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Schleifscheibe für Glasschleifmaschinen Die Erfindung betrifft Schleifmaschinen
und Werkzeuge zum Schleifen der unteren Fläche der Glasbahn in nach dem Fließverfahren
arbeitenden Glasschleifmaschinen.
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Die üblichen, Schleifwerkzeuge bestehen aus einer umlaufenden Scheibe,
an der mehrere Blöcke von in gußeiserne Enden auslaufenden Klötzen befestigt sind.
Diese Klötze haben in neuem Zustand gewöhnlich eine Höhe von 8 bis to cm. Sie nutzen
sich allmählich ab und bleiben gebrauchsfähig, bis sie nur noch wenige Millimeter
hoch sind.
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Das Schleifmittel, gewöhnlich Sand in Wasser aufgeschwemmt, wird dem
Mittelpunkt der Schleifscheibe zugeführt und verteilt sich unter der Einwirkung
der Fliehkraft über deren Oberfläche durch Kanäle, die zwischen den Klötzen verlaufen.
Diese Kanäle führen vom Mittelpunkt der Schleifscheibe zum Rand, und zwar gewöhnlich
in geneigter Richtung zum Radius, so daß das Schleifmittel daran gehindert wird,
zu schnell auf der Scheibe nach außen geschleudert zu werden; ohne zwischen das
Glas und die Arbeitsfläche der Klötze gelangt zu sein. Auch sind diese sog. Verteilungskanäle
für gewöhnlich durch andere Kanäle, sog. Mischkanäle, unterbrochen, die entweder
kreisförmig oder in leichter Neigung zu Kreisen angeordnet sind, die konzentrisch
zur Schleifscheibenachse verlaufen. Die Verteilungskanäle laufen zuweilen ohne Unterbrechung
(abgesehen von den sie
kreuzenden :Mischkanälen) vom Mittelpunkt
zum Umfang; zuweilen sind sie aber auch als kurze Verbindungskanäle zwischen einem
Mischkanal und dem nächst äußeren Mischkanal ausgebildet.
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Wenn Schleifscheiben auf der oberen Fläche einer Glasbahn arlyeiten,
so wird das Schleifmittel am Mittelpunkt der Scheibe auf das Glas gebracht und wandert
von dort unmittelbar an oder dicht bei dem Glas durch alle diejenigen Kanäle nach
außen, in denen es durch die Arbeitsfläche der Klötze gehalten wird. Wenn es sich
jedoch um Schleifscheiben handelt, die die untere Fläche des Glases verarbeiten,
so wandert das Schleifmittel gewöhnlich auf dem Boden der Kanäle entlang, kommt
also gar nicht an die Glasbahn heran, mit Ausnahme der Stellen an den äußeren Enden
der Kanäle, wo es durch die Fliehkraft gestaut wird. Infolgedessen leisten dabei
die äußeren Klötze die meiste Schleifarbeit, während die inneren Klötze unzulänglich
mit Schleifmittel versorgt werden. Die Schleifscheibe nimmt daher bei der Abnutzung
eine konvex-kegelige Form an, da die äußeren Klötze sich schneller abnutzen als
die inneren, wodurch gegebenenfalls ein Bruch des Glases herbeigeführt werden kann.
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Es ist dahef wesentlich, das Schleifmittel so zu verteilen und der
Arbeitsfläche der Klötze zuzuführen, daß eine gleichmäßige Schleifwirkung an allen
Klötzen und damit eine gleichmäßige Abnutzung an diesen Stellen eintritt.
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Erfindungsgemäß wird zu diesem Zweck die Tiefe der zur Verteilung
des Schleifmittels dienenden Kanäle gering und im wesentlichen an allen Punkten
konstant gehalten, und zwar unabhängig von der Abnutzung der Arbeitsfläche, dadurch,
daß die Kanäle teilweise -mit einem Material ausgefüllt -,werden, das durch. den
Fluß des Schleifmittels längs der Kanäle zwischen diesem Material und dem Glas ausgewaschen
werden kann.
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Es wurde gefunden, daß, wenn die Kanäle annähernd mit einem Material
wie Gips oder Mörtel ausgefüllt sind und nur eine Durchflußtiefe von wenigen Millimetern
frei gelassen wird, das Füllmaterial durch den Strom des Schleifmittels einer schnellen
Erosion unterliegt, so daß die Tiefe des Durchflußkanals wächst. Der Grad der Erosionswirkung
nimmt mit wachsender Tiefe des Durchgangs ab und wird so klein, daß man ihn vernachlässigen
kann, wenn die Tiefe ein gewisses Maß erreicht hat. Dieses Maß betrug bei Versuchen,
die mit derartigen Werkzeugen angestellt wurden, :2 cm. Eine Durchgangstiefe von
2 cm ist jedoch zu groß, um eine wirksame Verteilung des Schleifmittels herbeizuführen.
Die, Tiefe, bei der die Erosionswirkung jedoch einen zu vernachlässigenden Wert
annimmt, kann verringert werden durch Verwendung eines Materials, das der Erosions-
oder Auswaschwirkung einen größeren Widerstand entgegensetzt als etwa Gips oder
Mörtel. So hat eine Mischung von Gips oder -Mörtel mit Zement oder mit Zement und
Sand einen größeren Erosionswiderstand als Gips oder Mörtel allein, und durch Verwendung
einer Mischung geeigneter Verhältnisse kann die Tiefe des Durchgangs, bei der die
Erosionswirkung einen zu vernachlässigenden Wert annimmt, bis auf wenige Millimeter
oder darunter herabgesetzt werden.
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Auf diese Weise ist es möglich, den Durchlässen eine konstante Tiefe
jeden beliebigen Betrags zu erhalten, und zwar während der ganzen Lebensdauer des
Werkzeugs; d.li. während sich die Arbeitsfläche abnutzt und die Tiefe der Nuten
in dem Metall von einem anfänglichen Betrag von 8 bis io cm auf wenige Millimeter
zurückgeht, kann diese konstante Tiefe so eingehalten werden, daß das Schleifmittel
stets nahe an der Glasoberfläche gehalten wird, so daß also an jedem Punkt ein Teil
durch die Arbeitsfläche erfaßt wird, während der Überschuß nach außen fließt, um
die gewünschte Verteilung zu gewährleisten.
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Bei Verwendung von in Abb. i dargestellten Werkzeugen mit Sand mittlerer
Stärke als Schleifmittel hat sich eine Tiefe der Durchgangsnuten von etwa :2,5 min
als zweckmäßig herausgestellt, um eine Verteilung des Schleifmittels herbeizuführen,
bei der eine gleichmäßige Abnutzung der Schleifscheibe eintritt. Es ist jedoch nicht
möglich, ganz allgemein die Tiefe des Durchgangswegs anzugeben, die zu gleichmäßiger
Abnutzung führt, oder die Anteile an Gips oder Mörtel und Zement oder an Gips oder
Mörtel, Zement und Sand, die die Tiefe der Durchflußkanäle auf diesem konstanten
Wert halten, weil ja die Erosionswirkung des Schleifmittels von dessen Körnung und
Geschwindigkeit und von der \ eigungder Durchlaßkanäle zum Radius abhängt und weil
sowohl die Erosionswirkung als auch die für gleichmäßige Abnutzung erforderliche
Tiefe von dem Radius abhängt, an dem sich der betreffende Durchgang befindet. Bei
gewissen Schleifscheiben und Sandfeinheiten hat es sich außerdem als vorteilhaft
herausgestellt, verschiedene Mischungen zum Ausfüllen der Nuten in den ringförmigen
Abschnitten der Scheibe bei verschiedenen Radien anzuwenden.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung erläutert. In dieser stellt
dar Fig. i eine Draufsicht auf die Hälfte einer Schleifscheibe und die
Fig.2bis4Querschnitte
längs dergebogenen Linie A-A der Ehg. i, die die verschiedenen Zustände der Schleifscheibe
veranschaulichen sollen.
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Das Werkzeug besteht aus einer Scheibe i, an der eiserne Klötze 2
befestigt sind, so daß Verteilungskanäle 3 gebildet werden, die vom Mittelpunkt
der Scheibe zu ihrem Rand 5 verlaufen. Als Mischkanäle dienende O_uernuten 6 verbinden
die Verteilungskanäle 3 miteinander und dienen infolge ihrer zu konzentrischen Kreisen
auf der Schleifscheibe schräg verlaufenden Anordnung ebenfalls in gewissem Umfang
als Verteilungskanäle. Das Schleifmittel wird durch ein Mittelloch 7 dem mittleren
Raum q. zugeführt.
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In Fig. 2 ist ein Kanal 3 gezeigt, der teilweise mit einem Werkstoff
8 ausgefüllt ist. Dieser Werkstoff ist der Aus.waschwirkung des Schleifmittels bis
zu der Tiefe unterhalb der durch die Linie 9 angegebenen Arbeitsfläche ausgesetzt.
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Nach Fig.3 ist der Kanal mit drei verschiedenen Materialien io, ii
und 12 angefüllt, die der Auswasch- oder Erosions: Wirkung unterliegen können bis
zu Tiefen, die durch die entsprechenden Linien. 13, 14 und 15 angegeben sind.
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Fig. q, zeigt die Schleifscheibe nach Fig. 2, nachdem die Klötze abgenutzt
sind. Die Tiefe des Durchlaßwegs oberhalb des Werkstoffs 8 ist dabei dieselbe, während
die Tiefe der Nut zwischen den Klötzen erheblich geringer geworden ist.
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Das Material oder die Materialien., die in jedem Einzelfall zur Herbeiführung
gleichmäßiger Abnutzung anzuwenden sind, werden am besten durch einfachen Versuch
ermittelt. So sollen, wenn sich herausstellt, daß eine Schleifscheibe bei der Abnutzung
konvexe Form annimmt, die Kanäle mit einem Material gefüllt werden, das eine größere
Widerstandsfähigkeit gegen die Auswaschwirkung besitzt, so daß die Durchlässe auf
einer geringeren Tiefe gehalten werden. Dadurch wird die Neigung des Schleifmittels,
zwischen derArbeitsfläche und dem Glas festgehalten zu werden, vergrößert und der
Durchfluß des Schleifmittels zu den äußeren Teilen der Scheibe gedrosselt. Oder
es können auch die Durchflußwege in der Nähe der Scheibenmitte mit einem gegen Auswaschen
widerstandsfähigeren Material gefüllt werden, oder, wenn sich herausgestellt hat,
daß die Klötze in einem besonderen Ringabschnitt der Scheibe unzureichend abgenutzt
werden, können die Kanäle zwischen den Klötzen in diesem Ringabschnitt mit einem
gegen Auswaschen widerstandsfähigeren Material ausgefüllt `verden. Die Tiefe des
Durchlaßwegs ist nicht immer ganz gleichmäßig in einem Querschnitt, und bei der
vorstehenden Beschreibung ist auf die Durchschnittstiefe Bezug genommen worden.
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Das wesentliche Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Verteilungskanäle
in der beschriebenen Weise ausgefüllt werden; die Mischkanäle können jedoch auch
mit demselben oder einem leichter auswaschbaren Material gefüllt werden, besonders
wenn sie so geneigt sind, daß sie im gewissen Maße ebenfalls als, Verteilungskanäle
wirken. An den äußeren Enden der Kanäle, wo, das Schleifmittel von der Fliehkraft
gestaut wird, ist es nicht immer erforderlich, die Kanäle aufzufüllen.