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Klebestreifen mit Aufreißfaden und zugehöriges Abspulgerät
Es ist bekannt,
Klebestreifen für Packstücke mit einem Aufreißfaden zu versehen, der ein bequemes
Durchtrennen des Klebestreifens in seiner Längsrichtung ermöglicht. Normalerweise
wird man versuchen, den Aufreißfaden, der seinerseits an der Unterseite des Papierstreifens
angeklebt ist, während er selbst vorteilhaft nicht durch Klebung an dem Packstück
haftet, an einem Ende des Klebestreifens zu erfassen. Das bereitet aber Schwierigkeiten,
wenn keine besonderen Vorkehrungen getroffen sind, die ein Untergreifen des Klebestreifens
ermöglichen. Ist aber durch besondere Vorkehrungen dafür gesorgt, daß ein Ende des
Klebestreifens oder nur ein Ende des über das Ende des Klebestreifens hinausragenden
Aufreißfadens nicht mit dem Packstück verklebt, so besteht die Gefahr, daß dieses
freie Ende beim Transport hängenbleibt und ein ungewolltes Aufreißen des Packstückes
erfolgt.
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Gemäß der Erfindung wird der vorerwähnte Nachteil mit Sicherheit
vermieden, und zwar dadurch, daß zwischen den freien Enden des Streifens unter Durchtrennung
des Aufreißfadens ein zungenförmiger Ausschnitt des Klebestreifens losgeschnitten
und durch Umlegen der Zunge zur Klebstoffseite hin ein Griffende für den Aufreißfaden
gebildet wird, welches nicht mit dem Packstück verklebt.
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Je nach Form und Größe der so gebildeten Zunge besteht die Möglichkeit,
einen Fingernagel, ein NVerkzeug od. dgl.-in den durch das Ausbiegen der
Zunge
gebildeten Ausschnitt des Klebestreifens einzuführen, um so das Ende des Aufreißfadens
zu erfassen, der dann in bekannter Weise abgezogen werden kann.
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Das Ausschneiden der Zunge unter gleichzeitiger Durchtrennung des
Aufreißfadens erfolgt zweckmäßig im Abspulgerät. Dabei sind verschiedene Möglichkeiten
gegeben.
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Das Messer, welches die Zunge losschneidet, kann von der klebstofffreien
Seite aus auf den Klebestreifen einwirken Dabei wird die Zunge aus der Ebene des
Klebestreifens ausgebogen.
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Werden in dem Führungskanal, durch welchen der Klebestreifen abgezogen
wird, geeignete Prallflächen angeordnet, so wird die Zunge weiter um Ig0° umgelegt
und liegt schließlich an der Unterseite des Klebestreifens an. Die klebstofffreie
Oberseite der Zunge wird dann beim Aufkleben eines solchen Klebestreifens auf ein
Packstück diesem letzteren zugekehrt. Andererseits ist auf dem durch das Umlegen
der Zunge gedoppelten Teil des Klebestreifens auch der Äufreißfaden gedoppelt. Da
der Faden zudem an dem Papierstreifen angeklebt ist, kann er in der weiter oben
geschilderten Weise mit Sicherheit erfaßt werden.
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Das Ausstanzen der Zunge kann am Anfang oder am Ende des Abspulvorganges
erfolgen. Wird der Klebestreifen ganz um das Packstück herumgeführt, so empfiehlt
es sich, den Zungenaussehnitt in dem überlappenden Teil des Klebestreifens anzuordnen.
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Es besteht aber auch die Möglichkeit, das Zungenmesser von der Klebstoffseite
her auf den Klebestreifen einwirken zu lassen. Dann müssen besondere Mittel vorgesehen
sein, die mit Sicherheit die losgeschnittene Zunge zur Klebstoffseite hin aus der
Ebene des Klebestreifens ausbiegen. Es hat sich gezeigt, daß ein sehr einfaches
und wirksames Mittel zum Ausbiegen der Zunge darin zu sehen ist, daß in den Führungskanal
des Abspulgerätes eine zungenförmige Feder hineinreicht, die der Form des Zungenmessers
angepaßt ist. Beim weiteren Abziehen des Klebestreifens ist dann die Zunge mit Sicherheit
abwärtsgekehrt. Es kann dann noch, wie bereits erwähnt, eine schaufelförmige Prallfläche
angeordnet sein, die das weitere Umbiegen der Zunge verursacht.
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Das Zungenmesser kann mit einem Abschneidemesser für den Klebestreifen
verbunden sein. Die Einrichtung kann also z. B. so ausgebildet sein, daß bei einer
Bewegung des Betätigungshebels in der einen Richtung ein Ausstanzen der Zunge erfolgt,
bei der Verschwenkung in entgegengesetzter Richtung dagegen ein Abschneiden des
Klebestreifens bewirkt wird. Es steht dem Benutzer also frei, ob er überhaupt einen
Zungenausschnitt herstellen will, um ein Griffende für den Aufreißfaden zu bilden.
Er kann auf die Benutzung als Aufreißfaden verzichten. Der Faden stellt dann lediglich
eine Verstärkung des Klebestreifens dar. Zungenmesser und Abschneidemesser können
aber auch so miteinander verbunden sein, daß sie gemeinsam bewegt werden. In diesem
Falle wird z. B. eine gewünschte Länge des Klebestreifens abgespult und dann die
Absehneidevorrichtung bewegt. Dabei erfolgt gleichzeitig die Lochung des Streifen
abschnittes, der zunächst noch in dem Abspulgerät verbleibt und der den Anfang des
nächsten Klebestreifenabschnittes darstellt. In konstruktiver Hinsicht ergeben sich
sehr viele Möglichkeiten, um diese Kupplung der beiden genannten Messer zu erreichen.
Die Messer können gegebenenfalls an getrennten Hebeln angeordnet sein, deren Bewegungsbereiche
einander überschneiden. Gegebenenfalls kann der Hebel, der das Zungenmesser trägt,
entfernt werden, wenn auf das Ausstanzen einer Zunge verzichtet werden soll.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. I die Ecke eines Packstückes, welches durch einen Klebestreifen verschlossen
ist, Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Klebestreifen nach Fig. I, Fig. 3 eine
Seitenansicht der Abspulvorrichtung, Fig. 4 eine Oberansicht gemäß Fig. 3, Fig.
5 einen Querschnitt nach der Linie 5-5 der Fig. 3, Fig. 6 in größerem Maßstab einen
Längsschnitt durch den Führungskanal für den Klebestreifen und die Sehneidevorrichtung
zum Ausschneiden der Zunge und zum Abschneiden des Klebestreifens, Fig. 7 eine Ansicht
in der Schnittebene 7-7 der Fig. 6 gesehen, Fig. 8 bis 10 in noch größerem Maßstab
das Umlegen der Zunge in drei aufeinanderfolgenden Arbeitsgängen.
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Das Packsltück II ist durch den Klebestreifen 12 verschlossen. -
Der Klebestreifen 12 weist einen Aufreißfaden I3 auf, der auf der Klebstoffseite
angebracht ist. Um einen Teil des Fadens I3 ergreifen und durch Abziehen den Klebestreifen
12 der Länge nach durchreißen zu können, ist die Zunge 14 losgeschnitten und zur
Klebstoffseite 121 des Klebestreifens 12 hin umgebogen. Der durch die Zunge I4 gebildete
gedoppelte Teil des Klebestreifens 12 kann nicht mit dem Packstück II verkleben,
so daß an dieser Stelle stets ein Ende des beim Losschneiden der Zunge 14 ebenfalls
durchschnittenen Aufreißfadens erfaßt werden kann.
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Der mit dem Aufreißfaden I3 versehene Klebestreifen 12 wird von einer
Rolle I22 abgespult, die in einer wannenförmigen Aufnahmevorrichtung I5 liegt. Der
abzuspulende Streifen durchläuft einen Führungskanal I5I, der mit einer nach oben
gekehrten Durchgrifföffnung versehen ist. Am Ende des AbspuLgerätes I5 ist die Anfeuchtvorrichtung
150 angebracht, die z. B. aus einem Bündel Borsten oder aber aus einer Befeuchtungswalze
besteht. Es sind auch noch andere konstruktive Lösungen für die Anfeuchtung des
Bandes möglich.
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Unterhalb des Führungskanals 151 ist das Abschneidemesser I6 angebracht,
dessen Schneide einen Winkel mit dem Führungskanal 151 bildet, wie Fig. 5 zeigt.
Das Messer I6 ist an einem Hebel 161 befestigt, der seinerseits an der Welle I62
angelötet ist. An der Welle I62 greift der Hebel I63 an. Wird dieser in der Pfeilrichtung
I7 geschwenkt,
so schwingt das Messer I6 hoch (Pfeilrichtung I8)
und durchsetzt dabei den Führungskanal 151. Dabei wird das in diesem Kanal liegende
Klebeband 12 quer durchschnitten. Eine Feder 19 zieht das Messer wieder in seine
Ausgangsstellung zurück.
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In einiger Entfernung von dem Messer I6 ist das Zungenmesser 20 angeordnet,
welches an einem Hebel 20I angebracht ist, der an der quer verlaufenden Welle 202
angelötet ist. Die beiden Hebel I6I und 20I sind doppelarmig ausgebildet. Ihre einander
zugekehrten kürzeren Enden übergreifen einander. Beim Schwenken des Griffhebels
I63 in der Pfeilrichtung I7 werden also daher die beiden einander übergreifenden
Hebelenden in der Pfeilrichtung 21 abwärtsgedrückt, und das Zungenmesser 20 schwingt
in der Pfeilrichtung 22 hoch. Die untere und obere Begrenzung des Führungskanals
151 ist mit Ausschnitten I52, I53 versehen, die einen Durchtritt des Messers 20
ermöglichen. Von oben her, also durch die Offnung I53, ragt eine Blattfeder 154
quer durch den Kanal 151. Dieses Feder ist, wie insbesondere Fig. 4 erkennen läßt,
der Innenseite des Zungenmessers entsprechend profiliert.
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An der der Federzunge I54 gegenüberliegenden Kante in dem Ausschnitt
I52 an der Unterseite des Kanals 151 ist ein zungenförmiges Führungsstück 155 angebracht.
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Wird durch das Schwenken des Griffhebels I63 auch das Zungenmesser
20 hochgeschwenkt, so wird einmal im Zusammenwirken des Messers 20 mit der Zunge
153, die zunächst auf die Oberseite des Klebestreifens 12 drückte, die Zunge 14
losgeschnitten, wie Fig. 8 erkennen läßt. Die Zunge 14 wird gleichzeitig durch das
Zurückschwingen der Feder I54 aus der Ebene des Klebestreifens I2 nach unten ausgebogen,
wie Fig. 9 zeigt. Soll der nächste Klebestreifen abgespult werden und wird der Klebestreifen
zu diesem Zweck in der Pfeilrichtung 23 vorbewegt, so erfolgt durch das Führungsstück
I55 ein weiteres Schwenken der Zunge I4, wobei diese über die Mittelstellung nach
Fig. 9 schließlich in die völlig umgelegte Lage nach Fig. 10 gelangt.
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Es wird also auf diese Weise die gewünschte koppelung des Bandes I2
erreicht, die an Hand der Fig. I und 2 beschrieben wurde, und zwar eine Doppelung
auf dem mittleren Teil des Streifens I2, auf dem auch der Aufreißfaden I3 verläuft.
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Wird der Hebel I63 losgelassen, so schwingt auch der Hebel 201 unter
der Einwirkung der Feder 24 in seine Ausgangsstellung zurück.
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Das Vorbewegen des Klebestreifens I2 bei Beginn des Abspulvorganges
erfolgt dadurch, daß ein Finger die Öffnung 156 durchgreift und den z. B. auf Riffelrollen
abgestützten Papierstreifen ziehend vorwärtsbewegt, bis ein hinreichend langer Abschnitt
über die Befeuchtungsvorrichtung I53 hinausragt und ein bequemes Abziehen ermöglicht.
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Es können selbstverstänUdlich auch mehrere Aufreißfäden I3 vorgesehen
sein.