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Klebeband-Abroller mit Anlegetisch und geradlinig trennender Schneidvorrichtung
Zusatz zur Patentanmeldung K 35764 x /70 e (Auslegesdlrift 1 083 153) Gegenstand
der Hauptpatentanmeldung ist ein Klebeband-Abroller mit einem in der Ruhestellung
der Teile versenktem Geradschnittmesser und einem senkrecht zu seiner Anlegefläche
federnd gelagerten Anlegetisch, der beim Anlegen und Abwinkeln des vorgezogenen
und darauf abzutrennenden Klebebandabschnittes federnd zurückweicht und dadurch
das Messer zum Vollführen des Trennschnittes emportauchen läßt.
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Hieraus ergibt sich die Unteraufgabe, den Benutzer beim etwaigen
Auflegen der Hand auf den Anlegetisch gegen Verletzungen zu schützen, falls unter
dem Druck der Hand der Auflegetisch zurückweicht und dadurch das Trennmesser emportaucht.
Bei einer Ausführung nach dem Hauptpatent ist zu diesem Zweck ein den Anlegetisch
ganz oder teilweise mit geringem Abstand übergreifender Schutzfinger vorgesehen.
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Die Erfindung hat eine Lösung zum Gegenstand, die der gleichen Aufgabe
dient, die freie Zugänglichkeit des Anlegetisches aber nicht behindert. Ihr Wesen
besteht darin, daß dem Anlegetisch eine Sperre zugeordnet und diese in Einstellabhängigkeit
von einem beim Abwickeln des Klebebandes in dessen Bahn hineinragenden und von ihm
betätigten Auslöseglied steht.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel, es zeigt Fig.
1 eine schaubildliche Gesamtdarstellung des Abrollers, Fig. 2 in größerem Maßstab
eine schaubildliche Teildarstellung in jener Stellung des Abrollers, in der das
Klebeband, für den Trennvorgang über den Anlegetisch abgewinkelt, die Sperre gelöst
hat, Fig. 3 eine Teilvorderansicht, Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der
Fig. 3.
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Wie Fig. 1 zeigt, hat der Abroller in seinem allgemeinen Aufbau die
übliche Bauweise. Der Grundkörper 101 besitzt eine Lagergrube 102 zur Aufnahme der
Klebebandrolle 103. Diese ist mit ihrem aus Pappe od. dgl. bestehenden Spulenring
104 auf den leicht konischen und mit Außenrippen versehenen nabenförmigen Aufnahmekörper
105 aufgeschoben, der seinerseits auf einer (in der Zeichnung nicht sichtbaren)
Achse sitzt. Diese hat ihre Lager am Ende der Nuten 106, die sich auf den Innenseiten
der Lagergrube 102 befinden. Die Achse hält sich demgemäß durch ihr Eigengewicht
und das Gewicht der von ihr getragenen Teile 105, 104, 103 in ihren Lagern, kann
aber zum Auswechseln der Klebebandrolle aus ihren Lagern über die Nuten 106 herausgehoben
werden.
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Der Grundkörper 101 weist, was die Handhabung erleichtert, die Besonderheit
auf, daß er auf den
beiden Außenwänden der Lagergrube 102 Griffmulden 107 besitzt,
von denen in der Zeichnung - wie bei den Nuten 106 - nur die eine zu sehen ist.
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Am einen Ende des Grundkörpers 101 ist eine steile Stirnwand 101'
gebildet, an ihr ist der Anlegetisch 108 gelagert. Bei der dargestellten Ausführung
ist er im Profil (s. Fig. 4) leicht gewölbt. Er besitzt einen lotrechten Führungsansatz
109, der am unteren Ende nach oben - um 1800 - abgebogen ist und so eine Kulisse
für das Messer 110 bildet. Der Anlegetisch 108 mit dem Führungsansatz 109 kann aus
Blech, z. B. Stahlblech, hergestellt sein. Der Führungsansatz 109 ist zwischen der
Stirnwand 101' und der Deckplatte 111 geführt. Zu diesem Zweck weisen die genannte
Stirnwand 101' und die Deckplatte 111 je eine Vertiefung oder, in anderer Bezeichnung,
ein BettlOla' bzw. 111a auf, der Breite des Führungsansatzes 109 entsprechend und
so für diesen eine Führung bilden. Die Deckplatte 111 ist mit Hilfe von zwei Schrauben
112 und 113 mit der Stirnwand 101' lösbar verbunden. Die Schrauben 112 und 113 besitzen
gerändelte Drehknöpfe, damit sie von Hand eingedreht und gelöst werden können. Der
Anlegetisch 108 mit dem Führungsansatz 109 kann sich nach obigem in lotrechter oder
im wesentlichen lotrechter Richtung bewegen, bezogen auf die zeichnerische Darstellung
und die damit übereinstimmende normale Lage des Abrollers. Die genannten Teile sind
möglichst gut geführt, damit sie leicht beweglich sind.
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In eine Nische 114 der Stirnwand 101' ist eine Rückstellfeder 115
eingesetzt, sie stützt sich einerseits am Boden der Nische 114, dort von einem Dorn
gehalten, und andererseits an einem in die Nische hineingreifenden Dauen 116 des
Führungsansatzes 109 ab. Der Daumen 116 kann durch einen aus dem Führungsansatz
109 herausgebogenen Blechlappen gebildet sein.
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An seiner vorderen und ebenso an seiner hinteren N\Tand hat der Führungsansatz
109 seitliche Ausnehmungen 117, wie man aus Fig. 3 ersieht. Hierdurch ist Platz
geschaffen für zwei Aufnahmestifte 118, die in die Stirnwand 101' eingeseetzt sind
und das Messeer 110 aufnehmen und halten. Für das Messer ist im Ausführungsbeispiel
eine Rasiefidinge, und zwar eine sogenannte Dreilochrasierklinge, verwendet. Mit
ihren beiden äußeren Löchern ist die Klinge auf die genannten Aufnahmestifte 118
aufgesteckt. Sie ist durch den kulissenartigen Führungsansatz 109 auf den Stiften
118 gehalten, d. h. daran gehindert, daß sie von den Stiften 118 nach vorn herabgleitet.
Bei der dargestellten Ausführung ist zudem das Messer 110 an seinen beiden Enden
zwischen der Stirnwand 101' und der Deckplatte 111 eingespannt, wie man aus Fig.
3 ersieht. Zum Einsetzen oder Auswechseln der Teile wird die Deckplatte 111 durch
Lösen der Schrauben 112 und 113 abgenommen und das Messer 110 in die Kulisse des
Führungsansatzes 109 eingelegt. Darauf werden die Teile in die dargestellte Lage
gebracht und durch Aufsetzen der Deckplatte 111 und Eindrehen der Schrauben 112
und 113 gesichert.
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Der Teil 108 ist als Anlegetisch bezeichnet, weil er einmal dazu
dient, das von der Rolle 103 abgezogene Klebeband 103' an das Messer 110 heranzuführen,
zum anderen aber auch, weil nach dem einzelnen Benutzungsfall der jeweilige Klebebandanfang
gegen den Anlegetisch 108 angelegt ist (s. Fig. 1) und damit von ihm gehalten wird,
falls es sich um ein Selbstklebeband handelt, wie es in der Regel der Fall sein
wird. Das Klebeband 103' bzw. der jeweilige Klebebandanfang ist so bereit für den
nächsten Benutzungsfall.
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Die Sperre, die Gegenstand der Zusatzerfindung ist, hat folgenden
Aufbau: Die äußere, der Deckplatte 111 benachbarte Wand des Führungsansatzes 109
trägt an ihrem oberen Ende einen Lagerbügel 119 mit den beiden Lagern 120 und 121
und der Stange 122. Diese Teile sind also mit dem Ansatz 109 verbunden und machen
dessen Bewegungen mit. In den Lagern 120 und 121 ist mit seitlichen Zapfen oder
mit einer durchgehenden Achse die Sperrklappel23 gelagert, sie trägt zwei Sperrstifte
124 und 125, die in der Sperrstellung (s. Fig. 1 und Fig. 4) durch Löcher 119a (s.
Fig. 2) des Lagerbügels 119 hindurchgreifen und in die Rastlöcher 126 bzw. 127 der
Stirnwand des Grundkörpers 101 einrasten. Die Sperrstifte 124 und 125 nehmen die
Einraststellung oder, in anderer Bezeichnung, Sperrstellung unter der Wirkung der
als Winkelfeder benutzten Schraubenfeder 128 ein, die auf der Stange 122 des Lagerbügels
119 sitzt, mit dem einen Ende an diesem Bügel befestigt bzw. gehalten und mit dem
anderen Ende gegen die Sperrklappe 123 anliegend im Sinne einer Überführung dieses
Teils in die Sperrstellung. Die Feder 128 ist leicht vorgespannt, so daß sie einerseits
die Sperrstellung sicher herbeizuführen vermag, andererseits einem Clffnen der Sperre
nicht zu großen Widerstand entgegensetzt.
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Die Sperre wird geöffnet durch das Klebeband 103', und zwar jeweils
dann, wenn dieses zur Durchfüh-
rung des Trenuvorganges gegen den Anlegetisch 108
angelegt und über ihn abgewinkelt wird. Hierzu ist die Sperrklappe 123 mit einer
Auslösenase 129 versehen, die so angebracht und gestaltet ist, daß sie beim Abwinkeln
des Klebebandes 103' in dessen Bahn hineinragend, von dem Klebeband 103' ausgeschwenkt
wird, wodurch die Sperrklappe 123 geöffnet wird und die Sperrstifte 124 und 125
zum Ausrasten aus den Rastlöchern 126 und 127 gebracht werden.
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Die Benutzungs- bzw. Wirkungsweise des Abrollers ist danach folgende:
In der Anfangsstellung (Bereitschaftsstellung) ist, wie oben angegeben, der Anfang
des Klebebandes 103' an den Anlegetisch 108 angelegt bzw. angeklebt (s. Fig. 1).
Der Anlegetisch 108 und die mit ihm verbundenen Teile nehmen unter der Wirkung der
Rückstell feder 115 die Ruhestellung gemäß Fig. 1 und Fig. 4 ein. Unter der Wirkung
der Winkelfeder 128 befindet sich die Sperre in der Sperrstellung, d. h., die Sperrstifte
124 und 125 sind in die Rastlöcher 126 und 127 eingerastet. Wird der Anlegetisch
108 berührt, z. B. infolge einer Unachtsamkeit des Benutzers, so kann der Anlegetisch
108 nicht nach unten gehen und dadurch - relativ zu ihm - das Trennmesser 110 emportauchen.
Verletzungen sind nicht zu befürchten.
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Soll ein Klebebandabschnitt abgetrennt werden, so wird der an den
Anlegetisch 108 angelegte Klebebandanfang (s. Fig. 1) mit der Handgelöst und erfaßt,
ein wenig angehoben (s. Fig. 3), und es wird dann durch Ziehen am Klebeband 103'
der gewünschte Klebebandabschnitt, gemessen vom Anfang bis zur vorderen Kante des
Anlegetisches 108 (gesehen auf Fig. 3), abgerollt. Darauf wird das Klebeband 103',
ohne es loszulassen, also mit der gleichen Hand, an den Anlegetisch 108 angelegt
und über ihn abgewinkelt (s. Fig. 2).
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Mit der über dem Anlegetisch befindlichen Zone legt sich hierbei das
Klebeband 103' gegen den Anlegetisch 108 an und haftet an ihm infolge seiner Klebwirkung.
Wird das Klebeband 103' weiter abgewinkelt und angezogen, so wird über die Auslösenase
129 die Sperrklappe 123 mit den Sperrstiften 124 und 125 geöffnet bzw., soweit diese
Öffnungsbewegung schon vorher begonnen hatte, voll geöffnet. Die Sperre ist damit
gelöst, der Anlegetisch 108 weicht unter dem das abgewinkelte Klebeband auf ihn
ausgeübten Zug gegen die Wirkung der Rückstellfeder 115 zurück. Dadurch taucht das
Messer 110betrachtet als Relativbewegung der zusammenwirkenden Teile - empor und
vollführt den Trennschnitt. Der neue Klebebandanfang ist hiermit zugleich gegen
den Anlegetisch 108 angelegt. Die Teile kehren in ihre Ruhestellung gemäß den Fig.
1 und 4 zurück.
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Es empfiehlt sich, insbesondere bei Verarbeitung breiterer Klebebänder,
die Schneide des Trennmessers 110 schräg zur Bewegungsrichtung des Anlegetisches
108 zu stellen, wie das aus Fig. 3 zu entnehmen ist.