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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zum Banderolieren von Blattgut, insbesondere Banknoten.
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Es ist bekannt, Banknoten oder allgemein Blattgut, wie Banknoten, Wertpapiere oder andere Dokumente, zu stapeln und zu banderolieren. Bei bekannten Schlaufenbanderolierern wird mittels einer Banderolenführung eine Schlaufe einer Banderole gebildet, indem die Banderole in der Banderolenführung um einen inneren Bereich der Banderolenführung herum zur Bildung einer Schlaufe vorgeschoben wird. Ein neben der Banderolenführung gebildeter Blattgutstapel wird dann seitlich in den inneren Bereich hineingeschoben, die Schlaufe zugezogen und fixiert und das banderolierte Päckchen wieder seitlich zurückgeschoben und abgelegt. Ein solcher Banderolierer ist beispielsweise aus der
DE 102 25 705 A1 bekannt. Nachteilig dabei ist der erhöhte Raumbedarf des Gesamtaufbaus aus Stapler und Banderolierer, da die Banderolenführung zur Bildung der Schlaufe außerhalb des Bereichs angeordnet ist, in dem das zu banderolierende Blattgut gestapelt wird.
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Bei der bekannten Banderolenführung kann es außerdem zu einem Stau der Banderole während der Schlaufenbildung kommen, da die Banderole beim Vorschieben knicken oder knittern kann. In der
EP 1 725 454 B1 wird daher vorgeschlagen, die Banderole mit Schleppriemen entlang der Banderolenführung zu ziehen. Die Schleppriemen weisen Öffnungen auf, so dass die Banderole mittels Unterdruck an die Riemen angesaugt werden kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung sowie ein entsprechendes Verfahren zum Banderolieren von Banknoten vorzuschlagen, wobei der Raumbedarf insgesamt reduziert ist.
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Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung und ein Verfahren mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in davon abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Eine Vorrichtung zum Banderolieren von Blattgut, insbesondere Banknoten, weist eine Banderolenführung zum Bilden einer Schlaufe einer Banderole auf. Die Banderolenführung definiert einen inneren Bereich, in den Blattgut eingegeben und um den die Banderole zum Bilden der Schlaufe herum geführt werden kann. Erfindungsgemäß weist die Banderolenführung einen ersten Teil und einen zweiten Teil auf, die relativ zueinander beweglich sind, so dass die Banderolenführung einen geöffneten Zustand und einen geschlossenen Zustand einnehmen kann.
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Im geöffneten Zustand ist der innere Bereich durch eine zwischen dem ersten und zweiten Teil gebildete Lücke zugänglich. Das heißt, die Banderolenführung wird vor dem Eingeben des Blattguts geöffnet, wobei zumindest der erste Teil der Banderolenführung relativ zum zweiten Teil der Banderolenführung bewegt wird, so dass das Blattgut durch die entstehende Lücke in den inneren Bereich der Banderolenführung eingegeben werden kann. Die Banderolenführung wird dann vor dem Bilden der Schlaufe durch Bewegen zumindest des ersten Teils relativ zum zweiten Teil wieder geschlossen, so dass die Banderolenführung den inneren Bereich umschließt und die Banderole zum Bilden der Schlaufe entlang der Banderolenführung geführt werden kann.
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Die Teilung der Banderolenführung in zueinander bewegliche Teile ermöglicht es, dass Blattgut direkt in den inneren Bereich der Banderolenführung abgelegt werden kann, wenn diese geöffnet ist. Durch das Integrieren der Banderolierung in den Ablagebereich ist in seitliches Verschieben eines Blattgutstapels in den umschlossenen inneren Bereich der Banderolenführung nicht mehr notwendig, so dass der Platzbedarf reduziert wird. Zum Bilden der Schlaufe wird die Banderolenführung wieder geschlossen, so dass das Bilden der Schlaufe beispielsweise auf herkömmliche Weise erfolgen kann. Es versteht sich, dass zumindest einer des ersten Teils und des zweiten Teils der Banderolenführung relativ zu dem jeweils anderen des ersten und zweiten Teils beweglich sein kann, beispielsweise schwenkbar oder verschieblich oder eine Kombination davon. Mit anderen Worten, es kann nur einer der Teile relativ zu dem jeweils anderen Teil oder es können alle Teile der Banderolenführung relativ zueinander beweglich sein.
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Das Eingeben des Blattguts in den inneren Bereich der Banderolenführung kann insbesondere durch Stapeln des Blattguts zu einem Blattgutstapel in den inneren Bereich der Banderolenführung hinein erfolgen. Eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Blattgut, insbesondere Banknoten, kann dazu abgesehen von der Banderoliervorrichtung eine Stapeleinrichtung zum Stapeln des Blattguts aufweisen. Die Stapeleinrichtung ist derart angeordnet und eingerichtet, dass das Blattgut in dem inneren Bereich der Banderolenführung zu einem Blattgutstapel stapelbar ist, wenn die Banderolenführung geöffnet ist. Der Platzbedarf für den Gesamtaufbau aus Stapler und Banderolierer kann daher reduziert werden, da der Banderolierer nicht seitlich neben dem Stapler angeordnet ist, sondern das Stapeln des Blattguts direkt in dem Banderolierer erfolgt, nämlich direkt in den inneren Bereich der Banderolenführung hinein. Die Stapeleinrichtung kann beispielsweise ein oder mehrere Stapelräder umfassen, wie sie dem Fachmann bekannt sind. Die Banderolenführung kann beispielsweise zwischen zwei Stapelrädern angeordnet sein, beispielsweise ungefähr mittig in der Stapeleinrichtung.
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Auch das Ausgeben des banderolierten Blattguts aus dem inneren Bereich der Banderolenführung kann vereinfacht werden, wenn die Banderolenführung vor dem Ausgeben durch Bewegen des ersten Teils relativ zum zweiten Teil geöffnet wird, so dass das Blattgut durch die zwischen dem ersten und zweiten Teil gebildete Lücke ausgegeben werden kann. Auf diese Weise ist auch beim Ausgeben eines banderolierten Blattgutstapels ein seitliches Verschieben des Blattgutstapels, was wie erläutert einen erhöhten Platzbedarf bedingt, nicht notwendig.
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Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die Banderolenführung vor dem Eingeben des Blattguts und vorzugsweise auch vor dem Ausgeben des Blattguts derart geöffnet werden kann, dass sich die Lücke zwischen dem ersten Teil und dem zweiten Teil der Banderolenführung über mindestens ein Viertel, vorzugsweise über mindestens ein Drittel oder mindestens die Hälfte des Umfangs der Banderolenführung bezogen auf den geschlossenen Zustand erstreckt. Die relative große Öffnung erleichtert das Eingeben, d. h. insbesondere das Stapeln, in den inneren Bereich der Banderolenführung hinein und gegebenenfalls auch das Ausgeben des banderolierten Blattguts aus der Banderolenführung.
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Vorteilhaft ist die Banderolenführung zum inneren Bereich hin weisend offen oder öffenbar, und erlaubt ein Zuziehen der Schlaufe in Richtung des inneren Bereichs der Banderolenführung. Das Banderolieren umfasst dann vorzugsweise das Zuziehen der Schlaufe um das Blattgut herum und weiter vorzugsweise das Fixieren der Schlaufe, beispielsweise mittels Schweißen. Die Banderolenführung kann beispielsweise schienenartig ausgebildet sein und seitliche Nuten entlang ihrer Länge aufweisen, in denen die Banderole geführt wird. Der Abstand der Nuten kann dabei so gewählt sein, dass die Banderole allein durch eine Zugkraft beim Zuziehen in den inneren Bereich der Banderolenführung rutscht. Die Banderolenführung kann auch derart ausgebildet sein, dass die Banderole beispielsweise durch seitliches Verlagern der Führungsnuten freigegeben wird und dann in den inneren Bereich der Banderolenführung hinein gezogen werden kann.
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Vorzugsweise weist die Vorrichtung eine Transporteinrichtung zum Transportieren der Banderole entlang der Banderolenführung zum Bilden der Schlaufe auf, d. h. das Bilden der Schlaufe erfolgt vorzugsweise mittels einer Transporteinrichtung, die die Banderole entlang der Banderolenführung um den inneren Bereich herum transportiert. Dadurch kann das Risiko einer Staubildung reduziert werden.
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Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann die Transporteinrichtung für die Banderole zwei Magnetbänder umfassen, welche überlappend in der Banderolenführung geführt werden, wobei die Banderole zwischen den Magnetbändern angeordnet wird, um sie zum Bilden der Schlaufe entlang der Banderolenführung zu transportieren. Die Magnetbänder werden dabei zusammen mit der Banderole entlang der Banderolenführung vorgeschoben. Da die Magnetbänder im Vergleich zur Banderole eine höhere Knickfestigkeit aufweisen, erlaubt dies ein verbessertes Vorschieben der Banderole zum Bilden der Schlaufe, wobei Staus in der Banderolenführung, die durch ein Knicken und Verknittern der Banderole verursacht werden können, vermieden werden können.
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Vorzugsweise wirkt jedes der Magnetbänder mit einem Transportmittel zusammen, wie beispielsweise einer Antriebsrolle, einem Linearantrieb oder dergleichen, so dass die Magnetbänder unabhängig voneinander entlang ihrer Länge, vorzugsweise in beide Richtungen, verschieblich sind. Vorteilhaft wird zum Zuziehen der Schlaufe zumindest das radial innere Magnetband, d. h. das zum inneren Bereich der Banderolenführung weisende Magnetband, zurückgezogen, d. h. aus der Banderolenführung zumindest teilweise herausgezogen, so dass die Banderole zum inneren Bereich der Banderolenführung hin freiliegt und ein Zuziehen der Schlaufe in den inneren Bereich der Banderolenführung hinein und um einen Blattgutstapel herum ermöglicht wird. Vor oder während des Zuziehen der Schlaufe kann auch das radial äußere Magnetband zurückgezogen werden. Zumindest vor dem Einführen eines neuen Banderolenabschnitts werden beide Magnetbänder zurückgezogen, so dass der neue Abschnitt wieder zwischen beiden Magnetbändern zum Bilden einer neuen Schlaufe vorgeschoben werden kann.
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Die Magnetbänder sind vorzugsweise breiter als die zu tranportierende Banderole. Auf diese Weisen können die Ränder der Magnetbänder mit der Banderolenführung zusammenwirken, wohingegen die Banderole aufgrund ihrer geringeren Breite nach dem Zurückziehen zumindest des radial inneren Magnetbandes ungehindert in den inneren Bereich der Banderolenführung gezogen werden kann.
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Die Magnetbänder sind vorzugsweise einseitig magnetisiert, wobei vorteilhaft die magnetisierten Seiten der beiden Magnetbänder zueinander weisen. Die Magnetkraft zwischen den Bändern kann jedoch zum Transport der Banderole auch ausreichend sein, wenn die magnetisierte Seite eines der Magnetbänder von der Banderole und dem anderen Magnetband weg weist. Die Magnetbänder sind vorzugsweise anisotrop und beispielsweise in Streifen entlang ihrer Länge magnetisiert, so dass sich die Magnetbänder automatisch parallel zueinander ausrichten.
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Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft anhand der begleitenden Zeichnungen beschrieben. Darin zeigen:
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1 eine perspektive Darstellung einer Vorrichtung zum Banderolieren von Banknoten,
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2a bis 2c den Banderolierer gemäß 1 zusammen mit einem Stapler in unterschiedlichen Betriebszuständen,
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3a und 3b einen Stapler mit einem Banderolierer in einem geöffneten Zustand in gegenüberliegenden Seitenansichten,
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4a und 4b einen Stapler mit einem Banderolierer in einem geschlossenen Zustand in gegenüberliegenden Seitenansichten,
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5a und 5b einen Stapler mit einem Banderolierer in einem weiter geöffneten Zustand in gegenüberliegenden Seitenansichten,
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6a und 6b jeweils einen Schnitt durch die Banderolenführung,
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7a und 7b unterschiedliche Ansichten von Magnetbändern zum Transportieren der Banderole,
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8a und 8b Schnittansichten durch Magnetbänder zusammen mit einer Banderole,
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9a bis 9c schematische Darstellungen unterschiedlicher Betriebszustände während des Transports der Banderole mittels Magnetbändern,
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10 eine schematische Darstellung des Transports der Banderole mittels Magnetbändern,
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11a und 11b Schnittansichten durch Magnetbänder zusammen mit einer Banderole,
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12 eine Schnittansicht durch Magnetbänder zusammen mit einer Banderole in einer anderen Anordnung und
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13a bis 13g schematisch verschiedene Schritte des Bilden einer Banderolenschlaufe mit Hilfe von Magnetbändern.
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In 1 ist eine Vorrichtung zum Banderolieren von Banknoten, kurz ein Banderolierer 1, in einer perspektivischen Ansicht dargestellt. Zum Bilden einer Schlaufe wird eine Banderole 10 von einer Vorratsrolle 11 abgewickelt und entlang einer Banderolenführung 2 transportiert. Die Banderolenführung 2 definiert einen inneren Bereich 5, in den Banknoten eingegeben werden können. Wie nachfolgend genauer erläutert, erlaubt die Banderolenführung 2 ein direktes Abstapeln von Banknoten in den inneren Bereich 5 der Banderolenführung 2 hinein. Dazu ist die Banderolenführung 2 zweiteilig ausgebildet und weist zwei Teile 3, 4 auf, so dass die Banderolenführung 2 zum Eingeben von Banknoten und auch zum Ausgeben eines banderolierten Banknotenstapels geöffnet werden kann.
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Wie beispielsweise aus der
DE 102 25 705 A1 bekannt ist, weist der Banderolierer
1 einen Drucker
6 zum Bedrucken der Banderole
10 mit spezifischen Informationen für jeden gebildeten Banknotenstapel auf. Darüber hinaus ist eine Einrichtung
7 zum Festklemmen, Fixieren und Durchtrennen der Banderole
10 vorgesehen. Das Fixieren kann beispielsweise durch Schweißen erfolgen, wenn die Banderole eine Kunststoffschicht aufweist. Andere Methoden, wie Kleben, sind ebenfalls denkbar. Das Durchtrennen der Banderole
10 erfolgt vorzugsweise durch Abschneiden. Der Vorschub der Banderole
10 entlang der Banderolenführung
2 zum Bilden einer Schlaufe mittels Magnetbändern
31,
32 und Antriebsrollen
12,
13 wird unten im Detail erläutert.
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In den 2a bis 2c ist der Banderolierer 1 zusammen mit einem Stapler 20 in verschiedenen Betriebszuständen dargestellt. Der Stapler 20 umfasst mehrere Stapelräder 21, die Banknoten auf bekannte Weise abstapeln können. Banknoten werden dem Stapler 20 über eine Transporteinrichtung 22 zugeführt. In 2a sowie in den 3a und 3b ist der Banderolierer 1 in einem geöffneten Zustand dargestellt. Dazu wird ein beweglicher Teil 4 der Banderolenführung 2 um eine Achse 9 relativ zu einem feststehenden Teil 3 der Banderolenführung verschwenkt, so dass eine Lücke 15 zwischen den beiden Teilen 3, 4 entsteht. Die entstehende Lücke 15 ist groß genug, um es zu erlauben, dass der Stapler 20 Banknoten direkt in den inneren Bereich 5 der Banderolenführung 2 hinein stapelt. Der Stapler 20 kann dabei so angeordnet sein, dass sich die Banderolenführung 2 zwischen zwei der Stapelräder 21 befindet, beispielsweise mittig im Stapler 20. Auf diese Weise ist ein platzsparender Aufbau möglich, da der Banknotenstapel direkt im Banderolierer 1 gebildet wird. Der Banknotenstapel kann auf einer Schweißplatte 8 der Einrichtung 7 gebildet werden, die zum Verschweißen der Banderole 10 dient.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Teil 4 der Banderolenführung 2 um eine Achse 9 relativ zu dem feststehenden Teil 3 schwenkbar. Es versteht sich, dass das Öffnen und Schließen der Banderolenführung 2 auch auf andere Weise erfolgen kann. Beispielsweise könnte der bewegliche Teil 4 alternativ oder zusätzlich entlang einer Geraden oder einer Kurve verschieblich sein. Gleichermaßen könnte der hier feststehende Teil 3 der Banderolenführung 2 schwenkbar oder verschieblich sein. Es können beide Teil 3, 4 beweglich sein oder nur einer von beiden. Darüber hinaus könnte die Banderolenführung 2 mehr als zwei Teile umfassen, die gleichermaßen beweglich sein können. Entscheidend ist, dass der innere Bereich 5 der Banderolenführung 2 direkt zum Stapeln zugänglich ist, so dass ein seitliches Verschieben eines Banknotenstapels vermieden werden kann.
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Zum Banderolieren, d. h. insbesondere zum Bilden der Schlaufe der Banderole 10, wird die Banderolenführung 2 durch Schwenken des Teils 4 wieder geschlossen. Dieser Zustand ist in 2b und den 4a und 4b dargestellt. Die Schlaufe wird durch Vorschieben der Banderole 10 entlang der Banderolenführung 2 und um einen in dem inneren Bereich 5 der Banderolenführung 2 liegenden Banknotenstapel herum gebildet, wie unten im Detail erläutert.
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Zum Ausgeben des banderolierten Banknotenstapels wird die Banderolenführung 2 wieder geöffnet. Wie in 2c dargestellt, wird dazu vorzugsweise auch die Schweißplatte 8 aus der Banderolenführung 2 abgezogen. Wie in 5a und 5b dargestellt, kann der Teil 4 der Banderolenführung 2 zum Ausgeben des banderolierten Banknotenstapels weiter verschwenkt werden als zum Eingeben der Banknoten nötig ist. Beispielsweise kann der Teil 4 um ungefähr 180° geschwenkt werden. Zum Eingeben der Banknoten kann eine kleinere Lücke 15 ausreichend sein, beispielsweise ein Schwenken des Teils 4 um ungefähr 90°. Auf diese Weise kann der Banknotenstapel einfach entnommen oder hinausbefördert werden oder beispielsweise bei einer Schrägstellung der Vorrichtung auch schwerkraftbedingt einfach herausrutschen.
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Im Folgenden wird mit Bezug auf die 6a bis 12 das Wirkprinzip des Transports der Banderole 10 entlang der Banderolenführung 2 mittels Magnetbändern 31, 32 beschrieben. Die Banderole 10 besteht üblicherweise aus einer Kunststoffschicht 10a, beispielsweise PE, und einer Papierschicht 10b. Aufgrund der relativ geringen Knickfestigkeit der Banderole 10 kann es daher beim Vorschieben zum einem Stau der Banderole 10 kommen, wenn diese abknickt oder verknittert. Dies kann durch den Transport zwischen zwei Magnetbändern 31, 32 vermiedenen werden.
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Wie in 6a dargestellt, weisen die Magnetbänder 31, 32 eine größere Breite auf als die Banderole 10. Beispielsweise können die Magnetbänder 31, 32 50 mm breit sein. Die längslaufenden Ränder der Magnetbänder 31, 32 wirken mit der Banderolenführung 2 zusammen. Beispielsweise werden sie in seitlichen Nuten gehalten. Die Banderole 10 kann einfach durch Zurückziehen zumindest des radial innen liegenden Magnetbands 31 freigegeben werden, um die Schlaufe zuziehen zu können. Die freiliegende Banderole 10 ist in 6b dargestellt.
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Eine Schnittansicht zweier überlappender Magnetbänder 31, 32 ist in 7a dargestellt. Die Magnetbänder 31, 32 weisen jeweils eine nicht oder nur schwach magnetische Rückseite 31a, 31b sowie eine magnetische Vorderseite 31b, 32b auf. Die Magnetisierung ist anisotrop, wobei die Magnetbänder 31, 32 in Vorschubrichtung laufende und parallel angeordnete, alternierende Pole aufweisen (siehe 7b). Um eine korrekte parallele Selbstausrichtung zu erreichen, sind die Pole in den beiden Magnetbändern 31, 32 versetzt zueinander angeordnet, so dass die Magnetbänder 31, 32 entsprechende Polpaare bilden.
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In 8a sind die beiden Magnetbänder 31, 32 mit einer dazwischen angeordneten Banderole 10 dargestellt, wobei die äußere Papierschicht 10b der Banderole 10 zum radial äußeren Magnetband 32 und die innere Kunststoffschicht 10a zum radial innen liegenden Magnetband 31 weist. In 8b ist der Zustand während des Transports dargestellt, wobei sich die Magnetbänder 31, 32 an den Rändern kontaktieren, da sie breiter sind als die Banderole 10, und so einen sicheren Halt der Banderole gewährleisten. Die Magnetkräfte sind ausreichend stark, so dass die Banderole zwischen den Magnetbändern 31, 32 eingeklemmt wird und ein Vorschub der Magnetbänder 31, 32 die Banderole 10 mitschleppt.
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Das allgemeine Prinzip des Transports der Banderole 10 mittels der Magnetbänder 31, 32 ist schematisch in 9a bis 9c dargestellt. 9a zeigt das Vorschieben der Banderole 10, wobei beide Antriebsrollen 12, 13 angetriebenen werden und das äußere Magnetband 32 bzw. das innere Magnetband 31 antreiben. Durch die magnetische Haftung der Magnetbänder 31, 32 und das dadurch erzeugte Klemmen zwischen den Magnetbändern 31, 32 wird die Banderole 10 mitgezogen. 9b zeigt das Zurückziehen des äußeren Magnetbands 32. Ein Festklemmen der Banderole 10 ist nicht notwendig, da die Kunststoffschicht 10a eine höhere Reibung zum innen Magnetband 31 aufweist als die Papierschicht 10b zum äußeren Magnetband 32. Daher wird, wie in 9c dargestellt, die Banderole 10 beim Zurückziehen des inneren Magnetbands 31 durch entsprechende Drehung der Antriebsrolle 13 mitgenommen. Die Zugkraft FZ kann über die Andruckkraft FN der inneren Antriebsrolle 13 eingestellt werden und hängt auch von der magnetischen Haftung der Magnetbänder 31, 32 ab. Die Zugkraft kann auch über das Antriebsmoment der inneren Antriebsrolle 13 eingestellt werden.
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Beim Bilden einer Schlaufe, d. h. beim Führen der Banderole 10 entlang eines gebogenen Pfads, wie in 10 dargestellt, ergibt sich mit der beschriebenen Anordnung der Magnetbänder 31, 32 und der Banderole 10, bei welcher das äußere Magnetband 32 die reibungsarme Papierseite 10b der Banderole 10 kontaktiert, das Problem, dass beim Zurückziehen des äußeren Magnetbands 32 die dabei (radial) wirkenden Umschlingungskräfte über das innere Magnetband 31 gegen die Banderolenführung 2 drücken. Diese Klemmkräfte, d. h. Normalkräfte gegen das innere Magnetband 31, erhöhen den Reibwiderstand sehr stark, so dass ein Rückzug des äußeren Magnetbandes 32 erschwert oder kaum möglich ist. Daher kann es besser sein, zuerst das innere Magnetband 31 zurückzuziehen. In diesem Fall wird vorteilhaft die Banderole 10 umgedreht, so dass die reibungsarme Papierseite 10b zum innen liegenden Magnetband 31 weist und entsprechend die Kunststoffschicht 10a zum außen liegenden Magnetband 32, wie in 11a und 11b dargestellt. Die Anordnung entspricht ansonsten der Anordnung wie im Zusammenhang mit 8a und 8b beschrieben. Zum Rückzug des inneren Magnetbands 31 sollte das äußere Magnetband 32 nicht unter Zugspannung stehen. Um die Reibung zu verringern und den Rückzug des inneren Magnetbandes 31 zu erleichtern kann alternativ das äußere Magnetband 32 umgedreht werden, d. h. mit der magnetischen Seite nach außen, wie in 12 dargestellt. Damit verringert sich die magnetische Anziehungskraft zwischen den Magnetbändern 31, 32, ist aber für den Transport der Banderole 10 ausreichend.
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Mit Bezug auf die
13a bis
13g und unter Berücksichtigung insbesondere der Erläuterungen zu
6a bis
12 wird ein Verfahren zum Banderolieren von Banknoten beschrieben, wobei die Banderole
10 zum Bilden einer Schlaufe entlang der Banderolenführung
2 mit Magnetbändern
31,
32 transportiert wird. Weitere Schritte des Banderolieren, wie das Bedrucken, Festziehen, Fixieren und Abschneiden der Banderole erfolgen auf bekannte Weise wie beispielsweise in
DE 102 25 705 A1 beschrieben. In den
13a bis
13g ist die Banderolenführung
2 schematisch als ein geschlossenes Bauteil dargestellt. Es versteht sich, dass das nachfolgend beschriebene Verfahren sowohl mit einer solchen geschlossenen, einteiligen Banderolenführung als auch mit der zuvor beschriebenen zweiteiligen Banderolenführung
2 durchgeführt werden kann. Der Vorteil der zweiteiligen Banderolenführung
2 besteht darin, dass ein Banknotenstapel zu Beginn des Banderolierens direkt im inneren Bereich
5 der Banderolenführung
2 gebildet werden kann, wohingegen bei der einteiligen Banderolenführung ein Banknotenstapel nach dem Bilden der Schlaufe seitlich in den inneren Bereich
5 der Banderolenführung
2 verfahren wird. Die Führung der Banderole
10 mittels der Magnetbänder
31,
32 und das Bilden der Schlaufe ist ansonsten identisch.
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Zunächst wird das äußere Magnetband 32 mittels der Antriebsrolle 12 zugeführt, wobei die magnetische Seite 32b nach innen weist (13a). Wie in 13b dargestellt, wird dann die Banderole 10 zugeführt, wobei die Kunststoffseite 10a nach außen zeigt. Dann wird das innere Magnetband 31 mittels der Antriebsrolle 13 zugeführt (13c). Das Ende der Banderole 10 liegt dabei vorzugsweise frei. Die Banderole 10 wird mittels der Magnetbänder 31, 32 entlang der Banderolenführung 2 um den inneren Bereich 5 herum geführt, um eine Schlaufe zu bilden, wie in 13d dargestellt. Nun wird das innere Magnetband 31 zurückgezogen, wobei das äußere Magnetband 32 mit der daran mittels Reibung haftenden Banderole 10 über die Antriebsrolle 12 festgehalten wird (13e). 13f zeigt das Zuziehen der Schlaufe. Dabei wird das äußere Magnetband 32 zurückgezogen, wobei die Banderole 10 dabei über die Antriebsrolle 13 festgehalten wird. Schließlich wird die Banderole 10 mittels beider Antriebsrollen 12, 13 festgezogen. Die Banderole 10 wird schließlich fixiert, beispielsweise verschweißt, und abgetrennt und der banderolierte Banknotenstapel 100 (siehe 13g) wird ausgeben.
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Für den Transport der Banderole 10 können statt der zuvor beschriebenen Magnetbänder 31, 32 andere Transportmittel verwendet werden, welche die Banderole 10 in der beschriebenen Weise durch die Banderolenführung 2 transportieren können, ohne dass es zu einem Herausrutschen der Banderole aus der Banderolenführung 2 kommt. Insbesondere kann auch auf die Verwendung eines Transportmittels verzichtet werden, wenn das zuvor beschriebene Herausrutschen der Banderole 10 aus der Banderolenführung 2 verhindert wird.
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Wie in 14 dargestellt, kann dazu beispielsweise eine flexible Führungsnut 25 in der Banderolenführung 2 verwendet werden. Die flexible Führungsnut 25 kann durch flexible Elemente 26 gebildet werden, die beim Zuziehen der Banderole 10 ausweichen 27. Die die einzelnen Elemente 26 der flexiblen Führung 25 können als federnde Blechwinkel ausgeführt sein, die beim Zuziehen der der Banderole 10 während der Umreifung ausweichen. Die flexible Gestaltung der Führung ist erforderlich, da sich die Banderole 10 beim Zuziehen in transversaler Richtung nach innen wölbt (bombiert), sich dadurch versteift und in der Banderolenführung 2 blockiert, da sie zusätzlich longitudinal gekrümmt ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10225705 A1 [0002, 0033, 0044]
- EP 1725454 B1 [0003]