DE105346C - - Google Patents

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KAISERLICHES
PATENTAMT.
Aus den Chloressigsäureestern der Phenole, die man nach bekanntem Verfahren durch die Umsetzung von Acetylchlorid mit den Phenolen herstellen kann — es,sind solche Verbindungen z. B. der Chloressigsäureester des Phenols und Guajacols (Beilstein, Handbuch der organ. Chemie, Aufl. Ill, Bd. II, S. 662 und 910) schon bekannt —, gelangt man durch Umsetzung mit secundären Aminen zu neuen Verbindungen.
Ihrer Entstehungsweise nach kommt ihnen die allgemeine Constitution
Alphyl ■ O C O C H2-N (Alkyl)2
zu; sie mögen als Glycocollphenolester bezeichnet werden. Als Ester zerfallen sie unter der Einwirkung von Säuren oder Alkalien leicht in das zu Grunde liegende Phenol und Glycocolle. Durch diese Eigenschaft unterscheiden sie sich charakteristisch von denjenigen Verbindungen, die nach dem Verfahren des Patentes Nr. 71312 aus Halogenacetophenonderivaten durch Umsetzung mit Aminen erhältlich äi-nd.
Jene Halogenacetophenonderivate entstehen bekanntlich durch Condensation der Phenole mit Chloressigsäure etc. bei erhöhter Temperatur, die Chloressigsäurephenolester aber durch Umsetzung des Acetylchlorids mit den Phenolen bei Wasserbadtemperatur.
Mit dem Verfahren des Patentes Nr. 71312 hat das vorliegende hiernach nichts zu thun, da jenes von Halogenacetophenonderivaten, dieses aber von den Chloressigsäureestern der Phenole, beide Verfahren also von, wie bekannt, ganz verschiedenen Verbindungen ausgehen und auch zu verschiedenen Endproducten führen.
Die neuen Glycocollphenolester sind als basische Verbindungen befähigt, Salze zu bilden und in solcher Form wasserlöslich; sie sind geruchlos, ungiftig und entfalten stark antiseptische Wirkung, welche sie zu nützlich verwerthbaren Producten macht.
Zur Darstellung der Chloracetylester der Phenole kann man praktisch wie folgt verfahren :
Man giebt zu einer Lösung von 50 Theilen Guajacol und 230 Theilen Monochloressigsäure in 100 Theilen Pyridin unter Eiskühlung 65 Theile P O ClB und erwärmt die Flüssigkeit ca.' 2 Stunden auf dem Wasserbad. Nach dem Erkalten trägt man die Reactionsmasse in Wasser ein, wobei sich das entstandene Chloracetylguajacol theils direct als fester, weifser Körper, theils als bald erstarrendes OeI abscheidet. Die Verbindung krystallisirt aus absolutem Alkohol in langen weifsen Nadeln; sie schmelzen bei 58 bis 60 °; die abweichende Angabe (Beilstein, Handbuch der organ. Chemie, Aufl. Ill, Bd. II, S. 910) ist nicht richtig.
Das Verfahren zur Darstellung der neuen Glycocollderivate ergiebt sich aus folgenden Beispielen:
Diäthylglycocollguajacol. Giefst man 35 Theile Diäthylamin unter Umrühren zu 43 Theilen Chloracetylguajacol, so beginnt sehr bald eine lebhafte Reaction, die durch Eiskühlung gemäfsigt wird. Hierbei löst sich das Chloracetylguajacol allmälig auf und nach
ca. 2 Stunden wird die Masse, weiche inzwischen gallertartig erstarrt ist, mit verdünnter Soda versetzt und mit Aether extrahirt. Der Aetherextract, den man zur Entfernung regenerirten Guajacols zuvor mit Natronlauge durchschüttelt, hinterlä'fst beim Verdunsten das Diä'thylglycocollguajacol als dickes basisches OeI. Es kann durch das bromwasserstoffsaure Salz gereinigt werden und krystallisirt aus Wasser oder aus alkoholischer Lösung auf Zusatz von Aether in weifsen Nadeln, die bei 208° schmelzen. Das ■ Chlorhydrat bildet Prismen, Smp. 1840. Beim Erwärmen mit Alkalien wird das Glycocoll-"guajacol gespalten in Guajacol und alkylirte Amidoessigsäure.
Diisobutylglycocoll guajacol. Löst man Chloracetylguajacol in der 10 fachen Menge Benzol auf und fügt die 2 MoI. entsprechende Menge Diisobutylamin hinzu und erwärmt etwa 2 Stunden unter Rückflufs auf dem Wasserbade, so scheidet sich H CZ-Diisobutylamin ab, welches man nach dem Erkalten der Flüssigkeit abfiltrirt; destillirt man dann das Benzol ab, so hinterbleibt ein OeI, welches noch geringe Mengen von Krystallen enthält. Man behandelt dasselbe mit verdünnter Salzsäure, filtrirt vom Ungelösten ab und versetzt das Filtrat mit Soda, wobei das Diisobutylglycocollguajacol als OeI ausfällt, welches durch Extraction mit Aether isolirt wird und mit verdünnter Jodwasserstoffsäure zum jodwasserstoffsauren Salz erstarrt, das aus alkoholischer Lösung auf Zusatz von Aether in glänzenden Blättchen krystallisirt, die bei 145° schmelzen.
Diäthylglycocollkresol- Chloracetylkresol erhält man als dickes OeI, wenn man, wie oben, an Stelle von Guajacol Kreosol mit Chloracetylchlorid zur Umsetzung bringt. Giebt man unter Kühlung zu 46 Theilen Chloracetylkresol 34 Theile Diäthylamin und schüttelt häufig um, so vollzieht sich genau in derselben Weise, wie es bei der entsprechenden Guajacol-Verbindung beschrieben wurde, eine Reaction, und es entsteht das Diäthylglycocollkreosol, welches isolirt als basisches OeI erhalten wird. Das Chlorhydrat der Verbindung bildet Prismen, Smp. 176 °; das Jodhydrat Nadeln, Smp. 166 bis i68°.
Weitere Beispiele:
Diäthylglycocoll - Phenol (aus Chloracetylphenol), ein dickes OeI, dessen Chlorhydrat, Smp. ι 65 °, und Bromhydrat, Smp. 1890, glänzende Blättchen bildet.
Diäthylglycocoll-o-Kresol (aus Chloracetylo-Kresol, Sdp. 1470 in vacuo), ein dickes OeI; Bromhydrat, Smp. 1640, dünne Prismen bildend.
Diäthylglycocoll-m-Kresol (aus Choracetylm-KresoI, Sdp. 1700 in vacuo), ein dickes OeI; Chlorhydrat, Smp. 1730, und Bromhydrat, Smp. 203 °, in Blättchen krystallisirend.
Diäthylglycocoll-p-Kresol (aus Chloracetylp-Kresol, Smp. 29 bis 300), ein dickes OeI; sein Pikrat bildet gelbe Nadeln, Smp. 1290.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Darstellung von Glycocollphenolestern, darin bestehend, dafs man auf Chloressigsäureester der Phenole secundäre Amine der aliphatischen Reihe einwirken lä'fst.
2. Ausführungsformen des Anspruchs 1, indem man secundäre Amine der aliphatischen Reihe einwirken läfst auf Chloressigsäureester des Phenols, des o-, m-, p-Kresols, des Guajacols und Kreosols.
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