-
Klebeband-Abroller mit Anlegetisch und geradlinig trennender Schneidvorrichtung
Klebeband-Abroller besitzen im allgemeinen eine Schneidvorrichtung mit einem Einstichmesser,
dessen Schneide gezahnt ist. Es ergibt sich hierbei eine gezackte Trennlinie, was
in manchen Fällen unerwünscht ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Klebehand-Abrollern
die Schneidvorrichtung so auszubilden, daß sich ein geradliniger Schnitt ergibt,
daß aber andererseits - so wie bisher bei Verwendung von Einstichmessern - das Abrollen
des gewünschten Klebebandabschnittes und das Abtrennen desselben gleichsam in einem
Arbeitsgang erfolgen, daß also mit der gleichen Hand, die den Anfang des Klebebandes
gefaßt hält und den gewünschten Abschnitt abgezogen hat, auch der Trennvorgang durchgeführt
werden kann.
-
Dies wird gemäß der erfindung erreicht durch die Vereinigung folgender
Merkmale: a) daß der Anlegetisch in an sich bekannter Weise senkrecht zu seiner
Anlegefläche federnd gelagert und ihm ein in der Ruhestellung der Teile ver senktes
Geradschnittmesser zugeordnet ist, vorzugsweise mit schräg zur Bewegungsrichtung
des Anlegetisches verlaufender Schneide, b) daß der Anlegetisch, bezogen auf die
Abzugsrichtung des Klebebandes, vor der Schneidvorrichtung liegt und im übrigen
die Anordnung so getroffen ist, daß beim Abwinkeln des vorgezogenen und darauf abzutrennenden
Klebebandabschnittes über den Anlegetisch dieser federnd zurückweicht, das dadurch
emportauchende Messer den Trennschnitt vollführt, hiermit den abgetrennten Klebeband
ahschnitt freigebend, während der Anfang des von der Vorratsrolle zulaufenden Klebebandes
am Anlegetisch angeklebt ist und damit zur nächsten Benutzung des Abrollers in stets
gleicher Lage dargeboten wird.
-
Es sind auch Abwandlungen möglich, wie in der Beschreibung noch gezeigt
ist.
-
Zum Abtrennen von Klebehandabschuitten vorbestimmter Länge sind Abroller
bekannt, bei denen eine Vorschubwalze und eine mit ihr zusammenwirkende Abstreifwalze
an einem drehbaren Bedienungshebel gelagert sind. Diese Teile bewegen sich zum Ablängen
und anschließenden Abtrennen eines Islebebandabschnittes auf Kreisbahnen, nach dem
Abtrennen kehren sie in die Anfangslage zurück. Diese Bauweise verlangt für den
abgetrennten Klebebandabschnitt einen Tragteil, der dem Messer zugeordnet ist, damit
er beim Trennvorgang den Klebebandabschnitt auffängt. Hieraus folgt wiederum, daß
der Tragteil federnd gelagert sein muß, da er sonst das
Messer verdeckte und den
Trennvorgang verhinderte.
-
Bezogen auf die Abzugsrichtung des Klebebandes, ist der genannte Tragteil
aber hinter dem Messer angeordnet. Er hält den abgetrennten Klebebandabschnitt nach
dem Abtrennen am einen Ende, ihn so dem Benutzer darbietend. Beim Gegenstand der
Erfindung dient der Anlegetisch einem anderen Zweck, er kommt mit dem abgetrennten
Klebebandabschnitt nicht mehr in Berührung, vielmehr hält er nach Beendigung des
Trennvorganges den Anfang des von der Vorratsrolle zulaufenden Klebebandes. Neben
diesen - mehr äußerlichen - Unterschieden in der Bauweise sind die verglichenen
Abroller auch grundlegend verschieden in der Wirkungsweise. Für den Abroller nach
der Erfindung ist es wesentlich, daß der vorgezogene und nunmehr abzutremlende Klebebandabschnitt
über den Anlagetisch abgewinkelt wird, woraus sich die oben angegebenen weiteren
Vorgänge entwickeln. Bei dem bekannten Abroller hingegen wird der abzutrennende
Klebebandabschuitt zwischen dem Tragteil und einer Zunge des Bedienungshebels oder
seines Griffes eingeklemmt und so an das Trennmesser herangeführt.
-
Bei einem anderen vorveröffentlichten Abroller ist ein Teil vorhanden,
»Drucksteg« genannt, den man bei einer ersten Betrachtung dem Anlegetisch des Abrollers
nach der Erfindung gleichsetzen könnte.
-
Der betreffende Teil ist jedoch zum Messer nicht beweglich und ferner
nicht quer, sondern parallel zur Abzugsrichtung des Klebebandes verschiebbar, allein
zu dem Zweck, einen Islebebandabschnitt von der doppelten Länge eines bestimmten
Anfangs abschnittes ablängen zu können. Beim Trennvorgang wird das - hierbei mit
dem Drucksteg feststehende - Messer in der altbekannten Weise benutzt, weswegen
anzunehmen ist, daß es ein übliches, gezahntes Einstichmesser ist und eine gezahnte
Trennlinie ergibt.
-
Demgegenüber weist der Gegenstand der Erfindung die oben angegebenen
Besonderheiten und Vorteile auf.
-
Die Zeichnung veranschaulicht einige Ausführungsbeispiele; es zeigt
Fig. 1 das erste Ausführungsbeispiel in Gestalt eines Tischabrollers, Fig. 2 eine
Vorderansicht des Abrollers nach Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III
der Fig. 2, Fig. 4 und 5 je eine Vorderansicht bei verschiedenen Stellungen des
Anlegetisches, Fig. 6 in schematischer Teildarstellung eine abgewandelte Ausführung
für die Lagerung des Anlegetisches, Fig. 7 in schematischer Teildarstellung eine
Ausfiihrung, bei der der Anlegetisch und das zugehörige Messer beweglich gelagert
sind, Fig. 8 in Vorderansicht ein Ausführungsbeispiel, bei dem - gemäß dem abgewandelten
Lösungsweg -der Auflegetisch und das Messer feststehend angeordnet sind, Fig. 9
eine Teildarstellung der Ausführung nach Fig. s in Seitenansicht, Fig. 10 in Vorderansicht
eine Ausführung, die im wesentlichen der Fig. 8 und 9 entspricht, aber ihr gegenüber
in Einzelheiten abgewandelt ist, Fig. 11 ein weiteres Ausführungsbeispiel, und zwar
in schaubildlicher Darstellung des Anlegetisches und des zugehörigen Messers, Fig.
12 ein Ausführungsbeispiel, das dem nach Fig. 8 und 9 entspricht, jedoch diesem
gegenüber eine spiegelbildliche Anordnung des Messers und des Schutz- und Leitfingers
aufweist, Fig. 13 eine Ausführung, bei der der Anlegetisch in einer zur Lotrechten
schrägen Richtung beweglich geführt ist, Fig. 14 ein Ausführungsbeispiel, das im
wesentlichen dem nach Fig. 7 entspricht, bei dem jedoch das Messer außer der Bewegung
in der Lotrechten auch eine Bewegung quer dazu ausführt.
-
Der Abroller nach den Fig. 1 bis 5 zeigt hinsichtlich seines - allgemeinen
Aufbaus (Teile 1 bis 6) die übliche Bauweise. Der Grundkörper 1 besitzt eine Vertiefung
oder eine Kammer zur Aufnahme der Klebebandrolle 2. Diese ist mit ihrem aus Pappe
od. dgl, bestehenden Spulenring 3 auf den leicht konischen und mit Außenrippen versehenen
nabenförmigen Aufnahmekörper 4 aufgeschoben, der seinerseits auf einer Achse sitzt.
Diese hat ihre Lager am Ende der Nuten 6, die sich auf den Innenseiten der Vertiefung
oder Aufnahmekammer des Grundkörpers 1 befinden. Die Achse hält sich demgemäß durch
ihr Eigengewicht und das Gewicht der von ihr getragenen Teile 4, 3, 2 in ihren Lagern,
kann aber zum Auswechseln der Klebebandrolle 2 ohne weiteres aus ihren Lagern über
die Nuten 6 herausgehoben werden.
-
Am anderen Ende ist am Grundkörper 1 eine steile Stirnwand gebildet,
an ihr ist der Anlegetisch 7 gelagert. Er ist im Ausführungsbeispiel leicht gegen
die Waagerechtebene geneigt (s. Fig. 3) und geht in einen lotrechten Führungsansatz
8 über, der unten wieder nach oben abgebogen ist und somit eine Kulisse für das
Messer 9 bildet. Der Anlegetisch 7 mit dem Führungsansatz 8 kann aus Blech, z. B.
Stahlblech, hergestellt sein. Er ist zwischen der Stirnwand des Grundkörpers 1 und
einer Deckplatte 10 geführt. Diese ist an den Seiten zweimal abgewinkelt und mit
den so gebildeten Flanschen mit dem Grundkörper 1 verbunden, vorzugsweise lösbar,
z. B. mit Hilfe von
Schrauben, wie das aus Fig. 1 ersichtlich ist. Der Auflegetisch
7 mit dem Führungsansatz 8 kann sich also in lotrechter oder im wesentlichen lotrechter
Richtung, bezogen auf die zeichnerische Darstellung, bewegen. Die Teile sind möglichst
gut geführt, damit sie leicht beweglich sind.
-
In eine Nische 11 des Grundkörpers 1 ist eine Rückstellfeder 12 eingesetzt,
sie stützt sich einerseits am Boden der Nische 11 und andererseits an einem in die
Nische 11 hineingreifenden Daumen 13 des Führungsansatzes 8 ab. Der Daumen 13 kann
durch einen aus dem Teil 8 herausgebogenen Blechlappen gebildet sein.
-
Der lotrechte Führungsansatz 8 hat an der vorderen Wand und ebenso
an der hinteren Wand seitliche Ausnehmungen 14, wie man aus Fig. 2 ersieht. Hierdurch
ist Platz geschaffen für zwei Aufnahmestifte 15, die in die Stirnwand des Grundkörpers
1 eingesetzt sind und das Messer 9 aufnehmen und halten.
-
Für dieses Messer ist im Ausführungsbeispiel eine Rasierklinge, und
zwar eine sogenannte Dreiloch-Rasierklinge, verwendet. Mit den beiden äußeren Löchern
ist die Klinge auf die genannten Zapfen 15 aufgesetzt. Sie ist durch den kulissenartigen
Führungsansatz 8 auf den Stiften 15 gehalten, d. h. daran gehindert, daß sie von
den Stiften 15 nach vorn herabgleitet. Der Führungsansatz 8 ist wiederum gehalten
durch die Deckplatte 10. Es sind so gleichsam zwei Kulissenführungen gebildet, einmal
durch die Stirnwand des Grundkörpers 1 und die Deckplatte 10 für den Führungsansatz
8 und zum anderen durch diesen für das Messer 9. Zum Einsetzen oder Auswechseln
der Teile wird die Deckplatte 10 gelöst und das Messer 9 in die Kulisse des Führungsansatzes
8 eingelegt. Alsdann werden die Teile in die dargestellte Lage gebracht und durch
Aufbringen der Deckplatte 10 gesichert.
-
Der Teil 7 ist als Anlegetisch bezeichnet, weil er einmal dazu dient,
das Klebeband an das Messer 9 heranzuführen, zum anderen aber auch, weil nach dem
einzelnen Benutzungsfall der jeweilige Klebebandanfang gegen den Anlagetisch 7 angelegt
ist und damit von ihm gehalten wird, falls es sich um ein Selbstklebeband handelt,
wie es in der Regel der Fall sein wird. Das Klebeband bzw. der jeweilige Klebeband
anfang ist so bereit für den nächsten Benutzungsfall.
-
Die Benutzungs- bzw. Wirkungsweise des Abrollers ist folgende: Soll
ein Klebebandabschnitt bestimmter Länge abgetrennt werden, so wird der an den Anlagetisch
7 angelegte Klebebandanfang mit der Hand gelöst und erfaßt, ein wenig angehoben,
und es wird dann durch Ziehen am Klebeband 2' der gewünschte Klebebandabschnitt,
gemessen vom Anfang bis zur vorderen Kante des Anlegetisches 7 bzw. bis zum Messer
9, abgerollt. Darauf wird das Klebeband, ohne es loszulassen, also mit der gleichen
Hand über den Anlegetisch 7 abgewinkelt. Mit der gerade über dem Anlegetisch 7 befindlichen
Zone legt sich das Klebeband gegen ihn an und haftet an ihm infolge seiner Klebwirkung.
Wird das Klebeband weiter abgewinkelt und angezogen, so weicht der Auflegetisch
7 unter dem auf ihn ausgeiibten Zug gegen die Wirkung der Rückstellfeder 12 zurück.
Dadurch taucht das an sich feststehende Messer9 - betrachtet als Relativbewegung
der zusammenwirkenden Teile - empor und vollführt damit den Trennschnitt. Der neue
Klebebandanfang ist hiermit zugleich gegen den Anlegetisch 7 angelegt. Die Teile
kehren hierauf in ihre Ruhestellung gemäß den Fig. 1 und 3 zurück.
-
Es empfiehlt sich, insbesondere bei Verarbeitung breiterer Klebebänder,
die Schneide des Messers 9 schräg zur Bewegungsrichtung des Anlegetisches 7 zu stellen,
z. B. etwa um 300, wie das aus den Fig. 2 bis 5 zu entnehmen ist. Eine derartige
Schrägstellung ist an sich bei Schneidvorrichtungen bekannt. Man erhält so gleichsam
einen ziehenden Schnitt. Das ist insbesondere dann wichtig, wenn es sich um sehr
breite Bänder handelt. Verliefe die Schneide des Messers unter einem Winkel von
900 zur Bewegungsrichtung des Anlegetisches 7, so käme die Schneide auf ihrer ganzen
Länge im gleichen Zeitpunkt mit dem Klebeband in Berührung, was zur Durchführung
des Schneidvorganges einen erheblichen Kraftaufwand erfordern würde. Die Verhältnisse
werden somit wesentlich günstiger, wenn die Schneide, wie dargestellt, schräg verläuft.
Es taucht alsdann das Messer, bezogen auf die Querrichtung bzw. auf die Breite des
Klebebandes, nur allmählich auf. Fig. 4 zeigt eine solche Zwischenstellung, in der
das Messer 9 erst teilweise emporgetaucht ist. Fig. 5 zeigt eine Stellung, in der
das Messer 9 bereits vollständig oder fast vollständig emporgetaucht ist.
-
Damit das abgerollte Klebeband 2' über den Anlegetisch 7 scharf abgewinkelt
werden kann, geht dieser vorn fast rechtwinklig in den Führungsansatz 8 über. Bei
der dargestellten Ausführung, bei der der Führungsansatz 8 eine das Messer 9 umgreifende
Kulisse bildet, empfiehlt es sich, die obere Kante der Vorderwand des Führungsansatzes
zu einer Schneide 16 anzuschärfen, wie das insbesondere aus Fig. 3 zu ersehen ist.
Diese Schneide 16 liegt in Wirklichkeit dem Anlegetisch 7 näher, als es aus der
Zeichnung zu ersehen ist, da in dieser der besseren zeichnerischen Darstellung halber
größere Abstände gewählt werden mußten.
-
Statt der Gleitführung, die bei der Ausführung nach Fig. 1 bis 5
für den Anlegetisch 7 bzw. seinen Führungsansatz 8 gewählt ist, kann man auch andere
Lagerungen verwenden. Bei der Bauweise nach Fig. 6 ist an dem schematisch dargestellten
Stirnende des Grundkörpers 1 der hier mit 27 bezeichnete Anlegetisch schwenkbar
gelagert, und zwar mit Hilfe eines oder mehrerer angeformter oder angesetzter Lagerarme
28 und der Achse 29. Die Rückstellfeder ist bei 30 angedeutet, das feststehende
Messer bei 31. Der Anlegetisch 27 ist, um das Messer 31 verdeckt anordnen zu können,
wieder mit einem kulissenartigen Ansatz 32 versehen. Hinsichtlich der sonstigen
Ausführung und Gestaltung gilt sinngemäß das zur Ausführung nach Fig. 1 bis 5 Gesagte.
-
Fig. 7 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem auch das Messer beweglich
angeordnet ist, so daß mit dem Zurückweichen des Anlegetisches eine Bewegung des
Messer in die Arbeitsstellung verknüpft ist. An dem einen Stirnende des Grundkörpers
1, der im übrigen der Ausführung nach Fig. 1 entsprechen kann, ist wieder der hier
mit 37 bezeichnete Anlegetisch schwenkbar gelagert, und zwar mit Hilfe des oder
der Lagerarme38 und der mit dem Grundkörper 1 verbundenen Achse 39. Die Rückstellfeder
ist bei 40 angedeutet. Das Messer 41 ist verschiebbar geführt und über einen am
Grundkörper 1 gelagerten Doppelhebel 42 und einen Lenker 43 mit dem Anlegetisch
37 gekuppelt, derart, daß beim Schneidvorgang der Anlegetisch 37 einerseits und
das Messer 41 andererseits gegenläufige Bewegungen ausführen. Ein am Grundkörper
1 befestigtes Stirnblech 44, das oben zu einer Schneide zugeschliffen sein kann,
verdeckt das Messer 41 in seiner Ruhestellung und bietet zugleich oben
eine scharfe
Kante dar zum Abwinkeln des Selbstklebebandes für den Trennvorgang.
-
Dadurch, daß das Messer 9 bzw. 31 bzw. 41 in der Ruhestellung der
Teile verdeckt ist, wird die Gefahr, daß man sich an dem Messer verletzen könnte,
beseitigt oder doch hinreichend gemindert. Sind hierfür andere Vorkehrungen getroffen,
so kann das Abdeckblech od. dgl. fortgelassen werden.
-
Es hat sich gezeigt, daß der Trennvorgang begünstigt oder sogar teilweise
bewirkt wird durch die scharfe Abwinklungskante an dem Anlegetisch. Dies führt zu
den Ausführungen nach den Fig. 8 bis 11.
-
Bei diesen steht der Anlegetisch fest. Das ebenfalls feststehende
Messer schneidet den Klebestreifen 2' nur an bzw. ein, das übrige besorgt die scharfe
Abwinklungskante des Anlegetisches, ähnlich wie man nach einer geläufigen Erfahrung
Zeichenpapier an der scharfen Kante eines Lineals oder Tisches mit gerader Trennlinie
abreißen kann.
-
Bei der Ausführung nach Fig. 8 und 9 ist der Anlegetisch des Abrollers
bei 50 an der hochgezogenen Stirnwand des Grundkörpers 1 gebildet. Dieser Stirnwand
ist ein schrägstehendes Messer 51, das z. B. wieder eine Rasierklinge sein kann,
so vorgesetzt, daß es nur auf einem Teil der Breite des Anlegetisches 50 über die
mit 52 bezeichnete Abwinklungskante des Anlegetisches 50 übersteht. Um zu verhüten,
daß der Benutzer versehentlich seine Hand auf die freie Schneide des Messer 51 legt,
ist der Grundkörper 1 mit einem Finger 53 von der aus Fig. 8 und 9 zu ersehenden
Gestalt und Lage ausgerüstet. Im Profil ist der Finger 53 auf der Unterseite abgerundet,
etwa nach einem Halbkreisbogen. Er kann so als Leitfinger mitbenutzt werden, unter
dem hindurch das Klebeband 2', sich mit der klebstofffreien Oberseite an ihm führend,
abgezogen wird. Sobald die gewünschte Länge abgezogen ist, wird das Klebeband2'
mit der gleichen Hand, die es bis dahin gehalten und abgezogen hat, nach unten bewegt
und über den Anlegetisch 50 abgewinkelt und weiterhin unter Zug gehalten. Dies hat
zur Folge, daß das Klebeband durch den überstehenden Teil des Messers 51 am Rand
eingeschnitten wird. Die dadurch begonnene Trennlinie setzt sich dann fort, indem
das Klebeband 2' auf der verbliebenen Breite an der scharfen Abwinklungskante 52
des Anlegetisches 50 abgerissen wird. Der Trennvorgang vollzieht sich wieder nach
Art eines ziehenden Schnittes; der durch das Messer 51 am Rand bewirkte Einschnitt
setzt sich laufend längs der Abwinklungskante 52 des Anlegetisches 50 fort.
-
Der Finger 53 kann, sofern er im wesentlichen nur gegen eine Verletzung
durch das Messer 51 schützen soll, auch kürzer gehalten werden, wie das in Fig.
10 bei 53a <i gezeigt ist. Hinsichtlich des Anlegetisches 50 und des Messers
51 stimmt die Ausführung nach Fig. 10 mit der nach Fig. 8 und 9 überein. Hier ist
noch nachzuholen, daß das Messer 51 durch eine Deckplatte 55 und Schrauben 56 gehalten
sein kann.
-
Im allgemeinen ist es erwünscht, einen Abroller so auszubilden, daß
er Klebebänder verschiedener Breite verarbeiten kann, z. B. im Bereich von 7 bis
35 mm.
-
Wird ein schmales Klebeband verarbeitet, so ist es bei den Ausführungen
nach Fig. 8 bis 10 notwendig, darauf zu achten, daß das Klebeband - bezogen auf
die Vorderansicht nach Fig. 8 und 10 - mit der einen Kante rechts anliegt, damit
es sich für den Trennvorgang im Bereich des Messer 51 befindet. Um dies zu erleichtern
bzw. selbsttätig zu erzwingen, kann, wie in Fig. 10 angedeutet ist, ein Schieber
57 als Randeinsteller vorgesehen werden, der sich an dem
Grundkörper
1 bzw. an einer entsprechenden Schiene od. dgl. des Grundkörpers 1 führt und mit
dessen Hilfe der Durchgang am Anlegetisch 50 auf die Breite des jeweils zu verarbeitenden
Klebebandes eingestellt werden kann. In Verbindung hiermit ist dafür zu sorgen,
daß die Klebebandrolle2 (vgl. Fig.1) stets auf der einen Seite der Aufnahmevertiefung
oder Aufnahmekammer - mit dem normalen Spiel - die Endlage einnimmt.
-
Der Finger 53 bzw. 53a kann als Schutz- und/oder Leitfinger auch
bei den Ausführungen nach Fig. 1 bis 7 und 11 vorgesehen werden.
-
Fig. 11 zeigt eine Ausführung, bei der der Anlegetisch 60 mit der
Abwinklungskante 61 unmittelbar mit dem Messer 62, das wieder als Einschneidmesser
dient, ausgerüstet ist. Der Darstellung liegt die Annahme zugrunde, daß der Anlegetisch
60 aus Stahlblech oder einem sonstigen schnitthaltigen Material besteht und das
Messer 62 nach entsprechendem Einschneiden der Vorderwand aus der Fläche des benutzten
Bleches herausgebogen und oben zu einer Schneide angeschliffen ist. Die Schneide
geht am einen Ende unmittelbar in die Abwinklungskante 61 über.
-
Der Anlegetisch 60 mit zugehörigem Messer 62 kann auswechselbar eingerichtet
sein. Es wird hierzu die Stirnwand des Grundkörpers 1 (vgl. Fig.1) so ausgebildet,
daß auf sie der in Fig. 11 gezeigte Teil seitlich oder von oben aufgeschoben werden
kann. Er hält sich durch seine eigene Federwirkung und läßt sich leicht auswechseln,
wenn das Messer 62 beschädigt oder stumpf geworden ist.
-
Bei den bisher beschriebenen Ausführungen befindet sich das Messer
oder der zunächst emportauchende Teil des Messers auf der rechten Seite, wenn man
den Abroller so betrachtet, daß die Klebebandrolle hinter dem Anlegetisch und dem
zugehörigen Messer liegt. Für die weitere Betrachtung- sei Fig. 8 herausgegriffen,
die ebenfalls davon ausgeht, daß das von der Rolle abgewickelte Klebeband 2' von
hinten an den Auflegetisch 50 und das Messer 51 vorgezogen wird, was auch aus der
zugehörigen Fig. 9 (s. den eingezeichneten Pfeil) hervorgeht. Wird das Klebeband,
wie es in der Regel der Fall ist, mit der rechten Hand abgezogen und zwischen Zeigefinger
oder Mittelfinger und dem Daumen - dieser auf der obenliegenden Seite des Klebebandes
- gefaßt, so nimmt das Klebeband bei der natürlichen Handstellung eine Lage ein,
in der es in seiner Ouerrich tung aus der Waagerechten gekantet ist, mit dem linken
Rand (in Fig. 8 gesehen) nach unten und dem rechten Rand nach oben. Will man diesen
Umstand, was vorteilhaft ist, mit berücksichtigen, so empfiehlt es sich, gegenüber
den Anordnungen nach den Fig. 1 bis 11 eine spiegelbildliche Lage des Messers und
der hinsichtlich dieses Punktes mit ihm zusammenarbeitenden Teile zu wählen.
-
Fig. 12 zeigt ein Ausführungsbeispiel dieser Art.
-
Es stimmt mit dem nach Fig. 8 und 9 überein, jedoch mit dem Unterschied,
daß das hier mit 51' bezeichnete Messer und der zugehörige Schutz- und Leitfinger
53' eine Lage einnehmen, die spiegelbildlich ist zu der Anordnung der betreffenden
Teile bei der Ausführung nach Fig. 8 und 9.
-
Bezogen auf Fig. 12 läuft das vqn der Klebebandrolle abrollende Klebeband
von hinten dem Messer 51' und dem Finger 53' zu, im Bereich dieser Teile - unter
der obigen Voraussetzung - in seiner Querrichtung entgegen dem Uhrzeigersinn aus
der Waagerechten gekantet. Hat man die gewünschte Länge des
Klebebandes abgezogen
und führt man es nunmehr zur Durchführung des Trennvorganges gegen den Anlegetisch
50', so kommt zunächst der linke Rand des Klebebandes in Berührung mit den der Abwärtsbewegung
entgegenstehenden Teilen, das ist hier der vorstehende linke Teil des Messers 51'.
Es wird so das Klebeband am linken Rand besonders gut eingeschnitten, das iibrige
vollzieht sich, wie oben zur Ausführung nach Fig. 8 und 9 angegeben.
-
Fig. 12 erläutert allgemein den Grundgedanken, er kann entsprechend
auch bei den übrigen Ausführungen verwirklicht werden.
-
Wird das Klebeband, wie es insbesondere Linkshänder tun werden, mit
der linken Hand zwischen Daumen und Zeigefinger oder Mittelfinger gefaßt, so ist
das Klebeband im Bereich des Anlegetisches und des zugehörigen Messers in seiner
Querrichtung im entgegengesetzten Sinne gekantet, so daß sich also der rechte Rand
unten und der linke Rand des Klebebandes oben befinden. Für eine solche Benutzungsweise
wird in der Regel die Anordnung des Messers und der zugehörigen Teile entsprechend
den Darstellungen nach Fig. 1 bis 11 vorzuziehen sein. Will man beide Möglichkeiten
berücksichtigen, so wird das Gerät verstellbar eingerichtet, indem z. B. das Messer
und der etwaige Schutz- und Leitfinger zwischen zwei zueinander spiegelbildlichen
Lagen verstellbar angeordnet werden. Statt dessen oder zusätzlich kann man auch
auswechselbare Schneidköpfe vorsehen, die vorzugsweise die gesamte Trennvorrichtung
umfassen und in zwei Typen bereitgehalten werden. Diese unterscheiden sich dann
darin, daß das Messer und die hier in Betracht kommenden etwaigen weiteren Teile
spiegelbildlich zueinander angeordnet sind.
-
In der Technik wird bei Schneidvorrichtungen seit jeher ein »ziehender«
Schnitt angestrebt. Ein solcher Schnitt wird zum Teil bereits durch die oben angegebenen
Anordnungen - zumindest der Wirkungsweise nach - erreicht. Er kann aber auch dadurch
erzielt oder gesteigert werden, daß der beweglich geführte Anlegetisch und/oder
das beweglich geführte Messer außer der Bewegung in der Lotrechten auch eine Bewegung
quer zur Lotrechten vollführen.
-
Bei der Ausführung nach Fig. 1 bis 5 läßt sich das z. B. dadurch
erreichen, daß gemäß Fig. 13 der hier mit 8' bezeichnete Führungsansatz des Anlegetisches
7' schräg zur Lotrechten geführt wird, was bedeutet, daß in der Zeichenebene der
Fig. 13 der Führungsansatz 8' zum Anlegetisch 7' schräg verläuft und daß die Deckplatte10'
eine entsprechende Führung darbietet, die also gemäß Fig. 13 in der Zeichenebene
zur Lotrechten geneigt ist.
-
Bei der Ausführung nach Fig. 1 bis 5 und der nach Fig. 13 kann nach
den oben erläuterten Gesichtspunktendas Messer, falls seine Schneide schräg zur
Waagerechten verläuft, im einen oder anderen Drehsinne gegen die Waagerechte gedreht
sein. Wenn jedoch die Führung des Anlegetisches 7 bzw. 7' und die Rückstellfeder
12 so beschaffen sind, daß sich das Klebeband bei der Durchführung des Trennvorganges
ganz oder auf dem größten Teil seiner Breite gegen den Anlegetisch 7 anlegt, bevor
dieser zurückweicht und damit das Messer 9 bzw. 9' emportaucht, wird es im allgemeinen
gleichgültig sein, in welchem Drehsinne das Messer mit seiner Schneide gegen die
Waagerechte gekantet ist.
-
Um während des Trennvorganges dem Messer - im Sinne eines ziehenden
Schnittes - eine Querbewegung zu geben, bestehen die verschiedensten Möglichkeiten.
Da es nur auf die Relativbewegung
der zusammenarbeitenden Teile
ankommt, kann, wie durch Fig. 13 erläutert, eine zusätzliche Querbewegung des Anlegetisches
7' vorgesehen werden. Es ist auch möglich, dem Messer für sich - allein oder zusätzlich
- eine Ouerbewegung zu erteilen. Hierfür zeigt Fig. 14 ein Ausführungsbeispiel.
-
Die Ausführung nach Fig. 14 ist eine Abwandlung der Ausführung nach
Fig. 7. Für die einander entsprechenden Teile sind in den Fig. 7 und 14 die gleichen
Bezugszeichen benutzt, jedoch unter Hinzufügung eines Indexstriches zu den entsprechenden
Bezugszeichen der Fig. 14. Das Messer 41' ist an zwei Parallellenker 70 und 71 angelenkt,
die ihrerseits an gerätefesten Zapfen gelagert sind. Am unteren Rand besitzt das
Messer 41' eine Kulisse 72. In diese greift ein Winkelhebel 42' ein, der dem Winkelhebel
42 der Fig. 7 entspricht, jedoch mit dem Unterschied, daß er mit einem freien Ende
in die Kulisse 42 eingreift.
-
Wird der Anlegetisch 37' durch das über ihn abgewinkelte Selbstklebeband
nach unten gezogen, so wird das Messer 41' über das mit dem Anlegetisch 37' gekuppelte
Hebelgestänge, das den Winkelhebel 42' umfaßt, nach oben bewegt, hierbei zugleich
infolge seiner Verbindung mit den Parallellenkern 70 und 71 eine Querbewegung ausführend,
im Sinne eines ziehenden Schnittes, der durch die Schrägstellung der Schneide des
Messers 41' noch begünstigt wird.
-
Die Schneide des Messers kann auch parallel zum Anlegetisch verlaufen,
insbesondere bei Anordnungen entsprechend den Fig. 13 und 14. Im allgemeinen ist
jedoch eine Schrägstellung der Schneide vorzuziehen.
-
Betrachtet man die Ausführung nach Fig. 14, so ersieht man, daß -
bei waagerechter wie auch bei schräger Stellung der Messerschneide - das Messer
z. B. auch ein Sägemesser oder ein sogenanntes Wellenschnittmesser sein könnte.
Auch dann ergibt sich eine gerade Schnittlinie. Wenn oben und in den Ansprüchen
von Geradschnittmesser gesprochen ist, so wird damit zum Ausdruck gebracht, daß
das Messer - infolge der Ausbildung seiner Schneide und/oder seiner Anordnung und/oder
des gewählten Antriebes und der gewählten Relativbewegung - eine gerade Schnittlinie
ergibt, im Gegensatz zu der gezackten Schnittlinie bei der Verwendung gezahnter
Einstichmesser in der bekannten Anordnung.
-
In Fig. 1 ist ein Abroller gezeigt, der vorzugsweise als Tischgerät
oder auch als Wandgerät gedacht ist.
-
Die Trennvorrichtung nach der Erfindung ist aber nicht nur bei den
vorgenannten Abrollern verwendbar, sie kann mit Vorteil auch bei sonstigen Abrollern
benutzt werden, z. B. bei sogenannten Handabrollern, die etwa ganz oder teilweise
aus Kunststoff in Flachdosenform oder aus Pappe hergestellt sind. Die Trennvorrichtung,
insbesondere die nach Fig. 11, läßt sich auch als Aufsteckteil ausbilden, z. B.
zur Verwendung bei Schachteln, die als Verpackung für Klebebandrollen und zugleich
zum Abrollen der eingelegten Klebebandrolle dienen.
-
Die Ausführung nach Fig. 1 bis 5 kann dahin abgewandelt werden, daß
der Anlegetisch bei dem Trennvorgang nur ein wenig zurückweicht und dementsprechend
das Messer nur zum Teil auftaucht.
-
Alsdann ergibt sich eine Wirkungsweise, die im wesentlichen mit der
der Ausführungen nach Fig. 8 bis 11 übereinstimmt. Jedoch wäre in der Ruhestellung
der Teile das Messer versenkt.
-
Der Abroller nach der Erfindung ist vor allem für Selbstklebebänder
bestimmt. Er ist jedoch auch für Klebebänder mit Heißklebstoff oder mit wasserlöslichem
Klebstoff verwendbar. Alsdann wird im
Bereich des Anlegetisches ein Heizkopf bzw.
eine Befeuchtungseinrichtung angebracht. Diese können ihrerseits - hinsichtlich
des Wirksamwerdens - in Abhängigkeit vor dem Anlegen des Klebebandes an den Anlegetisch
und/oder von der Bewegung des Anlegetisches gebracht werden.
-
PATENTANSPROCHE: 1. Klebeband-Abroller mit Anlegetisch und geradlinig
trennender Schneidvorrichtung, gekennzeichnet durch die Vereinigung folgender Merkmale:
a) daß der Anlegetisch (7; 27; 37) in an sich bekannter Weise senkrecht zu seiner
Anlegefläche federnd gelagert und ihm ein in der Ruhestellung der Teile versenktes
Geradschnittmesser (9; 31; 41) zugeordnet ist, vorzugsweise mit schräg zur Bewegungsrichtung
des Anlegetisches verlaufender Schneide, b) daß der Anlegetisch (7; 27; 37), bezogen
auf die Abzugsrichtung des Klebebandes (2'), vor der Schneidvorrichtung liegt und
im übrigen die Anordnung so getroffen ist, daß beim Abwinkeln des vorgezogenen und
darauf abzutrennenden Klebebandabschuittes (2') über den Anlegetisch dieser federnd
zurückweicht, das dadurch emportauchende Messer (9; 31; 41) den Trennschnitt vollführt,
hiermit den abgetrennten Klebebandabschnitt freigebend, während der Anfang des von
der Vorratsrolle (2) zulaufenden Klebebandes (2') am Anlegetisch angeklebt ist und
damit zur nächsten Benutzung des Abrollers in stets gleicher Lage dargeboten wird.