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Verfahren zur Darstellung von Sulfonamidverbindungen Es wurde gefunden,
daß man zu neuen chemotherapeutisch hoch wirksamen Verbindungen gelangt, wenn. man
4-Aminomethylbenzolsulfonami.dedarstellt. Während die Aminogruppe am Aminomethylrest
zweckmäßig unsübstituiert ist, kann sich die Aminogruppe des Sulfonamidrestes nicht
nur vom Ammoniak, sondern auch von den verschiedensten organischen Aminen, z. B.
auch von heterocyelischen Aminen, ableiten. Auch können die Amidgruppen bzw. deren
Substituenten durch weitere Gruppen, wie freie oder substituierte Amino- oder Hydroxylgruppen
oder Acylreste, weiter besetzt sein. Verbindungen der gekennzeichneten Art unterscheiden
sich von dem durch ihre Wirksamkeit bei bakteriellen Infektionskrankheiten bekanntgewordenen
p-Aminobenzolsulfonamid und seinen Abkömmlingen durch die andersartige, nämlich
die aliphatische Bindung der Aminogruppe durch eine Methylgruppe. Die aliphatische
Bindung der Aminogruppe bedingt eine weitgehende Veränderung .der Eigenschaften
der neuen Produkte gegenüber den Verbindungen von der Art des p-Aminobenzölsulfonamids
und seiner Abkömmlinge. Es ist höchst überraschend, .daß die neuen Verbindungen
bei bakteriellen Infektionskrankheiten, im besonderen Gonokokken- und Meningokokkeninfektionen,
hoch wirksam sind, da die Wirksamkeit des p-Aminobenzolsulfonamids und seiner Abkömmlinge
auf das Vorhandensein einer ringständigen stickstoffhaltigen Gruppe an einem Benzolkern
in p-Stellung zu einer Sulfonamidgruppe zurückgeführt wurde. Infolge ihrer stärker
basischen Natur liefern die Verfahrensprodukte neutral lösliche Salze, während die
entsprechenden Salze der p-Aminobenzolsulfonamide kongosauer reagieren. Auch sind
die freien
Basen beträchtlich stärker in Wasser löslich als das
p-Aminobenzolsulfonamid. Infolge ihrer Löslichkeit in saurer, neutraler und auch
alkalischer Lösung besitzen die neuen Produkte ein vorzügliches Resorptions- und.i
Ausscheidungsvermögen. Sie haben sich auch; als sehr gut verträglich erwiesen.
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Zur Darstellung der gekennzeichneten Ver-* Bindungen verfährt man vorzugsweise
so, :daß man in Benzolsulfonamiden, die in 4-Stellung einen Methylrest tragen, der
einen in die Aminogruppe umwandelbaren reaktionsfähigen Substituenten enthält, diesen
Substituenten unter Anwendung an sich üblicher Arheitsweisen in die Aminogruppe
umwandelt. So kann man beispielsweise die verschiedenen 4-Acylaminoinethyl-, 4-Urethanomethyl-
oder 4-Isocyanatomethylbenzolsulfonamitde verseifen, 4-Azomethinmethylbenzolsulfonarnide
hydrolysieren, 4-I\Titromethyl- oder andere in der 4-Methylgruppe stickstoffsubstituierte
Benzolsulfonamide reduzieren, 4=Halogenmethylbenzolsulfonamide und 4-Oxymethylbenzolsulfonamide
bzw. .deren Abkömmlinge mit Ammoniak oder Ammoniak abspaltenden Mitteln, wie z.
B. Hexamethylentetramin, behandeln oder Abkömmlinge von 4-(Carbonsäuremethyl)-benzolsulfonamiden
nach den Arbeitsweisen von Hofmann, Curtius oder Lossen zu 4-Aminomethylbenzolsulfonamiden
abbauen. Man kann auch in 4 Aminomethylbenzolsulfonamiden, die in der Methylgruppe
eine Carboxylgruppe besitzen, diese durch Erhitzen über den Schmelzpunkt abspalten
oder solche 4 Aminomethylbenzolsulfonamide, die in der aliphatischen Arriinogruppe
durch Naphthalinsulfosäurereste substituiert sind, mit Alkalibisulfit zu Abkömmlingen
mit freier 4-Aminomethylgruppe aufspalten.
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Man kann auch so verfahren, daß man in Benzolsulfonamiden, die irr
4-Stellung eine in die Aminomethylgruppe umwandelbare kohlenstoffstickstoffhaltige,
über den Kohlenstoff am Ring gebundene Gruppe enthalten, diese Gruppe .unter Anwendung
an sich üblicher Arbeitsweisen in die Aminomethylgruppe umwandelt.
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Man kann im besonderen in Benzolsulfonamiden, die in der 4-Stellung
eine stickstoffhaltige Aldehydderivatgruppe tragen, z. B. Verbindungen von der Art
der Benzaldoxime, Benzaldehydhydrazone und Hydrobenzamide, die Aldehydderivatgruppe
unter Anwendung an sich üblicher Arbeitsweisen, z. B. lcatalytisch, elektrolytisch,
durch Alkaliamalgam oder Alkalimetall, Zink, Zinn, Stannosalze und Chromoverbindungen,
zur Aminomethylgruppe reduzieren. Man kann aber auch von den Aldehyden unmittelbar
ausgehen, indem man in einem Arbeitsgang die Aldehy dgruppe zunächst mit Ammoniak
oder dessen Substitutionsprodukten, . wie Hydroxvlamin oder Hvdrazinen, umsetzt
und die entstehendTn. Produkte, wie oben angegeben, reduziert.
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,i.ese Vorgänge kann man z. B. in der Weise
tchführen; daß man den Aldehvd mit einem |
Vröleich als Ammoniaklieferantund zur Re- |
duktion dienenden Mittel, z. B. Ammoniumforrniat oder Aminoessigsäure, beliandeh.
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Man kann auch so vorgehen, daß man .l-Cvaribenzolsulfonamide oder
Benzolsulfonamide mit einer stickstoffhaltigen Carhonsäurederivatgruppe in 4-Stellung
-, z. B. .I-Carbonsäureamido-, 4-Carbonsäurethioamido-und .1- Carbamidinobenzolsulfonamide,
zri 4-Aminornethylbenzolsulforiamiden reduziert.
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Eine S.ulfonamidgruppe kann man auch einführen, indemmanauf-zweckmäßig
in der Aminogruppe geschützte - 4-Aminometlivlbenzolsulfonsäureester oder -halogenide
Ammoniak oder die oben gekennzeichneten Amine bzw. ihre Swbstitutionsprodukte einwirken
läßt und den schützenden Rest gegebenenfalls nachträglich abspaltet.
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Beispiel i 23 g :4- Acetylaminometliylbenzolsulfonsäureamid werden
in 6occm 2(:°/0i,-er Natronlauge i Stunde lang zum Kochen erhitzt. Die entstandene
Lösung wird mit Tierkohle behandelt und nach dem Absaugen aus (lern Filtrat das
q..Aminomethylbenzolsulfonsäureamid mit Ammoniumchlorid gefällt. Die Mischung wird
gut abgekühlt, abgesaugt und der Niederschlag mit Eiswasser gewaschen. Aus Wasser
oder Methylalkohol erhält man die neue Verbindung in farblosen Kristallen vom F.
r53°. Sie ist in warrnem Wasser, verdünnter Natronlauge und Salzsäure äußerst leicht
löslich.
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Zur Herstellung des Ausgangsstoffes werden 50 g Acetylbenzylamin
unter Rühren in 150 ccrn Chlorsulfonsäure eingetragen, wobei die Temperatur
durch Außenkühlung unter .1o° gehalten wird. Nach mehrstündigern Stehen bei gewöhnlicher
Temperatur wird i Stunde im siedenden Wasserbad erwärmt und nach dem Abkühlen auf
Eis gegossen. Hierbei fällt das 4-Acetylaminomethylbenzolsulfonsäurech.lorid zunächst
ölig aus, erstarrt jedoch nach kurzem Rühren kristallinisch. Das abgesaugte und
mit kaltem Wasser ausgewaschene Produkt wird in eine io"/"ige wäßrige Ammoniaklösung
eingetragen. Es tritt dabei Lösung unter Erwärmen ein, und nach kurzer Zeit fällt
das 4-Acety laminomethylbenzolsulfonsäureamid kristallin aus. ad Erwärmen auf
70'
l\ während 30 Minuten wird abgekühlt, abgesaugt und ausgewaschen.
Das Produkt wird, aus Wasser oder verdünntem Alkohol umkristallisiert, in schönen
farblosen
Kristallen vom F. 177' erhalten. Es ist in warmem Wasser gut, in verdünnter Natronlauge
äußerst leicht löslich.
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Beispiel 2 25 g 4-Acetylaminomethylbenzolsulfonsäuremethylamid werden
in 6o ccm 2o°/oiger Natronlauge 6o Minuten zum Sieden erhitzt. Nach dem Erkalten
wind von Verunreinigungen abgesaugt und aus dem Filtrat das entstandene q. - Aminomethylbenzolsulfonsäuremethylamid
mit Ammoniumchlorid gefällt. 1=s wird abgesaugt und aus Wasser umkristallisiert.
Man erhält farblose Kristalle vom F. 1oo°. Sie sind in warmem Wasser, verdünnter
Natronlauge und Salzsäure sehr leicht löslich.
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Zur Darstellung des Ausgangsstoffs wind das in Beispiel 1 beschriebene
4-Acetylaminomethylfienzolsulfonsäurechlorid in überschüssiges wäßriges Methylamin
eingetragen. Die entstandene Lösung scheidet nach Erwärmen während 3o Minuten auf
50° alsbald Kristalle des 4-Acetylaininomethyl'benzolsulfonsäuremethylamids aus,
die nach dem Abkühlen abgesaugt und mit Eiswasser ausgewaschen werden. Aus Wasser
umkristallisiert erhält man die Verbindung in Form farbloser Kristalle vom F.103°.
Sie ist in warmem Wasser sowie in Natronlauge leicht löslich. Aus der natronalkalischen
Lösung kann sie mit Ammoniumchlorid ausgefällt werden. Beispiel 3 27 g 4-Acetylaminomethylbenzolsulfonsäuredimethylamid
werden in 6o ccm 2o°/oiger Natronlauge 6o Minuten zum Sieden erhitzt. Es tritt vollkommene
Lösung ein. Die Mischung wird mit Tierkohle gereinigt und das Filtrat eisgekühlt.
Dabei fällt das 4-Aminomethylbenzolsulfonsäuredimethylamid aus. Es wird aus Wasser
umkristallisiert. Man erhält farblose Kristalle vom F. 135°. Sie sind in verdünnter
Salzsäure spielend löslich, in kalter Natronlauge unlöslich.
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Zur Darstellung des Ausgangsstoffs wird das beschriebene 4-Acetylaminomethylbenzolsulfonsäurechlorid
in überschüssiges wäßriges Dimethylamin eingetragen. und die entstandene Lösung
3o Minuten auf 5o° gehalten. Man erhält nach .dem Abkühlen das 4-Acetylaminomethylbenzolsulfonsäuredimethylamid
in Kristallen, die nach dem Umkristallisieren aus verdünntem Alkohol bei 125° schmelzen.
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Beispiel 4 In 300 ccm Chlorsulfonsäure werden unter Rühren
und Eiskühlung Zoo g Phenylessigsäureäthylester eingetragen. Nach 12stündigem Stehen
bei gewöhnlicher Temperatur gießt man auf Eis, wobei Benzolsulfonsäurechlori-d-4-essigsäureäthylester
ausfällt. Dieser wird in wäßrige io°/oige Ammoniaklösung eingerührt. Unter Erwärmen
fällt der Benzolsulfonsäureamid-4-essigsäureäthylester als Kristallbrei aus. Aus
Alkohol umkristallisiert erhält man ihn in farblosen Kristallen vom Schmelzpunkt
z72°.
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Zoo g Ben.zolsulfonsäur.eamid-4-essigsäureäthylester werden in überschüssigem,
konzentriertem, wäßrigem Ammoniak 2.1 Stunden bei gewöhnlicher Temperatur lebhaft
gerührt. Die Kristallform hat sich dabei geändert. Es wird abgesaugt, mit Wasser
gewaschen .und das Benzolsulfonsäureamid-4-essigsäureamid aus Wasser umkristallisiert.
Man erhält es in Form farbloser Kristalle vom Schmelzpunkt 19o°.
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21g dieses Amids werden mit einer Lösung von 8 g Brom in 16o ccm io°/oiger
Natronlauge übergossen und 3o Minuten auf dem Wasserbad erhitzt. Die Lösung wird
eingeengt, mit konzentrierter Salzsäure angesäuert und mit Tierkohle geschüttelt.
Nach dem Absaugen wird durch Abkühlen das Hydrochlorid des 4-Aminomethyl-benzolsulfonamids
gefällt und durch Umlösen aus Wasser in Form farbloser Blättchen vom Schmelzpunkt
265° erhalten. Säuert man die Lösung statt mit Salzsäure mit Mandelsäure an, so
erhält man das mandelsaure Salz in schönen Kristallen vom Schmelzpunkt 2150. Beispiel
5 5o g Benzylurethan werden unter Rühren in 15o ccm Chlorsulfonsäure so eingetragen,
daß die Temperatur nicht über 25° steigt. Die entstandene Lösung wird nach 12stündigem
Rühren auf Eis gegossen und das ausgefällte 4 - Carbäthoxyaminomethylbenzolsulfochlorid
abgesaugt und ausgewaschen. Es wird in überschüssige io°/oige wäßrige Ammoniaklösung
eingetragen. Die Temperatur steigt dabei und wird 1o Minuten auf 4o bis 5o° gehalten.
Nach dem Abkühlen der Mischung wird das 4-Carbäthoxyaminomethy lbenzolsulfonamid
abgesaugt, ausgewaschen und aus verdünntem Alkohol umkristallisiert. Man erhält
farblose Kristalle vom Schmelzpunkt 143'.
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Die Verseifung zum 4-Aminomethylbenzolsulfonamid wird wie in Beispiels
beim 4-Acetylaminomethylbenzolsulfonainid beschrieben durchgeführt.
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Beispiel 6 20g des aus äquimolekularen Mengen von Benzylamin
und 4-Tolylaldehyd gebildeten N-(d-Methylbenzal)-benzylamins werden in 6o ccm eisgekühlte
Chlorsulfonsäure eingerührt. Die Mischung wird nach 1o- bis 12-stündigem Rühren
vorsichtig auf Eis gegossen,
der entstandene Niederschlag sofort
abgesaugt und mit Eiswasser ausgewaschen. Das so erhaltene 4- (4'-Metliylbenzalaminoniethyl)-benzolsulfochlori:d
wird in io°/Qige wäßrige Ammoniaklösung eingerührt und die Mischung 15 Minuten bei
30° stehengelassen. Zlan erhält so einen Kristallbrei von 4- (-# - Methyl@benzalaminomethyl)
- benzolsulfonamid, der nach dem Absaugen und Auswaschen aus viel Alkohol umkristallisiert
wird. Die farblosen, in verdünnter Natronlauge leicht löslichen Kristalle haben
den Schmelzpunkt 212°.
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2o g der Methylbenzalverbindung werden in 4o ccm wäßriger 2o°/oiger
Salzsäure 1o Minuten gekocht. Es tritt sofort der Geruch des Tolylaldehyds auf,
und beim Abkühlen der mit Tierkohle versetzten Lösung scheidet sich das Hydrochlorid
des 4-Aminometliylbenzolsulfonamids in glänzenden Kristallblättchen ab, die, aus
Wasser oder Methylalkohol umkristallisiert, den Schmelzpunkt 265' zeigen.
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Beispiel 7 21 g 4-Aminobenzolsulfonacetylamid werden mit
7,09 Natriumnitrit diazotiert. Die Diazolösung wird in eine 5o° warme Lösung
aus 25 g Kupfersulfat, 150 ccm Wasser und 30 g Kaliumcyanid eingerührt.
Hierauf wird die Mischung 30 Minuten bei 70° gehalten, dann abgekühlt und
abgesaugt. Der Niederschlag wird mit Methanol ausgekocht. Durch Abdampfen des Methanols
und mehrmaliges Umlösen des Rückstandes aus Alkohol wird das 4-Cyanbenzolsulfonacetylamid
in hellgelben Blättchen vom Schmelzpunkt 21o° erhalten.
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In die kochende Lösung von i o g des Nitrils in 15o ccm absolutem
Alkohol trägt man zur Reduktion der Nitrilgruppe auf einmal 18g in dünne Scheiben
geschnittenes :Natrium ein. Die stürmische Reaktion wird bis zur Auflösung der letzten
Natriumteilchen durch Erhitzen in ihrer Heftigkeit erhalten. Spuren von. Ammoniak
weisen auf eine geringe Verseifung des Cyanrestes hin. Nach vollkommenem Verbrauch
des Natriums wird der Alkohol abgedampft und der erkaltete Rückstand mit wenig Wasser
aufgenommen und mit Salzsäure kongosauer gemacht. Aus der viel \Tatriumchlorid enthaltenden
Lösung scheidet sich das Hydrochlorid des 4-Aminoinetliylbenzolsulfonamids ab, das
durch Verseifung des intermediär gebildeten 4-Aininoinethylbenzolsulfonacetylamids
entstanden ist. Aus Nasser umkristallisiert zeigt es den Sdiinelzpunlct 265'.
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Beispiel 8 1o g Plienylnitroinetlian werden in 3o ccin eisgekühlte
Ühlorsulfonsäure eingerührt. Die intensiv gefärbte Lösung wird 12 Stunden bei gewöhnlicher
Temperatur gerührt und sodann auf Eis gegossen. Das ausgefallene 4-Nitroinethylbenzolsulfonsäurechlorid
wird abgesaugt mit Wasser ausgewaschen und in überschüssige io°/oige wäßrige Ammoniaklö
sung eingetragen. Die sich erwärmende Lösung wird 15 Minuten auf 50° gehalten. Nach
dem Verjagen des Ammoniaks fällt das 4-Nitromethylbenzolsulfonsäureainid in schwach
gelb gefärbten Kristallen aus. Sie sind mit gleicher Farbe in verdünnter Natronlauge
löslich. Aus Alkohol umkristallisiert schmelzen sie bei 141'.
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21,6- 4-Nitromethylbenzolsulfonsäureainid werden in einem Gemisch
von ; 5 ccm 15°/oiger Salzsäure und 15g Zinn gekocht, bis sämtliche Nitroverbindung
in Lösung gegangen ist. Nach dem Entzinnen mit Schwefelwasserstoff wird die Mischung
eingedampft. Es hinterbleibt das blättrig kristallinische Hydrochlorid des 4-Aminomethyll>enzolsulfonamids,
das, aus Wasser umkristallisiert, die in Beispiel 4 beschriebenen Eigenschaften
besitzt.
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Beispiel In die Mischung von 9,4 g a-Aininopyridin, 75 ccm Aceton
und 8,4 g Natriumbicarbonat werden 24,7 g 4 Acetylaminomethylbenzolsulfonsäurechlorid
eingerührt. Nach einstündigein Erhitzen zum Sieden wird das Aceton abdestilliert
und der ölige Rückstand mit 50 ccm 2o°/oiger Natronlauge 20 bis
30 Minuten gekocht. Nach Zugabe von Tierkohle wird abgesaugt und stark gekühlt.
Nach längerer Zeit kristallisiert das Natriumsalz des .4 -Aminomethylbenzolsulfonsäure-
(x-aminopyridids) aus, das aus Natriumchloridlösung umkristallisiert wird. Es ist
in Wasser äußerst leicht löslich und zeigt keinen bestimmten Schmelzpunkt.
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Beispiel 1o 25g 4-Brommethylbenzolsulfonamid werden in 200 ccm einer
in der Kälte gesättigten Lösung von Aminonial: in Alkohol eingetragen und 3 Tage
bei gewöhnlicher Temperatur stehengelassen. Nach dieser Zeit wird die Mischung auf
dem Wasserbad so lange unter Rückfluß erhitzt, bis das überschüssige Ammoniak entfernt
ist. Nun wird ausgeschiedenes Aminoniumchlorid und als Nebenprodukt in geringer
Menge entstandenes Di- bzw. Triibenzylaminderivat abgesaugt und das Filtrat eingeengt.
Man erhält Sodas 4 Aminomethylbenzolsulfonamid als freie Base, die, in wenig heißem
Wasser gelöst, mit der heißen konzentrierten wäßrigen Lösung der äquimolektilaren
Menge 5-Su1fo-z-oxybenzoesiiure in ihr in Wasser ebenfalls leicht lösliches sulfosalicylsaures
Salz übergeführt wird. Es
wird nachdem Umkristallisieren aus Wasser
in groben farblosen Kristallen vom F.252' erhalten.
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Beispiel ii 5 g o:-Amino-4-sulfonamidophenylessigsäure werden auf
Zoo bis 22o° erhitzt, bis die Kohlendioxydentwicklung beendet ist. Es bleibt eine
klare Schmelze von Benzvlamin-4-sulfonsäureamid zurück, die bei i50° schmilzt. Nach
Umlösen aus wenig Alkohol erhält man die Verbindung in farblosen Kristallen vom
Schmelzpunkt 152°. Den Ausgangsstoff erhält man wie folgt:.
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2o g a-Acetylaminophenylessigsäureäthylester (farblose Kristalle vom
Schmelzpunkt 68° und Siedepunkt i6o° unter 3 mm Druck, hergestellt durch Umsetzen
von 2-Aminophenylessigsäureäthylester mit Essi:gsäureanhydrid) werden in 6o ccm
Chlorsulfonsäure unter Kühlen eingetragen. Nach 12-stündigem Rühren unter Eiskühlung
wird ,das Umsetzungsgemisch 2 Stunden auf 5o bis 6o° erwärmt und dann; in Eiswasser
gegossen. Die anfangs ölige Fällung wird nach einigem Stehen fest, wird dann abgesaugt
und mit Wasser gewaschen. Dieser Niederschlag wird noch feucht in 5o ccm wäßriges,
gesättigtes Aminoniäk unter Eiskühlung eingerührt, wobei allmählich eine klare Lösung
entsteht. Diese wird nach i2stündigem Stehen mit Zoo ccm Wasser verdünnt, mit 40
g festem Natriumhydroxyd versetzt und i Stunde unter Rückfluß zum Sieden erhitzt.
Nach Verdünnen mit Wasser und. Aufkochen mit Tierkohle wird die Lösung filtriert,
mit Salzsäure genau neutralisiert und unter vermindertem Druck eingedampft. Der
Verdampfrückstand wird mit iooa ccm Wasser durchgearbeitet und abgesaugt. Der Niederschlag
wird in warmer Natriumcarbonatlösung gelöst, die Lösung filtriert und mit Salzsäure
schiwach angesäuert, wobei die a-Amino-4-sulfonamidophenylessigsäure in farblosen
Blättchen auskristallisiert, die nach Absaugen, Waschen und TrOClmeri bei 2o7° unter
stürmischer Kohlendioxydentwicklung sich zersetzen.
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Beispiel i2 25g 4-Brommethylbenzolsulfonamid werden zu der Lösung
von 14g Hexamethylentetramin in i2o ccm Chloroform gegeben und unter Rühren zum
Sieden erwärmt. Es bildet sich ein dicker Kristallbrei, der 45 Minuten gekocht und
dann abgesaugt wird. Der Rückstand wird zunächst mit wenig Wasser, dann finit Aceton,
in welchem beide Ausgangsprodukte sehr leicht löslich sind., ausgewaschen. Er schmilzt
bei zo8° unter Braunfärbung und ist in kalter, verdünnter Natronlauge leicht löslich.
Beim Erwärmen mit Wasser löst er sich, zersetzt sich aber nach kurzem Aufkochen
unter Abspaltung von Formaldehyd. 32 g des Rückstands vom Schmelzpunkt 2o8° werden
in i2o ccm Alkohol und 35 ccm konzentrierter Salzsäure auf dem Wasserbad erhitzt.
Es tritt bald vollkommene Lösung ein, und nach kurzer Zeit scheidet sich aus der
Reaktionslösung Ammoniumchlorid aus. Der entstehende Formaldehyd wird zum größten
Teil in das Acetal verwandelt. Nach Sbkühlen wird vom Ammoniumchlorid abgesaugt
und nach Zugabe von etwas Calciumchlorid unter vermindertemDruck vöm Formaldehyd
und Acetal abgedampft und eingeengt. Das sich in der Kälte neben etwas Ammoniumchlorid
ausscheidende Hydrochlorid des 4-Am-inomethylbenzolsulfonamids wird aus wenig Wasser
umkristallisiert und zeigt dann den Schmelzpunkt von :2650.
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Beispiel 13 6 g Benzald-ehyd-4-sulfonsäure@diäthylamid werden in 6o
ccm Methanol und 7 g 15°/oiger wäßriger Methylaminlösung in Gegenwart von o,4 g
25°/oigem Palladiumkatalysator mit Wasserstoff hydriert. Nach kurzer Zeit sind 635
ccm Wasserstoff aufgenommen, worauf die Hydrierung nahezu zum Stillstand kommt.
Diese wird nun unterbrochen, die Umsetzungslösung angesäuert, vom Katalysator abfiltriert,
sodann stark alkalisch gemacht und ausgeäthert. Die Ätherauszüge werden mit Kaliumcarbonat
getrocknet und der Äther verdampft, der Rückstand wird im Vakuum destilliert. Beim
Siedepunkt 162 bis' 164° bei 0,2 mm Druck erhält man das N-Methylbenzylamin-4-sulfonsäure.diäthylamid
als farblose Kristalle, die bei 55° schmelzen. Die Verbindung löst sich leicht in
Alkohol, Methanol, Äther, Benzol, wenig in Ligroin, Petroläther und Wasser.
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Das Ausgangsmaterial erhält man auf folgendem Wege: Sulfanilsäurediäthylamid
(F. io3°) wird diazotiert und nach Sandmeyer mit Kuprocyanid umgesetzt. Dabei entsteht
das 4-Cyanbenzolsulfonsäurediäthylamid vom F. 87°, farblose Kristalle, die bei 16o
bis 16-2° unter o,2 mm Druck sieden. Durch Reduktion dieser Verbindung mit ätherischer
' Zinnchlorürsalzsäurelösung nach Stephan erhält man das Benzaldehyd-4-sulfonsäurediäthylamid
in Form farbloser Kristalle vom F. 78°, Siedepunkt 166° bei o,5 mm Druck.