DE10213983C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bekämpfung von im Erdboden hausenden Schädlingen, insbesondere Termiten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Bekämpfung von im Erdboden hausenden Schädlingen, insbesondere TermitenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bekämpfung von im Erdboden hausenden tierischen Schädlingen, insbesondere Termiten, unter Verwendung einer mit einem Mikrowellengenerator verbundenen Antenne, welche in ein Nest einführbar ist, und wobei über die Antenne Mikrowellenenergie abgestrahlt wird. DOLLAR A Aufgabe ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, wobei unter Nutzung von Mikrowellenenergie bei relativ geringem Aufwand und hoher Effektivität die gezielte Bekämpfung von fortpflanzungsfähigen tierischen Schädlingen und ggf. auch des Geleges möglich ist. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die fortpflanzungsfähigen Schädlinge, insbesondere die eierlegende Königin, enthaltenden Nester lokalisiert, durch eine Bohrung von der Erdoberfläche aus angebohrt und mittels über die Bohrung eingeführter Antenne mit Mikrowellenenergie bestrahlt werden. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird weiterhin eine Vorrichtung zur Bekämpfung von im Erdboden hausenden Schädlingen angegeben.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bekämpfung von im
Erdboden hausenden tierischen Schädlingen, insbesondere Termiten,
nach den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 11.
Unter tierischen Schädlingen werden bekanntlich Tiere verstanden, die dem Men
schen und seiner Wirtschaft im weitesten Sinne Schaden zufügen. Dabei handelt es
sich vornehmlich, aber nicht ausschließlich, um Insekten. Eine wichtige Gruppe von
tierischen Schädlingen sind Holzschädlinge, wie Termiten, die sich von Holz (Zellulo
se) ernähren und sowohl an lebenden Gehölzen als auch an Bauhölzern großen
Schaden verursachen können.
Termiten sind tropische Insekten, die in Kolonien von vielen Millionen Einzeltieren in
Baumstämmen, Hohlräumen oder selbst aus Lehm und Kot errichteten Bauten leben.
Die Ausdehnung einer unterirdisch lebenden Termitenkolonie kann die Ausmaße ei
nes Fußballfeldes besitzen. Insbesondere in (subtropischen) Weinanbaugebieten
verursachen sie große Schäden an den Rebstöcken und damit am Ertrag, da sie sich
mehr oder weniger ungehindert ausbreiten können.
Es ist vornehmlich für den Bautenschutz bekannt, Termiten und andere Schädlinge
mit chemischen Mitteln, insbesondere Giftstoffen zu bekämpfen (vergl. WO 01/26456 A1,
EP 0 587 116 A1, WO 97/26788 A1). Diese Verfahren sind sicherlich weitgehend
wirksam. Wegen der ungünstigen Umweltbeeinflussungen und der Gefahr des Ein
tritts der Giftstoffe in die menschliche Nahrungskette und damit verbundener mögli
cher Gesundheitsschäden ist die chemische/toxische Bekämpfung von Termiten und
ähnlichen tierischen Schädlingen in Weinanbaugebieten allerdings äußerst proble
matisch.
Aus DE 38 04 052 A1 ist es weiterhin bekannt, tierische und/oder pflanzliche Orga
nismen, wie Gartenschädlinge, Mikroorganismen oder Unkrautpflanzen, durch Ein
wirkung von Mikrowellen abzutöten. Die entsprechende Vorrichtung weist einen an
sich bekannten Mikrowellensender auf, der auf der den Organismen zugewandten
Seite eine Abstrahlöffnung für Mikrowellen aufweist. In einer Variante ist der Mikro
wellensender in Bodennähe angebracht, besitzt Rollen und einen Handgriff, so daß
die Vorrichtung bei ihrer Bewegung ein punktförmiges bzw. linienförmiges Bestrahlen
von Bodenflächen gestattet.
Mit dieser bekannten Vorrichtung ist eine oberirdische Bekämpfung der entsprechen
den Organismen äußerst wirkungsvoll bei Vermeidung chemischer/toxischer Wirk
stoffe und deren Folgen möglich, wobei die Schädlinge infolge ihres relativ hohen
Wasseranteils durch Erhitzung über die Letaltemperatur bei entsprechender Einwir
kungszeit sicher abgetötet werden. Allerdings ist ein nennenswertes Eindringen der
aufgestrahlten Mikrowellen in den Erdboden nicht gewährleistet. Demgemäß lassen
sich aber in Tiefen von beispielsweise 1,5 m bis 2 m hausende Schädlinge nicht wir
kungsvoll bekämpfen.
Die Nester von im Erdboden lebenden Termiten befinden sich in derartigen Tiefen.
Sie beherbergen i. d. R. als einziges fortpflanzungsfähiges Tier einer Kolonie eine
Königin, die aller drei Sekunden ein Ei legt, während die nicht fortpflanzungsfähigen
Arbeiter- und Soldatentiere für die Ernährung von Königin und Brut sowie für die
Verteidigung unter Nutzung weitverzweigter Gangsysteme sorgen.
Aus JP 2002000153 A ist bereits ein Termitenausrottungsgerät bekannt. Es besteht
aus einem flexiblen Metalleiter genau definierter Länge entsprechend der Wellenlän
ge, der äußerlich von einer Isolierschicht umgeben ist. Der Leiter ist über einen Mit
nehmeranschluß und ein Koaxialkabel mit dem Oszillator eines Mikrowellengerätes
verbunden.
Aufgrund der Flexibilität von Leiter und Isolierschicht kann dieser durch enge Gänge
in das Innere eines Nestes eingeführt werden. Bei Inbetriebnahme des Mikrowellen
geräts baut sich längs des Leiters eine elektromagnetische Längswelle auf, die zu
einem entsprechenden elektromagnetischen Feld um den Leiter führt, wodurch im
Feldbereich entsprechender Feldstärke befindliche Termiten vernichtet werden.
Mit diesem bekannten Gerät ist allerdings eine gezielte und damit effektive Bekämp
fung von fortpflanzungsfähigen Schädlingen im Erdboden nicht möglich, da die weit
gehend genaue Lage bzw. Position der entsprechenden Nester unbekannt ist. Die
Einführung des Leiters in vorhandene, durch die Schädlinge selbst gegrabene Gänge
erfolgt mehr oder weniger sporadisch. Aufgrund der begrenzten Länge des Leiters ist
das Erreichen eines Nestes durch den Leiter bestenfalls zufällig. Engstellen, Knicke,
Verzweigungen u. dgl. der Gänge führen zum Festsitzen des eingeführten Leiters
ohne Erreichen eines Nestes, da der Leiter mit einer endlichen Flexibilität bei endli
cher Leiter- einschließlich Isolierschichtdicke ausgestattet ist.
Die Inbetriebnahme des Mikrowellengeräts führt in diesen Fällen nicht zum Erfolg,
insbesondere auch deshalb, weil eine Konzentration der Mikrowellenstrahlung auf
ein Nest nicht realisiert werden kann.
Es ist des weiteren aus DE 43 40 130 A1 ein Verfahren zur Ortung von Strukturen
unterhalb der Erdoberfläche bekannt, wobei eine unterirdische Messung mit einer
Satellitenortung kombiniert wird. Diesem Verfahren sind jedoch keine Hinweise hin
sichtlich der Ortung von Schädlingen und deren Nester zu entnehmen.
Weiterhin ist in DE 39 15 750 C2 eine Anordnung zum Abtöten von Holzschädlingen
beschrieben, bestehend aus Magnetron, Koaxialkabel und Dipolstrahler mit Reflek
tor, wodurch mit Holzschädlingen befallene Holzgegenstände mit einer elektroma
gnetischen Strahlung beaufschlagt werden. Ein Eindringen mit dem Dipolstrahler in
das zu behandelnde Material ist allerdings nicht möglich, d. h. eine Bekämpfung von
im Erdboden hausenden Schädlingen wäre nicht realisierbar.
In Anbetracht des bekannten Standes der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bekämpfung von im Erdboden
hausenden tierischen Schädlingen, insbesondere Termiten, anzugeben, wobei unter
Nutzung von Mikrowellenenergie bei relativ geringem Aufwand und hoher Effektivität
die gezielte Bekämpfung von fortpflanzungsfähigen tierischen Schädlingen und ggf.
auch des Geleges möglich ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einem Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass die fortpflanzungsfähige Schädlinge, insbe
sondere die eierlegende Königin, enthaltenden Nester lokalisiert, durch eine Bohrung
von der Erdoberfläche aus angebohrt und mittels über die Bohrung eingeführter An
tenne mit Mikrowellenenergie bestrahlt werden.
Weiter wird die Aufgabe mit einer Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des An
spruchs 11 dadurch gelöst, dass die Antenne als in den Erdboden einführbare Hohl
leiterantenne gestaltet ist und aus einem Rohr aus Metall oder aus einer Metallegie
rung besteht, dessen oberes Ende durch eine Kurzschlußplatte verschlossen ist und
dessen unteres Ende eine Verjüngung aufweist, in der ein Anpaßelement, das als
dielektrischer Einsatz ausgeführt ist, befestigt ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäß ausgestaltete Vorrich
tung ermöglichen nun eine äußerst effektive Bekämpfung von im Erdboden hausen
den tierischen Schädlingen. Insbesondere die in größeren Tiefen lebenden und sich
vermehrenden Termiten können durch den gezielten und punktgenauen Einsatz von
elektromagnetischen Feldern im Mikrowellenbereich wirkungsvoll und umweltscho
nend vernichtet werden; Folgeschäden für Mensch und Tier und die Natur sind bei
bestimmungsgemäßem Gebrauch der Gerätetechnik grundsätzlich ausgeschlossen.
Durch die Lokalisierung der unterirdischen Nester und das gezielt in die Nester erfol
gende Einbringen und Abstrahlen der Mikrowellenenergie kann die Bekämpfung der
sich in der Bodenfläche erheblich ausgebreiteten Termiten einer Kolonie auf die für
eine erfolgreiche Bekämpfung wesentlichen Punkte konzentriert werden.
Durch die Lokalisierung der fortpflanzungsfähige Tiere der Schädlinge, insbesondere
die eierlegende Königin enthaltenden Nester und entsprechend gezielte Mikrowellen
energiebestrahlung kann sowohl das Legen neuer Eier als auch das Nachwachsen
folgender Generationen wirkungsvoll verhindert werden. Dabei wird von der Erkennt
nis ausgegangen, daß die Vernichtung einzelner Tiere, wenn auch in größerer An
zahl, wegen der millionenfachen Zahl innerhalb einer Kolonie keinen nennenswerten
Erfolg bringen kann, wenn nicht die fortpflanzungsfähigen Tiere ausgeschaltet wer
den. Nur dadurch kann das Nachwachsen folgender Generationen bekämpft werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung sichert ein optimales Einbringen und Abstrahlen
von Mikrowellenenergie direkt in das unterirdische Nest bzw. in den umgebenden
Boden, wobei die Tiefe des Nestes keinen negativen Einfluß auf Feldstärke und da
mit Wirkung des elektromagnetischen Feldes besitzt. Dabei wird eine etwa kugelför
mige Ausbreitung der Mikrowellen im Nest realisiert, was einen hochkonzentrierten
Angriff auf das Nest mit den Schädlingen ermöglicht.
In vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens arbeitet die Loka
lisierung der Nester unter Verwendung eines Lokalisationsverfahrens mit der
Aussendung von Energieimpulsen und der Auswertung deren Reflexionen. Dabei ist
es besonders zweckmäßig, daß als Energieimpulse Schall-, Ultraschall- oder elek
tromagnetische Wellenimpulse verwendet werden. Die Verwendung eines Bodenra
dargeräts hat sich als besonders günstig und wirkungsvoll erwiesen.
In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung des Verfahrens wird die Bohrung etwa
rechtwinklig zur Erdoberfläche mit einem Innendurchmesser eingebracht, der größer
als der Außendurchmesser der einzuführenden Antenne ist. Die Bohrung kann in
einer besonders kostengünstigen Realisierung unter Verwendung eines Handbohr
gerätes eingebracht werden. Jedoch ist auch die Verwendung geeigneter maschi
neller Bohrgeräte möglich.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung findet als Antenne eine Hohlleiterantenne
Verwendung. Dabei weist zweckmäßigerweise die Hohlleiterantenne ein am unteren
Ende angeordnetes Anpaßelement für die optimale Energieübertragung in den Erd
boden auf. Dieses Anpaßelement ist für einen definierten Bereich der Bodenfeuchte
optimiert.
In vorteilhafter Ausgestaltung kann das Verfahren auch Anwendung auf biologisch
kontaminierte Böden finden.
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht
das Rohr der Hohlleiterantenne aus Kupfer oder aus einer Kupferlegierung. Das An
paßelement besteht zweckmäßig aus PTFE oder einem ähnlichen dielektrischen
Kunststoffwerkstoff. In einer vorteilhaften Variante besitzt das Anpaßelement die
Form eines zylindrischen Grundkörpers, der an beiden Enden kegelförmig ausläuft.
In einer weiteren vorteilhaften Variante besitzt das Anpaßelement die Form eines
zylindrischen Grundkörpers, der in Richtung auf das Innere des Rohrs der Hohllei
terantenne ein- oder mehrfach zylindrisch abgesetzt ist. Dadurch ist eine optimale
Energieübertragung in den Boden im Bereich des Nestes sichergestellt. Die Aus
breitung des elektromagnetischen Feldes erfolgt je nach Bodenbeschaffenheit (z. B.
Steine) und Feuchtigkeit kugelförmig um das Ende der Hohlleiterantenne und mit
einer entsprechenden Eindringtiefe. Damit ist gewährleistet, daß auch bei nicht ex
akter Bohrung das Nest in jedem Fall von der Mikrowellenenergie erreicht wird.
Da die Königin stark degeneriert ist, d. h. nur noch auf das Eierlegen spezialisiert ist,
kann sie auch nicht flüchten und sich aus dem elektromagnetischen Feld entfernen.
Damit ist die Einwirkungszeit der Mikrowellenenergie auf jeden Fall ausreichend lang,
um eine Erhöhung der Körpertemperatur zu erreichen, die zum Absterben führt.
In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung der Vorrichtung ist das obere Ende der
Hohlleiterantenne mit einer Anschlußstelle für das Koaxialkabel versehen, deren
Gewindeteil mit dem Rohr der Hohlleiterantenne und deren Kontaktstift mit einem
Einkoppelstift verbunden ist, welcher quer zur Längsachse der Hohlleiterantenne in
deren Inneres hineinragt. Die Wirkung des Einkoppelstiftes sichert gemeinsam mit
der am oberen Ende der Hohlleiterantenne befindlichen Kurzschlußplatte die Aus
breitung der Mikrowellen in der Luftsäule der Hohlleiterantenne in Richtung auf deren
unteres Ende mit dem Anpaßelement, so daß eine optimale Mikrowellenübertragung
und ein optimaler -eintrag in Boden bzw. Nest gewährleistet ist.
Vorteilhaft enthält der Mikrowellengenerator ein Magnetron, dessen Mikrowellenlei
stung und/oder Arbeitsfrequenz konstant oder einstellbar ist.
Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der
zugehörigen Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine im Einsatz befindliche Vorrichtung zur Bekämpfung unterirdischer Termi
ten,
Fig. 2 den Axialschnitt durch eine Hohlleiterantenne in einer ersten Ausführungsvari
ante,
Fig. 3 den abgebrochenen Axialschnitt durch eine Hohlleiterantenne in einer zweiten
Ausführungsvariante.
Im Erdboden 1 einer Weinanbaufläche (vergl. Fig. 1) befinden sich in einer Tiefe von
etwa 1,5-2 m Nester 2 einer Kolonie von Termiten. Diese sind durch von den Ter
miten begehbare Gänge 3 untereinander und/oder mit der Oberfläche verbunden.
In einem Nest 2 lebt eine Königin 4, die als einziges fortpflanzungsfähiges Tier einer
Kolonie praktisch ununterbrochen Eier legt. Sie und das Gelege werden durch Ar
beitstiere (unter Nutzung der Gänge 3) versorgt, während Soldatentiere die Verteidi
gung sichern.
In Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zunächst unter Verwen
dung eines kommerziellen, im Beispiel handbewegten Bodenradargeräts (nicht ge
zeichnet) die Oberfläche des Erdbodens 1 der Weinanbaufläche beispielsweise
streifenförmig abgefahren. Dabei sendet das Radargerät elektromagnetische Ener
gieimpulse aus. Das reflektierte elektromagnetische Echo wird durch die verschie
denartigen Strukturen und Materialien des Erdbodens 1 mit unterschiedlichen dielek
trischen und Reflexionseigenschaften beeinflußt. Dem entsprechend enthält das er
haltene Radargramm entsprechende Informationen, deren Analyse zum Detekti
onsergebnis führt. Sofern im Erdboden 1 Nester 2 vorhanden sind, können sie auf
diese Weise mit hoher Genauigkeit lokalisiert werden. Der Monitor des Bodenradar
geräts liefert sowohl die Position als auch die Tiefe der Nester 2.
Gemäß dem zweiten Verfahrensschritt wird eine etwa senkrechte Bohrung 5 von der
Oberfläche des Erdbodens 1 bis in die Tiefe des lokalisierten Nestes 2 gebohrt. Dazu
wird einfacherweise ein bekanntes Handbohrgerät (nicht dargestellt) verwendet, je
doch kann auch ein geeignetes maschinelles Bohrgerät Anwendung finden. Der
Durchmesser der Bohrung 5 beträgt etwa 100 mm.
Entsprechend des dritten Verfahrensschrittes wird eine Hohlleiterantenne 6 in die
Bohrung 5 eingeführt und mit ihrem unteren Ende 6.1 bis etwa in das Nest 2 gescho
ben. Die Hohlleiterantenne 6 ist über ein Koaxialkabel 7 mit einem Mikrowellengene
rator 8 verbunden. Bei dessen Inbetriebnahme wird Mikrowellenenergie über das
Koaxialkabel 7 auf die Hohlleiterantenne 6 übertragen und an deren unterem Ende
6.1 kugelförmig in das Bereich des Nestes 2 abgestrahlt. Deren Einwirkzeit ist ent
sprechend der wirksamen Feldstärke ausreichend lang, um eine derartige Erhöhung
der Körpertemperatur der Königin 4 (und weiterer im Nest 2 vorhandener Tiere sowie
der Eier) zu erreichen, die zum Absterben führt.
Der Mikrowellengenerator 8 enthält ein nicht gezeichnetes Magnetron, welches eine
Leistung von etwa 1 KW bei einer Arbeitsfrequenz von 2,45 GHz erzeugt. Eine Ein
stellbarkeit des Mikrowellengenerators 8 hinsichtlich Leistung und/oder Arbeitsfre
quenz ist wahlweise realisierbar.
Die speziell für die Anwendung im erfindungsgemäßen Verfahren entwickelte Hohl
leiterantenne 6 (vergl. Fig. 2 und 3) besteht in ihrer geometrischen Grundform aus
einem zylindrischen Rohr aus Kupfer, dessen oberes Ende 6.2 durch eine Kurz
schlußplatte 9 verschlossen ist. Im Bereich des oberen Endes 6.2 ist des weiteren
eine Anschlußstelle 10 für das Koaxialkabel 7 vorgesehen, deren Außengewindeteil
10.1 für die Aufnahme einer Überwurfmutter des Koaxialkabels 7 elektrisch mit dem
Rohr der Hohlleiterantenne 6 verbunden ist (Fig. 2). Der Kontaktstift 10.2 ist dage
gen, gegen das Rohr isoliert, mit einem quer in das Rohrinnere hineinragenden Ein
koppelstift 11 verbunden. Durch diese Konstruktion wird die Ausbreitung der Mikro
wellen in der Luftsäule des Rohrs der Hohlleiterantenne 6 in Richtung auf deren un
teres Ende 6.1 gesichert.
Das untere Ende 6.1 des Rohrs der Hohlleiterantenne 6 ist mit einer Verjüngung 6.3
versehen, in welcher ein Anpaßelement 12 befestigt ist. Dieses Anpaßelement 12
dient der Sicherung einer optimalen Mikrowellenenergieübertragung in den Erdboden
1, wobei durch Gestaltung und Dimensionierung des Anpaßelements 12 die Ener
gieübertragung der Bodenbeschaffenheit und -feuchte angepaßt ist.
Das Anpaßelement 12 ist als dielektrischer Einsatz ausgeführt und besteht im Aus
führungsbeispiel aus PTFE möglichst hohen Reinheitsgrades. Jedoch ist auch der
Einsatz anderer (möglichst verschleißfester) Kunststoffwerkstoffe mit ähnlichen di
elektrischen Eigenschaften bei entsprechender Gestaltung/Dimensionierung möglich.
In einer ersten Ausführungsvariante (Fig. 2) besitzt das Anpaßelement 12 einen zy
lindrischen Grundkörper, der an beiden Enden kegelförmig ausläuft. Dabei sichert
der im Rohrinneren befindliche Kegel die wirksame Einkoppelung der Mikrowellen
energie.
In der zweiten und fertigungstechnisch einfacheren Ausführungsvariante (Fig. 3) be
sitzt das Anpaßelement 12 gleichfalls einen zylindrischen Grundkörper, der allerdings
in Richtung auf das Innere des Rohrs der Hohlleiterantenne 6 zweifach zylindrisch
abgesetzt ist. Nach außen weist das Anpaßelement 12 nach Fig. 3 einen planen Ab
schluß auf.
Das Verfahren kann auch unter Verwendung ei
nes mit anderen Energieimpulsen, wie Schall- oder Ultraschall- oder anderen Wellenimpulsen arbei
tenden geeigneten Lokalisationsverfahren realisiert werden.
1
Erdboden
2
Nest
3
Gang
4
Königin
5
Bohrung
6
Hohlleiterantenne
6.1
unteres Ende
6.2
oberes Ende
6.3
Verjüngung
7
Koaxialkabel
8
Mikrowellengenerator
9
Kurzschlußplatte
10
Anschlußstelle
10.1
Außengewindeteil
10.2
Kontaktstift
11
Einkoppelstift
12
Anpaßelement
Claims (17)
1. Verfahren zur Bekämpfung von im Erdboden hausenden Schädlingen, insbe
sondere Termiten, unter Verwendung einer mit einem Mikrowellengenerator
verbundenen Antenne, welche in ein Schädlingsnest einführbar ist, und wobei
über die Antenne Mikrowellenenergie abgestrahlt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die fortpflanzungsfähige Schädlinge, insbeson
dere die eierlegende Königin (4), enthaltenden Nester (2) lokalisiert, durch eine
Bohrung (5) von der Erdoberfläche aus angebohrt und mittels über die Boh
rung (5) eingeführter Antenne (6) mit Mikrowellenenergie bestrahlt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lokalisierung
der Nester (2) unter Verwendung eines Lokalisationsverfahrens mit der
Aussendung von Energieimpulsen und der Auswertung deren Reflexionen ar
beitet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Energie
impulse Schall-, Ultraschall- oder elektromagnetische Wellenimpulse verwen
det werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Bo
denradargeräts.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung (5)
etwa rechtwinklig zur Erdoberfläche mit einem Innendurchmesser eingebracht
wird, der größer als der Außendurchmesser der einzuführenden Antenne (6)
ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung
(5) unter Verwendung eines Handbohrgerätes eingebracht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Antenne (6)
eine Hohlleiterantenne (6) Verwendung findet.
8. Verfahren nach Anspruch 1 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohllei
terantenne (6) ein am unteren Ende (6.1) angeordnetes Anpaßelement (12) für
die optimale Energieübertragung in den Erdboden (1) aufweist.
9. Verfahren nach Anspruch 1, 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß das An
paßelement (12) für einen definierten Bereich von Bodenbeschaffenheit und
-feuchte optimiert ist.
10. Verfahren nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der vorstehenden An
sprüche, gekennzeichnet durch seine Anwendung auf biologisch kontami
nierte Böden.
11. Vorrichtung zur Bekämpfung von im Erdboden hausenden tierischen Schäd
lingen, insbesondere Termiten, mittels einer mit einem Mikrowellengenerator
über ein Koaxialkabel verbundenen Antenne, welche in ein Schädlingsnest
einführbar ist, und wobei über die Antenne Mikrowellenenergie abgestrahlt
wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antenne (6) als in den Erdboden (1) einführ
bare Hohlleiterantenne (6) gestaltet ist und aus einem Rohr aus Metall oder
aus einer Metallegierung besteht, dessen oberes Ende (6.2) durch eine Kurz
schlußplatte (9) verschlossen ist und dessen unteres Ende (6.1) eine Verjün
gung (6.3) aufweist, in der ein Anpaßelement (12), das als dielektrischer Ein
satz ausgeführt ist, befestigt ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr der
Hohlleiterantenne (6) aus Kupfer oder aus einer Kupferlegierung besteht.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Anpaßele
ment (12) aus PTFE oder einem ähnlichen dielektrischen Kunststoffwerkstoff
besteht.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11 und 13, dadurch gekennzeichnet, daß das An
paßelement (12) die Form eines zylindrischen Grundkörpers besitzt, der an
beiden Enden kegelförmig ausläuft.
15. Vorrichtung nach Anspruch 11 und 13, dadurch gekennzeichnet, daß das An
paßelement (12) die Form eines zylindrischen Grundkörpers besitzt, der in
Richtung auf das Innere des Rohrs der Hohlleiterantenne (6) ein- oder mehr
fach zylindrisch abgesetzt ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 11 bis 13 und 14 oder 15, dadurch gekennzeich
net, daß das obere Ende (6.2) der Hohlleiterantenne (6) mit einer Anschluß
stelle (10) für das Koaxialkabel (7) versehen ist, deren Gewindeteil (10.1) mit
dem Rohr der Hohlleiterantenne (6) und deren Kontaktstift (10.2) mit einem
Einkoppelstift (11) verbunden ist, welcher quer zur Längsachse der Hohllei
terantenne (6) in deren Inneres hineinragt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Mi
krowellengenerator (8) ein Magnetron enthält, dessen Mikrowellenleistung
und/oder Arbeitsfrequenz konstant oder einstellbar ist.
Priority Applications (9)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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