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Steckschützenantrieb Die Erfindung betrifft Steckschützenantriebe
für Webstühle und bezweckt, einen ruhigen Gang des Webstuhles zu erzielen und damit
die Möglichkeit einer Steigerung der Arbeitsgeschwindigkeit zu bieten. Dies wird
dadurch erreicht, daß .der Steckschützen an zwei Seiten geführt und durch die Art
seiner Verbindung mit den Steckarmen in Berührung mit den Führungsflächen gehalten
wird, so daß ein störungsfreier Übergang von einem Steckarme zum anderen gesichert
wird.
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Es ist bekannt, einem durch ein Gestänge hin und her bewegten Schützen
und auch einem Steckschützenträger eine' Führung an der Ladenbahn zu geben. Der
der Erfindung gemäß angeordnete Steckschützen ist dagegen mit zwei Führungsflächen
versehen, von denen die eine an der Ladenbahn, die andere an dem Webeblatte bzw.
an der Schützenkastenrückwand gleitet, und mit den Steckarmen uTn. eine in der Richtung
seiner Bewegung liegende Achse drehbar verbunden. Bei dieser Anordnung erzeugen
quer zur Richtung der Schützenbewegung wirkende Kräfte, deren Richtung die Drehachse
des Schützens nicht schneidet, Drehmomente, welche den Schützen an seine beiden
Führungsbahnen andrücken.
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Die Verbindung eines Steckschützens mit den Steckarmen durch in Hülsen
eingreifende Zapfen. ist gleichfalls bekannt, doch ist dieser bekannte Schützen
nicht mittels der Zapfen frei gegen die Steckarme drehbar.
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Die Zeichnung stellt den Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dar, und zwar zeigt Fig. i eine Seitenansicht des in der mittleren Lage befindlichen
Schützens und der eine entsprechende Lage einnehmenden Steckarme, Fig.2 einen Grundriß
zu Fig. i, Fig. 3 einen Querschnitt durch die Lade und den Schützen, Fig. .4 eine
Hilfseinrichtung am Schützen.
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Diel Lagerung der feststehend angeordneten Schützenspindel 28 wird
durch das Bett 37 gebildet, welches in an sich bekannter Weise auf der einen Seite
des die Verbindung des Schützens mit den Steckarmen 2 und 3 vermittelnden Gleitblockes
i angeordnet ist und eine Längsausdehnung hat, die größer ist als der Abstand zwischen
den Enden der Steckarme in deren innerer Endlage.
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Der Schützen wird auf der Ladenbahn 21 und ferner am Webeblatt 22
bzw. an der Schützenkastenrückwand geführt. Die Führung am Webeblatt wird durch
das plattenförmige Gleitstück 23 des Schützens vermittelt. Auch die Steckarme 2
und 3. werden geführt, und zwar an der Ladenbahn 21 durch die nach unten vorspringenden
Gleitstücke 24., am Webeblatt durch die seitlich vorspringenden Gleitstücke 25.
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Zur Verbindung des Gleitblocks i mit den Steckarmen a und 3 dienen
Zapfen q. und 5, welche in Führungshülsen 6 bzw. 7 an den Steckarmen eingreifen.
In den Führungshülsen sind Puffer 8 bzw. 9 mit Bohrungen, in welche die Zapfen q.
und 5 genau passen, verschiebbar. An den inneren Enden der Bohrungen der Puffer
befinden sich Lederpolster ii. Die Puffer stehen .unter Wirkung von
Federn
io, die auf in den Steckarmen befestigte Scheiben 12 gestützt sind. Die Spannung
der Federn io kann durch Muttern 13 auf den mit den Puffern verbundenen Führungsspindeln
14 geregelt werden.
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Der Schützen wird in Verbindung mit den Steckarmen 2 und 3 durch die
Klinken 15 und 16 gehalten. Die Klinke 15 greift in eine der Aussparungen 17 und
i8 am Schützenzapfen 4, die Klinke 16 in eine der Aussparungen ig und 2o am Zapfen
5 ein. Normal wirkt die Klinke 15 mit der Aussparung 18, die Klinke 16 mit der Aussparung
ig zusammen. Wenn der Schützen mit dem Steckarme 2 verbunden ist und bei Einwärtsbewegung
des Steckarmes bei normaler Arbeitsgeschwindigkeit des Webstuhles in die in Fig.
i wiedergegebene Lage kommt, wird die Klinke 15 durch Verstellung der an einen Anschlag
an der Lade anstoßenden - Steuerstange 26 aus der Aussparung i8 ausgehoben, während
die Klinke 16 in die Aussparung ig einfällt. In entsprechender Weise wird, wenn
der Schützen sich in Verbindung mit dein Steckarme 3 einwärts bewegt, durch Verstellung
der Steuerstange 27 die Klinke 16 aus der Aussparung ig ausgehoben, während die
Klinke 15 in Eingriff mit der Aussparung 18 kommt. Die Stöße zwischen Schützen und
Steckarmen, welche beim Übergang des Schützens von einem Steckarme zum anderen auftreten,
werden von den federnd angeordneten Puffern 7 und 8 aufgenommen.
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Bei bedeutendverringerterArbeitsgeschwindigkeit des Webstuhles, z.
B. wenn der Stuhl mit der Hand in Tätigkeit versetzt wird, greift, weil die Steckarme
in diesem Falle weniger weit einwärts bewegt werden, als es bei schnellerem Gang
des Webstuhles infolge der Federung der Teile und des Spieles in den Gelenken des
Antriebs der Fall ist, die Klinke des Steckarmes, der den Schützen aufnimmt, in
die Aussparung 2o bzw. 17 ein.
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Die Aussparungen 17 und 18 bzw. ig und 2o bilden miteinander gewissermaßen
eine Zahnstange und können unter Umständen durch eine Sperrverzahnung gebräuchlicher
Art mit beliebiger Zähnezahl, mit der eine Sperrklinke zusammenwirkt, ersetzt werden.
Auf diese Weise wird es möglich, die Arbeitsgeschwindigkeit des Webstuhles weitgehend
abzustufen.
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Der Schützen ist durch die Zapfen 4 und 5 sowie die Pufferhülsen 8
und g drehbar mit den Steck=armen 2 und 3 verbunden. Dadurch, daß die Schützenspindel
28 sich auf der einen Seite der Drehachse befindet, kommt ein Drehmoment zustande,
welches den Schützen an die beiden Führungen andrückt.
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Eine feste Anordnung der Spindel ist nötig, weil die Spindel bei der
hohen Arbeitsgeschwindigkeit, zu deren Erreichung die Erfindung beitragen soll,
ein großes Drahtaufnahmevermögen haben muß, was nicht möglich wäre, wenn eine entsprechend
groß bemessene und voll bewickelte Spindel bei jeder Schützenbewegung in eine der
hohen Arbeitsgeschwindigkeit entsprechend schnelle Drehung versetzt werden müßte,
was eine jedesmalige Beschleunigung großer Massen erfordern und ein Reißen schwacher
Drähte herbeiführen würde. Da aber der Schußdralit von einer feststehenden Spule
mit verhältnismäßig starken Krümmungen abgezogen wird, muß er, bevor er den Schützen
verläßt, durch eine Richtvorrichtung geführt werden. Die Richtvorrichtung wird durch
Rollen 30 gebildet, denen der Schußdraht über eine Leitrolle 29 zugeführt
wird: Von der Richtvorrichtung wird der Draht über die Rollen 3 i zum Gewebe geführt.
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Die Richtvorrichtung 30 kann auch durch die in Fig.4 wiedergegebene
ersetzt werden, welche im wesentlichen durch einen drehbaren Rahmen 32 gebildet
wird, in dein Rollen 36 angeordnet sind, die um senkrecht zur Drehachse des Rahmens
32 gerichtete Achsen drehbar sind. Durch diese Rollen wird infolge ihrer Drehung
um die Längsachse des Rahmens 32 auf den Draht in ständig wechselnder Richtung ein
Druck ausgeübt, wodurch der Draht genau geradeberichtet wird. Die Ablaufrollen 33,
über die der aus der Richtvorrichtung austretende Draht geführt wird, haben einen
Durchinesser, der so groß ist, daß eine bleibende Formänderung des Drahtes durch
die Rollen nicht stattfindet.
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Die Drehung der Richtvorrichtung wird durch die auf der Ladenbahn
laufende Rolle 34 erzeugt. Um eine möglichst große Umlaufgeschwindigkeit der Richtvorrichtung
zu erzielen, ist zwischen der Laufrolle 34 und dem Rahmen 32 ein Übersetzungsgetriebe
35 angeordnet. .