DE738639C - Dickstoffgewebe fuer Kragen o. dgl. - Google Patents

Description

• Dickstoffgewebe für Kragen o. dgl. Für die Herstellung von Dickstoffgeweben, wie man sie insbesondere für die Herstellung von Kragen verwendet, ist es bereits bekannt, die Kettenfäden selbst zur Verbindung mehrerer Gewebeschichten zu verwenden und hierbei eine leinwandartige Oberfläche ohne Störungspunkte zu schaffen. Um derartige Gewebe saugfähig zu gestalten, hat man hierin bereits Hohlräume vorgesehen.
• Bei anderen Dick@toffgeweben mit Kettenfadeneinbindung entspricht die Oberseite der Unterseite, ohne daß der an sich sehr erwünschte Leinencharakter erhalten ist. Derartige Gewebe haben auf der Unterseite eine ungenügende Saugfähigkeit. Sie sind auch den starken Beanspruchungen an den Umbugstellen, die sich bei der Kragenherstellung ergeben, mit Rücksicht auf die hier auftretenden hohen Fadenspannungen nicht gewachsen. Die Unterseite derartiger Gewebe erschwert das Ziehen des umgelegten Binders.
• Derartige Gewebe mit einer leinenartigen Oberfläche ohne Störungspunkte sind erfindungsgemäß dadurch verbessert, daß bei Verwendung von mehr als zwei versetzt zueinander einbindenden Kettenfadengruppen jede Kettenfadengruppe über mindestens zwei Unterschüsse flottiert und lediglich einen Oberschuß in der Reihenfolge r, 5, 9, 13 usw. einbindet.
• Ein derartiges Gewebe weist eine geschlossene Oberseite und eine gleichsam offene gelockerte Unterseite auf. Es eignet sich dadurch in besonderem Maße zur Herstellung von Wäschestücken, weil die Außenseite den Eindruck normaler Leinwand erweckt. Gleichzeitig ist die Unterseite verhältnismäßig weich und saugfähig, was sich insbesondere günstig für die Aufnahme von Stärkemitteln oder bei der Wäsche an sich auswirkt. Die erfindungsgemäß über mindestens zwei Unterschüsse flottierenden Kettenfadengruppen schaffen auf der Unterseite in der Zugrichtung des einzuziehenden Binders ein völlig glattes Gewebe, dessen Festklemmen dadurch vermieden wird, daß die anliegenden Gewebeschichten verhältnismäßig nachgiebig sind. Außerdem wird der Binder geschont. Wenn die Verwendung von flottierenden Kettenfäden auch an sich bekannt- ist, so erbringen die erfindungsgemäß angeordneten Bindeketten eine neuartige, vorteilhafte Wirkung durch die besondere Anordnung der Ober-, Unter-und etwaiger Füllmasse.
• Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes für ein zweischichtiges Gewebe schematisch wiedergegeben.
• Die Schußfäden der Oberschicht sind mit i und die der Unterschicht mit 2 bezeichnet. Die für beide Schichten gemeinsamen Kettenfäden 3 bilden mit den Oberschüssen i eine leinwandbindige Oberfläche ohne Störungspunkte. An der Unterseite des Gewebes flottieren die Bindeketten 3 über mindestens zwei Unterschüsse 2, und zwar so, daß auf dieser Gewebeseite in Zugrichtung des Selbstbinders eine glatte Fläche entsteht. Vier Kettenfäden 3 als Kettenfadengruppe ergeben mit vier Oberschüssen i zwei Leinwandrapporte in der Längsrichtung, während das Gewebe in Querrichtung nur einen Rapport aufweist. Zwischen den Schichten 1, 2 liegen eine oder mehrere Polketten q..
• Durch die dichte Oberfläche des Gewebes werden Faltenbildungen in der Oberschicht des Kragens, wenn dieser ungestärkt verwendet wird, vermieden. Die verhältnismäßig weiche Unterseite ermöglicht an den Umbugstellen ein gewisses Ausweichen, so daß Fadenbrüche weitestgehend vermieden sind. Durch die Anzahl der Polketten bzw. Füllschüsse kann das Gewebe beliebig verstärkt werden, ohne daß dadurch die vorteilhaften Eigenschaften, insbesondere die Porosität und die Elastizität, leiden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Dickstoffgewebe für Kragen o. dgl., bei dem die obere Gewebeschicht mit der oder mit den unteren Schichten durch Kettenfäden der Schichten selbst verbunden ist, wobei die Kettenfäden mit den Oberschüssen eine leinwandartige Oberfläche ohne Störungspunkte bilden, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von mehr als zwei versetzt zueinander einbindenden Kettenfadengruppen jede Kettenfadengruppe über mindestens zwei Unterschüsse flottiert und lediglich einen Oberschuß in der Reihenfolge 1, 5, 9, 13 usw. einbindet.