DE1068014B - Verfahren zur Herstellung von festen Äthylenpolymeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von festen ÄthylenpolymerenInfo
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Description
In der deutschen Patentschrift 836 711 ist vorgeschlagen worden, Äthylen bei mittleren und erhöhten
Temperaturen, beispielsweise solchen der Größenordnung von 100 bis 300° C, und unter Anwendung von
hohen Drücken der Größenordnung von 1000 at oder mehr zu polymerisieren, und zwar gegebenenfalls ohne
Anwendung eines Katalysators, wodurch feste Äthylenpolymere hergestellt werden können. Es ist
weiterhin bekannt, daß gewisse Katalysatoren den Verlauf der Polymerisationsreaktion wesentlich beeinflussen,
wodurch die Ausbeute an festen Polymeren vergrößert werden kann. Derartige Katalysatoren sind
Sauerstoff und gewisse Arten von Peroxyverbindungen, wie beispielsweise Alkyl- und Arylperoxyde,
anorganische Persalze und Ester von organischen Persäuren. Besonders brauchbare Katalysatoren unter den
Peroxyverbindungen sindDiperoxyde, welche sich von Carbonsäuren ableiten, wie beispielsweise Dipropionyl-,
Dilauroyl- und Dibenzoylperoxyde. Um jedoch brauchbare
Arbeitsgeschwindigkeiten zu erreichen, muß das Polymerisationsverfahren bei Temperaturen über
80° C durchgeführt werden und bei gewissen Katalysatoren dieser Art bei wesentlich höheren Temperaturen.
Wenn die Hochdruckpolymerisation von Äthylen bei niedrigeren Temperaturen, als sie bisher angewandt
wurden, durchgeführt werden können, ist anzunehmen, daß die erhaltenen Polymere dichter und
steifer sein werden und sie in dieser Hinsicht beträchtliche Vorteile gegenüber den bisher bei höheren
Temperaturen hergestellten Polymeren, welche im allgemeinen weich sind, besitzen.
Es wurde nun gefunden, daß man feste Äthylenpolymere und -mischpolymere bei Drücken von über
500 at und Temperaturen von über 10° C dadurch herstellen kann, daß man als Katalysator das Axylperoxyd
der allgemeinen Formel
A — C —CO-O —O —CO —C-
verwendet, in der A Wasserstoff oder eine Alkyl-, Alkoxy- oder Arylgruppe bezeichnet und X und Y
Alkyl-, Alkoxy- oder Arylgruppen bedeuten und gleich oder verschieden sein können. Es ist möglich, dieses
Hochdruckverfahren schon bei Temperaturen unter 50° C mit brauchbaren Arbeitsgeschwindigkeiten
durchzuführen, wobei feste Polymere erhalten werden, welche dichter und steifer sind und einen höheren
Grad der Kristallität besitzen als diejenigen Polymere, welche durch die bisher bekannten Verfahren
Verfahren zur Herstellung
von festen Äthylenpolymeren
von festen Äthylenpolymeren
Anmelder:
Imperial Chemical Industries Limited,
London
London
Vertreter: Dipl.-Ing. A. Bohr, München 5,
Dr.-Ing. H. Fincke, Berlm-Lichterfelde, Drakestr. 51,
und Dipl.-Ing. H. Bohr, München 5, Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 30. November 1955
Großbritannien vom 30. November 1955
Leslie Seed und Andrzej Pajaczkowski,
Northwich (Großbritannien),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
hergestellt wurden, die bei Temperaturen über 80° C durchgeführt werden. Im allgemeinen wurde gefunden,
daß bei einer gegebenen brauchbaren Reaktionsgeschwindigkeit die als Katalysatoren verwendeten
α-substituierten Acylperoxyde der genannten Art es ermöglichen, daß die Hochdruckpolymerisation des
Äthylens bei Temperaturen durchgeführt werden kann, welche 40 bis 50° C unterhalb derjenigen liegen,
bei der mit den bekannten Katalysatoren gearbeitet werden muß. Bei Temperaturen von etwa 80° C kann
die Polymerisation unter wesentlich höheren Arbeitsgeschwindigkeiten durchgeführt werden, als es bei den
bisher bekannten Katalysatoren der Fall ist.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird Äthylen beispielsweise innerhalb eines Temperaturbereiches
von 10 bis 50° C und bei Drücken über 500 at polymerisiert.
Beispiele geeigneter Peroxyde sind:
D i i sobuty ry lperoxy d,
Dipivaloylperoxyd (Bis- (trimethylacetyl) -per-
D i i sobuty ry lperoxy d,
Dipivaloylperoxyd (Bis- (trimethylacetyl) -per-
oxyd),
Bis-(trichloracetyl)-peroxyd,
Bis-(trichloracetyl)-peroxyd,
Bis- (crmethoxyisobutyryl) -peroxyd,
Bis- (/?-methoxyisobutyryl) -peroxyd.
Eine geeignete Arbeitsweise zur Herstellung von dichten steifen Äthylenpolymeren besteht darin, daß
Bis- (/?-methoxyisobutyryl) -peroxyd.
Eine geeignete Arbeitsweise zur Herstellung von dichten steifen Äthylenpolymeren besteht darin, daß
1 909 640W2
Dipivaloylperoxyd als Katalysator in einer Menge von 5 bis 30 Teilen je 1 Million Teilen Äthylen verwendet
wird, wobei innerhalb des Temperaturbereiches von 20 bis 35° C und mit einem Druck innerhalb des
Bereiches von 1250 bis 1500 at gearbeitet wird. Wenn Diisobutyrylperoxyd als Katalysator verwendet wird,
so wird vorzugsweise bei etwas höheren Temperaturen, wie beispielsweise bei 30 bis 50° C gearbeitet.
Der maximale Arbeitsdruck beträgt größenordnungsmäßig etwa 2000 at. Sämtliche angegebenen Katalysatoren
können gewünschtenfalls auch bei Arbeitstemperaturen über 50° C angewandt werden, jedoch
igt das erhaltene Produkt um so weniger dicht, je höher die Arbeitstemperatur ist. Das den Gegenstand
der Erfindung bildende Verfahren kann absatzweise oder kontinuierlich durchgeführt werden.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren lassen sich auch Mischpolymere .von Äthylen mit anderen ungesättigten
Verbindungen, wie beispielsweise Kohlenoxyd, Vinylacetat, Vinylcarbozol, Allylacetat, herstellen.
Die gemäß der Erfindung verwendeten α-substituierten Acylperoxydkatalysatoren können durch die
üblichen Mittel aktiviert werden, welche bekanntermaßen andere Peroxyde aktivieren, wie beispielsweise
tertiäre Amine.
In den folgenden Beispielen ist die Erfindung erläutert.
30
In ein Hochdruckreaktionsgefäß, welches auf unter 00C gekühlt worden ist, wurden 0,5 ecm einer Lösung
von 5,2 g Diisobutyrylperoxyd in 100 ecm Pentan eingebracht. Das Gefäß wurde geschlossen und die darin
enthaltene Luft durch wiederholtes Spülen mit Äthylen entfernt. Dann wurde Äthylen unter einem Druck von
1600 at eingeleitet, wobei das Gefäß gleichzeitig auf eine Temperatur von 50° C erwärmt und dabei gehalten
wurde. Nachdem der Druck des in dem Gefäß enthaltenen Äthylens im Verlauf von 20 Minuten auf
100 at gesunken war, wurde das Gefäß geöffnet, und es wurde festgestellt, daß sich 5 g eines festen weißen
Polyäthylens gebildet hatten. Das Material wurde in heißem Xylol aufgelöst, von den in ihm enthaltenen
festen Stoffen abfiltriert und mit Methanol ausgefällt. Nach dem Trocknen des Produktes wurde durch Bestimmung
der Schmelzviskosität (beispielsweise gemäß J. Pol. Sei., 8, S. 353 [1952]) ein mittleres Molekulargewicht
von 37 500 und eine Dichte von 0,9524 g/cm2 festgestellt.
Wenn mit gleicher Arbeitsgeschwindigkeit ein Polyäthylen mit diesem Molekulargewicht unter Verwendung
von Benzoylperoxyd als Katalysator hergestellt werden soll, ist eine Arbeitstemperatur von 110° C erforderlich,
und das Produkt besitzt eine Dichte von 0,939 g/cm2.
Wenn mit Benzoylperoxyd bei einer Temperatur von 50° C gearbeitet wird, ist festzustellen, daß hierbei
der Katalysator fast unwirksam ist.
0,35 ecm einer Lösung, welche 3,6 g Dipivaloylperoxyd
in 100 ecm Pentan enthält, werden in ein Hochdruckgefäß eingegeben, welches auf eine Temperatur unter
0° C abgekühlt worden ist. Nach dem Entfernen der in dem Gefäß eingeschlossenen Luft wird Äthylen
unter einem Druck von 1000 at eingeleitet, und das Gefäß wurde dann auf einer Temperatur von 20° C
gehalten. Während der folgenden 51 Minuten sank der Druck des Äthylens in dem Gefäß auf 100 at. Das
Gefäß wurde dann geöffnet, und es enthielt 4,2 g eines festen weißen Polyäthylens. Das Produkt wurde in
der im Beispiel 1 beschriebenen Weise behandelt, und es besaß ein mittleres Molekulargewicht von 77 000
und eine Dichte von 0,942 g/cm2.
In einem Vergleichsversuch wurde festgestellt, daß, wenn Dilauroylperoxyd als Katalysator verwendet
wird, eine Arbeitstemperatur von 85° C erforderlich ist, um eine ähnliche Polymerisationsgeschwindigkeit
bei einem Druck von 1400 at zu erhalten. Obwohl das hierbei erhaltene Produkt ein Molekulargewicht etwa
gleicher Größe wie oben angegeben besaß, hatte dieses nur eine Dichte von 0,934 g/cm2. In einem weiteren
Versuch wurde festgestellt, daß bei einer Temperatur von 200C die Reaktionsgeschwindigkeit mit Dilauroylperoxyd
als Katalysator kaum beeinflußt wird.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von festen Äthylenpolymeren
und -mischpolymeren bei Drücken von über 500 at und Temperaturen von über 10° C in
Gegenwart eines Acylperoxyds als Katalysator, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator
das Acylperoxyd der allgemeinen Formel
A —C —CO-O —O —CO —C-A
Y Y
verwendet, worin A Wasserstoff oder eine Alkyl-, Alkoxy- oder Arylgruppe bezeichnet und X und Y
Alkyl-, Alkoxy- oder Arylgruppen bezeichnen und gleich oder verschieden sein können.
2. A^erfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man bei Drücken zwischen 1000 und 2000 at und bei einer Temperatur zwischen 10 und
50° C polymerisiert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator Dipivaloylperoxyd
(Bis - (trimethylacetyl) - peroxyd) oder Diisobutyrylperoxyd verwendet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 904 949;
britische Patentschrift Nr. 677 641.
Deutsche Patentschrift Nr. 904 949;
britische Patentschrift Nr. 677 641.
® 909 640/442 10.
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