DE1660311B2 - Verfahren zum Herstellen von Fäden und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Fäden und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Fäden, die aus einer Schmelze aus einer
großen Zahl von in einer Reihe oder in mehreren parallelen Reihen liegenden, nach unten gerichteten
Düsenbohrungen gesponnen in einem Luftstrom erstarren und vor dem Aufspulen weiter behandelt werden,
und auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Aus der französischen Patentschrift 1 154105 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung für das Anspinnen
und Abkühlen elastischer synthetischer Fäden bekannt. Zur Herstellung solcher Fäden soll nach diesem
Vorschlag pulverförmig in einen Extruder eingefülltes
Kunststoffmaterial (Polyvinylchlorid) über eine Düse ausgepreßt werden, die mehrere horizontal gerichtete,
parallele Düsenbohrungen in einer Reihe aufweist. Die ausgepreßten Fäden laufen unmittelbar
hinter der Düse auf Kühltrommeln, die zur Präparation der frischen Fäden dienen und deren Achsen untereinander
und zur Reihe der Düsenbohrungen parallel liegen.
Nach der USA.-Patenlschrift 3 059 991, in der das
Extruderspinnen von Fäden, Fasern, Borsten und dergleichen aus Polypropylen behandelt wud, ist es
möglich, eine größere Zahl von Filamenten senkrecht nach unten mittels einer Düsenplalte auszuspinnen.
bei der die Düsenbohrungen ebenfalls in einer Reihe
liegen. Die auf diese Weise extrudierten Filamente werden nach einer Abkühlung in einem Flüssigkeitsbad
mit einer Temperatur bis etwa 15° C nach und
nach wieder auf etwa 150° C erwärmt und auf 6- bis 1 lfache Länge gestreckt, bevor sie erneut zur Abkühlung
inein zweites Flüssigkeitsbad gelangen. Während der Abkühlung, Erwärmung und Verstreckung laufen
die Filamente über Walzen, die zueinander und zu
"> der Reihe der Düsenbohrungen parallel angeordnet
sind.
Für das Schmelzspinnen von Polyamidfäden ist der
schweizerischen Patentschrift 273 678 zu entnehmen, daß maximal vier Fäden, monofil oder multifil, je
Spinn-Spul-Einheit gesponnen und aufgespult werden können. Die nach unten gerichteten Düsenbohrungen
sind gleichmäßig angeordnet, und die Fäden werden vor dem Aufspulen über Galetten geführt, deren Achsen
untereinander parallel sind, jedoch gegenüber der Anordnung dieser Düsenbohrungen keine definierte
Richtung aufweisen. Damit die frischen Fäden im Spinnschacht nicht aneinanderschlagen, sollen besondere
Trennvorrichtungen nachgeordnet werden.
Dem für das engere technische Gebiet der Erfin-
Dem für das engere technische Gebiet der Erfin-
*5 dung maßgeblichen Stand der Technik ist nicht zu entnehmen,
daß die Bauweise der verwendeten Spinn-Spul Anlagen und deren Wirkungsweise als nachteilig
empfunden wurde und/oder daß Bestrebungen bestanden hätten, die bekannten Konstruktionen aufzugeben.
Das läßt den Schluß zu, die Fachwelt hat es nicht als notwendig erachtet, an der bekannten Konzeption
vom Spinnkopf bis zur Aufwickelspule grundlegende Änderungen vorzunehmen. So sind bei bekannten
Anlagen für die Herstellung schmelzgesponnener Fäden die Achsen der waagerechten Galetten
rechtwinklig zu der Richtung, die sich durch die Anordnung der Spinnköpfe ergibt und in der auch die
zugeordneten Spulmaschinen aufgestellt werden.
Die Eifindung geht davon aus, daß eine größere als die bisher mögliche Zahl von vier mono- oder multifilen Fäden je Spinn-Spul-Einheit gesponnen und aufgespult werden kann, wenn sichergestellt wird, daß die Fäden von der Spinndüse bis zur Aufwickelspule alle in gleichem Maße mechanisch oeansprucht wer-
Die Eifindung geht davon aus, daß eine größere als die bisher mögliche Zahl von vier mono- oder multifilen Fäden je Spinn-Spul-Einheit gesponnen und aufgespult werden kann, wenn sichergestellt wird, daß die Fäden von der Spinndüse bis zur Aufwickelspule alle in gleichem Maße mechanisch oeansprucht wer-
+5 den. Im Gegensatz zu den bekannten Konstruktionen,
bei denen maximal vier Fäden beherrscht werden müssen und können, liegt hier die besondere Schwierigkeit.
Bei nur vier Fäden je Spinn-Spul-Einheit unterliegen diese nahezu unabhängig von der durch konstruktive
Gegebenheiten bedingten Fadenführung, auch aus Symmetriegründen zwischen Düse und Spule
völlig gleichen, zumindest aber praktisch gleichen mechanischen Beanspruchungen. Allein auf Grund zu
großer Unterschiede in der Ablenkung bei mehr als vier, z. B. acht, sechzehn oder mehr Fäden je Spinn-Spul-Einheit
treffen diese Voraussetzungen hei einer Führung der Fäden in bekannter Art nicht mehr zu.
Gemäß der Erfindung werden alle Fäden von ihrer jeweiligen Düsenbohrung bis zur letzten Umlenkung
vor dem Aufspulen, einschließlich des Fadenlaufes über Abzugs- und Umlenkgaletten, auf Wegen geführt,
die jeweils in lotrechten, zueinander parallelen und zu der Reihe oder den Reihen der Düsenbohrungen
senkrechten Reihe oder den Reihen der Düsenbohrungen senkrechten Ebenen liegen. Jeder Faden
läuft dabei also in einer ihm eigenen Ebene, wobei in allen diesen Ebenen der Weg und die mechanische
Beanspruchung für jeden Faden gleich ist. Besondere
Maßnahmen, ζ. Β. Fadenführer, sind nicht erforderlich,
da jeder Faden zwischen Düse^a und unterer Galette in seiner Ebene verbleibt. Senkrecht auf diese
Ebenen gesehen erscheint die von den einzelnen Fäden gebildete Fadenschar zwischen Düse und unterer
Galette als schwach gekrümmte Linie, da die Fadenschar durch die für die Abkühlung erforderliche Blasluft
aus der Lotrechten abgelenkt wild. Eine gegenseitige Behinderung der Fäden ist also in diesem Bereich
von vornherein ausgeschlossen, auch wenn die Luftströmung nicht parallel zu diesen Ebenen verlaufen
sollte, weil aile Fäden einer Fadenschar um das gleiche
Maß aus der Lotrechten abgelenkt werden.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der für die aus mehreren
Spinnköpfen mit nach unten gerichteten Düsen gesponnenen Fäden Blaskanäle, Spinnschächte, Galetten
und Aufwickelspulen vorgesehen sind, kann in besonders vorteilhafter Weise derart ausgebildet werden,
daß die Spinnköpfe nebeneinander in einer Horizontalen angeordnet sind, die Düsenbohrungen in
Reihen liegen> die parallel zu dieser Horizontalen verlaufen, und die Galetten mit ebenfalls zu dieser
Horizontalen parallel verlaufenden Achsen angeordnet sind. Dabei stellt sich in überraschender Weise 2S
heraus, daß der Grundaufbau der Spinnköpfe unverändert bleiben kann, wobei die Düsenbohrungen in
einer Reihe oder in mehreren parallelen Reihen liegen, die parallel zu der Reihe verläuft bzw. verlaufen,
in der die benachbarten Spinnköpfe angeordnet sind.
Auch die Anblasung der frisch gesponnenen Fäden unterhalb der Düsen braucht im Prinzip nicht verändert
zu werden. Gegenüber den bisher bekannten Spulmaschinen sind jedoch bei Ausführungsformen
der Erfindung die waagerechten Galetten nicht mehr mit zur Frontplatte rechtwinkeligen sondern parallel
verlaufenden Achsen angeordnet. Ein erheblicher Teil bisher bekannter und bewährter Aggregate kann
also unverändert bleiben, so daß allein mit einer neuen Art von Spulmaschinen eine größere als die bisher
mögliche Zahl schmelzgesponnener Fäden abgezogen und aufgespult werden kann.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung, bei denen eine der Anzahl der Fäden entsprechende Zahl
von Spulen vorgesehen werden muß und zur Fadenführung jeweils einer unteren Galette mehrere obere
Galetten zugeordnet sind, lassen sich derart ausbilden, daß die untere Galette und die erste obere Galette
für alle aufzuspulenden Fäden vorgesehen sind und jede weitere obere Galette für die Fäden, die zu den 5»
dieser Galette zugeordneten Spulengruppen und gegebenenfalls zu den nachgeordneten Galetten laufen.
Auf diese Weise werden alle aufzuspulenden Fäden von oben ihren Spulen zugeführt, so daß keine gegenseitigen
Behinderungen auftreten können. Die Wege der Fäden sind zwar um so langer je größer die Zahl
der zu überquerenden oberen Galetten ist, doch sind die Fäden dort schon vollständig verfestigt und verändern
sich dadurch nicht.
Ausführungsbcispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Spinn-Spul-Aggregats
mit nur einer oberen Galette je Einheit,
Fig. 2 einen Teilaufriß des Spinn-Spul-Aggregats
nach Fig. 1, wobei zwei Einheiten dargestellt sind,
Fig. 3 eine Seitenansicht eines Spinn-Spul-Aggregats
mit zwei oberen Galetten je Einheit und
Fig. 4 einen Grundriß des in Fig. 3 dargestellten Spinn-Spul-Aggregats.
Oberhalb des den Spinnschacht 1 bildenden Rohres sind bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
acht Spinndüsen nebeneinander in einer lotrecht zur Zeichenebene verlaufenden Reihe angeordnet.
Bei der Herstellung synthetischer Fäden wird den Düsen der zu verspinnende Stoff im geschmolzenen Zustand
zugeführt. Dann werden die Fäden nach Verlassen der Düsen abwärts durch einen nicht dargestellten
Blaskanal geführt, der von einem Luftstrom durchquert wird. Dieser kühlt die Fäden schnell ab, so daß
sie erstarren. Zur weiteren Abkühlung werden die Fäden abwärts durch einen Spinnschacht 1 und sodann
über darunter angeordnete Präparationsscheiben 2 geführt. Unterhalb dieser Scheiben 2 laufen die Fäden
auf eine untere Galette 3. Bis dahin verbleiben die Fäden im wesentlichen in der senkrecht durch die
Reihe der Düsen verlaufenden Ebene E zu der die Galette 3 tangential angeordnet ist. Ihre Achse verläuft
waagerecht und damit parallel zu der Reihe der Spinndüsen. Auf der Galette 3 werden die Fäden nach
oben umgelenkt. Sie laufen dann in der lotrechten Ebene F auf eine obere Galette 3' mit waagerechter
Achse, die tangential zur Ebene Fangeordnet ist. Alle
Fäden sind dadurch von ihrer jeweiligen Düsenbohrung bis zur Galette 3' auf Wegen geführt, die jeweils
in lotrechten, zueinander parallelen und zu der Reihe der Düsenbohrungen senkrechten Ebenen liegen.
Von der oberen Galette 3' laufen die Fäden abwärts zu den Spulengruppen 40, 40', die in üblicher Weise
durch Treibwalzen 5 angetrieben und durch Bremsen 6 stillgesetzt werden können.
Wie Fig. 2 zeigt, enthält jede Spinn-Spul-Einheit eine obere Spulengruppe 40 und eine tiefer angeordnete
Spulengruppe 40'. die beiderseits der lotrechten Mittelebeno G jeder Einheit angeordnet sind. Die
Fäden werden beim Ablauf von der oberen Galette 3' seitlich abgelenkt, und zwar die vier linken Fäden nach
links zur Spulengruppe 40 >>nd die vier rechten Fäden
nach rechts zur Spulengruppe 40'. Da die Spulengruppe 40' tiefer liegt als die Spulengruppe 40, ist es
möglich, die einzelnen Spinn-Spul-Einheiten dicht nebeneinander anzuordnen, ohne daß sich die Spulengruppen
gegenseitig stören.
In den Fig. 3 und 4 ist ein Spinn-Spul-Aggregat
dargestellt, bei welchem jede Einheit eine Reihe von 16 Düsen aufweist. Die Einheiten sind längs der Maschinenachse
A derart nebeneinander angeordnet, daß sämtliche Düsen auf einer zur Maschinenachse A
parallelen Horizontalen H liegen. In jeder Einheit ist eine zweite Galette 3" angeordnet. Jeder der Spulengruppen
40 und 40', die der Galette 3' zugeordnet sind, sind auf gleicher Achse die der Galette 3" zugeordneten
Spulengruppen 41 und 41' benachbart.
Von den sechzehn Fäden, die in der lotrechten Ebene F auf die obere Galette 3' auflaufen, werden
acht Fäden so zu den Aufwickelspulen der Spulengruppen 40 und 40' geführt, wie es mit Bezug auf
Fig. 1 beschrieben ist. Die anderen acht Fäden laufen
von der Galette 3' in waagerechter Richtung zur Galette 3" weiter und von dieser zu den Aufwickelspulen
der Spulengruppen 41 und 41'.
Da die Fäden auf dem Wege von den Spinndüsen zur Galette 3 im Gegensatz zu bekannten Spinn-Spul-Aggregaten
nicht unterschiedlich abgelenkt werden, werden die Fäden in gleichem Maß beansprucht,
was besonders für die Erzeugung von multifilen Fäden von großer Wichtigkeit ist.
Hierzu 2 HUiIt /eicliiniimcn
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen von Fäden, die aus einer Schmelze aus einer großen Zahl von in einer
Reihe oder in mehreren parallelen Reihen liegenden, nach unten gerichteten Düsenbohrungen gesponnen
in einem Luftstrom erstarren und vor dem Aufspulen weiter behandelt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß alle Fäden von ihrer jeweiligen Düsenbohrung bis zur letzten
Umlenkung vor dem Aufspulen, einschließlich des Fadenlaufes über Abzugs- und Umlenkgaletten,
auf Wegen geführt werden, die jeweils in lotrechten, zueinander parallelen und zu der Reihe oder
den Reihen der Düsenbohrungen senkrechten Ebenen liegen.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bei der für die aus mehreren
Spinnköpfen mit nach unten gerichteten Düsen gesponnenen Fäden Blaskanäle, Spinnschächte,
Galetten und Aufwickelspulen vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Spinnköpfe nebeneinander in einer Horizontalen
(H) angeordnet sind, die Düsenbohrungen in Reihen liegen, die parallel zu dieser Horizontalen (H)
verlaufen, und die Galetten mit ebenfalls zu dieser Horizontalen (H) parallel verlaufenden Achsen
angeordnet sind.
3. Spinnaggregat mit Aufspuleinrichtung nach Anspruch 2, bei der jeweils einer unteren Galette
mehrere obere Galetten zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Galette (3) und
die erste obere Galette (3') für alle aufzuspulenden Fäden vorgesehen sind und jede weitere obere
Galette (3") für die Fäden, die zu den dieser Galette (3") zugeordneten Spulengruppen (41, 41')
und gegebenenfalls zu den nachgeordneten Galetten laufen.
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