DE726386C - Verfahren zur Darstellung von Sulfonamidverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Sulfonamidverbindungen

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DE726386C
DE726386C DEI63629D DEI0063629D DE726386C DE 726386 C DE726386 C DE 726386C DE I63629 D DEI63629 D DE I63629D DE I0063629 D DEI0063629 D DE I0063629D DE 726386 C DE726386 C DE 726386C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C311/00Amides of sulfonic acids, i.e. compounds having singly-bound oxygen atoms of sulfo groups replaced by nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C311/30Sulfonamides, the carbon skeleton of the acid part being further substituted by singly-bound nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C311/37Sulfonamides, the carbon skeleton of the acid part being further substituted by singly-bound nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups having the sulfur atom of at least one of the sulfonamide groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung von Sulfonamidverbindungen Es wurde gefunden, daß man zu neuen chemotherapeutisch hoch wirksamen Verbindungen gelangt, wenn. man 4-Aminomethylbenzolsulfonami.dedarstellt. Während die Aminogruppe am Aminomethylrest zweckmäßig unsübstituiert ist, kann sich die Aminogruppe des Sulfonamidrestes nicht nur vom Ammoniak, sondern auch von den verschiedensten organischen Aminen, z. B. auch von heterocyelischen Aminen, ableiten. Auch können die Amidgruppen bzw. deren Substituenten durch weitere Gruppen, wie freie oder substituierte Amino- oder Hydroxylgruppen oder Acylreste, weiter besetzt sein. Verbindungen der gekennzeichneten Art unterscheiden sich von dem durch ihre Wirksamkeit bei bakteriellen Infektionskrankheiten bekanntgewordenen p-Aminobenzolsulfonamid und seinen Abkömmlingen durch die andersartige, nämlich die aliphatische Bindung der Aminogruppe durch eine Methylgruppe. Die aliphatische Bindung der Aminogruppe bedingt eine weitgehende Veränderung .der Eigenschaften der neuen Produkte gegenüber den Verbindungen von der Art des p-Aminobenzölsulfonamids und seiner Abkömmlinge. Es ist höchst überraschend, .daß die neuen Verbindungen bei bakteriellen Infektionskrankheiten, im besonderen Gonokokken- und Meningokokkeninfektionen, hoch wirksam sind, da die Wirksamkeit des p-Aminobenzolsulfonamids und seiner Abkömmlinge auf das Vorhandensein einer ringständigen stickstoffhaltigen Gruppe an einem Benzolkern in p-Stellung zu einer Sulfonamidgruppe zurückgeführt wurde. Infolge ihrer stärker basischen Natur liefern die Verfahrensprodukte neutral lösliche Salze, während die entsprechenden Salze der p-Aminobenzolsulfonamide kongosauer reagieren. Auch sind die freien Basen beträchtlich stärker in Wasser löslich als das p-Aminobenzolsulfonamid. Infolge ihrer Löslichkeit in saurer, neutraler und auch alkalischer Lösung besitzen die neuen Produkte ein vorzügliches Resorptions- und.i Ausscheidungsvermögen. Sie haben sich auch; als sehr gut verträglich erwiesen. ' Zur Darstellung der gekennzeichneten Ver-* Bindungen verfährt man vorzugsweise so, :daß man in Benzolsulfonamiden, die in 4-Stellung einen Methylrest tragen, der einen in die Aminogruppe umwandelbaren reaktionsfähigen Substituenten enthält, diesen Substituenten unter Anwendung an sich üblicher Arheitsweisen in die Aminogruppe umwandelt. So kann man beispielsweise die verschiedenen 4-Acylaminoinethyl-, 4-Urethanomethyl- oder 4-Isocyanatomethylbenzolsulfonamitde verseifen, 4-Azomethinmethylbenzolsulfonarnide hydrolysieren, 4-I\Titromethyl- oder andere in der 4-Methylgruppe stickstoffsubstituierte Benzolsulfonamide reduzieren, 4=Halogenmethylbenzolsulfonamide und 4-Oxymethylbenzolsulfonamide bzw. .deren Abkömmlinge mit Ammoniak oder Ammoniak abspaltenden Mitteln, wie z. B. Hexamethylentetramin, behandeln oder Abkömmlinge von 4-(Carbonsäuremethyl)-benzolsulfonamiden nach den Arbeitsweisen von Hofmann, Curtius oder Lossen zu 4-Aminomethylbenzolsulfonamiden abbauen. Man kann auch in 4 Aminomethylbenzolsulfonamiden, die in der Methylgruppe eine Carboxylgruppe besitzen, diese durch Erhitzen über den Schmelzpunkt abspalten oder solche 4 Aminomethylbenzolsulfonamide, die in der aliphatischen Arriinogruppe durch Naphthalinsulfosäurereste substituiert sind, mit Alkalibisulfit zu Abkömmlingen mit freier 4-Aminomethylgruppe aufspalten.
  • Man kann auch so verfahren, daß man in Benzolsulfonamiden, die irr 4-Stellung eine in die Aminomethylgruppe umwandelbare kohlenstoffstickstoffhaltige, über den Kohlenstoff am Ring gebundene Gruppe enthalten, diese Gruppe .unter Anwendung an sich üblicher Arbeitsweisen in die Aminomethylgruppe umwandelt.
  • Man kann im besonderen in Benzolsulfonamiden, die in der 4-Stellung eine stickstoffhaltige Aldehydderivatgruppe tragen, z. B. Verbindungen von der Art der Benzaldoxime, Benzaldehydhydrazone und Hydrobenzamide, die Aldehydderivatgruppe unter Anwendung an sich üblicher Arbeitsweisen, z. B. lcatalytisch, elektrolytisch, durch Alkaliamalgam oder Alkalimetall, Zink, Zinn, Stannosalze und Chromoverbindungen, zur Aminomethylgruppe reduzieren. Man kann aber auch von den Aldehyden unmittelbar ausgehen, indem man in einem Arbeitsgang die Aldehy dgruppe zunächst mit Ammoniak oder dessen Substitutionsprodukten, . wie Hydroxvlamin oder Hvdrazinen, umsetzt und die entstehendTn. Produkte, wie oben angegeben, reduziert.
  • ,i.ese Vorgänge kann man z. B. in der Weise
    tchführen; daß man den Aldehvd mit einem
    Vröleich als Ammoniaklieferantund zur Re-
    duktion dienenden Mittel, z. B. Ammoniumforrniat oder Aminoessigsäure, beliandeh.
  • Man kann auch so vorgehen, daß man .l-Cvaribenzolsulfonamide oder Benzolsulfonamide mit einer stickstoffhaltigen Carhonsäurederivatgruppe in 4-Stellung -, z. B. .I-Carbonsäureamido-, 4-Carbonsäurethioamido-und .1- Carbamidinobenzolsulfonamide, zri 4-Aminornethylbenzolsulforiamiden reduziert.
  • Eine S.ulfonamidgruppe kann man auch einführen, indemmanauf-zweckmäßig in der Aminogruppe geschützte - 4-Aminometlivlbenzolsulfonsäureester oder -halogenide Ammoniak oder die oben gekennzeichneten Amine bzw. ihre Swbstitutionsprodukte einwirken läßt und den schützenden Rest gegebenenfalls nachträglich abspaltet.
  • Beispiel i 23 g :4- Acetylaminometliylbenzolsulfonsäureamid werden in 6occm 2(:°/0i,-er Natronlauge i Stunde lang zum Kochen erhitzt. Die entstandene Lösung wird mit Tierkohle behandelt und nach dem Absaugen aus (lern Filtrat das q..Aminomethylbenzolsulfonsäureamid mit Ammoniumchlorid gefällt. Die Mischung wird gut abgekühlt, abgesaugt und der Niederschlag mit Eiswasser gewaschen. Aus Wasser oder Methylalkohol erhält man die neue Verbindung in farblosen Kristallen vom F. r53°. Sie ist in warrnem Wasser, verdünnter Natronlauge und Salzsäure äußerst leicht löslich.
  • Zur Herstellung des Ausgangsstoffes werden 50 g Acetylbenzylamin unter Rühren in 150 ccrn Chlorsulfonsäure eingetragen, wobei die Temperatur durch Außenkühlung unter .1o° gehalten wird. Nach mehrstündigern Stehen bei gewöhnlicher Temperatur wird i Stunde im siedenden Wasserbad erwärmt und nach dem Abkühlen auf Eis gegossen. Hierbei fällt das 4-Acetylaminomethylbenzolsulfonsäurech.lorid zunächst ölig aus, erstarrt jedoch nach kurzem Rühren kristallinisch. Das abgesaugte und mit kaltem Wasser ausgewaschene Produkt wird in eine io"/"ige wäßrige Ammoniaklösung eingetragen. Es tritt dabei Lösung unter Erwärmen ein, und nach kurzer Zeit fällt das 4-Acety laminomethylbenzolsulfonsäureamid kristallin aus. ad Erwärmen auf 70' l\ während 30 Minuten wird abgekühlt, abgesaugt und ausgewaschen. Das Produkt wird, aus Wasser oder verdünntem Alkohol umkristallisiert, in schönen farblosen Kristallen vom F. 177' erhalten. Es ist in warmem Wasser gut, in verdünnter Natronlauge äußerst leicht löslich.
  • Beispiel 2 25 g 4-Acetylaminomethylbenzolsulfonsäuremethylamid werden in 6o ccm 2o°/oiger Natronlauge 6o Minuten zum Sieden erhitzt. Nach dem Erkalten wind von Verunreinigungen abgesaugt und aus dem Filtrat das entstandene q. - Aminomethylbenzolsulfonsäuremethylamid mit Ammoniumchlorid gefällt. 1=s wird abgesaugt und aus Wasser umkristallisiert. Man erhält farblose Kristalle vom F. 1oo°. Sie sind in warmem Wasser, verdünnter Natronlauge und Salzsäure sehr leicht löslich.
  • Zur Darstellung des Ausgangsstoffs wind das in Beispiel 1 beschriebene 4-Acetylaminomethylfienzolsulfonsäurechlorid in überschüssiges wäßriges Methylamin eingetragen. Die entstandene Lösung scheidet nach Erwärmen während 3o Minuten auf 50° alsbald Kristalle des 4-Acetylaininomethyl'benzolsulfonsäuremethylamids aus, die nach dem Abkühlen abgesaugt und mit Eiswasser ausgewaschen werden. Aus Wasser umkristallisiert erhält man die Verbindung in Form farbloser Kristalle vom F.103°. Sie ist in warmem Wasser sowie in Natronlauge leicht löslich. Aus der natronalkalischen Lösung kann sie mit Ammoniumchlorid ausgefällt werden. Beispiel 3 27 g 4-Acetylaminomethylbenzolsulfonsäuredimethylamid werden in 6o ccm 2o°/oiger Natronlauge 6o Minuten zum Sieden erhitzt. Es tritt vollkommene Lösung ein. Die Mischung wird mit Tierkohle gereinigt und das Filtrat eisgekühlt. Dabei fällt das 4-Aminomethylbenzolsulfonsäuredimethylamid aus. Es wird aus Wasser umkristallisiert. Man erhält farblose Kristalle vom F. 135°. Sie sind in verdünnter Salzsäure spielend löslich, in kalter Natronlauge unlöslich.
  • Zur Darstellung des Ausgangsstoffs wird das beschriebene 4-Acetylaminomethylbenzolsulfonsäurechlorid in überschüssiges wäßriges Dimethylamin eingetragen. und die entstandene Lösung 3o Minuten auf 5o° gehalten. Man erhält nach .dem Abkühlen das 4-Acetylaminomethylbenzolsulfonsäuredimethylamid in Kristallen, die nach dem Umkristallisieren aus verdünntem Alkohol bei 125° schmelzen.
  • Beispiel 4 In 300 ccm Chlorsulfonsäure werden unter Rühren und Eiskühlung Zoo g Phenylessigsäureäthylester eingetragen. Nach 12stündigem Stehen bei gewöhnlicher Temperatur gießt man auf Eis, wobei Benzolsulfonsäurechlori-d-4-essigsäureäthylester ausfällt. Dieser wird in wäßrige io°/oige Ammoniaklösung eingerührt. Unter Erwärmen fällt der Benzolsulfonsäureamid-4-essigsäureäthylester als Kristallbrei aus. Aus Alkohol umkristallisiert erhält man ihn in farblosen Kristallen vom Schmelzpunkt z72°.
  • Zoo g Ben.zolsulfonsäur.eamid-4-essigsäureäthylester werden in überschüssigem, konzentriertem, wäßrigem Ammoniak 2.1 Stunden bei gewöhnlicher Temperatur lebhaft gerührt. Die Kristallform hat sich dabei geändert. Es wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen .und das Benzolsulfonsäureamid-4-essigsäureamid aus Wasser umkristallisiert. Man erhält es in Form farbloser Kristalle vom Schmelzpunkt 19o°.
  • 21g dieses Amids werden mit einer Lösung von 8 g Brom in 16o ccm io°/oiger Natronlauge übergossen und 3o Minuten auf dem Wasserbad erhitzt. Die Lösung wird eingeengt, mit konzentrierter Salzsäure angesäuert und mit Tierkohle geschüttelt. Nach dem Absaugen wird durch Abkühlen das Hydrochlorid des 4-Aminomethyl-benzolsulfonamids gefällt und durch Umlösen aus Wasser in Form farbloser Blättchen vom Schmelzpunkt 265° erhalten. Säuert man die Lösung statt mit Salzsäure mit Mandelsäure an, so erhält man das mandelsaure Salz in schönen Kristallen vom Schmelzpunkt 2150. Beispiel 5 5o g Benzylurethan werden unter Rühren in 15o ccm Chlorsulfonsäure so eingetragen, daß die Temperatur nicht über 25° steigt. Die entstandene Lösung wird nach 12stündigem Rühren auf Eis gegossen und das ausgefällte 4 - Carbäthoxyaminomethylbenzolsulfochlorid abgesaugt und ausgewaschen. Es wird in überschüssige io°/oige wäßrige Ammoniaklösung eingetragen. Die Temperatur steigt dabei und wird 1o Minuten auf 4o bis 5o° gehalten. Nach dem Abkühlen der Mischung wird das 4-Carbäthoxyaminomethy lbenzolsulfonamid abgesaugt, ausgewaschen und aus verdünntem Alkohol umkristallisiert. Man erhält farblose Kristalle vom Schmelzpunkt 143'.
  • Die Verseifung zum 4-Aminomethylbenzolsulfonamid wird wie in Beispiels beim 4-Acetylaminomethylbenzolsulfonainid beschrieben durchgeführt.
  • Beispiel 6 20g des aus äquimolekularen Mengen von Benzylamin und 4-Tolylaldehyd gebildeten N-(d-Methylbenzal)-benzylamins werden in 6o ccm eisgekühlte Chlorsulfonsäure eingerührt. Die Mischung wird nach 1o- bis 12-stündigem Rühren vorsichtig auf Eis gegossen, der entstandene Niederschlag sofort abgesaugt und mit Eiswasser ausgewaschen. Das so erhaltene 4- (4'-Metliylbenzalaminoniethyl)-benzolsulfochlori:d wird in io°/Qige wäßrige Ammoniaklösung eingerührt und die Mischung 15 Minuten bei 30° stehengelassen. Zlan erhält so einen Kristallbrei von 4- (-# - Methyl@benzalaminomethyl) - benzolsulfonamid, der nach dem Absaugen und Auswaschen aus viel Alkohol umkristallisiert wird. Die farblosen, in verdünnter Natronlauge leicht löslichen Kristalle haben den Schmelzpunkt 212°.
  • 2o g der Methylbenzalverbindung werden in 4o ccm wäßriger 2o°/oiger Salzsäure 1o Minuten gekocht. Es tritt sofort der Geruch des Tolylaldehyds auf, und beim Abkühlen der mit Tierkohle versetzten Lösung scheidet sich das Hydrochlorid des 4-Aminometliylbenzolsulfonamids in glänzenden Kristallblättchen ab, die, aus Wasser oder Methylalkohol umkristallisiert, den Schmelzpunkt 265' zeigen.
  • Beispiel 7 21 g 4-Aminobenzolsulfonacetylamid werden mit 7,09 Natriumnitrit diazotiert. Die Diazolösung wird in eine 5o° warme Lösung aus 25 g Kupfersulfat, 150 ccm Wasser und 30 g Kaliumcyanid eingerührt. Hierauf wird die Mischung 30 Minuten bei 70° gehalten, dann abgekühlt und abgesaugt. Der Niederschlag wird mit Methanol ausgekocht. Durch Abdampfen des Methanols und mehrmaliges Umlösen des Rückstandes aus Alkohol wird das 4-Cyanbenzolsulfonacetylamid in hellgelben Blättchen vom Schmelzpunkt 21o° erhalten.
  • In die kochende Lösung von i o g des Nitrils in 15o ccm absolutem Alkohol trägt man zur Reduktion der Nitrilgruppe auf einmal 18g in dünne Scheiben geschnittenes :Natrium ein. Die stürmische Reaktion wird bis zur Auflösung der letzten Natriumteilchen durch Erhitzen in ihrer Heftigkeit erhalten. Spuren von. Ammoniak weisen auf eine geringe Verseifung des Cyanrestes hin. Nach vollkommenem Verbrauch des Natriums wird der Alkohol abgedampft und der erkaltete Rückstand mit wenig Wasser aufgenommen und mit Salzsäure kongosauer gemacht. Aus der viel \Tatriumchlorid enthaltenden Lösung scheidet sich das Hydrochlorid des 4-Aminoinetliylbenzolsulfonamids ab, das durch Verseifung des intermediär gebildeten 4-Aininoinethylbenzolsulfonacetylamids entstanden ist. Aus Nasser umkristallisiert zeigt es den Sdiinelzpunlct 265'.
  • Beispiel 8 1o g Plienylnitroinetlian werden in 3o ccin eisgekühlte Ühlorsulfonsäure eingerührt. Die intensiv gefärbte Lösung wird 12 Stunden bei gewöhnlicher Temperatur gerührt und sodann auf Eis gegossen. Das ausgefallene 4-Nitroinethylbenzolsulfonsäurechlorid wird abgesaugt mit Wasser ausgewaschen und in überschüssige io°/oige wäßrige Ammoniaklö sung eingetragen. Die sich erwärmende Lösung wird 15 Minuten auf 50° gehalten. Nach dem Verjagen des Ammoniaks fällt das 4-Nitromethylbenzolsulfonsäureainid in schwach gelb gefärbten Kristallen aus. Sie sind mit gleicher Farbe in verdünnter Natronlauge löslich. Aus Alkohol umkristallisiert schmelzen sie bei 141'.
  • 21,6- 4-Nitromethylbenzolsulfonsäureainid werden in einem Gemisch von ; 5 ccm 15°/oiger Salzsäure und 15g Zinn gekocht, bis sämtliche Nitroverbindung in Lösung gegangen ist. Nach dem Entzinnen mit Schwefelwasserstoff wird die Mischung eingedampft. Es hinterbleibt das blättrig kristallinische Hydrochlorid des 4-Aminomethyll>enzolsulfonamids, das, aus Wasser umkristallisiert, die in Beispiel 4 beschriebenen Eigenschaften besitzt.
  • Beispiel In die Mischung von 9,4 g a-Aininopyridin, 75 ccm Aceton und 8,4 g Natriumbicarbonat werden 24,7 g 4 Acetylaminomethylbenzolsulfonsäurechlorid eingerührt. Nach einstündigein Erhitzen zum Sieden wird das Aceton abdestilliert und der ölige Rückstand mit 50 ccm 2o°/oiger Natronlauge 20 bis 30 Minuten gekocht. Nach Zugabe von Tierkohle wird abgesaugt und stark gekühlt. Nach längerer Zeit kristallisiert das Natriumsalz des .4 -Aminomethylbenzolsulfonsäure- (x-aminopyridids) aus, das aus Natriumchloridlösung umkristallisiert wird. Es ist in Wasser äußerst leicht löslich und zeigt keinen bestimmten Schmelzpunkt.
  • Beispiel 1o 25g 4-Brommethylbenzolsulfonamid werden in 200 ccm einer in der Kälte gesättigten Lösung von Aminonial: in Alkohol eingetragen und 3 Tage bei gewöhnlicher Temperatur stehengelassen. Nach dieser Zeit wird die Mischung auf dem Wasserbad so lange unter Rückfluß erhitzt, bis das überschüssige Ammoniak entfernt ist. Nun wird ausgeschiedenes Aminoniumchlorid und als Nebenprodukt in geringer Menge entstandenes Di- bzw. Triibenzylaminderivat abgesaugt und das Filtrat eingeengt. Man erhält Sodas 4 Aminomethylbenzolsulfonamid als freie Base, die, in wenig heißem Wasser gelöst, mit der heißen konzentrierten wäßrigen Lösung der äquimolektilaren Menge 5-Su1fo-z-oxybenzoesiiure in ihr in Wasser ebenfalls leicht lösliches sulfosalicylsaures Salz übergeführt wird. Es wird nachdem Umkristallisieren aus Wasser in groben farblosen Kristallen vom F.252' erhalten.
  • Beispiel ii 5 g o:-Amino-4-sulfonamidophenylessigsäure werden auf Zoo bis 22o° erhitzt, bis die Kohlendioxydentwicklung beendet ist. Es bleibt eine klare Schmelze von Benzvlamin-4-sulfonsäureamid zurück, die bei i50° schmilzt. Nach Umlösen aus wenig Alkohol erhält man die Verbindung in farblosen Kristallen vom Schmelzpunkt 152°. Den Ausgangsstoff erhält man wie folgt:.
  • 2o g a-Acetylaminophenylessigsäureäthylester (farblose Kristalle vom Schmelzpunkt 68° und Siedepunkt i6o° unter 3 mm Druck, hergestellt durch Umsetzen von 2-Aminophenylessigsäureäthylester mit Essi:gsäureanhydrid) werden in 6o ccm Chlorsulfonsäure unter Kühlen eingetragen. Nach 12-stündigem Rühren unter Eiskühlung wird ,das Umsetzungsgemisch 2 Stunden auf 5o bis 6o° erwärmt und dann; in Eiswasser gegossen. Die anfangs ölige Fällung wird nach einigem Stehen fest, wird dann abgesaugt und mit Wasser gewaschen. Dieser Niederschlag wird noch feucht in 5o ccm wäßriges, gesättigtes Aminoniäk unter Eiskühlung eingerührt, wobei allmählich eine klare Lösung entsteht. Diese wird nach i2stündigem Stehen mit Zoo ccm Wasser verdünnt, mit 40 g festem Natriumhydroxyd versetzt und i Stunde unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Nach Verdünnen mit Wasser und. Aufkochen mit Tierkohle wird die Lösung filtriert, mit Salzsäure genau neutralisiert und unter vermindertem Druck eingedampft. Der Verdampfrückstand wird mit iooa ccm Wasser durchgearbeitet und abgesaugt. Der Niederschlag wird in warmer Natriumcarbonatlösung gelöst, die Lösung filtriert und mit Salzsäure schiwach angesäuert, wobei die a-Amino-4-sulfonamidophenylessigsäure in farblosen Blättchen auskristallisiert, die nach Absaugen, Waschen und TrOClmeri bei 2o7° unter stürmischer Kohlendioxydentwicklung sich zersetzen.
  • Beispiel i2 25g 4-Brommethylbenzolsulfonamid werden zu der Lösung von 14g Hexamethylentetramin in i2o ccm Chloroform gegeben und unter Rühren zum Sieden erwärmt. Es bildet sich ein dicker Kristallbrei, der 45 Minuten gekocht und dann abgesaugt wird. Der Rückstand wird zunächst mit wenig Wasser, dann finit Aceton, in welchem beide Ausgangsprodukte sehr leicht löslich sind., ausgewaschen. Er schmilzt bei zo8° unter Braunfärbung und ist in kalter, verdünnter Natronlauge leicht löslich. Beim Erwärmen mit Wasser löst er sich, zersetzt sich aber nach kurzem Aufkochen unter Abspaltung von Formaldehyd. 32 g des Rückstands vom Schmelzpunkt 2o8° werden in i2o ccm Alkohol und 35 ccm konzentrierter Salzsäure auf dem Wasserbad erhitzt. Es tritt bald vollkommene Lösung ein, und nach kurzer Zeit scheidet sich aus der Reaktionslösung Ammoniumchlorid aus. Der entstehende Formaldehyd wird zum größten Teil in das Acetal verwandelt. Nach Sbkühlen wird vom Ammoniumchlorid abgesaugt und nach Zugabe von etwas Calciumchlorid unter vermindertemDruck vöm Formaldehyd und Acetal abgedampft und eingeengt. Das sich in der Kälte neben etwas Ammoniumchlorid ausscheidende Hydrochlorid des 4-Am-inomethylbenzolsulfonamids wird aus wenig Wasser umkristallisiert und zeigt dann den Schmelzpunkt von :2650.
  • Beispiel 13 6 g Benzald-ehyd-4-sulfonsäure@diäthylamid werden in 6o ccm Methanol und 7 g 15°/oiger wäßriger Methylaminlösung in Gegenwart von o,4 g 25°/oigem Palladiumkatalysator mit Wasserstoff hydriert. Nach kurzer Zeit sind 635 ccm Wasserstoff aufgenommen, worauf die Hydrierung nahezu zum Stillstand kommt. Diese wird nun unterbrochen, die Umsetzungslösung angesäuert, vom Katalysator abfiltriert, sodann stark alkalisch gemacht und ausgeäthert. Die Ätherauszüge werden mit Kaliumcarbonat getrocknet und der Äther verdampft, der Rückstand wird im Vakuum destilliert. Beim Siedepunkt 162 bis' 164° bei 0,2 mm Druck erhält man das N-Methylbenzylamin-4-sulfonsäure.diäthylamid als farblose Kristalle, die bei 55° schmelzen. Die Verbindung löst sich leicht in Alkohol, Methanol, Äther, Benzol, wenig in Ligroin, Petroläther und Wasser.
  • Das Ausgangsmaterial erhält man auf folgendem Wege: Sulfanilsäurediäthylamid (F. io3°) wird diazotiert und nach Sandmeyer mit Kuprocyanid umgesetzt. Dabei entsteht das 4-Cyanbenzolsulfonsäurediäthylamid vom F. 87°, farblose Kristalle, die bei 16o bis 16-2° unter o,2 mm Druck sieden. Durch Reduktion dieser Verbindung mit ätherischer ' Zinnchlorürsalzsäurelösung nach Stephan erhält man das Benzaldehyd-4-sulfonsäurediäthylamid in Form farbloser Kristalle vom F. 78°, Siedepunkt 166° bei o,5 mm Druck.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Darstellung von Sulfonamidverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man in Benzolsulfonamiden, die in 4-Stellung einen Methylrest tragen, der einen in die Aminogruppe umwandelbaren reaktionsfähigen Substittlenten enthält, diesen reaktionsfähigen Substituenten nach an sich üblichen Arbeitsweisen in die Aminogruppe umwandelt. z. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man in Benzolsulfonamiden,die in. 4-Stellung eine in die Aminomethylgruppe umwandelbare kohlenstoff-stickstoffhaltige, über den Kohlenstoff am Ring gebundene Gruppe enthalten diese Gruppe unter Anwendung an sich üblicher Arbeitsweisen in die Aminomethylgruppe umwandelt. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß man in Benzolsulfonamiden, die in der 4-Stellung eine stickstoffhaltige Aldehydderivatgruppe tragen, diese Aldehydderivatgruppe unter Anwendung an sich üblicher Arbeitsweisen zur Aminomethylgruppe reduziert. 4. .Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umwandlung der 4-Aldehydobenzolsulfonamide in die entsprechende Verbindung mit stickstoffhaltiger Aldehydderivatgruppe und die Reduktion der letzteren zur Aminomethylgruppe in einem Arbeitsgang, gegebenenfalls unter Verwendung von zugleich als Ammoniaklieferant und zur Reduktion dienenden Mitteln vornimmt. Ausführungsform des Verfahrens gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man 4-Cyanbenzolsulfonamide bzw. Benzolsulfonamide mit einer stickstoffhaltigen Carbonsäurederivatgruppe in 4-Stellung zu den 4-Aminomethylbenzolsulfonamiden reduziert. 6. Abänderung des Verfahrens gemäß Anspruch i, 'dadurch gekennzeichnet, daß man auf 4- Aminomethylbenzolsulfonsäureester oder -halogen.ide, deren Aminogruppe gegebenfalls geschützt ist, Ammoniak oder Amine mit reaktionsfähigem `Vasserstofiatom bzw. deren Substitutionsprodukte einwirken läßt und den schützenden Rest gegebenenfalls nachträglich abspaltet.
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