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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine geschmacksgebende Öl-in-Wasser-Emulsion
(O/W) mit hoher Aufrahm- und Trübungsstabilität bei Verdünnung. Die
O/W-Emulsion mit natürlichen
Emulgatoren, insbesondere Proteinen, und mit Polysacchariden wird
zur Herstellung von Lebensmitteln, insbesondere zur Herstellung
von aufrahmstabilen trüben
Getränken,
wie beispielsweise Bio-Getränken,
vorgeschlagen.
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Es
ist bekannt, zur Erzielung einer hohen Aufrahm- und Trübungsstabilität von Getränken, die
zur Geschmacksgebung z. B. Orangenöl (Dichte ~0,84 g/cm
3, 25°C)
enthalten, das Öl
mit einen „Beschwerer” anzureichern
(z. B. Saccharose-acetat-isobutyrat [
JP 62022712 A ], Glycerinester aus Wurzelharz/Kolophonester oder
bromierte Fettsäureester
[
US 4705691 A ]).
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Da
derartige geschmacksgebende Öle
(z. B. Orangenöl)
aufgrund ihres hydrophoben Charakters nicht in der wässrigen
Phase löslich
sind, erfolgt ihre Zugabe zum Getränk als Öl-in-Wasser-Emulsion. Dadurch erhalten
die Getränke
ihr trübes
Aussehen. Der Zusatz derartiger „Beschwerer” erfolgt
z. B. in der Form, dass dem geschmacksgebenden Öl ein Gemisch aus einem MCT-Öl (Miglyol® 812,
Dichte 0,94 bis 0,95 g/cm3, Sasol Germany
GmbH) und SAIB (Saccharose-acetat-isobutyrat, Dichte 1,14 g/cm3, E 444) zur Angleichung an die Dichte der
kontinuierlichen Phase zugesetzt wird.
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In
US 2007/0160738 A1 wird
vorgeschlagen, der Ölphase
neben SAIB öllösliches
Pflanzenharz (Dammar) zur Dichteerhöhung zuzusetzen und die Viskosität der kontinuierlichen
Phase durch Zugabe von Pektin zu erhöhen. Eine weitere Möglichkeit
zur Dichteerhöhung
der Ölphase
wäre gemäß
DE 10 2007 026090
A1 der Zusatz eines Glycerinesters der fraktionierten Pflanzenfettsäuren C
8 und C
10, verknüpft mit
Bernsteinsäure (Dichte
1,00 bis 1,02 g/cm
3, z. B. Miglyol
® 829,
Sasol Germany GmbH). Der Einsatz derartiger „Beschwerer” für die dispergierte Ölphase entspricht
jedoch nicht der Bio-Verordnung.
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Trübe Getränke (Orangengeschmack)
werden auch unter Nutzung der Komplexbildung zwischen Protein und
Alginat (1:1) zur Stabilisierung von dispergiertem Orangenöl (Vermeidung
der Tropfenkoaleszenz) gemäß
US 5342643 A hergestellt.
Hier hat das Protein-Polysaccharid-Gemisch
eine grenzflächenstabilisierende Funktion.
Eine schnelle Aufrahmung derartiger Tropfenaggregate wird durch
entsprechende Dichteerhöhung der Ölphase bzw.
den Zusatz eines Beschwerers (z. B. Saccharose-acetat-isobutyrat,
SAIB, E 444) zur dispergierten Phase verhindert. Somit kann die
agglomerierte Emulsion auch in hochverdünnter Form nicht aufrahmen.
Der Nachteil der Anmeldung US 5342643 A besteht darin, dass der
Einsatz von SAIE und Propylenglycolalginat nicht auf die Herstellung
von Bio-Getränken übertragen
werden kann.
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In
WO 2005/046361 A1 werden
zur Erzeugung von trübungsstabilen
Fruchtsaftgetränken
modifizierte Protein-Polysaccharid-Gemische eingesetzt. Hierfür wird ein
Protein (in Form von Kuhmilch, Sojamilch, Molke oder deren Mischungen)
mit einem Polysaccharid (niedrigverestertes Pektin und/oder Na-Carboxymethylcellulose)
in wässriger
Lösung
nach pH-Senkung unter 4,5 erhitzt, homogenisiert, getrocknet und
dann dem säurehaltigen
Fruchtsaft-Getränk
zugesetzt. Das säurehaltige
Fruchtsaft-Getränk
mit dem vorher modifizierten Protein-Polysaccharid-Gemisch wird
nochmals erhitzt und homogenisiert. Danach ist das Getränk für mehrere Wochen
sedimentationsstabil.
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Bei
der Patentanmeldung
WO
2005/046361 A1 wird die stabilisierende Wirkung eines Protein-Polysaccharid-Komplexes
ausgenutzt, der nach pH-Absenkung und Erhitzung entsteht. Eine derartige
Vorbehandlung von wässrigen
Protein-Polysaccharid-Gemischen ist sehr zeit- und energieaufwändig. Allerdings
bezieht sich diese Lösung
nicht auf Bio-Getränke, die
eine geschmacksgebende Ölphase
enthalten und bei denen eine Dichteerhöhung der dispersen Phase zur
Verbesserung der Aufrahmstabilität
notwendig ist. Es geht hier nur um die Erhöhung der Stabilität von Fruchtsaftgetränken.
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Die
Nachteile der aufgeführten
Schriften bestehen darin, dass die Ölphase mit Zusatzstoffen beschwert
wird, die nicht für
Bio-Lebensmittel zugelassen sind. Das gilt auch für die eingesetzten
Polysaccharide (Na-Carboxymethylzellulose, amidiertes niedrigverestertes
Pektin).
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Um
zu erreichen, dass Öl-in-Wasser-Emulsionen
mit unterschiedlichem Ölgehalt
oder verschiedener Viskosität
koaleszenzstabil bleiben und keine Phasentrennung auftritt, erfolgt
in
US 7252848 B2 die
Emulsionsbildung mit Proteinen (z. B. Molkenprotein) und die Viskosität der kontinuierlichen
Phase wird mit Pektin erhöht.
Aus diese Weise wird durch Kombination von Molkenprotein mit hochverestertem
Pektin in der wässrigen
Phase eine stabile säurehaltige
Emulsion mit Buttergeschmack erzeugt.
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Ziel
der
US 7252848 B2 ist
nicht die Erzeugung trübungsstabiler
Bio-Getränke, sondern
die Geschmacksgebung von Milchgetränken und -produkten, Desserts,
Dressings, Mayonnaisen und Soßen
mit einer aromahaltigen Emulsion. Dabei geht es um die erhöhte Grenzflächenstabilität der Emulsionen
zur Verhinderung der Tropfenaggregation bei Senkung des pH-Wertes
und nicht um die Verbesserung der Aufrahm- und Trübungsstabilität von Emulsionen
in Bio-Getränken.
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Durch
die Zugabe von Pektin zur wässrigen
Phase von proteinstabilisierten Emulsionen wird an den Öltropfen
eine stabile Grenzschicht erzeugt, die zur erhöhten Koaleszenzstabilität der dispergierten Öltropfen führt (Gancz,
Alexander and Corredig: Interactions of high methoxyl pectin with
whey Proteins at oil/water interfaces at acid pH, J. of Agricultural
and Food Chemistry, 53 (2005) S. 2236).
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Für die Herstellung
von Getränken
setzt man zur Emulsionsbildung von Orangen- oder Zitronenschalenöl auch Zuckerrübenpektin
als Emulgator ein (
US
2007/0160738 A1 ). Die auf diese Weise hergestellte Emulsion
wird zur Getränkeherstellung
in einer Zuckerlösung,
die Saccharose, Citronensäure
und gelben Farbstoff enthält,
dispergiert und anschließend
mit Kohlendioxid angereichert (7 g/L). Zur Gewährleistung der Aufrahmstabilität wird der Ölphase ein üblicher „Beschwerer” zugesetzt.
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Werden
wie im Patent
US
2007/0160738 A1 Getränke-Emulsionen
nur mit Rüben-Pektin
als Emulgator hergestellt, wird die Emulgatorwirkung nach Funami
u. a. (2007) durch das im Rüben-Pektin
enthaltene Protein erzielt (Effects of the proteinaceous moiety
an the emulsifying properties of sugar beet pectin, Food Hydrocolloids
21 (2007) S. 1319). Derartige Systeme sind jedoch nicht aufrahm-
bzw. trübungsstabil,
deshalb werden hier der Ölphase
ebenfalls synthetische „Beschwerer” zugesetzt.
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Die
Herstellung trübungsstabiler
emulsionshaltiger Getränke,
die bei Anwesenheit von Milchprotein (Casein) bei einem pH-Wert
unter 5,0 und bei Zugabe von Ca- und Mg-Salz nicht ausflocken, wird
in
EP 0914779 A2 beschrieben.
Unter Einsatz von Na-Caseinat, Dextrin, Pflanzenöl, löslichen Sojabohnenfasern und
Polyglycerin-Fettsäureester
wird hier bei pH 6,5 eine Emulsion hergestellt, die nach dem Hochdruckhomogenisieren
auf 80°C
erhitzt, bei dieser Temperatur auf pH 3,9 abgesenkt und nach Anreicherung
mit Calciumchlorid und Magnesiumsulfat nochmals emulgiert wird.
Erfolgt eine Abkühlung
der Emulsion vor Absenkung des pH-Wertes und Anreicherung mit Mineralsalzen,
ist diese höherviskos
und nicht aggregationsstabil. Im Gegensatz dazu führt die
pH-Senkung und Mineralstoffanreicherung bei höherer Temperatur nicht zum
hohen Viskositätsanstieg
und zur Koagulatbildung bzw. Phasentrennung. Die so hergestellten
säurehaltigen
Getränke
weisen bei der Lagerung eine gute Koagulationsstabilität und geringe
Viskosität
auf.
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Der
Nachteil der Schrift
EP
0914779 A2 besteht darin, dass zur Herstellung emulsionshaltiger
Getränke
unter Einsatz von Proteinen als Emulgator eine Koagulationsstabilität (keine
Phasentrennung) nur erreicht wird, wenn die Emulsion vor der Säurezugabe
30 min bei 80°C
gehalten und nochmals bei hoher Temperatur emulgiert wird. Die Trübungsstabilität des Getränkes wird
bei dieser Schrift insbesondere durch den Einsatz von Polyglycerin-Fettsäureestern
realisiert. Diese sind nicht zur Herstellung von Bio-Getränken zugelassen.
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Es
ist auch bekannt, Emulsionen, die Kaffee- und Teegetränken zugesetzt
werden sollen, zur Erzielung eine hohen Langzeitstabilität mit niedermolekularen
Emulgatoren herzustellen und diese Emulsionen teilweise mit Pflanzengummen
anzureichern (Zucker-, Polyglycerin-, und Sorbitanester der Speisefettsäuren:
WO 2004/054382 A1 ,
Ester der Mono- und Diglyceride der Speisefettsäuren in Kombination mit Pflanzengummen:
JP 2003038095 A ,
Milchsäureester
von Diglyceriden:
JP
2002262786 A ). Neben diesen niedermolekularen Emulgatoren
werden zur Erhöhung
der Aufrahmstabilität
auch die Polysaccharide Johannisbrotkernmehl und Furcellaran (
JP 2003038095 A )
eingesetzt. In
JP
2002142670 A wird Na-Caseinat als Emulgator zur Emulsionsbildung
verwendet, jedoch gemeinsam mit verschiedenen Ester der Speisefettsäuren und
Monoglyceriden.
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Weiterhin
gibt es auch Emulsionen für
Tee- und Kaffeegetränke,
die zur Erhöhung
der Stabilität
aus Magermilchpulver unter Zusatz von Lysolecithin hergestellt werden
und einen hohen Anteil an Diglyceriden in der dispergierten Fettphase
enthalten (
JP 2004357538
A ).
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Die
genannten Schriften zur Herstellung von stabilen Emulsionen unter
Einsatz von niedermolekularen Emulgatoren (
WO 2004/054382 A1 ,
JP 2002142670 A ,
JP 2002262786 A ,
JP 2003038095 A ,
JP 2004357538 A )
haben den Nachteil, dass sie neben den natürlichen Proteinen und/oder
Polysacchariden für
Bio-Lebensmittel nicht zugelassene synthetische oder chemisch modifizierte
Emulgatoren enthalten. Diese Emulsionen sollen insbesondere eine
Aufhellung der Kaffee- und Teegetränke (Imitation von Milchzusatz)
bewirken und sind nicht zur Herstellung von trübungsstabilen Bio-Getränken mit
geschmacksgebenden Ölen
geeignet. Das wesentliche Ziel dieser Patentschriften ist eine hohe
Stabilität
gegenüber
Ausflockung bei Säurezusatz.
Dies wird insbesondere durch die Kombination von Proteinen mit niedermolekularen
Emulgatoren erreicht.
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Die
DE 10 2006 019 241
A1 beschreibt die Herstellung einer Öl-in-Wasser-Emulsion mit Proteinen
und Polysacchariden zur Verwendung in der Herstellung von Getränken, wobei
das Polysaccharid der wässrigen Phase
zugesetzt wird.
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Madsen,
Research Disclosure 278 (1995), 705, beschreibt ein Verfahren, in
dem eine wässrige
Phase in Emulsionen mit einem höheren
Anteil an Hydrokolloiden angereichert wird, um deren Viskosität zu erhöhen, indem
die Hydrokolloide zunächst
in der Ölphase
angereichert werden, um dann in die wässrige Phase überzugehen.
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Zur
Herstellung von trüben
Light-Getränken
werden gemäß
DE 10 2007 026 090
A1 für
die Emulsionsbildung ein oder mehrere geschmacksgebende und aus
aufbereiteten, geschälten Ölsaaten
mit Pflanzenteilen von Kräuter-
und/oder Gewürzpflanzen
und/oder Früchten
hergestellte Öle
und/oder andere, vorzugsweise pflanzliche geschmacksgebende Öle mit einer
Dichte der Ölphase
von 0,850 bis 1,135 g/cm
3 vorzugsweise von
0,995 bis 1,020 g/cm
3, eingesetzt. Vor der
Emulsionsbildung werden die geschmacksgebenden Öle mit einem Glycerinester
der fraktionierten Pflanzenfettsäuren
C
8 und C
10, der
mit Bernsteinsäure
verknüpft
ist und eine Dichte von 1,00 bis 1,02 g/cm
3 aufweist
(z. B. Miglyol
® 829,
Sasol Germany GmbH), vermischt und in der Dichte erhöht. Die
Trübung
wird nicht allein durch den Anteil an dispergierter Emulsionsphase,
sondern zusätzlich über die
Protein-Polysaccharid-Anteile bei der Emulsionsherstellung realisiert.
Durch die Auswahl der Protein-Polysaccharid-Kombinationen können die
Trübungseffekte
eingestellt werden.
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Während gemäß
DE 10 2007 026 090
A1 die Kombination z. B. von Molkenprotein mit Na-Carboxymethylzellulose
zu einer sehr hohen Trübung
auch bei unterschiedlichem Anteil an Protein-Polysaccharid führt, ist über den
Austausch von Na-Carboxymethylzellulose gegen amidiertes niedrigverestertes
Pektin eine sehr hohe Trübung
im Light-Getränk
nur bei einem bestimmten Biopolymeranteil erzielbar. Die hier beschriebene Verfahrensweise
zur Dichteerhöhung
der Ölphase
und die zur Stabilisierung der Trübung eingesetzten Polysaccharide
genügen
jedoch nicht der Bio-Verordnung.
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Außer in
DE 10 2007 026 090
A1 wird in keinem der vorgenannten Verfahren auf einfache
Weise eine Emulsion erzeugt, die bei Verdünnung in säurehaltiger wässriger
Phase aggregations- und koaleszenzstabil ist, ohne Bildung von Tropfenaggregaten
der dispergierten Ölphase
verdünnt
werden kann, in neutralen oder säurehaltigen
Lösungen
eine starke Trübung
aufweist und nicht zur Phasentrennung führt. Allerdings werden in
DE 10 2007 026 090
A1 Rohstoffe eingesetzt, die nicht der Bio-Verordnung genügen und
somit nicht zur Herstellung von Bio-Getränken verwendet werden können (Einsatz
eines chemisch modifizierten Beschwerers, Einsatz von chemisch modifizierten
Polysacchariden, Süßstoffen
und nicht biologischer Säure).
Die Polysaccharide befinden sich hier bei der Emulsionsherstellung
in der wässrigen
proteinhaltigen Phase.
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Der
Nachteil der aufgeführten
Publikationen besteht darin, dass diese keine Möglichkeit zur Erreichung aufrahmstabiler
trüber
Bio-Getränke,
die geschmacksgebende Öl-in-Wasser-Emulsionen
enthalten, aufzeigen.
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Über die
Erzeugung von Emulsionen, die zur Geschmacksgebung von Süßungsmittel
enthaltenden Bio-Getränken
mit höherer
Dichte geeignet sind und zugleich zur hohen Aufrahmstabilität und stabilen
Trübung nach
dem Verdünnen
in den Bio-Getränkelösungen führen, ist
der Fachwelt bisher nichts bekannt.
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Da
zum Zeitpunkt vorliegender Anmeldung zur Süßung von Bio-Getränken keine
Süßstoffe
zugelassen sind, ist der Einsatz von Bio-Süßungsmitteln erforderlich,
die insbesondere Glucose, Fructose oder Saccharose enthalten und
somit zur Erhöhung
der Dichteunterschiedes zwischen der dispersen und kontinuierlichen
Phase beitragen. Hieraus ergibt sich das Problem des partiellen
Ausgleiches des Dichteunterschiedes und der Stabilisierung der dispersen
Phase. Es ist deshalb notwendig, zur Vermeidung der Aufrahmung und zur
Stabilisierung der Trübung
die dispergierte Ölphase
in der Dichte zu erhöhen
und die Trübung
auf geeignete Weise zu stabilisieren. Für Bio-Getränke gibt es jedoch bisher keinen
geeigneten Weg, der zur Verbesserung der Aufrahmstabilität bei höherem Dichteunterschied
zwischen den Phasen sowie zu Stabilisierung der Trübung geeignet
ist.
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Der
im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt somit das Problem
zugrunde, aufrahm- und trübungsstabile
Bio-Lebensmittel, insbesondere trübe Bio-Getränke, die eine geschmacksgebende
Emulsion enthalten, ausschließlich
unter Einsatz von Bio-Rohstoffen herzustellen.
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Diese
Aufgabe wird mit der Erfindung in der Weise gelöst, dass eine Protein enthaltende Öl-in-Wasser-Emulsion,
bestehend aus zumindest einer geschmacksgebenden Ölphase und
einer wässrigen
proteinhaltigen Phase, erst dann gebildet wird, wenn die geschmacksgebende Ölphase mit
einem Polysaccharid, vorzugsweise mit Pektin, angereichert ist.
Die auf diese Weise gebildete Emulsion wird dem Bio-Lebensmittel,
insbesondere einer Getränkelösung, zugesetzt.
Die Aufrahm- und Trübungsstabilität des Getränkes mit
der verdünnten
Emulsion wird über
die Anreicherung von Öl
mit dem Polysaccharid eingestellt.
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Die
mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass auf den Zusatz von synthetischen bzw. chemisch modifizierten „Beschwerern” zum geschmacksgebenden Öl verzichtet
werden kann, die Herstellung der Emulsion und der Getränke mit
zugelassenen Bio-Rohstoffe möglich
und ein Getränk
mit hoher Aufrahmstabilität
und gleichmäßiger Trübung erzeugbar
ist.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass bei der Herstellung
der Emulsionen mit geschmacksgebendem Öl mittels einer wässrigen
Phase, die Protein enthält,
zwischen Pektin und Protein Wechselwirkungen auftreten, die zusätzlich zur
Stabilität
der dispersen Phase und der Trübung
beitragen.
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Beim
Einsatz von geschmacksgebenden Ölen
zur Herstellung von Getränken
verursachen die damit hergestellten Emulsionen im Getränk bei Verdünnung aufgrund
der unterschiedlichen Lichtbrechung der dispergierten feinen Öltropfen
eine Trübung,
die insbesondere durch die Partikelgröße und den Partikelanteil der Öltropfen
bestimmt wird. Eine Änderung
der Tropfengrößenverteilung
der Öltropfen
infolge Koaleszenz oder Aggregation bewirkt auch einen anderen Trübungsgrad.
Insbesondere von den Ladungszuständen
der an der Öltropfengrenzfläche adsorbierten
Proteine und Pektine (abhängig
vom pH-Wert der wässrigen
Phase) kann es auch abhängen,
inwieweit die Öltropfen
fein verteilt sind und ob infolge Verringerung der Ladung Tropfenassoziate
gebildet werden.
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Die
Vorteile der Erfindung bestehen insbesondere darin, dass durch die
Anreicherung der Ölphase
mit Pektin die Aufrahmstabilität
der dispergierten Ölphase
im Getränk
verbessert wird, die anwesenden Biopolymere (Protein und Pektin)
keine negativen Einflüsse
auf den Trübungseffekt
infolge Assoziation der dispergierten Öltropfen ausüben und
dass das damit erzeugte Getränk
eine hohe Phasenstabilität
aufweist.
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Allgemein
führen,
wie bekannt, die zur Emulsionsbildung eingesetzten Proteine in der
Nähe ihres iso-elektrischen
Punktes infolge Ladungsausgleichs zur stärkeren Aggregation bzw. Flockung
der dispergierten Ölphase.
Dies bewirkt eine Konsistenzveränderung
der Emulsion und bei Senkung der Viskosität der kontinuierlichen Phase
eine schnellere Phasentrennung in Abhängigkeit von der Öltropfengröße. Darüber hinaus kann
eine Tropfenaggregation beim Zusatz ionischer Polysaccharide nach
der Emulsionsbildung erfolgen. In Abhängigkeit vom Ladungszustand
sind verschiedene Wechselwirkungen mit den Proteinen (z. B. tierische und
pflanzliche Proteine) möglich,
die sich auch in einer veränderten
Trübungsintensität, hervorgerufen
durch die Bildung von größeren Protein-Polysaccharid-Assoziaten, äußern können.
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Werden
Proteine gemeinsam mit Polysacchariden zur Erhöhung der Viskosität der kontinuierlichen Phase
eingesetzt, kann sich aufgrund des unterschiedlichen Ladungszustandes
bei einem bestimmten pH-Wert durch Bildung unlöslicher Komplexe zwischen Proteinen
und Polysacchariden deren Wasserbindung verringern. Dies führt bekannterweise
zur Phasentrennung in dispersen Systemen und kann auch eine ungleichmäßige Trübung bzw.
eine Phasentrennung in den mit derartigen Emulsionen angereicherten
Lebensmitteln, insbesondere Getränken,
hervorrufen.
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Es
ist ein Vorteil vorliegender Erfindung, dass derartige negative
Effekte zwischen dem Protein in der wässrigen Phase und dem Pektin
in der Ölphase
nicht auftreten.
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Soll
eine nach vorliegender Erfindung hergestellte Emulsion mit sehr
geringem Emulsionsanteil zur Geschmacksgebung von Getränken (z.
B. trübe
Bio-Getränke,
die ein geschmacksgebendes Öl
enthalten) eingesetzt werden, muss diese allerdings auch ein Öl enthalten,
das mit Bio-Produkten in der Geschmacksintensität eingestellt wurde und auch
bei hoher Verdünnung
zu spürbaren
geschmacklichen Effekten führt.
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Da
derartige geschmacksbeeinflussende Öle allgemein eine geringere
Dichte gegenüber
der kontinuierlichen Phase aufweisen (z. B. dispergierte Phase < 0,930 g/cm3; kontinuier liche Phase > 1,000 g/cm3),
ist nicht nur eine sehr geringe Tropfengröße des dispergierten Öls, sondern
auch eine Vermeidung der Tropfenaggregation und eine zusätzliche
Erhöhung
der Dichte der dispergierten Phase erforderlich. Die höhere Dichte der Ölphase,
die der Dichte der umgebenden Phase angepasst werden sollte, führt dann
zum ausreichenden Schwebezustand der dispergierten Tropfen und somit
zur stabilen Trübung
des Getränkes.
Dabei ist es wünschenswert,
den Trübungseffekt
nicht nur durch die dispergierte Ölphase, sondern auch unabhängig vom Ölgehalt
durch anwesende Bio-Rohstoffe zu unterstützen und die Süße des Getränkes mit
biologischen Rohstoffen einzustellen.
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Zur
Erzeugung von geschmacksgebenden pflanzlichen Ölen ist eine Methode bekannt,
bei der aufbereitete, geschälte Ölsaaten
mit Pflanzenteilen von Gewürzpflanzen,
deren Feuchtegehalt bei weniger als 10% und deren Größenstrukturen
bei 5 bis 10 mm liegen, im Verhältnis
95:5 Gewichtsprozent gemischt und gepresst werden (
DE 101 01 638 C2 ). Das
Pflanzenöl
wird nach Abtrennen vom Presskuchen filtriert, wobei die wertbestimmenden
Inhaltsstoffe der Pflanzenteile gelöst und in dem zeitgleich freigesetzten
Pflanzenöl
der Ölsaaten
gebunden werden. Insbesondere werden Pflanzenteile von Basilikum,
Thymian, Majoran, Oregano, Estragon, Petersilie, Dill, getrockneten
Speisezwiebeln oder Knoblauch in ihrer gewachsenen Struktur in den
Herstellungsprozess eingebunden. Als Ölsaat kommen geschälte Kerne
von Sonnenblumen zum Einsatz.
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Über Verwendungen
solcher geschmacksgebender Öle
in O/W-Emulsionen mit höherer
Dichte der Ölphase,
insbesondere zur Herstellung von Light-Getränken mit hoher Trübungs-,
Aufrahm- und Säurestabilität, wird
in
DE 10 2007
026 090 A1 berichtet. Es wird jedoch gemäß dieser
Patentanmeldung ein chemisch modifiziertes Öl zur Dichteerhöhung eingesetzt,
das nicht für
Bio-Lebensmittel zugelassen ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Emulsion zur Herstellung
und Vermischung mit Bio-Lebensmitteln, insbesondere zur Herstellung
von trüben
Bio-Getränken,
zu schaffen, die eine hohe Geschmacksgebung bei geringer Dosierung
ermöglicht
und selbst bei starker Verdünnung
eine sehr hohe Aufrahm- und Trübungsstabilität unter
Einsatz biologischer Süßungsmittel
besitzt. Die mit einer solchen Emulsion versetzten Getränke oder
andere Lebensmittel sollen in der Fertigung und Bereitstellung sowie
zur Anwendung und Zubereitung universell und problemlos gehandhabt
werden können.
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Überraschend
wurde dieses Problem durch die in Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmale
in der Weise gelöst,
dass eine Öl-in-Wasser-Emulsion
zur Verwendung für
Bio-Lebensmittel,
insbesondere für
Getränke,
zumindest aus einer geschmacksgebenden Ölphase und einer wässrigen
Phase besteht, wobei die Ölphase
vor der Bildung der Öl-in-Wasser-Emulsion mit
einem Polysaccharid, vorzugsweise mit Pektin, angereichert wird.
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Bei
der Erfindung wird durch das Polysaccharid, insbesondere Pektin,
in der Ölphase
eine Aufrahm- und Trübungsstabilität selbst
für hochverdünnte disperse Ölphasen
in Bio-Lebensmitteln,
speziell in trüben Bio-Getränken, geschaffen.
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Es
wird eine Öl-in-Wasser-Emulsion
zur Verwendung für
Bio-Lebensmittel, insbesondere für
hochverdünnte
und trübungsstabile
Bio-Getränke,
bestehend aus einer Ölphase
und einer wässrigen
Phase, hergestellt, indem die Ölphase
der Öl-in-Wasser-Emulsion
zumindest ein geschmacksgebendes Öl aus Bio-Rohstoffen enthält, das
vorzugsweise aus aufbereiteten, geschälten Ölsaaten mit Pflanzenteilen
von Kräuter-
und/oder Gewürzpflanzen
und/oder Früchten
gemäß
DE 101 01 638 C2 hergestellt
ist, und das zusätzlich
ein Polysaccharid im Mischungsverhältnis (Gewichtsteile) Öl zu Polysaccharid
18:1 bis 0,5:1, vorzugsweise von 4:1 bis 2:1, in der Form von Pektinpulver
enthält
und indem dieses Öl-Polysaccharid-Gemisch
in eine wässrige
Phase dispergiert und feinemulgiert wird, die ein Protein mit bestimmtem
Anteil enthält.
Die auf diese Weise erzeugte Emulsion wird dem Bio-Lebensmittel,
insbesondere Bio-Getränk,
zugemischt. Die Getränkelösung enthält vorzugsweise
ein Süßungsmittel
und wird vorzugsweise nach der Zugabe der Emulsion durch eine biologische Säure im pH-Wert
eingestellt.
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Durch
das Vermischen des geschmacksgebenden Öls mit einem Polysaccharid,
vorzugsweise mit einem höherveresterten
Pektinpulver, erhöht
sich die Dichte der Ölphase
auf über
1,000 bis 1,025 g/cm3. Für den Zusatz zu Bio-Getränken mit
Mono- und Disacchariden als Süßungsmittel
sollte die Dichte des Öl-Polysaccharid-Gemisches
bei der Emulsionsbildung etwa 1,015 bis 1,023 g/cm3 betragen.
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Beim
Vermischen des geschmacksgebenden Öls vor der Emulsionsbildung
mit einem pulverförmigen Pektin
eines bestimmtem Veresterungsgrades (VE) entsteht in Abhängigkeit
von der Art des Pektins (feinpulveriges oder instantisiertes Pulver)
und vom Mischungsverhältnis
(Öl/Pektinpulver)
ein höherviskoses
Gemisch, das bei zu hohem Pektinpulver anteil in eine nichtfließfähige krümelige Konsistenz übergeht.
Vorzugsweise wird ein Öl/Pektinverhältnis gewählt, das
noch fließfähige Eigenschaften
ergibt und unter Rührbewegung – zur Vermeidung
der Sedimentation des Pektins – in
eine Proteinlösung
zur Emulsionsbildung dispergiert werden kann.
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Das
Vermischen von Hydrokolloiden mit einer Öl- oder Fettphase an sich ist
insbesondere bei der Herstellung von fettarmer Margarine, Dressings
und Mayonnaisen zur höheren
Anreicherung der wässrigen
Phase mit Hydrokolloiden üblich
(Madsen, J.: Addition of vegetable hydrocolloid to low-fat spread
water Phase, Research-Disclosure 378 (1995) S. 705).
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Die
Proteinlösung,
in die das Öl-Pektinpulver-Gemisch
dispergiert wird, enthält
zwischen 0,5–10 Gew.-%,
vorzugsweise 1–3
Gew.-%, Molkenprotein.
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Bei
der Herstellung von Emulsionen aus Bio-Rohstoffen für Getränke wird
vorzugsweise ein Bio-Molkenprotein z. B. mit etwa 60% Proteingehalt
eingesetzt, das aufgrund des Kalziumgehaltes bevorzugt mit hochverestertem
Pektin (Veresterungsgrad über
50%) oder mit einem niedrigveresterten Pektin mit einem Veresterungsgrad über 37%
kombiniert wird.
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In
Abhängigkeit
vom Molkenproteingehalt bzw. von den anwesenden Ca-Ionen in der
Lösung
führt das niedrigveresterte
Pektin mit geringerem Veresterungsgrad (DE < 30%) schnell zum Andicken der Emulsion
und zur Flockenbildung im Getränk.
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Die
erfindungsgemäße Öl-in-Wasser-Emulsion
enthält
0,1–50
Gewichtsprozent Öl-Polysaccharid-Gemisch
und 99–50
Gewichtsprozent wässrige
Phase aus Wasser und Protein, vorzugsweise 5–25 Gewichtsprozent Öl-Polysaccharid-Gemisch
und 95–75
Gewichtsprozent wässrige
Phase aus Wasser und Protein.
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Zur
Emulsionsherstellung wird das geschmacksgebende Kräuter-Ölkonzentrat,
das mit dem Pektin in bestimmtem Mischungsverhältnis angereichert wird, unter
Schereinwirkung zügig
in die Proteinlösung
dispergiert und mit hohen Scherkräften feinemulgiert. Hierbei
entsteht in Abhängigkeit
vom Öl-Phasenvolumen
und vom Pektngehalt im Öl
eine Emul sion mit sehr unterschiedlicher Viskosität, die auch
in eine dickbreiige Konsistenz übergehen
kann.
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Mit
der Zunahme der Konsistenz der Emulsion (wenn dickbreiige Konsistenz)
wird das Untermischen in eine Getränkelösung erschwert und erfordert
den Einsatz zusätzlicher
Scherenergie. Vorteilhaft ist die Anreicherung von etwa 2 Gew.-Teilen
geschmacksgebender Öl
mit 1 Gew.-Teil hochverestertem Pektin (Veresterungsgrad über 50%)
und die nachfolgende Herstellung der Emulsion z. B. mit 20 Gew.-Teilen
angereichertem Öl
und 80 Gew.-Teilen Proteinlösung,
bestehend aus 78 Gew.-Teilen Wasser und 2 Gew.-Teilen Bio-Molkenprotein
(z. B. mit ~60% Proteingehalt).
-
Überraschend
wurde festgestellt, dass nach zügigem
Dispergieren der pektinhaltigen Ölphase
in die wässrige
proteinhaltige Phase das Pektin die feinverteilten Tropfen des geschmacksgebenden Öles nach
Zugabe zur einer Süßungsmittel
enthaltenden Lösung
gegenüber
Ausflockung und Aufrahmung stabilisiert. Dies ist überraschend,
weil eine schnelle Diffusion des Pektins in die wässrige Phase
beim Dispergieren des Öles stattfinden
könnte
und deshalb kein Einfluss des Pektins in der Ölphase auf die Aufrahmgeschwindigkeit
der erzeugten Emulsionstropfen erwartet wird.
-
Es
ist möglich,
dass das Pektin nur kurzzeitig aus den feinverteilten Öltropfen
hinausdiffundiert, da das Protein der kontinuierlichen Phase bekannterweise
beim Emulgierprozess eine stabile Grenzschicht an den Öltropfen
bildet. Somit würde
das Pektin auch zur Dichteerhöhung
der Ölphase
beitragen.
-
Weiterhin
ist es möglich,
dass zugleich positive Wechselwirkungen zwischen dem Protein und
dem in die wässrige
Phase partiell diffundierten Pektin auftreten (Bildung feiner Trubstoffe).
Diese positiven Wechselwirkungen werden gegebenenfalls auch durch
den sauren Charakter des Pektins und bei nachfolgender zusätzlicher
Säurezugabe
unterstützt.
-
Im
Vergleich zu Emulsionen ohne pektinhaltige Ölphase wurde festgestellt,
dass der positive Effekt der vorliegenden Erfindung bei der Herstellung
aufrahm- und trübungsstabiler
Bio-Getränke
mit der Abnahme der Tropfendurchmesser bzw. Zunahme der Öltropfengrenzflache
(m2/ml Öl)
zunimmt (Partikelgröße d3.2 wurde dabei von 1,08 auf 0,84 μm gesenkt).
Wichtig wäre
somit eine ausreichende Tropfenzerkleinerung, damit eine ent sprechend
große
proteinbelegte Öltropfengrenzfläche für mögliche positive
Protein-Polysaccharid-Wechselwirkungen
zur Verfügung
steht.
-
Zur
Herstellung der Öl-in-Wasser-Emulsion
wird das Polysaccharid im Mischungsverhältnis (Gewichtsteile) Öl zu Polysaccharid
18:1 bis 0,5:1, vorzugsweise 4:1 bis 2:1, mit dem Öl vermischt,
und anschließend
zur Emulsionsbildung in eine Proteinlösung dispergiert.
-
Als
Polysaccharid wird der Ölphase
Trockenpektin mit einem Veresterungsgrad über 37% untergemischt. Zur
Emulsionsbildung wird das Öl-Polysaccharid-Gemisch
in eine wässrige
Phase dispergiert, die 0,5–10
Gewichtsprozent Protein, vorzugsweise 1-3 Gewichtsprozent Molkenprotein,
enthält.
-
Die
mit Pektin angereicherte Ölphase
wird hierbei z. B. mittels Rotor-Stator-Emulgierprinzip zügig in eine Proteinlösung dispergiert
und anschließend
mittels Druckhomogenisator (z. B. EmulsiFlex C5/Avestin, Kanada)
bei etwa 40 MPa feindispergiert.
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Die
Rezepturbestandteile werden so gewählt, dass die Feinemulsion
nicht zu hochviskos ist und sich gut mit einer Getränkelösung, die
zur Süßung 1–8 Gew.-%,
vorzugsweise 4–6
Gew.-%, Süßungsmittel,
beispielsweise Agavendicksaft, Weizensirup, Vollrohrzucker oder
Honig enthalten kann, vermischen lässt.
-
Durch
Dispergieren des Öl-Polysaccharid-Gemisches
in die wässrige
proteinhaltige Phase wird hierbei eine Emulsion gebildet, die 0,1–50 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 5–25
Gewichtsprozent Öl-Polysaccharid-Gemisch
und 99,9–50
Gewichtsprozent, vorzugsweise 95–75 Gewichtsprozent, wässrige Phase
enthält.
-
Durch
Zugabe eines Süßungsmittels
wird das Getränk
in der Süße so eingestellt,
dass die Dichte unter 1,030 g/cm3, vorzugsweise
unter 1,023 g/cm3, beträgt.
-
Die
erfindungsgemäße Herstellung
der Emulsion mit dem Öl-Pektin-Gemisch
ermöglicht
die Herstellung von Bio-Getränken
mit hoher Aufrahmstabilität
der dispergierten Phase und hoher Trübungsstabilität. Hierzu
werden die Öl-in-Wasser-Emulsion
im Mischungsverhältnis
(Gewichtsteile Emulsion: Gewichtsteile Getränkelösung) 10:100 bis 0,05:100, vorzugsweise
2:100 bis 0,2:100, Getränkelösungen zugegeben,
die neutral oder gering säurehaltig
sind, Süßungsmittel
enthalten und nachträglich
durch weitere Säurezugabe
im pH-Wert eingestellt
werden.
-
Die
Absenkung des pH-Wertes auf 2,5–5,0,
vorzugsweise auf pH 2,9–3,5,
erfolgt durch Zugabe von natürlichen
Säuerungsmitteln,
wie Acerola-Pulver-Lösung
oder Hibiskusextrakt-Pulver-Lösung.
Zur pH-Einstellung des Getränkes
werden diese pulverigen säurehaltigen
Ausgangsstoffe z. B. 1:1 (Gewichtsteile) mit Wasser verdünnt und
im Anteil von etwa 0,6–1,0
Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teile durch Vermischen dem Getränk zugesetzt.
-
Die
Getränke
mit den erfindungsgemäßen Emulsionen
können
nach der pH-Einstellung vorzugsweise als stilles oder mit CO2 angereichertes Getränk, offen oder verpackt, bereitgestellt
werden. Sie verlieren auch nach einer Hitzebehandlung (Pasteurisation)
nicht die positiven Stabilitätseigenschaften
und können
in Glas-, Kunststoff- oder Blechverpackungen angeboten werden.
-
Wird
die Emulsion nur mit reinem Öl
hergestellt und dann der gesüßten Getränkelösung zugesetzt,
bildet sich in kurzer Zeit (etwa zwei Stunden) auf der abgefüllten Getränkelösung ein
Ring aus aufgerahmter disperser Ölphase
(siehe Tabellen 1 und 2). Beim Verteilen einer erfindungsgemäßen Emulsion
aus mit Pektin angereichertem Kräuter-Ölkonzentrat in der gesüßten Getränkelösung entsteht
eine starke Trübung
und es wird eine hohe Aufrahmstabilität der dispergierten Emulsion
erreicht. Dadurch wird die Ringbildung während längerer Lagerung vermieden (bei
+7°C und
+ 20°C nach
2 Monaten keine Ringbildung in der Getränkeflasche).
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist für
den Einsatz von Kräuter-Ölkonzentraten
nach
DE 101 01 638 C2 sowie
für den
Einsatz von Schalen- oder Fruchtölen
gut anwendbar. In den Unteransprüchen
sind entsprechende Ausgestaltungen dieser Verwendung enthalten.
-
Durch
die erfindungsgemäße Herstellung
der geschmacksgebenden Emulsion ist es möglich, nur durch Verdünnen der
Emulsion mit einer Lösung,
die Bio-Süßungsmittel
enthält,
ein trubstabiles Getränk
mit unterschiedlichem Säuregehalt
herzustellen. Durch die Aus wahl der Pektin-Protein-Kombinationen
(Pektin im Öl,
Protein in Lösung)
können
die Trübungseffekte
eingestellt werden.
-
Die
Kombination z. B. von Bio-Molkenprotein in Lösung mit hochverestertem Pektin
im Öl führt zu hoher
Trübung
auch bei unterschiedlichen Protein-Polysaccharid-Verhältnissen.
Wird das Öl
allein und nicht als Gemisch mit Pektin homogenisiert und der Getränkelösung zugesetzt,
ist die Trübung
sehr gering. Über
die Auswahl der Rohstoffe (süße- und
säuregebend)
sowie von Pflanzenextrakten kann die Färbung des trüben Getränkes zusätzlich verändert werden.
-
Der
Geschmack des Bio-Getränkes
wird über
den Anteil an zugesetzter Emulsionsphase im Getränk und über das Öl-Phasenvolumen bestimmt. Durch
Variation oder Kombination der geschmacksgebenden Öle (z. B.
Kräuter-
oder Gewürz-Ölkonzentrat,
Schalenöl,
Fruchtöl)
kann eine sehr breite Variabilität
an Geschmacksnuancen erreicht werden.
-
Eine
bestimmte Proteinkonzentration in der kontinuierlichen Phase, ein
bestimmtes Pektin-Öl-Verhältnis und
dessen Anteil bei der Emulsionsherstellung führen zur Bildung von sehr kleinen
Trubstoffpartikeln (hohe Lichtstreuung bei Verdünnung aufgrund von Partikelgrößen kleiner
1 μm). Diese
Partikel assoziieren nicht beim Absenken des pH-Wertes, vorzugsweise
auf pH > 2,7. Es können deshalb
auf diese Weise sehr stabile trübe
Bio-Getränke mit
unterschiedlichem Anteil an geschmacksgebendem Öl hergestellt werden.
-
Die
Trübung
wird nicht allein durch den Anteil an dispergiertem Öl, sondern
auch durch die positiven Wechselwirkungen zwischen gelöstem Protein
und Pektin bestimmt. Die nachstehenden Tabellen 1 und 2 verdeutlichen
den positiven Effekt des erfindungsgemäßen Verfahrens auf die Trübung und
Phasenstabilität
von Getränkelösungen. Tabelle 1: Einfluss der Anreicherung von
Sonnenblumenöl
mit Pektin* auf die Eigenschaften von Emulsionen vor und nach dem
Verdünnen
(1 Gew.-% O/W-Emulsion in gesüßter wässriger
Phase)
Zusammensetzung Ölphase | Eigenschaft
der O/W-Emulsion, 20/80 | Zusammensetzung
Getränkephase | Eigenschaften
der wässrigen
Phase nach Zugabe der Emulsion |
pures
Sonnenblumenöl | gering
viskos1) | 5
Gew.-% Agavendicksaft, neutral | gering
trüb, in
120 min schnelle Aufrahmung |
dito | dito | 5
Gew.-% Agavendicksaft, pH 3,03) | gering
trüb, in
120 min schnelle Aufrahmung |
dito | gering
viskos2) | 5
Gew.-% Agavendicksaft, neutral | trüb, nach
24 Std. Aufrahmung |
dito | gering
viskos2) | 5
Gew.-% Agavendicksaft, pH 3,0,3) | trüb, nach
24 Std. Aufrahmung |
Sonnenblumenöl, mit Citruspektin
(VE 68–76) angereichert | hochviskos | 5
Gew.-% Agavendicksaft, neutral | sehr
trüb, hoche
Phasenstabilität |
dito | hochviskos | 5
Gew.-% Agavendicksaft, pH 30,3) | sehr
trüb, hohe
Phasenstabilität |
- * O-Phase: 2 Gew.-Teile Öl und 1
Gew.-Teil Pektin VE 68%
- 1) W-Phase zur Emulsionsherstellung
mit 2 Gew.-% Bio-Molkenproteinkonzentrat (bezogen auf Emulsion)
- 2) W-Phase zur Emulsionsherstellung
mit 2 Gew.-% Bio-Molkenproteinkonzentrat und 1 Gew.-% Pektin VE
68% (bezogen auf O/W 20/80 Emulsion) nach DE 10 2007 026 090.5
- 3) Zugabe von 50%igem Hibiskusextrakt
Tabelle 2: Einfluss der eingesetzten Kräuter-Ölkonzentrat-Pektingemische
auf die Eigenschaften der damit hergestellten Bio-Getränke (0,9
Gew.-% O/W 20/80 im Getränk
mit 5 Gew.-% Agavendicksaft und 0,3 Gew.-% Hibiskusextrakt, O = Öl + Pektin) Ölphase | Öl + Pektin
Pektin VE %, Öl/Pektin | Aussehen
Getränk,
unerhitzt 2 Tage 7°C, | Aussehen
Getränk, 90°C, 2 min,
2 Tage 20°C |
Thymian-Ölkonzentrat nach DE 101 01 638 C2 | nur Öl, ohne
Pektin | oben
starke Trübung, Ringbildung,
unten hell | oben
starke Trübung, Ringbildung,
unten hell |
dito | +
Apfelpektin VE 57%, 2/1 | gleichmäßige starke Trübung | gleichmäßige starke Trübung |
| +
Citruspektin VE 68–76%,
2/1 | gleichmäßige starke Trübung | gleichmäßige starke Trübung |
dito | +
Citruspektin VE 30%, 2/1 | Trübung ungleichmäßig, leichte
Flockenbildung | Trübung ungleichmäßig, stärkere Flockung |
Sanddorn-Fruchtfleischöl | nur Öl, ohne
Pektin | oben
starke gelbliche Trübung,
Ringbildung | oben
starke gelbliche Trübung,
stärkere
Ringbildung |
dito | +
Apfelpektin VE 57%, 2/1 | gleichmäßige stärkere Trübung, gleichmäßig leicht
gelblich | gleichmäßige stärkere Trübung, gleichmäßig leicht
gelblich |
dito | +
Citruspektin VE 68–76%,
2/1 | gleichmäßige starke Trübung, gleichmäßig leicht
gelblich | gleichmäßige starke Trübung, gleichmäßig leicht
gelblich |
dito | +
Citruspektin VE 30%, 2/1 | Trübung ungleichmäßig, leichte
Flockenbildung gleichmäßig gelblich | Trübung ungleichmäßig, stärkere Flockenbildung,
gleichmäßig gelblich |
-
Erfolgt
wie beim erfindungsgemäßen Verfahren
im neutralen Bereich z. B. der Einsatz von kalziumhaltigem Milchprotein
(Bio-Molkenprotein) und von Öl
mit hochverestertem Pektin bei der Emulsionsbildung, dann fungiert
das Protein als Emulgator.
-
Es
wird angenommen, dass das aus dem Öl partiell hinausdiffundierende
Polysaccharid eine Aggregatbildung bzw. Flockung der Emulsionstropfen
sterisch verhindert, sobald die Proteingrenzschichten ausgebildet
sind. Durch den Einsatz von höherverestertem
Pektin (Veresterungsgrad über
37%) wird auch die Ausflockung der dispergierten Öltropfen über Kalziumbrücken eingeschränkt bzw.
ausgeschlossen.
-
Wird
eine derartige Emulsion verdünnt,
bestimmt die Tropfengröße der Emulsionstropfen
die Aufrahmgeschwindigkeit der Emulsion bzw. die Phasentrennung
im Getränk.
Die Geschwindigkeit der Phasentrennung hängt von der Viskosität des Getränkes und
vom Dichteunterschied zwischen den Phasen ab. Dieser Unterschied
wird vorerst durch Vermischen der geschmacksgebenden Öle mit einem
Polysaccharidpulver reduziert (Getränkelösung mit 5 Gew.-% Agavendicksaft,
Dichte ~1,014 g/cm3, Thymian-Ölkonzentrat
mit 35 Gew.-% Pektinpulver, Dichte ~1,020 g/cm3).
-
Befinden
sich in der kontinuierlichen Phase zwischen den Öltropfen schwebende Kolloidpartikel,
gebildet aus Protein und dem aus dem Öl partiell diffundiertem Pektin,
behindern diese zusätzlich
die Aufrahmung bzw. Phasentrennung.
-
Durch
das Vermischen von Pektinpulver mit dem Öl bildet sich eine höherviskose Ölphase,
die nach dem Emulgieren mit der Proteinlösung und Verteilen in einer
Getränkelösung höherer Dichte
eine hohe Aufrahmstabilität
aufweist. Diese Stabilität
ist nicht verändert,
wenn die Getränkelösung auf
einen pH-Bereich oberhalb ~2,7 gesenkt wird.
-
Die
Trübung
des Getränkes
ist gegenüber
der Zugabe einer Emulsion ohne Pektin im Öl wesentlich höher. Ein
Getränk
mit Bio-Süßungsmittel,
das kein Pektin im Öl
enthält,
zeigt nach etwa 60 min eine Aufrahmung der dispergierten Ölphase (schnelle
Ringbildung oberhalb der Getränkelösung, z.
B. in der Getränkeflasche).
-
Erst
durch den kombinierten Einsatz von pektinhaltigem Öl und Proteinlösung bei
der Emulsionsbildung wird die Ausrahmstabilität erhöht und die Trübung durch
sehr kleine Protein-Polysaccharid-Kolloidpartikel in der kontinuierlichen
Phase unterstützt.
-
Die
erfindungsgemäße geschmacksgebende
Emulsion kann einen unterschiedlichen Ölanteil enthalten (z. B. 5–50 Gew.-% Ölgehalt
in der Emulsion) und der Getränkelösung in
geringem Anteil zudosiert werden.
-
Über den
Verdünnungsgrad
der erfindungsgemäßen Emulsion
in der Getränkelösung kann
die Geschmacksintensität
des Getränkes
gut eingestellt werden (z. B. Zugabe von 7 bis 10 ml O/W-Emulsion
pro L Getränk
mit etwa 14 Gew.-% geschmacksgebendem Öl in der O/W-Emulsion). Danach
kann das Getränk
mit einer säurehaltigen
Lösung
im pH-Wert reguliert und als Bio-Getränk gegebenenfalls mit CO2-Anreicherung angeboten werden.
-
Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
ist es möglich,
Bio-Getränke
mit mindestens 5 Gew.-% Agavendicksaft oder Bio-Weizensirup zu süßen und
die Aufrahmung der geschmacksgebenden dispergierten Phase ohne Zusatz
chemisch modifizierter „Beschwerer” zum Öl zu verhindern.
Ein Zusatz derartiger „Beschwerer” ist bei
der vorliegenden Erfindung nicht erforderlich, da durch das Vermischen
vom Pektin und Öl
vor der Emulsions herstellung die Emulsionsphase im Bio-Getränk eine
hohe Aufrahmstabilität
und gleichmäßige Trübung erhält.
-
Bei
der hier beschriebenen Emulsionsherstellung ist von Vorteil, wenn
der Emulgierprozess zügig durchgeführt wird,
um einen zu hohe Diffusion von Pektin in die kontinuierliche Phase
zu verhindern. Es ist keine komplizierte Erzeugung „künstlicher” Trubstoffe
durch Erhitzen von Protein-Polysaccharid-Gemischen mit nachfolgender
Homogenisierung oder Herstellung von Protein-Polysaccharid-Komplexen
im sauren pH-Bereich mit nachfolgender Homogenisierung zur Stabilisierung
der Trübung
notwendig (wie in
WO 2005/046361
A1 und
US 5342643
A .
-
Allein
aus dem Ladungszustand (Zeta-Potential) der eingesetzten Biopolymere
(Proteine, Polysaccharide) bei einem bestimmten pH-Wert kann der
hier erzielte Effekt der Tropfenstabilisierung und der Trübung nicht
abgeleitet werden, da hierfür
nicht nur die Reihenfolge der Komponentenzugabe während der
Emulsionsherstellung, sondern z. B. auch die Proteinkonformation
an der Öltropfengrenzfläche, das
gewählte Ölphasenvolumen
(Abstand zwischen den Tropfen) sowie die Tropfengröße von Bedeutung
sind. Es ist jedoch wichtig, dass das Getränk ein Zetapotential von > – 10 mV zur Vermeidung der
Partikelflockung aufweist.
-
Erfolgt
eine Säurezugabe
zur erfindungsgemäßen Emulsion
mit höherem Ölphasenvolumen
(z. B. > 30% Gew.-Öl), dann
treten aufgrund der hohen Biopolymerdichte in der kontinuierlichen
Phase und an der Grenzschicht schwache Interaktionen zwischen den
Biopolymeren auf, die zu leichten Brückenbindungen zwischen den Öltropfen
führen.
-
Beim
Verdünnen
oder Einsatz höher
konzentrierter erfindungsgemäßer Emulsionen
ist die Verteilungsgeschwindigkeit in der wässrigen Phase langsamer und
muss durch zusätzlichen
Eintrag an Dispergierenergie erhöht
werden. Geschmacksgebende konzentrierte Emulsionen werden daher
bevorzugt mit einem pH-Wert über
5,0 eingesetzt, da diese sich in einer neutralen wässrigen
Phase vor der weiteren pH-Wert-Senkung (z. B. Bio-Getränk pH < 4,0) besser verteilen
lassen.
-
Mit
derartigen Emulsionen hergestellte Bio-Getränke eignen sich auch zur Anreicherung
mit pflanzlichen Extrakten, Pflanzensäften, vitaminhaltigen Pflanzenkonzentraten,
Mineralstoffprodukten, Pre- und Probiotika sowie mit Ballaststoffen.
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Die
geschmacksgebende Ölphase
der Emulsion kann gleichzeitig mit Ölphasen gemischt werden, deren
Fettsäurenprofil
einen höheren
Anteil mehrfach ungesättigter
Fettsäuren
enthält.
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Die
hier vorzugsweise für
Bio-Getränke
hergestellten geschmacksgebenden Emulsionen mit Pektin in der Ölphase können auch
verschiedenen Lebensmitteln (z. B. Tunken, Saucen, Fleischerzeugnisse)
zur sensorischen oder rheologischen Qualitätseinstellung zugesetzt werden.
-
Die
Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden,
ohne den Schutzumfang auf diese zu beschränken.
-
Beispiel 1:
-
Herstellung einer Emulsion vom Typ Öl-in-Wasser
(O/W, 20/80) mit Thymian-Ölkonzentrat
und Herstellung eines Bio-Getränkes
-
Es
wird mit 200 Gew.-Teilen Thymian-Ölkonzentrat (E. G. Ölmühle&Naturprodukte
GmbH/Kroppenstedt, hergestellt gemäß
DE 101 01 638 C2 aus schonend
getrocknetem Bio-Thymian, Dr. Junghanns GmbH/Groß Schierstedt, und geschälten Bio-Sonnenblumenkernen,
agaSaat/Neukirchen-Vluyn) und 800 Gew.-Teilen Proteinlösung eine Öl-in-Wasser-Emulsion
(20/80) hergestellt. Zur Herstellung der Proteinlösung werden
20 Gew.-Teile Bio-Molkenprotein (Bio-P50, ~60 Gew.-% Proteingehalt,
BMI/Landshut) in 780 Gew.-Teilen Wasser dispergiert. In diese 800
Gew.-Teile Proteinlösung
werden 200 Gew.-Teile Thymian-Ölkonzentrat unter
Einsatz eines Rotor-Stator-Dispergiergerätes (CAT-X620, M. Zipperer
GmbH/Staufen) bei 20.500 U/min eingearbeitet und 1 min nachemulgiert.
Danach erfolgt das Feindispergieren der Emulsion mittels Hochdruckemulgiergerät EmulsiFlex
C5 (AVESTIN/Kanada) bei 50 MPa. Die mittlere Tropfengröße d
3.2 der Öltropfen
beträgt
in der Emulsion 0,98 μm.
-
Zur
Herstellung des Bio-Getränkes
werden 50 Gew.-Teile Bio-Agavendicksaft (Alfred L. Wolff Honey GmbH/Hamburg)
in 935 Gew.-Teilen Wasser gelöst
und 9 Gew.-Teile Emulsion (O/W 20/80) mit Thymian-Ölkonzentrat
zugesetzt und durch Rühren
verteilt, danach erfolgt die pH-Senkung mit 6 Gew.-Teilen 50%iger
Hibiskus-Extrakt-Lösung
(Plantextrakt/Vestenbergsgreuth) auf pH ~2,9. Das auf diese Weise
hergestellte leicht trübe
Getränk
wird in Getränkeflaschen
abgefüllt
und mit CO2-Gas imprägniert.
-
Das
leicht trübe
Getränk
weist einen guten erfrischenden Geschmack nach Thymian auf und ist
in der Säure
und im Süßegrad angenehm.
Nach einer Standzeit von 24 Stunden ist im unteren Teil eine sehr
geringe Trübung
sichtbar, auf dem Getränk
hat sich eine aufgerahmte Phase aus dispergierten Öltropfen
abgesetzt (Ringbildung), die sich nach kräftigem Schütteln wieder verteilt.
-
Beispiel 2:
-
Herstellung einer Emulsion vom Typ Öl-in-Wasser
(O/W, 20/80) mit Thymian-Ölkonzentrat-Pektin-Gemisch und
Herstellung eines Bio-Getränkes
-
Gemäß Beispiel
1 werden 200 Gew.-Teile Thymian-Ölkonzentrat
eingesetzt (Dichte 0,921 g/cm3), jedoch
werden in dieses Öl
erfindungsgemäß 100 Gew.-Teile
hochverestertes Pektin (Classic AS 501, VE 57%, Herbstreith&Fox/Neuenbürg) unter
Einsatz eines Rührers
mit Dispergierkranz bei 1300 U/min etwa 15 min eingerührt und
dispergiert. Das Öl
erhält
beim Dispergieren eine trübe
höherviskose
Konsistenz (Dichte ~1,020 g/cm3). Zur Herstellung
der wässrigen
Phase der Emulsion werden wie in Beispiel 1 20 Gew.-Teile Bio-Molkenprotein (Bio-P50,
~60% Proteingehalt, BMI/Landshut) in 780 Gew.-Teilen Wasser gelöst und zur
Herstellung der Öl-in-Wasser-Emulsion
(20/80) eingesetzt. In 800 Gew.-Teilen dieser wässrigen Phase werden 200 Gew.-Teile
Thymian-Ölkonzentrat-Pektin-Gemisch unter
Einsatz eines Rotor-Stator-Dispergiergerätes (CAT-X620, M. Zipperer
GmbH/Staufen) bei 20.500 U/min eingearbeitet und 1 min nachemulgiert.
Danach erfolgt das Feindispergieren der Emulsion mittels Hochdruckemulgiergerät EmulsiFlex
C5 (AVESTIN/Kanada) bei 50 MPa. Die mittlere Tropfengröße d3.2 der Öltropfen
beträgt
in der Emulsion 0,91 μm.
-
Zur
Herstellung des Bio-Getränkes
werden wie in Beispiel 1 50 Gew.-Teile Bio-Agavendicksaft (Alfred L. Wolff Honey
GmbH/Hamburg) in 935 Teilen Wasser gelöst (Dichte ~1,014 g/cm3) und 9 Gew.-Teile Emulsion (O/W 20/80)
mit pektinhaltigem Thymian-Ölkonzentrat
zugesetzt und verteilt, danach erfolgt die pH-Senkung mit 6 Gew.-Teilen 50%iger Hibiskus-Extrakt-Lösung (Plantextrakt/Vestenbergsgreuth)
auf pH ~2,9. Das auf diese Weise hergestellte sehr trübe Getränk wird
in Getränkeflaschen
abgefüllt
und mit CO2-Gas imprägniert.
-
Das
sehr trübe
Getränk
weist einen guten erfrischenden Geschmack nach Thymian auf und ist
in der Säure
und im Süßegrad angenehm.
Nach einer Standzeit von 4 Wochen bei +8 °C ist die starke Trübung noch vorhanden,
auf dem Getränk
und am Boden befindet sich kein Absatz, das Getränk ist phasenstabil.
-
Beispiel 3:
-
Austausch des eingesetzten Apfel-Pektins
gegen ein höherverestertes
Citrus-Pektin im Öl-Pektin-Gemisch
-
Es
erfolgt die Getränkeherstellung
wie in Beispiel 2, jedoch wird das Apfelpektin mit VE 57 Gew.-% gegen
ein feinpulveriges Citruspektin CU 201 (VE 68-71%) ausgetauscht.
Dieses Citruspektin wird in gleichem Verhältnis mit dem Öl vermischt.
-
Wie
in Beispiel 2 weist das sehr trübe
Getränk
eine sehr gute Trübungsstabilität und keine
Ringbildung auf.
-
Beispiel 4:
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Einfluss der Hitzebehandlung auf die Stabilität des Getränkes
-
Es
wird ein Getränk
gemäß Beispiel
3 hergestellt. Vor dem Abfüllen
in die Getränkeflasche
wird das trübe
Getränk
2 min auf 90°C
erhitzt, bei 10°C
abgefüllt
und mit CO2 imprägniert.
-
Während der
anschließenden
Lagerung bei 20°C
findet keine Phasentrennung (Aufrahmung der Ölphase) statt.
-
Beispiel 5:
-
Herstellung einer Emulsion mit Pfefferminzekraut-Ölkonzentrat-Pektin-Gemisch
und Verwendung für
ein Bio-Getränk
-
Es
wird ein Getränk
gemäß Beispiel
2 hergestellt, jedoch enthält
die Getränkephase
anstelle Thymian-Ölkonzentrat
ein aus biologischem Pfefferminzekraut nach
DE 101 01 638 C2 hergestelltes
Pfefferminzekraut-Ölkonzentrat,
erfindungsgemäß vermischt
mit hochverestertem Pektin gemäß Beispiel
2.
-
Das
pasteurisierte, in Flaschen abgefüllte und mit CO2 imprägnierte
sehr trübe
Bio-Getränk
ist geschmacklich sehr angenehm und zeigt nach längerer Lagerung (ca. 2 Monate)
bei +4°C
oder bei 20°C
keine Veränderung
in der Trübung
und weist keine Aufrahmung der Ölphase
(Ringbildung) auf.
-
Beispiel 6:
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Austausch des hochveresterten Pektins
gegen niedrigverestertes Pektin im Öl-Pektin-Gemisch
-
Es
wird gemäß Beispiel
2 ein Bio-Thymiangetränk
hergestellt, jedoch mit Austausch des hochveresterten gegen niedrigverestertes
Pektin (Citruspektin 30% VE, Herbstreith&Fox/Neuenbürg). Das Pektin wird mit der Ölphase vermischt
(Gewichtsteile Pektin: Gewichtsteile Öl = 1:2). Zur Emulsionsbildung
befindet sich in der wässrigen
Phase Molkenprotein gemäß Beispiel
2. Während
der Herstellung der Öl-Wasser-Emulsion (20/80)
mit Ca-haltigem Bio-Molkenprotein als Emulgator ist die Konsistenz
der Emulsion gegenüber
dem Einsatz von hochverestertem Pektin erhöht. Wird die Emulsion in der
Bio-Getränkelösung mit
5 Gew.-% Agavendicksaft verteilt, bilden sich größere Flocken im Getränk, eine
gleichmäßige Trübung ist
nicht mehr vorhanden.
-
Die
Bildung größerer Flocken
wird insbesondere dadurch verursacht, dass im Bio-Molkenprotein vorhandenen
Ca-Ionen mit dem niedrigveresterten Pektin (VE 30%) interagieren
und somit die Flockenbildung auslösen.
-
Beispiel 7:
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Austausch des Agavendicksaftes gegen Bio-Weizensirup
als Süßungsmittel
im Getränk
-
Es
wird ein Getränk
gemäß Beispiel
2 hergestellt, jedoch enthält
die kontinuierliche Getränkephase
als Süßungsmittel
anstelle Agavendicksaft 5 Gew.-% Weizensirup Sipa-WheatF28 (Sipal Partners
S.A/Belgien). Die Dichte der Getränkelösung beträgt ~1,014 g/cm3.
Die Getränkelösung wird
2 min auf 90°C
erhitzt, abgekühlt,
mit CO2 versetzt und unter Druck abgefüllt.
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Das
hitzebehandelte und mit CO2 versetzte Thymian-Biogetränk weist
eine stabile Trübung
auf und zeigt während
der Lagerung in der Flasche keine Aufrahmung sowie keinen Bodensatz.
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Beispiel 8:
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Austausch des Kräuter-Ölkonzentrates gegen Sanddorn-Fruchtfleischöl
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Anstelle
von Kräuter-Ölkonzentrat
gemäß Beispiel
2 wird Bio-Sanddorn-Fruchtfleischöl (Sanddorn GbR, KbA Deutschland)
zur Geschmacksgebung eingesetzt und nach dem Vermischen mit hochverestertem Citruspektin
CU 201 bei 20°C
(Beispiel 3) eine O/W-Emulsion
20/80 hergestellt.
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Das
mit Sanddorn-Fruchtfleischöl
hergestellte trübe
Getränk
(6 Gew.-Teile Emulsion 20/80 in 1000 Gew.-Teilen Getränk, O-Phase
4 Gew.-Teile Fruchtfleischöl
und 2 Gew.-Teile
Pektin) weist eine hohe Trübungs-
und Phasenstabilität
sowie eine gleichmäßige gelbliche
Färbung
auf.
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Beispiel 9
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Zusatz von Pflanzensaft zur Getränkelösung
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Es
wird gemäß Beispiel
8 ein Getränk
mit Sanddom-Fruchtfleischöl
hergestellt. Die Getränkelösung zum
Dispergieren der Emulsion enthält
200 Gew.-Teile Aloe Vera Bio-Pflanzensaft
(Anton Hübner
GmbH/Ehrenkirchen) in 1000 Gew.-Teilen Getränk.
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Das
Getränk
weist eine hohe Trübungsstabilität auf, zeigt
keine Ringbildung und hat eine gleichmäßige gelbliche Färbung.
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Beispiel 10:
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Erhöhung
des Ölphasenvolumens
von 20/80 auf 40/60 in der O/W-Emulsion
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Es
wird gemäß Beispiel
2 Thymian-Ölkonzentrat
mit hochverestertem Pektin vermischt, jedoch eine O/W-Emulsion 40/60
(400 Gew.-Teile Öl-Pektin-Gemisch,
600 Gew.-Teile Proteinlösung
mit 20 Gew.-Teilen Bio-Molkenprotein) hergestellt. Die Getränkelösung mit
5 Gew.-% Agavendicksaft enthält
4,5 Gew.-Teile Emulsion pro Liter Getränk und wird mit 6 Gew.-Teilen
50%iger Hibiskuspulver-Lösung
oder mit 12 Gew.-Teilen 50%iger Acerola-Pulver-Lösung (Tropeextrakt GmbH/Frankfurt)
auf pH 2,9 bis 3,0 eingestellt. Gegenüber der O/W-Emulsion 20/80
verteilt sich die Emulsion 40/60 im Getränk aufgrund der höheren Viskosität etwas
langsamer und erfordert ein längeres
Rühren.
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Nach
der Verteilung der geschmacksgebenden Emulsion im Getränk, Abfüllen in
Flaschen und Imprägnierung
mit CO2, weist das Bio-Getränk eine
sehr hohe Trübungstabilität und keine
Phasentrennung auf.
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Zitierte Nichtpatentliteratur
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- Gancz, Alexander and Corredig: Interactions of high methoxyl
pektin with whey proteins at oil/water interfaces at acid pH, J.
of Agricultural and Food Chemistry, 53 (2005) S. 2236
- Funami u. a. (2007): Effects of the proteinaceous moiety on
the emulsifying properties of sugar beet pectin, Food Hydrocolloids
21 (2007) S. 1319
- Madsen, J.: Addition of vegetable hydrocolloid to low-fat spread
water phase, Research-Disclosure
378 (1995) S. 705