DE102009018085A1 - Vorrichtung zum Vereinzeln von Blattgut - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen Reibvereinzeler zum Vereinzeln von blattförmigen Wertdokumenten, wie Banknoten, Schecks oder dergleichen. Dabei wird von einem Reibvereinzeler zum Vereinzeln von blattförmigen Wertdokumenten, insbesondere Banknoten, ausgegangen, der einen Blattgutspeicher zum Aufnehmen eines Blattgutstapels, eine Abzugseinrichtung mit einem Vereinzelerelement, wobei das Vereinzelerelement zur Kontaktierung und Förderung des aus dem Blattgutspeicher zu vereinzelnden Blattguts ein oder mehrere Reibelemente mit zumindest einer in Transportrichtung des zu vereinzelnden Blattguts verlaufenden Nut, und eine Rückhalteeinrichtung, die mit dem Vereinzelerelement einen Vereinzelerspalt bildet, durch den zu vereinzelndes Blattgut aus dem Blattgutspeicher gefördert wird, und die mit der Nut des Vereinzelerelements zusammenwirkende Reibbereiche mit hohem Reibkoeffizienten und Gleitbereiche mit niedrigem Reibkoeffizienten besitzt, umfasst. Erfindungsgemäß sind Kanten der Nut der den Vereinzelerspalt bildenden Oberfläche des Vereinzelerelements und Kanten der den Vereinzelerspalt bildenden Oberfläche der Rückhalteeinrichtung im Bereich der Nut gebrochen gestaltet, insbesondere abgerundet.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Reibvereinzeler zum Vereinzeln von blattförmigen Wertdokumenten, wie Banknoten, Schecks oder dergleichen.
  • Es gibt unterschiedliche technische Konzepte, um Blattgutstapel wie Banknotenbündel so zu vereinzeln, daß die vereinzelten Banknoten einer Prüfsensorik zugeführt werden können, die die Echtheit, die qualitative Beschaffenheit, die Denomination oder andere charakteristische Eigenschaften der Banknoten bestimmt.
  • Die vorliegende Anmeldung beschäftigt sich dabei mit dem Konzept der Reibvereinzeler. Bei einem Reibradvereinzeler greifen beispielsweise die Reibelemente einer Vereinzelerwalze an der Oberfläche einer Banknote eines Banknotenstapels an, wobei die so kontaktierte Banknote reibungsbedingt durch Rotation der Vereinzelerwalze in eine Transportrichtung gefördert wird, während die übrigen Banknoten des Banknotenstapels durch eine Rückhalteeinrichtung zurückgehalten werden. Die Rückhalteeinrichtung und die Vereinzelerwalze bilden zu diesem Zweck einen Vereinzelerspalt, durch den die Banknote gefördert wird. Die Vereinzelerwalze besitzt in Transportrichtung der zu vereinzelnden Banknoten verlaufende Nuten, in welche die Rückhalteeinrichtung geringfügig eingreifen kann. Die Eingrifftiefe ist einstellbar.
  • Um sicherzustellen, daß die von der Vereinzelerwalze kontaktierte Banknote gefördert wird und die übrigen Banknoten des Banknotenstapels zurückgehalten werden, muß im Vereinzelerspalt von der Vereinzelerwalze eine Vereinzelungskraft bzw. Vorschubkraft auf die Banknote ausgeübt werden, die größer ist als die Rückhaltekraft, die von der Rückhalteeinrichtung auf der gegenüberliegenden Seite des Vereinzelerspalts auf die Banknote ausge übt wird. Die Rückhalteeinrichtung kann beispielsweise als Rückhalterolle oder als Rückhalteklotz oder -kufe realisiert sein, die entweder starr oder gegen die Transportrichtung drehbar gelagert sein kann.
  • Um das Verhältnis der Vorschubkraft zur Rückhaltekraft auf einem gewünschten festen Wert einzustellen, kann die. Vereinzelerwalze mit Reibelementen versehen sein, deren Reibbeläge einen wesentlich höheren Reibkoeffizienten aufweisen, als die entsprechenden Reibbeläge der Rückhalteeinrichtung, wobei das Reibverhältnis zum Beispiel etwa 2:1 beträgt.
  • Als nachteilig stellt sich bei dieser Vorgehensweise heraus, daß die unterschiedlichen Reibmaterialien der Vereinzelerwalze und der Rückhalteeinrichtung teilweise ein sehr unterschiedliches Betriebsverhalten aufweisen, beispielsweise in Bezug auf Beständigkeit gegen Umwelteinflüsse, Feuchtigkeitsaufnahme, Temperaturkoeffizient, Alterung und Verschleißfestigkeit. Dies kann zu unterschiedlichen Standzeiten führen und beeinflußt das Reibverhältnis, was zu Vereinzelungsfehlern bis hin zum Mehrfachabzug führen kann, bei dem mehr als ein Blatt von der Vereinzelerwalze erfaßt und gefördert wird.
  • In der DE 100 08 135 A1 wird ein Reibradvereinzeler beschrieben, der zur Vermeidung dieser Probleme für Vereinzelerwalze und Rückhalteeinrichtung das gleiche Reibmaterial bzw. Reibmaterial mit gleichem Reibwert verwendet. Um trotz der Verwendung des im wesentlichen gleichen Reibmaterials für Rückhaltung und Vereinzlung sicherzustellen, daß die auf das zu vereinzelnde Blattgut wirkende Kraft der Vereinzelerwalze ausreichend weit über der von der Rückhalteeinrichtung ausgeübten Kraft liegt, wird vorgesehen, daß der Kontaktbereich zwischen dem Blattgut und den Reibelementen der Vereinzelerwalze wesentlich größer ist, als der Kontaktbereich zwischen dem Blattgut und den Reibbereichen der Rückhalteeinrich tung. Dies wird erreicht, indem die Rückhalterolle in benachbarte Umfangsnuten der Vereinzelerwalze abwechselnd mit einem Material mit hohem Reibkoeffizienten („Reibbereich”) und mit einem Material mit niedrigem Reibkoeffizienten („Gleitbereich”) eingreift. Wenn der Reibkoeffizient der Gleitbereiche der Rückhalteeinrichtung vernachlässigbar gering ist, so ergibt sich wegen der im übrigen gleichen Reibmaterialien der Rückhalteeinrichtung und der Vereinzelerwalze wiederum ein Reibwertverhältnis von etwa 2:1.
  • Der Reibradvereinzeler gemäß DE 100 08 135 A1 ist besonders geeignet für die Quervereinzlung von Banknoten, bei der die Banknoten mit ihrer Längskante voraus vereinzelt werden. Bei der Verwendung des Reibradvereinzelers als Längsvereinzeler, bei dem die Banknoten mit ihrer schmaleren Querkante voran vereinzelt werden, treten jedoch gelegentlich Verdrehungen der Banknoten bei ihrer Vereinzlung auf, was zur Verklemmung im Vereinzelerspalt oder zu einem Stau im nachfolgendem Transportpfad führen kann.
  • Eine Lösung diese Problems ist aus EP 1 513 753 B1 bekannt. Danach ist es vorgesehen, daß eine Nut des Vereinzelerelements sowohl mit einem Reibbereich als auch mit einem Gleitbereich der Rückhalteeinrichtung zusammenwirkt. Dadurch wird verhindert, daß das Vereinzeln einer Banknote zu einem auf die Banknote wirkenden Drehmoment führt, wenn die Banknote beispielsweise nur über zwei Nuten des Vereinzelerelements transportiert wird. Dann wirken von der aus DE 100 08135 A1 bekannten Rückhalteeinrichtung lediglich ein Reibbereich mit der ersten Nut und ein Gleitbereich mit der zweiten Nut an unterschiedlichen Stellen auf die Banknote. Sofern die für den Transport der Banknote verantwortliche Vorschubkraft nicht mittig auf die Banknote wirkt, bewirkt sie ein Verdrehmoment, welches von dem einzigen wirksamen Reibbereich nicht kompensiert werden kann. Dieses Verdrehmoment wird für die eingangs erwähnte Verdrehung und Ver klemmung des Blattguts im Vereinzelerspalt verantwortlich gemacht. Indem bei der EP 1 513 753 B1 vorgesehen ist, daß zumindest eine, vorzugsweise mindestens zwei der Nuten des Vereinzelerelements sowohl mit einem Reibbereich als auch mit einem Gleitbereich der Rückhalteeinrichtung zusammenwirken, wird erreicht, daß bei gleicher Reibkontaktfläche bzw. gleicher Vorschubkraft eine reibbehaftete Führung des Blattguts über zwei Nuten erfolgt, wodurch die Gefahr des Verdrehens des Blattguts verringert wird.
  • Des weiteren sind aus DE 101 05 521 A1 Maßnahmen bekannt, um die Betriebsdauer derartiger Reibradvereinzeler zu verlängern. Durch beim Betrieb auftretenden Verschleiß kommt es nämlich vor, daß das ursprünglich eingestellte Reibwertverhältnis von etwa 2:1 für Vereinzelerwalze und Rückhalteeinrichtung und die sich damit ergebende und auf das Blattgut ausgeübte Vereinzelungskraft und Rückhaltekraft verändert, weshalb es zu Fehlern bei der Vereinzelung kommen kann. Durch die getrennte Einstellbarkeit von Vereinzelungskraft (Vorschubkraft) und Rückhaltekraft erlaubt es die bekannte Weiterbildung nach DE 101 05 521 A1 jedoch derartige Veränderungen auszugleichen.
  • Im Betrieb, auch der verbesserten Reibradvereinzeler hat sich jedoch gezeigt, daß die Qualität der Vereinzelung, d. h. ob das Blattgut einzeln und ohne Verdrehungen abgezogen und vereinzelt wird, neben den bereits beschriebenen Faktoren, ganz wesentlich auch vom Material des zu vereinzelnden Blattguts abhängt. Bei Blattgut wie Banknoten werden nämlich sehr unterschiedliche Papierqualitäten für die Banknoten verschiedener Währungen verwendet. Zudem sind seit einiger Zeit auch Banknoten in Verwendung, deren Substrat nicht aus Papier sondern aus einem Kunststoffmaterial besteht. Insbesondere die Kunststoffmaterialien weisen Eigenschaften auf, die stark von den Eigenschaften von Papier abweichen. So weist von Kunststof fen gebildetes Blattgut beispielsweise eine höhere Steifigkeit und geringere Elastizität als Blattgut auf Papierbasis auf. Insbesondere die geringere Elastizität des Blattguts auf Kunststoffbasis führt zudem zu Beschädigungen derartigen Blattguts bei der Vereinzelung mit den bekannten Reibradvereinzelern.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Reibvereinzeler zum Vereinzeln von blattförmigen Wertdokumenten, wie Banknoten, Schecks oder dergleichen, anzugeben, der eine einwandfreie Vereinzelung von Blattgut erlaubt, welches aus unterschiedlichsten Substraten bestehen kann, wobei auch Beschädigungen des Blattguts verhindert werden sollen.
  • Diese Aufgabe wird durch einen Reibvereinzeler mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die weiteren Ansprüche beschreiben vorteilhafte Ausgestaltungen.
  • Dabei wird von einem Reibvereinzeler zum Vereinzeln von blattförmigen Wertdokumenten, insbesondere Banknoten, ausgegangen, der einen Blattgutspeicher zum Aufnehmen eines Blattgutstapels, eine Abzugseinrichtung mit einem Vereinzelerelement, wobei das Vereinzelerelement zur Kontaktierung und Förderung des aus dem Blattgutspeicher zu vereinzelnden Blattguts ein oder mehrere Reibelemente mit zumindest einer in Transportrichtung des zu vereinzelnden Blattguts verlaufenden Nut, und eine Rückhalteeinrichtung, die mit dem Vereinzelerelement einen Vereinzelerspalt bildet, durch den zu vereinzelndes Blattgut aus dem Blattgutspeicher gefördert wird, und die mit der Nut des Vereinzelerelements zusammenwirkende Reibbereiche mit hohem Reibkoeffizienten und Gleitbereiche mit niedrigem Reibkoeffizienten besitzt, umfaßt. Erfindungsgemäß sind Kanten der Nut der den Vereinzelerspalt bildenden Oberfläche des Vereinzelerelements und Kanten der den Vereinzelerspalt zugewandten Oberfläche der Rückhalteeinrichtung im Bereich der Nut gebrochen gestaltet, insbesondere abgerundet.
  • Der erfindungsgemäße Reibvereinzeler weist den Vorteil auf, daß Blattgut mit unterschiedlichstem Substrat, insbesondere Blattgut aus Papier, Kunststoff und Mischsubstraten aus Papier und Kunststoff, sicher und mit hoher Qualität vereinzelt werden kann. Dabei ist unter Qualität der Vereinzelung zu verstehen, daß das Blattgut unter Vermeidung von Doppel-, Mehrfach- und schuppenförmigen Vereinzelungen sicher jeweils als einzelnes Stück Blattgut erfolgt, das zudem in einer gewünschten Ausrichtung, insbesondere ohne schräg verdreht zu werden, vereinzelt wird. Zudem erlaubt der erfindungsgemäße Reibvereinzeler auch eine beschädigungsfreie Vereinzelung von Blattgut aus weniger elastischem Material, beispielsweise von Blattgut mit Kunststoffsubstrat.
  • Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden beispielhaften Beschreibung von Ausführungsformen der Erfindung anhand beiliegender Zeichnungen.
  • Es zeigt:
  • 1 einen schematischen Querschnitt eines Reibradvereinzelers entlang der Vereinzlungs- und Transportrichtung der Banknoten,
  • 2 den Reibradvereinzeler aus 1, schematisch in Aufsicht,
  • 3 zwei ausschnittsweise Frontansichten des Reibradvereinzelers gemäß der 1 und 2, mit unterschiedlicher Anordnung von Reibbereichen einer Rückhalterolle, und
  • 4 Detaildarstellungen der Reibradvereinzeler aus 3.
  • Die Erfindung betrifft einen Reibvereinzeler zum Vereinzeln von blattförmigen Wertdokumenten, wie Banknoten, Schecks oder dergleichen, die unterschiedliche Substrate aufweisen können, z. B. Papier-, Kunststoff- oder Mischsubstrate aus Papier und Kunststoff. Der Reibvereinzeler umfaßt einen Blattgutspeicher zum Aufnehmen eines Blattgutstapels, eine Abzugseinrichtung mit einem Vereinzelerelement, das zur Kontaktierung und Förderung der aus dem Blattgutspeicher zu vereinzelnden Blätter ein oder mehrere Reibelemente mit in Vereinzelungs- und Transportrichtung der zu vereinzelnden Blätter verlaufenden Nuten aufweist, und eine Rückhalteeinrichtung, die mit dem Vereinzelerelement einen Vereinzelerspalt bildet, durch den die zu vereinzelnden Blätter aus dem Blattgutspeicher gefördert werden, und die mit den Nuten des Vereinzelerelements zusammenwirkende Reibbereiche mit hohem Reibkoeffizienten und Gleitbereiche mit niedrigem Reibkoeffizienten besitzt. Nachfolgend wird der Reibvereinzeler anhand eines Reibradvereinzelers für Banknoten beschrieben. Andere Lösungen, bei denen das Vereinzelungselement und/oder die Rückhalteeinrichtung linear bewegt werden, z. B. als Band, oder Mischungen aus linearer und rotierender Bewegung, sind ebenfalls möglich.
  • Der Reibradvereinzeler gemäß 1 ist im wesentlichen so konstruiert, wie in DE 100 08135 A1 beschrieben. Daher wird an dieser Stelle auf eine detaillierte Beschreibung dieser an sich bekannten Komponenten verzichtet.
  • Insbesondere besitzen die Vereinzelerwalze 1 und die Rückhalterolle 14 in an sich bekannter Weise Umfangsnuten 2, die versetzt zueinander angeordnet und in ihrer Breite so angepaßt sind, daß die Rückhalterollen 14, die höhenverstellbar ausgebildet sind, zur Erhöhung der Reibkräfte in die Nuten der Vereinzelerwalze 1 eingreifen können.
  • Dies ist in 2 am in Aufsicht dargestellten Reibradvereinzeler ersichtlich. Zwei Rückhalterollen 14 besitzen jeweils einen reibbehafteten Reibbereich 14a und einen glatten Gleitbereich 14b von etwa gleicher Größe. Mit den Reibbereichen 14a und Gleitbereichen 14b greifen die Rückhalterollen 14 in die Umfangsnuten 2 der Vereinzelerwalze 1 ein. Dadurch ergeben sich beim Vereinzeln der jeweils untersten Banknote 5a des Banknotenstapels 5 jeweils zwei Linienkontakte der Banknote 5a zwischen den Rückhalterollen 14 und der Vereinzelerwalze 1 in jeder Umfangsnut 2. Je nachdem, ob es sich um einen Kontakt mit einem Reibbereich oder um einen Kontakt mit einem Gleitbereich handelt, spricht man auch von „Reibkante” bzw. „Gleitkante”.
  • Die Rückhalterolle 14 übt aufgrund ihrer Aufteilung in Reibbereiche 14a und Gleitbereiche 14b nur eine halb so große Reibkraft auf die zu vereinzelnde Banknote 5a aus, wie das Reibsegment 3 der Vereinzelerwalze 1, welches aus dem gleichen Reibmaterial besteht, wie die Reibbereiche 14a der Rückhalterolle 14. Als Reibmaterial eignet sich insbesondere Gieß-Polyurethan. Demgegenüber ist die Vereinzelerwalze 1 im übrigen genau wie die Gleitbereiche 14b des Rückhalterads 14 aus einem Kunststoff mit niedrigem Reibwert gefertigt.
  • Die Vereinzelung des in das Eingabefach 16 des Reibradvereinzelers gelegten Banknotenstapels 5 geschieht wie folgt: die unterste, als nächste zu vereinzelnde Banknote 5a liegt mit ihrer Vorderkante an der Vereinzelerwalze 1 an. Die Kraft, mit der der im Blattgutspeicher 16, der hier als schräges Leitblech ausgebildet ist, abgelegte Banknotenstapel 5 auf die Vereinzelerwalze 1 wirkt, wird allein durch die Schwerkraft bestimmt und hängt daher vom Gewicht und damit im wesentlichen von der Höhe des Bankknotenstapels 5 ab.
  • Mit Hilfe der ebenfalls mit Reibsegmenten behafteten Vorschubrollen 18 werden die Banknoten vorzugsweise mit einer Geschwindigkeit zum Vereinzelerspalt 19 geschoben, die der Transportgeschwindigkeit der Banknote nach erfolgter Vereinzelung entspricht. Der Vereinzelerspalt 19 wird dabei durch die sich gegenüberliegenden Oberflächenbereiche der Vereinzelerwalze 1 und der Rückhalterolle 14 gebildet.
  • Wenn die Vereinzelerwalze 1 sich durch die Justiereinrichtung 15 gesteuert soweit gedreht hat, daß der Bereich des Reibsegments 3 in eine wirksame Stellung, das heißt in den Bereich des Vereinzelerspalts 19, gedreht ist, überwiegt die Vorschubkraft deutlich die Rückhaltekraft, so daß eine zu vereinzelnde Banknote 5a durch den Vereinzelerspalt 19 gefördert wird. Wenn sich im Verlauf der weiteren Drehung der Vereinzelerwalze 1 das Reibsegment 3 aus dem Bereich des Vereinzelerspalts 19 herausbewegt, so wird die als nächstes anliegende Banknote zurückgehalten, bis das Reibsegment 3 der Vereinzelerwalze wieder am Vereinzelerspalt 19 wirksam wird.
  • Der bisher beschriebene Aufbau von Vereinzelerwalze 1 und Rückhalterolle 14 ist nochmals im linken Teil der 3 für eine Vereinzelerwalze dargestellt. Der rechte. Teil der 3 zeigt ebenfalls nur eine Vereinzelerwalze 1 mit zwei Umfangsnuten 2. Zudem ist eine Rückhalterolle 14 mit Reibbereichen 14a und Gleitbereichen 14b zeigen, die mit den Umfangsnuten 2 der Vereinzelerwalze 1 zusammenwirken. Die Reibbereiche 14a und Gleitbereiche 14b bei dieser Rückhalterolle 14 sind so aufgeteilt, daß mit jeder Umfangsnut 2 der Vereinzelerwalze 1 sowohl ein Reibbereich 14a als auch ein Gleitbereich 14b der Rückhalterolle 14 zusammenwirkt. Dadurch bildet die Rückhalterolle 14 mit jeder Umfangsnut 2 der Vereinzelerwalze 1 eine Gleitkante und eine Reibkante, wodurch ein etwaiges, senkrecht zur Transportrichtung der Banknoten BN wirkendes Drehmoment kompensiert wird. Genaueres zu diesem Aufbau von Vereinzelerwalze 1 und Rückhalterolle 14 findet sich in der eingangs erwähnten EP 1513 753 B1 . Abweichend von der Darstellung im rechten Teil der 3, bei dem die Reibbereiche 14a innen liegend und die Gleitbereiche 14b außen liegend dargestellt sind, kann eine Vertauschung der Bereiche 14a, b vorgenommen werden. Dies hat sich als vorteilhaft herausgestellt, da bei außen liegenden Reibbereichen 14a eine weitere Verringerung des Verdrehmoments bei der Vereinzelung erreicht wird.
  • 4 zeigt Detaildarstellungen der Reibradvereinzeler aus 3. Kanten R der Nut 2 der den Vereinzelerspalt 19 bildenden Oberfläche oder Oberflächen des Vereinzelerelements 1 und Kanten R der den Vereinzelerspalt 19 bildenden Oberfläche oder Oberflächen der Rückhalteeinrichtung 14 im Bereich der Nut 2 wirken bei der Vereinzelung der Banknoten BN ein und üben starke Kräfte auf die Banknoten BN aus. Falls das Substrat elastisch ist, z. B. bei Banknoten aus Papier, verursachen diese Kräfte keine bleibenden Beschädigungen. Bei weniger elastischem Substrat, z. B. bei Banknoten aus Kunststoff oder einer Mischung aus Papier und Kunststoff, können diese Kräfte bleibende Schäden, wie Risse oder Knicke hervorrufen. Dies kann dadurch verringert oder verhindert werden, daß die Kanten R gebrochen werden. Dadurch wird erreicht, daß die „Reibkante” bzw. „Gleitkante” eine größere Fläche aufweist, weshalb die auf die Banknoten BN ausgeübten Kräfte pro Flächeneinheit verringert werden. Beispielsweise können die Kanten R angefast oder abgerundet werden. Werden die Kanten R abgerundet, sollte ein Radius von 0,3 bis 1,0 mm, insbesondere von 0,6 mm, verwendet werden.
  • Zur weiteren Verringerung der Kräfte können zudem die den Vereinzelerspalt bildenden Oberflächen von Vereinzelerelement 1 und/oder Rückhalteeinrichtung 14 poliert werden.
  • Durch die Verringerung der Kräfte pro Flächeneinheit auf die Banknoten BN ist es möglich die Rückhalteeinrichtung 14 stärker als beim Stand der Technik gegen das Vereinzelerelement 1 anzudrücken, z. B. mittels erhöhter auf die Rückhalteinrichtung 14 wirkender Federkraft. Dadurch werden Doppel- oder Mehrfachabzüge wesentlich verringert.
  • Weitere Maßnahmen, die eine ungewünschte Veränderung des wirksamen Vereinzelerspalts 19 verhindern, können durch steifere und härtere Bauteile im Bereich von Rückhalteeinrichtung 14 und Vereinzelerelement 1 erreicht werden.
  • Wird der Träger der Rückhalteeinrichtung 14 steifer ausgeführt, so daß Verwindungen des Trägers vermieden werden, wird ein einseitiger Eingriff der Kanten R der Rückhalteeinrichtung 14 vermieden und damit ein schräger Einzug der Banknoten BN.
  • Durch Verhinderung des Nachfedern der Rückhalteeinrichtung 14, die während der Vereinzelung entsteht, kann verhindert werden, daß es zu schuppenförmigen (Banknoten werden überlappend eingezogen) oder Mehrfachabzügen kommt.
  • Eine Verbesserung der Vereinzelungsqualität kann zudem durch härteres Material für die Reibbereiche 14a und die Reibsegmente 3 erreicht werden. Geeignet dafür ist beispielsweise die Gummimischung HUA 1961-07 der Firma Kraiburg. Durch das geringere Nachgeben der Reibbereiche 14a und der Reibsegmente 3 bei der Vereinzelung wird eine definierte, gleichmäßigere Reibkraft auf die Banknoten wirksam. Ebenso ist der Einsatz von härterem Material für die Bereiche von Vereinzelerelement 1 sowie Rückhalteeinrichtung 14 ohne Reibelemente vorteilhaft. Auch dadurch wird insgesamt eine größere Stabilität des Reibvereinzelers erreicht, wodurch die Vereinzelungs qualität verbessert wird. Statt der Verwendung eines härteren Materials für die Reibbereiche 14a und/oder die Reibsegmente 3 kann eine größere Stabilität, d. h. geringeres Nachgeben der Reibbereiche 14a bzw. Reibsegmente 3, auch durch geometrische Veränderungen der Reibbereiche 14a bzw. Reibsegmente 3 erreicht werden. Werden beispielsweise dünnere Schichten des Reibmaterials verwendet, wird die Stabilität insgesamt verbessert. Ebenso können härtere und damit stabilere Teile, z. B. Metallteile, in das Reibmaterial eingelagert werden, um die Nachgiebigkeit zu verringern. Die Metallteile müssen dabei soweit innerhalb des Reibmaterials eingelagert sein, daß diese auch bei Auftreten von Verschleiß vom Reibmaterial umschlossen bleiben.
  • Um Verdrehungen bei der Vereinzelung zu verhindern, also schiefes Einziehen von Banknoten, ist zudem eine seitliche Einstellbarkeit von Rückhalteeinrichtung 14 und Vereinzelerelement 1 vorteilhaft. 4 zeigt eine seitlich Einrichtung S der Rückhalteeinrichtung 14, d. h. eine Einstellung quer zur Richtung des Transports bzw. Einzugs der Banknoten. Die Einstellbarkeit erlaubt es, die Kanten R von Rückhalteeinrichtung 14 und Vereinzelerelement 1 genau auszurichten, wodurch unerwünschte Verdrehungen der zu vereinzelnden Banknoten bei der Vereinzelung verhindert werden, da keine unsymmetrischen Kräfte auftreten.
  • Falls an den Reibereichen und Reibsegmenten auftretender Verschleiß über einen längeren Zeitraum ohne Einfluß auf die Qualität der Vereinzelung des Reibvereinzelers bleiben soll, kann zudem die in DE 101 05 521 A1 vorgeschlagene, getrennte Einstellbarkeit von Rückhalte- und Vorschubkraft angewendet werden. Dabei ist es vorgesehen, daß Rückhalteeinrichtung (Reibbereiche 14a) und Andruckeinrichtung (Gleitbereiche 14b) voneinander getrennt werden, so daß Rückhalteeinrichtung und Andruckeinrichtung unabhängig voneinander zur Vereinzelereinrichtung eingestellt werden können.
  • Eine weitere Verbesserung der Vereinzelungsqualität kann erreicht werden, falls dafür gesorgt wird, daß die im Bereich des Reibvereinzelers verwendeten Bauteile den Anforderungen des zu vereinzelnden Blattguts länger standhalten. Banknoten mit einem Substrat aus Kunststoff sind beispielsweise entlang ihrer Kanten wesentlich härter als Banknoten aus Papier. Werden beispielsweise Seitenführungen F verwendet (siehe 2), an welchen die Kanten der Banknoten während des Einzugs ausgerichtet werden, so ist es vorteilhaft, für diese Seitenführungen F verschleißfestes Material, z. B. Metall oder einem besonders harten Kunststoff, zu verwenden.
  • Ebenso hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die im Zusammenhang mit den 1 und 2 beschriebenen Vorschubrollen 18, so anzutreiben, daß sie im Vergleich zu den Vorschubrollen 18 beim Stand der Technik, den Vorschub des als nächstem zu vereinzelnden Blattgut 5a erst geringfügig später bewirken. Dies bewirkt, daß bei Vereinzelungsbeginn nicht zusätzliche Kräfte auf die Banknote einwirken, so daß die Vereinzelung ausschließlich durch Rückhalteeinrichtung 14 und Vereinzelerelement 1 bewirkt wird. Die Gefahr einer schrägen Vereinzelung wird somit weiter reduziert.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 10008135 A1 [0007, 0008, 0009, 0023]
    • - EP 1513753 B1 [0009, 0009, 0030]
    • - DE 10105521 A1 [0010, 0010, 0039]

Claims (6)

  1. Reibvereinzeler zum Vereinzeln von blattförmigen Wertdokumenten (5), insbesondere Banknoten (BN), umfassend – einen Blattgutspeicher (16) zum Aufnehmen eines Blattgutstapels (5), – eine Abzugseinrichtung mit einem Vereinzelerelement (1), wobei das Vereinzelerelement zur Kontaktierung und Förderung des aus dem Blattgutspeicher (16) zu vereinzelnden Blattguts (5a) ein oder mehrere Reibelemente (3) mit zumindest einer in Transportrichtung des zu vereinzelnden Blattguts (5a) verlaufenden Nut (2) aufweist, und – eine Rückhalteeinrichtung (14), die mit dem Vereinzelerelement (1) einen Vereinzelerspalt (19) bildet, durch den zu vereinzelndes Blattgut (5a) aus dem Blattgutspeicher (16) gefördert wird, und die mit der Nut (2) des Vereinzelerelements (1) zusammenwirkende Reibbereiche (14a) mit hohem Reibkoeffizienten und Gleitbereiche (14b) mit niedrigem Reibkoeffizienten besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß Kanten (R) der Nut (2) der den Vereinzelerspalt (19) bildenden Oberfläche des Vereinzelerelements (1) und Kanten (R) der den Vereinzelerspalt (19) bildenden Oberfläche der Rückhalteeinrichtung (14) im Bereich der Nut (2) gebrochen sind.
  2. Reibvereinzeler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanten (R) abgerundet sind, mit einem Radius von 0,3 bis 1,0 mm, insbesondere von 0,6 mm.
  3. Reibvereinzeler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Vereinzelerelement (1) mehrere in Transportrichtung der zu vereinzelnden Blätter (5a) verlaufende Nuten (2) und entsprechende Rückhalteeinrichtungen (14) aufweist.
  4. Reibvereinzeler nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einstelleinrichtung (S) zur Einstellung von Vereinzelerelement (1) und Rückhalteeinrichtung (14) eine seitliche Ausrichtung von Vereinzelerelement (1) und Rückhalteeinrichtung (14) zueinander erlaubt.
  5. Reibvereinzeler nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückhalteeinrichtung (14) ein oder mehrere Rückhalteräder umfaßt, welche die Reibbereiche (14a) bzw. Gleitbereiche (14b) aufweisen.
  6. Reibvereinzeler nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Vereinzelerelement (1) eine Vereinzelerwalze ist.
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