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Schleifen, insbesondere Feinschleifen der einander gegenüberliegenden
parallelen Stirnflächen von Werkstücken Gegenstand der Erfindung ist eine weitere
Ausbildung eines Verfahrens zum Schleifen. insbesondere Feinschleifen der einander
gegenüberliegenden parallelen ebenen Stirnflächen von Werkstücken nach Patent .I62
293, bei welchem das Schleifen der Werkstücke in der Weise erfolgt, daß die Werkstücke
durch einen sich drehenden Mitnahmekäfig zwischen den sich nicht drehenden, aber
hin und her gehenden Schleifbacken in einer geschlossenen Bahn herumgeführt werden.
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Die Weiterausbildung eines Schleifverfahrens nach dein Hauptpatent
liegt insbesondere in der Art des Transportes der Werkstücke. durch die es ermöglicht
wird, daß mit einem Verfahren nach der Zusatzerfindung auch Werkstücke mit bereits
vorher geschliffenen zylindrischen Mantelflächen an ihren Stirnflächen geschliffen
werden. Dies ist insbesondere bei dem Schleifen der Stirnflächen von zylindrischen
oder auch schwachballigen Rollen für Rollenlager -notwendig, da bei diesen Rallen
zunächst die Mantelflächen und alsdann erst die Stirnflächen in genau senkrechten
Ebenen zu den Mantelflächen geschliffen «erden müssen.
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Das Wesen der Zusatzerfindung liegt darin, daß die an ihren parallelen
ebenen Stirnflächen zti schleifenden Rollen, nachdem sie an ihren Mantelflächen
fertiggeschliffen sind, in einem in sich geschlossenen Kranze unter gegenseitiger
Berührung und dabei erfolgender genau senkrechter Einstellung zwischen den nicht
umlaufenden Backen hindurchgeführt werden und der Vorschub, wie an sich bekannt,
durch Treibrollen an den Wendebögen der geschlossenen Bahn unter nachgiebiger Anpressung
der Führungsteile aneinander zur Sicherung der Abrollbewegung erfolgt.
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Auf der Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungsformen einer
Schleifmaschine zur Ausführung- eines Verfahrens entsprechend der Zusatzerfindung
dargestellt.
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Abb. i zeigt in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, die erste Ausführungsform
einer derartigen Schleifmaschine.
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Abb. 2 ist eine Stirnansicht zur Abb. i, und Abb. 3 zeigt einen Grundriß
-nach III-III der Abb. i. Die Abb..I in Seitenansicht und Abb.5 im Schnitt nach
V-V der Abb..I zeigen die zweite Ausführungsform der Schleifmaschine.
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Bei beiden dargestellten Ausführungsformen der Schleifmaschine ist
wie bei dein Hauptpatent das Gestell der Maschine mit i bezeichnet, während die
Hauptantriebswelle
mit 2 l:ezeichnet ist. Von dem Gestell i der
Maschine werden die beiden waagerecht angeordneten, einander gegenüberliegenden
und aufeinander zu gedrückten Schleifbacken 3 und 4 getragen. Die beiden Schleifbacken
3 und 4 sind im Gestell der Maschine, wiederum in Richtung des Pfeiles 23, hin und
her verschiebbar angeordnet, können aber auch in beliebig anderer Weise bewegt werden,
und die Hinundherverschiebung der Schleifbacken 3 und 4 kann durch ein Antriebsgestänge
erfolgen, wie es in dem Hauptpatent näher erläutert ist.
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Zwischen den Schleifbacken 3 und 4 ist bei einer Ausführungsform der
Schleifmaschine nach den Abb. i bis 3 ein feststehendes Führungsstück 5 für die
an ihren Stirnflächen zu schleifenden Werkstücke, nämlich die zylindrischen Rollen
6, angeordnet, und zur Befestigung des Führungsstückes 5 an dem Tisch i' der Schleifmaschine
dienen Halter 7' wie dies aus Abb. 2 ersichtlich ist. Das Führungsstück 5 ist mit
einer mittleren, lang= gestreckten, an den beiden Enden halbkreis förmigen Aussparung
5' versehen, deren Begrenzungslinie den äußeren Rand der Führungsbahn für die zu
schleifenden Rollen 6 bildet. Im Innern der Aussparung 5' des Führungsstückes 5
sind zwei Transportscheiben 8 drehbar gelagert, die bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel
auf Wellen 9 sitzen, die in dem Tisch i' drehbar gelagert und in gewissen Grenzen
in waagerechter Richtung verschiebbar sind. Zwei zwischen den Wellen 9 und einem
feststehenden Widerlager i i angeordnete Federn 12 drücken bei dem gezeichneten
Beispiel die Wellen 9 mit den Transportscheiben 8 dauernd nach außen gegen die in
den halbkreisförmigen Endteilen der Führungsbahn 5' für die Rollen jeweils befindlichen
Rollen 6. Zwischen den Transportscheiben 8 ist im Innern des Führungsstückes 5 ein
zweites feststehendes Führungsstück 13 angeordnet, das in geeigneter Weise, z. B.
durch einen Bolzen 14., am Tisch i' der Maschine befestigt ist. Die Umrißlinie dieses
Zwischenstückes 13 ist dem freien Rauire zwischen den zu schleifenden Rollen 6 und
den Führungsscheiben 8, 8 angepaßt, so daß sich eine geschlossene Führungsbahn für
die Rollen 6 ergibt, wie dies Abb. 3 zeigt.
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Der Antrieb der Transportscheiben 8, 8 kann in irgendeiner geeigneten
Weise erfolgen. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt der Antrieb der
Transportscheiben 8, 8 durch ein auf der von der Welle 2 aus angetriebenen senkrechten
Welle 15 sitzendes Kettenrad 16, das bei seiner Drehung i durch eine endlose Kette
17 zwei Kettenräder i 18 mitnimmt, die auf den Drehzapfen oder Wellen 9 der Transportscheiben
8, 8 sitzen. Damit die Kette 17 sich den durch die Druckfedern 12, i2 bedingten
Abstandsänderungen der Drehzapfen 9, 9 anpassen kann, wirken auf die Kette 17 Spannungsregler,
wie solche in Abb. 3 durch die Rollen ig, ig schematisch angedeutet sind.
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Damit die untere Schleifbacke ,4 sich in Richtung des Pfeiles 23 hin
und her verschieben kann, ohne daß sie hieran durch die sie durchdringenden Drehzapfen
9, 9 und den Bolzen 14 gehindert wird, sind in ihr zur Hindurchführung der Zapfen
9, 9 und des Bolzens 14 entsprechend geformte Längsschlitze 2o, 2o bzw. 21 vorgesehen.
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Das Anpressen der Transportscheiben 8 durch die Federn 12 gegen die
Rollen 6 erfolgt mit einer derartigen Kraft, daß bei einer Drehung der Transportscheiben
8 in Richtung der in Abb.3 eingezeichneten Pfeile 24 die Rollen 6 in ihrer geschlossenen
Führungsbahn in Richtung der Pfeile 25 dauernd herumgeführt werden, während gleichzeitig
die Schleifbacken 3 und 4 zueinander entgegengesetzt Hinundherbewegungen in Richtung
des Pfeiles 23, also senkrecht zu den Drehachsen der Transportscheiben 8, 8, ausführen.
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Um bei einer Ausführungsform der Schleifmaschine nach den Abb. i bis
3 die Rollen 6 zwischen die Schleifbacken 3 und 4 einfüllen oder wieder herausnehmen
zu können bzw. um die Rollen 6 während des Betriebes der Maschine nachmessen zu
können, läßt sich bei der dargestellten Maschine die obere Schleifbacke 3 genügend
weit anheben, was durch Umlegen des in Abb. i eingezeichneten Handhebels 29 zu erzielen
ist.
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Die in den Abb. ,4 und 5 abgeänderte Ausführungsform einer Schleifmaschine
entspricht im wesentlichen der in den Abb. i bis 3 dargestellten Ausführungsform.
Sie ist aber derart ausgebildet, daß bei ihr ein Anheben der oberen Schleifbacke
3 zum Einfüllen oder Herausnehmen der zu schleifenden Rollen 6 überflüssig ist.
Um dies zu erreichen, liegen bei ihr nicht mehr beide Transportscheiben für die
Rollen zwischen den beiden Schleifbacken 3 und 4, sondern nur noch die eine Transportscheibe
8', während die an-11 dere Transportscheibe 8" ganz oder teilweise außerhalb der
beiden Schleifbacken 3, 4 angeordnet ist, und zwar in einer solchen Entfernung von
den Schleifbacken 3 und 4, daß die Rollen bei ihrer Bewegung durch ihre Füh-11 rungsbahn
hindurch auf eine genügend lange Strecke freigegeben sind, um das Einfüllen und
Herausnehmen der Rollen bzw. das Nachmessen derselben auf dieser Strecke in bequemer
Weise vornehmen zu können. Zur 12 Lagerung der außen liegenden Transportscheibe
8" ist an dem Tisch i' der Maschine
ein Auslegerarm 26 angeordnet.
Das mit einer mittleren länglichen Aussparung versehene feste Führungsstück 27 paßt
sich, wie dies Abb.5 erkennen läßt, der Größe und Lage der Transportscheiben 8',
8" an, und in entsprechender Weise ist auch das Zwischenstück z8 zwischen den Transportscheiben
8', 8" gestaltet. Die durch Federn auseinandergedrückten Transportscheiben 8', 8"
werden auch bei einer Ausführungsform nach den Abb.-l und 5 in gleicher Weise wie
bei der ersten Ausführungsform wieder derart in gleicher Richtung und in gleicher
Geschwindigkeit angetrieben, daß der Antrieb sich den Abstandsänderungen der Transportscheiben
8', 8" selbsttätig anpaßt.
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Bei beiden Ausführungsformen ist die Grundflächenform der Schleifbacken
3 und 4 der Führungsbahn der Rollen 6 angepaßt, wie dies die in den Abb. 3 und 5
gestrichelt eingezeichneten L'mrißlinien der Schleifbacken 3 erkennen lassen. Die
Breite der Schleifbacken wird hierbei, zweckmäßig derart bemessen, daß sie um ein
geringes Maß geringer ist als der Abstand der Seiden äußeren Längsränder der Rollenführungsbahn
(s. Abb. 3 und 5), während die Länge der an ihren Enden ebenfalls halbkreisförmigen
Schleifbacken derart bernessen wird, daß bei der Hinundherverschiebung der Schleifbacken
auch die halbkreisförmigen Endbegrenzungslinien der Schleifbacken 3 und 4. zeitweise
innerhalb der halbkreisförmigen Begrenzungslinien der Führungshahn zu liegen kommen
(Abb. 3). Gegebenenfalls können aber auch die Schleifbacken so kurz ausgebildet
sein, daß bereits in der Normalstellung die gesamte LTmriß-Linie der Schleifbacken
um ein geringes Maß innerhalb der äußeren Umfangslinie der Führungsbahn liegt (Abb.
5). Durch die beschriebene Ausführung der Schleifbacken gegenüber der Führungsbahn
wird erreicht, daß sich nicht durch ein dauerndes Merstehen der Schleifbacken über
die in der Führungsbahn enthaltenen Rollen bei der Schleifarbeit ein Ansatz an den
Schleifbacken bilden kann.
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Obwohl in beiden dargestellten Ausführungsformen der Schleifmaschine
die Transportvorrichtungen je mit zwei Transportscheiben ausgerüstet sind, sind
auch Transportvorrichtungen mit nur einer Transportscheibe 8 ausführbar, sofern
dann die inneren Führungsstücke 13 bzw. 28 entsprechend größer ausgebildet sind.