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Sdiützenbremsvorrichtung für Webstühle mit einer gegenüber der Schützenkasten-Rückwand
angeordneten, den Webschützen abbremsenden Zunge Die Erfindung betrifft eine Schützenbremsvorrichtung
für Webstühle mit einer gegenüber der Schützenkasten-Rückwand angeordneten, den
Webschützen abbremsenden Zunge, die an ihrem äußeren Ende am Schützenkasten in dessen
Längs- und Querrichtung beweglich in der Weise geführt ist, daß sie beim Einlaufen
des Webschützens an diesen sieh andrückt und gleichzeitig an einem festen Anschlag
anliegt, sich aber beim Auslaufen des Webschützens von der Rückwand fortbewegt und
von dem Anschlag abhebt.
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Es ist bei Schützenkästen bekannt, zum Führen des äußeren Endes der
Zunge am Schützenkasten einen Gummiblock vorzusehen, der einerseits mit einem Flansch
der Zunge und andererseits mit dem Schützenkasten verbunden ist und vermöge seiner
Federung der Zunge eine gewisse Bewegung in Längs- und Querrichtung gestattet. Das
innere Ende der Zunge ist zwischen zwei festen Anschlägen beweglich. Bei einem anderen
bekannten Schützenkasten wird die Zunge durch zwei im Abstand voneinander angeordnete
Lenker aus Gummi geführt, die mit dem einen Ende am Schützenkasten und mit dem anderen
Ende an der Zunge angreifen und vermöge ihrer elastischen Verformung die Zunge federnd
an den einlaufenden Webschützen andrücken. Bei einem dritten bekannten Schützenkasten
wird die Zunge durch zwei starre Lenker parallel geführt, die. im Abstand voneinander
angeordnet, einerseits an der Zunge und andererseits am Schützenkasten drehbar gelagert
sind und sich in einem spitzen Winkel zum Schützenkasten und der Zunge erstrecken.
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Bei allen diesen Bauarten übt die Zunge auf den Webschützen auch dann
eine erhebliche Reibungskraft aus, wenn der Webschützen von dem Treiber aus dem
Schützenkasten herausgeschnellt wird. Infolgedessen unterliegen die Zunge, der Treiber
und dessen Antrieb einer erheblichen Abnutzung. Der Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, die Führung der Zunge so auszugestalten, daß diese den Webschützen zwar
beim Einlaufen mit starker Reibung abbremst, aber beim Auslaufen des Webschützens
diesen freigibt, ohne seine Bewegung wesentlich zu hemmen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zum Führen
des äußeren Endes der Zunge am Schützenkasten ein einziger starrer Lenker angeordnet
ist, wobei eine Feder den Lenker beim Einlaufen des Webschützens in den Schützenkasten
fast rechtwinklig zu diesem hält, und daß ein Begrenzungsanschlag am Schützenkasten
vorgesehen ist, der beim Auslauf des Webschützens die Schwingung der Zunge in einer
Stellung begrenzt, in welcher der Abstand der Zunge von der Schützenkasten-Rückwand
etwas geringer ist als die Breite des Webschützens.
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Wenn der Webschützen einläuft und gegen die Zunge drückt, ist die
von dem einzigen starren Lenker auf die Zunge in deren Längsrichtung ausgeübte Kraftkomponente
geringer als die Reibung zwist:hen der Zunge und dem Webschützen. Das ist dadurch
erreicht, daß der starre Lenker beim Einlaufen-"des Webschützens fast rechtwinklig
zum Schützenkasten verläuft und daher diese Kraftkomponente sehr klein ist. Durch
seine Reibung verhindert der Webschutzen also beim Einlaufen, daß der Lenker verschWenkt
wird und dadurch etwa den Reibungsschluß verfingert. Erst beim Auslaufen schwingt
der Lenkei 'aus, so daß -die Zunge den Webschützen freigibt. Nach erfolgtem Einlaufen
des Webschützens wird dieser von der Zunge in der richtigen Lage festgehalten, wobei
die Stellung der Zunge einerseits durch den Lenker und andererseits durch den festen
Endanschlag eindeutig bestimmt ist. Eine solche eindeutige Bestimmung der Lage der
Zunge ist nicht möglich, wenn diese, wie bei den bekannten Bauarten, durch Gummiglieder
geführt wird.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig.l eine Draufsicht auf die Wechsellade des Webstuhles mit einem Schützenkasten,
Fig.2 eine Vorderansicht des Schützenkastens in Richtung des Pfeiles2 in Fig. 1
mit zwei Zellen, deren obere sich in der Arbeitsstellung befindet,
Fig.
3 einen in größerem - Maßstab gehaltenen waagerechten Schnitt nach der Linie 3-3
in Fig: 2 mit einer in Grundstellung befindlichen Zunge., Fig. 4 und 5 senkrechte
Teilschnitte nach den Linien 4-4 und 5-5 in Fig. 3, Fig. 6 eine schematische Darstellung
der Lage der Zunge beim Abschnellen des Webschützens, Fig. 7 und 8 schematische
Darstellungen des Lenkers und der Zunge in zwei verschiedenen Lagen, Fig.9 eine
der Fig. 1 entsprechende Darstellung einer zweiten Ausführungsform, Fig. 10 einen
der Fig. 3 entsprechenden waagerechten Schnitt der zweiten Ausführungsform, Fig.
11 einen in größerem Maßstab gehaltenen senkrechten Schnitt nach der Linie 11-11
in Fig. 10, Fig.12 einen waagerechten Teilschnitt nach der Linie 12-12 in Fig. 11
und Fig. 13 eine schematische Darstellung der Selbsteinstellung der Zunge.
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Wie insbesondere Fig. 1 und 2 zeigen, ist am Ende der Schützenbahn
2 der zur Aufnahme mehrerer Webschützen bestimmte Schützenkasten G vorgesehen, der
an der Weblade L' senkrecht verschiebbar geführt ist. Zu diesem Zweck hat die W
ebTade L' an ihrem Ende 6 innere und äußere Führungsplatten 7 und B. Der Schützenkasten
G, der im vbrliegenden Fall mit zwei Zellen, zur Aufnahme der Webschützen S1 und
S2 versehen ist, hat einen inneren Flansch 11, der auf der Platte 7 gleitet. und
einen äußeren Flansch 14, der auf der Platte 8 gleitet, und kann durch eine Hubstange
9 senkrecht verschoben werden, um die eine oder die andere Zelle in den Bereich
des Treibers 25 zu bringen.
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Im vorliegenden Fall befindet sich die obere Zelle 16 in diesem Bereich.
Sie wird von einer waagerechten, oberen Wand 18 und einem waagerechten Boden
19 gebildet. Unter ihr befindet sich die untere Zelle 17, die einen waagerechten
Bodkn 20 hat. Die waagerechten Wände bzw. Böden 18, 19 und
20 sind nach vorn bei 21 verlängert und dort an einer senkrechten
Platte 22 befestigt, welche den ersten Anschlag für die Zunge B bildet. An der Innenseite
des Webstuhles (in Fig. 1 rechts bei 23) sind die beiden Zellen 16 und 17 des Schützenkastens
G offen, um von dort her den Webschützen aufzunehmen.
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Am äußeren Ende bei 24 befindet sich der Treiber
25, der längs einer Treiberspindel 26 verschiebbar ist, die sich am
Ende der Weblade befindet. Durch den Treiber wird im gegebenen Augenblick derjenige
Webschützen aus dem Schützenkasten heraus über die Schützenbahn 2 geschnellt,
der sich in der jeweils in Arbeitsstellung befindlichen Zelle des Schützenkastens
befindet. Die Zellen siM an der Rückseite des Schützenkastens durch eine Wand
27 abgeschlossen. An der Vorderseite sind die inneren Enden der Zellen durch
eine senkrechte Strebe 28 verbunden, die starr an den Wänden bzw. Böden
18, 19 und 20 sitzt und in der nachstehend beschriebenen Weise als
zweiter Anschlag wirkt.
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Zum Auffangen des einlaufenden Webschützens hat jede der beiden Zellen
eine Zunge B. Im nachstehenden wird nur eine Zunge beschrieben, nämlich diejenige
der oberen Zelle 16 des Schützenkastens G. Es versteht sich jedoch, daß die
Erfindung keineswegs auf Schützenstengkästen beschränkt ist, sondern sich ebensogut
bei einzelligen Schützenkästen verwenden läßt, die unverstellbar an der Weblade
angebracht sind.
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Die Zunge B erstreckt sich längs der Zelle 16 des Schützenkastens
im Abstand von dessen Rückwand 27. Sie besteht aus einem Holzkörper
35, dessen inneres Ende 36 in bekannter Weise zwischen den Anschlag
28 und einen Gegenanschlag 67 ragt und mit denn Schutzfinger 5 zusammenwirkt.
Der Holzkörper 35 ist auf seiner dem Webschützen zugekehrten Seite 37 mit einem
elastischen Puffermaterial 38, z. B. aus Gummi belegt (Fig.3). Das Puffermaterial
38 weist auf der dem Webschützen zugekehrten Seite einen verschleißfesten Belag
39, z. B. aus Leder, auf. Der Holzkörper 35 der Zunge B ist so gestaltet, daß sich
der Belag 39 bei 40 schräg nach innen und vorn bis zum inneren Ende
der Zunge erstreckt, das in Fig. 1 rechts liegt. Im übrigen verläuft der Belag
39 auf der Rückseite des Puffermaterials 38 gerade und parallel zur
Rückwand 27 des Schützenkastens, wenn sich der Webschützen in der Zelle befindet,
wie Fig. 1 zeigt. Um das äußere linke Ende des Holzkörpers 35 der Zunge B ist der
Lederstreifen 39 herumgelegt und bei 41 an einem aus Metall bestehenden Beschlag
42 befestigt, der bei 43 und 44 an dem Holzkörper 35 der Zunge B angeschraubt ist.
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An der äußeren Platte 22 des Schützenkastens, die den ersten Anschlag
für die Zunge B bildet, ist ein Teil 45 in Form eines Halters angeschraubt. Die
hierzu dienende Schraube 46 geht durch ein waagerechtes Langloch 47 der Platte
22 hindurch, so daB diese zwecks Einstellung nach vorn oder hinten verschiebbar
ist. Der Halter 45 trägt nun einen dritten die Lage der Zunge B bestimmenden Anschlag
50, 51,
52, der von dem Kopf 52 eines verstellbaren Bolzens gebildet
wird. In seiner Einstellage wird er durch eine Gegenmutter 51 gesichert. An den
Kopf 52 des Bolzens kann sich die Zunge B mit dem Beschlag 42 anlegen. An der Zunge
B ist mit Hilfe der Schraube 44
und einer darauf befindlichen Mutter 54 ein
Winkel 53
befestigt, an welchem eine Zugfeder 56 angreift. Das andere Ende
dieser Feder verläuft zu einer Öse 55, die unter der Gegenmutter 51 festgeklemmt
ist. Diese Feder sucht die Zunge nach links zu ziehen (Fig. 1 und 3) und sie mit
ihrem linken Ende gegen die Platte 22 zu halten. Die Platte 22 wirkt daher, wie
bereits erwähnt, als Anschlag, der den Bewegungsbereich der Zunge B nach außen.
d. h. nach links, begrenzt.
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Der Beschlag 42 der Zunge B ist mit dem am Schützenkasten befestigten
Halter 45 durch einen Lenker L verbunden. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig.
1 bis 8 hat dieser Lenker an seinem Ende parallele zylindrische Köpfe
60 und 61, die durch eine aus Blech bestehende Platte 62 verbunden
sind und mit dieser ein starres Ganzes bilden. Der Kopf 61
liegt in einer
senkrechten zylindrischen Lagerschale 63, die im Beschlag 42 der Zunge
ausgespart und oben. unten und vorn offen und so bemessen ist, daß sie den zylindrischen
Kopf 61 über den größeren Teil seines Umfanges umgreift. Nach vorn kann daher
der Kopf aus der Lagerschale 63 nicht heraustreten. Eine ähnliche senkrechte
zylindrische Lagerschale 64 ist an dem Halter 45 ausgespart. Sie nimmt den
zylindrischen Kopf 60 des Lenkers L auf und ist so gestaltet. daß dieser
nach hinten nicht aus ihr heraustreten kann. Die beiden Lagerschalen 63 und
64 umgreifen die Köpfe 60 und 61 über mehr als 180° ihres Umfanges.
Der Halter 45 ist derart zwischen der oberen Wand 18 und der unteren Wand
19 der den Webschützen S1 aufnehmenden Zelle des Schützenkastens eingebaut,
daß die vorderen Ansätze dieser Wände 18 und 19 über und unter den
Lenker L greifen, so daß dieser weder nach oben noch nach unten aus den Lagerschalen
63 und 64 herausgleiten kann.
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Wie Fig. 7 zeigt, empfiehlt eis sich, das hintere Ende der Platte
62 zur Rechten an der senkrechten Achse
des zylindrischen
Kopfes 61 vorbeigehen zu lassen, während das vordere Ende der Platte 62 links von
der senkrechten Achse des zylindrischen Kopfes 60 liegt. Die Mittelebene
der Platte 62 schneidet also die Verbindungslinie der Achsen der beiden Köpfe
60 und 61
in einem spitzen Winkel. Dadurch wird der Schwenkbereich
des Lenkers L in den beiden Lagerschalen 63
und 64 im Uhrzeigersinn vergrößert
(Fig. 7), und es wird verhindert, daß der Lenker bei einer solchen Schwenkung alsbald
an den Halter 45 und den Beschlag 42 anstößt.
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Ist die Zelle des Schützenkastens leer, so hält die Feder 56 die Zunge
mit ihrem äußeren Ende B 0 gegen die Anschlagplatte 22. Gleichzeitig hält der Schutzfinger
5 unter der Wirkung der Feder 4 das innere Ende B I der Zunge in der in Fig. 6 gestrichelt
angedeuteten Lage. In dieser ist das Ende BI von dem zweiten Anschlag 28 abgehoben,
und es liegt an dem die Zelle nach vorn abschließenden Blech 67 an, das den bügelförmigen
Anschlag 28 trägt. Das Blech 67 bildet den bereits als Gegenanschlag erwähnten vierten
Anschlag zur .Begrenzung des Bewegungsbereiches der Zunge, indem er die Schwenkung
des inneren Endes B I der Zunge in Richtung auf die Rückwand 27 des Schützenkastens
beschränkt. Der Lenker L nimmt hierbei eine Lage ein, in welcher er sich senkrecht
zur Rückwand 27 des Schützenkastens erstreckt. Dabei ist das äußere Ende BO der
Zunge durch den Lenker L abgestützt und kann daher nicht nach vorn, in Richtung
von der Wand 27 fort, unter dem Einfluß einer in dieser Richtung wirkenden Kraft
nachgeben.
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Wenn nun in die leere Zelle der Webschützen einläuft, so trifft er
mit seinem vorderen Ende auf die schräge Fläche 40 der Zunge B und verschwenkt diese
um das Gelenk 66 (Fig. 7 und 8) nach vorn, ohne dabei den Lenker L zu v erschwenken.
Hierbei schwingt lediglich das innere Ende B I der Zunge B nach vorn, hebt sich
also von dem vierten Anschlag 67 ab und legt sich gegen den zweiten Anschlag 28.
Wenn das geschieht, so wird der Schutzfinger 5 mit der ihn tragenden Welle 3 in
der üblichen Weise geschwenkt.
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Beim weiteren Einlauf des Webschützens in die Zelle liegt die Zunge
B an dem ersten Aaschlag22 und dem zweiten Anschlag 28 an. Dabei gleitet der Webschützen
unter Reibung auf dem Belag 39 der Zunge B, ohne daß sich hierbei das äußere Ende
BO der Zunge nach vorn verschieben kann. Denn dieses Ende der Zunge wird gegen eine
solche Verschiebung starr -durch den Lenker L abgestützt. Das Puffermaterial 38
der Zunge B wird bei diesem Einlauf des Webschützens allerdings zusammengepreßt,
aber die Zunge selbst erfährt dabei keine Verschiebung nach vorn. Auch der Lenker
L erfährt bei dem gesamten Einlauf des Webschützens in den Schützenkasten kenne
Verschwenkung.
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Wenn aber der Webschützen durch den Treiber 25 aus dem Schützenkasten
herausgeschnellt wird, so nimmt er infolge der Reibung an dem Belag 39 die Zunge
B nach rechts mit (Fig. 6), was zur Folge hat, daß der Lenker L um sein Gelenk 65
im Uhrzeigersinn schwingt und dadurch der Zunge eine Bewegung gestattet, die sowohl
in der Längsrichtung des Schützenkastens nach innen als auch gleichzeitig nach außen,
d. h. von der Rückwand 27 fort, verläuft. Hierbei kann das innere Ende B I der Zunge
auf dem Anschlag 28 gleiten.
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Diese Verlagerung der Zunge führt dazu, daß die: Reibung an dem Webschützen
verringert und daher die hemmende Wirkung der Zunge auf den Webschützen vermindert
wird. Die Längsverschiebung der Zunge durch den aus dem Schützenkasten herausgeschnellten
Webschützen wird dadurch begrenzt, da sich der Beschlag 42 der Zunge B an den, dritten
Anschlag 50, 51, 52 legt (Fig. 6). Der Webschützen bewegt sich in der Richtung des.
Pfeiles a und sucht hierbei unter Reibung die Zunge B nach rechts mitzunehmen. Er
hat eine Stellung erreicht, in der er gerade von der Zunge B freikommt. Nachdem
das geschehen ist, geht die Zunge B unter der Kraft der auf sie wirkenden Federn
4 und 56 in die Ausgangslage zurück. Die Feder 4 drückt mittels des Schutzfingers
5 das innere Ende B I der Zunge. nach hinten an den Anschlag 67, und die Feder 56
schiebt das äußere Ende BO der Zunge nach außen bis zur Anlage an dem ersten Anschlag
22. Nunmehr steht die ZungeB in Bereitschaft, um den Webschützen bei Rückkehr in
den Schützenkasten wieder abzubremsen.
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Auch beim Herausschnellen des Webschützens aus dem Schützenkasten
soll dieser bis zu einem gewissen Grade von der Zunge B beeinflußt werden. Zu diesem
Zweck wird der dritte Anschlag 50, 51, 52 so eingestellt, daß, wenn die Zunge
an ihm und an dem zweiten Anschlag 28 anliegt, das Puffermaterial 38 der Zunge etwas
zusammengedrückt wird. Dies wird dadurch erreicht, daß der Abstand zwischen d'er
dem Webschützen zugekehrten Seite des Belages 39 und der Rückwand 27 noch etwas
geringer ist als die Breite des Webschützens.
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Unter Umständen kann auf das Puffermaterial 38 der Zunge verzichtet
werden. Bei Webstühlen aber, die mit einer Wechsellade mit mehr als einem Webschützen
ausgerüstet sind, können die Webschützen mit ihrer Breite unter Umständen etwas
voneinander abweichen, und es kann vorkommen, daß jeder dieser MTebschützen in die
verschiedenen Zellen des Schützenkastens eintritt. Dann ist es erwünscht, die Schwankungen
in der Breite des Webschützens zu berücksichtigen, und hierfür ist das Puffermaterial
38 nützlich.
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Der Lenker L stützt sich auf die Bodenwand 19 der Zelle des Schützenkastens.
Soll der Lenker L ausgewechselt werden, so wird die Schraube 46 entfernt und alsdann
der Halter 45 mit der Zunge B so weit nach vorn gezogen, daß der Lenker L von den
Wänden 18 und 19 des Schützenkastens freikommt und nach oben oder
unten aus seinen an den Enden offenen Lagerschalen 63 und 64 herausgezogen und durch
einen anderen Lenker ersetzt wird.
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Auf den Werkstoff des Lenkers kommt es nicht entscheidend an, sofern
der Lenker nur hinreichend fest ist. Die Köpfe 60 und 61 können aus
einem Polyplast bestehen. In diesem Falle erfordern sie wenig oder gar keine Schmierung
in den Lagerschalen 63 und 64. Auch die Platte 62 kann aus einem solchen
Polyplast gefertigt werden, was sich bewährt hat. Dies ist jedoch nicht Gegenstand
der Erfindung.
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Es hat sich gezeigt, daß die in der beschriebenen Weise gelagerte
Zunge auch nach langem Betrieb den Webschützen so gut abfängt, daß dieser beim Auftreffen
auf den Treiber25 keinen erheblichen. Schwung mehr hat. Infolgedessen unterliegt
der Treiber beim Einlauf des Webschützens in den Schützenkasten nur geringer Abnutzung.
Aber auch beim Herausschnellen des Webschützens wird der Treiber geschont, weil
die Zunge dabei nach vorn schwingt und nur noch mit verringerter Reibungskraft hemmend
auf den Webschützen wirkt.
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Die in Fig. 9 bis 13 dargestellte zweite Ausführungsform unterscheidet
sich von der beschriebenen im wesentlichen nur durch die Ausgestaltung des
Lenkers.
Wie Fig. 10 insbesondere erkennen läßt, besteht der dort mit 70 bezeichnete
Lenker aus einem flachen Metallstück, das mit zwei Gelenkkugeln zusammenwirkt. Zu
diesem Zweck hat der Lenker 70
vorn und hinten Lagerpfannen 71 und
72, die in Bohrungen 73 des Lenkers eingepreßt und zu diesem Zweck
außen zylindrisch gestaltet sind. In dem zylindrischen Umfang sind Schmiernuten
74 ausgespart, die mit Löchern 75 in Verbindung stehen. Diese verlaufen
nach innen bis zu den kugeligen Lagerflächen 76. Die Pfannen 71 und
72 nehmen die Kugeln 80
und 81 auf, die auf Bolzen
82 und 83 sitzen, und zwar am besten mit Festsitz. In diesem Falle
ist der Bolzen 82 in den Block 85 eingepreßt, der dem Halter
45 der ersten Ausführungsform entspricht. In ähnlicher Weise sitzt der die
Kugel 81 tragende Bolzen 83 an einem Metallbeschlag 86 der
Zunge 69. Dieser Beschlag entspricht dem Teil 42 der ersten Ausführungsform.
Die Kugelgelenke gestatten es, der Zunge 69
unter ihrem Gewicht herabzusinken,
so daß sie für gewöhnlich auf der Bodenwand 19 der Zelle aufliegt (Fig. 13).
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Der Lenker 70 ist an seinem vorderen Ende mit einem Schmiernippel
90 versehen, dessen Kanal 91 zu den Schmiernuten in der Pfanne
71 verläuft. Diese Schmiernuten sind wiederum durch einen zweiten Kanal
92 des Lenkers 70 mit den Schmiernuten in der Pfanne 72 verbunden.
Das in den Schmiernippel 90 hineingedrückte Schmierfett schmiert daher die beiden
Gelenkkugeln in ihren Pfannen, so daß der Lenker frei schwingen kann, und zwar nicht
nur in waagerechter, sondern auch in senkrechter Richtung. In der in Fig. 10 gezeigten
Ausgangsstellung liegt die Zunge 69 unter der Wirkung einer Feder
93 am Anschlag 22
an. Die Feder 93 entspricht der Feder
56 des ersten Ausführungsbeispiels.
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Vermöge seiner Universalgelenke zwischen dem Lenker 70 und den Teilen
85 und 86 kann sich die Zunge 69 in der beschriebenen Weise in ihrer Längsrichtung
und gleichzeitig quer dazu verschieben. Außerdem aber kann sie auch in senkrechter
Richtung kippen. Das bietet den Vorteil, daß sich die Zunge einer etwaigen Neigung
der Wand des Webschützens anpassen kann.
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Verläuft nach. Fig. 13 beispielsweise die Rückseite 96 der Zunge 69
zur Bodenwand 19 der Zelle 16 geneigt und die Flanke 95 des Webschützens
94 zu derselben lotrecht, dann kann sich die Zunge 69 durch Kippen
so einstellen, daß sich eine satte Anlage der Fläche 96 mit der Flanke
95 ergibt. Wird dagegen angenommen, daß die vordere Wand 95 des Webschützens
94 zur Bodenwand 19 der Zelle 16 geneigt ist, dann kippt die
Zunge 69, sobald beim Einlaufen des Webschützens 94 in die Zelle
16 dieser gegen die Zunge 69 drückt, derart, daß diese sich mit ihrer
ganzen Fläche 96 an die Flanke 95 des Webschützens anlegt. Ermöglicht
wird das leichte Kippen der Zunge 69 durch die Universalgelenkverbindung
des Lenkers 70. Gewünschtenfallskönnen die Lagerpfannen71 und 72 mit
dem Lenker 70 aus einem Stück bestehen.
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Zusammengefaßt ergibt sich, daß die zum Auffangen des einlaufenden
Webschützens dienende Zunge B bzw. 69 mit einem einzigen Lenker L bzw.
70 drehbar verbunden ist und für gewöhnlich gegen Mitnahme durch den einlaufenden
Webschützen in der Längsrichtung des Schützenkastens durch einen Anschlag
22
gesichert ist. Beim Einlaufen in den Schützenkasten schwenkt der Webschützen
die Zunge um deren Gelenk 66 bzw. um das hintere Kugelä--lenk 72, 81 bei der zweiten
Ausführungsform, ohne daß hierbei ein Schwingen des Lenkers L bzw. 70 stattfindet.
Dabei vermag die Zunge in der üblichen Weise die Schutzvorrichtung des Webstuhls
zu betätigen. Beim weiteren Einlauf des Webschützens wird gegebenenfalls dessen
Puffermaterial 38 etwas zusammengedrückt, wodurch die Notwendigkeit einer
sehr genauen Einstellung des Abstandes zwischen der Zunge und der Rückwand
27 erspart wird. Unter dem nach außen gerichteten Druck, den der Webschützen
auf die Zunge ausübt, sucht zwar der Lenker L bzw. 70 gegenüber seinem Halter 45
bzw. 85 im Uhrzeigersinn zu schwingen, doch wird die Längskomponente dieses Druckes
durch die Reibung überwunden, die der einlaufende Webschützen auf die Zunge ausübt.
Diese Längskomponente des Druckes, welche den Lenker zu drehen sucht, ist ohnehin
sehr klein. Sie verschwindet ganz, wenn der Lenker in der Ausgangslage senkrecht
zur Achse des Schützenkastens steht. Die Einrichtung arbeitet jedoch völlig einwandfrei,
auch wenn der Lenker geneigt zu dieser Achse ist. Beim Herausschnellen des Webschützens
aus dem Schützenkasten nimmt er die Zunge in der Längsrichtung mit, und zwar infolge
der Reibung an dem Belag 39 der Zunge. Dabei schwingt der Lenker um sein
am Halten gelegenes Gelenk und führt dabei das äußere Ende der Zunge auf einer sich
von der Wand 27 entfernenden Bahn, was zur Folge hat, daß die von der Zunge
auf den Webschützen ausgeübte hemmende Kraft verringert und die Beanspruchung des
Treibers vermindert wird. Bei der zweiten Ausführungsform hat der Lenker Universalgelenke,
die ein Selbsteinstellen der Zunge an der Flanke des Webschützens ermöglichen.