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Stoff
Die Erfindung betrifft einen Stoff, der aus heiss-klebfähigen und aus nicht-klebfähigen Garnen zusammengesetzt ist und der sich dazu eignet, unter Einwirkung von Wärme und Druck an andere Textilartikel angeheftet zu werden.
Der neue Stoff kann zur Erzeugung von Etiketten oder Laschen sowie zur Herstellung von mehrlagigen Stoffen, etwa als Zwischenlagestoff, verwendet werden und kann in manchen Fällen steifer gemacht werden, um dem fertigen mehrlagigen Stoff eine gewünschte Steifheit zu verleihen. Der neue Stoff kann ferner zur Bildung von wieder abnehmbaren Laschen oder Etiketten verwendet werden, etwa zur Identifizierung von Artikeln, die gewaschen oder chemisch gereinigt werden sollen, z. B. in derselben Weise, wie dies in den brit. Patentschriften Nr. 561, 989, Nr. 650, 910 und Nr. 735,280 beschrieben ist. Als Verstärkungsschicht kann er beispielsweise als Zwischenschicht zwischen zwei Stofflagen bei der Herstellung von Stoffen Verwendung finden, wie sie z. B. bei der Erzeugung von Kragen, Manschetten und ähnlichen Teilen von Bekleidungsstücken angewendet werden.
Ein Material für diese verschiedenen Verwendungszwecke kann Gewebestruktur haben, wobei einige Garne dieses Gewebes aus thermoplastischem Material bestehen, beispielsweise einem ZeUuloseester, und die Art des Gewebes, welches im allgemeinen in der Praxis zur Herstellung der Etiketten oder Laschen, wie oben angegeben, verwendet wird, ist die eines gewebten Stoffes, der in der Kette abwechselnd thermoplastische und nicht thermoplastische Fäden enthält und dessen Schuss aus nicht thermopla stischen Garnen besteht.
In manchen Fällen ist von thermoplastischen Materialien wie Zelluloseestern, insbesondere Zelluloseazetaten Gebrauch gemacht worden, welche vor ihrer Anbringung auf der Oberfläche anderer Stoffe mittels Wärme und Druck vorzugsweise mit Lösungsmitteln für dieses thermoplastische Material behandelt wurden.
Die Anwendung eines solchen Lösungsmittels hat die Wirkung, für eine bestimmte Zeit den Erweichungspunkt derartiger thermoplastischer Materialien herabzusetzen und damit zu ermöglichen, dass
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die derartige thermoplastische Materialien enthalten, als auch auf Gewebe, welche Garne aus andern thermoplastischen Materialien enthalten, die Eigenschaften haben, die es ermöglichen, dass diese Gewebe unter Anwendung von nur Wärme und Druck und ohne die vorhergehende Anwendung von Lösungmitteln zum Haften an Stoffen gebracht werden können, Solche Garne sind jene, welche einen Erweichungspunkt haben, der niedrig genug liegt, um die Anwendung eines Lösungsmittels überflüssig zu machen.
Beispiele hiefür sind Garne aus Copolymeren des Vinylidenchlorids, welches Material unter dem Namen"Saran"im Handel ist, Polyvinylchlorid und Polyamide mit relativ niedrig liegendem Erweichungspunkt wie etwa das Material, das unter dem Namen"Rilsan"erhältlich ist.
Es ist gefunden worden, dass Gewebe für solche Laschen oder Etiketten, worin die Kette aus thermoplastischen und nicht thermoplastischen Fäden in abwechselnder Folge besteht, wobei insbesondere die Leinwandbindung zur Anwendung kommt, häufig die Anwendung einer geringeren Spannung für die Zu- bringung der thermoplastischen Garne zum Webpunkt verlangen als für die nicht thermoplastischen Garne, wenn ein gutes Haften solcher Gewebe an andern Stoffen gesichert sein soll. Diese Spannung muss
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genau eingehalten werden, wenn ein gleichmässiges Haften von Laschen oder Etiketten, die von verschiedenen Warenlieferungen herstammen, gesichert sein soll.
Die Zubringung der thermoplastischen Garne mit einer andern Spannung, als sie die nicht thermoplastischen Garne haben, erfordert besondere Kettenspanneinrichtungen am Webstuhl, erschwert die Herstellung solcher Stoffe und erhöht naturgemäss die Produktionskosten.
Werden bestimmte, besondere Webarten angewendet, wie diese in den brit. Patentschriften Nr. 735, 236 oder Nr. 776,789 ersichtlich sind, so ist der Unterschied in den Spannungen der beiden Garnarten gering : trotzdem ist es aber notwendig, für eine genaue Einhaltung der Spannung der thermoplastischen Garne zu sorgen, unabhängig von der Spannung der nicht thermoplastischen Garne, samt allen Folgen der Erschwerung der Herstellung und der Erhöhung der Herstellungskosten des Gewebes.
Im allgemeinen ist es natürlich viel leichter und billiger, ein Gewebe herzustellen, bei dem alle Kettfäden unter der gleichen Spannung stehen und vom gleichen, einzigen Kettbaum abgezogen werden, jedoch hat die praktische Erprobung gezeigt, dass in zufriedenstellender Weise hergestellte Gewebe für die angeführ- ten Zwecke im allgemeinen nicht mit Hilfe eines einzigen Kettbaumes erzeugt werden können. Wenn Acetatfäden einer höheren Denierzahl (höheren Titers) verwendet werden, so könnten solche Garne mit der gleichen Spannung wie die nicht thermoplastischen Garne zugeführt werden, jedoch zeigt auch hier die Erfahrung, dass solche Garne von eigenen Kettbäumen abgezogen werden müssen.
Es sind ferner Textilgewebe bekannt, deren Fäden aus hochfesten Fasern und thermoplastischem Material bestehen, die insbesondere zur Verwendung bei der Herstellung von mehrschichtigen verklebten Geweben geeignet sind, das sind halbsteife Gewebe aus zwei oder mehr getrennt hergestellten, übereinander angeordneten Gewebeschichten, die mit Hilfe thermoplastischer Elemente miteinander verklebt sind, die in wenigstens einer der Lagen enthalten sind. Hiebei weisen die Fäden das thermoplastische Material an ihrer Oberfläche auf, indem z. B. Baumwollgarne mit Polyäthylen ummantelt sind. Die Herstellung dieser Fäden ist aber verwickelt und teuer.
Gegenstand der Erfindung ist die Schaffung eines Stoffes, welcher für jede der oben bereits angegebenen Verwendungsarten geeignet ist, jedoch von besonderer Eignung für die Herstellung von wieder abnehmbaren Etiketten oder Laschen zum Bezeichnen von Artikeln ist, die gewaschen oder chemisch gereinigt werden sollen, und welcher im fertigen Zustand den besonderen Erfordernissen dieser Markierungsart gerecht wird und mit geringen Herstellungskosten erzeugt werden kann.
Gemäss der Erfindung ist der neue Stoff dadurch gekennzeichnet, dass die heiss-klebfähigen Garne, wie an sich bekannt, eine thermoplastische und eine nichtthermoplastische Komponente aufweisen, wobei die thermoplastische Komponente mit der nichtthermoplastischen Garnkomponente zu einem Mischzwirn vereinigt ist. Die heiss-klebfähigen Garne können aber auch durch Verzwirnen von Mischzwirnen gebildet werden, so dass sie aus Mehrfach-Mischzwirnen bestehen. Allediese heiss-klebfähigen Garne wer-
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Die Stoffe gemäss der Erfindung können Gewebe sein, die nach verschiedenen Bindungsarten hergestellt sind, oder es können auch Gewirke sein.
Bei einer bevorzugten Form des Gewebes sind alle Kettfäden in jenem Bereich, welcher an einem Textilartikel haften soll, aus Mischzwimen gebildet, während der Schuss aus nicht thermoplastischen Garnen besteht, wie etwa Baumwolle oder Viskose. Die nicht thermoplastischen Fäden in den Kettgarnen bestehen vorzugsweise aus Baumwolle und die Monofilamente bestehen aus Zelluloseacetat.
Kettgarne, die aus nicht thermoplastischem Material bestehen, können gegebenenfalls nur in solchen Bereichen zum Vorschein treten, welche dazu vorgesehen sind, einen nicht haftenden Lappen zum Anfassen (Griff) zu bilden. Wenn beispielsweise das Gewebe in Form eines Bandes hergestellt wird, von welchem die einzelnen Etiketten abgeschnitten werden, so kann die eine Kante dieses Bandes über eine Breite von etwa 3 bis 7 mm aus nicht thermoplastischen Garnen gebildet sein, um auf diese Weise einen nicht haftenden Griffteil zu bilden. Wird aus Gründen einer rationellen Herstellung das Etikettenmaterial auf einem gewöhnlichen Webstuhl in voller Breite erzeugt und der auf diese Weise hergestellte Stoff der Länge nach in Streifen geschnitten, so kann das Gewebe mit 1 ängszonen, die aus nicht thermoplastischen Fäden bestehen, erzeugt werden.
Das Zerschneiden des Gewebes in Streifen erfolgt sodann entlang der Ränder solcher Längszonen, so dass sie sodann durch Abschneiden von diesen Streifen hergestellten Etiketten eine nicht haftende Kante aufweisen, die als Griff dient.
Die Zeichnung zeigt in den Fig. 1 und 2 zwei beispielsweise Ausführungsformen von Geweben gemäss der Erfindung in Ansicht, die in beiden Fällen als vereinfacht und schematisiert anzusehen ist, wobei die Kettfäden und die Schussfäden in grösseren gegenseitigen Abständen dargestellt sind und die Zeich-
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nung das eigentliche Aussehen des fertigen Stoffes nicht völlig richtig wiedergibt.
Wie in Fig. 1 gezeigt, umfasst das Gewebe Schussfäden 112 und eine Vielzahl von untereinander gleichen Kettfäden 111. Diese beiden Fadenscharen sind in Leinwandbindung miteinander vereinigt, wobei jeder Kettfaden und jeder Schussfaden abwechselnd von oben her und von unten her je einen einzelnen Fadender jeweils andern Fadengattung überkreuzt.
Jeder Kettfaden 111 ist ein doubliertes oder"kabliertes" (gezwirntes) Garn, welches aus einer Komponente 113 aus nicht thermoplastischem Material, beispielsweise Baumwolle und aus einer Komponente 114 aus thermoplastischem Material besteht, beispielsweise aus Zelluloseacetat. Diese thermoplastische Komponente besteht selbst vorzugsweise aus einer Mehrzahl von dünnen Monofilamenten, die miteinander in der bei normalen synthetischen Garnen üblichen Weise leicht verzwirnt sind.
Diese beiden Komponenten sind miteinander etwa in der in der Zeichnung ersichtlichen Art miteinander verzwirnt oder"kabliert". Nachdem alle diese Kettfäden untereinander gleich sind, können sie auch vom gleichen Kettbaum abgezogen werden.
Es ist klar, dass das in Fig. 1 gezeigte Gewebe an beiden Seiten gleich (beidrecht) ist und dass daher jede Seite geeignet ist, einem andern Textilartikel zu haften, u. zw. durch die Anwendung von Wärme und Druck, und ferner geeignet ist, einen Aufdruck, wie eine Markierung zur Identifizierung, aufzunehmen. Derartige Gewebe können zur Erzeugung von Markierungsetiketten zum Identifizieren von Artikeln, die einem Waschprozess oder einer chemischen Reinigung unterzogen werden wollen, verwendet werden. Genauso können aber diese Gewebe auch als Zwischenlage verwendet werden, wenn es erforderlich ist, zwei Stoffe - zu jeder Seite der Zwischenlage eine Stofflage - miteinander zu vereinigen.
Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform des Gewebes, bei welcher das thermoplastische Material an den beiden Seiten des Gewebes in verschiedenem Ausmass zum Vorschein kommt. In diesem Falle sind alle Kettfäden 111"kablierte"Garne und einige dieser Kettfäden sind in anderer Weise eingebunden als die übrigen Kettfäden. Bei dem gezeigten Gewebestück sind die Kettfäden mit den Zahlen 2, 3 usf. und die aufeinanderfolgenden Schüsse sind mit den Buchstaben a, b, c usw. bezeichnet.
Die Kettfäden l, 2, 4, 5,7, 8 und 10 (und in dieser Weise weiter gezählt) überkreuzen abwechselnd jeweils einzelne Schussfäden 112 von oben und von unten her, während die Kettfäden 3,6, 9 (und so weitergezählt) abwechselnd oberhalb eines Schussfadens und dann unterhalb zweier Schussfäden verlaufen usw. Der Kettfaden 3 liegt oberhalb der Schussfäden a, d, g, und j. und in derselben Weise verlaufen die Kettfäden 9, 15, 21 usw. Der Kettfaden 6 und demgemäss die Kettfäden 12,18 usw. liegen oberhalb der Schussfäden b, e, i usw., und in jedem Falle entsprechend unterhalb der übrigen Schussfäden.
Die in Fig. 2 ersichtliche Seite des Gewebes zeigt demgemäss eine geringere Anzahl von zutage liegenden Garnen aus thermoplastischem Material als die andere Seite - die Unterseite - des Gewebes und-bei Anwendung dieses Gewebes in Form von Etiketten ist die in der Fig. 2 sichtbare Oberseite des Gewebes geeignet, eine aufgedrückte Identifizierungsbezeichnung aufzunehmen, während die andere - die Unterseite - als Haftseite gilt und geeignet ist, unter Anwendung von Druck und Wärme an einem Artikel zum Zwecke von dessen Identifizierung zu haften.
Es ist klar, dass die Fig. 1 und 2 Gewebearten zeigen, die geeignet sind, an andern Stoffen zu haften, jedoch kann ein solches Gewebe Bereiche aufweisen, welche aus nicht thermoplastischen Kett-und Schussfäden bestehen, um nicht haftende Abschnitte, eben als Griffe zum leichteren Abziehen der Eti- kette, zu bilden.
Die Vorteile des erfindungsgemässen Stoffes im Vergleich zu Stoffen, bei welchen die thermoplastsehen und die nicht thermoplastischen Garne als eigene Gruppen eingewebt sind, können wie folgt zusammengefasst werden :
Vor allem können alle Kettfäden von'einem einzigen Kettbaum abgezogen werden, wodurch die Herstellung des neuen Stoffes wesentlich vereinfacht wird. Weiters kann die im fertigen Gewebe zu Tage tretende Menge des thermoplastischen Materials schon bei der Erzeugung der gezwirnten Kettfäden festgelegt werden, wodurch es ermöglicht wird, dass das herzustellende Gewebe genau die erwünschten Eigenschaften enthält, welche auch in genauester und einfachster Weise reproduzierbar und über das ganze Gewebe von Quadratzentimeter zu Quadratzentimeter gleich sind.
Während es bisher erforderlich oder zumindest erwünscht war, bei der Herstellung von zeitweilig anhaftenden Stoffen und Zwischenlagestoffen geschichtete Garne zu verwenden, wie dies die übliche Art bei der Gewebeherstellung auf Breitwebstühlen ist, wodurch die auf das Weben folgenden Massnahmen zum Entschlichten des Gewebes notwendig sind, ist es nun in vielen Fällen möglich, ungeschlichtete Fä-
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den zu verwenden (was allerdings von verschiedenen Faktoren abhängt, wie etwa der Anzahl der Zwirndrehungen der Garne und der Art des verwendeten Webstuhles) und das Entschlichten wird in solchen Fällen überflüssig. Unter solchen Bedingungen können Streifen der gewünschten Breite unmittelbar von dem fertigen Stoff abgeschnitten und aufgewickelt werden.
Im Vergleich mit einem Gewebe aus verschiedenen Kettgamen, die beim Weben unter verschiedenen Spannungen standen, wurde gefunden, dass eine Etikette, die Markierungen zur Identifizierung aufnehmen sollte, etwa zum Bezeichnen bestimmter Artikel, die gewaschen oder chemisch gereinigt werden sollten, die aufgedruckten Markierungen gegen die Einwirkungen, die während dieser Behandlungen auftreten, besser festhielt und nach der Durchführung dieser Operationen eine besser leserliche Markierung zeigte als bisher bekannte Stoffe dieser Art.
Ein weiterer Vorteil des neuen Gewebes, wenn dieses zum zeitweiligen Markieren in Form von Laschen oder Etiketten verwendet wird, ist darin gelegen, dass Rückstände, insbesondere von thermoplastischem Material, an der Oberfläche des zu bezeichnenden Artikels nach dem Abziehen der Etikette wesentlich geringer sind im Vergleich mit den Etiketten oder Laschen, die aus Stoffen hergestellt sind, die die gleiche Haftkraft ergeben, aber aus einzelnen Garnen aus thermoplastischem bzw. nicht thermoplastischem Material erzeugt sind.
Im Vergleich mit der Möglichkeit, Stapelfasermischgarne für die oben angeführten Zwecke zu verwenden, zeigen die doublierten oder gezwirnten Garne eine Anzahl von Vorteilen, die im folgenden angeführt werden :
1. Eine genauere Bemessung der Menge des thermoplastischen Materials, die, im fertigen Stoff zu Tage tritt, ist infolge des besseren Zusammenhaltes, der beim Doublieren oder Zwirnen erreicht werden kann, möglich.
2. Wenn gefärbte Garne verlangt werden (wie dies bei Stoffen zur Herstellung von Laschen oder Etiketten der Fall ist), führt die Herstellung von farbigen Mischgarnen zu einer bemerkenswerten Schwierigkeit durch die Tatsache, dass eine gewisse Menge von Fluff oder Flusen entsteht, welche sich über die Raumluit verteilen und andere Farben beeinflussen. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn im gleichen Saal weisse Mischungen hergestellt werden. Diese Schwierigkeiten treten aber beim Zwirnen praktisch nicht auf.
3. Mischgarne (aus Stapelfasern) verlangen eine Schlichtung und demgemäss muss das Gewebe nach dem Verlassen des Webstuhles entschlichtet werden.
Das Gewebe wird vorzugsweise in voller Webstuhlbreite erzeugt und wird sodann in Bänder zerschnitten, welche Bänder aufgewickelt und-falls erforderlich-einer Behandlung unterzogen werden, die verhindert, dass die Kanten dieser Bänder ausfransen. Zur Markierung von Wäsche werden zur Gewinnung der einzelnen Etiketten von den Bändern kurze Stücke abgeschnitten, deren Länge der Breite der Bänder entspricht und welche sodann, wenn dies für notwendig erachtet wird, mit einem Lösungsmittel für das thermoplastische Material behandelt werden, und hierauf unter der Einwirkung von Druck und Wärme auf den zu markierenden Artikel aufgebracht werden, wobei ein nicht haftender Griffabschnitt an einem Ende gebildet wird, um das Abziehen der Etikette nach ihrer Verwendung zu erleichtern.
Ein solcher Griffabschnitt wird vorzugsweise dadurch gebildet. dass Wärme und Druck mit Ausnahme dieses Anfassabschnittes auf die ganze Ausdehnung der Etikette zur Einwirkung gebracht werden, wenn die Etikette an einem zu markierenden Artikel angebracht wird. Die Kante, die nicht haften soll, wird hiebei nicht niedergedrückt und bildet auf diese Weise einen. nicht haftenden Anfassabschnitt.
In der österr. Patentschrift Nr. 220100 sind Musterungsformeln angegeben, welche die Abhängigkeit von den verschiedenen Faktoren der Gewebemusterung in Verbindung mit der Haftfähigkeit solcher Gewebe an andern Stoffen zeigen. Es ist hiebei gefunden worden, dass - unter gleichen äusseren Umständen - Formeln von ähnlichem Aufbau für die Etiketten - oder Laschengewebe gemäss der Erfindung angegeben werden können.
Wenn Zelluloseacetat für die thermopalstischen Garne verwendet wird, kann die folgende Formel als Hilfe bei der Bestimmung der Bindung einer Etikette von 12, 5 mm Breite zur Markierung von Stoffen verwendet werden. Im Falle es sich um ein Gewebe in Leinwandbindung handeln soll, wie es in der Fig. 1 gezeigt ist, so lautet die Formel wie folgt :
8, 7 N-19, 4 P - A + 550 = 0
Hiebei bedeutet :
N die Anzahl der gezwirnten Kettfäden pro Zentimeter,
P die Schussanzahl pro Zentimeter und
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A die Spannung in Gramm, welche am nicht haftenden Anfassabschnitt der Etikette entlang der Oberfläche der Etikette und des Artikels, an welchem sie haftet, notwendig ist, um die Etikette von diesem Artikel abzuziehen.
Diese Formel ist lediglich ein Beispiel und gilt für Werte des Faktors N von 29 bis 48, des Faktors P von 6 bis 30 und für A zwischen 280 und 900 : die bevorzugten Grenzen liegen jedoch bei 35-43 für N, 10-24 für P und 400-700 für A. Insbesondere ist diese Formel anzuwenden für Kettgarne, die aus 54 s Baumwolle und 200 den Acetat bestehen, wobei die beiden Komponenten so stark verzwirnt sind, dass sich ein Maximum an leichter Verwebbarkeit ergibt, etwa mit drei Drehungen pro Zentimeter, bis zu einer Gesamtnummer von 18 s. Der verwendete Schuss ist 80/2 s oder 40 s Baumwolle.
Ein Gewebe der Art, wie sie in der Fig. 2 ersichtlich ist, kann mit Hilfe einer Formel erstellt werden, für die im folgenden ein typisches Beispiel gezeigt werden soll :
24, 4 N-25, 8 P - A = 0.
Werden hiezu die gleichen Garne wie zuvor verwendet, so haben auch N, P und A die gleiche Bedeutung wie oben, lediglich die Grenzen ändern sich, u. zw. für N = 29-51 und P von 6 bis 28, mit bevorzugten Werten von 36 bis 48 bzw. 12 bis 26.
Das vorstehend Gesagte gilt auch für den neuen Stoff im allgemeinen, wenn A die Kraft bedeutet, welche je 12, 5 mm Gewebebreite anzuwenden ist, um den Stoff von seiner textilen Unterlage, auf der er haftet, abzuziehen.
Obwohl die Erfindung hauptsächlich in der Anwendung für Stoffe zur Herstellung von Laschen oder Etiketten zum Markieren von Wäsche oder von Artikeln, die chemisch gereinigt werden sollen, beschrieben worden ist, so sind die Vorteile der Erfindung in gleicher Weise auf andere Stoffe anwendbar, welche durch die Einwirkung von Wärme und Druck an Textilmaterialien befestigt werden sollen, z. B. für Etiketten zur Preisangabe oder zur Herstellung von zwei-oder mehrlagigen Stoffen und von Zwischenlagematerialien. Ein Stoff mit verschiedenem Aussehen seiner beiden Seiten, wie er in Fig. 2 ersichtlich ist, welcher an einer Seite mehr thermoplastisches Material zeigt als auf der ändern Seite, kann z.
B. dazu Verwendung finden, um mit einer seiner Seiten mit einem andern Textilartikel verbunden zu werden, während ein beidrechter Stoff gemäss der Fig. 1 im allgemeinen als Zwischenlagematerial verwendet werden wird, an dessen beiden Seiten Stofflagen angebracht werden.
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:1. Stoff, der aus heiss-klebfähigen und aus nicht-klebfähigen Garnen zusammengesetzt ist und der sich dazu eignet, unter Einwirkung von Wärme und Druck an andere Textilartikel angeheftet zu werden, dadurch gekennzeichnet, dass die heiss-klebfahigen Garne, wie an sich bekannt, eine thermo plastische und eine nichtthermoplastische Komponente aufweisen, wobei die thermoplastische Komponente mit der nichtthermoplastischen Garnkomponente zu einem Mischzwirn vereinigt ist.