DE10342264C5

DE10342264C5 - System zum eindeutigen Zuordnen von histologischen Kassetten und Objektträgern

Info

Publication number: DE10342264C5
Application number: DE10342264A
Authority: DE
Inventors: Dag Graupner; Rolf Metzner
Original assignee: Leica Biosystems Nussloch GmbH
Current assignee: Leica Biosystems Nussloch GmbH
Priority date: 2003-09-12
Filing date: 2003-09-12
Publication date: 2012-10-31
Anticipated expiration: 2023-09-13
Also published as: GB2405926A; DE10342264B4; JP2005091358A; GB0418872D0; CN1595167A; DE10342264A1; US20110114719A1; JP4751588B2; GB2405926B; US8187536B2; US7867442B2; CN1595167B; US20050059155A1

Abstract

System (100) zum eindeutigen Zuordnen einer histologischen Kassette (30) und von zugehörigen Objektträgern (60), wobei das System ein Mikrotom (1) und eine Leseeinheit (80) zum Lesen der Daten (331) der histologischen Kassette (30) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Leseeinheit (80) sowohl die Daten (331) der histologischen Kassette (30) als auch die Daten (332) eines zugehörigen Objektträgers (60) erfasst, und dass die Leseeinheit (80) mit mindestens einer Anzeigeeinheit (83) versehen ist, die bei Nicht-Übereinstimmung der Daten (331) der histologischen Kassette (30) mit den Daten (332) eines zugehörigen Objektträgers (60) ein Alarmsignal ausgibt.

Description

Die Erfindung betrifft ein System zum eindeutigen Zuordnen von histologischen Kassetten und zugehörigen Objektträgern.
Die deutsche Offenlegungsschrift DE 101 54 843 A1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Kennzeichnung von Objektträgern für mikrotomierte Gewebeproben. Die auf den histologischen Kassetten aufgebrachten Daten werden beim Einsetzen ins Mikrotom erfasst. Dem Mikrotom ist ein Drucker zugeordnet an den die im Mikrotom gelesenen Daten übertragen werden. Es werden dann ausschließlich Objektträger gedruckt, die mit der im Mikrotom eingespannten Gewebeprobe übereinstimmen.
Aus der WO 00/62035 A1 ist ein im Wesentlichen vollautomatisiertes System zum Verarbeiten von Gewebeproben bekannt. Dem System werden eingebettete Gewebeproben übergeben. Von dem jeweiligen Gewebeblock werden mittels einer Mikrotomeinheit einzelne Gewebeschnitte angefertigt und diese werden jeweils mittels einer Transportvorrichtung vollautomatisch auf die Objektträger aufgebracht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein System zu schaffen, das eine sichere und verwechslungsfreie Zuordnung von dünnen Schnitten zu vorgedruckten Objektträgern ermöglicht.
Die objektive Aufgabe wird durch ein System gelöst, das die Merkmale des Patentanspruchs 1 aufweist.
Der Vorteil der gegenwärtigen Erfindung ist, dass das System zum eindeutigen Zuordnen von histologischen Kassetten und Objektträgern geeignet ist. Das System umfasst ein Mikrotom und mindestens eine Leseeinheit, die Daten der histologischen Kassette und Daten des mindestens einen Objektträgers liest, und dass die Leseeinheit mit mindestens einem Anzeigeelement versehen ist, das gemäß dem Grad der Übereinstimmung der Daten der histologischen Kassette und der Daten auf dem Objektträger ein Signal ausgibt.
Die Daten werden in einem extra Drucker auf die histologische Kassette und den Objektträger aufgebracht. In der Regel werden pro histologischer Kassette ein bis fünf Objektträger mit den gleichen Daten der histologischen Kassette gedruckt.
Daten auf dem Objektträger bzw. auf der histologischen Kassette können in beliebiger Form aufgebracht werden. Es können die Formen auch untereinander gemischt werden. Es ist somit möglich nur einen Barcode, nur lesbare Schriftzeichen oder eine Mischung aus Barcode und lesbaren Schriftzeichen auf den Objektträger bzw. auf die histologische Kassette aufzubringen.
Ein zusätzlicher Vorteil ist, wenn zwischen dem Mikrotom und der Leseeinheit eine Datenverbindung vorgesehen ist. Hinzu kommt, dass dann bei mangelnder Übereinstimmung der Daten auf der histologischen Kassette und dem Objektträger der Betrieb des Mikrotoms gesperrt wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung können den Unteransprüchen entnommen werden.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand schematisch dargestellt und wird anhand der Figuren nachfolgend beschrieben. Dabei zeigen:
1 eine perspektivische Ansicht des Rotationsmikrotoms mit einer am Mikrotomgehäuse angeordneten Leseeinheit;
2 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform des Systems aus Mikrotom und Leseeinheit;
3 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform des Systems aus Mikrotom und Leseeinheit;
4a eine Ansicht einer histologischen Kassette mit den darauf aufgedruckten Daten;
4b eine Ansicht eines Deckels mit dem die histologische Kassette zum Einbetten der Probe in Paraffin verschlossen ist;
5 eine Ansicht einer histologischen Kassette, in der eine Probe in Paraffin eingebettet ist; und
6 eine Ansicht eines Objektträgers mit den darauf aufgedruckten Daten.
1 zeigt das Rotationsmikrotom 1 in perspektivischer Ansicht. Das Rotationsmikrotom 1 besteht im wesentlichen aus einem Grundteil 2 und einem auf dem Grundteil vorgesehenen Mikrotomgehäuse 4. Auf dem Grundteil 2 ist eine Messerhalterung 6 aufgesetzt. Gegenüber der Messerhalterung 6 ist am Mikrotomgehäuse 4 ein Probenhalter 7 vorgesehen, der mittels eines am Mikrotomgehäuse 4 vorgesehenen Handrades 5 auf und ab bewegt werden kann. In den Probenhalter 7 können die histologischen Kassetten 30 (siehe 3) eingespannt werden. Von den histologischen Kassetten 30 ist der Deckel 31 entfernt, so dass eine in Paraffin 40 eingebettete Probe 41 mittels des Mikrotoms geschnitten werden kann. Die Messerhalterung 6 und der Probenhalter 7 sind einander gegenüberliegend angeordnet. Auf dem Grundteil 2 sind zwei Schienenelemente 9 vorgesehen, auf denen die Messerhalterung 6 bezüglich des Probenhalters 7 in den Abstand zu diesem verändert werden kann. Die Messerhalterung 6 ist von einer Wanne 8 umgeben. Die Wanne 8 ist u-förmig ausgebildet und schließt ohne Stufe an das Mikrotomgehäuse 4 beziehungsweise an das Grundteil 2 an. Auf der Messerhalterung 6 ist ein Messertragelement 26 angeordnet, das mittels einer Inbusschraube 25 festgestellt werden kann. Die Messerhalterung 6 weist eine konvex gekrümmte Ebene auf, die mit einer konkav gekrümmten Ebene am Messertragelement zusammenwirkt. Die Messerhalterung 26 lässt sich frei auf der konvex gekrümmten Ebene des Messertragelementes bewegen und jede Winkeleinstellung wird mit der Inbusschraube 25 festgeklemmt. Dadurch ist ebenfalls eine freie Winkeleinstellung eines auf dem Messertragelement 26 vorgesehenen Messers 27 möglich. Auf dem Messertragelement 26 ist ein Messerschlitten 28 vorgesehen, wobei ein erster am Messertragelement 26 angebrachter Klemmhebel 10a zur Klemmung und Feststellung des Messerschlittens 28 dient. Am Messerschlitten 28 ist ein zweiter Klemmhebel 10b vorgesehen, der zur Klemmung des Messers dient. Ein dritter Klemmhebel 10c ist an einer Seitenwand der Wanne 8 vorgesehen und wirkt über eine mechanische Kopplung 24 mit der Messerhalterung 6 zusammen. Mittels des dritten Klemmhebels 10c wird die Messerhalterung 6 bezüglich des Grundteils 2 geklemmt.
2 zeigt das erfindungsgemäße System 100, das aus dem Mikrotom 1 und mindestens einer Leseeinheit 80 besteht. Die Leseeinheit 80 ist in diesem Ausführungsbeispiel separat vom Mikrotom 1 angeorgnet. Es ist auch vorstellbar, dass die Leseeinheit 80 direkt am Mikrotom 1 angebracht ist. Ferner könnte eine Leseeinheit 80 im Probenhalter 7 integriert sein. Diese Leseeinheit würde ausschließlich die Daten 33, lesen, die auf der histologischen Kassette 30 aufgedruckt sind. Eine weitere Leseeinheit wäre vorgesehen, die ausschließlich Daten 33 ₂ liest, die auf den Objektträger 60 aufgedruckt sind.
Die Leseeinheit 80 kann mit dem Mikrotom 1 über eine Datenverbindung 101 (siehe 3) verbunden sein. Die Datenverbindung 101 kann dabei über eine herkömmliche elektrische Leitung oder eine drahtlose Verbindung hergestellt sein.
Zunächst werden an der Leseeinheit 80 die auf der histologischen Kassette 30 befindlichen Daten 33 ₁ gelesen. Danach werden an der Leseeinheit die Daten 33 ₂ der Objektträger 60 gelesen, auf die die von der in Paraffin 40 eingebetteten Proben 41 erzeugten dünnen Schnitte 42 abgelegt werden sollen. Wie in 2 und 3 dargestellt ist, umfasst die Leseeinheit 80 eine Öffnung 82 oder ein Fenster in der oder an dem die zu lesenden Daten 33 ₂ auf dem Objektträger 60 oder die zu lesenden Daten 33 ₁ der histologischen Kassette 30 positioniert werden. Die Leseeinheit 80 umfasst mindestens ein Anzeigeelement 83, das in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel als Display 84, oder als farbige Lichtquellen 85, 86, 87 ausgebildet ist. Auf dem Display 84 kann dem Benutzer eine Textmeldung ausgegeben werden, wenn die Daten 33 ₁ auf der histologischen Kassette 30 und die Daten 33 ₂ auf einem der mehreren Objektträger 60 nicht übereinstimmen. Ebenso kann dem Benutzer ein Hinweis ausgegeben werden wenn von ihm noch ein visueller Vergleich der Daten 33 ₂ auf dem Objektträger 60 und/oder der Daten 33 ₁ auf der histologischen Kassette 30 erforderlich ist. Der Hinweis oder das Signal der Leseeinheit 80 kann akustisch und/oder optisch sein. Nur diese Objektträger 60 dürfen dem Mikrotom 1 zugeführt werden, die eine Übereinstimmung der Daten 33 ₁ auf der histologischen Kassette 30 und der Daten 33 ₂ auf dem Objektträger 60 aufweisen.
Werden die farbigen Lichtquellen 85, 86, 87 als Anzeige für den Benutzer verwendet, dann zeigt z. B. ein grünes Lichtsignal eine Übereinstimmung der Daten 33 ₁ auf der histologischen Kassette 30 und der Daten 33 ₂ auf dem Objektträger 60 an. Bei einem roten Lichtsignal liegt eine mangelnde Übereinstimmung der Daten 33 ₁ auf der histologischen Kassette 30 und der Daten 33 ₂ auf dem Objektträger 60 vor. Ein gelbes Lichtsignal zeigt dem Benutzer an, dass ein visueller Vergleich der Daten 33 ₂ auf dem Objektträger 60 und/oder der Daten 33 ₁ auf den histologischen Kassetten 30 erforderlich ist.
Ist wie in 3 dargestellt das Mikrotom 100 mit der Leseeinheit 80 über eine Datenverbindung verbunden, so kann z. B. bei mangelnder Übereinstimmung der Daten 33 ₁ auf der histologischen Kassette 30 und der Daten 33 ₂ auf dem Objektträger 60, der Schneideprozess mit dem Mikrotom gestoppt werden. Der Schneideprozess wird erst dann fortgesetzt, wenn eine Übereinstimmung der Daten 33 ₁ auf der histologischen Kassette 30 und der Daten 33 ₂ auf dem Objektträger 60 vorliegt.
4a zeigt eine Ansicht einer histologischen Kassette 30 mit den darauf aufgedruckten Daten 33 ₁. Die histologische Kassette 30 weist einen Boden 34 und eine erste, zweite, dritte und vierte Seitenwand 32a, 32b, 32c und 32d auf. Die erste, zweite und dritte Seitenwand 32a, 32b und 32c stehen senkrecht auf dem Boden 34. Die vierte Seitenwand 32a ist unter einem spitzen Winkel gegenüber dem Boden 34 geneigt. Der Boden 34 besitzt eine Vielzahl von Öffnungen 35, so dass beim Einbetten der Probe 41 diese auch mit ausreichend Paraffin 40 umspült ist.
4b eine Ansicht eines Deckels 31, mit dem die histologische Kassette 30 zum Einbetten der Probe 41 in Paraffin 40 verschlossen ist. Der Deckel umfasst ebenfalls Öffnungen 35, um den Durchtritt des Paraffins 40 zu gewährleisten. Hinzu kommt, dass der Deckel 31 während des Einbettvorgangs die Probe 41 gegen ein Herausfallen absichert.
5 zeigt eine Ansicht einer histologischen Kassette 30, in der die Probe 41 in Paraffin 40 eingebettet ist. Der Deckel wird nach dem Erstarren des Paraffins 40 entfernt. Der Block aus Paraffin 40 und die darin eingebettete Probe 41 befinden sich in der durch den Boden 34 und die vier Seitenwände 32a, 32b, 32c und 32d gebildeten Wanne. Bevor die Probe 41 mit dem Mikrotom 1 geschnitten werden kann, wird der Block aus Paraffin 40 aus der Wanne entfernt und auf der Seite des Bodens der histologischen Kassette angebracht, die der Öffnung der Wanne gegenüberliegt. Die histologische Kassette 30 wird dann in den Probenhalter 7 des Mikrotoms 1 eingespannt.
6 zeigt eine Ansicht eines Objektträgers 60 mit den darauf aufgedruckten Daten 33 ₂. Auf dem Objektträger 60 ist für die Daten 33 ₂ ein Feld 61 vorgesehen. Auf einen transparenten Teil 62 des Objektträgers 60 wird mindesten ein dünner Schnitt 42 der Probe 41 aufgebracht.

Claims

System (100) zum eindeutigen Zuordnen einer histologischen Kassette (30) und von zugehörigen Objektträgern (60), wobei das System ein Mikrotom (1) und eine Leseeinheit (80) zum Lesen der Daten (33 ₁) der histologischen Kassette (30) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Leseeinheit (80) sowohl die Daten (33 ₁) der histologischen Kassette (30) als auch die Daten (33 ₂) eines zugehörigen Objektträgers (60) erfasst, und dass die Leseeinheit (80) mit mindestens einer Anzeigeeinheit (83) versehen ist, die bei Nicht-Übereinstimmung der Daten (33 ₁) der histologischen Kassette (30) mit den Daten (33 ₂) eines zugehörigen Objektträgers (60) ein Alarmsignal ausgibt.
System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten (33 ₁) auf der histologischen Kassette (30) und die Daten (33 ₂) auf dem zugehörigen Objektträger (60) die Form eines Barcodes besitzen.
System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten (33 ₁) auf der histologischen Kassette (30) und die Daten (33 ₂) auf dem zugehörigen Objektträger (60) die Form eines Barcodes und zum Teil lesbare Zeichen aufweisen.
System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten (33 ₁) auf der histologischen Kassette (30) und die Daten (33 ₂) auf dem zugehörigen Objektträger (60) in Form von lesbaren Zeichen aufgebracht sind.
System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Leseeinheit (80) ein Scanner ist.
System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Scanner ein Barcodescanner ist.
System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Scanner eine Barcodeerkennung und eine Zeichenerkennung eingebaut hat.
System nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Leseeinheit (80) eine Öffnung (82) bzw. ein Fenster aufweist, an der die Daten (33 ₁) der histologischen Kassette (30) bzw. die Daten (33 ₂) des Objektträgers (60) erfassbar sind.
System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Mikrotom (1) und der Leseeinheit (80) eine Datenverbindung (101) vorgesehnen ist.
System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigeeinheit (83) ein Display ist, und dass das Signal eine Information über die Übereinstimmung der Daten (33 ₁) auf der histologischen Kassette (30) und der Daten (33 ₂) auf dem Objektträger (60) ist.
System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigeeinheit (83) eine erste, eine zweite und eine dritte Lichtquelle umfasst (85, 86, 87), wobei die erste Lichtquelle (85) grünes Licht abgibt, die zweite Lichtquelle (86) gelbes Licht abgibt und die dritte Lichtquelle (87) rotes Licht abgibt.
System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei Nicht-Übereinstimmung der Daten (33 ₁) auf der histologischen Kassette (30) und der Daten (33 ₂) auf dem zugehörigen Objektträger (60) der Betrieb des Mikrotoms (1) gesperrt ist.
System nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Signal ein optisches Signal ist.
System nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Signal ein akustisches Signal ist.
System nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Signal ein akustisches und optisches Signal ist.