DE1040495B - Verfahren zum Herstellen von kaschierten Fussbodenbelaegen, insbesondere Teppichen, aus Pol- und Hilfsgeweben - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von kaschierten Fussbodenbelaegen, insbesondere Teppichen, aus Pol- und Hilfsgeweben

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Ernst Waltmann
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Plueschweberei Grefrath G M B
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Description

  • Verfahren zum Herstellen von kaschierten Fußbodenbelägen, insbesondere Teppichen, aus Pol- und Hilfsgeweben Gewebte Florteppiche sind zunächst als Rutenteppiche ausgebildet worden, bei denen Stahlstäbe (Ruten) zwischen dem aus Baumwolle, Bastfasern oder Mischgarnen bestehenden Grundgewebe und der Florkette aus Wolle, Haargarnen, Jute, Hartfasern oder Chemiefasern eingelegt sind. Velours- oder Plüschteppiche werden auch bereits nach dem Doppelwebverfahren hergestellt. Dadurch wird bei gleichem "Leitaufwand die Erzeugung verdoppelt, und es entfällt die Notwendigkeit zur Verwendung stark ge-Ivimter Deckketten aus Jute oder Hanfgarnen. Statt dessen können beim Doppelplüschteppich einfache Baumwollketten Verwendung finden. Diesen Vorteilen steht jedoch der Nachteil gegenüber, daß die Doppelplüschteppiche, auch wenn sie auf der Rückseite stark appretiert werden, in sich nicht genügend Festigkeit besitzen und beim Begehen zum Rutschen und zur Faltenbildung neigen.
  • ES wurde nun gefunden, daß sich diese Nachteile völlig beseitigen lassen und daß die nach Art der Doppelplüsche hergestellten Teppiche sowohl ihrer Gebrauchstüchtigkeit als auch ihrem Aussehen nach wesentlich verbessert werden können, wenn der aus dem Doppelplüschgewebe bestehende Teppich mit einem kräftigen, dichten Rückengewebe vereinigt wird, wobei jedoch dieses Rückengewebe aus den noch darzulegenden Gründen eine solche Schwere besitzen muß, da,ß das Gewicht einer Flächeneinheit desselben ein Drittel des Gewichtes des geteilten Doppelplüschgewebes gleicher Flächengröße beträgt. Dabei sind Abweichungen nach unten und oben dahin möglich, daß in Einzelfällen das Gewicht des Hilfsgewebes bis etwa auf ein Viertel des Gewichtes des Plüschgewebes gesenkt wird, während es in anderen Fällen vorteilhaft sein kann, den Gewichtsanteil des Hilfsgewebes auf die Hälfte des Gewichtes des geteilten Doppelplüschgewebes und darüber hinaus zu vergrößern. Die hohen Gewichtsanteile des Hilfsgewebes sind dabei aus verschiedenen Gründen erforderlich. Da die Vereinigung der beiden Gewebearten mittels Klebstoffschichten erfolgt, muß das Rücken- oder Hilfsgewebe so dicht sein, daß ein Kleberdurchschlag auf der Kaschiertrommel verhindert wird. Weiter ist es Aufgabe des Unterlagegewebes, das weiche Teppichgewebe so zu versteifen, daß sich der Belag dem Fußboden faltenlos anschmiegt und daß er nicht verrutscht, wenn er begangen wird.
  • Ausgehend von diesen Erkenntnissen kennzeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen von kaschierten Fußbodenbelägen, insbesondere Teppichen, aus Pol- und Hilfsgeweben dadurch, daß auf ein dichtes und schweres Hilfsgewebe, dessen Gewicht etwa ein Drittel des Teppichgewichtes beträgt, Klebstoff aufgerakelt und ein geteiltes Doppelplüschgewebe aufgebracht wird, dann die beiden Gewebebahnen mit der Seite des Hilfsgewebes über die Kaschiertrommel geführt und miteinander verbunden werden. Durch das angegebene Verfahren entsteht ein Textilgebilde mit nicht vorauszusehenden neuartigen Eigenschaften. Es war nicht voraussehbar, daß sich die weichen, bei den in Betracht kommenden großen Flächen Tappigen Doppelplüsche mit den an sich keine anderen Eigenschaften aufweisenden Unterlagegeweben zu Fußbodenbelägen verbinden lassen, die Strapazen aushalten, denen jeder einzelne der beiden Gewebebestandteile nicht gewachsen sein würde, durch die er vielmehr vorzeitig zerstört worden wäre, wenn er die auftretenden Beanspruchungen allein auszuhalten hätte. Weiter ist es überraschend, daß trotz der Versteifung durch das Rückengewebe der Fußbodenbelag keine brettartige Festigkeit erhält, sondern daß er sich wie jedes andere Teppichgewebe gut an die Unterlage anschmiegt, nicht verrutscht und sich trotzdem leicht rollen und falten läßt, wobei die Erfahrung gezeigt hat, daß die Güte des Belages um so besser wird, je weicher der Plüschflor und je kräftiger die Unterlage ist. Teppiche der genannten Art lassen sich in Trommeln ohne weiteres chemisch reinigen, klopfen und auf das Stärkste mechanisch beanspruchen.
  • Das Verfahren bietet den weiteren Vorteil, daß es im kontinuierlichen Arbeitsgang durchgeführt werden kann, so daß sich diese wirtschaftliche Herstellungsweise in niedrigen Gestehungskosten des Fußbodenbelages auswirkt.
  • Als Bindungsart für das aufzuklebende Hilfsgewebe wird zweckmäßig eine Bindung gewählt, bei der das Gewebe ein rippiges Aussehen annimmt, so daß beispielsweise eine Taffetbindung in Betracht kommt, wobei es in einem Stab zusammen eine schlaffe und straffe Kette dreifach geschoren enthalten kann. Auch hat es sich als vorteilhaft erwiesen, in der schlaffen Kette verschieden gefärbte Garne zu verwenden. Da immer wieder eine Unterbrechung des farbigen Kettengarnes durch eine andere Farbe des gleichen Garnes infolge Verdrehung des zweckmäßig zweifach gez-,virnten Garnes oder durch Überlagerung mit einer andersfarbigen straffen Kette eintritt, wird der Eindruck eines halbdurchgewebten Teppichs hervorgerufen.
  • plan hat bereits Satingewebe, deren glänzende Seite außen lag. mit einem Polgewebe vereinigt, wobei auf die Rückseite des Satins eine Kleberschicht aufgebracht wurde, die man vor weiterer Durchführung des Verfahrens trocknete, so daß eine Art Imprägnierungsschicht entstand, die den Kleberdurchschlag verhindern sollte. Es handelt sich also nur um leichte Gewebe. die für Putzmachereizwecke versteift wurden. Einrichtungen. durch die die Ware unter Druck zusammengepreßt wird. wie dies bei schweren Geweben unumgänglich notwendig ist, waren nicht vorgesehen und bei diesen leichten Geweben auch nicht anwendbar.
  • Es ist ist weiter bekanntgeworden, leichte. polsterplüschartige Gewebe mit einem weitmaschigen Netzgewebe als Unterschicht zu bekleben, wobei das Netzgewebe erforderlich war, damit das Lösungsmittel der als Klebemittel verwandten Kautschukdispersionen verdunsten und entweichen konnte. In genau entgegengesetzter Richtung wird erfindungsgemäß vorgegangen, indem besonders dichte und schwere Grundgewehe benutzt werden, die einen Kleberdurchschlag ausschließen, ohne daß in bezug auf das Klebemittel besondere Vorkehrungen erforderlich wären.
  • Es ist schließlich bekanntgeworden, beim Vereinigen von Stoffbahnen durch Verkleben den Klebstoff sowohl auf die eine als auch auf beide Stoffbahnen aufzurakeln und in diesem Zustand die Stoffbahnen unter Druck zu verbinden. Bei Belägen dieser Art sind jedoch die besonderen Verhältnisse, die bei der Erfindung zu berücksichtigen sind, noch nicht aufgetreten. Die erfindungsgemäß zur Verwendung kommenden Klebstoffe sind zweckmäßig solche synthetischer Art, etwa auf der Basis des Polyvinylacetats. Das erfindungsgemäße Verfahren kommt nicht nur zum Herstellen von Teppichen, sondern natürlich auch von Läufern, Vorlegern, von Auslegeware od. dgl. in Betracht. Beispiele 1. Ein auf dein Doppelplüschwebstuhl hergestellter Teppich, bestehend aus 1012 Polmaterial aus Kupferspinnfaser. 2012 Baumwolle in beiden Ketten, 3/1 Jutegarn. Einschlag von 1100 g/m2 Gewicht, wird nach dein Aufschneiden rückseitig mit einem Hilfsgewebe verklebt, das in Taffetbindung gewebt ist und in der Kette in einem Stab zusammen eine schlaffe und eine straffe Kette dreifach geschoren enthält: 28/2 Baumwolle, 4,85 Rietfeine, 15 Schuß/cm mit einem Gewicht von 462 g/m2.
  • 2. Teppichgewebe, bestehend im Pol aus Wolle, Kunstfasern aus Polymerisationsprodukten von f-Atninocaprolactatn mit einem Gewicht von 1350g/m2 oder aus Kupferspinnfaser mit einem Gewicht von 1280 g/m2, werden mit einem Hilfsgewebe der obengenannten Art vereinigt, das ein Gewicht von 335 mlg2 besitzt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Herstellen von kaschierten Fußbodenbelägen, insbesondere Teppichen, aus Pol-und Hilfsgeweben, dadurch gekennzeichnet, daß auf ein dichtes und schweres Hilfsgewebe, dessen Gewicht etwa ein Drittel des Teppichgewichtes beträgt, Klebstoff aufgerakelt und ein Doppelplüschgewebe aufgebracht wird, dann die beiden Gewebebahnen mit der Seite des Hilfsgewebes über die Kaschiertrommel geführt und miteinander verbunden werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 597 899; deutsche Patentanmeldung P 2625 VII/81) (bekanntgemacht am 21. 2. 1952).
DEP9003A 1953-01-09 1953-01-09 Verfahren zum Herstellen von kaschierten Fussbodenbelaegen, insbesondere Teppichen, aus Pol- und Hilfsgeweben Pending DE1040495B (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE597899C (de) * 1931-10-28 1934-06-01 Sanford Mills Fa Teppich

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE597899C (de) * 1931-10-28 1934-06-01 Sanford Mills Fa Teppich

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