DE1669358C - Verfahren zur Herstellung von waschbaren und permanent hydrophoben Ledern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von waschbaren und permanent hydrophoben Ledern

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DE1669358C
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Germany
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bath
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paraffin
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washable
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Expired
Application number
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English (en)
Inventor
Erwin Dr. 7030 Böblingen; Leberfinger Rolf Dr.; Landbeck Fritz; 7031 Holzgerlingen Quendt
Original Assignee
Schill & Seilacher, 7030 Böblingen
Publication date

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Description

Gegenstand des Patentes 1 66C 357 ist ein Verfahren zur Herstellung voller, festnarbiger, weicher, formbeständiger, waschbarer und permanent hydrophober Leder.
Nach dem Verfahren dieses Patentes werden in üblicher Weise vorbehandelte und gepickelte Blößen, deren pH-Wert bei 3 bis 3,5 liegt, zunächst mit Glutaraldehyd, Paraffinsulfochloriden und gerbenden Mineralsalzen, vorzugsweise gerbenden Chromsalzen, im gleichen Bad behandelt, dann die Leder in üblicher Weise neutralisiert, gegebenenfalls nachgegerbt gefärbt und gefettet und schließlich zwecks permanent waschfester Hydrophobierung mit zirkonsalzhaltigen Paraffinemulsionen behandelt. Diese Verarbeitungsstufen finden in einem pH-Bereich von etwa 3 bis 6 statt
Es wurde nun gefunden, daß man in Anlehnung an das oben beschriebene Verfahren des Hauptpatentes zusätzlich einen Schrumpf narbeneffekt erzielt, wenn man die gepickelten Blößen zunächst in einem Bad mit Glutaraldehyd bei einem pH-Wert von 8 oder darüber bis zum Eintritt des Sch rumpf effektes des Narbens behandelt, dann in das gleiche Bad Chromgerbstoff und das Paraffinsulfochlorid unmittelbar dem Glutaraldehydbad zufügt und weiterbehandelt und schließlich wie im Hauptpatent weiterverfährt. Durch die Zugr.be dos ChromgerbstolTcs und P;iraffinsulfochlorids zum Glutaraklehydbad wird der pH-Wert zwangsläufig auf einen für die Chromgerbung geeigneten Wert zurückgeführt. Gegebenenfalls kann man zwecks weiterer Senkung des pH-Wertes zusammen mit dem Chromgerbsalz eine entsprechende Menge Natriumbisulfjt zufügen.
Die weiteren Verarbeitungsstufen von der Neutralisation bis zur lir prägiiieriing mit der zirkniisal/haltigen Paraffinemulsion werden dann analog dem Verfahren des Hauptpatentes durchgeführt.
Eine Mitverwendung von Polyphosphat zur Erzielung einer milden Angerbung zu Beginn des Ver-
fahrens, wie es bei dem Verfahren des Hauptpatentes vorgesehen sein kann, kann bei der Herstellung des Schrumpfleders entfallen.
Bekanntermaßen stellt man Schrumpfleder nach folgenden Verfahren her:
ίο Es werden z. B. die entkalkten und gebeizten Blößen bei etwa 35°C mit etwa 6 bis 8°/„ pflanzlichem und/oder synthetischem ReingerbstofF abnormal hoher Adstringenz unter Ameisensäurezusatz angegerbt, worauf der so erhaltene, stark Reschrumpfte Narben durch eine sofort nachfolgende Chromgerbung mit Brühen hoher Basizität fixiert wird.
Eine andere Möglichkeit zur Herstellung von Schrumpfleder besteht darin, daß man die Blöße mit wäßrigen Lösungen von Kondensationspro-
a° dukten aus methylolgruppenhaltigen Dihydroxydiphenylsulfonharzen und Naphthalinsulfonsäuren im sauren Medium "und nachfolgend mit Chromgerbsalzen behandelt.
Die vorstehend beschriebenen Verfahren zur Her-
*5 stellung von Schrumpfleder sind auf Grund der erforderlichen großen Mengen an. Gerbstoff zur Erzielung der Schrumpfung relativ teuer. Besonders aber beeinflussen die großen Mengen an Gerbstoff die Färbbarkeit von Schrumpfledern nachteilig, und infolge Überladung des Narbens solcher Leder mit Gerbstoff neigen diese zum Pietzen im Narben.
Demgegenüber werden diese Nachteile bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahren:· vermieden. Die Leder lassen sich ohne Schwierigkeit färben, platzen nicht und sind spezifisch leichter als Schrumpfleder herkömmlicher Art. Sie zeichnen sich durch eine Narbenkörnung mit einem äußerst kräftigen, wilden und naturhaften Profil aus. Daneben wird durch das Glutaraldehydbad die Fülle und Weichheit der Leder günstig beeinflußt. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Leder können, falls erforderlich, in Haushaltswaschmaschirten und mit Feinwaschmitteln gewaschen werden, ohne daß sie an Weichheit und Hydrophobie verlieren.
Beispiel
Ausgangsmaterial:
Gepickelte Rindshautblößen
pH 3 bis 3,5
Die folgenden Prozentangaben sind auf Blößengewicht bezogen. Umrechnungüfaktor von Pickel- auf Blößengewicht: 1,3
Vorbehandlung:
50,0°/0 Wasser, 35° C
l,5°/0Natriumsu(fit
l,5°/0 Natriumbikarbonat
Sobald die Salze gut gelöst sind, werden die Blößen eingebracht.
Vorgerbung:
3,0°/n Glutaraldehyd, 25°/oige Lösung, und
10,0°/0 Wasser, 35"C,
werden zusammen durch die hohle Faß-
2 Minuten pH etwa 8
10 Minuten
achse zugeführt.
10 Minuten pH etwa 8
Chromgerbung:
10,0% handelsübliche Chromgerbsalze
(25 % Cr4O3, 33 % bas.) ' 30 Minuten
pH etwa
2,0% Alkylsulfochlorid 2,0% kation. Lickeröl mit etwa 70% Fettgehalt
10,0% Wasser, 35°C 90 Minuten
Das Leder ist im allgemeinen ohne Abstumpfen kochgar.
Abwelken, Falzen, Wiegen: Von hier ab beziehen sich die Prozentangaben auf das Falzgewicht
Neutralisation:
200,0% Wasser, 400C
1,5% Nairiumformiat 45 Minuten
Spülen:
Wasser, 400C 10 Minuten
Färben, Lickern und Imprägnieren:
200,0% Wasser, 400C
1,5% Farbstoff 20 Minuten
4,0% Transulfat mit 80% Fettgehalt
1,5% Neutralöl 30 Minuten
0,5% Ammoniak, 25%ige Lösung 2 Minuten
pH etwa 5,5 bis 6 4,0% zirkonsalzhaltige Paraffinemul·
sion 20 Minuten
1,0% maskiertes, selbst abstumpfendes Chromgerbsalz 10 Minuten
Spülen:
Wasser, 20° C

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Ausbildung des Verfahrens zur Herstellung von vollen, weichen, formbeständigen, waschbaren und permanent hydrophoben Ledern durch Behandlung von in üblicher Weise vorbehandelten und gepickelten Blößen mit Glutaraldehyd, Paraffinsulfochlorid und gerbenden Mineralsalzen im gleichen Bad, dann Neutralisation, gegebenenfalls Nachgerbung. Färbung, Fettung der Leder in üblicher Weise und schließlich Behandlung mit zirkonsalzhaltigen Paraffinemulsionen gemäß Patent 1669357, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Erzielung eines Schrumpfnarbeneffektes die gepickelten Blößen zunächst in einem Bad mit Glutaraldehyd bei einem pH-Wert von 8 und darüber bis zum Eintritt des Schrumpfeffektes behandelt, dann in das gleiche Bad Chromgerbsalz und das Paraffinsulfochlorid zufügt und weiterbehandclt und schließlich gemäß Verfahren des Patentes I 669 357 weiterverfährt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Einstellung des Glutaraldehydbades auf pH 8 oder darüber mit Natriumsulfit vornimmt.

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