DE646879C - Von der Energierichtung abhaengige Leitungsschutzeinrichtung mit drahtlosen Signalen - Google Patents
Von der Energierichtung abhaengige Leitungsschutzeinrichtung mit drahtlosen SignalenInfo
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- H02H7/00—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions
- H02H7/26—Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured
- H02H7/261—Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured involving signal transmission between at least two stations
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Description
- Von der Energierichtung abhängige Leitungsschutzeinrichtung mit drahtlosen Signalen Leitungsschutzeinrichtungen unter Verwendung von Richtungsrelais mit drahtlosen Signalen sind bekannt. Die Abschaltung einer Leitungsstrecke erfolgt dabei in Abhängigkeit von der Energierichtung an den beiden Streckenenden.
- Die Erfindung befaßt sich mit einer drahtlosen Schutzeinrichtung für Leitungsstrecken mit Abzweigstellen. Insbesondere wird durch die Erfindung derVorteil erzielt, daß die Zahl der Abzweige geändert werden kann, ohne daß es Schwierigkeiten macht, die Schutzeinrichtungen auch der neuen Zahl von Abzweigen anzupassen. Erfindungsgemäß werden die außer an den Leitungsenden auch in den Abzweigen vorgesehenen Sendeeinrichtungen auf je eine andere Frequenz innerhalb eines bestimmten Frequenzbandes abgestimmt, um z. B. Schwunderscheinungen zu verhindern, und die Empfangseinrichtungen auf dieses Frequenzband abgestimmt, um die Signale aller Sendestellen aufnehmen zu können. Die Sendeeinrichtungen an den Abzweigen werden zweckmäßig so geschaltet, daß sie Sperrbefehle senden, d. h. daß sie nur dann in Tätigkeit treten, wenn aus der Stromstärke oder aus der Stromstärke und der Energierichtung im Abzweig eindeutig hervorgeht, daß der Fehler nicht auf der Hauptstrecke, sondern in diesem Abzweig entstanden ist. Es kann vorteilhaft sein, daß die Sendeeinrichtungen an den Streckenenden ebenfalls Sperrbefehle senden oder auch, daß sie Freigabezeichen geben. Für den Fall, daß man nicht stets mit zweiseitiger Speisung rechnen kann, kann man bei einem Freigabesystem eine sogenannte Echoschaltung anwenden, bei der das Ansprechen der Sendeeinrichtung an einem solchen Streckenende, an dem keine Anregung erfolgt, durch das Signal von Anfang der Strecke her ausgelöst wird.
- Um die Zuverlässigkeit der Schutzeinrichtung zu erhöhen, empfiehlt sich, eine Prüfung der Sende- und Empfangseinrichtungen in regelmäßigen Zeitabständen vorzunehmen. Dies kann beispielsweise durch selbsttätige Schaltvorrichtungen ausgeführt werden, die an jedem Sendeort aufgebaut sind und etwa von kleinen, an das gemeinsame Netz angeschlossenen Synchronmotoren gesteuert werden. Die Prüfung erfolgt vorteilhaft durch ein ganz kurzes Prüfzeichen, welches von jedem Sender gesendet wird und das auf besondere Überwachungsrelais an den beiden Streckenenden einwirkt. Beispielsweise werden die kurzen Prüfzeichen der verschiedenen Sender gleichmäßig auf einen bestimmten Zeitintervall, etwa i Stunde, verteilt. Die Empfangseinrichtungen erhalten überwachungsrelais, die ebenfalls durch einen Synchronmotor zu den Zeiten eingeschaltet werden, in denen ein Impuls von einer der Sendeeinrichtungen einlaufen muß. Die Relais .müssen in der Lage sein, auf sehr kurze Impulse, beispielsweise von der Länge von o,i oder o,2 Sekunden, anzusprechen. Indem man nämlich die einzelnen Sender für nur kurze Impulse einschaltet, prüft man gleichzeitig nicht nur, ob der Sender in der Lage ist, ein Zeichen abzugeben, sondern auch, ob die Einrichfung zur Steuerung des Senders exakt arbeitet.
- Zur Erläuterung der Erfindung ist in der Zeichnung eine Leitungsstrecke A, B dargestellt, von der zwei Abzweige C und D ausgehen. An den Streckenenden A und B sitzen die Schalter, welche durch die drahtlose Schutzeinrichtung ausgelöst werden sollen. Die Schutzeinrichtungen an diesen Streckenenden enthalten Anrege- und Richtungsrelais, Sendeeinrichtungen und Empfangseinrichtungen. Die Sendeeinrichtung wird, je nachdem, ob es sich um ein Freigabesystem oder ein Sperrbefehlsystem handelt, bei einwärts gerichteter oder auswärts gerichteter Energie in Tätigkeit gesetzt. Die Empfangseinrichtung für das vom anderen Streckenende zu empfangende Signal muß dementsprechend, wenn das Signal des anderen ,Streckenendes aufgenommen wird, die Schalterauslösung freigeben oder sie verriegeln.
- In den Abzweigen C und D sind Schutzeinrichtungen für diese Abzweige vorgesehen, die beispielsweise aus einem Überstromschutz oder auch aus einem Ü.berstromrelais mit Richtungsrelais bestehen können. Bei dem Abzweig C wird man zweckmäßig den Schutz für den Abzweig nicht zwischen Strecke A, B und Transformator, sondern derart in die Strecke C einbauen, daß der Transformator zwischen Schutzeinrichtung und derLeitungsstrecke A, B liegt.
- Die Abzweige C, D erhalten Sendeeinrichtungen, die jedoch nicht in Tätigkeit treten, um die Leitungsschalter bei A und B zur Auslösung freizugeben, sondern um die Auslösevorrichtungen dieser Schalter zu verriegeln. Dazu werden die Sendeeinrichtungen an diesen Abzweigen, soweit es sich um Stichleitungen handelt, vom Überstrom, soweit es sich um Leitungen handelt, über welche Rückspeisung möglich ist, vom Überstrom und von der Energierichtung des Abzweiges gesteuert.
- Die Stationen A und B besitzen Empfangseinrichtungen für die von denAbzweigen ausgehenden Sperrsignale. Wenn auch nur einer dieser Abzweige ein Sperrsignal an die Leitungsenden A, B sendet, muß die Abschaltung der Strecke A, B verhindert werden.
- Für die Prüfung der Betriebsfähigkeit der Einrichtung ist an sämtlichen Orten A bis D je ein durch ein Zeitwerk, z. B. durch einen Synchronmotor gesteuerter Schalter vorgesehen, der die Sendeeinrichtung an dem betreffenden Ort kurzzeitig in Betrieb setzt zur Aussendung eines Prüfimpulses. Die Schalter zur Steuerung der Sender an den verschiedenen Relaisorten sind zeitlich gegeneinander versetzt, damit nicht zwei Sendeeinrichtungen gleichzeitig senden, wodurch es dann erschwert würde, zu entdecken, wenn eine der beiden. Stationen kein Prüfzeichen sendet.
- Die Relaiseinrichtungen an den StationenA und B besitzen weiterhin noch eine Pendelschutzeinrichtung. Diese besteht darin, daß die drahtlos arbeitende Schutzeinrichtung gesperrt wird, wenn die Auslösung des Leitungsschalters nicht innerhalb einer bestimmten Zeit nach der Einschaltung der Sendeeinrichtung erfolgt ist. Zu diesem Zweck kann ein Zeitrelais vorgesehen werden, welches zum Ablauf kommt, wenn das Signal von einer der Sendeeinrichtungen der übrigen Sendestellen innerhalb einer bestimmten Zeit, die beispielsweise o,5 bis i Sekunde betragen möge, nicht unterbrochen wird und wenn der Leitungsschalter innerhalb dieser Zeit noch nicht zum Ablauf gekommen ist. Der Ablauf des Zeitrelais hat den Anlauf eines weiteren Zeitrelais zur Folge, welches für eine längere Zeit von beispielsweise einer Minute die drahtlose Schutzeinrichtung gänzlich verriegelt hält. Nach Ablauf dieser Zeit kehrt dann die Einrichtung in die Normallage zurück und ist dann wieder für Schnellabschaltung der Strecke bereit. Die Aufrechterhaltung der Verriegelung kann dadurch erreicht werden, daß ein Sender für Sperrbefehl entsprechend lange in Tätigkeit bleibt oder daß ein für die Schalterauslösung erforderliches Freigabesignal am Sendeort oder am Empfangsort, z. B. durch Abschaltung des Empfängers, verhindert wird. Bei den Prüfzeichen kann man durch die Stärke das Zeichen des Senders am Ort und das eines entfernten Senders unterscheiden, und man kann Überwachungsrelais getrennt für diese Zeichen anordnen. Die von den einzelnen Sendeorten aus gesandten Zeichen können zwecks besserer Ausnutzung der Anlage zugleich auch zur Übertragung sonstiger Signale dienen, wie z. B. für Telegramme, Gespräche und für Fernschreibverkehr. Eine ständige Überwachung der Betriebsbereitschaft der Sender, Empfänger und der Übertragungswege ergibt sich, wenn die Anlage für Fernmeßzwecke verwendet wird. Die Fernmessung führt praktisch zu einem Dauerbetrieb der Sender und Empfänger. Die Empfangseinrichtungen des Selektivschutzes erhalten dabei eine Einstellung auf Signale solcher Dauer, daß sie nicht von den Impulsen der Fernmeßeinrichtung angeregt werden oder bei den Unterbrechungen der Fernmeßsendung nicht zum Abfallen kommen, weil die Unterbrechungsdauer zu gering ist.
Claims (7)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Von der Energierichtung abhängige Leitungsschutzeinrichtung mit drahtlosen Signalen für eine Strecke mit Abzweigstellen zwischen den mit Schaltern mit selbsttätiger Auslösevorrichtung ausgerüsteten Streckenenden, dadurch gekennzeichnet, daß die an den Streckenfndel;-@. und an den Abzweigen angeordneten, vorii' der Energierichtung oder vom Überstromabhängigen Sendeeinrichtungen, welche die an,den Streckenenden für die durch die Schutzeinrichtung auszulösenden Schalter. vorgesehenen Empfangseinrichtungen beeinflussen, auf je eine andere Frequenz innerhalb eines bestimmten Frequenzbandes und die Empfangseinrichtungen auf dieses Frequenzband abgestimmt sind.
- 2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Sendeeinrichtungen der Abzweige Sperrbefehlzeichen senden. g.
- Einrichtung nach Anspruch i oder i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sendeeinrichtungen an den Streckenenden Sperrbefehl- oder Freigabezeichen senden.
- 4. Einrichtung nach Anspruch i oder i und folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Sendeeinrichtungen in regelmäßigen Zeitabständen ein Prüfzeichen von kurzer Dauer senden und daß an den ,Streckenenden mit Schaltern Überwachungsrelais das Eintreffen der Prüfzeichen von allen Sendeeinrichtungen überwachen.
- 5. Einrichtung nach Anspruch i oder i und folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß beim Ausbleiben der Prüfzeichen die Schnellschaltzeit der Schutzeinrichtung verriegelt wird.
- 6. Einrichtung nach Anspruch i oder i und folgenden, dadurch ,gekennzeichnet, daß die erforderlichen Prüfzeichen aus einem starken Zeichen bestehen müssen, das vom eigenen Sender herrührt, und dazu die schwächeren Prüfzeichen der fernen Sender innerhalb einer vorbestimmten Zeit hinzukommen müssen.
- 7. Einrichtung nach Anspruch 1 oder i und folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Sende- und Empfangseinrichtung gesteuerte Schalterauslösung für eine längere, durch ein Zeitrelais bestimmte Zeit gesperrt wird, wenn die Schalterauslösung nicht in der für den drahtlosen Schutz vorgesehenen Zeit nach dem Ansprechen der Sendeeinrichtung erfolgt ist.
Priority Applications (1)
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DE646879C true DE646879C (de) | 1937-06-23 |
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1935
- 1935-08-03 DE DES119275D patent/DE646879C/de not_active Expired
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