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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Aufgabevorrichtung zur Aufgabe von Fördergut auf ein Förderband, mit einer Schurre, auf die oberseitig das Fördergut aufgebbar ist und wobei die Schurre derart eingerichtet ist, dass das Fördergut von der Schurre auf das Förderband überführbar ist.
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STAND DER TECHNIK
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Die
DE 1 959 746 A1 offenbart eine Aufgabevorrichtung zur Aufgabe von Fördergut auf ein Förderband mit einer Schurre, die über ihre Förderlänge einen veränderlichen Querschnitt aufweist. Zunächst weist die Schurre im Aufgabebereich einen runden Querschnitt auf, der sich bis zur Austrittsseite in einen ovalen Querschnitt hin ändert.
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Aus der
DE 40 28 469 A1 geht eine Aufgabevorrichtung zur Aufgabe von Fördergut auf ein Förderband hervor, wobei das Förderband nach der Befüllung zu einem Förderschlauch geformt wird. Das Förderband soll dabei so vorgespannt sein, dass nach der U-förmigen Öffnung des Förderbandes dieses sich von selbst zu einem Förderschlauch formt. Das Fördergut wird mittels eines Trichters von der nach oben offenen Seite des U-förmigen Förderbandes eingegeben und anschließend wird das Förderband vollumfänglich zu einem Förderschlauch geschlossen.
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Ein Problem einer derartigen Materialaufgabe auf ein Förderband, das zu einem Förderschlauch geformt wird, liegt darin, dass das Fördergut kleine Materialteile und große Materialteile aufweist. Die großen Materialteile müssen dabei geeignet behandelt werden, sodass die Möglichkeit besteht, das Förderband zu einem Förderschlauch zu formen, ohne dass es zu Kollisionen des Förderbandes mit den großen Materialteilen kommt. Große Materialteile können dabei länglich ausgebildet sein, insbesondere wenn diese mit einem Kreiselbrecher bearbeitet wurden. Diese sogenannten „Fische“ sind länglich ausgebildete große Materialteile, die mit einer Hauptlängsrichtung Abmessungen erreichen können, die größer sind als der Durchmesser des geformten Förderschlauches.
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Zusätzlich führen große Materialteile zu erheblichen Belastungen des Förderbandes und der Bandführungseinrichtungen, sodass diese sogar Beschädigungen erfahren, wenn die großen Materialteile unmittelbar auf das Förderband gelangen. Eine möglichst geringe Belastung des Förderbandes ist jedoch wünschenswert.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Aufgabe der Erfindung ist die Verbesserung einer Aufgabevorrichtung zur Aufgabe von Fördergut auf ein Förderband, die so weitergebildet ist, dass die Belastung des Förderbandes durch aufgegebenes Material möglichst minimal ist. Weiterhin ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Förderanlage mit einer solchen Aufgabevorrichtung bereitzustellen und es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Förderanlage vorzuschlagen.
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Die Erfindung schließt die Lehre ein, dass über der Schurre beabstandet zueinander verlaufende Stangen angeordnet sind, auf die das Fördergut aufgebbar ist und dass mittels der Stangen kleine Materialteile des Fördergutes von großen Materialteilen des Fördergutes trennbar sind, indem die kleinen Materialteile zwischen den Stangen hindurch zuerst in die Schurre gelangen und die großen Materialteile auf den Stangen in einer Hauptlängsrichtung der großen Materialteile ausrichtbar sind und anschließend in die Schurre gelangen, sodass kleine Materialteile unten und große Materialteile oben angeordnet sind.
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Im Sinne der Erfindung sind die Stangen über der Schurre beabstandet zueinander angeordnet, wobei die Schurre den Führungskörper beschreibt, in dem das Fördergut geführt wird. Die Anordnung der Stangen über der Schurre bedeutet dabei, dass diese von Seitenwänden oder einer Hinterwand der Schurre eingefasst sein können, jedenfalls befinden sich die Stangen über der Oberfläche der Schurre, auf der das Fördergut entlanggleitet. Das Aufgeben des Fördergutes oberseitig auf die Schurre beinhaltet damit auch das Aufgeben des Fördergutes auf die Stangen, die zwischen einem Übergabemittel, beispielsweise einem vorgelagerten Förderband, und der Schurre angeordnet sind. Auch besteht die Möglichkeit, dass ein der Schurre vorgelagertes Behältnis, beispielsweise eine sogenannte Rockbox, vorgesehen ist, in das das Fördergut zunächst eingegeben wird und aus dem Behältnis gelangt das Fördergut schließlich in die Schurre und damit auf die Stangen.
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Der Gedanke der Erfindung liegt darin, das Fördergut mit den Stangen in Wirkverbindung mit der Schurre so zu behandeln, dass auf dem Förderband und damit später im Förderschlauch kleine Materialteile untenliegend und große Materialteile obenliegend angeordnet sind. Durch die Stangen wird erreicht, dass kleine Materialteile zuerst in die Schurre hineinfallen, und die großen Materialteile können durch die längs zueinander beabstandet und insbesondere parallel oder in Förderrichtung divergierend verlaufenden Stangen ausgerichtet werden. Insbesondere sogenannte Fische, die eine Hauptlängsrichtung aufweisen und damit länglich ausgebildet sind, werden durch die Stangen in Längsrichtung ausgerichtet und können erst dann, wenn sie in Längsrichtung ausgerichtet sind, zwischen den Stangen hindurchfallen. Die großen Materialteile fallen damit auf eine Art Bett aus den kleinen Materialteilen, und gelangen beide Materialteile auf das Förderband, so liegen die kleinen Materialteile unten und die großen Materialteile oben. Dadurch wird erreicht, dass die großen Materialteile nicht unmittelbar in Berührung mit dem Förderband gelangen, da die kleinen Materialteile die großen Materialteile abfedern. Durch die Ausrichtung der großen Materialteile in ihrer Hauptlängsrichtung, die damit der Förderrichtung des Förderbandes entspricht, wird es ermöglicht, dass das Förderband beschädigungsfrei zu einem Förderschlauch geschlossen wird, da durch die Ausrichtung der großen Materialteile in Hauptlängsrichtung auch große Längen der Materialteile, die größer sind als der Durchmesser des Förderschlauches, unschädlich bleiben.
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Die Stangen müssen dabei im eigentlichen Wortsinn keinen runden Querschnitt aufweisen und Bleche, Platten oder Schotten, die einen beispielsweise rechteckigen Querschnitt aufweisen und parallel oder in Förderrichtung divergierend zueinander verlaufen, erfüllen ebenfalls das Merkmal der Stangen im Sinne der Erfindung. Beispielsweise können die Stangen durch Schottenwände gebildet sein, die sich parallel zueinander erstrecken und auf denen große Materialteile, also die sogenannten Fische, in ihrer Haupterstreckungsrichtung ausgerichtet werden können, und anschließend fallen die großen Materialteile zwischen den Schottenwänden hindurch auf die Schurre.
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Die Stangen sind in Förderrichtung des Förderbandes ausgerichtet, und erstrecken sich beispielsweise unter einem Neigungswinkel von 40 Grad bis 50 Grad und bevorzugt von 45 Grad in Richtung zur Schurre geneigt. Der Neigungswinkel ergibt sich dabei zwischen der Längserstreckungsrichtung der Stangen und zwischen der Laufrichtung des Förderbandes, also beispielsweise der Horizontalen. Weiterhin ist es von Vorteil, dass die Stangen an einer oberen Endseite haltend aufgenommen sind und an einer unteren Endseite frei enden. Der Neigungswinkel der Stangen und/oder der Höhenverlauf der Stangen muss dabei nicht für alle Stangen gleich ausgebildet sein, und es können Stangen vorgesehen sein, die einen geringeren Neigungswinkel aufweisen und es können Stangen vorgesehen sein, die einen größeren Neigungswinkel aufweisen. Dadurch wird eine Ausrichtung der großen Materialteile in ihrer Hauptlängsrichtung weiter verbessert und die Verklemmungsgefahr von Materialteilen verringert.
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Die Schurre weist beispielsweise einen Neigungswinkel von 50 Grad bis 60 Grad und bevorzugt von 55 Grad auf. Der Neigungswinkel ist insbesondere mit den angegebenen Winkelwerten so bestimmt, dass die Aufgabegeschwindigkeit des Fördergutes von der Schurre auf das Förderband gleich oder geringfügig kleiner ist als die Laufgeschwindigkeit des Förderbandes. Je größer der Neigungswinkel bestimmt ist, desto stärker werden insbesondere die kleinen Materialteile in der Schurre beschleunigt, je kleiner der Neigungswinkel ist, desto langsamer laufen die Materialteile von der Schurre auf das Förderband.
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Die großen Materialteile, die zunächst noch auf den Stangen über der Schurre in ihrer Hauptlängsrichtung ausgerichtet werden, können im unteren Bereich der Schurre ebenfalls in diese hineingelangen, und erst anschließend gemeinsam mit den kleinen Materialteilen auf das Förderband abgelegt werden. Die oberseitige Anordnung der großen Materialteile über den kleinen Materialteilen wird durch das gemeinsame Durchlaufen des Endbereiches der Schurre nicht beeinflusst. Die großen Materialteile, insbesondere die sogenannten Fische, schwimmen auf den kleinen Materialteilen, wobei der Effekt ausgenutzt wird, dass bei einer bewegten Schüttgutmasse große Materialteile grundsätzlich oben bleiben und kleine Materialteile nach unten gelangen. Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Aufgabevorrichtung weist die Schurre einen mittig ausgebildeten Schurrenkanal auf, wobei sich seitlich zum Schurrenkanal jeweils Leitabschnitte anschließen, die sich auf beiden Seiten des Schurrenkanals seitlich nach oben erstrecken. Die Leitabschnitte bilden eine Art Schulter des Schurrenkanals, und die Leitabschnitte erstrecken sich flügelartig nach oben geneigt vom Schurrenkanal weg, beispielsweise mit einem Neigungswinkel von 30 Grad zur Ebene, welche durch die beiden oberen Seitenkanten des Schurrenkanals gebildet wird.
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Der Schurrenkanal ist so dimensioniert, dass in diesen ausschließlich von der Größe unkritische Materialteile des Fördergutes eindringen können, und weisen Materialteile Übergrößen auf, die lediglich in Hauptlängsrichtung vorliegen, so müssen die Materialteile längs ausgerichtet sein. Somit können auch übergroße Materialteile in Längsausrichtung in den Schurrenkanal gelangen, sodass sichergestellt wird, dass sich die Längsausrichtung der großen Materialteile nicht mehr ändert, da diese durch die Führung im Kanal in Förderrichtung ausgerichtet bleiben. Bereits im Schurrenkanal befindet sich dabei das Fördergut mit kleineren Materialteilen unterhalb des Fördergutes mit großen Materialteilen. In dieser Anordnung wird das Fördergut schließlich auf dem Förderband abgelegt.
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Mit Vorteil weist der Schurrenkanal in Richtung zum Förderband eine zunehmende Breite auf. Die zunehmende Breite nach unten hin ermöglicht, dass Materialbrocken, die sich im Schurrenkanal verklemmen, durch nachrutschendes Material ein Stück vorgeschoben werden. Da der Kanalquerschnitt an der nachfolgenden Stelle aber etwas größer ist, wird das Material wieder gelöst.
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Die Leitabschnitte seitlich des Schurrenkanals unterstützen zusätzlich das Ausrichten der länglichen, großen Materialteile, also der Fische. Dabei ist die Abstimmung des Querschnittes des Schurrenkanals zur Schurrenform wichtig, und die Schurrengesamtlänge muss mit der Neigung übereinstimmen. Die Abmessungen und Winkellagen sind dabei so bemessen, dass der Materialstrom des Fördergutes derart auf einen Querschnitt konzentriert wird, dass dessen Weite kleiner ist als die lichte Weite des U-förmigen Förderbandes. Im oberen Schurrenbereich, d.h. im Bereich der Stangen haben die Leitabschnitte eine konstante oder in Förderrichtung leicht öffnende Breite, die Leitabschnitte schließen außen mit Schurrrenbegrenzungswänden ab, welche durch die parallele oder leicht öffnende Anordnung der Leitabschnitte das Verklemmen von Materialteilen zwischen den Schurrrenbegrenzungswänden und den äußeren Stangen verhindern. Im unteren Schurrenteil, d.h. außerhalb des Stangenbereiches, verjüngt sich die Breite der Leitabschnitte in Richtung zum Förderband hin, entsprechend verkleinert sich in diesem Abschnitt auch der Abstand zwischen den Schurrenbegrenzungswänden.
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In Ausnahmefällen können nicht nur große Materialteile in Form der Fische, also mit einem Übermaß in einer Hauptlängsrichtung, sondern auch Platten im Fördergut vorhanden sein, die Übermaße in zwei Richtungen aufweisen und etwa eben ausgeführt sind. Um auch dieses Material behandeln zu können und einen zuverlässigen Betrieb der Aufgabevorrichtung zu gewährleisten, wird am Ende der Schurre ein Ausschleusemechanismus vorgesehen, zum Beispiel in Form einer kastenartig geschlossenen Rutsche. Plattenmaterial dringt somit nicht in den Schurrenkanal ein oder verstopft die Schurre. Wichtig dabei ist, dass grundsätzlich sämtliches Fördergut auf das Förderband abgelegt wird, und nur im Notfall, beispielsweise bei einem Notöffnen eines vorgelagerten Kreiselbrechers, kommt es vor, dass Plattenmaterialien mit in mehreren Richtungen aufweisenden Übergrößen an das Förderband geschickt werden, sodass diese Platten durch den Ausschleusemechanismus aussortiert werden.
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Die Erfindung richtet sich weiterhin auf eine Förderanlage mit einem Förderband und mit einer Aufgabevorrichtung zur Aufgabe von Fördergut auf das Förderband, mit einer Schurre, auf die oberseitig das Fördergut aufgebbar ist und wobei die Schurre derart eingerichtet ist, dass das Fördergut von der Schurre auf das Förderband überführbar ist, und es ist vorgesehen, dass über der Schurre beabstandet zueinander verlaufende Stangen angeordnet sind, auf die das Fördergut aufgebbar ist und das mittels der Stangen kleine Materialteile des Fördergutes von großen Materialteilen des Fördergutes trennbar sind, indem die kleinen Materialteile zwischen den Stangen hindurch zuerst in die Schurre gelangen und die großen Materialteile auf den Stangen in einer Hauptlängsrichtung der großen Materialteile ausrichtbar sind und anschließend in die Schurre gelangen, sodass kleine Materialteile unten oder große Materialteile oben liegen. Weitere Merkmale und zugeordnete Vorteile, die vorstehend in Zusammenhang mit der Aufgabevorrichtung aufgeführt sind, finden für die erfindungsgemäße Förderanlage ebenfalls Berücksichtigung.
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Mit besonderem Vorteil ist das Förderband in einer Bandanlage geführt, wobei die Bandanlage eine Bandformeinrichtung aufweist, mit der das Förderband bis zum Erreichen der Schurre in eine U-Form formbar ist, sodass das Fördergut in die U-Form einbringbar ist. Somit wird das Fördergut auf das U-förmige Förderband in der unteren Hälfte des bereits fertig gekrümmten Förderbandes aufgegeben. Nach dem Befüllen werden die hochstehenden Gurtseitenteile zugeklappt und formen einen fertigen Förderschlauch. Dadurch wird verhindert, dass der befüllte Gurt beim Formen des Förderschlauches eine Materialumlagerung, eine Materialverdichtung und gegebenenfalls eine Materialquetschung verursacht. Insbesondere profilierte Fördergurte werden bei diesem Prinzip geschont. Grund dafür ist eine ausbleibende Flächenpressung zwischen dem Material und dem Förderband, da die Querschnittsform des eingegebenen Fördergutes in der U-förmigen Mulde nicht mehr verändert wird. Folglich kommt es auch nicht zu Spitzenbelastungen zwischen scharfen Kanten oder größeren Materialteilen des Fördergutes und dem Förderband.
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Weiterbildend ist vorgesehen, dass innerhalb des oberen Bereiches der U-förmigen Gurtführung des Förderbandes eine Materialführung vorgesehen ist, die zu einer Vergleichmäßigung einer unzulässig hohen Förderguthöhe und zur Vermeidung von Kollisionen des Fördergutes mit den Gurt-Spreizrollen führt.
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Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Förderanlage mit der Materialaufgabevorrichtung liegt darin, dass die Hauptabmessungen der vorkommenden großen Materialteile größer wählbar ist als die lichte Weite des Förderschlauches, auch besteht die Möglichkeit, den Füllanteil des Förderschlauches zu erhöhen. Bisherige Größenverhältnisse von Durchmesser des Förderschlauches zur maximalen Kantenlänge des Materials weisen den Wert 3 auf, der mit der erfindungsgemäßen Lösung erheblich verkleinerbar ist.
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Die Erfindung beschreibt weiterhin ein Verfahren zum Betrieb einer Förderanlage mit einem Förderband und mit einer Aufgabevorrichtung, mit der Fördergut auf das Förderband aufgegeben wird, und mit einer Schurre, in die oberseitig das Fördergut aufgegeben wird und mittels der das Fördergut von der Schurre auf das Förderband überführt wird. Erfindungsgemäß sind über der Schurre beabstandet zueinander verlaufende Stangen angeordnet, auf die das Fördergut aufgegeben wird, wobei die Stangen kleine Materialteile des Fördergutes von großen Materialteilen des Fördergutes trennen, indem die kleinen Materialteile zwischen den Stangen hindurch zuerst in die Schurre gelangen und wobei die großen Materialteile auf den Stangen in einer Hauptlängsrichtung der großen Materialteile ausgerichtet werden und erst anschließend in die Schurre gelangen und so mit den kleinen Materialteilen zusammen auf das Förderband geführt werden, sodass kleine Materialteile unten und große Materialteile oben liegen.
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Das Förderband wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in einer Bandanlage geführt und im Bereich der Aufgabevorrichtung zu einer nach oben offenen U-Form geformt, wobei das Förderband geringfügig schneller bewegt wird als die Aufgabegeschwindigkeit des Fördergutes von der Schurre auf das Förderband. Auch ist weiterbildend vorgesehen, dass das Fördergut mit einer Breite und einer Füllhöhe in das U-förmige Förderband aufgegeben wird, dass die oberen Seitenbereiche des Förderbandes nach der Aufgabe des Fördergutes über dem Fördergut umgeklappt und zur Bildung eines Förderschlauches geschlossen werden können.
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VORTEILHAFTES AUSFÜHRUNGSBEISPIEL DER ERFINDUNG
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigt:
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1 eine Vorderansicht der Aufgabevorrichtung mit der Schurre in Anordnung über dem U-förmigen Förderband,
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2 eine Seitenansicht der Aufgabevorrichtung mit der Schurre über dem Förderband gemäß 1,
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3 eine Schnittansicht durch die Schurre entlang der Schnittlinie A-A gemäß 2,
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4 eine perspektivische Ansicht der Aufgabevorrichtung über dem Förderband mit großen und kleinen Materialteilen und
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5 eine weitere perspektivische Ansicht der Aufgabevorrichtung mit in das U-förmige Förderband eingegebenem Material mit großen und kleinen Materialteilen.
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1 zeigt eine Vorderansicht der Schurre 11 mit über der Schurre 11 angeordneten Stangen 12. Das nur mit einem Pfeil angedeutete und nicht näher dargestellte Fördergut wird von einem Zuführband 19 in die Schurre 11 eingegeben, wobei das Zuführband 19 geodätisch oberhalb der Schurre 11 angeordnet ist und sodass das Fördergut vom Zuführband 19 in die Schurre 11 hineinfällt. Die Stangen 12 befinden sich über der Führungsoberfläche der Schurre 11, und beispielhaft sind fünf einzelne Stangen 12 gezeigt.
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Die Schurre 11 weist einen mittigen Schurrenkanal 14 auf, der seitlich eingefasst ist durch Leitabschnitte 15. Die Leitabschnitte 15 sind leicht nach oben angewinkelt ausgeführt und außenseitig der Leitabschnitte 15 schließen sich Schurrenbegrenzungswände 20 an, die steil nach oben abragend ausgebildet sind. Unterseitig münden die Schurrenbegrenzungswände 20 in einen kastenförmigen Bereich, der vorderseitig abgeschlossen ist mit einer Stirnwand 21. Durch den umkasteten Endbereich der Schurre 11 wird ermöglicht, dass große, plattenförmige Materialteile nicht aufs Förderband 10 gelangen können, da diese nicht durch den Kastenquerschnitt des Endbereiches der Schurre 11 gelangen können.
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Die Schurre 11 ist über einem Förderband 10 angeordnet, das U-förmig ausgeformt ist. Das Fördergut, das vom Zuführband 19 über die Schurre 11 aufgegeben wird, gelangt schließlich unterseitig auf das Förderband 10, und das Förderband 10 wird nach der Aufgabevorrichtung zu einem Förderschlauch geformt.
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2 zeigt eine Seitenansicht der Aufgabevorrichtung mit dem oberseitigen Zuführband 19, auf dem beispielhaft Fördergut 1 aufliegt. Unterhalb des Zuführbandes 10 befindet sich die Schurre 11, und die Seitenansicht verdeutlicht, dass sich die Stangen 12 im Aufnahmeraum der Schurre 11 befinden. Die Schurre 11 umfasst dabei den Schurrenkanal 14, die Leitabschnitte 15 und die sich außenseitig anschließenden Schurrenbegrenzungswände 20.
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Die Stangen 12 sind unter einem Neigungswinkel α, beispielsweise 45 Grad, in der Schurre 11 angeordnet, sodass auf die Stangen 12 fallendes Fördergut 1 nicht auf den Stangen 12 liegen bleibt sondern in Förderrichtung 13 des Förderbandes 10 von den Stangen 12 abrutscht.
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3 zeigt in Zusammenschau mit 2, dass die Stangen 12 beabstandet zueinander angeordnet sind, und die Stangen 12 enden unterschiedlich hoch, d.h. diese sind mit voneinander abweichenden Neigungswinkeln an der Schurrenoberseite angebracht. Die beiden äußeren Stangen 12 und die mittlere Stange 12 enden höher, und die dazwischenliegenden Stangen 12 enden etwas niedriger, wodurch die Ausrichtung der großen Materialteile in ihrer Haupterstreckungsrichtung, also einer Längsrichtung, weiter verbessert wird und infolge des sich in Förderrichtung vergrößernden Abstandes der Stangen die Gefahr der Verklemmung von Materialteilen zwischen den Stangen verringert wird. Die Querschnittsansicht in 3 gemäß der Schnittlinie A-A in 2 zeigt die Schurre 11 mit dem Schurrenkanal 14, der einen etwa rechteckförmigen Querschnitt aufweist. Seitlich am Schurrenkanal 14 sind die Leitabschnitte 15 angeordnet, die schließlich in die Schurrenbegrenzungswände 20 übergehen.
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Wird das Fördergut 1 auf die Schurre 11 und damit auch auf die Stangen 12 aufgegeben, so fallen kleine Materialteile durch die Zwischenräume zwischen den Stangen 12 hindurch und gelangen im Wesentlichen unmittelbar in den Schurrenkanal 14. Teile des Fördergutes, die auf die Leitabschnitte 15 auftreffen, rutschen ebenfalls in den Schurrenkanal 14, da die Leitabschnitte 15 zum Schurrenkanal 14 hin ein Gefälle aufweisen.
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Die großen Materialteile, die zunächst nicht durch die Stangen 12 hindurchfallen, richten sich entlang einer Hauptlängsrichtung der großen Materialteile aus, bis diese schließlich zwischen den Stangen 12 hindurchfallen. Große Materialteile weisen im Wesentlichen eine längliche, fischähnliche Form auf, deshalb im Nachfolgenden auch „Fische“ genannt. Die Fische entstehen insbesondere beim Brechprozess, und können eine längliche Ausformung aufweisen, die jedoch einen Querschnitt besitzen, der klein genug ist, sodass auch die großen Materialteile schließlich durch die Zwischenräume der Stangen 12 hindurchfallen und in den Schurrenkanal 14 gelangen können. Die Zwischenräume zwischen den Stangen 14 sind dabei so dimensioniert, dass die Fische ebenfalls in den Schurrenkanal 14 hineingelangen können.
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Die Schurre 11 weist zur Förderrichtung 13 des Förderbandes 10 einen Neigungswinkel β auf, der beispielsweise 55 Grad beträgt. Durch diesen Winkel wird eine Rutschgeschwindigkeit des Fördergutes 1 in der Schurre 11 und insbesondere im Schurrenkanal 12 erreicht, die so groß ist, dass die Rutschgeschwindigkeit mit der Geschwindigkeitskomponente in Förderrichtung 13 etwa der Fördergeschwindigkeit des Förderbandes 10 entspricht oder zumindest geringfügig kleiner ausfällt, um eine bandschonende Aufgabe des Fördergutes 1 auf das Förderband 10 zu erreichen.
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Durch die Anordnung der Stangen 12 in Verbindung mit der Schurre 11 wird erreicht, dass in den Schurrenkanal 14 zunächst die kleinen Materialteile des Fördergutes 1 hineingelangen. Anschließend gelangen die großen Materialteile ausgerichtet in ihrer Hauptlängsrichtung ebenfalls in den Schurrenkanal 14, und liegen auf den kleinen Materialteilen auf. Die kleinen Materialteile bilden somit eine Art Bett für die großen Materialteile, insbesondere für die Fische. Wird das Fördergut mit den kleinen und den großen Materialteilen schließlich auf das U-förmig ausgeformte Förderband 10 aufgegeben, so verbleiben die großen Materialteile oben und die kleinen Materialteile gelangen in Kontakt mit dem Förderband 10, was dieses schont. Insbesondere wird vermieden, dass große Materialteile unmittelbar auf das Förderband 10 fallen, sodass die Beschädigungsgefahr bzw. der Verschleiß des Förderbandes 10 wesentlich verringert ist. Weiterhin wird der Vorteil erreicht, dass die Ausrichtung der großen Materialteile in ihrer Hauptlängsrichtung zunächst durch die Stangen 12 und schließlich durch die Führung des Schurrenkanals 14 in Förderrichtung 13 des Förderbandes 10 beibehalten bleibt, sodass schließlich die Ausformung des Förderbandes 10 zu einem Förderschlauch 18 erleichtert wird, ohne dass es zu Materialverdichtungen und insbesondere zu Verspannungen des Fördergutes 1 mit dem Förderband 10 kommt.
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Die 4 und 5 zeigen in unterschiedlichen perspektivischen Ansichten die Förderanlage 100 mit den Merkmalen der Erfindung. Die Förderanlage 100 zeigt oberseitig das Zuführband 19, mit dem das Fördergut 1 in die Schurre 11 aufgegeben wird. Die Perspektiven zeigen, dass sich die Stangen 12 in den Innenraum der Schurre 11 hinein erstrecken bzw. diese überragen, und große Materialteile 1B verbleiben zunächst auf den Stangen 12 und richten sich in ihrer Hauptlängsrichtung aus. Die kleinen Materialteile 1A fallen zwischen den Stangen 12 hindurch unmittelbar in den Schurrenkanal 14, sodass dieser zunächst gefüllt wird mit den kleinen Materialteilen 1A. Richten sich die großen Materialteile 1B schließlich so aus, dass diese durch die Stangen 12 hindurchfallen können, so fallen diese auf die kleinen Materialteile 1A innerhalb des Schurrenkanals 14 oder sie fallen auf die Leitabschnitte 15 und werden durch diese dem Schurrenkanal 14 zugeführt. Im Ergebnis wird erreicht, dass im Schurrenkanal 14 unterseitig die kleinen Materialteile 1A und oberseitig die großen Materialteile 1B befördert werden.
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Wird das Fördergut 1 in die U-förmige Mulde des Förderbandes 10 übergeben, so verbleiben die kleinen Materialteile 1A unterseitig und die großen Materialteile 1B oberseitig auch im Förderschlauch 18.
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Die Füllhöhe der U-förmigen Mulde des Förderbandes 10 wird so bestimmt, dass die verbleibenden Seitenteile 22 des Förderbandes 10 durch die Bandanlage 16 mit der Bandformeinrichtung 17 so umgeklappt und damit geschlossen werden können, dass eine Veränderung der Querschnittsform, insbesondere eine Verdichtung in Seitenrichtung des Fördergutes 1, nicht mehr erfolgt. Die Seitenteile 22 des Förderbandes 10 werden mit anderen Worten lediglich über dem Fördergut 1 geschlossen.
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Die Erfindung beschränkt sich in Ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene vorteilhafte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten oder räumlicher Anordnungen, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Förderanlage
- 1
- Fördergut
- 1A
- kleine Materialteile
- 1B
- große Materialteile
- 10
- Förderband
- 11
- Schurre
- 12
- Stange
- 13
- Förderrichtung
- 14
- Schurrenkanal
- 15
- Leitabschnitt
- 16
- Bandanlage
- 17
- Bandformeinrichtung
- 18
- Förderschlauch
- 19
- Zuführband
- 20
- Schurrenbegrenzungswand
- 21
- Stirnplatte
- 22
- Seitenteil
- α
- Neigungswinkel der Stangen
- β
- Neigungswinkel der Schurre
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 1959746 A1 [0002]
- DE 4028469 A1 [0003]