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Verfahren und Vorrichtung zum Ordnen und Zählen von Tabletten, wie
Fruchtbonbons usw. Bekannte Vorrichtungen zum Ordnen und Zählen von Tabletten arbeiten
-nur dann störungsfrei, wenig die Tabletten eine gevv'isse Festigkeit besitzen,
so daß sie beim Fördern durch die Maschine nicht brechen oder splittern, oder wenn
die Tabletten bei den vorkommenden Zimmertemperaturen und Luftfeuchtigkeit nicht
klebrig werden.
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Zweck vorliegender Erfindung ist, ein Verfahren zu schaffen, welches
das Ordnen. das Abzählen und das Vereinigen der abgezählten Tabletten zu einem Stapel
auch dann ermöglichen, wenn die Tablette geringe Festigkeit und eine große klebrige
Oberfläche besitzt. Das neue Verfahren besteht darin, daß man die Tabletten erst
in an sich bekannter Weise durch senkrecht bewegte Stäbe schräg nach unten fördert,
wobei die Tabletten auf ihrer Schmalseite aufliegen. Die Tabletten werden dann einzeln
längs einer festen Wand aufgereiht und durch die Stäbe freigegeben. Die so geordneten
Tabletten fallen dann in Förderkanäle und werden von zwangsläufig bewegten Schiebern
zusammen zu einem Stapel geführt. Nicht nur wird beim neuen Verfahren jede ei,uzelneTablette
nichtmechanisch beansprucht, sondern es wird: auch. jede Tablette für sich bis zum
Stapel gefördert, ohne daß sie mit einer anderen Tablette in Berührung kommen und
mit dieser zusammenkleben könnte. Zum Durchführen des Verfahrens wird ein an sich
bekannter Behältergewählt, dessen Boden durch parallele, auf und ab bewegte Stäbe
und durch weitere hin und her bewegte Stäbe gebildet wird. In neuartiger Weise werden
nun die unteren Enden der schräg gestellten und dieTabletten nach-unten führenden
Stäbe. in bezug auf eine feststehende Wand, gegen welche die Tabletten anzuliegen
kommen, so weit bewegt, daß Schlitze zum Durchlaß je einer Tablette frei werden.
Es fallen durch die frei werdenden Schlitze die in einer Reihe liegenden Tabletten
in tiefer liegende Führungskanäle, in welche nun die Tabletten, jede für sich allein,
zum Stapel geführt werden mit Hilfe von Schiebern und Stäben. Die Führungskanäle
verjüngen sich nach dem Stapel zu. Die Endstücke dieser Wände federn, so daß bei
ungenauen Abmessungen der Tabletten ein Festklemmen derselben nicht stattfinden
kann.
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Die Zeichnung zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung
.für die meist vorkommenden runden Tabletten.
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Es zeigt: Abb. leinen Längsschnitt, Abb. : einen Teilaufriß.
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Abb. 3-den Grundriß der Maschine,- ._ Abb. 4. eine Einzelheit in Draufsicht;
Abb. ; eine Einzelheit im Querschnitt.
Die Vorrichtung weist eine
Sortieranlage auf, welche die Tabletten in Kanäle verteilt, ferner einen Förderkanal,
in welchem die geordneten Tabletten gesammelt und zu der Stelle gebracht werden,
wo sie schließlich zu einer Reihe vereinigt werden.
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Die zu ordnenden Tabletten 6 werden in einen Behälter eingeschüttet,
der durch die Wände i (Abb. i und 3) und den als Rost gebauten Boden 2 gebildet
wird. Die Roststäbe 3 sind auf einer Achse 4. drehbar gelagert, die selber im Hauptrahmen
5 der Maschine befestigt ist.
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Die um die Achse q. schwingbaren Roststäbe 3 werden durch eine Reihe
von Exzentern 7 gehoben und gesenkt. Unter jedem Roststab liegt ein solcher Exzenter,
und zwar sind letztere für nebeneinanderliegende Stäbe um i 8ö° versetzt. Die Exzenterwelle
8 wird durch eine vom nicht gezeichneten Hauptantrieb ausgehende Kette 9 und dem
Kettenrad io gleichmäßig gedreht. Auf diese Weise wird den Roststäben eine kleine
und ruhige Bewegung erteilt, wobei das Heben durch die Exzenter, das Senken durch
das Eigengewicht vonstatten geht. Durch die Versetzung der Exzenter liegt immer
einer der Stäbe höher als der danebenliegende. Die über den Stäben liegenden Tabletten
6 kommen daher in eine solche Schräglage, daß sie zwischen die Stäbe?, hineingleiten
(Abb. 5). Letztere dienen auch zugleich als Führung für die geordneten Tabletten,
welche, da sie zwischen beweglichen Seitenwänden laufen, nirgends festkleben können.
Die untere Auflage für die Tabletten ist wiederum durch einzelne Stäbe i i gebildet,
die auf verschiedenen Querstäben 12, welche die beiden Hauptrahmen 5 verbinden,
frei aufliegen. Alle diese Bodenstäbe i i, die durch die ganze Länge des Einfüllbehälters
und der schrägen Schüttelvorrichtung laufen, sind miteinander durch eine Querschiene
13 (Abb. i) verbunden. Dieser Querschiene 13 kommt die Aufgabe zu, die einzelnen
Stäbe in dem richtigen Abstand v oneinander zuhalten. Ferner ist an ihr ein Lappen
14 angebracht, mit welchem eine Zugstange 15 gelenkig verbunden ist. Ein Exzenterhebel
16, durch eine nicht gezeichnete Kurvenscheibe auf bekannte Weise angetrieben, erteilt
der Zugstange 15, der Querschiene 13 und damit allen Bodenstäben i i eine
hin und her gehende Bewegung, so daß also nicht nur die Führungswände, sondern auch
die Unterlagen der Tabletten ständig in Bewegung sind. Da zudem die Bodenstäbe eine
Neigung aufweisen, werden die Tabletten durch Eigengewicht und Rüttelbewegung abwärts
getrieben. In der Wand i des Behälters ist eine Öffnung 33, welche die geordneten
und richtig in den Kanälen liegenden Tabletten durchläßt. Ein längerer schräger
Kanal, der nun die Tabletten aufnimmt, hat die Aufgabe, Unregelmäßigkeiten in der
Füllung der einzelnen Kanäle auszugleichen, so daß an seinem untersten Ende mindestens
in jedem Teilkanal eine Tablette liegt. Außerdem wird hier eine Tablettenreihe von
den übrigen abgesondert. Der schräge Kanal wird gebildet durch feste, unbewegliche
Führungswände 17 und die hin und her gehenden Bodenstäbe i i. Die Führungswände
17 sind durch Verschrauben mit den Querstäben i2 in ihrer Lage gehalten. Je nach
ihrer Form rutschen oder rollen die Tabletten abwärts, wobei die ständig bewegte
Unterlage eine Stauung durch Ankleben usw. verhindert.
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Die Tabletten gelangen nun bis zu einem beweglichen Anschlag 18, der
vorteilhaft aus federndem Material, z. B. einer Drahtbürste, besteht und der um
eine Achse i9 (Abb. i, 2 und 3) drehbar ist. Das Drehen wird durch einen mit der
Welle i9 fest verbundenen Hebel 2o und mit einer Zugstange 2 i durch den Hebel 2--
bewirkt. Der Hebel 22 wird selber mittels einer nicht gezeichneten Kurvenscheibe
bewegt. Durch Anheben des Anschlages 18 in der durch den Pfeil 23 angedeuteten Richtung
werden die vordersten Tabletten frei, welche nun bis an die unterste feste Wand
24 weitergleiten. Letztere ist im Hauptrahmen 5 befestigt. Anschlag 18 kehrt sofort
wieder in seine untere Lage zurück, so daß nur eine einzelne Tablette in jedem Kanal
freigegeben wird. Dies geschieht im'gleichen Moment, in dem die beweglichen Bodenstäbe
i i in ihrer Endlage gegen die Wand 24 angekommen sind (Abb.2). Sie bewegen sich
nun auf die andere Seite von der Wand 24 weg, so daß den vordersten Tabletten die
Unterlage entzogen wird und diese nach unten fallen und von den übrigen vollständig
getrennt werden (Abb. i).
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Die Tabletten treten aus den einzelnen Kanälen aus lind werden zu
einer geschlossenen Reihe vereinigt. Die Stücke fallen nun wiederum in Kanäle 25,
die in ihrem ersten Teil parallel zu den schrägen Kanälen 17 liegen und genau senkrecht
unter diesen. Die Form der Kanalwände 26 ist aus Abb. 3 und q. ersichtlich. Sie
verjüngen sich nach vorn bis auf die Dicke einer Blattfeder. Die Wände sind nur
in ihrem hinteren Teil und bis zur Linie 27 mit dem festen Bodenblech 28 verbunden.
Der vordere Teil der Wände kann vermöge der geringen Wandstärke frei federn.
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In jeden Kanal greift nun noch ein Ausstoßhebel 29 ein, welcher mit
einem Bolzen 30 drehbar in einem Schieber 31 gelagert ist. Der Schieber 31 ist im
nicht gezeichneten Maschinengestell gelagert und wird mittels Zugstange, Hebel und
Kurvenscheibe so betätigt,
daß er auch eine hin und her gehende
Bewegung ausführt. Abb. i zeigt den Schieber 31 in der hintersten Lage, in welcher
die Hebel 29 die Kanäle nach einer Seite abschließen und die Tabletten beim Hinunterfallen
direkt vor dieselben zu liegen kommen. In Abb. 4. sind der Schieber 31 und die Hebel
29 während ihrer Vorwärtsbewegung angegeben. Die Tabletten werden in den Kanälen
vorgestoßen; Differenzen inderDicke gleichen die federnden Kanalwände 26 aus. Abb.2
zeigt die Ausstoßhebel 29 in ihrer vordersten Lage, die beiden äußersten Kanalwände
32 sind etwas länger gehalten und dienen den nun zu einer Reihe vereinigten Tabletten
als Führung.