-
Vorrichtung zur Anbringung von Binderhaken in Bauplatten aus Stroh
Die Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen zur Herstellung von Baukörpern aus
gepreßtem Pflanzenstoff, wie Stroh, Schilf o. dgl., bei welchen die Halme durch
quer zur Faser auf den Außenflächen liegende Längsdrähte und durch quer drein: Baukörper
durchdringende Haken zusammengehalten werden und die Halme zwischen: die gespannt
gehaltenen, von Trommeln abgezogenen und am Ende durch eine Schieine verbundenen
Längsdrähte schichtweise eingebracht werden, jede Schicht quer zur Faserrichtung
zusammen und an die vorherige Schicht angepreßt wird und die Längsdrähte sofort
hinter jeder Schicht durch die Querdrähte verbunden werden.
-
Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung dieser Vorrichtungen,
durch die die Haken, welche zum Zusammenhalten der Platten. und Balken. aus zusamtnengepreßtem
und armiertem Stroh, Rohr, Schilf o. dgl. Verwendung finden sollen, an ihren Platz
gebracht werden; dies geschieht in der Weise, daß -die Haken auf den Drähten befestigt
werden, welche parallel. zu den Flächen von zwei parallel zueinander verlaufendlen
starren Wandungen der Preßvorrichtung angeordnet sind, zwischen welchen fortlaufend
unter starkem Druck die Bündel. von Faserstoffen eingeführt werden, so daß die auf
diese Weise erhaltenen Platten nicht ihre Form verändern können und die Dicke und:
Starrheit beibehalten, die ihnen durch die Bewehrung zuerteilt worden ist.
-
Die Vorrichtung, welche dazu dient, die zum Zusammenhalten der Eisendrähte
dienenden Haken au ihre Stelle zu bringen, besteht aus einem Stück, welches eine
hin und her gehende Bewegung erhält, und auf welches der von einem geeigneten Verteiler
her kommende Haken abgelegt wird, der sich beim Vorwärtshube auf die parallelen
Drähte aufschiebt und sich einhakt, aber beim Rückwärtshub des Zuführungsstückes
nicht wieder mitgenommen wird.
-
Diese Vorrichtung wird von Hand oder durch die Maschine, die zur Herstellung
der Platten dient, sowie mittels eines geeigneten Antriebes, der die .erforderliche
Hinundherbewegung veranlaßt, betätigt.
-
Die Vorrichtung besteht aus Gabeln, die von flachen Teilen gebildet
werden, die eine hin und her gehende Bewegung erhalten und an ihren Enden so geschlitzt
sind, daß sie die parallelen Drähte umfassen können, auf welche die Haken aufgeschoben
werden sollen. Auf diesen Gabeln sind Hebel angebracht, die an Zapfen aasgelenkt
sind, deren einer Arm sich auf eine Feder stützt, die zwischen diesem Arm und einem
feststehenden
Stück von geeigneter Form angeordnet ist, wobei das
Ganze von einem flachen Stück bedeckt ist, welches dieselbe Breite besitzt wie der
de- Gabel bildende Teil und ebenfalls geschlitzt ist.
-
Die Haken sind .übereinander auf flachen senkrechten Stäben angeordnet
und fallen infolge ihrer Schwere nach, wenn sie beim Loslösen des untersten Hakens
freigegeben werden. Um zu verhindern, daß mehrere Haken gleichzeitig hinabfallen,
ist eine Vorkehrung getroffen, gemäß welcher eine Zunge, die eine hin und. her gehende
Bewegung erhält, das Hinabfallen .nur eines einzigen Hakens auf die Gabel ermöglicht,
indem sie sich zwischen die Gabeln und den darübier befindlichen Hakenstapel schiebt.
Diese Zunge, die sich unterhalb des die Haken tragenden Stabes verschiebt, wird
durch einen Gelenkhebel angetrieben, der mittels eines Ausschnittes an einer Seite
der Gabel von der Gabel. angetrieben wird.
-
Fernerhin wird der Haken, wenn er durch die Zunge vorn dem Hakenstapel
getrennt ist, von dem Ende eines Hebels aufgenommen, der unter den Träger,der Gabel
artgelenkt ist und sich unter der Einwirkung eigner Feder sofort unter den senkrechten
Stab legt, welcher die Haken führt, indem er in den Schlitz der Gabel eintritt.
-
Die Zeichnung stellt eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
heispiels; weise dar, und zwar veranschaulicht die Abb. i im Aufriß einen Formkasten,
der zur Herstellung einer Platte von bestimmten Abmessungen dient. Die Abb. z ist
.ein Querschnitt des Kastens. Die Abb.3 veranschaulicht schaubildlich die fertige
Platte, bei der die Haken auf die FesthaltedrÄhte bereits aufgebracht sind. Die
Abb.4 zeigt die Vorrichtung gemäß der Erfindung inn Aufriß und die Abb. 5 dieselbe
im Grundriß, Die Abb. 6 ist ein Schrätt nach Linie A-A der Abb. 4. Abb. 7, 8 und
9 veranschaulichen schematisch die Arbeitsweise der Vorrichtung.
-
Um das Verständnis der Vorrichtung zum Zuführen der Haken zu erleichtern,
soll zunächst das Verfahren zur Herstellung einer Platte beschrieben werden, die
von zusammengepreßtem Stroh, Rohr o. dgl. gebildet wird.
-
Eine Maschine mixt beliebigem Antrieb drückt das Material in einen
Formkasten a hinein (Abb. i und- z), der von zwein Wandungen b und e gebildet wird,
die an ihren Seiten so miteinander verbunden sind, da;ß sie die Breite der gewünschten
Platte bilden, wobei die Entfernung der Wandungen Ir und' c durch die Dicke bestimmt
wird, welche die Platte erhalten soll.
-
In dem Kasten a sind sich gegen die Wandungen br und c anlegende Eisendmähte
d angeordnet, deren Entfernung voneinander beliebig sein kann. Diese Drähte
werden durch eine beliebige Vorrichtung vollkommen gespannt gehalten und müssen
so angeordnet sein, daß sie sich der Platte nach Maßgabe der Herstellung anpassen
können.
-
Das Stroh wird alsdann in den Kasten a. eingebracht und zwischen den
Drähten d zusammengepreßt. Um zu verhindern, daß die Drähte sich hierbei verschieben,
ist es erforderl.ch, sie zu je zweien fest miteinander zu verbinden. Dies geschieht
durch Haken/, welche man auf je zwei sichgegenüberliegende Drähte aufschiebt.
-
Zu diesem Zweck sind in den Wandungen b und c des Kastens a Öffnungen
e vorgesehen, durch welche die erfindungsgemäßen Vorrichtungen zum Aufbringen der
Haken f auf die Drähte d hindurchtreten können.
-
Bei der Ausführungsform gemäß den Abb. i und z, wo drei Reihen von
Drähten vorgesehen sind, sind also drei öffnungene in jeder Wandungb und c einander
gegenüberliegend vorgesehen, so da.ß die Vorrichtung zum Aufbringen der Haken in
gerader Linie hindurchtreten kam-i. Die Abb.3 läßt die auf die Drähte d aufgebrachten
Haken/ erkennen.
-
Nunmehr möge die Vorrichtung (Abb.4 bis 9) beschrieben werden, welche
dazu dient, die Haken auf die Drähte äufzubrmgen.
-
Die Haken i sind übereinander auf einen Führungsstab 2 aufgereiht,
der von einem Flacheisen gebildet wird, welches senkrecht angeordnet und auf einem
Winkeleiden 3 befestägt ist, das auf einem Teil 4. siitzt, welcher die gesamte Vorrichtung
trägt.
-
Der Teil q. ist mit einer Aussparung 41 versehen, in welcher sich
unter dem Antrieb der Maschine eine flache Platte 5 von besonderer Form hin lind
her verschieben kann, welche die Gabel bildet, die dazu: dient, die Haken i auf
die Drähte d aufzubringen.
-
Das flache Stück 5 wird von zwei Stükken 5, 51 gebildet, die .durch
Bolzen auf einer mittleren Schiene 6 . befestigt sind, die - so bemessen isf, daß
zwischen den beiden Teilen 5 und 51 nach vorn hin ein Schlitz 7 von geeigneter Länge
gebildet wird.
-
Auf jedem Teil s, 51 sind einander gegenüber zwei Teile 8, 9 angebracht,
von denen der eine Teil 8 unter der Einswirkung einer Feder i i, die sich gegen
ein Ende des Teiles 8 stützt, um eine Achse i o schwingen kann, während der Teil
9 durch Schrauben 12 mit den Teilen 5, 51 fest verbunden ist. Die Feder i i sucht
den Teil 8 so zu schwingen, daß sein entgegengesetztes Ende dem festen Teil 9 genähert-
wird. Zwischen diese beiden Teile 8 und c9 tritt der Haken i ein und wird: hier
unter
der Einwirkung der Feder i i festgehalten, bis er auf die Drähte d aufgeschoben
ist.
-
Die beiden Teile 8 und 9 sind von einer Platte 14 von gleicher Breite
wie der Teil 5 überdeckt. Diese Platte 1,1 besitzt einen Schlitz, der dem Schlitz
7 entspricht.
-
Auf dem Tragstück q. ' kann sich in der Querrichtung mit Bezug auf
den Teils eine Zunge 13 verschieben, die mittels einer geeigneten Öffnung 131 durch
den Führungsstab 2 für die Haken i hindumchtreten kann, um den untersten Haken i
von dem Hakenstapel zu trennen. Das untere Ende .dies Führungsstabes 2 paßt sich
der oberen Fläche der Gabel 5 so an, .daß der durch die Zunge 13 abgetrennte Haken
i nicht von dem Stab 2 getrennt wird, trotz der Verschiebung der Gabel
5, und zwar bis zu einem bestimmten Augenblick. Die Verschiebung der Zunge
13 wird bewirkt durch einen Hebel 15, der bei 16 an den Träger q. angelenkt
ist und dessen eines Ende eine Rolle 17 trägt, die unter der Einwirkung einer Feder
18 durch einen Ausschnitt i9 auf einer der Seiten der Gabel 5 betätigt wird.
-
Schließlich ist unter dem Tragstück q. bei 21 ein Hebel 2o angelenkt,
dessen Ende 23, rungsstab 2, sich in den Schlitz 7 der Gabel 5 hineinlegt, wenn
die Gabel nach hinten ,gewelches dasselbe Profil besitzt wie der Fühbracht wird,
so daß der Führungsstab 2 unterhalb der Zunge 13 verlängert ist. Das Ende 23 des
Hebels 20, welcher, wie bereits erwähnt, dieselben Abmessungen besitzt wie der Führungsstab
2, empfängt demgemäß den sich von dem Stapel trennenden Haken i bei der Rückwärtsverschiebung
der Zunge 13 und hält ihn fest bis zu dem Augenblick, wo infolge der Verschiebung
der Gabel 5 der Haken i von den Teilen 8 und 9 gefaßt wird.
-
Die Arbeitsweisse ist folgende: Die in den Abb. q. und 5 veranschaulichte
Vorrichtung befindet sich in einer mittleren Stellung, wo der Haken i, der von dem
Führungsstab 2 und dem Ende 23 des Hebels 2o losgelöst ist, auf der Gabel, 5 aufruht,
wobei. er sich zwischen den Teilen 8 und 9 befindet, aber noch. nicht auf die senkrechten
Drähte d aufgeschoben ist. Unter der Wirkung der Feder i i wird der Haken zwischen
dem schwingenden Teile 8 und dein feststehenden Teile 9 festgehalten. Die Gabel
5 setzt dann ihre Verschiebung in der Pfeilrichtung a fort. bis der Haken i sich
über die beiden senkrechten Drähte d, d
(Abb. i bis 3) schiebt, welche er
miteinander verbinden soll.
-
Der Haken i trifft zunächst auf einen der Drähte d, welchen er unter
dem Druck der Gabel und unter dem Einfluß der Feder i i, die dem Teile 8 gestattet,
unter dem Druck nachzugeben, umfaß,t. Alsdann trifft der Haken auf den zweiten Draht
d, den er ebenfalls umfaßt, und zwar mit seinem vorderen Ende, während das hintere
Ende den ersten Draht d umklammert.
-
Ist der Haken i vollständig auf die Drähte d aufgebracht, so geht
die Gabel 5 in der Pfeilrichtung b rückwärts (Abb. 5), und der Haken wird von den
Teilen 8 und 9 losgelöst. Schließlich gelangt bei diesem Rückwärtshub der Schlitz
7 der Gabel über den Hebel 2o, der unter der Einwirkung der Feder 22 um die Achse
zo schwingt und sein Ende-2-3 in die Verlängerung des Führungsstabes 2 bringt. Befindet
sich das Ende A der Gabel 5 unterhalb des Führungsstabes 2 (Abib. 8), so fällt der
unterhalb der Zünge 13 befindliche Haken i auf das Ende 23 -des Hebels 2o hinab.
In diesem Augenblick beginnt der Vorwärtslhub der Gabel 5 von neuem, d. h. in der
Richtung des Pfeiles a. Da der Haken i durch das Ende 23 des Hebels 2o unbeweglich
festgehalten wird, verschiebt sich die Gabel, ohne den Haken mitzunehmen, bis zu
dem Augenblick, wo der Haken zwischen die Teile 8 und 9 gelangt (Abb. 9). Alsdann
kommt, da der Schlitz 7 unterbrochen ist, das Ende 23 des Hebels 2o mit der unteren
Fläche der Gabel 5 in Berührung, und der Hebel 2o, der nach unten verschoben ist,
wird von dem Haken i gelöst, der alsdann von der Gabel nach vorn mitgenommen wird.
-
Am Ende des Vorwärtshubes und gleichzeitig, während der Haken i an
die Drähte d angehakt wird, tritt der Ausschmtt i9 der Gabel 5 mit der Rolle 17
des Hebels 15 in Berührung, worauf der letztere unter der Einwirkung der Feder 18
um die Achse 16 schwingt und die Zunge 13 nach hinten verschiebt, so daß der unterste
Haken des Hakenstapels abgetrennt wird. Der Vorgang wiederholt sich alsdann.
-
In dem Falle, wo ein Haken i nicht auf die Drähte d aufgebracht wind
und, infolgedessen beim Rückgang der Gabel 5 wieder nach hinten mitgenommen wird,
ist eine Vorrichtung vorgesehen, die aus einem bei 25 angelenkten Hebel 24 besteht,
dessen Ende 26 den Haken erfaßt und aus der Gabel auswirft (Abb. q.).