DE1040174B - Verfahren zur Herstellung von Gerbmitteln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Gerbmitteln

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DE1040174B
DE1040174B DEE10299A DEE0010299A DE1040174B DE 1040174 B DE1040174 B DE 1040174B DE E10299 A DEE10299 A DE E10299A DE E0010299 A DEE0010299 A DE E0010299A DE 1040174 B DE1040174 B DE 1040174B
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DE
Germany
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leather
tanning
tanning agents
protein
waste
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Application number
DEE10299A
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English (en)
Inventor
Rudolf Mauderer
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ELEKTROCHEM FAB KEMPEN RHEIN
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ELEKTROCHEM FAB KEMPEN RHEIN
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/32Recovering tanning agents from leather
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02WCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
    • Y02W30/00Technologies for solid waste management
    • Y02W30/50Reuse, recycling or recovery technologies

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Gerbrnitteln Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Gerbmitteln aus vegetabilisch und bzw. oder synthetisch gegerbten Lederabfällen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Lederabfälle unter Erhitzen mittels Säuren auflöst und das nach einiger Zeit sich bildende Fällungsprodukt aus Eiweißabl>nusto,ffen und Gerbstoff nach Trennung von der Säurelösung mittels Alkalien wasserlöslich macht.
  • Man erhält erfindungsgemäß Gerbmittel, die sowohl zum N achgerben als auch zum Gerben von Blößen verwendet werden können. Ihre wäßrigen Lösungen sind völlig homogen und können durch einen geeigneten Trocknungsprozeß, z. B. durch Walzentrocknung, auch in Pulverform übergeführt werden.
  • Lederabfälle aus vegetabilisch und bzw. oder synthetisch gegerbten Ledern werden in wäßrigem Medium mit Säuren, bevorzugt Schwefelsäure, unter Erhitzen behandelt. Hierbei erfährt das Ledereiweiß einen proteolytischen Abbau und geht in Lösung. Der in den Lederabfällen enthaltene Gerbstoff wird in der Lösung in Form von feinen Flocken in Schwebe gehalten. Nach einiger Zeit verbindet sich das in Lösung gegangene Eiweiß mit dem Gerbstoff zu einem, unlöslichen, zähen Kuchen, der sich am Boden des Reaktionsgefäßes absetzt. Der Kuchen wird dann vom Säurewasser getrennt und danach durch Zusatz von Wasser und Natronlauge zu einer schwach alkalischen Lösung von Gerbstoffen und abgebautem Eiweiß aufgelöst.
  • Es ist bekannt, vegetabilisch gegerbte Leder dadurch herzustellen, daß man Häute und Felle nach der üblichen Vorbehandlung in einem heterogenen Gemisch von vegetabilischen Gerbstoffen und bzw. oder synthetischen Gerbstoffen und abgebautem Eiweiß ausgerbt. Diese Mischung von Eiweiß und Gerbstoffen kann auch als Nachgerbstoff Verwendung finden. Bei der Herstellung dieses Gerbmittels werden Gelatine, Leim, Hautabfälle oder andere Eiweißstoffe einem sauren oder alkalischen Abbau unterzogen und den gebrauchsfertigen. Gerbbrühen, die bereits pflanzliche und bzw. oder künstliche Gerbstoffe enthalten, zugesetzt.
  • Mittel, die durch Mischen von Eiweißstoffen mit Gerbmitteln erhalten werden, sind ebenfalls als Nachgerbstoffe beim Gerben von vegetabilischen Ledern eingesetzt worden. Zweckmäßig werden diesen Gemischen zur Aufrechterhaltung der alkalischen Reaktion Puffermischungen zugesetzt. Die so in Lösung gehaltenen Stoffe werden im Leder durch Behandlung mit sauren Flüssigkeiten ausgefällt.
  • In jedem Falle handelt es sich um 'Mittel, die lediglich zum Nachgerben von Leder Verwendung finden. Die erfindungsgemäß hergestellten Gerbmittel eignen sich dagegen ebensogut zum Gerben von Blößen. Des weiteren enthalten die bekannten Mischungen von Eiweiß mit Gerbstoffen eine nicht unbeträchtliche Menge an Fremdstoffen, Salze u. dgl., die sich in der Gerbbrühe nach und nach anreichern und nach verhältnismäßig kurzer Zeit eine völlige Erneuerung der Brühen bedingen, während die Brühen aus erfindungsgemäß hergestellten Gerbmitteln auch unter stetem Nachsatz praktisch unbeschränkt benutzt werden können.
  • Auch haben Vergleichsversuche ergeben, daß ein mit den erfindungsgemäßen Mitteln ausgegerbtes Leder einen erheblich kleineren Auswaschverlust aufweist, als ein nach bekanntem Verfahren behandeltes Leder, wobei die Eiweißstoffe sowohl für sich hergestellt als auch den Gerbbrühen zugesetzt wurden. Vergleichsversuche 1. Vorgegerbtes Unterleder wurde in einem Walkfaß etwa 2 Stunden bei einer Temperatur von etwa 20° C mit 40% seines Gewichtes einer Gerbbrühe behandelt, die zu 75% aus einem 30%igen Quebrachoextrakt und zu 25% aus einer 50%igen Eiweißlösung bestand und deren Einstellung 20° Be betrug. Die Eiweißlösung war durch Behandlung von tierischem Leim mit 1lineralsäure gewonnen worden und hatte einen Abbaugrad von 30%.
  • 2. Vorgegerbtes Leder wurde wie unter 1 mit 10% seines Gewichtes an einer Quebrachoextraktbrühe von 20° Be und mit 25% seines Gewichtes an einer 20%igen Eiweißlösung vom Abbaugrad von etwa 30% behandelt.
  • 3. Vorgegerbtes Leder wurde wie unter 1 und 2 mit 40% vom Gewicht des Leders mit einer erfindungsgemäß hergestellten Brühe von etwa 20° I3@ I behandelt. Die Untersuchung der in an sich bekannter Weise fertiggestellten Leder hatte-das aus der Zusammenstellung ersichtliche Ergebnis.
    Wasseraufnahme Rendement Auswasch-
    verlust
    °/o °/o °/o
    Nach 40 Versuch 1. . .18,5 (2h)
    24) 80 21,5
    "ersuch 2. . 41,5 (2h) 80 25
    48 (24h)
    Versuch 3.. 20 @2hh) 80 14
    Ein nicht zu unterschätzender Vorteil der Erfindung liegt auch darin, daß die als Rohmaterial verwendeten Lederabfälle. die bei der Verarbeitung von vegetabilisch gegerbten Ledern als wertloser Abfall anfallen. nun nutzbringend verbraucht werden können. während sie sonst im allgemeinen meistens durch Verbrennen vernichtet werden. Sie sind daher sehr billig und können durch das erfindungsgemäße Verfahren einem nützlichen und wirtschaftlich wichtigen Verwendungszweck zugeführt werden.
  • Außerdem werden die erfindungsgemäß hergestellten Gerl)mittel mit wesentlich geringem technischem Aufwand gewonnen, da durch eine einfache Fällungs- und Löseoperation die Mittel sofort in gebrauchsfertigem Zustand erhalten werden, wobei zu beachten ist, daß auch zwangläufig die Menge Eiweißstoff zur Menge Gerbstoff in immer dem für den vorgesehenen Gebrauch gleich günstigem Verhältnis steht, ohne eine besondere Einstellung erforderlich zu machen.
  • Die Erfindung wird durch nachstehende Beispiele näher erläutert. Beispiel 1 100 kg lobgare Falzspäne mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 10 bis 200/0, die in der Gerberei beim Falzen als Abfallprodukte anfallen. werden in einen geeigneten Duplikatkessel gefüllt und 5001 Wasser hinzugefügt. Dieser Mischung werden 2.51:g konzentrierte Schwefelsäure zugegeben und dann his auf 70° C erhitzt. Nach etwa 1 Stunde sind die Falzspäne in Lösung gegangen. Nach weiteren ein bis zwei Stunden hat sich am Boden des Kessels ein unlöslicher Kuchen gebildet, der aus einem Fällungsprodukt von abgebautem Eiweiß mit Gerbstoff besteht. Der Kuchen wiegt etwa 120 kg und besitzt einen U'assergehalt von etwa 35%. Das Säurewasser wird dann durch Abhebern abgezogen und der Krch:n darauf finit 40 1 heißem Wasser und etwa 10 bis 11,5 kg Natronlauge 40° Be unter Umrühren in Lösung gebracht. Die resultierende Lösung hat einen pü-Wert von 8 bis 8,5 und kann als Gerbstoff oder als Nachgerbstoff in an sich bekannter `'eise verwendet «erden. Beispiel 11 100 kg finit vegetabilischen und synthetischen Gerbstoffen ausgegerbte trockene Falzspäne mit einem Fettgehalt von etwa 20% werden in einem Duplikatkessel aus säurefestem Stahl mit 500 1 Wasser und 3 kg konzentrierter Schwefelsäure auf 80° C erhitzt. Nach 2 Stunden hat sich an der Oberfläche des Säurewassers eine breiige Masse abgesetzt, die aus dem Fällungsprodukt von abgebautem Eiweiß mit den Gerbstoffen, in dem das Fett homogen verteilt ist. besteht. Das Säurewasser wird abgelassen und das Fällungsprodukt in 40 1 heißem Wasser und etwa 10,5 kg Natronlauge 40° Be derart in Lösung gebracht, da.ß das entstehende Produkt einen 1),1-Wert von 8 bis 8,5 aufweist. Es kann als Gerbstoff oder Nachgerbstoff in an sich bekannter Weise verwendet werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Gerbmitteln aus Abfällen von vegetabilisch und bzw. oder synthetisch gegerbtem Leder, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lederabfälle unter Erhitzen mittels Säuren auflöst und das nach einiger Zeit sich bildende Fällungsprodukt aus Eiweißabbaustoffen und Gerbstoff nach Trennung von der Säurelösung mittels Alkalien wasserlöslich macht. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 685 744; Referat der französischen Patentschrift \'r. 872538 im Chem. Centralhlatt. 1942, Bd. 11, S. 2559; französische Patentschrift Nr. 1 079 705; österreichische Patentschrift Nr. 124 692.
DEE10299A 1955-03-04 1955-03-04 Verfahren zur Herstellung von Gerbmitteln Pending DE1040174B (de)

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Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT124692B (de) * 1929-02-04 1931-09-25 Chem Fab Norgine Dr Victor Ste Verfahren zum Ausgerben von Leder.
DE685744C (de) * 1934-08-14 1939-12-23 Stockhausen & Cie Chem Fab Verfahren zum Fixieren von Gerbstoffen im Leder
FR872538A (fr) * 1940-10-28 1942-06-11 Procédé de traitement de déchets de cuirs ou peaux chromés et produits en résultant
FR1079705A (fr) * 1949-05-30 1954-12-02 Ici Ltd Matières composées à base de cuir

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