DE1023940B

DE1023940B - Schaltventil fuer mit einem Druckmittel betaetigte Vorrichtungen

Info

Publication number: DE1023940B
Application number: DEG12501A
Authority: DE
Inventors: Heinz Nicolay; Friedrich Schneider
Original assignee: Graubremse GmbH
Current assignee: Graubremse GmbH
Priority date: 1953-08-22
Filing date: 1953-08-22
Publication date: 1958-02-06

Description

Schaltventil für mit einem Druckmittel betätigte Vorrichtungen Die Erfindung betrifft ein Schaltventil für mit einem Druckmittel betätigte Vorrichtungen, wie es Anwendung finden kann bei Bremsanlagen und Druckluftsteuerungen oder Steuerungen für Hydraulikanlagen in Transport- und sonstigen Einrichtungen. Man kennt bereits derartige Vorrichtungen mit einer zum Ventilgehäuse geführten Druckmittelzuleitung, einer Ableitung zu der zu betätigenden Vorrichtung und einem als Entlüftung dienenden Auslaß. Im allgemeinen gelangt dabei eine Ventilplatte zur Anwendung, die auf einen Ventilsitz niedergeschraubt wird. Auch wurde vorgeschlagen, die Ventilplatte durch eine Membran od. ä. zu ersetzen.
Diese bekannten Einrichtungen haben den Nachteil, daß sie keine feinfühlige Stufung in der Regulierung ermöglichen und daß die zur Anwendung gelangenden Bedienungsteile außer ihrer Drehbewegung sich zusätzlich axial verschieben, was die Möglichkeit zu Verschmutzungen, Verklemmungen usw. bietet. Besonders störend ist die bekannte Art der Ventilbetätigung bei Schaltanlagen, bei denen die Bedienungsteile auf Schalttafeln oder in Lenksäulen angeordnet sind, weil sich in diesem Falle die Bedienungsteile aus der Ebene der Schalttafel oder der Lenksäule herausschieben.
Um dem das Ventil Bedienenden ein Gefühl für den Druck im Betätigungszylinder zu geben, ist erfindungsgemäß zwischen dem Bedienungsteil und dem von einer Schließfeder und dem Zuflußdruck belasteten Verschlußstück für Druckmittelzuleitung und Auslaß ein gegen das Gehäuse abgedichteter Wiegekolben geschaltet, der den Ventilsitz für den Auslag bildet und bei geöffneter Zuleitung einerseits vom Druckmittel und einer Rückholfeder und andererseits vom Druck der freien Atmosphäre sowie einer Stufungsfeder beaufschlagt ist, die in ihrer Wirkung von dem Ventilbedienungsteil aus einstellbar ist. Durch das Zusammenwirken der Stufungsfeder mit dem Wiegekolben läßt sich besonders feinfühlig die Druckhöhe für das zu der zu betätigenden Vorrichtung fließende Medium einregulieren.
An sich sind nicht steigende Spindeln bei Ventilen bekannt. Ebenso ist es bekannt, bei Ventilen mit nicht steigender Spindel zwischen dieser und dem Verschlußstück eine Muffe anzuordnen, deren dem Verschlußstück abgewandte Fläche schraubengangähnlich ausgebildet ist und mit einem entsprechenden Gegenstück zusammenwirkt, um das Verschlußstück in Schließ- oder Öffnungsrichtung zu bewegen. Um die anfangs erwähnten Nachteile zu beheben, wird auch von diesen bekannten Merkmalen Gebrauch gemacht, und zwar wirkt eine Muffe mit der Stufungsfeder zusammen, wobei die Muffe mitdrehbar und längs verschiebbar auf einer nicht steigenden Spindel sitzt und ihre der Stufungsfeder abgewandte Fläche schraubengangförmig ausgebildet ist, mit der sie sich gegen ein entsprechendes festes Widerlager im Gehäuse abstützt.
Eine Ausführung ist in der Zeichnung wiedergegeben, und zwar zeigt Fig. 1 einen Schnitt durch das Schaltventil und Fig. 2 und 3 perspektivische Ansichten der Teile des Widerlagers für die Lagerung des Bedienungshebels.
Das Ventilgehäuse 1 sitzt auf einer Tragplatte 19, in welche die Druckmittelzuleitung 20 einmündet. Außerdem sind die als Anschluß für die zu betätigende Vorrichtung dienende Ableitung 21 und ein als Entlüftung dienender Auslaß 22 vorgesehen.
Das Ventilgehäuse bildet in seinem Inneren eine zylindrische Führung für einen Wiegekolben 2, der sich abdichtend im Gehäuse 1 führt. In seiner Mitte bildet der Wiegekolben 2 einen als Ventilsitz 23 ausgebildeten Auslaß.
Die Grundplatte 19 bildet hinter der Zuleitung 20 für das Druckmittel einen Ventilsitz 24. Im Bereich der Ventilsitze 23 und 24 ist ein Verschlußstück 3 mit Doppelsitz geführt, welches mit seinem Kegel 25 mit dem Sitz 23 zusammenarbeitet und sich mit dem Kegel 26 auf den Ventilsitz 24 auflegt. Außerdem steht das Ventilverschlußstück 3 unter der Wirkung der Schließfeder 27.
Der Wiegekolben 2 steht unter der Wirkung einer Rückholfeder 28, während sich auf seine Gegenseite die in ihrer Wirkung einstellbare Stufungsfeder 11 auflegt.
Im oberen Teil des Ventilgehäuses, welches mit der Befestigungsklammer 17 in geeigneter Weise gehalten werden kann, liegt der Ventilbedienungsteil. Dieser besteht im wesentlichen aus einer drehbaren Spinde14. die durch den Gehäusehals 5 gegen axiale Verschiebung gesichert ist.
Auf ihrem aus dem Gehäuse 1 herausragenden Teil trägt die Spindel 4 eine Griffkappe 6, in welcher der Bedienungsgriff 8 sitzt. Zwischen die Griffkappe 6 und das Gehäuse ist eine federnde Verschleißscheibe 18 eingeschaltet.
Auf dem im Gehäuse befindlichen, als Bund 29 ausgebildeten Ende der Spindel 4 sitzt eine Muffe 7 axial verschiebbar. Durch einen den Bund 29 durchsetzenden Stift 9, der in seitliche Längsschlitze 10 der Muffe 7 greift, ist diese gegen Verdrehung gegenüber der Spindel gesichert. Die Stufungsfeder 11 legt sich gegen die Unterseite der Muffe 7, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer Verschleißscheibe an.
Die Muffe 7 ist in Fig. 3 perspektivisch wiedergegeben, wobei erkennbar ist, daß am oberen Rand derselben schraubengangähnlich ansteigende Laufflächen 16 vorgesehen sind, die durch Rasten 15 voneinander getrennt sind. Andererseits arbeitet die Muffe 7 mit einem Nockenring 12 zusammen, der den Rasten 15 entsprechende Nocken 13 trägt und auf dem Gehäusehals 5 oberhalb der Muffe 7 im Ventilgehäuse ortsfest angeordnet ist.
Bei einem Schwenken des Bedienungshebels 8 wird über die Spindel 4 die Muffe 7 erfaßt, wobei die ortsfesten Nocken 13 des Nockenringes 12 aus den Rasten 15 heraustreten und auf die Schraubenflächen 16 gelangen. Entsprechend deren Ansteigen wird bei einer weiteren Drehung die Muffe 7 axial auf dem Bund 29 der Spindel 4 verschoben und damit die Stufungsfeder 11 mehr oder weniger gespannt.
Bei entsprechend weitem Ausschwenken des Bedienungshebels 8 wird die Spannung der Stufungsfeder 11 so stark, daß sie den Wiegekolben 2 mit seinem Sitz 23 auf den Ventilkegel 25 drückt. In diesem Augenblick ist die Verbindung der zu betätigenden, an die Abteilung 21 angeschlossenen Vorrichtung zum Auslaß 22 für die Entlüftung unterbrochen. Bei noch weiterem Schwenken des Hebels 8 wird schließlich der Wiegekolben 2 zusammen mit dem Ventilverschlußstück 3 weiter nach unten gedrückt, so daß der Ventilkegel 26 vom Sitz 24 abgehoben wird und der Weg für das Druckmittel freigegeben ist. Dieses kann von der Zuleitung 20 über die Ableitung 21 nach der zu betätigenden Vorrichtung, dem Bremszylinder od. dgl., gelangen. Dabei wirkt sich der Druck des Druckmittels gleichzeitig auf die Unterseite des Wiegekolbens 2 aus. Diese Druckkraft gleicht sich mit der Wirkung der Stufungsfeder 11 aus.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Schaltventil für mit einem Druckmittel betätigte Vorrichtungen mit einer zum Ventilgehäuse geführten Druckmittelzuleitung, einer Ableitung zur Vorrichtung und einem als Entlüftung dienenden Auslaß, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Ventilbedienungsteil und dem von einer Schließfeder und dem Zuflußdruck belasteten Verschlußstück (3) für Zuleitung und Auslaß ein gegen das Gehäuse abgedichteter Wiegekolben (2) geschaltet ist, der den Ventilsitz für den Auslaß bildet und bei geöffneter Zuleitung einerseits vom Druckmittel und einer Rückholfeder (28) und andererseits vom Druck der freien Atmosphäre sowie einer Stufungsfeder (11) beaufschlagt ist, die in ihrer Wirkung durch das Ventilbedienungsteil regelbar ist.
2. Schaltventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stufungsfeder (11) mit einer Muffe (7) zusammenwirkt, die mit dem in das Gehäuse ragenden freien Ende einer gegen axiale Verschiebung gesicherten Spindel (4) mitdrehbar, aber längs verschiebbar verbunden ist, wobei die von der Stufungsfeder (11) abgewandte Seite der Muffe (7) eine schraubengangähnliche Anlagefläche (16) aufweist, mit der sie sich gegen ein entsprechendes festes Widerlager (13) im Gehäuse (1) abstützt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 811416, 712 289, 693 636. 619 162, 41-8 -132 deutsche Patentanmeldung L 10044 NII(47 g; schweizerische Patentschriften Nr. 275223, 239813; französische Patentschriften Nr. 854 650, 41396 (Zusatz zu N r. 690 277) ; britische Patentschriften \ r. 615 747. 560 788, 540843-, USA.-Patentschrift Nr. 2 641437.