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Die
Erfindung betrifft einen Reibvereinzeler zum Vereinzeln von blattförmigen
Wertdokumenten, wie Banknoten, Schecks oder dergleichen.
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Es
gibt unterschiedliche technische Konzepte, um Blattgutstapel wie
Banknotenbündel so zu vereinzeln, daß die vereinzelten
Banknoten einer Prüfsensorik zugeführt werden
können, die die Echtheit, die qualitative Beschaffenheit,
die Denomination oder andere charakteristische Eigenschaften der Banknoten
bestimmt.
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Die
vorliegende Anmeldung beschäftigt sich dabei mit dem Konzept
der Reibvereinzeler. Bei einem Reibradvereinzeler greifen beispielsweise
die Reibelemente einer Vereinzelerwalze an der Oberfläche
einer Banknote eines Banknotenstapels an, wobei die so kontaktierte
Banknote reibungsbedingt durch Rotation der Vereinzelerwalze in
eine Transportrichtung gefördert wird, während
die übrigen Banknoten des Banknotenstapels durch eine Rückhalteeinrichtung
zurückgehalten werden. Die Rückhalteeinrichtung
und die Vereinzelerwalze bilden zu diesem Zweck einen Vereinzelerspalt,
durch den die Banknote gefördert wird. Die Vereinzelerwalze
besitzt in Transportrichtung der zu vereinzelnden Banknoten verlaufende
Nuten, in welche die Rückhalteeinrichtung geringfügig
eingreifen kann. Die Eingrifftiefe ist einstellbar.
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Um
sicherzustellen, daß die von der Vereinzelerwalze kontaktierte
Banknote gefördert wird und die übrigen Banknoten
des Banknotenstapels zurückgehalten werden, muß im
Vereinzelerspalt von der Vereinzelerwalze eine Vereinzelungskraft
bzw. Vorschubkraft auf die Banknote ausgeübt werden, die
größer ist als die Rückhaltekraft, die
von der Rückhalteeinrichtung auf der gegenüberliegenden Seite
des Vereinzelerspalts auf die Banknote ausge übt wird. Die
Rückhalteeinrichtung kann beispielsweise als Rückhalterolle
oder als Rückhalteklotz oder -kufe realisiert sein, die
entweder starr oder gegen die Transportrichtung drehbar gelagert
sein kann.
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Um
das Verhältnis der Vorschubkraft zur Rückhaltekraft
auf einem gewünschten festen Wert einzustellen, kann die.
Vereinzelerwalze mit Reibelementen versehen sein, deren Reibbeläge
einen wesentlich höheren Reibkoeffizienten aufweisen, als
die entsprechenden Reibbeläge der Rückhalteeinrichtung,
wobei das Reibverhältnis zum Beispiel etwa 2:1 beträgt.
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Als
nachteilig stellt sich bei dieser Vorgehensweise heraus, daß die
unterschiedlichen Reibmaterialien der Vereinzelerwalze und der Rückhalteeinrichtung
teilweise ein sehr unterschiedliches Betriebsverhalten aufweisen,
beispielsweise in Bezug auf Beständigkeit gegen Umwelteinflüsse,
Feuchtigkeitsaufnahme, Temperaturkoeffizient, Alterung und Verschleißfestigkeit.
Dies kann zu unterschiedlichen Standzeiten führen und beeinflußt
das Reibverhältnis, was zu Vereinzelungsfehlern bis hin
zum Mehrfachabzug führen kann, bei dem mehr als ein Blatt von
der Vereinzelerwalze erfaßt und gefördert wird.
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In
der
DE 100 08 135
A1 wird ein Reibradvereinzeler beschrieben, der zur Vermeidung
dieser Probleme für Vereinzelerwalze und Rückhalteeinrichtung
das gleiche Reibmaterial bzw. Reibmaterial mit gleichem Reibwert
verwendet. Um trotz der Verwendung des im wesentlichen gleichen
Reibmaterials für Rückhaltung und Vereinzlung
sicherzustellen, daß die auf das zu vereinzelnde Blattgut
wirkende Kraft der Vereinzelerwalze ausreichend weit über
der von der Rückhalteeinrichtung ausgeübten Kraft
liegt, wird vorgesehen, daß der Kontaktbereich zwischen
dem Blattgut und den Reibelementen der Vereinzelerwalze wesentlich
größer ist, als der Kontaktbereich zwischen dem
Blattgut und den Reibbereichen der Rückhalteeinrich tung.
Dies wird erreicht, indem die Rückhalterolle in benachbarte
Umfangsnuten der Vereinzelerwalze abwechselnd mit einem Material mit
hohem Reibkoeffizienten („Reibbereich”) und mit einem
Material mit niedrigem Reibkoeffizienten („Gleitbereich”)
eingreift. Wenn der Reibkoeffizient der Gleitbereiche der Rückhalteeinrichtung
vernachlässigbar gering ist, so ergibt sich wegen der im übrigen
gleichen Reibmaterialien der Rückhalteeinrichtung und der
Vereinzelerwalze wiederum ein Reibwertverhältnis von etwa
2:1.
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Der
Reibradvereinzeler gemäß
DE 100 08 135 A1 ist besonders
geeignet für die Quervereinzlung von Banknoten, bei der
die Banknoten mit ihrer Längskante voraus vereinzelt werden.
Bei der Verwendung des Reibradvereinzelers als Längsvereinzeler,
bei dem die Banknoten mit ihrer schmaleren Querkante voran vereinzelt
werden, treten jedoch gelegentlich Verdrehungen der Banknoten bei
ihrer Vereinzlung auf, was zur Verklemmung im Vereinzelerspalt oder
zu einem Stau im nachfolgendem Transportpfad führen kann.
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Eine
Lösung diese Problems ist aus
EP 1 513 753 B1 bekannt.
Danach ist es vorgesehen, daß eine Nut des Vereinzelerelements
sowohl mit einem Reibbereich als auch mit einem Gleitbereich der Rückhalteeinrichtung
zusammenwirkt. Dadurch wird verhindert, daß das Vereinzeln
einer Banknote zu einem auf die Banknote wirkenden Drehmoment führt, wenn
die Banknote beispielsweise nur über zwei Nuten des Vereinzelerelements
transportiert wird. Dann wirken von der aus
DE 100 08135 A1 bekannten Rückhalteeinrichtung
lediglich ein Reibbereich mit der ersten Nut und ein Gleitbereich
mit der zweiten Nut an unterschiedlichen Stellen auf die Banknote. Sofern
die für den Transport der Banknote verantwortliche Vorschubkraft
nicht mittig auf die Banknote wirkt, bewirkt sie ein Verdrehmoment,
welches von dem einzigen wirksamen Reibbereich nicht kompensiert
werden kann. Dieses Verdrehmoment wird für die eingangs
erwähnte Verdrehung und Ver klemmung des Blattguts im Vereinzelerspalt
verantwortlich gemacht. Indem bei der
EP 1 513 753 B1 vorgesehen ist, daß zumindest
eine, vorzugsweise mindestens zwei der Nuten des Vereinzelerelements
sowohl mit einem Reibbereich als auch mit einem Gleitbereich der
Rückhalteeinrichtung zusammenwirken, wird erreicht, daß bei
gleicher Reibkontaktfläche bzw. gleicher Vorschubkraft
eine reibbehaftete Führung des Blattguts über
zwei Nuten erfolgt, wodurch die Gefahr des Verdrehens des Blattguts
verringert wird.
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Des
weiteren sind aus
DE
101 05 521 A1 Maßnahmen bekannt, um die Betriebsdauer
derartiger Reibradvereinzeler zu verlängern. Durch beim Betrieb
auftretenden Verschleiß kommt es nämlich vor,
daß das ursprünglich eingestellte Reibwertverhältnis
von etwa 2:1 für Vereinzelerwalze und Rückhalteeinrichtung
und die sich damit ergebende und auf das Blattgut ausgeübte
Vereinzelungskraft und Rückhaltekraft verändert,
weshalb es zu Fehlern bei der Vereinzelung kommen kann. Durch die
getrennte Einstellbarkeit von Vereinzelungskraft (Vorschubkraft)
und Rückhaltekraft erlaubt es die bekannte Weiterbildung
nach
DE 101 05 521
A1 jedoch derartige Veränderungen auszugleichen.
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Im
Betrieb, auch der verbesserten Reibradvereinzeler hat sich jedoch
gezeigt, daß die Qualität der Vereinzelung, d.
h. ob das Blattgut einzeln und ohne Verdrehungen abgezogen und vereinzelt
wird, neben den bereits beschriebenen Faktoren, ganz wesentlich
auch vom Material des zu vereinzelnden Blattguts abhängt.
Bei Blattgut wie Banknoten werden nämlich sehr unterschiedliche
Papierqualitäten für die Banknoten verschiedener
Währungen verwendet. Zudem sind seit einiger Zeit auch
Banknoten in Verwendung, deren Substrat nicht aus Papier sondern
aus einem Kunststoffmaterial besteht. Insbesondere die Kunststoffmaterialien
weisen Eigenschaften auf, die stark von den Eigenschaften von Papier
abweichen. So weist von Kunststof fen gebildetes Blattgut beispielsweise
eine höhere Steifigkeit und geringere Elastizität
als Blattgut auf Papierbasis auf. Insbesondere die geringere Elastizität
des Blattguts auf Kunststoffbasis führt zudem zu Beschädigungen
derartigen Blattguts bei der Vereinzelung mit den bekannten Reibradvereinzelern.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Reibvereinzeler
zum Vereinzeln von blattförmigen Wertdokumenten, wie Banknoten,
Schecks oder dergleichen, anzugeben, der eine einwandfreie Vereinzelung
von Blattgut erlaubt, welches aus unterschiedlichsten Substraten bestehen
kann, wobei auch Beschädigungen des Blattguts verhindert
werden sollen.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Reibvereinzeler mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Die weiteren Ansprüche beschreiben vorteilhafte
Ausgestaltungen.
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Dabei
wird von einem Reibvereinzeler zum Vereinzeln von blattförmigen
Wertdokumenten, insbesondere Banknoten, ausgegangen, der einen Blattgutspeicher
zum Aufnehmen eines Blattgutstapels, eine Abzugseinrichtung mit
einem Vereinzelerelement, wobei das Vereinzelerelement zur Kontaktierung
und Förderung des aus dem Blattgutspeicher zu vereinzelnden
Blattguts ein oder mehrere Reibelemente mit zumindest einer in Transportrichtung
des zu vereinzelnden Blattguts verlaufenden Nut, und eine Rückhalteeinrichtung,
die mit dem Vereinzelerelement einen Vereinzelerspalt bildet, durch
den zu vereinzelndes Blattgut aus dem Blattgutspeicher gefördert
wird, und die mit der Nut des Vereinzelerelements zusammenwirkende
Reibbereiche mit hohem Reibkoeffizienten und Gleitbereiche mit niedrigem Reibkoeffizienten
besitzt, umfaßt. Erfindungsgemäß sind
Kanten der Nut der den Vereinzelerspalt bildenden Oberfläche
des Vereinzelerelements und Kanten der den Vereinzelerspalt zugewandten
Oberfläche der Rückhalteeinrichtung im Bereich
der Nut gebrochen gestaltet, insbesondere abgerundet.
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Der
erfindungsgemäße Reibvereinzeler weist den Vorteil
auf, daß Blattgut mit unterschiedlichstem Substrat, insbesondere
Blattgut aus Papier, Kunststoff und Mischsubstraten aus Papier und Kunststoff,
sicher und mit hoher Qualität vereinzelt werden kann. Dabei
ist unter Qualität der Vereinzelung zu verstehen, daß das
Blattgut unter Vermeidung von Doppel-, Mehrfach- und schuppenförmigen Vereinzelungen
sicher jeweils als einzelnes Stück Blattgut erfolgt, das
zudem in einer gewünschten Ausrichtung, insbesondere ohne
schräg verdreht zu werden, vereinzelt wird. Zudem erlaubt
der erfindungsgemäße Reibvereinzeler auch eine
beschädigungsfreie Vereinzelung von Blattgut aus weniger elastischem
Material, beispielsweise von Blattgut mit Kunststoffsubstrat.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden beispielhaften
Beschreibung von Ausführungsformen der Erfindung anhand
beiliegender Zeichnungen.
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Es
zeigt:
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1 einen
schematischen Querschnitt eines Reibradvereinzelers entlang der
Vereinzlungs- und Transportrichtung der Banknoten,
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2 den
Reibradvereinzeler aus 1, schematisch in Aufsicht,
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3 zwei
ausschnittsweise Frontansichten des Reibradvereinzelers gemäß der 1 und 2,
mit unterschiedlicher Anordnung von Reibbereichen einer Rückhalterolle,
und
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4 Detaildarstellungen
der Reibradvereinzeler aus 3.
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Die
Erfindung betrifft einen Reibvereinzeler zum Vereinzeln von blattförmigen
Wertdokumenten, wie Banknoten, Schecks oder dergleichen, die unterschiedliche
Substrate aufweisen können, z. B. Papier-, Kunststoff-
oder Mischsubstrate aus Papier und Kunststoff. Der Reibvereinzeler
umfaßt einen Blattgutspeicher zum Aufnehmen eines Blattgutstapels, eine
Abzugseinrichtung mit einem Vereinzelerelement, das zur Kontaktierung
und Förderung der aus dem Blattgutspeicher zu vereinzelnden
Blätter ein oder mehrere Reibelemente mit in Vereinzelungs- und
Transportrichtung der zu vereinzelnden Blätter verlaufenden
Nuten aufweist, und eine Rückhalteeinrichtung, die mit
dem Vereinzelerelement einen Vereinzelerspalt bildet, durch den
die zu vereinzelnden Blätter aus dem Blattgutspeicher gefördert
werden, und die mit den Nuten des Vereinzelerelements zusammenwirkende
Reibbereiche mit hohem Reibkoeffizienten und Gleitbereiche mit niedrigem
Reibkoeffizienten besitzt. Nachfolgend wird der Reibvereinzeler
anhand eines Reibradvereinzelers für Banknoten beschrieben.
Andere Lösungen, bei denen das Vereinzelungselement und/oder
die Rückhalteeinrichtung linear bewegt werden, z. B. als
Band, oder Mischungen aus linearer und rotierender Bewegung, sind
ebenfalls möglich.
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Der
Reibradvereinzeler gemäß
1 ist im wesentlichen
so konstruiert, wie in
DE
100 08135 A1 beschrieben. Daher wird an dieser Stelle auf
eine detaillierte Beschreibung dieser an sich bekannten Komponenten
verzichtet.
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Insbesondere
besitzen die Vereinzelerwalze 1 und die Rückhalterolle 14 in
an sich bekannter Weise Umfangsnuten 2, die versetzt zueinander
angeordnet und in ihrer Breite so angepaßt sind, daß die Rückhalterollen 14,
die höhenverstellbar ausgebildet sind, zur Erhöhung
der Reibkräfte in die Nuten der Vereinzelerwalze 1 eingreifen
können.
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Dies
ist in 2 am in Aufsicht dargestellten Reibradvereinzeler
ersichtlich. Zwei Rückhalterollen 14 besitzen
jeweils einen reibbehafteten Reibbereich 14a und einen
glatten Gleitbereich 14b von etwa gleicher Größe.
Mit den Reibbereichen 14a und Gleitbereichen 14b greifen
die Rückhalterollen 14 in die Umfangsnuten 2 der
Vereinzelerwalze 1 ein. Dadurch ergeben sich beim Vereinzeln
der jeweils untersten Banknote 5a des Banknotenstapels 5 jeweils
zwei Linienkontakte der Banknote 5a zwischen den Rückhalterollen 14 und
der Vereinzelerwalze 1 in jeder Umfangsnut 2.
Je nachdem, ob es sich um einen Kontakt mit einem Reibbereich oder
um einen Kontakt mit einem Gleitbereich handelt, spricht man auch von „Reibkante” bzw. „Gleitkante”.
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Die
Rückhalterolle 14 übt aufgrund ihrer
Aufteilung in Reibbereiche 14a und Gleitbereiche 14b nur
eine halb so große Reibkraft auf die zu vereinzelnde Banknote 5a aus,
wie das Reibsegment 3 der Vereinzelerwalze 1,
welches aus dem gleichen Reibmaterial besteht, wie die Reibbereiche 14a der
Rückhalterolle 14. Als Reibmaterial eignet sich
insbesondere Gieß-Polyurethan. Demgegenüber ist
die Vereinzelerwalze 1 im übrigen genau wie die
Gleitbereiche 14b des Rückhalterads 14 aus
einem Kunststoff mit niedrigem Reibwert gefertigt.
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Die
Vereinzelung des in das Eingabefach 16 des Reibradvereinzelers
gelegten Banknotenstapels 5 geschieht wie folgt: die unterste,
als nächste zu vereinzelnde Banknote 5a liegt
mit ihrer Vorderkante an der Vereinzelerwalze 1 an. Die
Kraft, mit der der im Blattgutspeicher 16, der hier als
schräges Leitblech ausgebildet ist, abgelegte Banknotenstapel 5 auf
die Vereinzelerwalze 1 wirkt, wird allein durch die Schwerkraft
bestimmt und hängt daher vom Gewicht und damit im wesentlichen
von der Höhe des Bankknotenstapels 5 ab.
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Mit
Hilfe der ebenfalls mit Reibsegmenten behafteten Vorschubrollen 18 werden
die Banknoten vorzugsweise mit einer Geschwindigkeit zum Vereinzelerspalt 19 geschoben,
die der Transportgeschwindigkeit der Banknote nach erfolgter Vereinzelung
entspricht. Der Vereinzelerspalt 19 wird dabei durch die sich
gegenüberliegenden Oberflächenbereiche der Vereinzelerwalze 1 und
der Rückhalterolle 14 gebildet.
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Wenn
die Vereinzelerwalze 1 sich durch die Justiereinrichtung 15 gesteuert
soweit gedreht hat, daß der Bereich des Reibsegments 3 in
eine wirksame Stellung, das heißt in den Bereich des Vereinzelerspalts 19,
gedreht ist, überwiegt die Vorschubkraft deutlich die Rückhaltekraft,
so daß eine zu vereinzelnde Banknote 5a durch
den Vereinzelerspalt 19 gefördert wird. Wenn sich
im Verlauf der weiteren Drehung der Vereinzelerwalze 1 das
Reibsegment 3 aus dem Bereich des Vereinzelerspalts 19 herausbewegt,
so wird die als nächstes anliegende Banknote zurückgehalten,
bis das Reibsegment 3 der Vereinzelerwalze wieder am Vereinzelerspalt 19 wirksam wird.
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Der
bisher beschriebene Aufbau von Vereinzelerwalze
1 und Rückhalterolle
14 ist
nochmals im linken Teil der
3 für
eine Vereinzelerwalze dargestellt. Der rechte. Teil der
3 zeigt
ebenfalls nur eine Vereinzelerwalze
1 mit zwei Umfangsnuten
2. Zudem
ist eine Rückhalterolle
14 mit Reibbereichen
14a und
Gleitbereichen
14b zeigen, die mit den Umfangsnuten
2 der
Vereinzelerwalze
1 zusammenwirken. Die Reibbereiche
14a und
Gleitbereiche
14b bei dieser Rückhalterolle
14 sind
so aufgeteilt, daß mit jeder Umfangsnut
2 der
Vereinzelerwalze
1 sowohl ein Reibbereich
14a als
auch ein Gleitbereich
14b der Rückhalterolle
14 zusammenwirkt.
Dadurch bildet die Rückhalterolle
14 mit jeder
Umfangsnut
2 der Vereinzelerwalze
1 eine Gleitkante
und eine Reibkante, wodurch ein etwaiges, senkrecht zur Transportrichtung der
Banknoten BN wirkendes Drehmoment kompensiert wird. Genaueres zu
diesem Aufbau von Vereinzelerwalze
1 und Rückhalterolle
14 findet
sich in der eingangs erwähnten
EP 1513 753 B1 . Abweichend von
der Darstellung im rechten Teil der
3, bei dem
die Reibbereiche
14a innen liegend und die Gleitbereiche
14b außen
liegend dargestellt sind, kann eine Vertauschung der Bereiche
14a,
b vorgenommen werden. Dies hat sich als vorteilhaft herausgestellt,
da bei außen liegenden Reibbereichen
14a eine
weitere Verringerung des Verdrehmoments bei der Vereinzelung erreicht
wird.
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4 zeigt
Detaildarstellungen der Reibradvereinzeler aus 3.
Kanten R der Nut 2 der den Vereinzelerspalt 19 bildenden
Oberfläche oder Oberflächen des Vereinzelerelements 1 und
Kanten R der den Vereinzelerspalt 19 bildenden Oberfläche
oder Oberflächen der Rückhalteeinrichtung 14 im
Bereich der Nut 2 wirken bei der Vereinzelung der Banknoten BN
ein und üben starke Kräfte auf die Banknoten BN aus.
Falls das Substrat elastisch ist, z. B. bei Banknoten aus Papier,
verursachen diese Kräfte keine bleibenden Beschädigungen.
Bei weniger elastischem Substrat, z. B. bei Banknoten aus Kunststoff
oder einer Mischung aus Papier und Kunststoff, können diese
Kräfte bleibende Schäden, wie Risse oder Knicke hervorrufen.
Dies kann dadurch verringert oder verhindert werden, daß die
Kanten R gebrochen werden. Dadurch wird erreicht, daß die „Reibkante” bzw. „Gleitkante” eine
größere Fläche aufweist, weshalb die
auf die Banknoten BN ausgeübten Kräfte pro Flächeneinheit
verringert werden. Beispielsweise können die Kanten R angefast
oder abgerundet werden. Werden die Kanten R abgerundet, sollte ein
Radius von 0,3 bis 1,0 mm, insbesondere von 0,6 mm, verwendet werden.
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Zur
weiteren Verringerung der Kräfte können zudem
die den Vereinzelerspalt bildenden Oberflächen von Vereinzelerelement 1 und/oder
Rückhalteeinrichtung 14 poliert werden.
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Durch
die Verringerung der Kräfte pro Flächeneinheit
auf die Banknoten BN ist es möglich die Rückhalteeinrichtung 14 stärker
als beim Stand der Technik gegen das Vereinzelerelement 1 anzudrücken,
z. B. mittels erhöhter auf die Rückhalteinrichtung 14 wirkender
Federkraft. Dadurch werden Doppel- oder Mehrfachabzüge
wesentlich verringert.
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Weitere
Maßnahmen, die eine ungewünschte Veränderung
des wirksamen Vereinzelerspalts 19 verhindern, können
durch steifere und härtere Bauteile im Bereich von Rückhalteeinrichtung 14 und Vereinzelerelement 1 erreicht
werden.
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Wird
der Träger der Rückhalteeinrichtung 14 steifer
ausgeführt, so daß Verwindungen des Trägers vermieden
werden, wird ein einseitiger Eingriff der Kanten R der Rückhalteeinrichtung 14 vermieden und
damit ein schräger Einzug der Banknoten BN.
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Durch
Verhinderung des Nachfedern der Rückhalteeinrichtung 14,
die während der Vereinzelung entsteht, kann verhindert
werden, daß es zu schuppenförmigen (Banknoten
werden überlappend eingezogen) oder Mehrfachabzügen
kommt.
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Eine
Verbesserung der Vereinzelungsqualität kann zudem durch
härteres Material für die Reibbereiche 14a und
die Reibsegmente 3 erreicht werden. Geeignet dafür
ist beispielsweise die Gummimischung HUA 1961-07 der Firma Kraiburg.
Durch das geringere Nachgeben der Reibbereiche 14a und
der Reibsegmente 3 bei der Vereinzelung wird eine definierte,
gleichmäßigere Reibkraft auf die Banknoten wirksam.
Ebenso ist der Einsatz von härterem Material für
die Bereiche von Vereinzelerelement 1 sowie Rückhalteeinrichtung 14 ohne
Reibelemente vorteilhaft. Auch dadurch wird insgesamt eine größere
Stabilität des Reibvereinzelers erreicht, wodurch die Vereinzelungs qualität
verbessert wird. Statt der Verwendung eines härteren Materials
für die Reibbereiche 14a und/oder die Reibsegmente 3 kann
eine größere Stabilität, d. h. geringeres
Nachgeben der Reibbereiche 14a bzw. Reibsegmente 3,
auch durch geometrische Veränderungen der Reibbereiche 14a bzw. Reibsegmente 3 erreicht
werden. Werden beispielsweise dünnere Schichten des Reibmaterials
verwendet, wird die Stabilität insgesamt verbessert. Ebenso können
härtere und damit stabilere Teile, z. B. Metallteile, in
das Reibmaterial eingelagert werden, um die Nachgiebigkeit zu verringern.
Die Metallteile müssen dabei soweit innerhalb des Reibmaterials
eingelagert sein, daß diese auch bei Auftreten von Verschleiß vom
Reibmaterial umschlossen bleiben.
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Um
Verdrehungen bei der Vereinzelung zu verhindern, also schiefes Einziehen
von Banknoten, ist zudem eine seitliche Einstellbarkeit von Rückhalteeinrichtung 14 und
Vereinzelerelement 1 vorteilhaft. 4 zeigt
eine seitlich Einrichtung S der Rückhalteeinrichtung 14,
d. h. eine Einstellung quer zur Richtung des Transports bzw. Einzugs
der Banknoten. Die Einstellbarkeit erlaubt es, die Kanten R von Rückhalteeinrichtung 14 und
Vereinzelerelement 1 genau auszurichten, wodurch unerwünschte
Verdrehungen der zu vereinzelnden Banknoten bei der Vereinzelung
verhindert werden, da keine unsymmetrischen Kräfte auftreten.
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Falls
an den Reibereichen und Reibsegmenten auftretender Verschleiß über
einen längeren Zeitraum ohne Einfluß auf die Qualität
der Vereinzelung des Reibvereinzelers bleiben soll, kann zudem die
in
DE 101 05 521 A1 vorgeschlagene,
getrennte Einstellbarkeit von Rückhalte- und Vorschubkraft
angewendet werden. Dabei ist es vorgesehen, daß Rückhalteeinrichtung
(Reibbereiche
14a) und Andruckeinrichtung (Gleitbereiche
14b)
voneinander getrennt werden, so daß Rückhalteeinrichtung
und Andruckeinrichtung unabhängig voneinander zur Vereinzelereinrichtung
eingestellt werden können.
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Eine
weitere Verbesserung der Vereinzelungsqualität kann erreicht
werden, falls dafür gesorgt wird, daß die im Bereich
des Reibvereinzelers verwendeten Bauteile den Anforderungen des
zu vereinzelnden Blattguts länger standhalten. Banknoten
mit einem Substrat aus Kunststoff sind beispielsweise entlang ihrer
Kanten wesentlich härter als Banknoten aus Papier. Werden
beispielsweise Seitenführungen F verwendet (siehe 2),
an welchen die Kanten der Banknoten während des Einzugs
ausgerichtet werden, so ist es vorteilhaft, für diese Seitenführungen
F verschleißfestes Material, z. B. Metall oder einem besonders
harten Kunststoff, zu verwenden.
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Ebenso
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die im Zusammenhang mit den 1 und 2 beschriebenen
Vorschubrollen 18, so anzutreiben, daß sie im
Vergleich zu den Vorschubrollen 18 beim Stand der Technik,
den Vorschub des als nächstem zu vereinzelnden Blattgut 5a erst
geringfügig später bewirken. Dies bewirkt, daß bei
Vereinzelungsbeginn nicht zusätzliche Kräfte auf
die Banknote einwirken, so daß die Vereinzelung ausschließlich
durch Rückhalteeinrichtung 14 und Vereinzelerelement 1 bewirkt wird.
Die Gefahr einer schrägen Vereinzelung wird somit weiter
reduziert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10008135
A1 [0007, 0008, 0009, 0023]
- - EP 1513753 B1 [0009, 0009, 0030]
- - DE 10105521 A1 [0010, 0010, 0039]