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Rutsche zum Abwärtsfördern von Kohle und Mineralien Es ist bekannt
und im Bergbau vielfach gebräuchlich, zur Abwärtsförderung von Kohle und anderen
Mineralien, vor allen Dingen in Gewinnungsbetrieben, eine Rutsche aus Stahlblech
zu verwenden, falls der Neigungswinkel nicht groß genug ist, um das Fördergut unmittelbar.-auf
deB . Liegenden abgleiten zu lassen. Die Einsatzmöglichkeit derartiger Rinnen ist
jedoch beschränkt, weil bei stärkerer Neigung das Fördergut innerhalb der Rinne
eine Geschwindigkeit erreicht; die die am Stoß arbeitenden - Bergleute unmittelbar
und durch Beschädigung des Ausbaus gefährdet. In derartigen Fällen genügt vielfach
der Einbau einer umlaufenden Stauscheibenkette, um eine ausreichende Abbremsung
des Förderguts zu bewirken. Bei sfärkerem oder starkem Einfallen versagt aber auch
die Stauscheibenkette. Ein Stauscheibenförderer hat zudem den Nachteil, daß das
Umlegen einige Schwierigkeiten bereitet und verhältnismäßig zeitraubend ist, da
die Stauscheibenkette ausgezogen werden muß. Außerdem haben die umlaufenden Teile
einen verhältnismäßig hohen Verschleiß zur Folge.
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Es ist auch bereits eine Rutschenförderung mit feststehenden Rutschen
für über 30° geneigte Grubenräume bekannt, die sich durch gleichzeitige Anwendung
von muldenförmigem Rutschenquerschnitt, von großer Rutschenbreite und von abwechselnd
in jeder Rutschenhälfte angebrachten, zur Verminderung der Gleitgeschwindigkeit
dienenden Leitkörpern auszeichnet.
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Bei dieser Rutsche ragen indessen die einzelnen Prallfiächen in voller
Höhe über die Mitte der Rutsche hinaus. Jedes Kohlestück muß sich daher zwischen
der freien Stirnkante jeder einzelnen Prallfläche und der gegenüberliegenden Seite
der Rutsche hindurchzwängen.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Rutsche zum Abwärtsfördern von
Kohle und Mineralien, die in bekannter Weise aus einer ruhenden Rinne mit muldenförmigem
Querschnitt besteht, in der zur Verringerung der Gleitgeschwindigkeit in der Förderrichtung
hintereinander abwechselnd an der einen und anderen Seite schräg zur Förderrichtung
liegende Leitschaufeln angebracht sind, die das Gut in Form einer Schlangenlinie
abwärts gleiten lassen. Das Neue besteht dabei darin, daß jede der Leitschaufeln,
beginnend an der Rinnenwand, etwa auf ein Viertel der Rinnenbreite bis zu ihrer
vollen Höhe, also etwa bis zur Oberkante der Rinne aufragt, während sie auf dem
übrigen, zur Mitte der Rinne gekehrten Teil ihrer Länge schräg bis bogenförmig abfällt.
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Bei dieser Ausbildung der Leitschaufeln können praktisch noch Kohlenstücke
gefördert werden, die eine Breite von nahezu drei Viertel der Rinne haben.
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Ein solches Kohlenstück wird bei seiner pendelnden
Abwärtsbewegung
mit Sicherheit von jeder Schaufel erfaßt. Auf dem schräg abfallenden Teil der Schaufel
kann es über diese hinwegrollen. Das hat gleichzeitig -eine Umleiikung zur gegenüberliegenden
Rinnenseite -zur Folge. Es ist also der am höchsten aufragende Teil der nächsten
Schaufel, der das grobe Kohlenstück auffängt, um es seinerseits wieder zur Mitte
und zur gegenüberliegenden Rinnehseite herüberzulenken.
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Daß auch Stücke mittlerer Größe in ähnlicher Weise in einer Schlangenlinie
abwärts fließen, ist auf Grund des vorher Gesagten verständlich. Wichtig ist aber,
daß auch das feinere Gut nicht frei durchschießen kann, selbst wenn die rechten
und linken Leitschaufeln beide nicht ganz bis an die Rutschenmitte herangeführt
sind.
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Gerät dieses Feingut einmal in eine schlingerndeBewegung, so behält
es diese bis zum Rutschenauslauf bei. Die Einleitung der Schwingbewegung wird aber
praktisch schon dadurch bewirkt, daß das Gut durch irgendwelche seitlich angeordnete
Einläufe in die Rutsche eintritt. Dabei schließt es selbstverständlich infolge seiner
Geschwindigkeit zunächst über die Rutschenmitte hinaus. Aber auch wenn das Feingut
gelegentlich von oben her gleich in die Mitte der Rutsche eingeführt würde, so müßte
es notwendig alsbald auf irgendwelche gröberen Stücke treffen. Bei dem Versuch,
diese stärker abgebremsten groben Stücke auf der einen oder anderen Seite zu umgehen,
begänne dann die schlangenlinienförmige Bewegung.
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In einer Förderrutsche gemäß der Erfindung bewegt sich bei nicht
zu starkem Gefälle das Fördergut in einer etwa sinusförmigen Bahn abwärts. Dabei
wird das Gut durch die einander folgenden Leitschaufeln jeweils so abgelenkt, daß
es an der gegenüberliegenden Schmalseite der Mulde etwas ansteigt und dann sogleich
darauf wieder schräg nach unten zurückgleitet
Bei der Umlenkbewegung
wird das Fördergut durch Fliehkräfte fester gegen die Rinnenwand gedrückt. Dadurch
wird die Reibung vergrößert und die Fördergeschwindigkeit verringert.
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Bei stärkerem Einfallen wird das Fördergut bei der Umlenkbewegung
so weit angehoben, daß bereits hierbei an der Schmalseite der Mulde eine Bewegungsumkehr
erfolgt. Ein Zurückgleiten an der Rinnenwand kann dann nicht mehr stattfinden. Das
Fördergut fällt dann, sobald seine Geschwindigkeit sich hinreichend verringert hat,
mehr oder weniger senkrecht auf den Rinnenboden zurück, worauf dann der geschilderte
Bewegungsrhythmus von neuem beginnt.
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Bei sehr starkem Einfallen kann die Bewegung des Fördergutes in eine
Spirale übergehen, deren Querschnitt dem Rinneuquerschnitt entspricht. In einem
solchen Falle muß die Rinne geschlossen sein. Da ein Teil der Leitschaufeln dem
Fördergut einen Rechtsdrall und der andere Teil der Leitschaufeln auf der gegenüberliegenden
Seite einen Linksdrall aufzwingen, wird schließlich der stärkere der beiden Förderströme
den schwächeren mit in seine Bahn zwingen.
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Auch dabei wird die Bewegungsgeschwindigkeit des Förderstroms in der
Längsrichtung der Rutsche weitgehend abgebremst.
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Um, wie oben angedeutet, die Rinne schließen zu können, wird in weiterer
Ausbildung der Erfindung ein Deckel vorgesehen, der der obenliegenden Längsöffnung
der Rutsche entspricht und der zweckmäßig das Rutschenprofil zu einem Rohr von etwa
elliptischem Querschnitt ergänzt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 einen Querschnitt durch die Rinne, Fig. 2 eine zugehörige Oberansicht,
Fig. 3 einen Querschnitt in größerem Maßstabe.
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Wie insbesondere in Fig. 1 und 3 zu erkennen ist, ist die Rinne 10
im Querschnitt etwa ellipsenförmig ausgebildet. Der mittlere Teil 11, auf welchem
vorwiegend die Abwärtsbewegung des Förderguts stattfindet, ist verhältnismäßig flach
gemuldet, während die Seitenteile 12 und 13 wesentlich stärker gekrümmt sind. Die
Oberseite ist offen, so daß sich eine verhältnismäßig breite Einfüllöffnungl4 ergibt.
Die freien Ränder 15 und 16, die die Öffnung 14 beiderseits begrenzen, haben jedoch
einen Abstand voneinander, der geringer ist als die größte Breite der Fördermulde.
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Die freien Ränder 15 und 16 sind somit schräg gegeneinander gerichtet,
wie insbesondere in Fig. 3 durch die in strichpunktierten Linien dargestellten Tangenten
17 und 18 erkennbar ist.
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Die Rinne ist abwechselnd mit schräg zur Förderrichtung verlaufenden
Leitschaufeln 19 bzw. 20 ver-
sehen, welche bis an die freien Längskanten 15 bzw.
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16 heranragen. Erfindungsgemäß sind die Leitschaufeln 19, 20 auf etwa
einem Viertel der Rinnenbreite, also auf der Strecke 21, durch eine waagerechte
Linie in ungefähr der Rinnenhöhe begrenzt. Alsdann fallen sie entlang einer bogenförmigen
Kante 22 bis zu ihrem Auslaufende 23 ab, welches jenseits der Muldenmitte liegt.
In Fig. 3 der Zeichnung ist noch durch punktierte Linien der bei 28 anliegende Deckel
24 angedeutet, durch welchen die Mulde 10 derart verschlossen werden kann, daß sich
ein Förderrohr elliptischen Querschnitts ergibt.
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In Fig. 2 ist an einem Schuß auf der rechten Seite noch ein Einlauf
29 angebracht, durch welchen bei entsprechendem Einsatz der Rutsche das Fördergut
gegebenenfalls selbsttätig eingetragen werden kann.
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Derartige Einläufe29 können einseitig oder seitig angebracht sein.
Auch kann in der Längsrichtung der Rutsche eine beliebige Anzahl Einläufe29 übereinander
angebracht sein.
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PATENTANSPROCHE: 1. Rutsche zum Abwärtsfördern von Kohle und Mineralien,
die aus einer ruhenden Rinne mit muldenförmigem Querschnitt besteht, in der zur
Verringerung der Gleitgeschwindigkeit in der Förderrichtung hintereinander abwechselnd
an der einen und anderen Seite schräg zur Förderrichtung verlaufende Leitschaufeln
angebracht sind, die das Gut in Form einer Schlangenlinie abwärts gleiten lassen,
dadurch gekennzeichnet, daß jede der Leitschaufeln (19, 20), beginnend an der Rinnenwand,
etwa auf ein Viertel der Rinnenbreite bis zu ihrer vollen Höhe, also etwa bis zur
Oberkante der Rinne (10) aufragt, während sie auf dem übrigen, zur Mitte der Rinne
(10) gekehrten Teil ihrer Länge schräg bis bogenförmig abfällt.