DE1030722B - Vorrichtung zum gleichzeitigen Schleifen der beiden Flaechen eines Glasbandes - Google Patents
Vorrichtung zum gleichzeitigen Schleifen der beiden Flaechen eines GlasbandesInfo
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Description
- Vorrichtung zum gleichzeitigen Schleifen der beiden Flächen eines Glasbandes Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum gleichzeitigen Schleifen der beiden Flächen eines Glasbandes, wobei das Schleifmittel den Schleifscheiben, d. h. den zum Schleifen des Rohglases verwendeten scheibenförmigen Werkzeugen, zugeführt wird. Das im allgemeinen aus einem Gemisch von hartem Sand und Wasser bestehende Schleifmittel wird hierbei gewöhnlich in der Mitte der Schleifscheibe durch einen in ihrer Antriebswelle vorgesehenen Kanal zugeführt. Wenn die beiden Glasflächen gleichzeitig geschliffen werden sollen, erfolgt zu der oberen Schleifscheibe die Schleifmittelzufuhr durch das Eigengewicht der Schleifmittelsuspension, während die untere Schleifscheibe das Schleifmittel unter einem hydrostatischen Druck erhält, der genügend hoch ist, um das Schleifmittel zwischen das Glas und die Arbeitsfläche gelangen zu lassen, die vorzugsweise, wie an sich bekannt, durch z. B. radiale und kreisförmige, sich kreuzende Rillen in einzelne Schleifelemente aufgeteilt ist. Diese Art der Schleifmittelzufuhr hat den Nachteil, daß ein verhältnismäßig hoher Druck benötigt wird, der das Bestreben. hat, einerseits beim Eintritt des Schleifmittels das Glas zu heben und zu verformen, was die Gefahr eines Bruches mit sich bringt, und andererseits Unregelmäßigkeiten bei Verteilung und Entfernung des Schleifmittels hervorrufen kann.
- Es ist ferner bekannt, die Schleifscheibe unter Ausnutzung der Zentrifugalkraft von der Mitte bis zum Umfang mit Schleifmittel zu versorgen, wobei die Schleifmittelzufuhr in dem mittleren Teil des Werkzeuges erfolgt. Die bekannte Vorrichtung bedingt indes eine umständliche Arbeitsweise, die in ihrem Ergebnis unsicher ist und zu Verschmutzungen führen kann.
- Nach einem weiteren., ebenfalls auf Anwendung der Zentrifugalkraft beruhenden, vorbekannten Vorschlag mündet die Schleifmittelzuführungsleitung in einen Verteilerkörper mit Ausflußöffnungen, die gegen das Werkstück gerichtet sind; hierbei ist die Leistung dieser Leitungen durch den der Flüssigkeitsströmung entgegengesetzten Einzelwiderstand bedingt. Mit dieser Vorrichtung könnten aber Glasbänder auch nicht kontinuierlich bearbeitet werden. Das hat seinen Grund darin, daß beim kontinuierlichen Schleifen die Werkzeuge zum Teil über die Glasbandränder greifen, so daß ein Teil der Schleifmittelsuspension zum Nachteil der Arbeitszone frei abfließen würde.
- Durch die Erfindung sollen die den bekannten Vorrichtungen anhaftenden Nachteile behoben werden. Hierbei führen innerhalb der Werkzeugwellen angebrachte, gegebenenfalls in Düsen ausmündende ortsfeste Rohre das Schleifmittel den zur Arbeitsfläche konisch erweiterten Verteilerkammern mit der darin vorgesehenen Zentrifugaleinrichtung zu; letztere kann mit der Verteilerkammer einstückig sein, wobei sie dann zusammen mit dieser angetrieben wird; sie kann aber auch unabhängig von der Verteilerkammer angebracht sein und dann gesondert betätigt werden.
- Um ein Aufschleudern des Schleifmittels im mittleren unwirksamen Bereich der Werkzeuge zu vermeiden, kann die in der Verteilerkammer vorgesehene Zentrifugaleinrichtung durch eine Haube von z. B: konischer Form abgedeckt werden.
- Sofern es erwünscht ist, die Schleifmittelzufuhr zu unterteilen, wird nur ein Teil des Schleifmittels in der Mitte des Werkzeuges und der andere Teil an Punkten zugeführt, die näher am Umfang des Werkzeuges liegen.
- Hierfür sind am oberen Ende des Zuführungsrohres oberhalb eines Überlaufes seitliche Öffnungen vorgesehen, die mit einer Platte, radialen Kanälen, Spalten und näher am Umfang des Werkzeuges gelegenen Rillen in Verbindung stehen.
- In gleicher Weise kann auch die Schleifmittelzufuhr zum oberen Werkzeug unterteilt werden, und zwar derart, d.aß das Schleifmittel teilweise durch eine am unteren Ende des. Zuführungsrohres vorgesehene kalibrierte Öffnung sowie einen unterhalb. dieser Öffnung angeordneten Kegel zugeleitet wird und teilweise durch eine oberhalb einer Platte seitlich am unteren Ende des Zuführungsrohres vorgesehene Umfangs-Öffnung austritt, die mit radialen Kanälen, Spalten und näher am Umfang des Werkzeuges gelegenen Rillen in Verbindung stet. Zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in den Fig. 1 bis -7 schematisch dargestellt; von denen zeigt Fig. 1 einen senkrechten Schnitt nach der Linie I-I der Fig. 2 und 3 eines die beiden Flächen des Glasbandes gleichzeitig bearbeitenden Schleifscheibenpaares, Fig. 2 die untere Schleifscheibe, von oben gesehen, Fig. 3 die obere Schleifscheibe, von unten. gesehen, Fig. 4 einen senkrechten Schnitt durch ein Schleifscheibenpaar mit getrennten Impulsgebern, Fig. 5 einen senkrechten Schnitt eines Schleifscheibenpaares mit doppelter Speisung nach der Linie V-V der Fig. 6 und 7, Fig. 6 und 7 waagerechte Schnitte nach den Linien VI-VI und VII-VII der Fig. 5.
- In diesen Figuren bezeichnen 1 und 1' die untere und die obere Schleifscheibe, die auf Wellen 2, 2' angebracht sind, die durch Zahntriebe 3, 3' in Drehung versetzt werden.. Die Wellen 2, 2' sind hohl und von feststehenden Rohren, 4, 4' durchsetzt, von denen das eine das unter leichtem Druck, beispielsweise mittels der Pumpe 5 zugeführte Schleifmittel der unteren Schleifscheibe und das andere das aus einem (nicht gezeigten) Druckbehälter ankommende Schleifmittel der oberen Schleifscheibe zuleitet.
- Die Speiseleitung 4 der unteren Schleifscheibe 1 mündet in eine zentrale Kammer 6 dieser Scheibe, die gemäß dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 3 die Form einer konischen Schale aufweist. Das über den an der Mündung des Rohres 4 vorgesehenen Flansch 7 austretende Schleifmittel fällt auf am Boden der konischen Kammer 6 vorgesehene Rippen oder Flügel 8, die es der Oberfläche der Schleifscheibe unter gleichmäßiger Verteilung nach allen Seiten zuführen. Wenn die Schleifscheiben einen geringen Durchmesser haben, wie es bei in einer Reihe auf einem Träger angeordneten Schleifscheiben der Fall ist, deren Durchmesser im allgemeinen bei 50 bis 60 cm liegt, können die Schleifscheiben eine hohe Drehzahl von z. B. 500 bis 600 Umdrehungen je Minute aufweisen, ohne daß dabei eine übermäßige Umfangsgeschwindigkeit erreicht wird. In diesem Falle macht sich die Wirkung der Zentrifugalkraft bereits sehr nahe an der Scheibenmutter bemerkbar, wobei das Schleifmittel durch die Rippen 8 nach oben und nach außen geschleudert wird. Wenn aber das Aufschleudern von Schleifmittel in der zentralen, inaktiven Zone des Werkzeuges vermieden werden soll, können die Rippen 8 mittels einer Haube von z. B. konischer Form abgedeckt werden.
- Ein großer Vorteil dieser Anordnung besteht in der gleichmäßigen Verteilung des durch die Rippen abgeschleuderten Schleifmittels; denn hierdurch wird die Möglichkeit geschaffen; übermäßige Schleifmittelzufuhr zu den Werkzeugteilen zu vermeiden, die beim Arbeiten über den Rand des Glasbandes hinaus ungedeckt bleiben, was Durchgangszonen von geringerem Widerstand zum Nachteil der arbeitenden Teile des Werkzeuges schafft, deren Speisung mit Schleifmittel dann entsprechend ungenügend wird.
- Der Schleifscheibenkörper 1 ist nach dem gezeigten Ausführungsbeispiel durch konzentrische, kreisförmige Rillen 10 und radiale, versetzt angeordnete Rillen 11 in Reibungselemente 9 aufgeteilt. Die Außenflächen der Rillen 10 sind vorzugsweise derart geneigt, daß die Fortbewegung des Schleifmittels begünstigt und dieses ständig der mit dem Glas in Berührung stehenden Werkzeugoberfläche zugeführt wird. Die Neigung dieser Flächen kann gleichbleibend oder veränderlich sein; die Flächen, 12 sind alsdann gekrümmt; wie dies in Fig. 1 gezeigt ist.
- Die Durchbildung der oberen Schleifscheibe 1' ähnelt im allgemeinen der der unteren Schleifscheibe 1. Die den bereits beschriebenen Bauteilen entsprechenden Elemente sind daher in den Figuren mit den gleichen Bezugzeichen und dem Index' versehen. Das aus dem Rohr 4' ankommende Schleifmittel fällt hier auf einen Kegel 13, der die mit der Schale zusammenhängenden Flügel 8' bedeckt, die das Schleifmittel nach außen schleudern. Die Einwirkung der Schleuderkraft entspricht hierbei derjenigen der unteren Schleifscheibe. Wenn die Winkelgeschwindigkeit der Schleifscheibe nicht genügt, um die Schleuderkraft beim Eintritt des Schleifmittels in die zentrale Kammer 6 oder 6' zur Wirkung zu bringen, wird der Impulsgeber durch ein unabhängiges Element gebildet, das an einer zur Achse 2 oder 2' konzentrischen, drehbaren Hülse angeordnet ist und durch ein Übersetzungsgetriebe mit einer Winkelgeschwindigkeit betätigt wird; die größer als die der Schleifscheibe ist. Auf diese Weise ist es möglich, den Erfindungsgegenstand auch bei Schleifscheiben anzuwenden, deren große Abmessungen die Anwendung von hohen Winkelgeschwindigkeiten nicht zulassen.
- Fig. 4 zeigt eine Ausbildung dieser Art; hier ist die untere Schleifscheibe mit einem Rippenförderer 14 und konischem Boden 15 ausgerüstet, der von einer Hülse 16 getragen wird, deren Drehung durch die Welle 25 und ein Übersetzungsgetriebe 17 erfolgt. Das über den Flansch 7 austretende Schleifmittel fällt auf die konische Fläche 15, von wo es sofort durch die Rippen 14 zu den Außenteilen der Kammer 6 geschleudert wird.
- Auch die obere Schleifscheibe hat einen Rippenförderer 14' mit konischem Boden 15', der mit der Hülse 16' zusammenhängt, die durch das Übersetzungsgetriebe 17' angetrieben wird. Das durch das Rohr 4' zugeführte Schleifmittel tritt durch die Umfangsbohrungen 18 am unteren Ende des Rohres und fällt von hier auf den Kegel 15' des Förderers, dessen Rippen es nach außen schleudern.. Nach der in den Fig. 5 bis 7 gezeigten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist die Speisung in der Weise unterteilt, daß nur ein Teil des Schleifmittels in der Mitte und ein anderer Teil an Punkten zugeführt wird, die näher am Umfang der Schleifscheibe liegen. Zu diesem Zweck hat der Zuführungskanal 4 der unteren Schleifscheibe seitliche Öffnungen 19, durch die das Schleifmittel treten kann, das von dem Überlauf 20 auf die Platte 21 fällt, die den Boden der Schleifscheibe bildet, mit welcher sie sich dreht. Die Schleuderkraft fördert das Schleifmittel durch radiale Kanäle 22, die durch Spalte 23 am Boden von kreisförmigen, je nach Bedürfnis mehr oder weniger vom Mittelpunkt entfernten Rillen 10 münden. Die Öffnungen 19 sind so bemessen, daß sie nur eine begrenzte Schleifmittelmenge durchlassen, während der Überschuß durch radiale Düsen 24 tritt, die längs des konischen Bodens der Kammer 6 verlaufen, von wo das Schleifmittel zwischen die Rippen 8 gelangt, die; wie vorstehend bereits beschrieben, das Abschleudern bewirken. Bei der oberen Schleifscheibe verteilt sich das durch den Kanal 4' zugeführte Schleifmittel auf die Umfangsöffnungen 26, aus denen es über die Platte 20' auf den mit radialen Öffnungen bzw. Kahälen 23' versehenen Drehteller 21' fällt und auch durch die kalibrierte Öffnung 27 auf den Kegel 13 gelangt" der zusammen mit den Rippen 8' den Impulsgeber oder Förderer bildet. Wie aus den Fig. 1, 4 und 5 hervorgeht, werden zwischen den Teilen 2 und 4, 2 und 16 sowie 4 und 16 Rückflußkanäle gebildet, die ein zentrales Rückfließen des Schleifmittels ohne Durchgang zwischen der Arbeitsfläche der Werkzeuge und dem Glas ermöglichen, wodurch Verstopfungen und für das Glas gefährlicher Druck mit Sicherheit verhindert werden.
- Die erfindungsgemäße Schleifmittelzuführung eignet sich besonders für Schleifscheiben von geringem Durchmesser, von denen mehrere nebeneinander auf einem gemeinsamen Träger untergebracht sind.
- Die vorstehenden Ausführungen beziehen sich auf eine Vorrichtung zum gleichzeitigen Schleifen beider Flächen eines Glasbandes.
- Die erfindungsgemäße Anordnung kann sinngemäß auch beim Polieren des Glases Anwendung finden.
Claims (7)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Vorrichtung zum beidseitigen kontinuierlichen Schleifen eines Glasbandes mit Schleifmittelförderung zur Arbeitsfläche gerippter Schleifscheiben durch Hohlwellen, Verteilerkammern und Zentrifugalschleudern an den Werkzeugen, gekennzeichnet durch die Ausbildung der vertikalen Schleifmittelzuführungen als ortsfeste Rohre (4) innerhalb der Werkzeugwellen (2), der Verteilerkammern (6) als zur Arbeitsfläche konisch erweiterte Räume und der darin vorgesehenen Zentrifugaleinrichtung (8) als Spiralrippengruppe (Fig. 1).
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von einer Hülse (16) getragene Zentrifugaleinrichtung (14) gesondert angetrieben wird (Fig. 4).
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Verteilerkammer (6) und Zentrifugaleinrichtung (8) einstückig sind (Fig. 1).
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrifugaleinrichtung (8) durch eine z. B. konische Haube abgedeckt ist.
- 5. Vorrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß das Zuführungsrohr (4) in Düsen (24) ausmündet (Fig. 5).
- 6. Vorrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Schleifmittelzufuhr außer in der Mitte noch durch im Zuführungsrohr (4) oberhalb eines Überlaufes (20) vorgesehene seitliche Öffnungen (19) erfolgt, die mit einer Platte (21), radialen Kanälen (22), Spalten (23) und Rillen (10) in Verbindung stehen (Fig. 5).
- 7. Vorrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Schleifmittelzufuhr teilweise durch ein Zuführungsrohr (4'), eine kalibrierte Öffnung (27) sowie einen Kegel (13) und teilweise durch das Rohr (4'), eine Umfangsöffnung (26), eine Platte (20') und den mit Kanälen (23') versehenen Drehteller (21') erfolgt (Fig. 5). In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 655 788, 660 280, 707 628, 757 497, 839 321.
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