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Schaltungsanordnung zur Fortschaltung von Nebenuhren mittels Stromstößen
wechselnder Richtung über abgeriegelte Leitungen Zusatz zum Patent 935 900 Für die
Fortschaltung von Nebenuhren über abgeriegelte Leitungen ist es bekannt, die abgeriegelte
Leitung von ihren beiden Enden aus mit Induktionsstößen wechselnder Richtung zu
beschicken und die von der einen Hauptuhr über die Leitung empfangenen Induktionsstöße
auch zur Regulierung des richtigen Ganges der anderen Hauptuhr auszuwerten. Da bei
diesen Anordnungen ein synchroner und phasenrichtiger Gleichlauf der Hauptuhren
an beiden Enden der Leitung angestrebt wird, welche gleichartige Induktionsstöße
wechselnder Ausbildung auf die Leitung senden, bereitet eine Überwachung der Anlage
Schwierigkeiten, ob die Leitung oder der Stromstoßsender am anderen Ende intakt
ist. Zur Prüfung nur des Empfanges der von der fernen Hauptuhr eintreffenden Fortschalteimpulse
bedurfte es bisher einer Abschaltung oder einer zeitlichen Versetzung der von der
anderen Hauptuhr gesendeten Impulse.
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Andererseits ist es durch die Patentschrift des Patents 935 900 bekannt,
zur Fortschaltung von Nebenuhren mittels Stromstöße wechselnder Richtung über abgeriegelte
Leitungen an der Sendestelle stromabhängige Schaltmittel vorzusehen, welche je nach
der Richtung der von der Hauptuhr empfangenen polarisierten Gleichstromstöße die
Aussendung von Wechselstromstößen unterschiedlicher Frequenz veranlassen, und frequenzabhängige
Schaltmittel an den Empfangsstellen vorzusehen, welche je nach der empfangenen Frequenz
Stromstöße verschiedener Richtung an die Nebenuhren weiterleiten.
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In weiterer Ausbildung dieser Anordnung des Patents 935 900 sieht
die Erfindung zur Behebung der Schwierigkeiten, die bei den Anlagen der eingangs
erwähnten Art auftreten, auf beiden Seiten der Leitung je einen Sender und an jedem
Sender die Übertragung verschiedene Frequenz veranlassende Schaltmittel derart vor,
daß jeder der beiden Sender ein anderes Frequenzpaar verwendet, ferner sind an den
Empfangsstellen auf beide Frequenzpaare ansprechfähige Schaltmittel vorgesehen,
und schließlich sind frequenzabhängige Überwachungseinrichtungen so angeordnet,
daß sie ohne Abschaltung der Leitung und ohne Änderung der Impulse der Hauptuhr
den Zustand der Leitung und des bzw. der Sender zu überwachen gestatten. Dadurch
kann in jedem Augenblick der richtige Eingang der Stromstöße und damit der betriebsfähige
Zustand der Leitung und des Senders überwacht werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 eine Schaltungsanordnung für den Sender an dem einen Ende der Übertragungsleitung
und Fig. 2 eine Schaltungsanordnung für einen Empfänger im Zuge der Übertragungsleitung.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Schaltungsanordnung liegen an einer von einer nicht
dargestellten Hauptuhr mit Gleichstromstößen wechselnder Richtung in bekannter Weise
beschickten Leitung HL zwei Relais A
und B, von denen jedes durch einen
vorgeschalteten Gleichrichter G1 und G2 nur auf Stromstöße der einen Richtung anspricht.
Die Übertragungsleitung ÜL ist durch einen Übertrager Ü 1 abgeriegelt. Zur Aussendung
von Wechselstromstößen unterschiedlicher Frequenz dient ein mit einem Transistor
Tr 1
bestückter Generator. Die Frequenz dieses Generators ist bestimmt durch
den Kondensator C 1 und die Induktivitäten L1, L2 eines Übertragers
Ü2. An die Sekundärseite des Übertragers Ü2 ist eine mit den Transistoren
Tr2 und Tr3 bestückte Gegentaktverstärker-Anordnung angeschlossen, welche auf den
Übertrager U3 wirkt. Die Induktivitäten L4, L5 des Übertragers U3 bilden mit dem
Kondensator C2 einen Resonanzkreis, der auf die Sendefrequenz abgestimmt ist, Unter
dem Einfluß des stromrichtungsabhängigen Relais A können der primäre und der sekundäre
Resonanzkreis durch Zuschaltung der Kondensatoren C3 bzw. C 4 auf eine weitere Frequenz
verstimmt werden. Nimmt das Relais B einen Hauptuhrenimpuls einer Richtung auf,
dann wird bei Schließung des Kontaktes b 1 ein Impuls der einen Frequenz ausgesendet,
nimmt hingegen das Relais A einen gleichzeitigen Impuls entgegengesetzter Richtung
auf, dann wird bei Schließung der Kontakte a1 bis a3 ein Impuls der
zweiten
Frequenz auf die Übertragungsleitung ÜL gesendet.
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Zur Überwachung der Impulssendung dieser Hauptuhr sowie des Empfanges
der von der Hauptuhr am anderen Ende der Übertragungsleitung gesendeten Impulse
sind vier Empfangskreise E1, E2, E3 und E4 parallel zueinander über den Abriegelungsübertrager
f"1 an die Leitung ÜL angeschlossen. Die Empfangskreise El und E2 sind auf die beiden
Frequenzen abgestimmt. die von den mit dem Transistor Tr 1 bestückten Sender
der Hauptuhr an diesem Ende der Leitung ausgesandt werden. Die Empfangskreise F_3
und E4 sind auf die beiden Frequenzen abgestimmt, welche von dem Sender am anderen
Ende der Übertragungsleitung ausgesandt werden.
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jeder Empfangskreis bewirkt bei Empfang der ihm zugeordneten Frequenz
über einen der Transistoren Tr 4 bis Tr7 die Erregung eines der Relais SP,
SN, LP, LN. Dementsprechend werden durch die Wechsel -stromimpulse unterschiedlicher
Frequenz der Hauptuhr an diesem Ende der Übertragungsleitung abwechselnd die Relais
SP und SN kurzzeitig erregt. Durch die über die Übertragungsleitung empfangenen
Wechselstromimpulse der Hauptuhr am anderen Ende der Leitung werden abwechselnd
die Relais LP und LX kurzzeitig erregt. Gehen die Hauptuhren an beiden Enden der
Übertragungsleitung phasengleich, dann sprechen gleichzeitig die Relais SP und LP
bzw. SN und LN an.
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Der Hauptuhr an diesem Ende der Übertragungsleitung ist eine aus den
Relais T, Z und AL gebildete Cberwachungseinrichtung sowie eine aus
den Relais 1'P und dem Magneten Rill gebildete Reguliereinrichtung zugeordnet, welche
bei Abweichungen der Hauptuhr an diesem Ende von dem Gang der Hauptuhr am anderen
Ende der Übertragungsleitung im Sinne einer .Nachregelung auf richtigen Gang beeinflussen
sollen.
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Die Überwachungseinrichtung wird durch kurzzeitige Betätigung einer
Taste TAL betriebsfähig geschaltet. Durch diese Taste TAL wird ein
Stromkreis für die Wicklung AL I des Relais AL geschlossen, welches
anspricht und mit seinem Kontakt all einen Haltestromkreis schließt. Gleichzeitig
kommt ein Stromkreis für Relais T zustande, welches anspricht und mit Kontakt t1
einen Stromkreis für Relais Z schließt. Relais Z spricht ebenfalls an und legt seine
Kontaktes 1, z 2 und z 3 in die punktiert dargestellte Lage. Die Wicklung
des Relais Z ist einem Kondensator C 5 parallel geschaltet, durch den bei einer
Unterbrechung des Stromkreises der Abfall des Relais Z stark verzögert wird.
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Wird bei den vier Empfangskreisen ein Impuls aufgenommen, der eines
der Empfangsrelais betätigt, dann wird der Stromkreis für Relais T unterbrochen
und ein Kurzschluß für die Relais N und P gebildet, so daß ein etwa betätigtes Relais
abfällt. Angenommen, Relais SP wurde erregt, dann schließt der Kontakt sp l einen
Haltestromkreis über eine Wicklung SP II des Relais, so daß das Relais auch nach
Beendigung des kurzzeitigen Impulses erregt gehalten bleibt. Der Kontakt sp2 unterbricht
den Stromkreis für Relais T, welches infolge seiner Verzögerung seinen Anker noch
kurze Zeit angezogen hält. Über die Kontakte sp2, z4 und t4 werden die Relais N
und P kurzgeschlossen. Sobald Relais T seinen Anker abfallen läßt, schließt der
Kontakt t5 einen Stromkreis für Relais N, der über den betätigten
Kontakt sp3 und die in Ruhe liegenden Kontakte 1p4, lsa4 verläuft, sofern
nicht inzwischen auch Relais LP durch den Impuls der anderen Hauptuhr betätigt worden
ist. Relais N spricht an und schließt mit Kontakt n 1 einen Haltestromkreis.
Der Kontakt sag bereitet die Einschaltung des Reguliermagneten RM vor. Dies
kann jedoch erst erfolgen, wenn Relais T erneut erregt ist.
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Zunächst hat bei dem Abfall des Relais T der Kontakt t l den Stromkreis
des Relais Z unterbrochen. Sobald Relais Z abfällt und seinen Kontakt z2 schließt,
kommt über den Kontakt sp5 ein Stromkreis für die Wicklung AL II des Relais
AL zustande, sofern nicht inzwischen das Relais LP durch den Impuls der fernen
Hauptuhr erregt worden ist. Die Wicklung AL II ist der Wicklung AL I des
Relais entgegengeschaltet. Bei ihrer Erregung wird Relais AL abgeworfen.
Kontakt all schließt einen Stromkreis für die Lampe LL und für einen akustischen
Alarmwecker W, welcher auf die Störung aufmerksam macht. Obwohl mit dem Abfall des
Relais Z Relais T wieder erregt wurde, kann ein Stromkreis für den Reguliermagneten
nicht zustande kommen, weil inzwischen der Kontakt all geöffnet hat. Im Störungsfall,
wenn der eine der beiden Impulse, welche gleichzeitig eintreffen sollen, ausfällt,
unterbleibt somit eine Regulierung.
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Trifft innerhalb der Karenzzeit, die durch den verzögerten Abfall
des Relais T bestimmt ist, der zweite Impuls ein, der in dem angenommenen Beispiel
das Relais LP erregt, dann kommt nach dem Abfall des Relais T der
Stromkreis für Relais N nicht zustande, und der Reguliermagnet RM bleibt
kurzgeschlossen. Die Abfallzeit des Relais T bestimmt somit die zulässige Abweichung
der Impulssendung beider Hauptuhren.
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Wird der Impuls der anderen Hauptuhr erst nach Ablauf der Karenzzeit
und Abfall des Relais T empfangen, dann kam infolge der Öffnung des Kontaktes
1p4 der Stromkreis des Relais N zustande, und der Kontakt
sag hat die Regulierung vorbereitet. Liegt dieser Empfang innerhalb der durch
den verzögerten Abfall des Relais Z bestimmten Zeitspanne, dann haben bei der Schließung
des Kontaktes z 2 nach Abfall des Relais Z beide Kontakte lp 5 und sp 5 ihre
Stellung gewechselt, und es kommt kein Stromkreis für die Wicklung ALII des Relais
AL zustande. Relais AL hält also seinen Anker angezogen. Bei dem Wiederanzug
des Relais T schließt Kontakt t3 einen Stromkreis für den Reguliermagneten, der
nunmehr im Sinne einer Verlangsamung auf das Pendel der Hauptuhr an diesem Ende
der Übertragungsleitung einwirkt, weil der von dieser Hauptuhr ausgesendete Impuls
von dem Relais SP früher aufgenommen wurde als der Impuls der taktgebenden Hauptuhr
über die Übertragungsleitung von dem Relais LP aufgenommen wurde.
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Wird umgekehrt nach einer gewissen Zeit der Impuls der taktgebenden
Hauptuhr zuerst aufgenommen, beispielsweise durch das Relais ZN, und wird anschließend
nach Ablauf der durch den Abfall des Relais T bestimmten Karenzzeit der Impuls der
eigenen Hauptuhr durch Relais SN aufgenommen, dann kommt mit Ablauf der Karenzzeit
über die Kontakte ln3, sp4 und sn4 ein Stromkreis für Relais P zustande, und der
Kontakt p 2 bereitet eine Erregung des Reguliermagneten im umgekehrten Sinne vor,
wie wenn der Wiederanzug des Relais T und Schließung des Kontaktes t3 zustande kommt.
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Die in der Überwachungseinrichtung und in der Reguliereinrichtung
von Kontakten der Relais SP und SN ausgeübten Funktionen könnten auch unmittelbar
von Kontakten der richtungsabhängigen Relais A und- B übernommen werden, da die
Aussendung der Wechselstromimpulse zeitrichtig mit dem Ansprechen
dieser
Relais unter dem Einfluß der Gleichstromimpulse der Hauptuhr erfolgt. Die über die
Empfangskreise E 1, E2 erregten Empfangsrelais SP und SN gewährleisten jedoch zugleich
auch eine Üherwachung des richtigen Arbeitens des mit den Transistoren Tr 1, Tr2
und Tr3 bestückten Senders.
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In der taktgebenden Hauptuhr am anderen Ende der Leitung entfällt
die aus dem Relais N, P und dem ,Magneten RAI gebildete Reguliereinrichtung. Auch
die Überwachungseinrichtung mit den Relais T, Z und .IL muß nicht unbedingt in der
taktgebenden Hauptuhr vorgesehen sein. In diesem Falle entfallen auch die Empfangskreise
E 1 bis E 4 mit den vier Empfangsrelais.
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An jedem Empfänger im Zuge der Übertragungsleitung ÜL sind mittels
eines Abriegelungsübertragers L'4 die auf die vier Frequenzen abgestimmten EmpfangskreiseEl,
E2, E3 und E4 angeschlossen, welche über Transistoren Tr4, Tr5, Tr6 und Tr7 Empfangsrelais
P und N betätigen. Die Empfangskreise E 1 und E 2 einerseits und E 3 und E 4 andererseits
sind wie bei der Anordnung der Fig. 1 auf zwei Frequenzen abgestimmt, welche bei
taktrichtigem Gang von den Sendern an beiden Enden der Leitung gleichzeitig auf
die Leitung gesendet werden. Beide Empfangskreise wirken über ihre TransistorenTr4
und Tr6 auf Wicklungen I und 11 des gleichen Empfangsrelais P ein. Der Kontakt p
1 sendet einen Stromstoß einer Richtung auf die Nebenuhrleitungen NUL.
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In der nächsten Minute werden durch die Empfangskreise E3 und E4 die
beiden anderen Frequenzen aufgenommen und dementsprechend ein Relais N erregt, dessen
Kontakt n 1 einen Stromstoß entgegengesetzter Richtung über die Nebenuhrenleitung
NUL sendet. Um das Arbeiten der an die Nebenuhrenleitungen NITL gelegten Relais
unabhängig von der Dauer der über die Übertragungsleitung 1;'L empfangenen Stromstöße
zu machen, erhalten beide Relais N und P eine dritte Wicklung NIII bzw. PIII, welche
je über einen Gleichrichter G3 und G4 an die Nebenuhrenleitung NUL angeschlossen
sind. Durch den von dein Kontakt p 1 geschlossenen Stromkreis der einen Stromrichtung
wird Relais P über Wicklung PIII erregt gehalten. Kontakt p2 unterbricht hierbei
einen Stromkreis eines Zeitrelais TR, dessen Wicklung ein Kondensator C6 parallel
geschaltet ist. Das Relais TR läßt seinen Anker so verzögert abfallen, daß die an
die Nebenuhrenleitung NUL angeschlossenen Nebenuhren mit Sicherheit auf den Impuls
ansprechen können. Sobald Relais TR abfällt, unterbricht Kontakt tr den Haltestromkreis
der Wicklung III des Relais P. Mit dem Abfall des Relais P schließt auch Kontakt
p2 wieder den Erregungsstromkreis für Relais TR, welches den Haltestromkreis der
Wicklung III vorbereitet; sobald Relais N unter dem Einfluß des nächsten Impulses
anspricht und den Stromstoß entgegengesetzter Richtung auf die Nebenuhrenleitung
sendet, wird die Wicklung N111 des Relais N über den Gleichrichter
G 3 erregt gehalten.
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Die Haltewicklungen N III bzw. P III der Relais N und P können entfallen,
wenn die auf die Übertragungsleitung ÜL gesendeten Impulse genügende Dauer haben,
so daß die Nebenuhren mit Sicherheit ansprechen. In diesem Falle bedarf es auch
nicht der Zeitschalteinrichtung TR.