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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Spinnen und Aufwickeln mehrerer synthetischer Fäden gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Derartige Vorrichtungen zum Spinnen
und Aufwickeln von mehreren synthetischen Fäden, die eine Spinneinrichtung
mit mehreren Spinndüsen,
zumiadest eine Abzugsgalette und eine Aufwickeleinrichtung mit mehreren
Wickelstellen enthalten, sind allgemein bekannt. Hierbei wird an
der Spinneinrichtung eine Polymerschmelze mittels eines Schmelzeerzeugers
auf mehrere Spinndüsen
verteilt. In den Spinndüsen
wird die Polymerschmelze unter Druck jeweils zu strangförmigen Filamentbündeln extrudiert,
die nach der Abkuhlung zu einem Faden zusammengeführt werden.
Dabei werden die Fäden, bzw.
die Filamentbündel
vorzugsweise gemeinsam durch eine Abzugsgalette von den Spinndüsen abgezogen
und zu den Wickelstellen der Aufwickeleinrichtung geführt. Die
Fäden werden
innerhalb der Vorrichtung entsprechend der Ausführungen der einzelnen Einrichtungen
mit unterschiedlichen Abständen zueinander
geführt.
So ist beispielsweise aus der
EP 0
645 550 bekannt, daß der
Abstand zwischen den Fäden
beim Spinnen, beim Abziehen und beim Aufwickeln jeweils unterschiedlich
ausgebildet ist. So werden die Fäden
auf der Abzugsgalette mit einem kleinsten Abstand zueinander geführt. Damit
wird zwar eine kompakte Bauweise der Abzugsgalette ermöglicht,
jedoch mit dem Nachteil, daß die
Fadenschar vor der Abzugsgalette zusammengeführt und hinter der Abzugsgalette
gespreizt werden muß. Dazu
ist es erforderlich, insbesondere die Fäden im außeren Bereich der Fadenschar
auszulenken. Zur Vermeidung von Schäden durch zu starker Umlenkung
und Umschlingungen bzw. zur Vermeidung von unterschiedlichen physikalischen
Eigenschaften ist es bekannt, daß bestimmte Grenzwerte beim
Auslenken der Fäden
nicht überschritten
werden dürfen.
Die Auslenkung der Fäden
ist dabei vom Abstand der Fäden
in der Spinneinrichtung und von der Anzahl der parallel nebeneinander
gesponnenen Fäden
abhängig.
Insbesondere bei einer großen
Anzahl von Fäden
tritt das Problem der unterschiedlich starken Auslenkung auf, die
jedoch aufgrund von Ver meidung zu hoher Umschlingungsreibung begrenzt
sind. Derartige Auslenkungen können
nur durch eine entsprechend lange Zone zwischen der Spinneinrichtung
und der Abzugsgalette verringert werden. Ebenso ist der Abstand
zu der Aufwickeleinrichtung durch derartige begrenzte Auslenkungen
vorbestimmt. Daraus folgt, daß die
bekannten Vorrichtungen zum Spinnen und Aufwickeln von mehreren
Fäden eine Einbauhöhe erfordert,
die über
mehrere Etagen reicht. Insbesondere ist damit die Bedienbarkeit
derartiger Vorrichtungen insbesondere zum Anlegen der Fäden nur über mehrere
Etagen möglich.
Andererseits darf der Fadenabstand beim Zusammenführen der
Fäden nach
der Spinneinrichtung nicht zu groß gewählt werden, um sehr lang auskragende
Abzugsgaletten zu vermeiden. Weiterhin tritt der Wunsch auf, aus
Kosten- und Handhabungsgründen
die Bauhöhe
und die Breite der Vorrichtung begrenzt zu halten. Damit tritt jedoch
das Problem auf, daß bei
der Fadenführung
zulässige
Grenzwerte der Auslenkung überschritten
werden müßten.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine
Vorrichtung der Eingang genannten Art derart weiterzubilden, daß selbst
bei einer großen
Anzahl von parallel gesponnenen Fäden möglichst geringe Einbauhöhen der
Vorrichtung realisierbar sind.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist
es, eine möglichst
kompakte und bedienungsfreundliche Vorrichtung zur Herstellung einer
Vielzahl von Fäden
bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Vorrichtung mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindungen sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen der
Unteransprüche
definiert.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich
besonders dadurch aus, daß das
Zusammenführen
und Spreizen der Fäden
in unterschiedlich ausgerichteten Ebenen erfolgt. Das Aufspreizen
und Verteilen der Fadenschar zu den einzelnen Wic kelstellen der
Aufwickeleinrichtung wird zum wesentlichen Teil in einer Näherungsweise
horizontal ausgerichteten Verteilerebene durchgeführt. Damit
wird die Tiefe der Vorrichtung zur Führung der Fäden miteinbezogen. Hierzu ist
die Spinneinrichtung und die Abzugsgalette quer zu der Längsachse
der Aufwickeleinrichtung ausgerichtet und an einer Stirnseite der Aufwickeleinrichtung
angeordnet. Die Abzugsgalette befindet sich somit unmittelbar neben
den Wickelstellen in der Aufspulmaschine. Die Fäden lassen sich so vorteilhaft
zunächst
in einer vertikalen Spinnebene von der Spinneinrichtung zu der Abzugsgalette
führen,
um anschließend
an der quer zur Spinnebene ausgerichteten Verteilebene zu den Wickelstellen
der Aufwickeleinrichtung geführt
zu werden.
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Um die Fäden nach dem Anspinnen durch eine
Bedienperson aus der Spinneinrichtung zu übernehmen und in den nachfolgenden
Einrichtungen anzulegen, ist bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung die Abzugsgalette dem Auslaß eines Fallschachtes der Spinneinrichtung
zugeordnet und die Abzugsgalette und der Auslaß des Fallschachtes an der
Bedienungsseite der Aufwickeleinrichtung in Reichweite einer Bedienperson
angeordnet. Somit können
selbst bei einer Vielzahl von Fäden
diese auf einfache Art und Weise durch eine Bedienperson zum Einfädeln und
Anlegen gehandelt werden.
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Der Auslaß des Fallschachtes ist vorzugsweise
in einer Entfernung zu einer Aufstellplattform der Aufwickeleinrichtung
angeordnet, die weniger als 250 cm beträgt. Somit lassen sich alle
unterhalb des Fallschachtes angeordneten Einrichtungen zur Führung und
Behandlung der Fäden
wie beispielsweise Präparationseinrichtung,
Fadenwächter
von einer Person bedienen.
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Um beispielsweise Fäden mit
einer vororientierten und nicht vollverstreckten Molekularstruktur herstellen
zu können,
ist die bevorzugte Weiterbildung der Erfindung besonders geeignet,
bei welcher zwischen der Abzugsgalette und den Wickelstellen der
Aufwickeleinrichtung mehrere Verteilerrollen angeordnet sind, durch
welche die von der Abzugsgalette ablaufenden Fäden zum Einlauf in die Wickelstellen
separiert werden. So lassen sich beispielsweise die Fäden nach
Ablauf von der Abzugspalette zu mehreren, paarweise oder einzeln
durch die in Richtung der Längsachse
der Aufwickeleinrichtung hintereinander verteilt angeordneten Verteilerrolle
führen.
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Bevorzugt werden jeder Wickelstelle
der Aufwickeleinrichtung jeweils eine Verteilerrolle zugeordnet.
Nach Ablauf der Fäden
von der Abzugsgalette erfolgt somit eine entsprechend der Anordnung
der Wickelstellen separierte Aufteilung der Fäden. Die Verteilerrollen werden
dabei vorzugsweise unmittelbar einem Kopffadenführer der Wickelstelle vorgeordnet,
so daß jeder
Faden bei der Führung
von der der Wickelstelle zugeordneten Spinndüse eine Teilumschlingung an
der Abzugspalette und eine Teilumschlingung an der Verteilrolle
erfährt.
Die Umschlingungsverhältnisse
jeder der Fäden
ist dabei identisch, so daß keine
wesentlichen Fadenspannungsunterschiede aus der Verteilung auf die
Wickelstellen resultiert Zur Einstellung einer Wickelspannung werden
die Verteilerrolen gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung einzeln oder in Gruppen angetrieben.
Somit lassen sich unterschiedliche Umfangsgeschwindigkeiten an der
Abzugsgalette unter den zugeordneten Vereilerrollen einstellen.
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Zur Durchführung zusätzlicher Behandlungsschritte
ist die Weiterbildung der. Erfindung, bei welcher der Abzugspalette
im Fadenlauf eine zweite Galette zugeordnet ist, besonders geeignet.
Die Fäden werden
somit vor der Verteilung auf die Wickelstellen in mehreren Umschlingungen
an der Abzugsgalette und der zweiten Galette geführt, bevor sie von der Abzugspalette
unmittelbar zu den Wickelstellen weitergeleitet werden. Damit kann
eine Wärmebehandlung,
eine Verstreckung oder eine Verwirbelung der Fäden vor Einlauf in die Wickelstellen
auf einfache Weise realisiert werden.
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Um höhere Abzugskräfte beim
Abziehen der Fäden
aus der Spinneinrichtung zu erzeugen, läßt sich die zweite Galette
auch vorteilhaft durch eine angetriebene Überlaufrolle bilden, so daß die Abzugsgalette
mit einer Überlaufrolle
durch mehrfach umschlungenen Fadenlauf höhere Abzugskräfte aufbringen
kann.
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Die unterhalb der Spinneinrichtung
vorgesehenen Einrichtungen insbesondere die Abzugsgalette werden
vorteilhaft unmittelbar an einem Gestellteil der Aufwickeleinrichtung
gehalten. Die Vorrichtung setzt sich somit im wesentlichen aus den
Bauteilen der Spinneinrichtung, die an einem eine Etage bildenden
Träger
gehalten sind, und den Bauteilen der Aufwickeleinrichtung, die durch
ein auf der Aufstellungsplattform angeordneten Maschinengestell
gehalten sind, zusammen.
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Hierbei lassen sich die Antriebs-
und Steuerelektronik aller dein Maschinengestell der Aufwickeleinrichtung
angeordneten Komponenten vorteilhaft zu einer Baueinheit zusammenfügen. Dabei
ist der Baueinheit vorzugsweise ein Bedientableau zugeordnet, durch
welches die Bedienperson jedes der steuerbaren Baueinheiten bedienen
kann.
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Weitere Vorteile der Erfindung sind
anhand einiger Ausführungsbeispiele
gemäß dem beigefügten Figuren
nachfolgend näher
erläutert.
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Es stellen dar:
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1 schematisch
eine Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
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2 schematisch
eine Vorderansicht des Ausführungsbeispiels
aus 1 3 schematisch eine Draufsicht des Ausführungsbeispiels
nach 1
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4 schematisch
eine Vorderansicht eines weiteren Ausfühungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
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5 schematisch
eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
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In den 1, 2 und 3 ist ein ersten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in mehreren Ansichten dargestellt. In 1 ist
die Vorrichtung in einer Seitenansicht, in 2 in einer Vorderansicht und in 3 in einer Draufsicht gezeigt. Die
nachfolgende Beschreibung gilt, insoweit kein ausdrücklicher
Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, für alle Figuren.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung setzt sich aus
einer Spinneinrichtung 1 und einer Aufwickeleinrichtung 10 zusammen,
wobei in dem Übergang
zwischen der Spinneinrichtung 1 und der Aufwickeleinrichtung 10 eine
Abzugsgalette 8 angeordnet ist. Die Spinneinrichtung 1 enthält einen
beheizten Spinnbalken 2, der über eine Schmelzezuführung 3 mit
einer hier nicht dargestellten Schmelzequelle beispielsweise einem
Extruder verbunden ist. Dabei können
mehrere Spinneinrichtungen einer gemeinsamen Schmelzequelle zugeordnet
sein. Der Spinnbalken 2 weist auf einer Unterseite mehrere
Spinndüsen 4.1, 4.2, 4.3 und 4.4 auf.
Die Anordnung der Spinndüsen sowie
die Anzahl der Spinndüsen
ist beispielhaft. So lassen sich eine Mehrzahl von Spinndüsen auch
in mehreren Reihen oder kreisförmig
anordnen.
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Jede der Spinndüsen 4.1 bis 4.4 besitzt
eine Vielzahl von Düsenbohrungen,
um aus einer über
die Schmelzezuführung
zugeführte
Polymerschmelze jeweils ein Filamentbündel eines mulitfilen Faden 9.1 bis 9.4 zu
extrudieren. Unterhalb des Spinnbalkens 2 ist ein Kühlschacht 5 vorgesehen,
durch welche die Filamentbündel
zum Zweck der Abkühlung
geführt werden.
Dazu wird in dem Kühlschacht 5 vorzugsweise
ein Kühlluftstrom
durch eine Anblasung 6 erzeugt.
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Im Auslaßbereich des Kühlschachtes
5 ist eine
Präparationsvorrichtung
20 und
mehrere Fadenführer
21 angeordnet,
um die Filamentbündel
zu den jeweiligen Fäden
9.1 bis
9.4 zusammenzuführen. In dem
Kühlschacht
5 schließt sich
unmittelbar ein Fallschacht
7 sowie eine Abzugsgalette
8 an.
Durch die Abzugsgalette
8 werden die Fäden
9.1 bis
9.4 im
wesentlichen in einer Spinnebene von den Spinndüsen
4.1 bis
4.4 abgezogen.
Dabei werden die Fäden
9.1 bis
9.4 durch
die Faden führer
21 auf
der Auslaßseite des
Kühlschachtes
5 und
der Fadenführerleiste
23.1 von
einer durch die Spinnteilung bedingten Fadenabstand zu einem kleineren
Behandlungsabstand zusammengeführt.
Die Fäden
9.1 bis
9.4 werden
sodann mit dem Behandlungsabstand zueinander am Umfang der Abzugsgalette
8 geführt. Zwischen
der Fadenführerleiste
23.1 und
der Abzugsgalette
8 ist eine Fadensammelvorrichtung
22 vorgesehen,
durch welche die Fadenschar bei Fadenbruch bei einer Absaugung geführt wird.
Die Fadensammelvorrichtung
22 besitzt einen bewegliches
Führungsmittel
und eine Absaugung, um bei Fadenbruch die Fäden
9.1 bis
9.4 einsammeln
zu können.
Eine derartige Fadensammelvorrichtung ist aus der
EP 1 049 821 A1 bekannt,
auf deren Inhalt hier Bezug genommen wird.
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Unterhalb der Spinneinrichtung 1 ist
eine Aufwickeleinrichtung 10 angeordnet, wobei die Aufwickeleinrichtung 10 mit
ihrer Längsachse
quer zur Spinnebenebene der Fadenschar der Fäden 9.1 bis 9.4 ausgerichtet
ist. Die Spinneinrichtung 1 und die Abzugsgalette 8 befinden
sich quer zur Längsachse der
Aufwickeleinrichtung 10 im Bereich einer Stirnseite 29 der
Aufwickeleinrichtung 10. Die Aufwickeleinrichtung 10 weist
an ihrer Längsachse
verteilt mehrere Wickelstellen 11.1 bis 11.4 auf.
In jeder der Wickelstellen 11.1 bis 11.4 wird
jeweils einer der Fäden 9.1 bis 9.4 zu
einer der Spulen 13.1 bis 13.4 gewickelt. Die
Spulen l3.1 bis 13.4 sind hierzu an einer Spulspindel 12.1 gehalten.
Die Spulspindel 12.1 wird derart angetrieben, daß eine gleichmäßige Aufwickelgeschwindigkeit
zum Aufwickeln der Fäden 9.1 bis 9.4 vorliegt.
Die Spulspindel 12.1 ist auskragend parallel zur Längsachse
an einem Spulenrevolver 15 drehbar gelagert. An dein Spulenrevolver 15 ist
eine im Abstand zweite Spulspindel 12.2 angeordnet. Der Spulenrevolver
15 ist in dem Maschinengestell 19 drehbar gelagert, so
daß die
Spulspindel 12.1 und 12.2 abwechselnd in einen
Aufspulbereich und einen Wechselbereich geführt werden können. Hierzu
ist dem Spulrevolver 15 ein Antrieb zugeordnet. In dem Aufspulbereich
wirkt die Spulspindel 12.1 oder 12.2 mit einer
Andrückwalze 14 zusammen,
die am Umfang der zu wickelnden Spulen 13.1 bis 13.4 anliegt. Die
Andrückwalze 14 ist
drehbar gelagert, vorzugsweise an einem bewegli chen Träger, der
beispielsweise schwenkbar mit dem Maschinengestell 19 verbunden
ist.
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Um die Fäden 9.1 bis 9.4 in
die jeweiligen Wickelstellen 11.1 bis 11.4 zu
den Spulen 13.1 bis 13.4 zu wickeln, ist in jeder
der Wickelstellen 11.1 bis 11.4 eine Changiereinrichtung 16 vorgesehen,
durch welche der Faden innerhalb eines Changierhubes hin und hergeführt wird.
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Oberhalb der Changiereinrichtung 16 sind
an einem Gestellteil 19.1 jeder der Wickelstellen 11.1 bis 11.4 jeweils
ein Kopffadenführer 17.1 bis 17.4 und eine
frei drehbare Verteilerrolle 18.1 bis 18.4 vorgeordnet.
Seitlich neben der Wickelstelle 11.1 ist an dem Gestellteil 19.2 die
Abzugsgalette 8 angeordnet. Zur Verteilung der am Umfang
der Abzugsgalette 8 geführten
Fäden 9.1 bis 9.4 ist
der Abzugsgalette 8 eine Fadenführerleiste 23.2 nachgeordnet,
durch welchen die Fäden
im parallelen Lauf von der Abzugsgalette 8 abgeführt werden.
Anschließend
werden die Fäden 9.1 bis 9.4 über die
Verteilerrollen 18.1 bis 18.4 zu den Wickelstellen 11.1 bis 11.4 geführt. So
läuft der
Faden 9.1 nach Ablauf von der Abzugsgalette 8 über die
Verteilerrolle 18.1 in die Wickelstelle 11.1.
Die Führung
der Fäden 9.2, 9.3 und 9.4 erfolgt
entsprechend über
die hintereinander den Wickelstellen 11.2, 11.3 und 11.4 angeordneten
Verteilerrollen 18.2, 18.3 und 18.4.
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Die Stirnseite 29 der Aufwickeleinrichtung 10 ist
gleichzeitig die Bedienseite der Aufwickeleinrichtung. An dem freien
Ende des Maschinengestells 19 ist oberhalb der frei auskragenden
Spulspindeln 12.1 und 12.2 ein Bedientableau 30 angeordnet. Über das Bedientableau 30 lassen
sich alle steuerbaren Aktoren sowie Funktionsabläufe der Aufwickeleinrichtung 10 sowie
der Abzugsgalette 8 durch eine Bedienperson bedienen. Gleichzeitig
lassen sich die Einrichtungen im Bereich der Stirnseite 29 der
Aufwickeleinrichtung 10, die unterhalb des Fallschachtes 7 der
Spinneinrichtung 1 angeordnet sind, durch eine Person bedienen.
Der Auslaß des
Fallschachtes 7 ist hierzu vorzugsweise in einer Höhe oberhalb
einer Aufstellungsplattform 24 angeordnet, die unterhalb
von 250 cm liegt. Die für
die Bedie nung der Einrichtungen unterhalb der Spinneinrichtung 1 maßgebliche
Bauhöhe
ist in der 1 und 2 durch den Großbuchstaben
L gekennzeichnet. Die Bauhöhe
der Spinneinrichtung, die mit dem Buchstaben S gekennzeichnet ist,
stellt den Übergang
von einem Spinnabstand zu einem Behandlungsabstand zwischen den
Fäden 9.1 bis 9.4 dar.
Die Bauhöhe
S wird wesentlich durch die zulässigen
Auslenkwinkel der Fäden
bestimmt. Hierbei ist ein Winkelbereich von ca. 7° möglichst
einzuhalten. Somit ist die Bauhöhe
S abhängig
von der Anzahl der in der Spinneinrichtung parallel nebeneinander
gesponnenen Fäden
sowie der Anordnung der Spinndüsen.
So lassen sich die Spinndüsen
einreihig oder Doppelreihig zueinander anordnen. Es besteht auch
die Möglichkeit,
die Spinndüsen
in einer kreisförmigen
Anordnung zu plazieren, um eine vorteilhafte Schmelzeverteilung
zu erhalten.
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Bei Prozeßbeginn werden die Fäden
9.1 bis
9.4 nach
dein Anspinnen und Einfädeln
in der Spinneinrichtung
1 am Auslaß des Fallschachtes
7 mittels einer
Saugpistole durch die Bedienperson aufgenommen. Durch manuelle Führung der
Saugpistole, die die Fäden
kontinuierlich zu einem Abfallbehälter abführt, werden die Fäden
9.1 bis
9.4 nacheinander in
die Fadenführer
der Fadenführerleiste
23.1,
der Fadensammelvorrichtung
22 und der Abzugsgalette
8 sowie
der nachgeordneten Fadenführerleiste
23.2 angelegt.
Anschließend
erfolgt die Verteilung der Fäden
9.1 bis
9.4 auf
die einzelnen Verteilerrollen
18.1 bis
18.4. Dieses
kann durch manuelle Führung
oder durch Hilfseinrichtungen wie beispielsweise aus der
EP 0 886 623 A1 bekannt,
erfolgen. Nach Start der Aufwickeleinrichtung
10 und Anlegen
der Fäden
9.1 bis
9.4 in
den Wickelstellen
11.1 bis
11.4 wird der Prozeß gestartet.
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Die in den 1 bis 3 dargestellte
Vorrichtung ist insbesondere geeignet, um vororientierte Fäden zu sogenannten
POY-Garnen herzustellen. Durch die L-förmige
Anordnung der Spinneinrichtung und der Aufwickeleinrichtung zueinander
läßt sich vorteilhaft
die Verteilung der Fäden
nach der Behandlung zur Aufwickeleinrichtung in eine quer zu einer vertikalen
Spinnebene ausgerichtete ge neigte Verteilebene ausführen. Somit
läßt sich
eine sehr geringe Bauhöhe
verwirklichen. Die gesamte Vorrichtung erstreckt sich nur über zwei
Etage, wobei in der untersten Etage die Aufwickeleinrichtung mit
allen Behandlungseinrichtungen aufgestellt ist und wobei die obere
Etage die Spinneinrichtung mit den Schmelzequellen wie Extruder
aufweist.
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In 4 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
schematisch in einer Vorderansicht dargestellt. Das Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist im wesentlichen identisch zu dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel,
so daß auf
die vorhergehende Beschreibung Bezug genommen wird und an dieser Stelle
nur die Unterschiede aufgezeigt werden. Die Bauteile gleicher Funktion
haben hierbei identische Bezugszeichen erhalten.
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Die Spinneinrichtung
1,
die Abzugsgalette
8 sowie die Aufwickeleinrichtung
10 sind
in der zuvor beschriebenen L-förmigen
Anordnung zueinander aufgestellt.
4 zeigt
hierbei die Bedienseite der Aufwickeleinrichtung
10, von
der aus eine Bedienperson das Anlegen und Einfädeln der Fäden
9.1 bis
9.4 vornimmt.
Die Aufwickeleinrichtung
10 ist im wesentlichen identisch
zu dein vorhergehenden Ausführungsbeispiel,
wobei an dein Maschinengestell
19 oberhalb der Changiereinrichtung
16 eine
Elektronikeinheit
28 angeordnet ist. Ein derartiger Aufbau
der Aufspulmaschine
10 ist beispielsweise aus der
EP 0 845 432 A1 bekannt,
auf deren Inhalt an dieser Stelle Bezug genommen wird. An der zu
der Elektronikeinheit
28 gegenüberliegenden Seite ist das
Gestellteil
19.1 mit dein Maschinengestell
19 der
Aufwickeleinrichtung
10 fest verbunden. Am oberen Ende
des Gestellteils
19.1 ist die Abzugsgalette
8 drehbar
gelagert gehalten. Die Abzugsgalette
8 wird durch einen
Galettenantrieb
25 angetrieben. Die Versorgung und die Ansteuerung
des Galettenantriebes erfolgt über
die Elektronikeinheit
28. Hierzu ist der Galettenantrieb
25 mit
der Elektronikeinheit
28 gekoppelt. Unterhalb der Abzugsgalette
8 sind
an dein Maschinengestell
19.1 pro Faden jeweils eine Verteilerrolle
angeordnet. Die Anordnung der Verteilerrollen entspricht dem zuvor
gezeigten Ausführungsbeispiel
so daß in
4 nur die erste Verteilerrolle
18.1 dar gestellt
ist. Die Verteilerrolle
18.1 sowie alle weiteren hier nicht
dargestellten Verteilerrollen sind mit einem Rollenantrieb
26 gekoppelt.
Durch den Rollenantrieb
26 wird die zugeordnete Verteilerrolle
mit einer vorgegebenen Umfangsgeschwindigkeit angetrieben. Die Versorgung
sowie die Ansteuerung des Rollenantriebes
26 erfolgt über die
Elektronikeinheit
28. Der Rollenantrieb
26 ist
somit mit der Elektronikeinheit
28 gekoppelt. Dabei läßt sich
die Steuerung der Abzugsgalette
8 und der Verteilerrollen
18.1 sowie
die nicht dargestellten Verteilerrollen durch das Bedientableau
30 ausführen.
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Das in 4 dargestellte
Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zeichnet sich somit durch einen hohen Integrationsgrad auf. Die
Vorrichtung wird somit im wesentlichen durch die Spinneinrichtung 1 und
die Aufwickeleinrichtung 10 gebildet, wobei die Aufwickeleinrichtung 10 alle übrigen Einrichtungen
zur Behandlung der Fäden
beinhaltet und elektronisch versorgt. Die Anbindung erfolgt somit
auf einfache Art und Weise unmittelbar über die Elektronikeinheit 28.
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Bei dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel können die
Verteilerrollen einzeln durch jeweils einen Rollenantrieb oder gemeinsam
durch einen gemeinsamen Rollenantrieb angetrieben werden. Bei einzeln
angetriebenen Verteilerollen lassen sich individuelle Fadenspannungseinstellungen
insbesondere Vergleichmäßigungen
der Fadenspannungen zum Aufwickeln der Fäden einstellen. Bei einem Gruppenantrieb
der Verteilerrollen läßt sich
vorteilhaft eine zwischen der Abzugsgalette und den Verteilerrollen
wirkende Differenzgeschwindigkeit zur Behandlung der Fäden einstellen.
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In 5 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung
gezeigt. Das Ausführungsbeipiel
ist im wesentlichen identisch zu dein vorhergehenden Ausführungsbeispiel
nach 1 bis 3. Insoweit wird auf die
vorhergehende Beschreibung zu den 1 bis 3 Bezug genommen und an dieser
Stelle nur die Unterschiede erläutert.
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In 5 ist
das Ausführungsbeispiel
in einer Seitenansicht dargestellt. Die Spinneinrichtung 1 ist identisch
zu dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel.
Ebenso weist die Aufwickeleinrichtung 10 nur Unterschiede
im Aufbau des Maschinengestells auf. So ist an dem Maschinengestell 19.2 neben
der Abzugsgalette 8 eine zweite Galette 31 angeordnet.
Die Abzugsgalette 8 und die zweite Galette 31 sind
auskragend an dein Maschinengestell 19.2 drehbar gehalten,
wobei jede der Galetten 8 und 31 durch einen Antrieb
angetrieben werden. Zwischen der Abzugsgalette 8 und der
zweiten Galette 31 ist eine Tangeleinrichtung 27 angeordnet,
durch welche die mehrfach um die Abzugsgalette 8 und die
zweite Galette 31 geführten
Fäden 9.1 bis 9.4 in
einem Umschlingungsast geführt
sind. Die Verteilung der Fäden
nach der Behandlung und nach Ablauf von der Abzugsgalette 8 erfolgt
entsprechend den vorhergehenden Ausführungsbeispielen.
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Das in 5 dargestellte
Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
unterscheidet sich somit in der Behandlung der Fäden vor dein Aufwickeln. So
läßt sich
durch die vor Ablauf der Fäden
durchgeführte
Tangelung in der Tangelvorrichtung 27 eine für das Aufwickeln
der Fäden
optimale Fadenspannung einstellen. Ebenso können größere Abzugskräfte durch
die Abzugsgalette 8 zum Abziehen der Fäden 9.1 bis 9.4 aus
der Spinneinrichtung 1 aufgebaut werden. Dabei kann die
Abzugsgalette 8 und / oder die zweite Galette 31 beheizbar
ausgebildet sein. Es besteht auch die Möglichkeit, die zweite Galette 31 durch
eine nicht angetriebene frei drehbare Überlaufrolle zu ersetzen. Grundsätzlich läßt sich die
Behandlung der Fäden
noch durch weitere hier nicht dargestellte Einrichtungen wie beispielsweise zusätzliche
Galetten, Heizeinrichtungen oder Verwirbelungseinrichtungen ergänzen.
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- 1
- Spinneinrichtung
- 2
- Spinnbalken
- 3
- Schmelzezuführung
- 4.1,
4.2, 4.3, 4.4
- Spinndüse
- 5
- Kühlschacht
- 6
- Anblasung
- 7
- Fallschacht
- 8
- Abzugsgalette
- 9.1,
9.2, 9.3, 9.4
- Faden
- 10
- Aufwickeleinrichtung
- 11.1,
11.2, 11.3, 11.4
- Wickelstelle
- 12.1,
12.2
- Spulspindel
- 14
- Andrückwalze
- 15
- Spulrevolver
- 16
- Changiereinrichtung
- 17.1,
17.2, 17.3, 17.4
- Kopffadenführer
- 18.1,
18.2, 18.3, 18.4
- Verteilerrolle
- 19
- Maschinengestell
- 19.1,
19.2
- Gestellteile
- 20
- Präparationsvorrichtung
- 21
- Fadenführer
- 22
- Fadensammelvorrichtung
- 23.1,
23.2
- Fadenführerleiste
- 24
- Aufstellungsplattform
- 25
- Galettenantrieb
- 26
- Rollenantrieb
- 27
- Tangeleinrichtung
- 28
- Elektronikeinheit
- 29
- Stirnseite
- 30
- Bedientableau
- 31
- Galette