DE69585C - Verfahren und Vorrichtungen zur Regelung der Stromstärke in Telegraphenanlagen mit Ruhestrombetrieb beim Eintreten von Stromverlusten auf der Linie - Google Patents

Verfahren und Vorrichtungen zur Regelung der Stromstärke in Telegraphenanlagen mit Ruhestrombetrieb beim Eintreten von Stromverlusten auf der Linie

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DE69585C
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W. F. WENTZ, 339 Waverley-Avenue, Newark, Staat New-York, V. St. A
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    • HELECTRICITY
    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04LTRANSMISSION OF DIGITAL INFORMATION, e.g. TELEGRAPHIC COMMUNICATION
    • H04L25/00Baseband systems

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Computer Networks & Wireless Communication (AREA)
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  • Interface Circuits In Exchanges (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATE NTA MT/
Die Relais in Telegraphenanlagen mit Ruhestrombetrieb müssen der Stromstärke entsprechend geregelt werden, so dafs sie eine hinreichende Empfindlichkeit-für das Schliefsen oder Unterbrechen des Stromkreises besitzen. Jede Aenderung in der Stromstärke erfordert daher eine Aenderung der Regelungsvorrichtungen. Letztere bedürfen allerdings bei gleichmäfsigem Strom nur geringer Aufmerksamkeit, müssen dagegen bei nassem Wetter wegen der auf der Linie eintretenden Stromverluste scharf beobachtet werden. Sobald nun Stromverlust an irgend einem Punkt der Linie eintritt, so sprechen, wenn zwischen dem Ort des Fehlers und der Hauptstelle Zwischenstellen liegen, die Relais einer oder mehrerer dieser jenseits der Verluststelle liegenden Stellen beim Unterbrechen des Stromkreises nicht an, da zwischen der letzteren und der Hauptstelle hinreichend Strom vorhanden ist, welcher. die Anker angezogen hält. Die Beamten an diesen Stationen vermögen daher in solchem Falle ein durch die Linie gesendetes Signal nicht zu erkennen, so dafs Störungen eintreten.
Die vorliegende Erfindung verfolgt nun den Zweck, derartige Störungen auf der Linie dadurch zu beseitigen, dafs die Regelung der Relais der Zwischenstellen wegfällt. Zu dem Zwecke werden nach der vorliegenden Erfindung an den Hauptstellen Vorrichtungen angebracht, durch welche beim Vorhandensein eines Fehlers die Stärke-des Stromes während der Unterbrechung des Stromkreises derartig verringert wird, dafs die Relais, in dem Theil zwischen der Batterie und der Verluststelle in ihrer Wirksamkeit nicht gehindert werden. Die neue Vorrichtung hat aufserdem eine solche Anordnung erhalten, dafs beim Schliefsen des Stromkreises der volle Strom der Batterie durch die Linie geht und sämmtliche Relais in Thätigkeit versetzt werden müssen:
Auf der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht Fig. ι eine Telegraphenlinie für Ruhestromschaltung, bei welcher an jeder Hauptstelle in die Hauptlinie ein Hülfsrelais SR eingeschaltet ist, dessen Anker eine Kurzschlufsvorrichtung S C in Thätigkeit setzt; in den Weckstromkreis ist ein Relais JR eingeschaltet, dessen Anker eine von der Hauptleitung sich abzweigende Leitung B L schliefst oder öffnet. Fig. 2 zeigt eine Linie.mit einer Haupt- und mehreren Zwischenstellen.
Sobald bei der bisher gebräuchlichen -Einrichtung an dem Punkt LK Verlust eintritt, so können, sobald bei J S der Strom unterbrochen wird, die Relais bei P und Q, oder eins von diesen nicht entsprechend arbeiten, d. h. die Anker können nicht zurückgehen, da zwischen M B und L K der Strom eine genügende Stärke zum Anziehen der Anker besitzt. Die Beamten bei P und Q, oder an einer von diesen Stellen können daher nicht wissen, wann die Linie benutzt wird, und können somit Störungen verursachen.
Um diesem Uebelstande abzuhelfen, müssen die Widerstände in P und Q vergröfsert wer-
den, so dafs der Strom die Anker nicht abwärts zu halten vermag. Eine derartige Regelung erschwert jedoch das Signalisiren.
Im Folgenden soll nun die Wirkungsweise der neuen Vorrichtung an den Hauptstellen dargelegt werden.
Die Verluststelle sei gleichfalls bei L K angenommen. Sobald der Beamte in J S den Stromkreis Unterbricht, arbeitet das Relais SR, da dasselbe stets in geeigneter Weise geregelt ist, d. h. der Anker geht in seihe Rücklage. Während dieser Zeit ist die Linie an zwei Punkten offen, nämlich bei J S und der Hauptstelle. Sobald nun der Anker des Relais Si? in seine Rücklage gelangt ist, wird ein Theil der Batterie von der Hauptlinie mittelst des Stromkreises >S C ausgeschaltet, so dafs nur ein Theil des Batteriestromes in die Linie zu treten und frei durch den zwischen der Hauptbatterie und der Verluststelle liegenden Theil der Linie zu fliefsen vermag. Die Stärke des so verringerten Batteriestromes, welcher durch diesen Stromkreis fliefst, ist abhängig von der Gröfse des Verlustes. Da aber der Nebenstromkreis einen regelbaren Widerstand enthält und daher stets unter Aufsicht steht, so liegt es auf der Hand, ' dafs die Hauptbatterie in der Weise genügend geschwächt werden kann, dafs sie keine Wirkung auf die Zwischenrelais beim Eintreten von Verlust haben kann. Es mufs daher beim Unterbrechen des Stromkreises jedes Relais ansprechen. Sobald das Relais an der Hauptstelle anspricht, verliert das zweite Relais JR seine Energie und der Nebenstromkreis B L wird geschlossen, indem auf diese Weise für die geschwächte Batterie ein vollständiger Stromkreis durch die Hauptstelle geschlossen . ist. Nach dem Wiederschliefsen des Stromkreises durch eine Taste wird die geschwächte Batterie wieder stärker, da ihr Stromkreis geringere Widerstände besitzt; das Relais SR, welches empfindlicher als die gewöhnlichen Relais ist, zieht nun seinen Anker wieder an und unterbricht dadurch den Nebenstromkreis, so dafs nun der volle Strom durch die Linie zu fliefseri vermag, um sämmfliche Relais in entsprechende Thä'tigkeit zu versetzen.
Das Relais SR ist nicht so empfindlich, dafs es von einem Strom, welcher schwächer als der geschwächte Batteriestrom ist, beeinflufst werden kann; ein Stromverlust während der Unterbrechung des Stromkreises vermag daher den Anker nicht zu bewegen.
Es liegt auf der Hand, dafs bei einem Stromverlust nur ein Theil des Stromes verloren geht, während der übrige Theil durch den ganzen Stromkreis und durch sämmtliche Stellen geht, obgleich er geschwächt ist, sobald er über den Verlustpunkt tritt.
Wenn die Verluststelle einen Kurzschlufs bildet, durch welche der Strom von beiden Hauptbatterien einen Vollkommenen Stromkreis fand, so können die einzelnen Stellen nur mit den auf derselben Seite der Verluststelle liegenden sich in Verbindung setzen. Indessen besteht, wie bereits dargelegt, der Zweck der vorliegenden Erfindung lediglich darin, die Störungen zu beseitigen, die durch einen infolge schlechten Wetters oder mangelhafter Isolirung mit Verlust arbeitenden Stromkreis hervorgerufen werden.
Anstatt durch das Kurzschliefsen eines Theiles der Batterie kann die Stromstärke auch auf irgend eine andere Weise verringert werden.
So kann man z. B. einen Widerstand in den Hauptstromkreis oder eine der Hauptstromquelle entgegenwirkende Batterie einschalten, oder ein Theil der Batterie wird ausgeschaltet und nur der übrig bleibende Theil in Thätigkeit erhalten.
Durch das vorstehend gekennzeichnete Verfahren wird ein sicheres Telegraphiren herbeigeführt, da die übrigen Relais, sobald das Relais der Hauptstelle entsprechend arbeitet, gezwungen werden, gleichfalls anzusprechen, ohne dafs sie geregelt werden müssen. Unbeabsichtigte Störungen können daher auf der Linie nicht eintreten.
Bei der Anwendung der vorliegenden Erfindung wird Zeit und Arbeit, welche vorher bei der Regelung der Relais verloren ging, gespart; die Geschwindigkeit im Telegraphiren wird vergröfsert und das Arbeiten erleichtert, da die Beamten ihren Vorrichtungen so geringe Widerstände als möglich geben können.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Regelung der Stromstärke in Telegraphenanlagen bei auf der Linie eintretenden Stromverlusten, dadurch gekennzeichnet, dafs in die einen Theil des Stromkreises bildende Drahtleitung entweder zwischen dem Stromerzeuger und dem demselben zunächst gelegenen Relais oder zwischen den dem Stromerzeuger zunächst gelegenen beiden Relais ein Hülfsrelais eingeschaltet wird, dessen Anker bei einer zur Auslösung aller übrigen Relais nicht ausreichenden, durch Stromverlust auf der Linie herbeigeführten Stromschwächung von seinem Magneten abgerissen wird und dadurch einen von dem Hauptstromkreis abgezweigten, mit einem schwächeren Stromerzeuger ausgerüsteten Neben- oder Kurzschlufsstromkreis (BLS C) schliefst.
2. Zur Ausführung des unter i. gekennzeichneten Verfahrens die Anordnung, dafs:
a) der in den Kurzschlufs- oder Nebenstromkreis eingeschaltete schwächere
Stromerzeuger durch Ausschaltung eines Theiles des Hauptstromerzeugers hergestellt wird;
b) in den Kurzschlufs- oder Nebenstromkreis eine Einrichtung zur Regelung der Stromstärke und ein unter dem Einflufs des Hauptrelais (R) stehendes Relais (J R), dessen Anker nach Unterbrechung des vom Hauptrelais (R) abhängigen Weckerstromkreises den Nebenstromkreis schliefst, eingeschaltet ist.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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