DE1777403B2 - Vorrichtung zur Herstellung kunstharzgebundener Schleifscheiben Ausscheidung aus: 1502649 - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung kunstharzgebundener Schleifscheiben Ausscheidung aus: 1502649Info
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung kunstharzgebundener Schleifscheiben mit einer
um eine vertikale Achse rotierenden Gießform, die in der Mitte einer oberen, im Abstand zu einer Bodenplatte
angeordneten Deckelplatte eine zentrale Füllöffnung zur Beschickung der Gießform mit Schleifkorn und
flüssigem Bindemittel besitzt
Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (schweizerische Patentschrift 364 190) wird die Gießform
zum Füllen durch die obengenannte zentrale Füllöffnung hindurch mit Schleifkorn und flüssigem Bindemittel
beschickt Nach dem Füllvorgang ist es erforderlich, die Gießform zu verschließen, was bei der vorbekannten
Vorrichtung mittels eines ringförmigen konischen Teils erfolgt, das den Abmessungen der Füllöffnung
angepaßt ist und in diese eingesetzt wird. Auf das konische Teil wird zur Sicherung eine Scheibe aufgelegt,
die mittels einer Schraubenmutter an einem mittig aus der Gießform heraus nach oben ragenden Wellenstumpf festgelegt wird.
Diese Vorgänge zum Verschließen der Gießform erfordern jedoch, daß die während des Füllens schon in
Rotation versetzte Gießform stillgesetzt wird, was eine unerwünschte Unterbrechung im Herstellungsablauf
der Schleifscheibe darstellt. Dadurch geht beträchtliche Zeit verloren, was dann ein wichtiger Faktor ist, wenn
Schleifscheiben unter Verwendung großer Mengen hochreaktiver Mischungen hergestellt werden. Schließlich
ist auch durch diese Art des Verschließens einer Gießform nicht gewährleistet, daß die Abfuhr von
überschüssigem Gas bei der Ausbildung der Schleifscheibe in der Gießform auf einwandfreie Weise ermöglicht
ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu beseitigen und die eingangs genannte
Vorrichtung derart auszubilden, daß die Gießform auf einfache und leichte Weise geschlossen werden kann,
ohne daß der gesamte Herstellungsprozeß unterbrochen werden muß.
Die Merkmale der zur Lösung dieser Aufgabe geschaffenen Vorrichtung ergeben sich aus den Ansprü
chen.
Die Erfindung wird im folgenden in Form eines bevorzugten Ausführungsbeispieis an Hand der Zeichnung
erläutert Es zeigt
F i g. 1 die Gießform mit dem Formverschlußteil in Öffnungsstellung im Schnitt und
F i g. 2 in Draufsicht,
F i g. 2 in Draufsicht,
F i g. 3 im Schnitt die Gießform in der Schließstellung während des Zentrifugiervorganges und
ίο F i g. 4 während des Schäumvorganges,
F i g. 5 die vom Drehtisch abgehobene Gießform und F i g. 6 vergrößert das Formverschlußteil allein.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, weist die zur Aufnahme der Schleifscheibenbestandteile vorgesehene Gießform 10 eine obere Deckelplatte 1, eine untere Bodenplatte 2 und einen Umfangsring 3 auf. Diese Teile werden in der aus Fig.2 ersichtlichen Weise durch Schrauben 4 zusammengehalten, die gleichmäßig am Umfang der Gießform 10 verteilt sind Die obere und
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, weist die zur Aufnahme der Schleifscheibenbestandteile vorgesehene Gießform 10 eine obere Deckelplatte 1, eine untere Bodenplatte 2 und einen Umfangsring 3 auf. Diese Teile werden in der aus Fig.2 ersichtlichen Weise durch Schrauben 4 zusammengehalten, die gleichmäßig am Umfang der Gießform 10 verteilt sind Die obere und
ao untere Platte 1, 2 sind passend dimensioniert und ihre Innenflächen können besonders glatt sein. Auf die Innenflächen
kann eine Trennschicht z. B. aus Silikon, aufgebracht werden, damit die Gießform 10 später
leicht auseinandergenommen werden kann und die fer-
as tige Schleifscheibe leicht freigegeben wird.
Die Dcckelplatte 1 der Gießform 10 weist eine zentrale
Füllöffnung 9 auf, in die von oben ein Füllrohr 54 ragt. Die Bodenplatte 2 ist mit einer Aussparung 6 zur
Aufnahme eines Führungszapfens für die Gießform 10 versehen, der die Gießform 10 auf einem Drehtisch U
zentriert. Dieser ist durch eine Welle 12 antreibbar.
Die Gießform 10 wird durch mehrere Klammern 14 auf dem Drehtisch 11 festgehalten. Die Klammern 14
besitzen Pratzen 15, die den oberen Rand der Deckelplatte 1 umgreifen. Wie aus F i g. 2 ersichtlich, sind beispielsweise
vier Klammern 14 am Umfang der Gießform 10 verteilt Die Klammern 14 werden durch
Schrauben 16, die jeweils eine Bohrung der Klammern 14 durchsetzen und sich in eine Gewindebohrung in der
Oberplalte des Drehtisches 11 erstrecken, auf diesem festgehalten. Es kann eine Anzahl am Umfang verteilter
und in verschiedenen Entfernungen zum Mittelpunkt liegender Bohrungen im Drehtisch 11 vorgesehen
werden, damit Gießformen unterschiedlicher Grö-
♦5 ße leicht festgespannt werden können. Die Deckelplatte
1 der Gießform 10 ist mit drei am Umfang verteilten Anschlaggehäusen 18, 19 und 20 versehen, die in der
Nähe der Füllöffnung 9 und durch Befestigungsmittel 21 mit der Deckelplatte 1 fest verbunden sind. Wie aus
So F i g. 1 ersichtlich, erhalten die Anschlaggehäuse 18,19,
20 unter Federspannung stehende Rastbolzen 22, die mit Nasen in eine Ringnut 24 (F i g. 6) oder an eine
Ringschulter 25 an der Außenwand eines Formverschlußteils 26 in Form einer zentralen Hülse eingreifen.
Die Rastbolzen 22 stehen leicht über die Umfangskante der zentralen Füllöffnung 9 vor. Die zentrale Hülse 26
ist in die Füllöffnung 9 eingepaßt.
Die Innenfläche 27 der Hülse 26 weist die Form eines geraden, querschnittlich kreisförmigen Zylinders auf,
während die Außenfläche sich an der Stelle 28 um etwa 2 bis 0,5° von der Nut 24 aus bis zur Unterkante 29 hin
verjüngt. Die Nut 24 selbst kann einen Radius von etwa 3,18 mm und eine Tiefe von etwa 1,59 mm aufweisen.
Die Fläche 30 oberhalb der Nut 24 verjüngt sich ebenfalls, und zwar um etwa 2° in Gegenrichtung zur Fläche
28, bis die Ringschulter 25 erreicht ist. Die zwischen der Schulter 25 und dem oberen Rand liegende Fläche 31
kann wiederum eine Zylinderfläche sein, die konzen-
trisch zur Innenfläche 27 liegt
Die federnd beweglichen Rastbolzen 22 halten die Hülse 26 in einer oberen Lage, wenn sie in die Nut 24
eingreifen (F i g. 1). Diese Lage stellt e'en offenen Zustand
der Gießform 10 dar, in dem ein Zwischenraum zwischen der Unterkante 29 der Hülse 26 und der Bodenplatte
2 vorhanden ist Die Hülse 26 kann leicht aus dieser oberen, die Formöffnungsstellung darstellenden
Lage in eine untere Lage gebracht werden, welc he die
aus F i g. 3 ersichtliche geschlossene Lage der Gießform 10 darstellt
In dieser Formschließstellung greifen die Rastbolzen 22 hinter die Schulter 25. In dieser geschlossenen Lage
der Gießform 10 kann eine Gasabfuhr durch den Spalt zwischen der Unterkante 29 der Hülse 26 und der Bodenplatte
2 st?"finden. Die Hülse 26 kann in die geschlossene
Lage der Gießform 10 einfach dadurch gebracht werden, daß mit einem Hammer ein Schlag auf
den oberen Rand gegeben wird, wobei hierfür auch eine automatisch gesteuerte Vorrichtung vorgesehen
werden kann. In der unteren Lage wird die Hülse 26 zu einem Teil der Gießform 10, die dann aus der Bodenplatte
2, dem Umfangsring 3, der Deckelplatte 1 und der Hülse 26 gebildet ist.
Mittig in der Bodenplatte 2 der Gießform 10 ist ein Bolzen 33 befestigt, der an seinem oberen Ende eine
Nabe 34 mit mehreren radial nach außen verlaufenden Fingern 35 aufweist Diese können beispielsweise in die
Nabe 34 eingeschraubt sein. Die Finger 35 haben sowohl in Umfangsrichtung als auch in vertikaler Riehtung
zueinander jeweils einen bestimmten Abstand voneinander und berühren mit ihren Enden die Wand
des zentralen Füllrohres 54 nicht, und zwar im Hinblick darauf, daß die Finger 35 zusammen mit dem Bolzen 33
und der Gießform 10 rotieren, während das zentrale Füllrohr 54 nicht rotiert. Die Finger 35 stellen demnach
eine Mischeinrichtung für das in die Gießform 10 gelangende Schleifkorn und das flüssige Bindemittel dar.
Es ist wichtig, daß das Schleifkorn in bestimmter Menge sowie gleichförmig und in kürzerer Zeit als das
flüssige Bindemittel in die Gießform 10 eingebracht wird. Wenn beispielsweise die Einbringzeit für das verwendete
Kunstharz 25 Sekunden beträgt, dann wird das Schleifkorn in ungefähr 20 Sekunden eingebracht.
Das Schleifkorn und das Kunstharz fließen hierbei gemeinsam durch das Füllrohr 54 und gelangen entlang
den Mischfingern 35 in den durch die Gießform 10 gebildeten Hohlraum. Der Drehtisch 11 wird zunächst mit
einer Mischgeschwindigkeit angetrieben, die für eine Schleifscheibe mit einem Durchmesser von 50,8 cm ungefähr
500 bis 900 U/min beträgt, wobei das Schleifkorn innig mit den miteinander reagierenden Kunstharzkomponenten
vermischt wird, bevor die Mischung den unteren Rand 29 der Hülse 26 passiert und in die
rotierende Gießform 10 gelangt.
Wenn die Nabe 34 mit den Mischfingern 35 unabhängig
von der Gießform 10 mit Mischgeschwindigkeit angetrieben wird, ist die Welle 12 als Hohlwelle ausgebildet
und nimmt eine weitere Welle S auf, die mit dem Bolzen 33 gekuppelt ist. Die beiden Wellen 12 und S
können in bekannter Weise unabhängig voneinander angetrieben werden.
Wenn sowohl das Schleifkorn als auch die miteinander reagierenden Kunstharzkomponenten vermischt
und verteilt sind, kann das Füllrohr 54 abgehoben werden, während die Gießform 10 und die Mischfinger 35
noch rotieren. Die zentrale Hülse 26 kann durch einen Schlag mit einem Werkzeug (Hammer) in die Schließlage
gebracht werden, wobei, wie bereits beschrieben, die
Rastbolzen 22 hinter die Schulter 25 greifen und die Hülse 26 in ihrer unteren Formschließstellung halten.
Diese Arbeiten dauern nur wenige Sekunden. Wenn die Gießform 10 geschlossen ist, wird die volle Zentrifugengeschwindigkeit
eingeschaltet Bei einem Schleifscheibendurchmesser von 50,8 cm bedeutet dies eine
Umdrehungszahl von etwa 1060 U/min. Dadurch wird das Schleifkorn (F i g. 3) nach außen getrieben und in
einem Ringgürtel A konzentriert
Wenn der in F i g. 3 angedeutete Rand A verstärkter Konzentration von Schleifkorn erhalten und die Viskosität
des Materials so weit erhöht ist, daß sich das Schleifkorn nicht absetzt, kommt der Hauptstoß der
Schaumreaktion zustande. Bei diesem während und nach dem Zentrifugieren erfolgenden Aufschäumen
nimmt die Dicke des mit Schleifkorn angereicherten Randes A wiederum zu, und es wird ein Zustand erreicht
wie er in F i g. 4 bei B angedeutet ist Dabei wird der innere Hohlraum der Gießform 10 vollständig ausgefüllt
wie an der Stelle C in F i g. 4 angedeutet Hierbei wird durch die in der Formschließstellung befindliche
Hülse 26 ein zentraler Zylinderraum als Kernöffnung für die spätere Schleifscheibe freigelassen.
Nach dem Herausschrauben des die Mischfinger 35 tragenden Bolzens 33 kann ein Spannerbalken 40 mit
Hilfe einer Spannschraube 41 in der Bodenplatte 2 befestigt werden. Die Schraube 41 durchsetzt eine zentrale
öffnung des Spannerbalkens 40 und besitzt eine mit einer Halskehle versehene Kappe 42, in die ein Werkzeug
eingreifen kann, um die Spannschraube 41 mit dem gewünschten Drehmoment anzuziehen. Der
Spannerbalken 40 besitzt nach unten vorspringende Stützen 43 und 44, mit welchen er die Füllhülse 26 überbrückt
und sich auf der Deckelplatte 1 in der Nähe der zentralen Füllöffnung 9 abstützt. Der so befestigte
Spannerbalken 40 erfüllt zwei Funktionen. Wie in Fig.5 angedeutet, kann die Gießform 10 mit Hilfe
eines Hebers 46 angehoben werden, der am Spannerbalken 40 angreift, sobald die Klammern 14 entfernt
sind. Zum anderen werden durch das Verspannen die obere und untere Platte 1, 2 im Sinne einer leichten
konkaven Durchbiegung verformt. Auf diese Weise wird ein sich leicht nach innen verjüngender Querschnitt
der fertigen Schleifscheibe erzeugt, ohne daß von vornherein Platten mit entsprechenden Wölbungen
verwendet werden müssen.
Der Heber 46 besteht aus einem horizontalen Balken 48. An diesen sind Schenkel 49 und 50 angelenkt, die in
nach innen reichenden Vorsprüngen 51 und 52 enden. Diese dienen zum Umgreifen des Spannerbalkens 40.
Ein Auge 53 ist am oberen Teil des Balkens 48 montiert. Mit Hilfe eines am Auge 53 angreifenden Hebezeuges
kann die Gießform 10 angehoben und in einen Ofen zur Wärmebehandlung gebracht werden. Schließlich
kann die Gießform 10 auseinandergenommen werden, indem die Schrauben 4 am Rand der Gießform 10
und die Schraube 42 gelöst werden.
Durch die Verwendung der Hülse 26 kann der Materialverbrauch für die Schleifscheibe beträchtlich reduziert
werden, da zur Erzeugung der mittigen Schleifscheibenöffnung nur noch äußerst wenig Material entfernt
werden muß.
Mit der Hülse 26 wird daher eine beträchtliche Menge Rohmaterial gespart, vor allem, wenn relativ große
Schleifscheiben hergestellt werden. So mußte bisher z. B. eine Schleifscheibe mit großem Durchmesser mit
einer Kernbohrung von etwa 20 cm Durchmesser ver-
sehen werden. Abgesehen vom Arbeitsaufwand ging daher auch ein entsprechender Betrag an Rohmaterial
verloren.
Mit der Hülse 26 kann außerdem die Gießform 10 äußerst schnell geschlossen werden, so daß keine Zeit
verlorengeht, was insbesondere beim Gießen großer Schleifscheiben von Bedeutung ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zur Herstellung kunstharzgebundencr
Schleifscheiben mit einer um eine vertikale Achse rotierenden Gießform, die in der Mitte einer
oberen, im Abstand zu einer Bodenplatte angeordneten Deckelplatte eine zentrale Füllöffnung zur
Beschickung der Gießform mit Schleifkorn und flüssigem Bindemittel besitzt, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Füllöffnung (9) ein in vertikaler Richtung axial verschiebliches Formverschlußtei!
(26) angeordnet ist, das nach dem Füllen zum Verschließen der Gießform (10) auf die Bodenplatte
(2) absenkbar ist
2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß das Formverschlußteil (26) als zylindrische Hülse (26) ausgebildet ist, die über eine Nut
(24) oder Schulter (25) mittels Rastbolzen (22) in der jeweiligen Stellung festlegbar ist
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastbolzen (22) durch Federn abgestützt
sind.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |