DE819751C - Vorrichtung zum Vorbereiten der Bienenwaben fuer das Schleudern - Google Patents
Vorrichtung zum Vorbereiten der Bienenwaben fuer das SchleudernInfo
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Description
(WiGBL S. 175)
AUSGEGEBEN AM 5. NOVEMBER 1951
ρ 1998 III j 45 h D
Bekanntlich wird der Honig aus den Bienenwaben ■durch Schleudern gewonnen. Ohne vorbereitende Maßnahmen
an den Waben durchzuführen, ist das Schleudern im allgemeinen aber nur dann möglich, wenn der
Honig verhältnismäßig dünnflüssig ist. Liegt der Honig in den Zellen dickflüssig vor, wie dies beispielsweise der
Fall bei Heidehonig zu sein pflegt, so muß der Honig in den Wabenzellen erst gelockert, d. h. von den Zellenrändern
gelöst werden, ehe das Schleudern mit Erfolg durchgeführt werden kann.
Das Lösen des Honigs wird mit Vorrichtungen durchgeführt, die aus einem Brett oder Stempel bestehen,
in welchem sich Stifte befinden. Beim Niederdrücken des Stempels von Hand auf die Wabe fahren
die Stifte oder Nadeln in die Zellen und lösen den Honig. Ein solcher Stempel wird rein gefühlsmäßig auf
der ganzen Oberfläche der Wabe niedergedrückt, um so nach Möglichkeit alle Zellen zu erfassen. Dabei läßt
es sich nicht vermeiden, daß auch Zellen wände getroffen und zerstört werden. Es ist auch vorgeschlagen
worden, die Stifte oder Nadeln nachgiebig federnd einzusetzen, so daß beim Auftreffen auf eine Zellenwand
sich die Stifte anheben. In der bekannten Vorrichtung sind die Stifte hierbei gegenüber einer federnden Platte
abgestützt, die dafür sorgen soll, daß die Stifte wieder in Betriebsstellung gelangen, wenn das Hindernis beseitigt
ist.
Bei den bekannten Vorrichtungen sind grundsätzlich zwei Arten zu unterscheiden. Bei der einen Art sind
verhältnismäßig wenige Nadeln in weiten Abständen voneinander gestellt. DieseVorrichtung schont zwar
die Waben, aber sie bietet nicht die Gewähr, daß alle Zellen getroffen und der Honig in ihnen gelöst wird.
Bei der anderen Art sind viele Nadeln eng gestellt. Die Gewähr, daß alle Zellen getroffen werden, ist hierbei
zwar wesentlich größer, aber häufig wird die Wabe
zerstört, weil auch Zellenwände in großer Zahl getroffen werden oder es bricht sogar die gesamte Wabe
auseinander. Die Folge davon ist, daß sich im Honig unerwünschte Wachsmengen befinden und außerdem
ist die wirtschaftlich erwünschte Wiederverwendung der Waben unmöglich. Außerdem ist die Handhabung
der bekannten Vorrichtungen mühselig und erfordert viel Geschick und Fingerspitzengefühl und da trotzdem
die Zerstörung der Waben nicht immer vermieden werden kann, geht der Imker meist wieder zu der Methode
über, die Wabe zusammenzudrücken und durch Pressen vom Honig zu befreien. Es wird also zwangsläufig
auf das Schleudern verzichtet mit der Folge, daß durch das Pressen Blütenstaub sowie Wachs und Larvenreste
in den Honig gelangen und ihn im Wert herabsetzen. Außerdem ist naturgemäß die wertvolle Wabe
vollkommen verloren.
Der Erfinder hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine Vorrichtung anzugeben, die selbsttätig sicherstellt, daß
ao ohne Zerstörung der Zellenwände zwangsläufig jede Zelle von einer Nadel getroffen und so der in ihr befindliche
Honig gelöst wird mit dem Ergebnis, daß die in der Vorrichtung behandelten Waben in ihrem Zellenaufbau
unzerstört bleiben und nach dem Schleudern
»5 wieder verwendet werden können. Die Vorrichtung zum Vorbereiten der Bienenwaben für das Schleudern
durch Lösen des Honigs besteht gemäß der Erfindung darin, daß der Rahmen mit der Wabe absatzweise, jeweils
um den Zellenabstand vorgerückt, unter niederfahrenden Brettern hindurchgeschoben wird. Diese
Bretter, deren Länge vorzugsweise der Wabenbreite entspricht oder größer ist, sind derart mit Stiften oder
Nadeln versehen, daß in einem bestimmten Bereich erst nach mehrfachem Vorrücken der Wabe und Niederfahren
der Bretter alle Zellen getroffen werden. Mit anderen Worten, es wird bei jedem Lösevorgang nur
eine verhältnismäßig geringe Anzahl von Zellen getroffen, so daß der Druck auf die Wabe nie so groß
wird, daß sie durchbricht. Andererseits wird aber durch das miteinander gekoppelte Vorrücken der Wabe einerseits
und das Niederfahren der Stiftbretter andererseits sichergestellt, daß nacheinander fortschreitend alle
Zellen getroffen werden. Die Handhabung des einmal eingestellten Apparates ist von der Geschicklichkeit
und dem Fingerspitzengefühl des Bedienenden vollkommen unabhängig und es sind außerdem gemäß der
Erfindung Vorkehrungen dafür getroffen, daß selbst dann, wenn infolge gewisser Unregelmäßigkeiten ein
Stift eine Zellenwand treffen sollte, diese nicht zerstört, sondern lediglich der Stift angehoben wird.
In den Zeichnungen ist als Beispiel für die Verkörperung der Erfindung eine Ausführungsform mehr oder
minder schematisch dargestellt, die sich besonders bewährt hat.
Abb. ι zeigt eine Seitenansicht,
Abb. 2 eine Ansicht in teilweisem Schnitt nach der Linie A -A der Abb. 1;
Abb. 3 ist eine perspektivische Darstellung des Troges;
Abb. 4 zeigt den Klinkentrieb und Abb. 5 ein Stift- oder Nadelbrett.
Die Vorrichtung besteht aus einem kastenartigen Gestell 1, auf dessen Seitenwänden in der Mitte Ständer
2 befestigt sind. In den Ständern 2 sind Führungen 3 vorgesehen, in denen die Stift- oder Nadelbretter 4 auf-
und abwärts gleiten. Unterhalb der Ständer 2 ist der kombinierte Kurbel- und Klinkentrieb 5 vorgesehen.
Er besteht aus einer Welle 6, an der außerhalb des Kastens 1 je ein kurbelwellen artiger Teil 7 vorgesehen
ist, von dem die Kurbelstangen 8 zu Ansätzen an den Führungen 9 der Nadel- oder Stiftbretter 4 führen. Am
einen Ende der Welle 6, 7 ist außerdem ein Handgriff 10 für den Handbetrieb der Vorrichtung vorgesehen.
Im Mittelteil der Welle, innerhalb des Kastens 1, sind zwei um i8o° versetzte Nocken 11 vorgesehen
(vgl. auch Abb. 4), die die beiden Klinkenhebel 12 betätigen,
die am Boden des Kastens bei 13 gelagert sind. Diese Klinkenhebel greifen in Zahnstangen 14
ein, die am Boden des Troges 15 vorgesehen sind. Der Trog selbst gleitet mit seinen Führungen 16 auf dem
Rand des Kastens 1, während er von den unter Spannung der Feder 17 hin und her geschwenkten Klinkenhebeln
12 vorangeschoben wird.
Die Zahnstange und der Klinkenhebel 12 mit seiner Klinke 18 sind so aufeinander abgestimmt, daß der
Vorschub des Troges 15 jeweils einen Zellenabstand in der Wabe, d. h. also 5X/1O mm oder ein ganzzahliges
Vielfaches hiervon beträgt.
Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist folgende: Die Wabe wird in den Trog 15 eingelegt, wobei sich der
Trog an einem der äußersten Enden des Kastens 1 befindet, während der Kurbelantrieb die in der Abb. 1
dargestellte Lage einnimmt, d.h. die beiden Nadelbretter 4 befinden sich in ihrer Mittellage gemäß Abb. 2.
Wird nun die Kurbel in Bewegung gesetzt, so fährt eines der Nadelbretter 4 herunter und löst den Honig.
Daraufhin hebt sich das Nadelbrett 4, während sich das andere Nadelbrett 4 abwärts bewegt. Zwischenzeitlich
wird durch die Nocken 11 und die Klinke 12 der Trog 13 um einen Zellenabstand oder um ein ganzzahliges
Vielfaches hiervon vorgeschoben, worauf alsdann das zweite Nadelbrett mit seinen Stiften in bisher
nicht getroffene Waben fährt. Dieses Spiel wiederholt sich bei weiterem Umlauf der Kurbel sinngemäß. Infolge
des durch Nocken angetriebenen Klinkentriebes befindet sich der Trog 15 mit der Wabe jeweils in Ruhe,
wenn eines der Nadelbretter 4 zur Lösung des Honigs mit seinen Stiften in die Wabe einfährt.
Wie ersichtlich, sind zwei Klinkenhebel 12 vorgesehen,die
von je einem der Nocken 11 betätigt werden, Es kann Vorkehrung getroffen werden, daß eine Klinke
außer Betrieb gesetzt wird, so daß bei jeder Umdrehung
nur ein Vorschub erfolgt, während bei gleichzeitigem Betrieb beider Klinkenhebel 12 bei jeder Umdrehung
zwei Vorschübe stattfinden.
Der Trog 15 ist, wie aus Abb. 3 ersichtlich, mit einem
Rost 19 versehen, auf dem die Wabe aufgelegt wird. Dieser Rost stellt einerseits sicher, daß die Wabe genügend
Unterstützung hat und bei dem Lösevorgang nicht durchbricht, gestattet dabei aber, daß gegebenenfalls
ausgedrückter Honig nach unten abfließen kann. Um diesen Honig aus dem Trog leicht entfernen zu
können, ist ein Auslaß 20 vorgesehen.
Die Ausbildung der Nadelbretter 4 geht aus Abb. 5 hervor. Die Darstellung zeigt das Nadelbrett mit teilweise
entfernter Verkleidung 21. Im wesentlichen ist
ein Oberbrett 22 und ein Unterbrett 23 vorgesehen, die miteinander durch Seitenwände 24 fest verbunden sind.
Beide Bretter sind mit entsprechenden Bohrungen versehen, die der Führung und Lagerung der Stifte oder
Nadeln 25 dienen. Diese Stifte oder Nadeln, die einen Durchmesser von etwa ι1/, mm haben, ragen aus dem
unteren Brett mit mehr als Wabenhöhe heraus und werden in dieser Lage durch Bunde 26 gehalten.
Zwischen dem Bund 26 und dem Oberbrett 22 ist eine Spiralfeder 27 vorgesehen. Diese Einrichtung hat den
Zweck zu erreichen, daß, sofern eine Nadel 25 genau auf die Zellenmitte stößt, sie in die Zelle einfahren und
den Honig lockern kann. Trifft dagegen aus irgendwelchen Gründen ein Stift 25 auf eine Zellenwand, so
wird der Stift, wie bei 25' angedeutet, entgegen der Spannung der Feder 27 angehoben und wieder in seine
alte Lage zurückgebracht, sobald das Hindernis durch Anheben des Nadelbrettes 4 beseitigt ist. Das gleiche
tritt ein, wenn die Rahmenleisten getroffen werden, die die Wabe tragen, was sich bei den unterschiedlichen
Massen der Rahmen nicht vermeiden läßt. Die Federspannung ist so zu bemessen, daß das Anheben ohne
Beschädigung der Zellen wände erfolgt.
In Abb. 5 sind nur wenige Nadeln angedeutet, um die Übsrsicht über die Zeichnung zu erleichtern. In
einem solchen Nadelbrett befinden sich indes eine große Anzahl von Stiften oder Nadeln, und zwar sind diese
in Reihen angeordnet, wobei jeweils die Stifte der nächsten Reihe in bezug auf die Stifte der anderen
Reihe auf Lücke stehen. Ihr Abstand in den Reihen und gegebenenfalls auch von Reihe zu Reihe entspricht
mindestens dem doppelten Zellenabstand. Bei jedem Niederfahren eines Stiftes oder Nadelbrettes werden
daher bewußt zwangsläufig Wabenzellen nicht getroffen. Diese ausgelassenen Zellen werden aber zwangsläufig
bei dem nächsten Lösevorgang erfaßt, so daß nach einem vollendeten Durchgang der Wabe unter
den niederfahrenden Nadelbrettern hindurch schließlich zwangsläufig in allen Zellen der Honig gelockert
bzw. gelöst worden ist. Es wird mithin erreicht, daß einerseits mit Sicherheit alle Zellen mindestens einmal
getroffen werden und andererseits aber die einzelne Lockerung so schonend und unter geringstmöglichem
Druckaufwand durchgeführt wird, daß der Zellenverband der Wabe unzerstört bleibt.
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, beispielsweise in jeder Reihe der Stiftbretter fünfundzwanzig Stifte
anzuordnen und fünf solcher auf Lücke gesetzter Stiftreihen nebeneinander vorzusehen. Selbstverständlich
können aber auch andere Anordnungen und eine andere Anzahl von Stiften oder Nadeln gewählt werden.
Die Gesamtvorrichtung wird in Breite und Länge so
groß auszubilden sein, daß die größten Wabenrahmen, die üblicherweise in den Imkereien verwendet werden,
3g noch in den Trog 15 eingelegt werden können. Wenn
entsprechend kleinere Rahmen benutzt werden, so ergibt sich lediglich ein praktisch unbedeutender Leerlauf
auf kurze Strecken.
Es ist selbstverständlich, daß die Verkörperung der Erfindung nicht auf die dargestellte vorzugsweise Ausführungsform
beschränkt ist, vielmehr läßt sich sowohl der kombinierte Klinken- und Kurbeltrieb abändern,
als auch andere Ausbildungen der Vorrichtung an sich, ohne daß hierdurch grundsätzlich von der Erfindung
abgewichen würde. Selbstverständlich ist es auch möglieh, den Antrieb mittels eines Elektromotors o. dgl.
vorzunehmen. ,
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Vorbereiten der Bienenwaben für das Schleudern durch Lockern oder
Lösen mittels Stifte o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen mit der Wabe absatzweise
jeweils um den Zellenabstand vorgerückt, unter niederfahrenden, derart mit Stiften oder Nadeln
versehenen Brettern hindurchgeschoben wird, daß in einem bestimmten Bereich erst nach mehrfachem
Vorrücken der Wabe und Niederfahren der Bretter alle Zellen getroffen werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen in Führungen gleitenden, mit einem
Rost für die Auflage der Wabe versehenen Trog, der mittels Zahnstange und Klinkentrieb jeweils
um Zellenabstand, oder ein ganzzahliges Vielfaches des Abstandes vorgerückt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in senkrecht zur Bewegungsrichtung
des Troges angeordneten Führungen zwei Stift- oder Nadelbretter abwechselnd auf und ab
bewegt werden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet
durch einen kombinierten Nocken- und Kurbeltrieb, dessen um 180° versetzte Nocken
wechselweise die beiden Klinkenstangen (12) gegen Federspannung verschwenken und dessen Kurbelarme
mittels Kurbelstangen (8) die Auf- und Abwärtsbewegung der Stift- oder Nadelbretter bewerkstelligen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet
durch Stift- oder Nadelbretter, bestehend aus einem gelochten Ober- und Unterbrett zur
Führung lose eingesetzter und axial beweglicher, aus dem Unterbrett herausragender Stifte, die
durch einen gegen die Oberplatte unter Spiralfederspannung stehenden Bund (26) gegen Herausfallen
gesichert sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stifte oder Nadeln in Reihen
und auf Lücke derart angeordnet sind, daß ihr Abstand in den Reihen und gegebenenfalls auch von 11·
Reihe zu Reihe mindestens dem doppelten Zellenabstand entspricht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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1948
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