Bundesrepublik Deutschland
DEUTSCHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT 1063
ANME LDETAG:
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT:
AUSGABE DER
PATENTSCHRIFT:
DBP 1063 603 kl. 12p 10
INTERNAT. KL. C07d
3. DEZEMBER 1957
20. AUGUST 1959
11.OKTOBER1962
WEICHT AB VON
AUSLEGESCHRIFT
(D 26944 IVd/12 p)
In der Auslegeschrift 1001 684 ist die Herstellung
von Azaphenthiazinderivaten der allgemeinen Formel Verfahren zur Herstellung
von 10-Piperazmoalkyl-4-azaphenthiazinen
10. Patentiert für:
Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt vormals Roessler, Frankfurt/M.
I5
beschrieben, in der Alk eine gerade oder verzweigte Alkylenkette und R1 und R2 Alkylreste bedeuten, die
auch miteinander zu einem Ring geschlossen sein können, ao
der gegebenenfalls ein weiteres Heteroatom enthält. Diese Azaphenthiazine besitzen unter anderem sedative Eigenschaften.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung a5
von Verbindungen der allgemeinen Formel Dr. Wilhelm Alfons Schuler, Bad Homburg v. d. Höhe,
ist als Erfinder genannt worden
35 Diese Verbindungen lassen sich gewinnen, wenn man
Verbindung der allgemeinen Formel
Hai
Alk
CH2 CH2
CH2 CH2'
■ V
40 mit einem sekundären 4-Azaphenthiazin der allgemeinen
Formel
45
wobei der Benzolkern substituiert sein kann, Alk eine
gerade oder verzweigte Alkylengruppe mit 2 bis 4 C-Atomen und R eine Oxyalkyl-, Acyloxyalkyl- oder Alkyloxyalkylgruppe
bedeutet.
5°
zweckmäßig bei erhöhter Temperatur, in Gegenwart von Stoffen, die Halogenwasserstoff abspalten, kondensiert.
209 68Ϊ/353
Ebenso gelangt man zu diesen Verbindungen, wenn man ein Piperazinoalkyl-4-azaphenthiazin der allgemeinen
Formel
in an sich bekannter Weise mit einer Verbindung R-HaI
umsetzt. Ein weiterer Weg zur Gewinnung dieser Verbindungen besteht darin, Azaphenthiazinderivate der
allgemeinen Formel
N N
Alk
Hai
mit einem Piperazinderivat der allgemeinen Formel
CH2 CH2
I I
CH2 CH2
R
Wirkung keine ED 50 in diesem Zusammenhang ermittelt werden. . .
Beispiel 1
20 Teile 4-Azaphenthiazin werden in 100 Teilen wasserfreiem Toluol gelöst und mit 10 Teilen einer 50°/0igen
Natriumamidsuspension in Toluol versetzt. Dann kocht man das Gemisch 1 Stunde, und anschließend läßt man
19 Teile N-(y-Chlorpropyl)-piperazin in 30 Teilen Toluol zutropfen. Hierauf kocht man weitere 5 Stunden am
Rückfluß. Das Reaktionsgemisch wird durch Zugabe von Wasser und Salzsäure aufgearbeitet, und aus der
salzsauren wäßrigen Phase wird die Base mit Natronlauge und Äther gewonnen. Die ätherische Lösung wird
nach Trocknung mit Pottasche im Vakuum destilliert.
Bei 280 bis 295° C gehen unter einem Druck von 7 mm 23 g 10 - (Piperazino -N- propyl -γ)-A- azaphenthiazin
über. Das Dihydrochlorid schmilzt bei 176 bis 180° C.
32 Teile 10-(Piperazino-N-propyl-y)-4-azaphenthiazm
werden in 200 ecm Butanol mit 9 Teilen Äthylenchlorhydrin
und 14 Teilen feingepulverter Pottasche unter kräftigem Rühren 4 Stunden am Rückfluß erhitzt. Nach
dem Erkalten wird mit verdünnter Salzsäure extrahiert, mit Wasser nachgewaschen und die vereinigte salzsäure
wäßrige Phase zweimal mit Äther gewaschen. Dann wird
die Base mit konzentrierter Natronlauge in Freiheit gesetzt und in Chloroform aufgenommen. Die Chloroformlösung
wird mit Pottasche getrocknet und eingedampft. Unter 6 mm Druck destillieren bei 280 bis
3000C 26,4 Teile lO-(N-Oxyäthyl-piperazino-N'-propyl-y)-4-azaphenthiazin
über. Das Dihydrochlorid wird in Isopropanol mit isopropanolischer Salzsäure gewonnen. Es
schmilzt bei 218 bis 2200C.
35
umzusetzen.
Die erhaltenen Basen können in an sich bekannter Weise in ihre Salze übergeführt werden.
Die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Stoffe zeichnen sich gleichfalls durch eine sedative Wirkung
aus. Bei guter Verträglichkeit zeigen sie jedoch, im Gegensatz zu den aus der Patentschrift 1 001 684 bekannten
Verbindungen, im Tierversuch zusätzlich eine kataleptische Wirkung, die hinsichtlich der therapeutischen.
Verwendung in der Psychiatrie besonders interessant ist. So war z. B. bei Versuchen an Mäusen
das Methoxyäthylpiperazino-n-propyl-4-azaphenthiazin
(ED 50:19 mg/kg) und das Acetoxyäthylpiperazinon-propyl-4-azaphenthiazin
(ED 50 : etwa 16 mg/kg) gut wirksam. Die genannten Verbindungen übertreffen das bekannte Dimethylamino-n-propyl-4-azaphenthiazin bei
weitem an kataleptischer Wirkungsstärke. Ebenso übertreffen
die neuen Verbindungen die letzgenannte Verbindung hinsichtlich der antiemetischen Wirkung. Demgegenüber
konnte für Dimethylamino-n-propyl-4-azaphenthiazin
wegen seiner zu schwachen kataleptischen
Beispiel 2
32 Teile 10-(Piperazino-N-propyl-y)-4-azaphenthiazin
werden in 200 Teilen Xylol mit 13 Teilen Essigsäure-/S-chloräthylester
und 14 Teilen Pottasche am Rückfluß unter kräftigem Rühren 4 Stunden erhitzt. Durch Extraktion
der Reaktionslösung mit verdünnter Salzsäure und anschließender Aufarbeitung der salzsauren Lösung
mit Pottasche und Chloroform werden 27,4 Teile rohes 10-(N-Acetoxyäthyl-piperazino-N'-propyl-y)-4-azaphen-
thiazin erhalten. Das entsprechende Dihydrochlorid schmilzt bei 208 bis 2100C.
Beispiel 3
Analog Beispiel 2 werden unter Verwendung von 10 Teilen jö-Methoxyäthylchlorid aii Stelle des Äthylenchlorhydrin
22 Teile 10 - (N - Methoxyäthyl - piperazino-N'-propyl-y)-4-azaphenthiazin
gewonnen. Das Dihydrochlorid schmilzt bei 202 bis 2070C.
Patentanspruch:
Verfahren zur Herstellung von 10-Piperazinoalkyl-4-azaphenthiazinen,
dadurch gekennzeichnet, daß man
a) ein sekundäres 4-Azaphenthiazin der allgemeinen Formel
10
mit einer Verbindung der allgemeinen Formel Hai
Alk
A -
CH2 CH2
CH2 CH2
■ V
zweckmäßig bei erhöhter Temperatur, in Gegenwart von Stoffen, die Halogenwasserstoff abspalten, umsetzt,
wobei der Benzolring substituiert sein kann, Hai ein Halogen, Alk eine gerade oder verzweigte ao
Alkylengruppe mit 2 bis 4 C-Atomen und R eine Oxyalkylgruppe, eine Acyloxyalkylgruppe oder eine
Alkyloxyalkylgruppe bedeutet, oder daß man b) eine Verbindung der allgemeinen Formel
25
,S,
3°
35
mit einer Verbindung der allgemeinen Formel Hai
umsetzt oder daß man
c) eine Verbindung der allgemeinen Formel
mit einer Verbindung der allgemeinen Formel
umsetzt und gegebenenfalls die erhaltenen Azaphenthiazine in an sich bekannter Weise in ihre Salze
überführt.
40 In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschriften Nr. 1 001 684, 1-014 544;
bekanntgemachte Unterlagen des belgischen Patents Nr. 549 055.
© 909 608/421 8. (209 689/353 10.