte selbstthätig auf
»Fahrt« und »Halt« eingestellt werden, gekennzeichnet durch je zwei Streckencontacte
('Fund W), von welchen dereine
(V) von einem unter der Lokomotive des Zuges angeordneten Contactrade (r) befahren
wird und einerseits mit dem Elektromotor (D) des zugehörigen Flügelapparates,
andererseits mit dem Elektromagneten (I) eines weiter nach vorn gelegenen Flügelapparates
verbunden ist, um ersteren Apparat auf »Fahrt«, letzteren auf »Halt« einzustellen
und somit einem entgegenkom-
. menden Zuge rechtzeitig das Haltsignal zu
geben, während der zweite Contact (W) von einem unter, dem letzten Wagen ■ des
Zuges angeordneten Contactrade (t) befahren wird und einerseits mit dem Elektromagneten
(I) des zugehörigen Flügelapparates, andererseits mit dem Elektromotor
(D) eines etwas weiter zurückgelegenen Flügelapparates verbunden ist, um
ersteren Apparat auf »Halt« und letzteren auf »Fahrt« einzustellen; und somit einem
nachfolgenden Zuge rechtzeitig das Haltsignal zu geben.
2. Eine Ausführungsform der in Anspruch 1 gekennzeichneten Zugdeckung, bei welcher
unter dem letzten Wagen und unter der Lokomotive aufser dem Rade (t) noch ein
zweites zum Niederdrücken der Contactschienen (V) dienendes Rad (r) angeordnet
ist und bei welcher diese beiden Räder dadurch je nach der Fahrtrichtung selbstthätig
eingestellt werden, dafs sie in auf- und abbeweglichen Stützen / bezw. H gelagert
sind, von welchen je nach der Drehungsrichtung der Achse (Z) des Wagens die eine oder andere unter Vermittelung
von Daumen (M M1 G G1), Anschlägen (J1H1LL1), Haken (KK1) und Federn
gehoben oder gesenkt wird und somit entweder das Rad (r) oder (t) in Thätigkeit
tritt.
Eine Ausführungsform der in Anspruch ι gekennzeichneten Zugdeckung, bei welcher
auf den Signalsäulen zwei Signale, nämlich ein Haltsignal und ein Rückfahrtssignal,
angeordnet sind und in die Leitung des Motors des Signalapparates der einen Säule
die Leitung des Elektromagneten des Rückfahrtssignalapparates der folgenden Säule
eingeschaltet ist, zum Zwecke, beim plötzlichen schnellen Zurückfahren eines Zuges
oder einzelner Wagen dem nachfolgenden' Zuge das Signal zum Zurückfahren zu
geben und somit ein Aufeinanderprallen der beiden Züge zu verhindern.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE108567C true DE108567C (de) |
Family
ID=378537
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT108567D Active DE108567C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE108567C (de) |
-
0
- DE DENDAT108567D patent/DE108567C/de active Active
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