DE399063C - Verfahren zum Gerben tierischer Haeute - Google Patents

Verfahren zum Gerben tierischer Haeute

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents

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  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum Gerben tierischer Häute. Es wurde gefunden, daß die durch Erhitzen von aromatischen Kohlenwasserstoffen mit Schwefelsäure und Schwefel zu erhaltenden Kondensationsprodukte neue Gerbstoffe darstellen, die sich von den bisher bekannten dadurch unterscheiden, daß sie gut gefüllte Leder liefern.
  • In der Patentschrift 29o965 ist zwar bereits angegeben, daß man durch Behandeln von i@Taphthalinsulfosäure - mit Schw efelchlorür zu einem Gerbstoff gelangt. Dieser unterscheidet sich aber völlig von den mit Schwefel und Schwefelsäure zu erhaltenden Produkten. Er ist- in Lösung ganz oder fast ungefärbt, dringt leicht in die Haut ein, gibt aber ein leeres Leder. Die hier beschriebenen Produkte aus Naphthalin mit Schwefel und Schwefelsäure sind dagegen tiefviolett bis grünschwarz, nach der Alkalibehandlung gelb bis braun gefärbt, dringen erheblich schwerer in die Haut ein, geben dafür aber ein viel volleres Leder. Benzolsulfosäure mit Schwefelchlorür behandelt, liefert überhaupt keinen Gerbstoff, während man aus ihr mit Schwefel und überschüssiger Schwefelsäure gerade besonders wertvolle Gerbstoffe- erhalten kann.
  • Die Eigenschaften der neuen Produkte lassen sich durch Änderung des Verhältnisses Kohlenwasserstoff (Schwefel), Schwefelsäure sowie Art des Erhitzens weitgehend abändern. Man kann so äußerst leicht lösliche, schwer lösliche und schließlich völlig unlösliche Stoffe erhalten.
  • Anstatt von den Kohlenwasserstoffen kann nian auch von deren Sulfosäuren ausgehen. Die löslichen Produkte geben mit Gelatine starke Fällungen. Auch die äußerst leicht löslichen Produkte dringen in die Haut merklich schwerer ein als die bekannten synthetischen Gerbstoffe. Sie geben dafür aber ein viel -volleres Leider, und es ist inöä lieh, mit ihnen allen volle schwere Leder zu erhalten, während bei den bisher bekannten synthetischen" Gerbstoffen dafür die Mitverwendung von natürlichen Gerbstoffen nötig ist.
  • Die leicht löslichen Produkte lösen sehr gut die schwer löslichen natürlichen Gerbstoff, z. B.- Ouebracho, sowohl als---freie Säuren wie"-als -Neutralsalze. Beim Gerben zieht der natürliche Gerbstoff zusammen mit dem synthetischen völlig auf die- Haut auf, so daß die Lösung fast wasserhell wird. Die aus dem neutralisierten Produkt mit z. B. Ouebracho hergestellte Lösung braucht nicht angesäuert zu -werden. Bei den bisher bekannten synthetischen Gerbstoffen ist es dagegen nötig, anzusäuern und immer wieder mit Säure nachzubessern, wenn der gesamte Gerbstoff aufziehen soll.
  • Beim Gerben mit den hier beschriebenen neuen Produl@ten allein (ohne Naturgerbstoff) stellt man die Lösung schwach sauer ein. Während des Gerbens ändert sich die Reaktion nicht, so daß hier ein Nachbessern mit Säure unnötig ist.
  • Die schwer löslichen Produkte kann man durch Sulfosäuren zur Lösung bringen, dadurch wird zugleich die Gerbgeschwindigkeit erheblich gesteigert, auch bei den schon an sich leicht löslichen Stoffen. Man benutzt dazu natürlich am besten die bekannten, an sich schon gerbend wirkenden Sulfosäuren. Beispiele i. In 3o Teile konzentrierter Schwefelsäure wird ein Gemisch von 2o Teilen Naphthalin und io Teilen Schwefel bei 12o bis 1500 unter Rühren eingetragen, weiter etwa 2 Stunden auf 1500 gehalten, dann i bis 3 Stunden die Temperatur bis auf 16o bis 20o° gesteigert. Die dunkel gefärbte Schmelze wird gelöst, vom unlöslichen Teil abfiltriert, mit Natronlauge deutlich alkalisch gemacht und i.<<; bis i Stunde gekocht, wieder mit Schwefelsäure angesäuert und aufgekocht-In die so erhaltene schwach saure Lösung wird die Blöße eingebracht. Man kann in üblicher Weise mit verdünnten Lösungen (etwa i Prozent) anfangen und die Konzentration bis auf etwa 30 Prozent steigern. Man kann aber auch gleich mit stärkerer Konzentration (io bis 2o Prozent) beginnen.
  • Zum Unterschied von den bisher bekannten synthetischen Gerbstoffen gehen diese neuen Sulfosäuren als Neutralsalze auf das Leder. Die Lösung muß nur schwach sauer sein. Wenn die Blöße gut entkalkt ist, bleibt diese Reaktion unverändert, so daß ein Nachbessern mit Säure nicht nötig ist.
  • 2. In ioo Teile Naphthalinsulfosiiure, hergestellt aus 5o Teilen Naphthalin und 6o Teilen konzentrierter Schwefelsäure durch Erhitzen bis auf 18o°, werden 25 Teile Schwefel unter Rühren eingetragen, bei 16o bis 18o° erhitzt, bis die Masse bis auf einen geringen Teil wasserlöslich geworden ist (etwa 3 Stunden). Die Schmelze wird behandelt wie in Beispiel i. Auch für die Gerbung gilt das gleiche.
  • 3. In ioo Teile Benzolsulfosäure und Zoo Teile konzentrierter Schwefelsäure werden bei etwa 180' 3o Teile Schwefel eingetragen und weiter bis auf schließlich 2q.0° erhitzt, im ganzen etwa 3 Stunden. Die Masse wird in Wasser gelöst, die vom Unlöslichen getrennte Lösung alkalisch gemacht und weiter wie in Beispiel i behandelt. Auch die Gerhung geschieht wie bei Beispiel i angegeben.
  • Der unlösliche Teil der Schmelze wird mit etwa dem dreifachen Gewicht konzentrierter Schwefelsäure weiter erhitzt auf etwa 2q.00, ungefähr 2 Stunden. Beim Verdünnen scheidet sich die Masse als wasserunlöslicher Niederschlag aus. Durch längeres Kochen mit Natronlauge läßt sich der Niederschlag löslich machen, so daß er nach dem Ansäuern der Lösung zwar ausfällt, dann aber in reinem Wasser kolloidal löslich ist. Durch kurzes Kochen mit Natronlauge wird der Niederschlag nur alkalilöslich, Er bleibt aber beim Ansäuern in Lösung, wenn man vorher eines der löslichen Produkte der Beispiele i bis 3 zugesetzt hat. An deren Stelle kann man auch die bekannten synthetischen Gerbstoffe verwenden, besonders die aus Naphthalinsulfosäure durch Kondensation entweder mit Formaldehyd oder durch Erhitzen für sich 'öder in Gegenwart von Kondensationsmitteln entstehenden Produkte.
  • Aus den so entstandenen Lösungen zieht das Gerbmittel zusammen mit den es in Lösung haltenden Produkten auf die Blöße auf.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRucFi: Verfahren zum Gerben tierischer Häute, darin bestehend, daß man die Blößen mit Kondensationsprodukten aus aromatischen Kohlenwasserstoffen, Schwefelsäure und Schwefel oder aus den Sulfosäuren aromatischer Kohlenwasserstoffe mit Schwefel unmittelbar oder nach deren Umwandlung durch Alkali entweder für sich oder in Mischung mit anderen Gerbmitteln behandelt.
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